No. 12
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 21. März
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 12 Seite 1]

- Der griechische Thron war nie ein Ruhekissen; seit Jahren aber ist die Königskrone förmlich zur Dornenkrone geworden. Verschwörungen, Attentate, Aufstände reichen sich die Hand. Die aufständischen in Nauplia stehen nicht mehr allein, auch in Syra (griechische Insel) ist ein Militairaufstand ausgebrochen, wobei italienische Einflüsse sehr sichtbar sind. Selbst in der Umgebung des Königs fehlt es nicht an Intriguanten und Verräthern. Nur selten wird ein Fürst so viele Beweise des schwärzesten Undanks empfangen haben, als König Otto. Es ist leider sehr zu fürchten, daß sich die Versuche zu seiner Verdrängung in der einen oder andern Weise erneuern werden. Die griechische Geistlichkeit soll zum Theil in dem Aufstand verwickelt sein. König Otto hat eine Proclamation an die Griechen erlassen. Sein Heer bereitet sich zum Sturm von Nauplia.
- Von Eingeweihten wird die Lage in Paris ernster betrachtet, als man bisher vermuthet hatte. Namentlich soll in Regierungskreisen eine große Entmuthigung herrschen. Bei den Verhafteten sind Anschläge zur Einsetzung einer neuen Regierung gefunden worden.
- Das Kind von Frankreich, der kaiserliche Prinz, hat am 16. März sein siebentes Lebensjahr vollendet und ist an diesem Tage aus der Frauenschule in die ernstere der Männer übergetreten. Der alte Marschall Vaillant ist sein Gouverneur und der freie und aufgeklärte Bischof Larochelle sein Erzieher geworden.
- Der Mensch, welcher in Berlin am 11. März nach seiner Aussage den König erschießen zu wollen, verhaftet wurde, wies sich als Kürschnergeselle, Namens Schildknecht, aus, und soll wahnsinnig sein. Der kaum 20 Jahr alte Mensch, aus der Schweiz scheint sich durch unverdautes Lesen verdorben zu haben, die Wiederherstellung des alten deutschen Reichs ward ihm zur fixen Idee.
- In Posen ist kürzlich der alte polnische Major v. Kierczkowski, ehemaliger Adjutant Kaisers Napoleon I., im Alter von 92 Jahren gestorben. Er hatte unter Kosciusko gekämpft und Napoleon später nach St. Helena begleitet.
- Napoleon hat von dem König von Schweden eine Einladung erhalten und angenommen, im kommenden Sommer einem Uebungslager in der Nähe von Stockholm beizuwohnen. Der König von Dänemark wird ebenfalls erscheinen. Auch soll der Kaiser den König von Preußen benachrichtigt haben, daß er ihn im Frühjahr in Potsdam besuchen will.
- In Hamburg wurde ein dem Anschein nach den bessern Ständen angehörender junger Mann, der durch seine Verschwendung die Aufmerksamkeit der Policei auf sich gelenkt hatte, arretirt. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, daß derselbe ein mit 2000 Rthlr. entwichener Handlungsdiener aus dem Mecklenburgischen war. Von dem gestohlenen Gelde hatte er noch etwas über 1000 Th. bei sich.
- In dem Kinzigthale (Baden) werden in vielen Dörfern die Ortsarmen und armen Waisenkinder alljährlich an den Wenigstnehmenden versteigert. Vor kurzem war wieder eine solche Auction, die lebhaft an den Sklavenmarkt erinnert. Ein Greis, dem die Thränen über die Backen liefen, wurde im Wirthshaus auf die Bank gestellt und ausgeboten; eine alte Frau wurde an den Wenigstnehmenden zugeschlagen, sie schlägt entsetzt die Hände zusammen, denn sie ist an den habsüchtigsten und geizigsten Bauer im Dorfe gekommen. Ein Kind ward auf den Tisch gestellt und versteigert, es bittet flehentlich seinen Pflegevater es zu behalten, es wolle recht artig sein. Ledige Weibspersonen ersteigern ihre eigenen Kinder; durch Verkrüppelung haben sie einen höheren Steigerungspreis erzielt.
- An einem Abend der vorigen Woche fiel es einem Maschinenarbeiter in Erfurt, der eben den Kreis froher, kluger Zecher verlassen hatte, plötzlich beim Abgange des Zuges nach Weimar ein, daß er etwas Nöthiges in Weimar zu thun habe. Der Zug ist bereits in Bewegung. Kühn entschlossen springt der Mann auf den Tritt des letzten Waggons, um hier als blinder Passagier die Reise mitzumachen. Als der Zug in Weimar hält, gewahren die Schaffner mit Entsetzen eine auf einem Waggontritt hockende menschenähnliche Gestalt, welche grunzende Töne von sich giebt. Man beeilt sich, dem jedenfalls Verunglückten beizuspringen. Doch statt eines grauenvoll Verstümmelten findet man einen schnarchenden Schläfer. Mit dem Gesicht nach dem Wagen zu sitzt der kühne Reisende auf dem untern Wagentritt; sein müdes Haupt ruht auf dem obern Tritte. So hat er, süß und behaglich schlummernd wie kein Reisender in den Polsterstühlen der ersten Klasse, die nächtliche tolle Fahrt zurückgelegt. Der Mann wurde natürlich geweckt und mit dem ersten Zuge nach Erfurt zurückbefördert.
- Ein Herr R. Hoell in Parchim veröffentlicht eine Einladung an Alle, welche sich für die Verwirklichung eines gleich Segelschiffen lenkbaren Luftballons interessiren. Nach seiner Behauptung ist es ihm gelungen, einen solchen lenkbaren Luftballon herzustellen und damit in Gesellschaft zweier Reisegefährten gegen Anfang Mai dieses Jahres nach einer bei der Auffahrt anzuzeigenden Stadt des Großherzogthums Mecklenburg zu schiffen.
- Ein ehemaliger Student der Theologie, mit Namen Schöppe, hat vor Gericht eingeräumt, daß er den Grafen von Blankensee, bei dem er schriftliche Arbeiten besorgt hat, um Werthpapiere im Betrage von beinahe 100,000 Thaler bestohlen habe. Er hat auf eine listige Weise die Flucht ergriffen. Er hatte sich erboten, den Versteck nachzuweisen, in welchem der Rest des gestohlenen Geldes aufbewahrt sei, und war dieserhalb am 15. nach dem k. Schlosse geleitet; hier entsprang Schöppe plötzlich durch eine Thür, sprang die Treppen hinab und entkam ins Freie, wo er sich sofort unter die Volksmassen mischte, welche sich dort in Folge der eben

[ => Original lesen: 1862 Nr. 12 Seite 2]

abgehaltenen Parade befand. - Später soll Schöppe in Frankfurt a. F. wieder verhaftet worden sein. An dem von ihm bezeichneten Orte im königlichen Schlosse hat man in der That 3000 Th. in östreichischen Werthpapieren versteckt gefunden.
- In einem bekannten Tanzlocale zu Berlin wurden dieser Tage den Militairpersonen 10 Sgr. Entree abgefordert, während die Civilisten nur 5 Sgr. zu bezahlen brauchten. Als Ursache erklärte der Wirth den 25 Procent=Zuschlag, den er für das Militairbudget zahlen müsse.
- Wie sehr das in München gebraute Exportbier im Auslande Anklang findet, beweist der Umstand, daß abermals 100 Fässer dieses köstlichen Trankes nach Batavia bestellt worden sind; auch nach Manilla auf den philippinischen Inseln ist bereits eine Sendung abgegangen, die nach achtmonatlicher Reise im vortrefflichen Zustande dort angekommen, und unter den dort lebenden Deutschen einen wahren Jubel erregte.


Der wilde Franzose.
[Erzählung.]

[ => Original lesen: 1862 Nr. 12 Seite 3]

Der wilde Franzose.
[Erzählung.]


Anzeigen.


Vorladungen.

Nachdem der Krämer Möhler auf der Baeck seine Zahlungsunfähigkeit erklärt und demselben die in Anspruch genommene Rechtswohlthat der Güterabtretung, mit Vorbehalt der Einreden der Gläubiger, zugestanden, ist über das Vermögen desselben der formelle Concurs erkannt worden; die nöthigen Sicherheitsmaßregeln sind getroffen und die Particular=Processe, sowie die Executionen sistirt worden. Die etwaigen Schuldner des Cridars werden hierdurch bei dem Nachtheil doppelter Zahlung an die Concursmasse angewiesen, ihre Schuld an das unterzeichnete Gericht einzuzahlen.
Zur Feststellung des Schuldenstandes, zur Wahl eines definitiv zu bestellenden Güterpflegers, sowie zum Versuch der Güte, zur Production der Originalien und zur Erstigkeitsausführung wird Termin auf

Freitag den 30sten Mai d. J.
Morgens 11 Uhr,

anberaumt, wozu die etc. Möhler'schen Gläubiger hiermit, bei Vermeidung des Ausschlusses von der vorhandenen Concursmasse resp. der anzunehmenden Zustimmung zu den Beschlüssen der erscheinenden Gläubiger, des Verlustes des Beweises mit schriftlichen Beweismitteln und des Ausschlusses mit der Erstigkeitsausführung, peremtorisch vor unterzeichnetes Concurs=Gericht geladen werden.
Schönberg den 12. März 1862.

Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Präclusiv=Bescheid.

In Sachen, betreffend die Curatel über den Böttcher Starr in Carlow, giebt

das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das Liquidations=Protocoll vom 25sten Februar d. J. reproductis ad acta proclamatibus cum documentis aff- et refixionis, nec non insertionis, hiedurch den

Bescheid:

daß unter Vollstreckung des in der Ladung vom 16. December v. J. angedroheten Nachtheils, alle Diejenigen, welche sich mit ihren etwaigen Ansprüchen an den Böttcher Starr, sowenig in dem stattgefundenen Liquidations=Termine am 25. Februar d. J. als bisjetzt gemeldet haben, wie hiedurch geschieht, zu präcludiren sind.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 17. März 1862.

                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Zur öffentlichen meistbietenden Verpachtung der Böttcher Starr'schen Käthnerstelle c. p. in Carlow, ist auf Antrag der Starr'schen Curatoren, und nachdem die obervormundschaftliche Genehmigung dazu ertheilt worden, ein Termin auf

Freitag den 4ten April d. J.,

Vormittags 11 Uhr,

anberaumt, wozu sich Pachtliebhaber auf hiesiger Gerichtsstube einfinden wollen.
Die Pachtbedingungen werden den erschienenen Pachtliebhabern im Termin vorher bekannt gemacht werden.
Schönberg den 17. März 1862.

                          Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Am Mittwoch den 26. März, Morgens 9 Uhr, soll im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden:

Eine Commode, Tische, Stühle, Bettstellen, Kleiderschrank, Küchenschrank, Hausgeräthe, Mannskleidungsstücke und was sich sonst findet.

                                                    Seegert, Landreiter.


Am Mittwoch den 9. April, Morgens 9 Uhr, soll im Siechenhause bei Dassow

ein fast neuer Schreibsekretair, Sopha, Pianoforte, Kleiderschränke, Mobiliar, Haus= und Küchengeräthe und was sich sonst noch vorfindet,
öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden.


Aufforderung.

Seitens der unterzeichneten Behörde sollen zum bevorstehenden Ostern junge Kinder, Knaben und Mädchen, an Familien in Pflege und Erziehung gegeben werden. Eltern, welche geneigt sind, diese Kinder bei sich aufzunehmen, wollen sich bei den resp. Armenvorstehern diesseitigen Districtes melden.
Schönberg den 6. März 1862.

                                                    Die Armenbehörde.


Bekanntmachung.

Eine Quantität Kartoffeln soll an arme Familien zum Einkaufspreise faßweise überlassen werden. Diejenigen, welche von solcher Ueberlassung Gebrauch machen wollen, haben sich Montags und Freitags 5 Uhr Nachmittags auf dem ersten Pfaarhofe hier einzufinden.
Schönberg den 20. März 1862.

                                                    Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Zum bevorstehenden Ostern empfehle ich mich, namentlich für Confirmanden, mit Tuchen und Buckskin, Paramatta und Orleans von 6 Schilling (Mecklenburg), Cattun von 3 Schilling (Mecklenburg) die Elle an, Rocks= und Hosenzeugen in großer Auswahl, Double=Shwals und Tüchern in aller Art, 6/4 und 3/4 breiten Seidenzeugen und Atlas, Kleiderzeugen in großer Auswahl etc.
Ferner empfehle mich mit fertigen seidenen und atlas Mantillen zu billigen Preisen.

Schönberg 1862.                           Heinrich Creutzfeldt.

NB. Einige zurückgesetzte Umschlagtücher und Kleiderzeuge verkaufe ich zu heruntergesetzten Preisen.


fl. 200,000 Hauptgewinn
der Oesterreichischen Obligationen.
Ziehung am 1. April 1862.
Jedes Loos muss im Laufe der Ziehungen
gewinnen.
Gewinne fl. 200,000, fl. 40,000, fl. 20,000, fl. 10,000, fl. 5000, fl. 2500, fl. 1000 etc.
Kleinster Gewinn fl. 135.

1 Loos hierzu kostet 3 Th., 4 Loose 10 Th., 9 Loose 20 Th., 20 Loose 40 Th.

                                                    B. Schottenfels,
                                                    Banquier Frankfurt a. M.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 12 Seite 4]

Mit rothem und weißem Kleesaamen, Steinklee=, Thymothee=, Honiggras= und Raigras=Saat, wie auch mit russischem und hiesigem Säe=Leinsaamen empfiehlt sich bestens

                                                    A. Wigger.


Verkaufs=Anzeige.

Den geehrten Landleuten zeige ich freundlichst an, daß ich guten reinen Saathafer ans hiesiger Gegend zu verkaufen habe. Ich muß bemerken, daß ich nur jeden Sonnabend in der Woche zu Hause bin.

                                                    A. F. C. Boldt in Ziethen.


Unser Lager von mecklenburgischem und Probsteier Hafer empfehlen wir zum Preise von Taler (Mecklenburg) 4. 32 Schilling (Mecklenburg) zur geneigten Abnahme bestens.

Mölln.                                                    E. R. Michelsen & Sohn.


In Lübeck

soll Sterbefalls halber unter der Hand verkauft werden: eine in guter Nahrung stehende Gastwirthschaft mit Hof= und Stallraum, verbunden mit einem Kornmakler=Geschäft und belegen in der frequentesten Gegend der Stadt, in der großen Burgstraße Nr. 720. Nähere Bedingungen sind daselbst zu erfragen.


Sehr schöne Eßkartoffeln,
zum billigsten Preise,
empfiehlt                                                    Chr. Vock.


Sehr schönen Säe=Leinsaamen, wie auch russischen (Rigaer Kronen=) Säe=Leinsaamen, rothen und weißen oberländischen Kleesaamen und Thimotee, empfiehlt billigstens

                                                    Aug. Spehr.


Den geehrten Damen und Herren Schönbergs und Umgegend mache ich die ergebene Anzeige, daß ich in dieser Woche anfange, Hüte nach der neuesten Mode umzunähen, zu waschen und zu färben. Ferner empfehle ich eine große Auswahl Herren= und Damenhüte nach der neuesten Mode, auch Strohkränze, Blumen, Bänder, feine Stahlblumen in allen Farben, Kragen, Manschetten, Unterärmel, Herren=Vorhemde und Kragen zu sehr billigen Preisen. Um recht zahlreichen Besuch bittet

Schönberg.                                                     Johanna Kiel.


Zu Ostern d. J. suche ich einen Knaben in die Bäckerlehre.

                          Bäckermeister Classe
                          in Lübeck.


Mit Handschuhen für Confirmandenempfiehlt sich

                                                    H. Stoffers,
                                                    Handschuhmacher.


Eß= und Saat=Kartoffeln!

Heute empfing ich wieder eine große Parthei schöner Eß= und Saat=Kartoffeln, wovon ich Lager halte und die ich zu möglichst billigen Preisen empfehle.

Jacob Söhren,
Schüsselbuden Nr. 227.
                                                    
Lübeck,
den 19. März 1862.


Die offerirten Eßkartoffeln zu Hof=Lauen sind bereits verkauft.

D. 20. März 1862.                                                     H. H. Schön.


Im Köppenmoor sind einige Ruthen Gartenland zu verpachten.

                                                    Creutzfeldt.


Den geehrten Damen Schönbergs und Umgegend empfehle ich mich mit einer Auswahl von Strohhüten in allen verschiedenen Farben und Façons; auch nehme ich Hüte zum färben, waschen, verändern und modernisiren gerne entgegen.

                                                    C. Bohnhoff.

Schönberg im März 1862.


Zu vermiethen zu Ostern: Eine Stube an Schüler, mit oder ohne Beköstigung. Wo? sagt die Expedition dieser Blätter.


Mit einem tüchtigen Gesellen werde ich das Schuhmachergeschäft meines verstorbenen Mannes von jetzt an wieder fortsetzen, und bitte die geehrten Einwohner Schönbergs, mich in diesem meinem Erwerbe durch recht viele Aufträge zu unterstützen. Ich wohne vor dem Siemzerthore, im 2. Hause hinter dem Kirchhofe.

Schönberg.                                                     Schuhmacherwittwe Maaß.


Nachdem ich die Wirthschafts=Localitäten meines Gasthauses "zum kleinen Keller" neu hergerichtet habe, wird am Dienstag und Mittwoch nächster Woche, den Haupttagen des Ratzeburger Marktes, Tanzmusik auf meinem Saale stattfinden, wozu ich die Landleute des Fürstenthums ergebenst einlade.

                                                    F. Riechers,
                                                    Hôtel zum kleinen Keller
                                                    in Ratzeburg.


Seit einiger Zeit ist von Unberechtigten auf meiner Koppel, der "Twienkamp,". ein Schleichsteig angelegt. Ich sehe mich genöthigt, denselben hiedurch bei Strafe gerichtlicher Ahndung zu verbieten.

                                                    Bäcker Boye in Schlagsdorf.


Backtafel für die Stadt Schönberg

Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth.   Pfd.   Loth.
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 16
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen -   8
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 16
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling -   8
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 3 10
ein 4 Schillings=Brod 1 21
ein 2 Schillings=Brod - 26 1/2
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 5 14
ein 4 Schillings=Brod 2 23
ein 2 Schillings=Brod 1 11 1/2

Schönberg, den 20. März 1862.                          
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 13. bis 20. März

Geboren: D. 13. dem Musikus Schwiesow hies. eine T. - D. 17. dem Webermeister Bumann hieselbst eine T.
Gestorben: D. 16. Heinrich Ehmke aus Gr. Siemz, z. Z. hies., 3 3/4 J. alt. - D. 19. Joachim Baars, Anerbensohn aus Niendorf, 5 Mon. alt.

Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 19. März 1862.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 28-40 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   4-16 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 14-18 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 44-52 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 49-50 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 26-27 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 24-25 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   8-24 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 18-19 Mark (Lübeck)
Butter 13 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 8 u. 9 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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