No. 10
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 07. März
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 10 Seite 1]

          Der N. C. veröffentlicht folgende amtliche Bekanntmachung:

Nach dem unerforschlichen Rathschlusse Gottes ist
Ihre königliche Hoheit die Frau Großherzogin Auguste, geb. Prinzessin von Reuß=Schleiz=Köstritz
nach kurzem aber schwerem Krankenlager heute Mittag bald nach 1 Uhr zu einem bessern Leben sanft entschlafen. Durch diesen schmerzlichen Todesfall sind Seine Königliche Hoheit der Großherzog und die Großherzogliche Familie, sowie das ganze Land in die tiefste Trauer versetzt worden.
          Schwerin, den 3. März 1862.


Schwerin, 3. März. Ihre k. Hoheit die Frau Großherzogin Auguste war am 22. Februar an einem katharralischen Brustfieber erkrankt. Seit der Zeit war eine Lungenentzündung hinzugetreten, deren entzündliche Erscheinungen schon am zweiten März in einem bedenklichen Zunehmen begriffen waren. Unter zunehmender Schwäche und immer heftiger werdenden Athembeschwerden sind die Frau Großherzogin Auguste am 3. Nachmittags 1 Uhr zu einem bessern Leben sanft entschlafen.
Ihre k. Hoheit die Großherzogin Auguste Mathilde, geboren am 26. Mai 1822, Tochter des Fürsten Heinrich LXIII. von Reuß=Schleiz=Köstritz aus dessen erster Ehe mit der Gräfin Eleonore von Stolberg=Wernigerode (deren jüngere Schwester die zweite Gemahlin und noch lebende Wittwe des Fürsten, die Fürstin Caroline Reuß ist), vermählt mit Sr. kön. Hoh. dem Großherzoge Friedrich Franz von Mecklenburg am 3. Nov. 1849.
Daß die Hoffnung auf Erhaltung des theuren Lebens mehr und mehr geschwunden war, sprach sich schon am Sonntag Vormittag in allen Nachrichten, wie aus dem Schlosse in die Stadt gelangten, und in der dadurch hervorgerufenen allgemeinen trüben und gepreßten Stimmung aus. Noch eindringlicher machte sich dieser Eindruck bei dem Gottesdienste in der Schloßkirche geltend; es war nicht bloß der wörtliche Ausdruck der Bitte, welche die Kranke durch den Oberhofprediger Jahn an die Gemeinde richtete, es war die innere Bewegung, die sich von dem Redner der ganzen Gemeinde mittheilte, aus welcher das lebhafte Gefühl entsprang, daß eine theure, die Gemeinde innig liebende Seele zum Abscheiden aus derselben gerüstet stand. In der Mittagsstunde ließ die Frau Großherzogin, auf den Arm des Großherzogs in ihrem Bette sich stützend, die Dienerschaft vor sich kommen und richtete huldvolle Worte des Abschiedes an dieselben. Schon am Tage vorher hatte sie auf tief ergreifende Weise von ihren Kindern Abschied genommen und dieselben gesegnet. Das heilige Abendmahl war ihr in den letzten Tagen ihrer Krankheit zweimal durch den Oberhofprediger Jahn gereicht worden.
Am Montag Vormittag trat ein Zustand geringerer Beängstigung ein. Die Frau Großherzogin konnte Getränk genießen und fühlte sich freier. Ein neuer Hoffnungsschimmer, dem man sich in der Nähe der geliebten Fürstin und in weitern Kreisen so gern hingab! Doch erwies es nur als das letzte Aufrichten vor dem Zusammensinken der erschöpften Lebenskraft. Gegen die Mittagsstunde nahm die Schwäche wieder unverkennbar zu, und die Athmungsbeschwerden steigerten sich bis zu dem kurz nach 1 Uhr eintretenden Hinscheiden.


- Die Insurrection in Griechenland soll die Entfernung der Deutschen aus kön. Diensten verlangen, namentlich des kön. Privatsecretairs v. Wendland aus Mecklenburg und der Frau Oberhofmeisterin v. Plüskow. Ein Gerücht sagt, die Revolte habe der Ankunft der baierischen Prinzen bezüglich der Regelung der Thronfolge zuvorkommen wollen. Man hofft die Erhebung ohne erhebliches Blutvergießen zu unterdrücken, da die Mehrheit des Landes für den König und dessen Regierung ist. Der Ausbruch in Nauplia ist nichts bloß ein vereinzeltes Unternehmen, sondern das Resultat einer Verschwörung. Die Insurgenten haben den in Nauplia gefangenen Königsmörder Dosios in Freiheit gesetzt.
- Es ist in Berlin in Anregung, noch vor dem Ablauf der Zollvereins=Verträge eine Industrie=Ausstellung der Zollvereinsstaaten in Berlin zu veranstalten, um so einen klaren Ueberblick des Standes der zollvereinsländischen Industrie zu gewinnen. Die preußische Regierung soll sehr bereit sein, auf diese Idee einzugehen.
- In Berlin ist ein Graf von Blankensee um 96,500 Thaler in Staatspapieren mittelst Einbruchs bestohlen worden.
- Mit jedem Schiffe, das aus Newyork in Hamburg ankommt, kehren zahlreiche Deutsche in die Heimath zurück. Mehrere Farmer hatten mit bedeutendem Verluste ihre Besitzungen verwerthet und schilderten die Lage drüben als total unerträglich. Ebenso äußerten sich mehre Deutsche, die theils als Officiere, theils als Aerzte in der nordamerikanischen Armee dienten, ungünstig über die Armeeverhältnisse, trotzdem die Gagen in den Vereinigten Staaten sehr bedeutend sind.

[ => Original lesen: 1862 Nr. 10 Seite 2]

- König Victor Emanuel ist vom Schlage getroffen und zweimal zur Ader gelassen.
- In dem Hauptkornland Illinois in Nordamerika läßt eine Gesellschaft einen Kornschuppen bauen, der eine Länge von 11 englischen Meilen hat und worin 3 Millionen Bushel Getreide untergebracht werden können.
- Die Polka, welche die tanzende Welt erobert hat, ist von einem böhmischen Bauermädchen Anna Slezak zuerst gesungen und getanzt worden. Sie war ein Tanzgenie und ihr Schulmeister brachte den Gesang schnell in Noten und nach Prag. Anna Slezak hat sich einen Mann und 4 Kinder erpolkt.
- In den Kohlenbergwerken Großbritaniens sind seit 10 Jahren 605 Millionen Tonnen Kohlen (die Tonne 20 Zentner) producirt worden und dabei 8466 Menschen zu Grunde gegangen. - In einer Kohlengrube zu Wales hat neulich eine Explosion 47 Menschen getödtet.
- Da der Roggen und Weizen einen an Quantität und Qualität geringeren Körnerertrag als in anderen Jahren gegeben, so haben die Gutsbesitzer des ritterschaftlichen Amts Wredenhagen ihren Hoftagelöhnern den Drescherlohn erhöhet, so daß dieselben nicht um den 17., sondern resp. um den 12. und 14. Scheffel dreschen.
- Im Banat (Oestreich) hat das Austreten der Flüsse eine furchtbare Ueberschwemmung verursacht, wobei viele Menschen den Tod gefunden haben. Ueber hunderttausend Joch Wintersaaten stehen unter Wasserfluth.
- In Macon in Frankreich brach ein zehnjähriger Knabe beim Schlittschuhlaufen ein und verschwand unter dem Eise. Zwei junge Leute stürzten nach, retteten das Kind mit äußerster Anstrengung und eigener Lebensgefahr und brachten es dem Vater, der händeringend am Ufer stand. Sie waren vor Kälte fast erstarrt und Hände und Gesicht blutig vom scharfen Eise geritzt: der dankbare Vater aber sagte: die Mütze des Kleinen ist im Loche zurückgeblieben; Sie sind einmal naß, ich würde Ihnen dankbar sein, wenn Sie auch die Mütze herausholten.
- Bei dem Minister Schmerling in Wien traf ein Kleiderkünstler ein, einen Frack über'm Arm. Excellenz, sagte er, haben die Gute den Frack anzuprobiren, er ist ein Meisterstück nach Ihrer Photographie aus freier Hand gearbeitet, er muß passen wie angegossen! So war's. Und nun wandert das Meisterstück als "Schmerlings Frack" mit einem Zeugniß des Ministers auf die Ausstellung nach London.
- (Kinkels Flucht von Spandau nach Mecklenburg.) Die "Gartenlaube" bringt neue Enthüllungen über Kinkels Entkommen, wie es scheint von einem der Sache Nahestehenden.: "Hochgestellte Männer kannten und billigten den Plan der Flucht und gaben die nöthigen Geldmittel zur Ausführung desselben gerne her, auch mehrere Gutsbesitzer, deren Gesinnung man genau kannte, und die völlig unabhängig waren, wirkten mit. Das Nachfolgende kann ich Ihnen als authentisch verbürgen: In der Nacht vom 6. zum 7. November 1850 fuhren kurz nach einander zwei leichte Wagen durch das Potsdamer Thor nach der Stadt Spandau hinein. Auf dem einen, den Kinkel auf seiner Flucht benutzen sollte, saß der Gutsbesitzer X. - wir nennen natürlich den richtigen Anfangsbuchstaben der Namen nicht - der Nähe von Spandau und lenkte selber seine Pferde, während den andern ein Gutsbesitzer aus der Nähe von Nauen fuhr. Nachdem Kinkel glücklich dem Zuchthause entkommen war und den für ihn bestimmten Wagen bestiegen hatte, fuhr der andere wieder im stärksten Trabe durch das Potsdamer Thor und die Chaussee nach Nauen entlang, pfeilschnell ging es an allen Chausseehäusern und Dörfern vorüber, so daß man glauben mußte, die Pferde gingen durch, oder das Fuhrwerk werde verfolgt und suche zu flüchten. X., der Besitzer des andern Fuhrwerks, ein kühner, entschlossener Mann, suchte nicht so eilig aus Spandau zu kommen; er hielt erst noch am Gasthaus zum rothen Adler, um hier einige Erfrischungen für die Reise einzukaufen. Im Gasthofe fand er mehrere Bekannte, die sich hier bei einer Bowle versammelt hatten, auch der Zuchthausdirector war unter ihnen. Mit vollem Glase kam man dem Freunde X. entgegen und nöthigte ihn zum Trinken, der das nur unter der Bedingung thun wollte, wenn er einem Bekannten, den er noch auf dem Wagen habe, und der mit ihm nach Strelitz zu Markte reisen wollte, auch ein Glas hinaustragen dürfe. Gerne wurde dies bewilligt, und nachdem nämlich Kinkel zum Abschiede mit dem Zuchthausdirector noch von einer Bowle getrunken und X. den nöthigen Reisebedarf eingekauft, auch noch manchen herzlichen Glückwunsch zu seiner Reise erhalten hatte, fuhr er vergnügt zum Oranienburger Thor hinaus. Ueber Nieder=Neuendorf, Henningsdorf und Oranienburg ging es bis Nassenhaide, einem Dorfe an der Berlin=Strelitzer Straße, etwa vier Meilen von Spandau entfernt. Hier sollten die ersten Relaispferde sein; aber die Flucht war so über alles Erwarten gut gelungen, daß X. hier vor der bestimmten Zeit eintraf und die Relaispferde noch nicht angekommen waren. Jeder Aufenthalt konnte gefahrbringend werden und X. fuhr deshalb von dieser ersten Station zur zweiten, die Gransee sein sollte; aber derselbe Umstand hier wie in Nassenhaide! - Da war guter Rath theuer; die Pferde hatten ohne Unterbrechung bereits acht Meilen zurückgelegt und konnten leicht ihren Dienst versagen, und doch mußte der Flüchtling weiter geschafft werden, wenn er nicht wieder in seine engen Kerkermauern zurückgeführt werden wollte. - Nach ganz kurzer Rast fuhr X. getrost weiter, und kam glücklich in Strelitz an, kaum vermochten die Pferde sich noch auf den Beinen zu halten, denn sie hatten über 14 Meilen zurückgelegt, ohne einmal ausruhen zu können. Von Strelitz wurde Kinkel, nachdem er seinem Retter mit warmem Händedruck gedankt hatte, nach Rostock und von da nach England geschafft. - X. mußte seinen Pferden in Strelitz drei Tage Rast gönnen und fuhr dann im Schritt zurück. Niemand vermuthete in ihm den Retter Kinkels, vielmehr glaubte man, daß dieser auf dem Wege nach Nauen zu entflohen sei um von dort mit der Eisenbahn nach Hamburg zu entkommen. Der flüchtige Wagen nach Nauen, welcher erkannt worden war, bestätigte diese Vermuthung, und schon am Vormittage des 7. Novembers waren Polizeibeamte auf dem Wege nach Nauen, durchsuchten die Gegend und das Haus des erwähnten Gutsbesitzers nach dem Flüchtling, fanden aber nur dessen Bildniß. X. verkaufte späterhin sein Gut und lebt jetzt in einer entfernten Provinz. Eins der Pferde, die den Dichter nach Mecklenburg geschafft hatten, starb bald nachher in Folge der Anstrengung, das andere schenkte X. nach dem Verkauf seines Gutes einem Freunde, der ihm das Gnadenbrod geben mußte.


Anzeigen.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.

Am Montage den 10. Februar sollen im Baalen, Forstrevier Schlagbrügge, bei freier Concurrenz:

45 gefällte und abgekürzte Fichten

von 40 bis 56 Fuß Länge, brauchbar zu starken Balken, Bauholz, Bohlen und Brettern meistbietend verkauft werden und wollen sich Kaufliebhaber Morgens 11 Uhr am Schlagbaum des Baalen auf der alten Ratzeburg=Schweriner Landstraße einfinden. Die Kaufbedingungen können so wohl bei Unterzeichnetem als auch beim Förster Hinrichs zu Schlagbrügge eingesehen werden.
Schönberg den 27. Februar 1862.

                                                    Danckwarth.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 10 Seite 3]

Im Auftrage der Ehefrau des hiesigen Schustermeisters Ch. Rickert, geb. Schrep, habe ich zum Verkauf ihres an der Hinterstraße belegenen Wohnhauses nebst Hintergebäude, Garten und Ackerstücken; - ferner abgesondert davon, einer Wiese im Galgenmoor an der Maurine zwischen Franz Fick und Gothknecht belegen - Termin

auf Montag den 17. März d. J.,
Vormittags 10 Uhr,

im Hause der Frau Ackerbürgerwittwe Boye hieselbst angesetzt, wozu ich Kaufliebhaber bitte, sich zahlreich einzufinden und die Bedingungen vorher bei dem Schustermeister Rickert oder bei mir einzusehen.
Schönberg den 25. Februar 1862.

                                                    Kindler, Adv.
                                                    als Notar.


Aufforderung.

Seitens der unterzeichneten Behörde sollen zum bevorstehenden Ostern junge Kinder, Knaben und Mädchen, an Familien in Pflege und Erziehung gegeben werden. Eltern, welche geneigt sind, diese Kinder bei sich aufzunehmen, wollen sich bei den resp. Armenvorstehern diesseitigen Districtes melden.
Schönberg den 6. März 1862.

                                                    Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Die statutenmäßige Versammlung des Landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg findet am 27. d. M. statt.
Schönberg den 6. März 1862.

                                                    Der Vorstand.
                                                    F. Graf Eyben.


Zu Ostern d. J., wird eine Aufnahme neuer Zöglinge in das Großherzogliche Schullehrer=Seminar stattfinden; die Aufnahmeprüfung wird Mittwoch den 19. März von 8 Uhr Morgens an abgehalten werden.
Die Meldung geschieht durch Einsendung eines von dem Seminar=Aspiranten selber angefertigten und geschriebenen Lebenslaufes an den Unterzeichneten, worin namentlich über den Gang der Bildung und Vorbereitung für das Schulamt, sowie über den bisherigen Aufenthaltsort und die etwaige Dienststellung berichtet wird. Derselben muß ein Taufschein beigelegt sein; ein Zeugniß des competenten Physicus über die gesunde Beschaffenheit der Brust, des Gesichts und Gehör's; ein von dem betreffenden Prediger auszustellendes Zeugniß über die religiöse und sittliche Befähigung und über die untadelhafte Führung; endlich eine vom Vater oder Vormund vollzogene und von der Ortsobrigkeit beglaubigte Bescheinigung über das Vorhandensein der erforderlichen Geldmittel zur Bestreitung des Pensionsgeldes (5 Taler (Mecklenburg) Gold Eintrittsgeld und jährlich 25 Taler (Mecklenburg) Ct.) auf drei Jahre.
Mirow den 25. Februar 1862.

                                                    K. Becker.


Kürzlich hierher übergesiedelt, wohne ich jetzt beim Buchdrucker Herrn Bicker am Markt, 1 Treppe hoch.

                                                    Richard Rackow,
                                                    Advokat und Notar.

Schönberg den 5. März 1862.


Sterbefall.

Unser lieber Sohn Johannes folgte heute seinem vor einem Jahre ihm vorangegangenen Brüderchen in die Ewigkeit, 1 1/2 Jahr alt. Theilnehmenden diese Anzeige von den betrübten Eltern.
Herrnburg den 5. März 1862.

                                                    L. Röper und Frau.


Verkaufs=Anzeige.

Den geehrten Landleuten zeige ich freundlichst an, daß ich guten reinen Saathafer ans hiesiger Gegend zu verkaufen habe. Ich muß bemerken, daß ich nur jeden Sonnabend in der Woche zu Hause bin.

                                                    A. F. C. Boldt in Ziethen.


Umschlagetücher
in guter Auswahl und zu billigen Preisen
bei                                                    Aug. Groth.


Zum bevorstehenden Ostern empfehle ich mich, namentlich für Confirmanden, mit Tuchen und Buckskin, Paramatta und Orleans von 6 Schilling (Mecklenburg), Cattun von 3 Schilling (Mecklenburg) die Elle an, Rocks= und Hosenzeugen in großer Auswahl, Double=Shwals und Tüchern in aller Art, 6/4 und 3/4 breiten Seidenzeugen und Atlas, Kleiderzeugen in großer Auswahl etc.
Ferner empfehle mich mit fertigen seidenen und atlas Mantillen zu billigen Preisen.

Schönberg 1862.                           Heinrich Creutzfeldt.

NB. Einige zurückgesetzte Umschlagtücher und Kleiderzeuge verkaufe ich zu heruntergesetzten Preisen.


Atlas=, Taffet= u. Tuch=Umhänge auch für Confirmandinnen passend, empfiehlt

                                                    Aug. Groth.


Den geehrten Damen Schönbergs und Umgegend empfehle ich mich zum bevorstehenden Frühling und Sommer mit allen Sorten Hüten nach den neuesten Moden, als ovale Glocken=Damenhüte, farbige Promenaden=Hüte, englische und ungarische Knabenhüte, wie auch Band und Blumen in guter Auswahl. Auch nehme ich Hüte zum Waschen, Umnähen und Färben entgegen.

                                                    Sophie Zölker.


Unser Lager von mecklenburgischem und Probsteier Hafer empfehlen wir zum Preise von Taler (Mecklenburg) 4. 32 Schilling (Mecklenburg) zur geneigten Abnahme bestens.

Mölln.                                                    E. R. Michelsen & Sohn.


Neue
große Geldverloosung
von
2,200,000 Mk. in welcher nur Gewinne gezogen werden,
garantirt von der freien Stadt Hamburg. Ein Original=Loos kostet 2 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
Ein halbes Original=Loos kostet 1Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.

Unter 18,500 Gewinnen befinden sich Haupttreffer:
Mark 200,000, 100,000, 50,000, 30,000, 15,000, 12,000, 7mal 10,000 2mal 8000, 2mal 6000, 2mal 5000, 16mal 3000, 50mal 2000, 6mal 1500, 6mal 1200, 106mal 1000, 106mal 500

Mark etc. etc.
Beginn der Ziehung: am 12. März d. J.

Meine allbekannte und beliebte Geschäfts=Devise ist:

"Gottes Segen bei Cohn"

unter welcher so oft und neuerdings in den letzten Monaten 3mal der größte Haupttreffer bei mir gewonnen worden.
Auswärtige Aufträge mit Rimessen oder gegen Postvorschuß, selbst nach den entferntesten Gegenden führe ich prompt und verschwiegen aus und erfolgen amtliche Ziehungslisten und Gewinngelder sofort nach Entscheidung.

                                                    Laz. Sams. Cohn,
                                                    Banquier in Hamburg.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 10 Seite 4]

fl. 200,000 Hauptgewinn
der Oesterreichischen Obligationen.
Ziehung am 1. April 1862.
Jedes Loos muss im Laufe der Ziehungen
gewinnen.
Gewinne fl. 200,000, fl. 40,000, fl. 20,000, fl. 10,000, fl. 5000, fl. 2500, fl. 1000 etc.
Kleinster Gewinn fl. 135.

1 Loos hierzu kostet 3 Th., 4 Loose 10 Th., 9 Loose 20 Th., 20 Loose 40 Th.

                                                    B. Schottenfels,
                                                    Banquier Frankfurt a. M.


Wollenes und baumwollenes Strickgarn in allen Sorten zu den billigsten Preisen

                          bei                                               Aug. Groth.


Die täglich erscheinende                          
Eisenbahn=Zeitung
und Inserate für dieselbe besorgt                                                    
                                                    Wilh. Heincke.


Zu vermiethen zu Ostern: Eine Stube an Schüler, mit oder ohne Beköstigung. Wo? sagt die Expedition dieser Blätter.


Zur Erlernung der Landwirthschaft, unter Leitung eines practischen Landmanns, kann sofort oder zu Ostern d. J. ein junger Mann, gegen mäßiges Kostgeld, placirt werden. Nähere Nachweisung hierüber ertheilt

                                                    der Postmeister Saß
                                                    in Schönberg.


Bekanntmachung.

Einem geehrten interessirenden Publikum zeige ich hiedurch ergebenst an, daß ich hieselbst eine

Cement=Gießerei

etablirt habe und alle in dies Fach schlagende Artikel auf Bestellung liefere, auch nach Möglichkeit stets Vorrath davon halte, z. B.

Börmtröge, der laufende Fuß zu 1 Taler (Mecklenburg).
Schweinetröge mit stehenden Klappen, d. lfd. F. 32 Schilling (Mecklenburg)
Schweinetröge kleinere, der lfd. Fuß zu 24-28 Schilling (Mecklenburg).
Pferde= u. Kuh=Krippen, d. lfd. F. zu 32-36Schilling (Mecklenburg).
Küchenaufwäsche (Gossensteine) d. St. zu 2, 3 u. 4 Taler (Mecklenburg).
Die nach Belieben dazu gehörenden
                                                    achteckigen Säulen das Stück 20 Schilling (Mecklenburg).
                                                    u. Cementsteine d. St. 8 Schilling (Mecklenburg).
Grabmonumente von 2 bis 15 Taler (Mecklenburg).
Für Eingravirung der betr. Buchstaben d. St. 1 Schilling (Mecklenburg).
Achteckige Säulen zu Grabeinfassungen d. St. 3 Taler (Mecklenburg).
Fußböden mit Cement abzugießen d. []Fuß 4 Schilling (Mecklenburg).
Fliesen in jeder beliebigen Größe, Stärke u. Muster.
Thürschwellen und Trittsteine in Breite und Länge nach Belieben.
Sämmtliche Arbeiten werden vom allerbesten Cement und Kies geliefert und garantirt durch

                                                    H. Wulff.

Ziethen im Februar 1862.


Ein junges Mädchen, welches die Wirthschaft erlernen will, findet zu Ostern dieses Jahres gegen geringes Kostgeld Aufnahme in einer kleinen Wirthschaft zu Ratzeburg. Das Nähere in der Expedition dieser Blätter.


Verloren. Am Mittwoch den 5. d. M., Mittags zwischen 11 und 12 Uhr ist auf dem Wege vom Spritzenhause bis zum Posthause ein schwarzer Pelzkragen verloren worden. Der redliche Finder wird ersucht, denselben in der Expedition dies. Bl. zurückzugeben.


Ca. 30 Stück junge, gut bewurzelte                          
Wallnußbäume

(15 derselben werden künftig runde, die andern längliche Nüsse tragen) stehen bei mir das Stück für 16 Schilling (Mecklenburg) zum Verkauf.

                                                    Arbeitsmann Lühr in Wahrsow.


Mein dreijähriger hellbrauner Hengst deckt fremde Stuten für 2 Taler (Mecklenburg) und 16 Schilling (Mecklenburg) an den Knecht. Stuten können wieder beigebracht werden, bis sie abschlagen.

                                                    Hauswirth H. Oldenburg
                                                    in Utecht.


Backtafel für die Stadt Schönberg

Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth.   Pfd.   Loth.
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 16 1/2
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen -   8 1/4
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 16 1/2
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling -   8 1/4
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 3 22
ein 4 Schillings=Brod 1 27
ein 2 Schillings=Brod - 29 1/2
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 5 22
ein 4 Schillings=Brod 2 27
ein 2 Schillings=Brod 1 13 1/2

Schönberg, den 5. März 1862.                          
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 27. Februar bis 6. März

Geboren: D. 28. dem Drechslermeister Ehlers in Resdorf ein S. - D. 28. dem Arbeitsm. Bockwold hies. ein S. - D. 1. dem Hausw. Arndt in Gr.=Siemz ein S. - D. 1. dem Hausw. Spehr in Retelsdorf ein S. - D. 5. dem künft. Hausw. Lenschow in Sabow eine T.
Gestorben: D. 6. H. Buschow, Küster emerit. hies., fast 84 J. alt. Maria Riefstahl, Arbeitsmanntochter auf hiesigem Bauhofe, 12 3/4 J. alt.

Anzeige:

Sonntag Invocavit Nachmittags: Beginn der Predigten über die Passionsgeschichte.
Freitag, 14. März. Bußtag. - Texte: Vormittags Luc. 9., 51-56; Nachmittags 1. Cor. 1., 18-21.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 5. März 1862.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 24-40 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   6-24 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 12-18 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 44-52 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 49-50 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 25-26 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 40-42 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 24-25 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   8-20 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 18-19 Mark (Lübeck)
Butter 13 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 8 u. 9 Schilling (Mecklenburg).


(Hierzu: Officieller Anzeiger No. 3. und 4.)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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