No. 4
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. Januar
1866
sechsunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1866 Nr. 4 Seite 1]

- Die Höfe Oesterreich und Frankreich machen sich ungemein den Hof. Das Schönthun geht herüber und hinüber. Oesterreich schreibt sogar dem Napoleon, es interessire sich auf's Höchste für die Dauer der Dynastie Napoleons bis zum Ende der Tage, was in der diplomatischen Sprache freilich kaum mehr heißt, als: bis zu ihrem letzten Tag.
- Die längst angesagte Revolution in Spanien ist jetzt losgebrochen. Der General Prim hat mit zwei Cavallerieregimentern in Aranjuez revoltirt und will die Königin, die Minister etc. stürzen. Marschall O'Donnell, der jetzt Minister ist und Truppen gegen ihn aussandte, hat's selber ein paarmal wie Priem gemacht. "Die Woche fängt gut an", rief jener Verbrecher, als man ihm am Montag sein Todesurtheil verkündigte. Mancher Spanier denkt dasselbe vom neuen Jahr.
- In Nordamerika laufen zweifelhafte Gerüchte von einer Revolution gegen Kaiser Maximilian und von einer Verzichtleistung seines Gegners Juarez auf die Präsidentschaft um.
- Kaiser Alexander, der große Reformator Rußlands, hat auch die Erfahrung gemacht, daß Mönche zwar das prophezeien aber nicht die Reformen lieben. Als er voriges Jahr in Moskau war, hörte er von einem Mönch, der ein großer Prophet und heiliger Mann sei. Den mußt Du über die Zukunft Deines Reiches fragen und ging zu ihm. Sie unterhielten sich lange und was prophezeite der Mönch? - Daß der Kaiser auch seinen zweiten Sohn bald verlieren und daß der dritte Sohn Sergius den Thron besteigen und unter ihm das Reich zerfallen werde. Welche Belohnung der Prophet empfangen hat, können wir nicht sagen.
- Gleichzeitig mit der 1866 in Schwerin stattfindenden Thierschau und Maschinen=Ausstellung wird der patriotische Verein eine mecklenburgische Gewerbe=Ausstellung veranstalten. Dieselbe beginnt am 30. Mai 1866 und findet im neuen Exercirhause statt. Die mecklenburgischen Gewerbtreibenden können sich ohne Beschränkung an der Ausstellung betheiligen, doch dürfen nur Producte des mecklenburgischen Gewerbfleißes ausgestellt werden. Aussteller haben ihre Anmeldungen mit näherer Bezeichnung des Gegenstandes und Angabe des beanspruchten Raumes spätestens bis zum 1. Mai 1866 an Herrn Apotheker Sandrock in Schwerin einzusenden. Es steht für diesmal vollständiger Ersatz der Transportkosten in Aussicht. Die Ausstellungsgegenstände werden vom 14. Mai bis zum 24. Mai von der Section in Empfang genommen. Vor Schluß der Ausstellung dürfen keine Gegenstände entfernt werden. Die Prämirung geschieht 1) durch Geldpreise, 2) durch silberne Medaillen, 3) durch Ehrenzeugnisse.
- Die Gräfin Millefiori, bekannter unter dem Namen Rosina, mit der sich der König Victor Emanuel vor einigen Jahren zur linken Hand trauen ließ, ist 42 Jahre alt gestorben. Sie soll die Tochter eines Barbiers, nicht schön, aber stets fröhlich und sehr mildthätig gewesen sein und ihrem Gemahl oft besser gerathen haben, wie seine Minister. Sehr ergriffen folgte der König mit einigen Freunden ihrem Sarge.
- Mit dem 1. Januar ist in Italien die Civilehe eingeführt, d. h. die Trauungen werden dort künftig nicht mehr von einem Geistlichen, sondern von einem Staatsbeamten vollzogen. Dem Trauacte muß ein 2maliges öffentliches Aufgebot vor dem Gemeindehause vorhergehen. Als niedrigstes Alter der heirathenden Leute sind 15 Jahre für die Braut und 18 Jahre für den Bräutigam erforderlich.
- Bei Hofbällen und Tafeln dürfen die Diener Napolons seit Kurzem nur Livreen tragen, die nur ein einziges winziges Täschlein für das Schnupftuch haben. Man will bemerkt haben, daß seit Einführung dieser Maßregel an festlichen Abenden weit weniger Trüffelhühner und sonstige Delicatessen verschwinden. Verwunderlich ist nur, daß die Pariser Zeitungen sagen, es wäre gut, wenn auch manchem Eingeladenen die Taschen zugenäht würden.
- Die steigende Kohlenheizung hat in München die Preise des harten Holzes von 20 auf 14 Gulden, des weichen auf 10 Gulden heruntergedrückt. - In Wien ist die Geschäftsstockung so groß, daß 2500 Handlungsgehülfen außer Dienst sind. Kaufleute etc., welche früher 4-5 Gehülfen hatten, behelfen sich jetzt mit 1-2. - Die Diskontogesellschaft in Berlin bezahlte dieser Tage für einen Wechsel 345 Thaler Stempelsteuer. Er war von Rothschild, für Wien bestimmt und lautete auf 3 Millionen Francs. - Gegenwärtig bestehen 74 Freimaurer=Großlogen; davon 10 in Deutschland.
- Der Bau der Tabakspflanze wird gegenwärtig namentlich Lehrern auf dem Lande und kleinen Grundbesitzern als der lohnendste Kulturzweig angelegentlichst empfohlen. Daß es nicht die feinsten Sorten sind, die in Deutschland gebaut werden, beweist der mit großer Mehrheit gefaßte Beschluß auf einer Lehrerversammlung, daß der von einigen Anwesenden gezogene Tabak im Locale nicht geraucht werden dürfe.
- Brigham Young, das Haupt der Mormonen am Salzsee, geht seinen Gläubigen mit gutem Beispiele voran. Er besitzt 185 "Gemahlinnen" und ist Wittwer von 28 Frauen, 32 Kinder hat er verloren und 213 sind noch am Leben. Seine älteste Frau zählt 40 Jahre, seine jüngste 14 Jahre. Sein College Silas Röder hat 129 Frauen, Jeremias Stern 111, Röder hat seine Frauen mit Nummern bezeichnet, weil er ihre Namen nicht merken kann.

[ => Original lesen: 1866 Nr. 4 Seite 2]

Das Volk, welches die meisten Anhänger liefert, sind die Schweden, dann folgen die Dänen, Schotten, Norweger, Schweizer und D[Fehlstelle]. Nur 2 Franzosen, 3 Italiener und 1 Spanier sind unter den Mormonen. Die Frauen sind meist aus Schottland, Nordamerika, Schweiz, Deutschland, Dänemark, Norwegen und Mexiko, aus Frankreich nicht eine, denn die Französinnen haben den besten Geschmack. Dagegen zählt man 2 Spanierinnen, 8 Italienerinnen und 1 Griechin.
- Das Rostocker Polizei=Amt macht aus Veranlassung des einen dort vorgekommenen Falles einer Trichinenkrankheit auf eine von Seiten der Regierung in Potsdam veröffentlichte Belehrung aufmerksam. "Die Resultate dieser Untersuchungen", heißt es in dem Aufsatze, "sind folgende: a. Durch eine sorgfältige Pökelung des trichinigen Fleisches mit Salz, ohne Hinzufügen von Wasser oder Lake, werden die in dem Fleische enthaltenen Trichinen, wenn dasselbe wenigstens 10 Tage im Pökel gelegen, sicher getödtet. b. Wird das zu Mett=, Schlack= und Bratwürsten verwendete Fleisch gehörig gesalzen, gewürzt und nach dem Stopfen der Wurst 2-3 Tage in mäßig warmer Temperatur frei aufgehängt, so daß die feuchte Hülle trocken wird, und dann etwa zwei Wochen hindurch dem Rauche ausgesetzt, so werden die Trichinen getödtet und führt der Genuß solcher reich mit Trichinen erfüllten Fleichspeisen keinen Nachtheil herbei. - Andererseits ist aber gleichfalls durch Versuche erwiesen: daß eine schwache, nur wenige Tage andauernde Pökelung trichinigen Fleisches, sowie eine ungenügende Räucherung der Würste nicht im Stande ist, sämmtliche Trichinen zu tödten. Es bleibt daher der Genuß der schwach gesalzenen, nur wenig geräucherten Schinken, sowie der frischen, kaum gesalzenen, stark feuchten und wenig geräucherten Cervelatwürste verdächtig. Da endlich weitere Versuche gelehrt haben: daß auch das bloße Austrocknen des Fleisches die Trichinen durch Wasserentziehung, wenn auch in viel längerer Zeit tödtet, so ist es rathsam, die geräucherten Würste vor dem Genusse noch einige Zeit, 3 bis 4 Wochen, an einem trockenen Orte aufzubewahren. - Faßt man alle diese Thatsachen zusammen, so ergiebt sich als Schlußresultat: "daß eine sorgfältige Zubereitung des Schweinefleisches durch Kochen oder Braten, durch Pökeln oder Räuchern vollkommen Schutz vor Trichinengefahr gewährt, daß es somit in der Hand jedes Einzelnen liegt, sich und die Seinigen vor derselben zu schützen."
- In Nancy fand neulich in der Menagerie des Tierbändigers Travers ein Auftritt statt, der die Anwesenden einige Minuten lang in die entsetzlichste Pein versetzte. Frau Travers, jung und schön, war in den Käfig von 2 Leoparden getreten. Kaum war die Thür hinter ihr geschlossen, so richteten sich die blutdürstenden Katzen an der jungen Frau in die Höhe und faßten sie am Halse und im Nacken. Das Blut floß in Strömen herab und die Ungeheuer sogen immer gieriger und bohrten ihre Zähne immer tiefer ein. Der Gatte sprang in den Zwinger und riß das eine der Thiere zu Boden; allein auch er wurde verwundet und während er mit diesem rang, hatte der andere Leopard um so freieres Spiel. Zufällig ragte der Schwanz des letzteren durch die Gitterstäbe des Käfigs. Einer der Zuschauer, ein starker Mann, kam auf den glücklichen Gedanken, den Schwanz des Thieres um seine Faust zu wickeln und aus Leibeskräften zu ziehen. Während das Thier von diesem unerwarteten Gegner sich loszumachen strebte und wie wüthend an den Eisenstäben sich krümmte, konnte Frau Travers aus den furchtbaren Verließ entrinnen, aber in einem schrecklichen Zustande. Bald folgte ihr auch ihr Gatte nach, der seinem Gegner scharf mit der Karbatsche zusetzte, während der Helfer draußen das andere Thier festhielt, bis auch Travers den Käfig verlassen hatte. - Auch in Stuttgart entkam vorige Woche ein Thierbändiger mit knapper Noth und wie durch ein Wunder aus dem Käfig des Löwen; er liegt noch an den Wunden darnieder, die ihm die Bestie schlug.


Der Mönch.
Aus den Erzählungen eines alten Herrn.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1866 Nr. 4 Seite 3]

Der Mönch.
Aus den Erzählungen eines alten Herrn.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über das der Ehefrau des Zimmergesellen Blonck, Clara, geb. Meyer, zum Domhofe bei Ratzeburg, gehörige Wohnhaus c. pert. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag, den 23. Februar 1866, Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten, und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen die jetzige Besitzerin als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 27. November 1865.

Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.)     O. Reinhardt.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.
Den Bewohnern des Schönberger Armendistricts wird hiemit zur Anzeige gebracht, daß die Armensteuer zum vollen Beitrag gezahlt werden soll und daß an die Armenvorsteher in Schönberg, Schlachtermeister D. Stockfisch, Tischlermeister H. Stüve und Bäckermeister Joh. Pöhls, sowie in den Dörfern, an die Hauswirthe Burmeister in Rohdenberg, Maas in Mahlzow, Joach. Oldörp in Boitin=Resdorf und Meyer in Falkenhagen die betreffenden Beitrage sofort zu entrichten sind.
Schönberg, den 11. Januar 1866.
Die Armenbehörde.


Club im Hause des Herrn A. Spehr am Mittwoch, den 17. Januar 1866.
Schönberg, den 11. Januar 1866.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termin Gelder und Sparkassenbücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 17. Januar bei mir abzugeben.
J. P. Bade, Buchbinder.


Guten Caffee à Pfund 10 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt Heinr. Schreep.


[ => Original lesen: 1866 Nr. 4 Seite 4]

Der von mir gesuchte Vogt ist bereits engagirt.
H. Rusch.
Kl. Rünz, den 11. Januar 1866.


Da eine Anzahl der verlangten Geldpöste bereits angemeldet, so suche ich nur noch 1 Posten von 1200 Taler (Mecklenburg), 1 do. von 1000 Taler (Mecklenburg) und 2 do. von 350 Taler (Mecklenburg) J. P. Bade.


Englischen Portland Cement aus der Fabrik von Otto Trechmann, Hartlepool, in Originaltonnen und Packung unter Garantie.
Asphaltirte Dachpappe und Papier,
Asphaltröhren für Gas= und Wasserleitungen,
Patent=Dach=, Schiff=, Wand=Filz,
Zinkbleche von der schlesischen Actien=Gesellschaft empfiehlt zu billigen Preisen zur gefälligen Abnahme
Arnold Riesland, Lübeck, obere Johannisstraße Nr. 6., Joh.=Quart.


Anilin-Schreib- und Copir-Tinte
aus der K. S. priv. chem. Fabrik von Carl Haselhorst in Dresden empfiehlt in Originalflaschen zu 16, 10, 5 und 3 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Schönberg.
J. P. Bade.


Zu Ostern suche ich einen Burschen in die Schneiderlehre.
Schönberg.
J. Lohse, Schneidermeister.


Mit Gewissenhaftigkeit werden die Interessen aller Derjenigen vertreten, welche mich mit ihren Aufträgen beehren. Der Zufall fährt immer wieder fort meine Devise: "Und wiederum hat Gertig Glück!" Zu bewahrheiten; ich empfehle daher Kaufloose zur Hamburger und Braunschweiger Lotterie bestens. Pläne werden gratis versandt. Loose=Listen und Gewinngelder den resp. Interessenten prompt zugestellt.
Julius Gertig in Hamburg grossen Burstah No. 15., (Ecke Bohnenstrasse.)


W. Kolls, Juwelen-, Gold- und Silber-Waaren-Handlung
Lübeck, Sandstrasse 1006.
Reparaturen werden prompt und billig ausgeführt.


Zu Ostern suche ich einen ordentlichen Knaben, der Lust hat Maler zu werden, als Burschen.
Schönberg.
J. Wolgast, Maler.


Aromatische Gichtwatte bei allen rheumatischen Leiden unfehlbar wirkend, empfiehlt à Packet 8 u. 12 Schilling (Mecklenburg) J. F. Eckmann.


Theerseife, wirksamstes Mittel gegen alle Arten Hautunreinigkeiten, empfiehlt à Stück 8 Schilling (Mecklenburg) J. F. Eckmann.


Bergmann's Eispomade rühmlichst bekannt, die Haare zu kräuseln, zu stärken, und vor dem Ergrauen zu schützen, empfiehlt à Flac. 8, 12 u. 16 Schilling (Mecklenburg) J. F. Eckmann.


Bergmann's Barterzeugungstinctur unstreitig sicherstes Mittel, binnen kürzester Zeit bei selbst noch jungen Leuten einen starken und kräftigen Bartwuchs hervorzurufen, empfiehlt à Flc. 16 u. 32 Schilling (Mecklenburg) J. F. Eckmann.


Bergmann's Zahnwolle zum augenblicklichen Stillen jeder Zahnschmerzen, empfiehlt à Hülse 4 Schilling (Mecklenburg) J. F. Eckmann.


Ein Sohn rechtlicher Eltern, der Lust hat das Schuhmacher=Handwerk zu lernen, kann zu Ostern in die Lehre treten bei G. Eckmann, Schuhmachmeister.
Sabowerstraße.


Dem geehrten Publicum Schönbergs und Umgegend erlaube ich mir die gehorsamste Anzeige zu machen, daß ich mich hieselbst als Kunst= und Landschaftsgärtner etablirt habe.
Alle in mein Fach einschlagenden Arbeiten, namentlich Gartenanlagen u. s. w., die mir übertragen werden sollten, werde ich kunstgerecht, der Bestellung gemäß, stets auf das pünktlichste in Ausführung bringen. Ferner bemerke ich, daß ich zum Frühjahr alle Garten=Sämereien, in bester Keimfähigkeit, so wie zur gehörigen Pflanzzeit alle Arten Gemüse= und Blumenpflanzen vorräthig halten werde.
Schönberg, den 9. Januar 1866.
W. Bartold.


Zu vermiethen: Eine Wohnung zu Ostern von 2 Stuben, 1 Kammer, 1 Küche, 1 Abseite, 1 Keller und Stallplatz.
Nähere Auskunft ertheilt die Expedit. d. Bl.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Erratum in Nr. 2. statt "geboren 156 etc." zu lesen: 159 Kinder (86 Knaben 73 Mädchen).

Geboren: 1865. 30. Decbr. Dem Arbm. Ahrendt vor Schönberg eine T. - Dem Arbm. Freitag zu Kl. Siemz ein S. - D. 31. Decbr. Dem Seiler Schlichting hieselbst ein S. - 1866. 8. Jan. Dem Schulzen Freitag zu Olndorf ein S. - D. 9. Dem Fuhrmann Joach. Schütt hies. ein S. - D. 10. Dem Arbm. Maaß vor Schönberg ein S.

Gestorben: 1865. 29. Decbr. Cathar. Marie Soph. Brame, geb. Schütt, Töpfermeisters=Wittwe hieselbst, 60 J. a. - D. 30. Joach. Peter Niehuus, Wittwer und Arbm. vor Schönberg, 60 J. 8 M. a. - 1866. 3. Jan. Trine Lise Prager, geb. Maaß, Arbm.frau zu Kl. Siemz, 48 J. 8 M. a. - D. 7. Paul Fr. Heinr. Math. Peter Meß, Kupferschmieds=Sohn hies., 7 M. a. - D. 8. Hans Bonhof, Wittwer u. Arbm. zu Gr. Bünsdorf, 81 J. 9 M. a. - D. 9. Cath. Mar. Zölker, geb. Kiel, Maurergesell.frau hies., 74 J. 9 M. a. - D. 10. Elisab. Boye, geb. Behnke, Schulzenfrau zu Rottensdorf, 41 J. 4 M. a.

Copulirt: 5. Jan. Der hies. Bürger Joach. Heinr. Schreep, Krämer vor Schönberg, u. Cathar. Mar. Dorothea Oldenburg vor Schönberg. - Der hiesige Bürger Handels= u. Kunstgärtn. Joh. Chr. W. Bartold u. Caroline Johanna Schröder hies. - Der hies. Bürger u. Webermeist. Hans Heinr. Kähler und Maria Cathar. Elisab. Meyer hies.

Sonntag, den 14. Januar.
Vormittagskirche: Pastor Fischer.
Nachmittagskirche: Pastor Kaempffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1866
Januar
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
9.
10.
11.
23.96
25.69
27.49
0.5
0.5
0.5
3.8
2.5
2.9
SW
SW
SO
3
3
1
trübe.
-
-

Am 8. 23 Kubz. Reg., am 10. 31 Kubikzoll Wasser aus Schnee auf 1 Quadratfuß.


Markt=Preise in Lübeck.
(Nach Angabe des Marktvogtes.)
Butter, Meckl. d. Pfund13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.10 - 12 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans d. St.28 - 34 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund7 1/2 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pf.4 1/2 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund8 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5-6 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Karpfen d. Pfund10 - 12 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen18 1/2 - 20Mark (Lübeck)6Schilling (Mecklenburg)
Roggen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 1/2 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11 Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen15 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Rübsen.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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