No. 5
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 15. Januar
1866
sechsunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1866 Nr. 5 Seite 1]

- Neustrelitz, d. 10. Jan. S. H. der Herzog Wilhelm von Mecklenburg=Schwerin und I. K. H. die Frau Herzogin, geb. Prinzessin von Preußen, sind gestern Abend zu einem achttägigen Besuche am hiesigen Hofe eingetroffen. Es werden dem Vernehmen nach zu Ehren derselben heute und morgen Cour am Hofe und Bälle stattfinden.
- Die neuesten Nachrichten aus Spanien, wo der Aufstand ausgebrochen ist, sind sehr widersprechend und verworren. Die Soldaten und Bürger in Madrid warten, was in den Provinzen passirt, einstweilen haben sie Belagerungszustand und Standrecht. Die Cortes d. h. die Abgeordneten sind zur Königin gegangen und haben sie ihrer Treue versichert. In den Städten Burgos, Saragossa, Valencia und namentlich in Barcellona gabs schon Cravalle, die blutig unterdrückt wurden. Auf die Haltung der Provinzen kommt Alles an. Die Stimmung ist in ganz Spanien eine sehr unzufriedene. Wo General Prim im Augenblick ist, weiß man nicht, er soll erkrankt sein und seinen Regimentern im Wagen folgen. Drei Corps der Königlichen sind ihm auf dem Fuße und zur Seite, um ihm den Weg zu verlegen, die Generale trauen aber ihren eigenen Soldaten nicht. Ein paar Trupps Aufständiger sind über die Grenze nach Portugal gekommen und sogleich entwaffnet und nach Coimbra gebracht worden.
- Die Geistlichen in Preußen sind daran erinnert worden, für den heute in Berlin beginnenden Landtag Fürbitte in dem öffentlichen Gottesdienst zu thun.
- Kaiser Maximilian soll dem Kaiser Napoleon geschrieben haben, er könne auch ohne die Franzosen sich in Mexico halten.
- Man liest merkwürdige Dinge von den Umtrieben der Römlinge in Bayern, um den jungen König, der ihnen nicht zu Willen ist, den Thron zu verleiden. Im Volke erregen sie die Vorstellung, der König wolle wegen Kränklichkeit abdanken, dem Könige deuten sie an, wenn er abdanke, könne er seinem Freunde R. Wagner ungestört leben. Die Liebe des Königs zu diesem Manne soll nämlich ungemein groß sein, er schreibt ihm in sein Exil die liebevollsten Briefe; er schließt sich in seinem Zimmer ein und macht lange Ritte im wüthenden Gelopp. Auf diese Stimmung bauen die schwarzen Herren ihre Pläne. Prinz Otto, des Königs Bruder und ev. Nachfolger ist noch unmündig, Prinz Luitpold, der eifrigste Ultramontane (d. h. Anhänger des Papstes) der königl. Familie, würde Regent, die Herrschaft der Ultramontanen wäre auf einige Jahre gesichert u. s. w.
_ In der Präsidentschaft Bombay ist der erste Fall vorgekommen, daß eine Hinduwittwe, die sich nach der Sitte des Landes eigentlich verbrennen lassen mußte, wieder geheirathet hat. Ein Rechtsanwalt hat den Muth gehabt, dies Wagniß zu übernehmen und bei der Hochzeit soll's recht fidel zugegangen sein.
- Nach einer Vereinbarung des Magistrats und der Schlachtermeister in Rehna sollen alle dort zum Verkauf geschlachteten Schweine mikroskopisch auf Trichinen untersucht werden. Bei 10 Thalern Strafe darf kein Fleisch vor Beendigung der Untersuchung verkauft werden. Für den Fall, daß sich Trichinen finden, übernimmt die Stadtcasse den Schaden. Die Untersuchungen werden von Apotheker und Thierarzt ausgeführt, welche sich verpflichtet haben, von 9-10 Stellen des Schweines Fleisch zu entnehmen und dasselbe an 40-50 Präparaten zu prüfen. In Kraft bleibt diese Vereinbarung bis zum 1. April d. J., oder bis zur gesetzlichen Regulirung der Angelegenheit.
- In einem Bürgerhause zu Waren wurde im vorigen Winter ein Schwein geschlachtet, von dessen Fleisch die Familie von der Trichinenkrankheit befallen wurde. Vorsichtig geworden durch das vorigjährige Unglück läßt derselbe Bürger seine beiden in diesem Jahre geschlachteten Schweine mikroskopisch untersuchen, und siehe, das Fleisch beider Thiere ist stark mit Trichinen besetzt. Die Thiere wurden in demselben Stalle gemästete wie das im vorigen Jahre geschlachtete.
- Ein Beispiel, daß das Geschlecht der "Lampe" noch nicht ausgestorben ist, liefert eine Jagd in Schlesien. Auf derselben erlegten 8 Jäger in 2 Tagen 265 Hasen und 8 Kaninchen.
- Am zweit. Weihnachtstage ereignete sich in Bremen ein trauriger Unglücksfall. Eine große Schaar Schlittschuhläufer tummelten sich auf dem Eise des Stadtgrabens herum, als die noch dünne Eisdecke brach und sieben Personen in's Wasser stürzten; drei davon ertranken, darunter zwei brave Söhne einer armen Wittwe.
- Im preußischen Ministerium ist ein neues Versicherungsgesetz ausgearbeitet worden, daß dem nächsten Landtag vorgelegt werden soll. Das bisherige Versicherungswesen erweist sich nicht mehr als den Zeitbedürfnissen entsprechend.
- Bei dem durch den kürzlich berichteten Prinzenraub bekannt gewordene Städtchen Frankenhausen ist unter dem Berge Falkenburg eine wunderbar große und schöne Höhle entdeckt worden. Sie besteht aus 3 Abtheilungen, welche 9 Teiche enthalten und deren eine 800 Fuß lang ist. Das Wasser in den Teichen ist krystallhell, zeigt 8 Grad Wärme und Spuren von Kochsalz; die Decken und Wände der Höhle bestehen aus Gypsplatten und Figuren von oft wunderbaren Formen. Die Höhlen können gleichzeitig von Hunderten von Menschen besucht werden.
- Amerika ist ein Magnet, der immer stärkere Anziehungskraft bekommt. Im vorigen Jahre sind allein über Hamburg 37,659 Deutsche dahin ausgewandert, eine weit größere Zahl über Bremen und

[ => Original lesen: 1866 Nr. 5 Seite 2]

eine kleinere über englische Häfen. Wie wird in diesem Jahre des Friedens drüben der Strom der Einwanderer anschwellen. Magnet bleibt Magnet.
- Napoleon will dem Kaiser von Oesterreich nichts schuldig bleiben und schickt dem Kinde von Oesterreich den Orden der Ehrenlegion.
- Den Haupttreffer der österreichischen Creditlose von 250,000 Gulden soll ein Uhrmacher Colla in Baiern gewonnen haben.
- Eine Heilanstalt für Trunkenbolde befindet sich zu Binghampton im Staate Newyork. Bis 1864 haben sich 7245 Personen zur Aufnahme darin gemeldet, darunter 520 Opiumesser. Unter diesen Trunkenbolden waren 39 Prediger, 8 Richter, 198 Advocaten, 226 Aerzte, 340 Kaufleute, 680 Handwerker, 465 Landleute, 240 Rentiers, dazu 805 Frauen, größtentheils die Töchter reicher Eltern. Niemand wird in die Anstalt auf weniger als ein Jahr aufgenommen. Während dieser Zeit wird jeder sorgfältig überwacht, zweckmäßig beschäftigt und in ärztliche Behandlung genommen. Man rechnet, daß von 100 Aufgenommenen wenigstens 70 völlig gesund entlassen werden.
- In den Straßen Londons sind im vorigen Jahre 232 Menschen verunglückt, viel mehr als auf allen Eisenbahnen Englands zusammen.
- In Burgdorf bei Hannover lebte ein bejahrtes Ehepaar, ein Schneider mit seiner Frau, kümmerlich von seiner Hände Arbeit; kinderlos waren sie mit einander grau und gebrechlich geworden. Am 4. Jan. nahm ein sanfter Tod die Frau ohne Krankheit hinweg und ehe die Sonne desselben Tags unterging, entschlief auch der Mann, ohne krank gewesen zu sein. Sie ruhen neben einander im gemeinsamen Grabe, treu im Leben und Tode gesellt.
- Viel Spaß macht in Regensburg eine lebhaft wieder erzählte Geschichte, wornach ein Doktor in T. kürzlich von einem Collegen die Leber eines Verstorbenen zur Untersuchung in's Haus geschickt erhielt, welche in dessen Abwesenheit von der Köchin in Empfang genommen und - zu Leberklößen verwendet wurde, welche Mittags mit Behagen verspeist wurden.
- In Norwegen ist die Witterung auffallend milde, selbst in Drontheim weiß man kaum von Eis und Schnee, während in Christiansand die Rosen im Freien blühen.
- Ein Beispiel kindlicher Liebe wird aus Frankreich berichtet. Pierre Raby, ein Greis von 77 Jahren, der als Bauer zu Saint=Preuil wohnt und Vater von 6 Kindern ist, vermochte nicht mehr sich selbst seinen Lebensunterhalt zu erwerben, und war daher im April 1864 durch Fürsorge des Friedensrichters im Canton Chateauneuf in Verpflegung gegeben worden. Die 6 Kinder Raby's nämlich sollten ihm jedes monatlich 3 Frcs. geben. Es war ihm nichts übrig geblieben als sein hölzernes Bettgestell, da er sich zu einem seiner Söhne, Namens Jacques, zurückzog, der zu Saint=Preuil wohnte, den Vater in Kost und Wohnung nahm und dafür die Pension empfing, welche seine 5 Brüder und Schwester diesem zu zahlen hatten. Ala jedoch am 3. December d. J. einer der Söhne Raby's, Namens Pierre, der zu Bouteville wohnt, seinen Pensionsantheil nicht gezahlt hatte, sagte Jacques zu seinem Vater, er solle zu jenem gehen und dort Wohnung suchen. Dem armen Greis wurde das Gehen schwer und nur durch zwei Krücken möglich, auf die er sich stützte. Doch gelangte er auf diese Weise nach Bouteville zu seinem Sohne Pierre, der ihm Abendbrod vorsetzte, ihm aber sagte, er könne ihm kein Nachtlager geben, und ihn daher veranlaßte, zu seiner Schwester Francoise zu gehen, bei der er wohl die Nacht würde zubringen können. Hierauf ging Pierre, der Bierfiedler von Handwerk ist, in ein Wirthshaus, wo Tanz war, um dort die Geige zu spielen, und dachte nicht mehr an seinen Vater. Der bedauernswerthe Greis war bei seiner Tochter nicht glücklicher als bei seinen beiden Söhnen. "Ich habe nur zwei Betten", sagte sie zu ihm, eins für mich und meinen Mann, das andere für meine Kinder; hole Dein hölzernes Bettgestell von Jacques, dann werde ich Dir bei mir ein Nachtlager geben. Dem armen Raby blieb nun nichts übrig, als wieder nach Saint=Preuil zurück zu gehen, ohne daß er die Gewißheit hatte, ob sein Sohn ihn auch würde wieder aufnehmen wollen. Es war bereits 11 Uhr in der Nacht. Am andern Morgen um 7 Uhr begab sich ein gewisser Wouvel, Landmann zu Rat, nach diesem Dorfe; da bemerkte er, als er vor dem Spring= und Bassinbrunnen von Grant=Font vorbei kam, eine Blouse auf dem Wasser. Man zog einen Leichnam heraus; es war der alte Raby, er hatte durch Selbstmord geendet.


Der Mönch.
Aus den Erzählungen eines alten Herrn.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1866 Nr. 5 Seite 3]

Der Mönch.
Aus den Erzählungen eines alten Herrn.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Verkaufsanzeigen.

Am Freitag, den 19. Januar, Nachmittags von 1 1/2 Uhr an, soll in der Behausung des Krügers Hecht in Schlagsdorf Nachbenanntes in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 Rest alte eichene Bohlen und 1 do. altes eichenes Bauholz.
Schlagsdorf, den 13. Januar 1866.
Krüger.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.
Den Bewohnern des Schönberger Armendistricts wird hiemit zur Anzeige gebracht, daß die Armensteuer zum vollen Beitrag gezahlt werden soll und daß an die Armenvorsteher in Schönberg, Schlachtermeister D. Stockfisch, Tischlermeister H. Stüve und Bäckermeister Joh. Pöhls, sowie in den Dörfern, an die Hauswirthe Burmeister in Rohdenberg, Maas in Mahlzow, Joach. Oldörp in Boitin=Resdorf und Meyer in Falkenhagen die betreffenden Beitrage sofort zu entrichten sind.
Schönberg, den 11. Januar 1866.
Die Armenbehörde.


Brönner's Fleckenwasser
namentlich zum Waschen der Glacé=Handschuhe, in Gläsern à 10 Schilling (Mecklenburg) und 4 Schilling (Mecklenburg) und in Weinflaschen à Taler (Mecklenburg) . - ächt bei C. Sievers im Sattler Bohnhoff'schen Hause.


[ => Original lesen: 1866 Nr. 5 Seite 4]

Erkältungen rufen Husten, Brustschmerzen, Heiserkeit, Halsbeschwerden etc. hervor und können dadurch, daß man solche vernachlässigt, Blutspeien, Schwindsuchtshusten und dergleichen schlimme, das Leben bedrohende Krankheiten entstehen. Man greife daher, wenn man von einem Katarrh geplagt wird, rechtzeitig zu dem richtigen Mittel.
Des besten Rufes erfreut sich seit Jahren der C. A. W. Mayer'sche weiße Brust-Syrup*) und veröffentlichen wir nachstehend wieder einige Atteste, welche gewiß von Neuem den besten Beweis führen, daß dieses ausgezeichnete Hausmittel auch bei schon vorgeschrittenen Hals=, Lungen= und Brustbeschwerden alle Beachtung verdient.
Dem Fabrikbesitzer Herrn G. A. W. Mayer in Breslau bestätige ich hiermit mit Vergnügen unter Zusicherung meines innigsten Dankes, daß meine Frau, welche an einem hartnäckigen Keuchhusten lange Zeit, und zwar hoffnungslos krank darnieder lag, nach Gebrauch von 2 halben Flaschen dieses vortrefflichen Mittels gänzlich von ihrem Leiden befreit wurde, was mich veranlaßte, diesen Syrup fortwährend in meinem Hause zu halten.
Chr. Bogner, Privatier in München.
Ich bescheinige hiermit der Wahrheit gemäß, daß mir der aus der Niederlage von Ludw. Lipp dahier bezogene weiße Brust=Syrup aus der Fabrik von G. A. W. Mayer in Breslau gegen eine hartnäckige Brustverschleimung und den damit verbundenen starken Husten vortreffliche Dienste geleistet hat. Pfarrkirchen (Nied.=Baiern), d. 11. April 1865.
Falkner, königl. bair. pens. Oberstlieutenant.
Der ächte weiße B.=Syrup von G. A. W. Mayer in Breslau ist in Schönberg zu haben bei E. Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße (Sattler Bohnhoff'sches Haus.)


Guten Caffee à Pfund 10 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt Heinr. Schreep.


Möbel-Magazin.

Das Möbel=Magazin im Hause des Kaufmanns Wieschendorff empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publicum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler= und Stuhlmacher=Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen, auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg 1865.
Das Tischleramt.


Feuerversicherungsbank für Deutschland in Gotha.

Zufolge der Mittheilung der Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Theilnehmern für 1865 ca. 63 Procent ihrer Prämieneinlagen als Ersparniß zurückgeben.
Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, sowie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1865 wird am Ende des Monats Mai d. J. erfolgen.
Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich jederzeit bereit.
Schönberg, den 6. Januar 1866.
Chr. Schrep, Agent der Feuerversicherungsbank für Deutscland.


Dem geehrten Publicum Schönbergs und Umgegend erlaube ich mir die gehorsamste Anzeige zu machen, daß ich mich hieselbst als Kunst= und Landschaftsgärtner etablirt habe.
Alle in mein Fach einschlagenden Arbeiten, namentlich Gartenanlagen u. s. w., die mir übertragen werden sollten, werde ich kunstgerecht, der Bestellung gemäß, stets auf das pünktlichste in Ausführung bringen. Ferner bemerke ich, daß ich zum Frühjahr alle Garten=Sämereien, in bester Keimfähigkeit, so wie zur gehörigen Pflanzzeit alle Arten Gemüse= und Blumenpflanzen vorräthig halten werde.
Schönberg, den 9. Januar 1866.
W. Bartold.


Zu vermiethen: Eine Wohnung zu Ostern von 2 Stuben, 1 Kammer, 1 Küche, 1 Abseite, 1 Keller und Stallplatz.
Nähere Auskunft ertheilt die Expedit. d. Bl.


Ein Sohn rechtlicher Eltern, der Lust hat das Schuhmacher=Handwerk zu lernen, kann zu Ostern in die Lehre treten bei G. Eckmann, Schuhmachmeister.
Sabowerstraße.


Gesucht: Ein Bursche in die Schuhmacherlehre zu Ostern.
Schönberg.
J. Schmalfeld jun., Schuhmachermeister.


Mit besten weißen Petroleum à Pfund 8 Schilling (Mecklenburg), sowie hellem dicken Syrup à Pfund 3 1/2 Schilling (Mecklenburg), empfiehlt sich C. Maaß.

In diesem Jahre decken bei mir folgende Hengste:

2 engl. Vollblut
Prinz-Regent, rothbraun,
Scipio, hellbraun;
ferner 4 andere Hengste, worunter 1 schwarzer, 1 dunkelbrauner und 2 hellbraune. Sämmtliche von starkem Knochenbau und eleganten Wuchs.
Hauswirth Hamann in Crouseamp.


Meteorologische Beobachtungen.
1866
Januar
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
12.
13.
14.
15.
32.60
36.72
35.64
35.68
0.5
-1.2
0.0
5.0
2.8
1.2
7.0
8.0
W
SW
SW
SW
1
1
1
2
heiter.
-
(Neb.) bed.
zieml. heit.

Den 11. fielen 40 Kubz., den 13. 10 Kubz. den 14. 16 Kubz. Wasser (Schnee u. Reg.) auf 1 Quadratfuß.


Markt=Preise in Lübeck.
(Nach Angabe des Marktvogtes.)
Butter, Meckl. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.10 - 12 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans d. St.28 - 34 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund7 1/2 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pf.4 1/2 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund8 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5-6 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Karpfen d. Pfund10 - 12 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen18 1/2 - 20Mark (Lübeck)6Schilling (Mecklenburg)
Roggen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 1/2 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11 Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen15 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Rübsen.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


(Hiezu: eine Probenummer des "Omnibus".)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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