[ => Original lesen: 1866 Nr. 51 Seite 1] - Neustrelitz, 22. Juni. Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin sind, auf der Rückreise von London, gestern in Köln und heute früh in Berlin eingetroffen, von wo sie sogleich hierher weiterreisten.
- Langsam und bedächtig nehmen die Einleitung zum großen Kampfe ihren Fortgang. Italien hat nunmehr den Krieg an Oesterreich erklärt und will am 23. Juni das im Jahre 1859 unterbrochene Werk vollenden. Preußen hat die österreichische Kriegserklärung, welche in dem zu Frankfurt ausgesprochenen Beschlusse Oesterreichs, Sachsen Waffenhilfe gegen Preußen zu gewähren, lag, erwiedert und damit sind die üblichen Formalitäten vor dem Ausbruche des Krieges erfüllt.
- Im Norden Deutschlands hat Preußen keinen bewaffneten Gegner mehr zu bekämpfen, aber der Süden steht im Kampfe gegen Preußen und jeder Krieg solle doch, wie die "Bad. Landesztg." ausführt, enthusiastisch mit Begeisterung geführt werden. So werde es aber in diesem von Deutschen gegen Deutsche nicht kommen. Es fei ein trübseliges Motto für deutsche Schlachten, wenn man die Parole ausgebe, man müsse für die Aufrechterhaltung der deutschen Bundesverfassung kämpfen! Eine trübe Ahnung beschleicht auch andere Organe der Süddeutschen Presse. Das Volk fühlt es heraus, daß es von den süddeutschen Staatsmännern auf das Schlachtfeld geführt wird um Oesterreichs willen, um Oesterreich die Oberherrschaft in Deutschland erkämpfen zu helfen. Das Volk fühlt es, und der "Stuttgarter Beobachter" giebt diesem Gefühle Ausdruck, daß der von den süddeutschen Fürsten gegen Preußen begonnene Krieg des Auslandes Einmischung herbeigeführt. "So steht es nun, ihr Schwaben, und es mag leicht sein, daß die ersten fremden Truppen, die als Feinde eure gesegneten Fluren betreten und zertreten werden. Rothhosen sind, Zuaven und Turkos."
- Ein Bündniß zwischen Preußen und Frankreich gilt in Schwaben, wie in allen deutschen Gauen auf dem linken Ufer des Rheines, für ausgemacht. Auch Oesterreich scheint den in Süddeutschland verbreiteten Glauben zu haben, Frankreich neige sich Preußen zu. So schreibt man der "Indépendance", der Fürst Metternich habe der französischen Regierung eine Note überreicht, in welcher über die parteiische, zu preußenfreundliche Haltung einiger Regierungsblätter Klage geführt wird. In Wahrheit halt sich Napoleon so, daß man nicht daran zweifeln kann, daß seine Friedenspolitik eine aufrichtige ist.
- Prinz Friedrich Carl ist mit seiner Armee über Zittau in Böhmen eingerückt und bereits bis Reichenberg vorgedrungen.
- Das Vorrücken der Oesterreicher gegen Oberschlesien scheint langsam und mit sehr großer Vorsicht stattzufinden.
- Preußen schlug dem Kurfürsten von Hessen nochmals ein Bündniß auf Grund der neuen Reformvorschläge vor, die der Kurfürst jedoch wieder zurückwies. Nicht lange dauerte es, so wurde er verhaftet, um als Staatsgefangener nach Stettin gebracht zu werden. Der Kurfürst suchte um eine Audienz beim Könige nach, erhielt jedoch den Bescheid, daß der König ihn nicht empfangen werde.
- Ein gleiches Schicksal scheint dem Könige von Hannover bevor zu stehen. Dieser hatte von Göttingen aus sich bereit erklärt, persönlich nach Berlin zu kommen, um mit dem Könige selbst alle ausgebrochenen Differenzen auszugleichen. Doch auch der König von Hannover erhielt die Antwort, daß ihm keine Zusammenkunft gewährt würde.
- Die hannoversche Armee ist anscheinend von Göttingen aus aufgelöst, um nach dem Süden zu entkommen. Ob ihnen dies ganz oder theilweise gelingen wird, ist sehr fraglich und hängt von ihrer Schnelligkeit ab, da sie fast ganz von den Preußen eingeschlossen sind. Die hannoversche Armee zählt noch ungefähr 8-12,000 Mann, sie ist jedoch gefechtsunfähig, weil sie ohne Kriegsmunition abmarschirt ist. - Der König von Hannover soll mit schwacher Bedeckung über Döllstedt in der Richtung nach Erfurt zu entkommen suchen.
- Der Hannoversche Major Jacobi ist zur Einleitung von Verhandlungen, betreffend die Capitulation der hannoverschen Armee, in Gotha angelangt.
- Nach Berichten aus Frankfurt hat die Regierung von Mecklenburg=Strelitz ihren Gesandten aus der Versammlung der dort tagenden Regierungen abberufen, weil sie den früheren Bundestag als aufgelöst betrachtet.
- Mecklenburgische und oldenburgische Truppen werden schleunigst auf Kriegsfuß gesetzt, um mit andern norddeutschen Contingenten ein Reservecorps für Preußen bei Torgau zu bilden.
- Die in Stade von den Preußen gemachte Beute an Kriegsmaterialien wird im Werthe zu drei Milionen Thaler veranschlagt.
- Die Forderungen Preußens, um welche der Krieg entbrannt ist, sind folgende: 1) Verzicht
[ => Original lesen: 1866 Nr. 51 Seite 2]Oesterreichs auf seine Rechte an Schleswig=Holstein mit oder ohne Entschädigung; 2) Verbindung der deutschen Bundesstaaten unter Ausschluß Oestreichs und der Niederlande mit Parlament nach dem Reichswahlgesetz von 1849; 3) Regelung der schleswig=holsteinischen Frage unter Mitwirkung eines Parlaments; 4) Vertrag des neuen Bundes mit Oesterreich über ein neues Bundesverhältniß. - Darüber soll jetzt in Deutschland abgestimmt werden.
- In Hannover, Sachsen und Kurhessen werden von der preußischen Regierung Vorbereitungen zu den Wahlen zum deutschen Parlament getroffen.
- Ordre de bataille der mobilen preußischen Armee. Oberbefehlshaber: der König; Chef des Generalstabs General=Lieutenant v. Moltke; Chef der Artillerie Gen.=L. Hindersin; Chef des Ingenieurcorps Gen.=L. v. Wasserschleben. 1. Elbarmee: Prinz Friedrich Carl; Chef des Generalstabs Gen.=Major v. Voigt=Reetz. 2tes Corps: Gen.=L. v. Schmidt in Görlitz; 4tes Corps: General der Infanterie von Schack in Torgau; 7tes Corps: Gen.=L. v. Vogel in Halle; 8tes Corps: Gen.=L. Herwarth v. Bittenfeld in Erfurt. Jedes dieser Corps 36,000 Mann. 2. Armee: Commandirender der Kronprinz; Chef des Generalstabes Generalmajor v. Blumenthal, 1. Corps: Gen.=L. v. Bonin in Löwenberg in Niederschlesien; 5. Corps: Gen.=L. v. Steinmetz in Leppersdorf bei Landshut; 6. Corps Gen.=L. v. Mutius bei Friedland; jedes Corps in obiger Stärke.
- Der commandirende preußische General von Falckenstein macht von Hannover aus bekannt, was den Truppen auf feindlichen Gebieten zu verabreichen ist. Die Offiziere, die im Offizierrange stehenden Beamten, die Feldwebel, Portepeefähnriche und die in Offizier=Stellen fungirenden Unteroffiziere können verlangen: des Morgens Kaffee mit Zuthat; des Mittags Suppe, Fleisch, Gemüse, Braten und eine Flasche Wein; des Nachmittags Kaffee und des Abends Abendbrod. Da Fälle vorkommen können, in welchen die bequartierten Wirthe zur Verabreichung des Weins nicht im Stande sind, so ist für die sofortige Anlage von Magazinen Sorge zu tragen, aus welchen die Offiziere etc. den Wein direct empfangen können. Die mit Verpflegung einquartierten Mannschaften erhalten: des Morgens Kaffee mit Zuthat; des Mittags 1 Pfund Fleisch, das dazu erforderliche Gemüse und Brod, sowie 1 Seidel Bier; des Abends einen Imbiß. Die Speisen müssen ausreichend sein, um den Mann hinlänglich zu sättigen. Ueberall da, wo die Verpflegung der Truppen nicht durch die bequartierten Wirthe, sondern aus Magazinen erfolgt - wie beispielsweise bei Bivouacs - besteht die dem Soldaten zu gewährende Portion aus folgenden Sätzen:
1 Pfund 26 Loth Brod, 1 Pfund frisches Fleisch oder ein halbes Pfund geräucherten Speck, 1/5 Pfd. Reis oder 1/4 Pfd. Graupen oder 1/2 Pfd. Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen) oder 3 Pfd. Kartoffeln, 1 Loth gebrannten Kaffee und 1 1/2 Loth Salz. sollten ausnahmsweise bequartierte Wirthe nicht im Stande sein, den Mannschaften die vorstehenden Portions=Sätze zu verabreichen, so ist zwar der Empfang aus den Requisitons=Magazinen zu bewirken, die Wirthe sind aber dann unter allen Umständen verpflichtet, die Zubereitung des Essens unter Hergabe der erforderlichen Zuthaten zu übernehmen. Die Fourage=Ration wird allgemeinhin, wie folgt, festgestellt: 12 Pfd. Hafer, 5 Pfd. Heu und 7 Pfd. Stroh.
- Die königlich sächsische Porzellanmanufactur zu Meißen ist preußischerseits geschlossen worden.
- Es heißt, die Kunstschätze in Dresden seien der Königin von England für 5 Millionen Thaler verpfändet.
- Man wird sich erinnern, daß vor einiger Zeit ein Berliner Getreide=Speculant in Böhmen und Ungarn für ca. fünf Millionen Thaler Getreide aufkaufte und nach Berlin bringen ließ. Man glaubte damals, der Mann habe ein schlechtes Geschäft gemacht, da bald darauf die Getreidepreise bedeutend heruntergingen und den Kostenpreis jener Ankäufe nicht erreichten. Jetzt sind diese immensen Lieferungen in die preußischen Militair=Magazine geflossen und dienen den Armeen als treffliche Verpflegung.
- Die Silberkammer in Hannover enthielt bekanntlich einen großen Schatz an Silbergeräthen. Wie wir aus guter Quelle hören, ist dies Silbergeschirr in Kisten verpackt, auf Munitionswagen geladen und am Freitag voriger Woche nach Stade geführt worden, ohne daß die Bedeckung wußte, welchen Schatz sie geleitet. Nur der die Colonne führende Officier war eingeweiht. Von Stade gingen die werthvollen Kisten alsdann per Dampfer nach England ab. -
- In Berlin hat sich die Cholera gezeigt und verbreitet große Bestürzung; denn die Aufregung bereitet ihr den Boden.
- Auch in Frankreich tritt die Cholera wieder ansteckend auf. So wurden in Nantes am 12. Juni acht neue Fälle, ferner vier Todesfälle, die von Erscheinungen der vorhergehenden Tage herrührten, constatirt; im Spital lagen an diesem Tage 13 Cholerakranke. In Amiens, Angers und St. Nazaire ist jetzt auch die Cholera ausgebrochen. In Nantes rafft sie viele Personen weg. Man befürchtet, daß sie auch wieder nach Paris zurückkehren wird.
- Am Abend vor seinem Abmarsch von Berlin feierte das zweite Garderegiment eine Art Polterabend. Alles, was die Soldaten nicht mitnehmen konnten, flog zu den Fenstern hinaus: Krüge, Gläser, Waschbecken, Kommißbrode u. s. w. Die Jungen und Louis draußen empfingen das Bombardement mit unaufhörlichen Hurrah; zuletzt mußten die Schutzmänner einschreiten.
- Sämmtliche Beamten in Sachsen bis zu den Briefträger herunter haben ihre Besoldung für Juni und Juli im Voraus ausbezahlt erhalten.
- Auf den russischen Eisenbahnen an der Österreich preußischen Grenze sind große Truppenzüge angesagt. Man sagt, ein Heer von 100,000 Mann werde aus dem südlichen Polen in Bewegung gesetzt, zwar nicht gegen Preußen, aber möglicherweise zum Schutze Oesterreichs, wenn Frankreich Italien unterstützen sollte.
- Bei dem alten Fürsten Franz v. Lichtenstein, der die österreichische Cavallerie kommandiren sollte, war's schon länger nicht richtig und mehrere Tage vor seiner Abreise zur Armee brach der Wahnsinn aus. Auf einer Prater=Wiese in Wien tummelte er sein Pferd unter Hunderten von spielenden Kindern so rasend umher, daß nur ein Wunder Unglück verhütete, dann versuchte er in die Donau zu sprengen. Graf Grünne brachte ihn mit List in das Irrenhaus in Döbling.
- Kurgäste aus Teplitz erzählen, daß die österreichischen Brunnenorte zur Zeit nur sehr wenig besucht und daß sie als Preußen durchaus nicht belästigt, ja besonders gut aufgenommen wurden. Namentlich kamen ihnen die östereichischen Officiere sehr freundlich entgegen. Das Leben ist dort im Vergleich zu früher billig. Preußisches Papiergeld wird ohne Anstand in Zahlung genommen und der Thaler mit zwei Gulden und zehn Kreuzern bezahlt.
- Wegen ungünstiger Zeitverhältnisse wird das Lübecker allgemeine Scheibenschießen in diesem Jahre nicht stattfinden. Auch der projectirte allgemeine mecklenburgische Landeskönigschuß wird aus demselben Grunde nicht stattfinden.
- Curiose Scene vom Kriegsschauplatz. Wie die erste preußische Husaren=Escadron bei Reichenbach die sächsische Grenze überschritt und in der Nähe des ersten sächsischen Dorfes ankam, commandirte der Rittmeister: "Escadron trab, trab, Hurrah!" Die lustigen Husaren schwenkten ihre Säbel und sprengten dem Dorfe zu; zu gleicher Zeit sanken aber auch die in den Gärten und auf dem Felde beschäftigten Weiber auf die Kniee und flehten mit aufgehobenen Händen um Gnade. Aus dem Hurrah der Husaren entstand ein allgemeines Gelächter. Ein Bauer des betreffenden Dorfes, vom Markte heimkehrend, hatte ein Päckchen Fünfthalerscheine für verkauftes Getreide heimgebracht
[ => Original lesen: 1866 Nr. 51 Seite 3]und lief in der Eile auf den Boden und schob es in der Angst in das Stroh, welches in der Häckselmaschine lag. Getrost ging er nun herunter zu den Preußen, deren einer, besorgt um seine Pferde, sich nach nicht langer Zeit auf den Boden stahl und nach Hafer und Heu suchte. In Ermangelung griff er zur Heckselmaschine, unbewußte was sie verbarg, schnitt er tapfer darauf los - und mit größten Schrecken vernahm der Bauer, daß das preußische Husarenpferd mit kurz und klein geschnittenen sächsischen Fünfthalerscheinen gefüttert worden war.
- Aus einer Schilderung des letzten Pariser Rennens. Zwei Frauen erregten besondere Aufmerksamkeit: die Kaiserin Eugenie durch ihre merkwürdig einfache Kleidung inmitten einer vom Luxus überschütteten Umgebung und die elegante Gattin des österreichischen Gesandten, die die Farben ihres Landes stolz trägt und wie eine Siegerin inmitten des Schwarms von Freunden und Gönnern umherschreitet. Ihr schwarzgelber Wagen mit schwarzgelber Livrée, schwarzgelber Kokarde, sie selbst in schwarzgelber Tracht, ist von weiten schon sichtbar. Die Fürstin Metternich schien aufgeräumt und besonders munter, und da sie mit ihrem Manne die Sorgen der Diplomatie redlich theilt, blieb ihr heiteres Aussehen nicht unbemerkt.
Anzeigen.
Vorladung.
Antragsmäßig sollen über nachbenannte Grundstücke, als:
1) Das dem Schuhmachermeister Franz Joachim Hamann zu Schönberg gehörende, an der Wasserstraße belegene Wohnhaus c. pert.,
2) das dem Uhrmacher Heinrich Meyer zu Schönberg gehörende, an der Siemzerstraße sub No. 85 belegene Wohnhaus c. pert., ein im Rübencamp belegenes Ackerstück von 52 []Ruthen, das s. g. Kramermoor No. 270 und das im Bohnrad belegene Acker= und Wiesenstück von 230 []Ruthen,
3) das dem Webermeister Hans Heinrich Kaehler zu Schönberg gehörende, am s. g. Neuen=Walle belegene Wohnhaus c. pert.,
4) das dem Arbeitsmann Johann Joachim Asmus Möller zu Schönberg gehörende, an der Ratzeburger Chaussee vor Schönberg sub No. 128 c. belegene Wohnhaus c. pert.,
5) das der Ehefrau des Töpfermeister Weinrebe zu Schönberg, Hulda geb. Bräme, gehörende, an der Siemzerstraße sub No. 157 belegene Wohnhaus c. pert., das zum Hause qu. gehörige, auf dem Osterfelde belegene Erbpachtackerstück von 2 Scheffeln Aussaat und die an der Ratzeburger Chaussee belegene Wiese von 3 1/2 Scheffeln Aussaat,
6) das dem Uhrmacher Johann Friedrich Hagemeister zu Schönberg gehörende, an der Siemzerstraße sub No. 101 belegene Wohnhaus c. pert., den zum Hause qu. gehörigen auf dem Kavalier belegenen Erbpachtacker von 3 Scheffeln Aussaat und das vor dem Siemzerthor belegene Ackerstück von circa 3 Scheffeln Aussaat,
Hypothekenbücher niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in die anzulegenden Hypothekenbücher verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 3ten Juli dieses Jahres, Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben. Schönberg, den 6ten April 1866.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) O. Reinhardt.
Verkaufsanzeigen.
Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden:
1. am Sonnabend den 30. Juni im Thandorfer Zuschlage:
1 Faden eichen Kluftholz,
14 do. eichen Knüppelholz und
2 do. eichen Klein=Knüppelholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr am Schlagbaum des Thandorfer Zuschlages.
2. am Montag den 2. Juli im Pellmoor bei Wahrsow:
20 Faden eichen Kluft=, Knüppel= und Olmholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr am Schlagbaum des Pellmoor.
Schönberg d. 24. Juni 1866.
Danckwarth.
Am Sonntag den 1. Juli, Nachmittags 4 Uhr, soll im Hause des Ackerbürger H. Spehr die Vormaht der auf dem Galgenmoor belegenen, zum Nachlaß des verstorbenen Tagelöhner Gothknecht gehörigen Wiese durch den Unterzeichneten gegen gleich baare Bezahlung meistbietend verkauft werden.
Schönberg den 26. Juni 1866.
J. P. H. Spehr.
Vermischte Anzeigen.
Die Direction der Lübeck=Kleinen=Eisenbahngesellschaft hat mir die Vollmacht ertheilt, die auf den expropriirten Grundstücken stehenden, von der Gesellschaft angekauften Saaten zu veräußern. Ich ersuche die Interessenten deswegen, sich dieserhalb mit mir in Verbindung zu setzen.
Schönberg den 25. Juni 1866.
R. Rackow, Advokat.
Unser diesjähriger
Königschuß
wird am Montag den 9. Juli und das
Schießen nach Silbergewinnen
an diesem und am folgenden Tage stattfinden.
Gleichzeitig wird bemerkt, daß es erlaubt ist, auf einem besonderen Schießstand auch mit eignen Büchsen zu schießen.
Freunde des geselligen Vergnügens und namentlich unsere lieben Landleute werden eingeladen, uns mit recht zahlreichem Besuch zu beehren.
Die Ziehung der Tombola findet am Diensttag Nachmittag statt, Loose zu 4 ßl. sind bei allen unseren Herren Kaufleuten zu haben.
Schönberg im Juni 1866.
Der Vorstand.
Nach langem Leiden starb am Freitag den 22. Juni, Abends 7 Uhr, mein lieber Mann, der Maler Schultze, im 59. Lebensjahre. Tief betrübt macht seinen Bekannten und Freunden diese Traueranzeige die hinterbliebene Wittwe
Marie Schultze, geb. Kuhlmann.
Karten vom Kriegsschauplatz, Sachsen, Böhmen, und Schlesien, Preis 5 ßl., colorirt 8 ßl., sind zu haben bei J. P. Bade.
Auf's Neue empfing ich eine Sendung echter Anschovis und empfehle dieselben in Fässeln von ca. 3 Pfund Netto und in Anbruch hiermit bestens.
J. F. Eckmann.
[ => Original lesen: 1866 Nr. 51 Seite 4]Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft am zweiten Montage nach Johannis, den 2. Juni 1866, stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg, den 20. Juni 1866.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.
Frischer Gothl. Kalk empfiehlt zum billigen Preis A. Wigger.
Neuen Sommerfang Hering in schöner Qualität empfiehlt Heinrich Otto.
Möbel-Magazin.
Das Möbel=Magazin im Hause des Kaufmanns Wieschendorff empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publicum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler= und Stuhlmacher=Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen, auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg 1866.
Das Tischleramt.
Bei Herrn Schön zu Lauen stehen 200,000 Torf zum Verkauf. Der Preis für das Tausend auf dem Moor daselbst ist 1 Thlr. 8 Schl., nach Schönberg frei vor die Thür 1 Thlr. 32 Schl. Proben von diesem Torf sind bei Herrn Aug. Spehr in Schönberg zur Ansicht ausgelegt.
Von Donnerstag den 28. Juni an sind wieder Drainröhren in allen Weiten auf meiner Ziegelei zu haben; dies den zahlreichen Bestellern hiedurch zur Nachricht.
Zieglermeister Tretow vor Schönberg.
10,000 Soden Stechtorf sind bei mir zu kaufen.
Hauswirth Ollrogge Schlagbrügge.
Drathgewebe zu Fliegen=Schränken bei C. Schwedt.
Hiedurch die ergebene Anzeige, daß ich von Herren Kollmann & Schetelich die Niederlage von:
Pflugbeschlag erhalten habe, womit ich mich zum Fabrikpreise bestens empfohlen halte.
Heinrich Pless, Lübeck, Große Burgstraße Nr. 606.
Bekanntmachung.
Die Mecklenburgische Lebens=Versicherung und Sparbank in Schwerin zahlt von jetzt an für alle neuen Einlagen, wenn solche fest auf ein ganzes oder auf ein halbes Jahr belegt oder prolongirt werden
4 pCt. für's Jahr
für Einlagen zwischen 50 und 100 Thaler wird 3 1/2 pCt. für's Jahr
gewährt.
J. P. Bade.
Englischen Portland Cement aus der Fabrik von Otto Trechmann, Hartlepool, in Originaltonnen und Packung unter Garantie.
Asphaltirte Dachpappe und Papier,
Asphaltröhren für Gas= und Wasserleitungen,
Patent=Dach=, Schiff=, Wand=Filz,
Zinkbleche von der schlesischen Actien=Gesellschaft empfiehlt zu billigen Preisen zur gefälligen Abnahme
Arnold Riesland, Lübeck, obere Johannisstraße Nr. 6., Joh.=Quart.
Aromatische Gichtwatte bei allen rheumatischen Leiden unfehlbar wirkend, empfiehlt à Packet 8 u. 12 J. F. Eckmann.
Bergmann's Zahnwolle zum augenblicklichen Stillen jeder Zahnschmerzen, empfiehlt à Hülse 4 J. F. Eckmann.
Die heftigsten Zahnschmerzen
beseitigen augenblicklich unfehlbar die berühmten
Tooth-Ache Drops.
Verkauf in Originalgläsern à 12 od. 7 1/2 Sgr. in Schönberg bei J. P. Bade.
Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.
Ungefähr 1000 Pfund Stroh,
(Hafer= und Roggenstroh) die 100 Pfund 4 , sind zu verkaufen. Näheres in der Exped. d. Bl.
Am Ratzeburger Viehmarktstage, d. 28. Juni, große Tanzmusik bei D. Holst Wwe.
Ratzeburg.
Auf dem Wege vom Hause des Färbermeisters Breuel bis nach Kl. Siemz sind 2 Färberzeichen verloren. Der ehrliche Finder wird ersucht, dieselben beim Färbermeister Breuel abzugeben.
Beste holländische Dachpfannen und Holfter bei Chr. Egert.
Am 2. und 3. Juli, beide Tage Nachmittags, wird bei mir ein
Scheibenschießen
stattfinden, wozu ich meine Freunde und überhaupt Schießliebhaber hierdurch freundlichst einlade. Büchsen, Pulver und Blei wird von mir gehalten; auf einen Satz von 3 Schüssen, der 16 ßl. kostet, fällt nur 1 Gewinn.
Krüger Schröder in Gr. Mist.
Tivoli-Theater in Schönberg.
Im Garten der Frau Wittwe Boye.
Donnerstag den 28. Juni, auf vielseitigen Wunsch: Debora, oder: die Jüdin und der Christ, Volksschauspiel in 5 Akten von Mosenthal.
Sonntag den 1. Juli, Gastspiel der Herren Wortheil und Gutmann vom Stadt= und Thalia=Theater in Hamburg.
H. L. Schäffer Wittwe.
Meteorologische Beobachtungen. |
1866 Juni |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
22. 23. 24. 25. |
36.61 38.23 39.44 39.30 |
9.5 12.3 12.4 9.9 |
20.0 14.9 19.0 18.5 |
SO WSW NNW NO |
1 1 1 1 |
wolkig. zieml. heit. wolkig. heiter. |
Am 23. auf 1 Qf. 33 Kbz. Regen.
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. | 12 - 12 1/2 . |
Holst. d. | 12 1/2 - 13 . |
Enten, d. St. | 16 - 20 . |
Hühner, d. St. | 12 - 16 . |
Tauben, d. St. | 4 . |
Schinken, d. | 7 1/2 - 8 . |
Wurst d. | 9 - 10 . |
Eier 8 St. für | 4 . |
Kartoffeln, d. Faß | 5 - 6 . |
Küken d. St. | 8 - 10 . |
Hambg. Blumenkohl d. Kopf | 12 . |
Geräuch. Stöhr, d. Pf. | 8 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (per Sack in Lüb. Crt.) |
Weitzen | 16 - 18 | | 8 | |
Roggen | 13 - 13 | | 8 | |
Gerste | 11 - 12 | | 4 | |
Hafer | 10 1/2 - 11 | | - | |
Erbsen | 14 - 16 | | 8 | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 11 - 12 | | - | |
Winter=Rapsaat | - | | - | |
Rübsen. | - | | - | |
Schlagleinsaat | 18 - 20 | | - | |
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
|