No. 11
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 14. März
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 11 Seite 1]

Schwerin. Am 10. d., Nachmittags 4 Uhr, fand die feierliche Beisetzung der Leiche der Großherzogin Auguste statt, nachdem zuvor in der Schloßkirche vor den Mitgliedern der Großherzoglichen Familie, den Fürstlichen Gästen derselben, deren Gefolge, den Gesandten und Ministern, Deputationen, Mitgliedern der Ritter= und Landschaft und der höhern Collegien, Officieren etc., so weit der beschränkte Raum der Kirche dieselben fassen konnte, ein Trauergottesdienst gehalten worden war, bei welchem der Oberhofprediger Jahn die Trauerrede hielt. Unter Kanonenschüssen und dem Geläute aller Glocken bewegte sich der unabsehbare Zug vom Schlosse nach der Domkirche, wo der von 16 Mitgliedern der Ritterschaft auf= und abgehobene Sarg vor dem Altar niedergesetzt und dann, nach einem von dem Superintendenten Karsten gesprochenen Gebete, in die Heiligen=Bluts=Kapelle getragen wurde, wo der Oberhofprediger Jahn das kirchliche Gebet an der Leiche verrichtete. Da hat nun unsere unvergeßliche Großherzogin zwischen den Särgen ihrer Kinder und dem des Großherzogs Paul Friedrich ihre Ruhestätte gefunden. Hinter dem Sarge ging der Großherzog mit den beiden ältesten Prinzen, hinter ihm die Adjutanten, dann folgte der Herzog Wilhelm von Mecklenburg=Schwerin mit dem Großherzoge von Mecklenburg=Strelitz und dem Prinzen Albrecht von Preußen KK. HH., ferner die Prinzen von Reuß Heinrich XV., Heinrich VII., Heinrich IV. und Heinrich LXXIV. (die drei Erstgenannten die Brüder, der Letzte der Onkel der hochseligen Großherzogin), und der Herzog von Sachsen=Altenburg Hoh. Außerdem waren in dem Leichengefolge vertreten der König und die Königin=Wittwe von Preußen, der König von Sachsen, der König von Hannover, der König der Niederlande, der Großherzog von Sachsen=Weimar, der Großherzog von Oldenburg, der Herzog von Nassau, der Fürst von Lippe=Detmold und die Souveräne von Oesterreich, Rußland, Großbritannien, Dänemark, Schweden, und Louis Napoleon.
- Neustrelitz, 11. März. Se. Königl. Hoheit der Großherzog ist heute früh von Schwerin wieder zurückgekehrt.
- Sämmtliche Minister in Preußen haben dem König ihre Entlassung eingereicht. Sie wollen mit dem Volkshaus nicht mehr durchkommen können. Der König hatte das Entlassungsgesuch des Gesammtministeriums nicht angenommen und die Minister aufgefordert, andere Vorschläge zu machen. In Folge dessen beantragte das Ministerium die Auflösung des Abgeordnetenhauses, die darauf am 11. erfolgt ist, das Herrenhaus ist zugleich vertagt worden. Nach der Verfassungs=Urkunde beruft der König die Kammern und schließt ihre Sitzungen; er kann sie entweder beide zugleich oder auch nur eine auflösen. Es müssen aber in einem solchen Falle innerhalb eines Zeitraums von 60 Tagen nach der Auflösung die Wähler und innerhalb eines Zeitraums von 90 Tagen nach der Auflösung die Kammern versammelt werden.
- Seit einiger Zeit circulirt in Berlin das Gerücht, daß eine Mobilmachung bevorstehe und alle Anstalten zur Einberufung der Reserven getroffen würden. Das Gerüchte bezeichnet als zur Mobilmachung bestimmt namentlich das 3. (brandenburgische), 4. (sächsische) und 7. (westphälische) Armeecorps. Außerdem sollen ganz besondere geheime militärische Vorbereitungen hier in Berlin für den befürchteten Ausbruch eines revolutionairen Putsches getroffen worden sein. Die ganze Sache beruht auf Uebertreibungen und Unkenntniß der militärischen Einrichtungen. Nach den letzteren haben die einzelnen Truppentheile alljährlich, meist Ausgang März ihren vorgesetzten Behörden die Rapporte, Listen etc., welche sich auf die Vorbereitungen zu einer Mobilmachung beziehen, einzureichen. Ebenso ergehen von Zeit zu Zeit, und dies ist neuerdings geschehen, an die Civilbehörden die Aufforderungen zur neuen Namhaftmachung der für eine Mobilmachung zum Dienst geeigneten und bereiten Beamten. Daß die Munition der Kasernen etc. von Zeit zu Zeit erneuert wird, ist eine alte Ordnung. - Das preußische Vbl. schreibt: Des Gerücht von einem beabsichtigten Attentat auf die geheiligte Person Sr. Maj. des Königs durchläuft die Stadt. Ein verdächtiger Mensch - wie sich später herausstellt, ein Schweizer, ward am 11. bemerkt, wie er in der Nähe des königlichen Palais umherschlich. Ein Schutzmann forderte ihn auf, sich über seine Absichten auszuweisen, und da der Mensch den Schutzmann zu einer Flasche Wein einlud, verhaftete ihn dieser. Bei der Durchsuchung auf der Wache fand man ein geladenes Doppelterzerol und 18 Napoleonsd'or. Der Verhaftete soll eingestanden haben, daß er zur Begehung der schrecklichen That bestochen worden sei.
- Die Stimmung in Paris ist sehr erregt. Studenten und Arbeiter mußten mehrmals durch Polizei=Soldaten auseinander getrieben werden und die Regierung ließ viele Leute in der Stille verhaften und zeigt wachsame Strenge. Ueberhaupt ist die Stimmung eine so sonderbare, daß Alles auf dem "Werda!" steht, Alles wie auf der Lauer. Wie gehen die Geschäfte? ward ein großer Geschäftsmann gefragt. Er antwortete: Seit langer Zeit gehen sie schon schlecht, sehr schlecht; jetzt gehen sie gar nicht mehr. Ein anderer Großhändler sagte: Die Detaillisten nehmen jetzt so wenig Waaren, als wenn sie morgen ihren Laden schließen müßten.
- Der N. C. führt seinen Lesern "ein düsteres Bild im Osten" vor, indem er auf die Bedeutung der Ereignisse hinweist, welche sowohl in den christlichen Provinzen des ottomanischen Reichs als hart

[ => Original lesen: 1862 Nr. 11 Seite 2]

an seiner Grenze theils bereits sich erfüllt haben, theils sich noch vorbereiten; augenscheinlich, sagt er, hat bereits die Krisis begonnen, große und gefährliche Dimensionen anzunehmen. In der Moldau und Walachei herrscht ein Fürst, der schon lange nicht mehr Herr der Bewegung ist, deren Fluthen ihn emporgetragen und die durch eine Schaar von fremden revolutionären Elementen aus aller Herren Ländern fort und fort in Fluß erhalten wird. In Serbien gewinnen die Reibungen zwischen der fürstlichen Regierung und der sich auflehnenden Macht täglich an Bedeutung, und es ist ein öffentliches Geheimniß, daß Michael Obrenowitsch schon von langer Zeit her Vorbereitungen getroffen hat, um im gegebenen Augenblick mit seinem ganzen Lande in voller Waffenthätigkeit dastehen zu können. In Bosnien hat der muselmännische Adel theilweise begonnen, zur Seite der christlichen Rajah gegen die Oberherrschaft der Pforte Front zu machen. In der Herzegowina tobt bereits der offene Kampf in seiner blutigsten und wildesten Gestalt; vergebens hat die Pforte ihren tüchtigsten Feldherrn gesandt, die Aufrührer niederzuschlagen, und der Fürst der schwarzen Berge wird die erste Gelegenheit benutzen, aus den Schluchten der Czernagora hervorzubrechen. Der Aufstand in Griechenland ist nicht allein nicht zu Boden geworfen, sondern alle Nachrichten lassen es deutlich zwischen den Zeilen lesen, daß die Regierung wohl nur mit Mühe seiner Herr werden kann; schon lagern die Insurgenten nicht mehr hinter den Mauern von Nauplia, sondern weit vorwärts von der Festung im offenen Felde und schon haben die Schutzmächte sich in directer Unterhandlung mit ihnen eingelassen. Gleichzeitig hat das Parlament der Ionischen Inseln sich laut für den Anschluß an Griechenland erklärt und damit einen neuen Gährungsstoff in die Bewegung gebracht. Ganz im Hintergrunde endlich, noch im Hinterhalt liegend, schon zum Sprunge auf die willkommene Beute sich anschickend, lauert der Tiger der italienischen Revolution. - Das ist in großen Zügen das Bild, welches sich im Osten entrollt. Möge es gelingen, das Schlimmste abzuwenden, aber es steht zu besorgen, daß man mit papiernen Protokollen die tiefe Fäulniß des türkischen Reiches nicht länger heilt.
- Die Hamburger Bürgerschaft hat in ihrer Sitzung vom 5. die Einfühlung der Gewerbefreiheit beschlossen. Die Tribünen waren von Gegnern der bedingten Gewerbefreiheit gefüllt, und die Vielen, die hier nicht Platz fanden, warteten auf den Treppen, ja selbst auf der Straße das Abstimmungsresultat. Als dies verkündet wurde, gab die Menge ein vernehmbares Murren kund.
- Zur Erleichterung des Besuchs der diesjährigen Industrieausstellung in London durch meckl. Handwerker hat sich ein Verein von Männern gebildet, Mitgliedern der Ritter= und Landschaft, hohen Staatsbeamten, Kaufleuten etc. Sie wollen durch Beiträge die Mittel schaffen, um 30 tüchtigen mecklenburgischen Handwerkern aus denjenigen Gewerken, welche besonders wichtige Zweige der vaterländischen Industrie vertreten, den Besuch der Ausstellung möglich und dem mecklenburgischen Handwerk dadurch ein so seltenes Hülfsmittel zu seiner Fortbildung leichter zugänglich zu machen. Die Kosten der Reise und eines achttägigen Aufenthalts in London sind zu 100 Thaler veranschlagt. Die Reise soll unter Leitung einiger Mitglieder des Vereins, welche die Kosten selbst tragen, im Monat Juni von Hamburg aus zu Dampfschiff angetreten werden. Zur Entgegennahme vorläufiger Anmeldungen zu dieser Reise aus eigenen Mitteln ist der Herr Auditor Flügge in Schwerin bereit.
- In einer Spielhölle in der Charlottenstraße zu Berlin hatten die Spieler die Röcke ausgezogen, weil es ihnen bei ihrer Arbeit zu warm wurde. Es wird fortgespielt bis nach Mitternacht. Da öffnet sich die Thür und herein tritt die Policei, den Spielerclub aufzuheben. Wie der Blitz springen die Spieler auf, einige zum Fenster, andere zur Hinterthür hinaus. Die Polizei läßt sie laufen, nimmt die Geldrollen und die Röcke ruhig in Beschlag und entfernt sich. Die Polizisten waren verkleidete Spitzbuben.
- Die D. Z. enthält folgendes Eingesandt: Der Teufel muß den Tausendkünstler Trimborn aus München unter seinen Spießgesellen gehabt haben! Wie kann ein wohllöblicher Magistrat einem Mann den Aufenthalt in einer Stadt zugestehen, welcher die Gedanken anderer erräth, dem verschmitztesten aller Advocaten in Gegenwart von 12 Zeugen bei hellster Beleuchtung eine Dose auf offener Hand verschwinden läßt, gedachte Karten aus dem Spiel nimmt und an die Decke des Zimmers wirft, daß sie dortanhaften, Haselnüsse in Kokosnüsse, Hühnereier in Straßeneier, Coburger Cassenanweisungen in die Größe von Servietten umwandelt, angezündete Wachsstockstücke brennend verschluckt, sich durch den Leib gehen läßt? - Ist Philadelphia wieder auferstanden? Werden die Hühner nun wieder Eier mit Louisd'oren statt Dottern legen? Unbegreiflich, aber wahr!
- Zu einem ungarischen Amtsvorstand wurde vor kurzem eine Zigeunerbande gebracht, welche als Vagabonden aufgegriffen waren. Bei der Durchsuchung ihrer Habseligkeiten fanden sich verschiedene Gegenstände vor, welche zweifellos aus bereits angezeigten Diebstählen herrührten. Als in Folge dessen der Beamte an ein Verhör mit dem Wandervölkchen ging, trat plötzlich einer der Söhne der Puszta festen Schrittes vor und erklärte, "er sei ein Ungar und unterstehe nur dem ungarischen Rechte!" Scheinbar betroffen, entschuldigte sich der Beamte über die Competenzverwechslung, und mit den Worten: "Ach ja, ja richtig!" wendete er sich der Thür zu und donnerte ins Vorzimmer hinaus: "Amtsdiener, die Bank herein!" Und jetzt fiel der Zigeuner mit lautem Geschrei auf die Knie nieder und nachdem er dem Richter zu wiederholtenmalen "Lieber Herr Vater!" zugerufen hatte, bat er ihn dringendst, ihn doch ja lieber nach dem deutschen Rechte weiter zu behandeln.
- Nach einer Statistik über Selbstmorde in verschiedenen Staaten Europas für 1861 kamen in Belgien 57 Selbstmorde auf eine Million Einwohner, in Schweden 67, in England 86, in Frankreich 100, in Preußen 108, in Sachsen 204, in der Schweiz 265, in Dänemark 288. Die Art der Selbstmorde ist auch in den verschiedenen Ländern eine sehr verschiedene; so ist bei dem skandinavischen und deutschen Volksstamm das Erhängen beliebt; das Gift ist ein Lieblingsmittel der Schweden, während bei den Franzosen das Erschießen am häufigsten vorkommt.


Der Juwelier.
[Erzählung.]

[ => Original lesen: 1862 Nr. 11 Seite 3]

Der Juwelier.
[Erzählung.]


Anzeigen.


Präclusiv=Bescheid.

In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das Wohnhaus c. p. des Bäckermeisters Carl Oldenburg hieselbst, giebt

das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

reproductis ad acta proclamatibus cum documentis aff- et refixionis, nec non insertionis, auf das am 25sten dieses Monats abgehaltene Termins=Protocoll hierdurch den

Bescheid:

daß alle weder in dem Liquidationstermin noch bisjetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 27. Februar 1862.

                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Im Auftrage der Ehefrau des hiesigen Schustermeisters Ch. Rickert, geb. Schrep, habe ich zum Verkauf ihres an der Hinterstraße belegenen Wohnhauses nebst Hintergebäude, Garten und Ackerstücken; - ferner abgesondert davon, einer Wiese im Galgenmoor an der Maurine zwischen Franz Fick und Gothknecht belegen - Termin

auf Montag den 17. März d. J.,
Vormittags 10 Uhr,

im Hause der Frau Ackerbürgerwittwe Boye hieselbst angesetzt, wozu ich Kaufliebhaber bitte, sich zahlreich einzufinden und die Bedingungen vorher bei dem Schustermeister Rickert oder bei mir einzusehen.
Schönberg den 25. Februar 1862.

                                                    Kindler, Adv.
                                                    als Notar.


Aufforderung.

Seitens der unterzeichneten Behörde sollen zum bevorstehenden Ostern junge Kinder, Knaben und Mädchen, an Familien in Pflege und Erziehung gegeben werden. Eltern, welche geneigt sind, diese Kinder bei sich aufzunehmen, wollen sich bei den resp. Armenvorstehern diesseitigen Districtes melden.
Schönberg den 6. März 1862.

                                                    Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Die statutenmäßige Versammlung des Landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg findet am 27. d. M. statt.
Schönberg den 6. März 1862.

                                                    Der Vorstand.
                                                    F. Graf Eyben.


Zu Ostern d. J., wird eine Aufnahme neuer Zöglinge in das Großherzogliche Schullehrer=Seminar stattfinden; die Aufnahmeprüfung wird Mittwoch den 19. März von 8 Uhr Morgens an abgehalten werden.
Die Meldung geschieht durch Einsendung eines von dem Seminar=Aspiranten selber angefertigten und geschriebenen Lebenslaufes an den Unterzeichneten, worin namentlich über den Gang der Bildung und Vorbereitung für das Schulamt, sowie über den bisherigen Aufenthaltsort und die etwaige Dienststellung berichtet wird. Derselben muß ein Taufschein beigelegt sein; ein Zeugniß des competenten Physicus über die gesunde Beschaffenheit der Brust, des Gesichts und Gehör's; ein von dem betreffenden Prediger auszustellendes Zeugniß über die religiöse und sittliche Befähigung und über die untadelhafte Führung; endlich eine vom Vater oder Vormund vollzogene und von der Ortsobrigkeit beglaubigte Bescheinigung über das Vorhandensein der erforderlichen Geldmittel zur Bestreitung des Pensionsgeldes (5 Taler (Mecklenburg) Gold Eintrittsgeld und jährlich 25 Taler (Mecklenburg) Ct.) auf drei Jahre.
Mirow den 25. Februar 1862.

                                                    K. Becker.


Landwirthschaftlicher Club
am Mittwoch den 19. März
im Hause des Hrn. Aug. Spehr.                                                    


Geburts=Anzeige.

Am 8. März wurden wir durch die Geburt zweier gesunder Knaben erfreut, was wir theilnehmenden Bekannten gehorsamst anzeigen.

                                                    Johannes Woisin und Frau.

Schönberg den 10. März 1862.


Die heute Nachmittag 3 Uhr erfolgte glückliche Entbindung meiner lieben Frau Sophie, geb. Krüger, von einem gesunden Mädchen, erlaube ich mir allen Verwandten und Freunden, statt weiterer Meldung, hiedurch ergebenst anzuzeigen.

                                                    A. Schwiesow.

Schönberg den 13. März 1862.


Allen Denjenigen, die unsern theuren Vater zu seiner letzten Ruhestätte begleitet haben, sagen wir hiemit unsern herzlichsten Dank.
Schönberg, den 12. März 1862.

                                                    Geschwister Buschow.


Umschlagetücher
in guter Auswahl und zu billigen Preisen
bei                                                    Aug. Groth.


Zum bevorstehenden Ostern empfehle ich mich, namentlich für Confirmanden, mit Tuchen und Buckskin, Paramatta und Orleans von 6 Schilling (Mecklenburg), Cattun von 3 Schilling (Mecklenburg) die Elle an, Rocks= und Hosenzeugen in großer Auswahl, Double=Shwals und Tüchern in aller Art, 6/4 und 3/4 breiten Seidenzeugen und Atlas, Kleiderzeugen in großer Auswahl etc.
Ferner empfehle mich mit fertigen seidenen und atlas Mantillen zu billigen Preisen.

Schönberg 1862.                           Heinrich Creutzfeldt.

NB. Einige zurückgesetzte Umschlagtücher und Kleiderzeuge verkaufe ich zu heruntergesetzten Preisen.


Atlas=, Taffet= u. Tuch=Umhänge auch für Confirmandinnen passend, empfiehlt

                                                    Aug. Groth.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 11 Seite 4]

Verkaufs=Anzeige.

Den geehrten Landleuten zeige ich freundlichst an, daß ich guten reinen Saathafer ans hiesiger Gegend zu verkaufen habe. Ich muß bemerken, daß ich nur jeden Sonnabend in der Woche zu Hause bin.

                                                    A. F. C. Boldt in Ziethen.


Verkaufs=Anzeige.

Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Sparbank
in Schwerin

schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 Taler (Mecklenburg) mit 3 1/4 Procent für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.

Agentur Schönberg und Dassow.
                                                    J. P. Bade,
                                                    Buchbinder.


Unser Lager von mecklenburgischem und Probsteier Hafer empfehlen wir zum Preise von Taler (Mecklenburg) 4. 32 Schilling (Mecklenburg) zur geneigten Abnahme bestens.

Mölln.                                                    E. R. Michelsen & Sohn.


In Lübeck

soll Sterbefalls halber unter der Hand verkauft werden: eine in guter Nahrung stehende Gastwirthschaft mit Hof= und Stallraum, verbunden mit einem Kornmakler=Geschäft und belegen in der frequentesten Gegend der Stadt, in der großen Burgstraße Nr. 720. Nähere Bedingungen sind daselbst zu erfragen.


Sehr schöne Eßkartoffeln,
zum billigsten Preise,
empfiehlt                                                    Chr. Vock.


Gut erhaltene rothe Saatkartoffeln,
mittlerer Größe, zu Hof=Lauen,

als: weißfleischige Zwiebel=Kartoffeln,
       gelbfleischige dZwiebel=Kartoffeln,
       Rio=Frio=Kartoffeln,
verkauft zu 2 1/2 Rthl. Preuß. Cour. pro Sack von 200 Pfund Brutto

                                                    H. H. Schön.


Sehr schönen Säe=Leinsaamen, wie auch russischen (Rigaer Kronen=) Säe=Leinsaamen, rothen und weißen oberländischen Kleesaamen und Thimotee, empfiehlt billigstens

                                                    Aug. Spehr.


fl. 200,000 Hauptgewinn
der Oesterreichischen Obligationen.
Ziehung am 1. April 1862.
Jedes Loos muss im Laufe der Ziehungen
gewinnen.
Gewinne fl. 200,000, fl. 40,000, fl. 20,000, fl. 10,000, fl. 5000, fl. 2500, fl. 1000 etc.
Kleinster Gewinn fl. 135.

1 Loos hierzu kostet 3 Th., 4 Loose 10 Th., 9 Loose 20 Th., 20 Loose 40 Th.

                                                    B. Schottenfels,
                                                    Banquier Frankfurt a. M.


Wollenes und baumwollenes Strickgarn in allen Sorten zu den billigsten Preisen

                          bei                                               Aug. Groth.


Die täglich erscheinende                          
Eisenbahn=Zeitung
und Inserate für dieselbe besorgt                                                    
                                                    Wilh. Heincke.


Zur Erlernung der Landwirthschaft, unter Leitung eines practischen Landmanns, kann sofort oder zu Ostern d. J. ein junger Mann, gegen mäßiges Kostgeld, placirt werden. Nähere Nachweisung hierüber ertheilt

                                                    der Postmeister Saß
                                                    in Schönberg.


Ein junges Mädchen, welches die Wirthschaft erlernen will, findet zu Ostern dieses Jahres gegen geringes Kostgeld Aufnahme in einer kleinen Wirthschaft zu Ratzeburg. Das Nähere in der Expedition dieser Blätter.


Den geehrten Damen und Herren Schönbergs und Umgegend mache ich die ergebene Anzeige, daß ich in dieser Woche anfange, Hüte nach der neuesten Mode umzunähen, zu waschen und zu färben. Ferner empfehle ich eine große Auswahl Herren= und Damenhüte nach der neuesten Mode, auch Strohkränze, Blumen, Bänder, feine Stahlblumen in allen Farben, Kragen, Manschetten, Unterärmel, Herren=Vorhemde und Kragen zu sehr billigen Preisen. Um recht zahlreichen Besuch bittet

Schönberg.                                                     Johanna Kiel.


Den geehrten Damen Schönbergs und Umgegend empfehle ich mich mit einer Auswahl von Strohhüten in allen verschiedenen Farben und Façons; auch nehme ich Hüte zum färben, waschen, verändern und modernisiren gerne entgegen.

                                                    C. Bohnhoff.

Schönberg im März 1862.


Zu vermiethen zu Ostern: Eine Stube an Schüler, mit oder ohne Beköstigung. Wo? sagt die Expedition dieser Blätter.


Ca. 30 Stück junge, gut bewurzelte                          
Wallnußbäume

(15 derselben werden künftig runde, die andern längliche Nüsse tragen) stehen bei mir das Stück für 16 Schilling (Mecklenburg) zum Verkauf.

                                                    Arbeitsmann Lühr in Wahrsow.


Mit einem tüchtigen Gesellen werde ich das Schuhmachergeschäft meines verstorbenen Mannes von jetzt an wieder fortsetzen, und bitte die geehrten Einwohner Schönbergs, mich in diesem meinem Erwerbe durch recht viele Aufträge zu unterstützen. Ich wohne vor dem Siemzerthore, im 2. Hause hinter dem Kirchhofe.

Schönberg.                                                     Schuhmacherwittwe Maaß.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 7. bis 13. März

Geboren: D. 8. dem Küster Woisin hieselbst Zwillingsknaben. - D. 9. dem Schulzen Oldörp zu Resdorf ein S. - D. 11. dem Hauswirth Jochen Oldörp zu Resdorf eine T.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 12. März 1862.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 28-40 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   6-24 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 12-17 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 44-52 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 49-50 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 26-27 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 24-25 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   8-24 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 18-19 Mark (Lübeck)
Butter 13 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 8 u. 9 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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