No. 8
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 21. Februar
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 8 Seite 1]

- Se. Majestät der König von Hannover haben geruht, dem großherzoglich mecklenburg=strelitzischen Geheimen Rathe von Kardorff das Commandeurkreuz erster Classe des kön. Guelphen=Ordens zu verleihen.
- Nach den "Landwirthschaft. Annalen" ist in einer Versammlung des patriotischen Vereins zu Schwaan über die Frage berathen: in wieweit der Dampfdrusch die billigen Ansprüche der handarbeitenden Classe beeinträchtigen und deshalb bei dieser auf Opposition stoßen könnte. Die anwesenden Landwirthe gaben sogleich übereinstimmend ihre Entscheidung dahin ab: Die ländlichen Arbeiter sind in keiner Weise durch das Dampfdreschen benachtheiligt, da sie bei demselben nach wie vor ihren Antheil von dem gedroschenen Korn erhalten. Auch haben sie nicht zu besorgen, daß sie nach beschafftem Ausdrusche in der Winterszeit arbeitslos und ohne Verdienst bleiben, da der Landwirth den Winter hindurch seine Leute beschäftigen muß und auch beschäftigen kann. Es beruhet auf einem Irrthume, zu glauben, daß die Leute gegen das Maschinendreschen eingenommen sind und deshalb wohl gar die Scheuren oder Kornmiethen anzünden sollten. Wenn in letzter Zeit, so äußerte man sich weiter, an verschiedenen Orten des Landes Wirthschaftsgebäude in Feuer aufgegangen sind, so sei durchaus kein genügender Grund vorhanden, anzunehmen, daß das Feuer von ländlichen Arbeitern überhaupt, und noch weniger, daß es aus Aerger über das Maschinendreschen angelegt sei. Sei das Feuer wirklich angelegt, so möge das andere Ursachen haben; solche Ruchlosigkeiten seien auch früher schon vorgekommen, ehe noch an Dreschmaschinen gedacht worden.
- Auch in Boizenburg richtet das Hochwasser der Elbe großen Schaden an und es sind noch größere Beschädigungen und Gefahren zu befürchten. Ein großer Theil der Stadt stand unter Wasser, und man hatte Ursache, ein ferneres Steigen des Flusses zu befürchten. Die Dämme an der Teldau sind durchbrochen. Aus Grabow erfährt man, daß die Berlin=Hamburger Eisenbahn durch den Durchbruch des Rethwischteiches bei Wittenberge sehr gefährdet ist. Bei Dömitz wurde eine Schleuse durchbrochen und die Dämme hatten gegen das Wasser einen schweren Stand. - Die Passage über die Elbe von Hamburg nach Harburg ist noch immer gestört. - Gleichfalls hat das Wasser in der lüneburger Elbgegend mannigfache Gefahren und Bedrängnisse hervorgerufen; für die Elb= und Binnen=Deiche wächst die Gefahr von Stunde zu Stunde. - Ein anschauliches Bild der Wassersnoth giebt eine Correspondenz aus Hitzacker vom 15. Februar: Morgens 3 Uhr. Das waren zwei furchtbare grausige Nächte, wie ich sie hier noch nie in 35 Jahren erlebte! Ich war von einer schweren Operation schweißtriefend erkältet um 12 Uhr Ab. gestern im Begriff mich umzukleiden, den Ofen nachzuheizen etc., da fuhr ein Kahn vom Markte her rasch zu uns mit dem Warnungsrufe: Das Eis kommt! In den Häusern schlief Alles. Da rauschte und krachte schon in den mir wohlbekannten Tönen des berstenden und drängenden Eises vom obern Stadtende her an der Kirche, Amtshof, immer näher in weißgrauem Schimmer die ungeheure Eisdecke, von einer halben Stunde eine einzige Scholle. Jetzt war sie bei uns, und unsere Mauer, das Nebenhaus, die Viehställe unseres Hofes barsten und stürzten gegen meinen Pferdestall, Garten, Hofraum, Alles in die Tiefe reißend; Fenster, Thüren, Bäume verschwanden unter den sich aufthürmenden Schollen. Das Krachen dauerte fort. Die Angst stieg. Mit Mühe ist das Vieh aus den im Wasser fußhoch stehenden Ställen gerettet. Kahn auf Kahn schwammen heran zur Rettung. So nahte der Morgen grau in grau mit Nebel, Schnee und Regen. Wie sah es rund um uns aus. Große Bäume waren weg, von dem starken Fundament der Kirche eine Ecke spurlos weg, vom Schulhaus das ganze Hintergebäude, sowie Planken, Ställe, Mauern bis zur Marschbrücke weg, niederdrückt im Schutt. In der Kirchenstraße schrie Alles nach Hülfe durch Kähne. Ueber die starke Amtsgartenmauer ragte haushoch das Eis, stürzte es massenweise in den Hof. Von allen Außengärten war Alles an Bäumen und Stacketen kahl rasirt, und auf dem Chausseedamm lag das Eis. Das Wasser steigt noch. Da viel Eis in der Elbe treibt, so weiß Keiner, wie es an den Elbdeichen, die tapfer sich hielten, aussehen mag. - Doch noch war die Gefahr nicht vorüber, da die große breite Eisdecke bis Dannenberg über die Wiesen bis Stretz noch festlag und jedenfalls stündlich erwartet werden konnte. Der Tag verging ruhig; es wurde Abend. Ich hatte die Wache. Da läutete um 2 Uhr Nachts meine Hausglocke und die Meldung kam: Das Eis rückt wieder auf! Schnell weckte ich alle Hausgenossen und Nachbaren. Um halb 3 Uhr hörten wir nun das fürchterliche Sausen und Krachen der Eiswellen, die jede Minute näher kamen. Ein einziger weißer Streifen überzog im falben Mondenschein die stundenbreite Eisfläche. Da kam es und zog an den Eisbarrikaden der vorigen Nacht glücklich vorüber, ohne erheblichen Schaden zu thun. So tagte der Sonnabend Morgen. Die ganze Stadt ist unter Wasser. Ueber Zäune, Hecken, Dämme,

[ => Original lesen: 1862 Nr. 8 Seite 2]

Deiche, durch alle Straßen fluthet der Strom des über 8 Fuß hohen Wassers. Es schlägt 4 Uhr vom Kirchthurm. Die diesmalige hohe und große Gefahr des Eisganges ist glücklich vorüber; die Folgen bleiben nicht aus, da schon von mehreren Seiten über Senkungen der Gebäude durch das hohe und lange andauernde Wasser geklagt wird. Es ist fast kein Haus wasserfrei. Seit 40 Jahren ist unser Wohnsitz hart an der Elbe und haben wir alle möglichen Gefahren am Strome kennen gelernt. Es steht bei mir die Ueberzeugung seit langen Jahren fest, daß dies Städtlein immer mehr und mehr den furchtbaren Gefahren des Eisganges und der Wassersnoth entgegenreift, denn der Wasserstand wird unfehlbar bei den zunehmenden Stromcorrectionen und Versandung des Bettes immer höher gesteigert. Morgens 8 Uhr. Der Wasserstand steht still, und langsam wird die Elbe in ihr Bett zurückkehren.
- Der berüchtigte Räuber Brinckkof, der vor Jahren durch seine kühnen und schlauen Streifzüge das Rheinland unsicher machte und dem kein Thurm und Schloß zu fest war, hat es in der amerikanischen Armee zum Officier gebracht. Zuerst war er als Koch eingetreten.
- "Beim Allah!" rief ein Mohamedaner in Algier, als er zum erstenmal eine Dame begegnete, welche eine Crinoline trug: "die europäischen Damen tragen ihre Regenschirme unter den Kleidern."
- Der Beamte der Düsseldorfer Bank, Namens Reichenow, welcher vor mehreren Wochen mit 102,000 Thaler Cassenscheinen durchgegangen war, ist jetzt in Paris wieder eingefangen worden.
- Zu Gartz a. O. wurde am 6. ein Ehepaar, das nach 58jähriger Ehe fast gleichzeitig gestorben war, in gemeinsamen Grabe bestattet. Auch zu Niebe in Schlesien fand an diesem Tage ein solches Doppelbegräbniß statt, wo zwei Eheleute, die schon vor mehreren Jahren ihre goldene Hochzeit gefeiert hatten, nach mehrwöchentlichem Krankenlager gleichfalls an einem und demselben Tage gestorben.
- Mit dem 16. März tritt der kaiserliche Prinz in Frankreich ins siebente Lebensjahr und wird damit seine Erziehung in männliche Hände übergeben. - Im südlichen Frankreich klagt man über heftige Kälte.
- In Folge des gänzlich unterbrochenen directen Verkehrs Hamburgs mit dem Hannoverschen sind Eier, welche in großen Quantitäten fast täglich von dort in Hamburg eintreffen, sehr im Preise gestiegen.
- Bei Krems hat das Wasser Todfeinde friedlich zusammengeführt. Ringsum wütheten Wogen, nur in der etwas höher belegenen Mitte war ein kleiner freier Raum. Da saßen sechs Hasen zitternd vor Furcht und mitten unter ihnen saß - Reineke Fuchs.


Ueber Bienenzucht.

Von D. Hempel.

1.

Als ich vor 4 Jahren in diesem Blatte in einer Reihe von Aufsätzen auf die durch außerordentliche Entdeckungen und Erfindungen verbesserte Bienenzucht aufmerksam machte, und die Bewohner unsers Fürstenthums, besonders meine Collegen auf dem Lande, zum Betrieb dieses so lohnenden als auch Vergnügen gewährenden Erwerbzweiges aufforderte, wurde mir wiederholt der Einwurf gemacht, unser rauhes und veränderliches Klima eigne sich nicht für die Bienenzucht. Ich konnte damals als Anfänger in der Bienenzucht diesem Einwurf nur die Erfahrungen Anderer entgegenstellen. Nachdem ich aber nun vier Jahre lang Bienenzucht mit dem größten Eifer getrieben habe, kann ich ein Wort aus eigner Erfahrung reden, um so mehr, als die letzten vier Jahre gute Lehrjahre gewesen sind, denn wir haben in dieser Zeit zwei gute Bienenjahre, aber auch ein mittelmäßiges und ein recht schlechtes gehabt. Zu meiner größten Freude kann ich jetzt die vor vier Jahren aufgestellte Behauptung, daß unser Ländchen sich für die Bienenzucht sehr gut eigne, aus eigner Erfahrung wiederholen. Als besonderen Beweis will ich in der Kürze das Resultat meiner Bienenwirthschaft im verflossenen Jahre hinstellen.
Das Jahr 1860 war seit Menschendenken das schlechteste Bienenjahr; die Bienen kamen daher selbstverständlich mit sehr geringen Vorräthen in den Winter. Dieser war nun ein sehr strenger, und strenge Winter sind bekanntlich den Bienen durchaus nicht zuträglich. Mehr als die Kälte des Winters schadete jedoch den Bienen der nun folgende rauhe Frühling 1861, dieser von Ostern bis Pfingsten dauernde grün verkappte Winter. Einen großen Gewinn hat mir diese traurige Zeit gebracht; ich habe, was die Durchwinterung anbetrifft, in diesem Jahre mehr gelernt, als in 10 guten Jahren. Mit vieler Mühe gelang es mir, meine Bienen durch diese Schreckenszeit zu bringen. Wenn ich auch einige Stöcke verloren hatte, konnte ich doch sehr zufrieden sein, wenn ich mich auf den Bienenständen hier und der Umgegend umsah. Und dennoch haben manche Gegenden in Deutschland noch mehr gelitten, als unser Mecklenburg.
Endlich, Ende Mai, erlaubte die Witterung den Bienen, auf Tracht auszufliegen und nun folgte ein anhaltend schönes Wetter. Ein wahrhaft tropisches Klima brachte in kurzer Zeit einen Blüthenflor hervor, wie ich ihn früher nie bemerkt habe. Der kurze unvergleichlich schöne Sommer schien Alles wieder gut machen zu wollen, und er hat Vieles wieder gut gemacht. Obgleich meine 17 Stöcke sehr herunter gekommen waren, erholten sie sich doch in sehr kurzer Zeit und haben wider Erwarten noch einen recht guten Ertrag geliefert. Ich habe in dem verflossenen Sommer von meinem Bienenstand eine Baareinnahme von 35 Thaler gehabt und außerdem meinen Stand um 16 Stöcke vermehrt, welche, den Stock gering, zu 5 Th. veranschlagt, einen Werth von 80 Thalern haben. Mithin kann ich den Gesammtertrag ohne Uebertreibung auf 115 Thaler rechnen. Jeder Mutterstock hat also fast 7 Thaler eingetragen. Dabei gebe ich zu bedenken, daß viele Feldmarken in unserm Fürstenthum den Bienen eine bessere Weide bieten, als Schönberg mit seiner nächsten Umgebung. Auch würde der Ertrag jedenfalls bedeutender gewesen sein, wenn die Stöcke nicht so geschwächt in den Sommer gekommen wären.
Ich denke, durch diese Darlegung den Beweis geführt zu haben, daß die Bienenzucht auch für unsere Gegend eine Erwerbsquelle ist, die auch von den Bewohnern unseres Ländchens eine größere Aufmerksamkeit verdiente, als ihr bis jetzt zu Theil geworden ist. Es macht einen betrübenden Eindruck, wenn man die gesegneten Fluren unseres Ländchens übersieht und eine große Ernte, aber der Arbeiter, der geflügelten Honigsammler so wenige gewahrt. Viele Centner der edelsten, kostbarsten Stoffe auf den Fluren müssen der Verwesung anheimfallen, ein Raub der Elemente werden, für den Wohlstand der Gemeinde, des Staates verloren gehen, weil so Wenige vorhanden sind, welche Bienenzucht zu treiben Lust und Kenntnisse besitzen.
Den durchschnittlichen Ertrag eines Bienenstockes darf man bei einer rationellen Behandlung ohne Uebertreibung auf 4 Thlr. annehmen. Hätte nur jedes der 70 Dörfer unsers Fürstenthums 100 Stöcke aufzuweisen, so brächten diese 7000 Stöcke unserm Ländchen eine durchschnittliche Einnahme von 28000 Thlr. Und würde nur von der Mehrzahl unserer Hauswirthe, Büdner und Landschullehrer die Bienenzucht rationell betrieben, so würde sich diese Summe wenigstens verdoppeln. Und doch dürfte sich nicht leicht ein Erwerbzweig finden, zu dessen Begründung und Betrieb ein so geringes Anlagecapital erforderlich wäre, als zur Anlage eines Bienenstandes. Ein oder zwei Schwärme sind

[ => Original lesen: 1862 Nr. 8 Seite 3]

leicht zu erstehen, in zweckmäßige Wohnungen gethan, können sie bei richtiger Behandlung in wenigen Jahren zu 100 Stöcken sich vermehren oder künstlich vermehrt werden, und durch ihren Ertrag eine ganze Familie ernähren.
Für die von Dzierzon erfundenen Stöcke bedarf es eines besonderen Bienenhauses nicht, sie werden auf einander gestellt, mit einem Dache versehen und die Bienen fliegen nach allen Seiten aus.
Kann auch nicht Jeder die Bienenpflege im großen Umfange und gewerbsmäßig betreiben, so könnte doch jeder Gartenbesitzer einige Stöcke halten, um sich des großen immer neuen Vergnügens nicht zu berauben, welches die Beobachtung dieser bewundernswerthen Arbeiter und Künstler gewährt.
Das Vergnügen, welches die Bienenzucht gewährt, ist aber keineswegs nur zerstreuend und zeittödtend, ist vielmehr erhebend, belehrend und veredelnd. Wenn die Schrift schon die Ameise dem Trägen als Muster aufstellt, so wird die Biene durch ihren unvermeidlichen Fleiß, durch ihre Sparsamkeit, Reinlichkeit und Ordnungsliebe, ihre Uneigennützigkeit gegen ihre Schwestern, mit denen sie das letzte Tröpfchen willig theilt, durch ihren Muth, mit dem sie sich dem nahenden Feinde entgegen wirft, durch ihre zärtliche Pflege, die sie den noch hülflos in ihren Wiegen liegenden Schwestern angedeihen läßt, besonders aber durch ihre Anhänglichkeit und Liebe zu ihrer gemeinsamen Mutter und Regentin, die sie unter Aufopferung ihres eigenen Lebens vertheidigt, mit ihrem Leibe bedeckt, und selbst nach ihrem Tode noch Tage lang durch laute Klagetöne betrauert - durch alle diese Eigenschaften für den Beobachtenden zur Lehrerin der schönsten häuslichen und bürgerlichen Tugenden.

(Ein zweiter Artikel demnächst.)


Anzeigen.


Vorladungen.

Concurs=Proclam.

Wider den Hufenpächter Ernst Friedrich
Ludwig Arndt zu Sarkwitz, gebürtig aus Neu=Brandenburg im Großherzogthum Mecklenburg=Strelitz ist am 19. Januar 1862 Schulden halber der Concurs erkannt, zu dessen Ausführung nachstehende Termine angesetzt werden:

1) auf den 31. März 1862 zur Angabe aller aus irgend einem Grunde entstandenen Forderungen, Ansprüche oder zur Compensation geeigneten Gegenforderungen an den Gemeinschuldner, bei Strafe des Ausschlusses von diesem Concurse. Uebersteigt der Werth der anzugebenden Ansprüche die Summe von 75 Taler (Mecklenburg) des Dreißigthalerfußes nicht, so kann die Angabe mündlich zu Protocoll oder schriftlich gemacht werden, indessen müssen die Gläubiger, welche nicht im Amtsgerichtsbezirke wohnen, wenn die Angabe nicht durch einen bei dem unterzeichneten Gerichte zugelassenen Anwalt gemacht ist, zugleich einen im Amtsgerichtsbezirke Wohnenden zur Empfangnahme der gerichtlichen Mittheilungen angeben. Uebersteigt der Werth der anzugebenden Ansprüche die Summe von 75 Taler (Mecklenburg) des Dreißigthalerfußes, so muß die Angabe durch einen bei dem unterzeichneten Gerichte zugelassenen Anwalt schriftlich gemacht werden. Der Anwalt wird durch den Auftrag zur Angabe zugleich zur sonstigen Vertretung des Gewaltgebers im Concursverfahren und zur Angabe aller darin erforderlichen Erklärungen bevollmächtigt, vorbehaltlich der Befugniß des Gerichts, in einzelnen Fällen, nach seinem Ermessen, die Beibringung schriftlicher Vollmacht zu fordern. Die zur Begründung der Angabe dienenden Beweisthümer sind derselben, bei Vermeidung der gesetzlichen Nachtheile, in Original oder in Abschrift beizufügen.
2) auf den 28. April 1862 Morgens 10 Uhr zur Liquidation und
3) auf den 13. Mai 1862 Morgens 11 Uhr zur Anhörung des Prioritätsurtheils.

Immobilien sind nicht vorhanden.

Schwartau, 1862 Januar 20.

                          Großherzoglich Oldenburg'sches Amtsgericht.
(L. S.)                                       Popken.                          
                                                                              Hein.


Verkaufsanzeigen.

Am Mittwoch den 26. d. M., Vormittags von 10 Uhr an, sollen im Kathen des Hauswirths Hund in Gr. Rünz in öffentlicher Auction gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden:

1 Kuh, 3 Schafe, 2 Laden, 2 Bettstellen, Betten, 20 Pfund Flachs, 50 Pfund Hede, 1/2 Tausend Torf, 2 Fuder Dung; 1 Kuhstall, 1 Schafstall und 2 Schweineställe auf Abbruch; 1 Fuder Heu, 15 Klappen Roggenstroh, etwas Gerststroh, 3 Tonnen Kartoffeln, 2 Seiten Speck, 2 Schinken, 2 Schultern, 1 Scheffel Roggen, Frauenkleidungsstücke, Haus= und Küchengeräthe.
Carlow den 18. Februar 1862.

                                                    Struck.


Bekanntmachung.

Zum Schönberger Armendistricte soll die Armensteuer zum vollen Beitrag fördersamst erhoben werden; und zwar die Bewohner Schönbergs sind angewiesen an die resp. Armenvorsteher: den Schuhmachermeister Heinr. Bonhoff, Maurermeister Joh. Schleuß und Schuhmachermeister Joh. Wagner, und in den Dörfern: an die Hauswirthe Bonhoff zu Retelsdorf, Wigger zu Gr. Siemz, Peter Bruhn in Grieben und Burmeister in Kleinfeldt zu zahlen.
Schönberg den 13. Febr. 1862.

                                                    Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Die                                                    
Generalversammlung des landwirthschaftlichen Vereins

für das Herzogthum Lauenburg findet nicht am 12. Februar, sondern

am 12. März d. J.

in Ratzeburg Morgens 11 Uhr statt.


Alle Diejenigen, die an den Nachlaß des hieselbst verstorbenen Kaufmanns Fr. C. Schlebusch noch schuldigen, werden hierdurch aufgefordert, ihre Schuld innerhalb 3 Wochen an den gerichtlich bestellten Geschäftsführer Rebentisch, oder an den unterschriebenen Curator zu zahlen, widrigenfalls die Schuld gerichtlich beigetrieben werden muß.

                                                    Wilh. Saß, Apotheker.

Schönberg den 12. Febr. 1862.


(Verspätet.)

Donnerstag, den 13. d. M. Abends um 3/4 11 ist uns ein gesunder Sohn geboren worden.

                                                    G. Fischer und Frau
                                                    Bertha, geb. Kindler.


fl. 200,000 Hauptgewinn
der Oesterreichischen Obligationen.
Ziehung am 1. April 1862.
Jedes Loos muss im Laufe der Ziehungen
gewinnen.
Gewinne fl. 200,000, fl. 40,000, fl. 20,000, fl. 10,000, fl. 5000, fl. 2500, fl. 1000 etc.
Kleinster Gewinn fl. 135.

1 Loos hierzu kostet 3 Th., 4 Loose 10 Th., 9 Loose 20 Th., 20 Loose 40 Th.

                                                    B. Schottenfels,
                                                    Banquier Frankfurt a. M.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 8 Seite 4]

Gut genährte Schlacht=Pferde

werden von jetzt an wieder mit den höchsten Preisen bezahlt. Und können auf Verlangen jederzeit sofort geschlachtet werden bei

Ratzeburg.                                                      G. Brunnenberg,
concessionirter Roßschlachter.


Neue
große Geldverloosung
von
2,200,000 Mk. in welcher nur Gewinne gezogen werden,
garantirt von der freien Stadt Hamburg. Ein Original=Loos kostet 2 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
Ein halbes Original=Loos kostet 1Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.

Unter 18,500 Gewinnen befinden sich Haupttreffer:
Mark 200,000, 100,000, 50,000, 30,000, 15,000, 12,000, 7mal 10,000 2mal 8000, 2mal 6000, 2mal 5000, 16mal 3000, 50mal 2000, 6mal 1500, 6mal 1200, 106mal 1000, 106mal 500

Mark etc. etc.
Beginn der Ziehung: am 12. März d. J.

Meine allbekannte und beliebte Geschäfts=Devise ist:

"Gottes Segen bei Cohn"

unter welcher so oft und neuerdings in den letzten Monaten 3mal der größte Haupttreffer bei mir gewonnen worden.
Auswärtige Aufträge mit Rimessen oder gegen Postvorschuß, selbst nach den entferntesten Gegenden führe ich prompt und verschwiegen aus und erfolgen amtliche Ziehungslisten und Gewinngelder sofort nach Entscheidung.

                                                    Laz. Sams. Cohn,
                                                    Banquier in Hamburg.


Bekanntmachung.

Einem geehrten interessirenden Publikum zeige ich hiedurch ergebenst an, daß ich hieselbst eine

Cement=Gießerei

etablirt habe und alle in dies Fach schlagende Artikel auf Bestellung liefere, auch nach Möglichkeit stets Vorrath davon halte, z. B.

Börmtröge, der laufende Fuß zu 1 Taler (Mecklenburg).
Schweinetröge mit stehenden Klappen, d. lfd. F. 32 Schilling (Mecklenburg)
Schweinetröge kleinere, der lfd. Fuß zu 24-28 Schilling (Mecklenburg).
Pferde= u. Kuh=Krippen, d. lfd. F. zu 32-36Schilling (Mecklenburg).
Küchenaufwäsche (Gossensteine) d. St. zu 2, 3 u. 4 Taler (Mecklenburg).
Die nach Belieben dazu gehörenden
                                                    achteckigen Säulen das Stück 20 Schilling (Mecklenburg).
                                                    u. Cementsteine d. St. 8 Schilling (Mecklenburg).
Grabmonumente von 2 bis 15 Taler (Mecklenburg).
Für Eingravirung der betr. Buchstaben d. St. 1 Schilling (Mecklenburg).
Achteckige Säulen zu Grabeinfassungen d. St. 3 Taler (Mecklenburg).
Fußböden mit Cement abzugießen d. []Fuß 4 Schilling (Mecklenburg).
Fliesen in jeder beliebigen Größe, Stärke u. Muster.
Thürschwellen und Trittsteine in Breite und Länge nach Belieben.
Sämmtliche Arbeiten werden vom allerbesten Cement und Kies geliefert und garantirt durch

                                                    H. Wulff.

Ziethen im Februar 1862.


Gutes Mecklenburger Flachs,
das metrische Pfund 10 Schilling (Mecklenburg) pr. Ct.
bei größeren Parthien billiger, bei                                                    
                                                    G. F. Sager,
                                                    große Burgstraße Nr. 721
                                                    in Lübeck.


Ein Pianoforte soll wegen Mangel an Platz billig verkauft werden bei Dunkelgoth in Lockwisch.


Grüne Seife das Pfund 4 Schilling (Mecklenburg),
Weiße Seife das Pfund 7 Schilling (Mecklenburg),

Parfümirte Seife so wie Talglichte zu den bekannten billigen Preisen empfiehlt

                                                    H. F. Brockmann, Seifensieder.

Rehna im Februar 1862.


Zur Erlernung der Landwirthschaft, unter Leitung eines practischen Landmanns, kann sofort oder zu Ostern d. J. ein junger Mann, gegen mäßiges Kostgeld, placirt werden. Nähere Nachweisung hierüber ertheilt

                                                    der Postmeister Saß
                                                    in Schönberg.


Zu Ostern d. J. kann ein gewandter Hausknecht zum Briefbestellen und häuslichen Arbeiten eintreten beim

                                                    beim Postmeister Saß
                                                    in Schönberg.


Zu vermiethen zu Michaelis d. Js.: Eine freundliche und bequeme Wohnung beim

                                                    Kaufmann Wieschendorff.


Masken=Ball
des Männergesang=Vereins
am Donnerstag den 27. Februar 1862
im Boye'schen Locale.

Nicht=Mitglieder, welche Theil zu nehmen wünschen, wollen Eintrittskarten, sowohl für den Salon als auch für Sperrsitze gefälligst vom Vorstand einlösen.

NB. Eine höchst saubere Garderobe zu verschiedenen Preisen ist von Dienstag den 25sten d. M. an im Boye'schen Hause ausgestellt.
Schönberg den 12. Februar 1862.

                                                    Der Männergesang=Verein.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 13. bis 20. Februar

Geboren: D. 13. dem Lehrer cand. theol. Fischer hieselbst ein S. - D. 15. dem Schustermeister Söhlbrand hieselbst eine Tochter. - D. 16. dem Arbeitsmann Zarnow auf hiesigem Bauhofe Zwillingstochter. - D. 18. dem Tischlermeister Oldenburg vor Schönberg eine Tochter. - D. 19. dem Webermeister Renzow vor Schönberg eine Tochter. Dem Zimmergesellen Wienck vor Schönberg ein Sohn. - D. 20. dem Viehhändler Kniep hieselbst ein Sohn.
Gestorben: D. 13. Caroline Prüßmann, Arbeitsmannstochter in Torriesdorf, 1 J. 2 M. alt. - D. 16. todtgeborene Tochter des Arbeitsmann Zarnow auf hiesigem Bauhofe. - D. 18. Catharina Retelsdorf, Hauswirthstochter in Resdorf, 9 J. 3 1/2 M. alt.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 19. Februar 1862.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 24-44 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   6-28 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 14-18 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 44-50 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 49-50 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 25-26 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 40-42 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 24-25 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   8-20 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 18-19 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 8 u. 9 Schilling (Mecklenburg).


(Hierzu: Officieller Anzeiger No. 2.)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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