No. 51
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. Dezember
1861
einunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1861 Nr. 51 Seite 1]

- Der Prinz Albert, Gemahl der Königin Victoria von England, ist am 14. Decbr. am Nervenfieber im 43. Jahre gestorben. Er war der Sohn des Herzogs Ernst von Sachsen=Koburg=Gotha, vermählte sich 1840 mit der Königin von Großbritannien. Seine glückliche Ehe war mit 9 Kindern, 4 Söhnen und 5 Töchtern, gesegnet, die ihn alle überleben. Die älteste Tochter ist die Frau Kronprinzessin von Preußen; der älteste Sohn der Prinz von Wales. - Der Prinz=Gemahl litt an einer Erkältung, die er sich während eines Ausflugs nach Cambridge zuzog. Dieselbe war vielleicht anfangs nur leicht und nicht wichtig genug, um ihn zu veranlassen, die gewöhnlichen Vorsichtsmaßregeln zu ergreifen. Der Prinz wohnte später der Inspection eines Freiwilligencorps bei, wo sein schlechtes Aussehen auffiel. Es unterliegt keinem Zweifel, daß derselbe sich bei jener Gelegenheit abermals erkältete, und diese Erkältung hatte ein von Gliederreißen begleitetes Fieber zur Folge.
Neustrelitz. Auf allerhöchsten Befehl legt der Großherzogliche Hof auf 4 Wochen Trauer an für Se. kön. Hoheit den Prinzen=Gemahl I. Maj. der Königin von Großbritannien, Albert, Herzog zu Sachsen.
- In den Kirchen Londons werden Gebete um Erhaltung des Friedens mit Nordamerika abgehalten. Eine großartige Versammlung von Christen aller Glaubensbekenntnisse fand statt, um die Vorsehung um Erleuchtung der beiden Regierungen und um Erhaltung des Friedens anzuflehen. - Die Unions=Regierung in Washington soll nicht nur die Auslieferung der gefangenen Commissäre, sondern auch jede andere Genugthuung verweigert haben.
- Kein Zweifel mehr: Das preußische Kriegsschiff Amazone ist untergegangen. Zum Zweitenmale in kaum Jahresfrist ist die junge preußische Marine von einem großen schweren Verluste hart betroffen worden. Am 3. November fuhr das Schiff von Helsingör ab, um an der Küste von Portugal zu kreuzen. Wahrscheinlich ist es ein Opfer der Stürme geworden, die in den Tagen vom 8.-25. November in dem Kanal furchtbar hausten und viele weit größere Schiffe vernichtet haben. Viele preußische Familien sind in Trauer versetzt, denn 114 Personen sind dabei ums Leben gekommen.
- Die Getreide=Versendungen auf den Eisenbahnen werden im Laufe des Winters aus den östlichen Ländern nach Frankreich, wenn die Preise sich behaupten, eher zu= als abnehmen. Nur bei hohen Preisen können die großen Unkosten des weiten Weges aus jenen Ländern gedeckt werden, denn auf dem Wispel Weizen lastet jetzt z. B. von den Händen des galicischen und ungarischen Landwirths bis zu den Händen des englischen Müllers bei ca. 150 Meilen Eisenbahntransport an Land= und Seefracht, Assecuranz, Untermaß, Provision, Fuhrlohn, Verschiffungskosten, Bearbeitung, Zinsen etc. über 40 Thlr. Kosten.
- In Frankreich ist es mit den Schulen noch schlecht bestellt. Es gibt ganze Districte, wo unter 100 Personen, welche heirathen wollen, 70 bis 80 weder lesen noch schreiben können.
- Von Neujahr an ist in Hamburg die Accise auf Butter, Käse, Brenn= und Baumaterialien und auf Mineralwasser aufgehoben.
- Vor aufrichtiger Frömmigkeit, zumal bei tapferen Leuten, hatte der alte Fritz, der oft ein Spötter war, Respect. Als er einst im siebenjährigen Kriege in bedenklicher Lage verzweifeln wollte, und der alte Ziethen ihn tröstete, fragte er ihn spöttisch: weiß Er etwa einen Alliirten? - Der alte Ziethen deutete auf den Himmel und sagte: Der da oben wird unser Alliirter sein! Der König wendete sich halb ärgerlich, halb spöttisch ab, als aber die nächste Schlacht fast wunderbar gerettet ward, da ritt er zu Ziethen heran und sagte lächelnd: Er hat mit seinem alten Alliirten doch Recht gehabt!
- Am 24. Nov. d. J. erschienen im äußersten Theile der Kieler Bucht, in der Nähe eines Segelbootes, an 30 riesenhafte Delphine. Einer fiel unter den Beilhieben eines Kieler Bootsmannes. Es ist ein Weibchen des Butzkopfes, hat 15 Fuß 11 Z. Länge und 8 Fuß 3 Zoll Umfang. Der Rachen trägt gewaltige Zähne, mit denen der Butzkopf Seehunde, große Fische und selbst kleine Wallfische anfällt. In der Ostsee sind solche Thiere, so weit schriftliche Aufzeichnungen über ihr Vorkommen vorhanden sind, noch nicht gesehen worden. In der Nordsee erscheinen sie zuweilen, häufiger im Nordatlantischen Ocean.
- Travemünde wurde dieser Tage durch zwei ungewöhnliche Ereignisse in Aufregung versetzt. Erstens fing man nämlich dort in der vorigen Woche einen ca. 4 Fuß langen Fisch, der anfänglich für einen Hai gehalten wurde und deshalb die traurigsten Befürchtungen erweckte. Schon sahen manche voraus, daß im nächsten Sommer alle Badegäste Travemünde meiden würden, um nicht in die Gefahr zu kommen, einem gefräßigen Hai zum Frühstück zu dienen. Glücklicherweise klärte sich jedoch der Sachverhalt dahin auf, daß der gefangene Fisch ein abnormer Delphin war, dessen mißgestalteter Kopf zu jener Muthmaßung Anlaß gegeben hatte.

[ => Original lesen: 1861 Nr. 51 Seite 2]

- Fast noch mehr aber wurde folgender Vorfall besprochen: Ein junger Mann aus Hamburg kam dort in voriger Woche an, der wegen epileptischer Anfälle seine Stelle in einem Altonaer Handlungshause hatte aufgeben müssen und trotz vieler Bemühungen kein anderes Engagement wieder erlangen konnte. Auch in Lübeck, wohin er sich ohne Vorwissen seiner Familie begab, gelang ihm dies nicht, und in Verzweiflung darüber ging er zu Fuß nach Travemünde, wo er in dem sogenannten Seetempel am Anfang der Brodtener Höhe ein Terzerol gegen sich abfeuerte. Die Kugel riß ihm aber nur einige Zähne aus dem Munde, ohne ihn im Uebrigen erheblich zu beschädigen. Er stürzte sich hierauf den 72 Fuß hohen, an dieser Stelle sehr steilen Abhang hinunter, wobei er sich wiederum nicht sehr bedeutend verletzte, und kroch dann auf allen Vieren in die See hinaus, welcher dritte Selbstmordversuch aber ebenfalls seinen Zweck nicht erreichte. Nachdem er sich bereits eine ziemliche Strecke vorwärts geschleppt hatte, kehrte er endlich, da das seichte Wasser ihn noch immer an der Ausführung seines Entschlusses hinderte, von der Kälte getrieben wieder um. Von Arbeitern am Strande angetroffen und zu einem Travemünder Arzt gebracht, soll er sich jetzt bereits auf dem Wege der Besserung befinden.


Der Vortrag.

Ein Bauerbursche, den man zum Soldaten gemacht hatte, sollte mit seinem Regimente zu Felde ziehen. Er hatte aber daheim eine Braut, welcher er gerne noch ein Andenken hinterlassen wollte, darum ging er zu dem Goldschmied und bestellte einen goldenen Fingerring, in welches die Worte hineingegraben sein sollten: "Leb' wohl, liebe Liese." Der Goldschmied hieß ihn, da die Sache Eile hatte, schon auf morgen wiederkommen, denn einen Ring von der gewünschten Größe hatte er vorräthig und das Eingraben der Worte war auch bald geschehen. Als der Bursche am andern Tage kam, ließ er sich den Ring zeigen; da er jedoch nicht selber lesen konnte, bat er den Goldschmied, er solle ihm doch einmal sagen, wie die Schrift da innen laute. Der Goldschmied las ihm die eingegrabenen Worte her, jedoch mit so gleichgültigem Tone, wie man etwa eine Nachricht aus dem Wochenblatte abliest. Der Soldat schüttelte den Kopf und sagte: "Den Ring könne er nicht brauchen; der Herr müsse ihn nicht recht verstanden haben, denn so hätte er's nicht bestellt. Der Goldschmied merkte wohl, mit wem er es zu thun habe, und versprach, er wolle die Sache anders einrichten, bis heute Nachmittag solle der Ring ganz nach Wunsch fertig sein. Als der Soldat am Nachmittage wieder kam und jetzt die anders eingerichtete Schrift vernehmen wollte, las ihm der Goldschmied die Worte: "Leb' wohl, liebe Lise" in so weinerlichem Tone vor, daß dem ehrlichen Burschen vor Rührung die hellen Thränen an den Backen herunter liefen. Er bezahlte nun gern, was für den Ring ausgehandelt war, und noch ein Trinkgeld dazu, und lief dann zu seiner Braut, welcher er das Ringlein brachte, und die Worte, die darin standen, eben so beweglich wie der Goldschmied vorlas. Und die gute Dirne mußte eben so sehr darüber weinen wie ihr Bräutigam; denn es that ihr gar zu leid, daß dieser so weit fort sollte, obgleich jener Feldzug ganz gefahrlos abgelaufen ist.
So kommt, sagte der Goldschmied, als er die Geschichte erzählte, gar Vieles im Leben darauf an, wie es vorgetragen wird.

Wer zum Meisenfang will gehen,
Muß auf's Pfeifen sich verstehen.


- (Ueber den Ausbruch des Vesuvs schreibt man der A. Z. aus Neapel unterm 9. d.: Gestern früh schon, als ich am Schreibtisch saß, verspürte ich eine kleine Erderschütterung. Um 2 Uhr wiederholte sich der Stoß in einem verstärkten Maße, und um 4 Uhr bahnten sich die unruhigen, tief unten kochenden und glühenden Massen einen Ausweg. Unter Donnern und Beben öffnete sich die Erde etwa 3/4 Stunden über Torre del Greco, ganz unten am Fuße des Vesuvs, um einen breiten nach dem Meere zufließenden Lavastrom auszuspeien. Dem zuerst gebildeten einen Krater von 20 Fuß Durchmesser gesellten sich bald noch einige andere zu. Der gewaltige Feuerschein brachte schnell die Nachricht von der neuen Eruption nach der Stadt, und wie alle Fremden kutschirte auch ich bald nach Portici, um mir die interessante Naturerscheinung näher zu betrachten. Der dichte Aschenregen, welcher in Portici und Resina niederfiel, wurde sehr lästig. Ich fuhr auf der großen Straße bis nach Torre del Greco, und hatte dann nur eine Strecke von 1000 Schritten links hinaufzugehen, um dicht an dem glühenden, sich mit einer ungefähren Geschwindigkeit von 1 Fuß in 10 Secunden vorwälzenden Lavastrom zu stehen. Die Gluth des Stroms und die hoch empor geschleuderten, aus glühenden Steinen gebildeten Feuergarben erleuchteten den Weg. Die Lava war in den wenigen Stunden vom Ausbruch bis zu meiner Ankunft dort um mindestens 3000 Schritte vorgerückt. An die Krater selbst hinanzugehen, war wegen der in einem weiten Umkreis umhergeschleuderten Steinen nicht möglich; den glühenden Strom konnte man sich ohne alle Gefahr mit Muße betrachten. Da die Eruption außergewöhnlich tief liegt, so wird sie eine sehr verheerende sein, und hatte auch nach kurzer Zeit schon die weiter vorliegenden Häuser und Weingärten unter einer 4 Fuß tiefen Lavaschicht begraben. Heulende Weiber und verzweifelnde Männer wichen flehend und fluchend vor dem ihre Häuser und Besitzungen vernichtenden Strom zurück. Die Leute waren alle wie gelähmt, und machten auch nicht einmal den Versuch, der doch vielleicht einige Aussicht auf Erfolg hätte, den Lavastrom von seiner jetzigen verderblichen Richtung, die ihn heute schon bis mitten in den Ort Torre del Greco hineinführen muß, abzulenken. Arbeiten die neuen Krater, wie es ganz den Anschein hat, nur noch 2-3 Tage fort, so ist das ganze, durch seinen blühenden Korallenhandel berühmte Torre del Greco, dazu die Straße und die Eisenbahn nach Castellamare, vernichtet und begraben. Der alte Vesuv zeigt seine Theilnahme nur durch einen ungewöhnlichen Feuerschein auf der Spitze an; im übrigen verhält er sich ruhig. Die nahe gelegenen Ortschaften Resina, Portici und Bosco Tre Case haben vorläufig nichts zu befürchten; nur Torre del Greco scheint dem Untergange geweiht. Die Nachtscene, welche sich dort mir darbot, war eine gräßliche. Männer, Weiber und Kinder, mit ihren Habseligkeiten beladen, verließen die Häuser, um unter freiem Himmel eine kalte, aber wenigstens sichere Lagerstätte zu suchen. Niemand blieb in dem bedrohtem Orte. Als ich zurückkehrte, war der Aschenregen so dicht geworden, daß der helle Feuerschein, welcher mir auf dem Hinweg geleuchtet hatte, denselben nicht mehr durchdringen konnte. Heute lagert sich eine dichte Aschenwolke bis nach Capri hin am Horizont, die den Vesuv mit der ganzen Eruption und dazu die umliegenden Ortschaften in ein undurchdringliches Grau einhüllt. Der übrige Himmel ist neapolitanisch blau.


Anzeigen.


Decretum præclusivum.

Wider alle Diejenigen, welche sich, in Gemäßheit Proclams vom 4. v. M. mit ihren Forderungen und Ansprüchen an das, am Ende der Langenbrücker=Straße sub No. 163. hieselbst belegene, dem Seilermeister Aßmann Seither zuständig gewesene Wohnhaus, im Professions=Termine am 13. d. M. nicht gemeldet haben, ist unter'm heutigen Tage die Präclusion erkannt.
Ratzeburg den 16. December 1861.

Königlicher Stadtcommissarius
Bürgermeister und Rath.
(L: S.)                           In fidem.                                      
                                                    Richter, Stadtsecretair.


[ => Original lesen: 1861 Nr. 51 Seite 3]

Bekanntmachung.

Die zahlreich noch restirenden Beiträge zur Armensteuer müssen binnen 8 Tagen an die resp. Armenvorsteher berichtigt sein, da nach Ablauf dieser Frist die Listen zur executiven Einforderung abgegeben werden.
Schönberg den 12. Decbr. 1861.

                                                    Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen=Brüderschaft am Montage nach Neujahr, den 6. Januar 1862, stattfindet und laden sämmtliche Mitbrüder ein, am gedachten Tage zu erscheinen.
Schönberg, d. 12. Decbr. 1861.

                                                    Die Vorsteher und Altgesell
                                                    Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Als Agent

einer der bedeutendsten Uhren-Fabriken bin ich im Stande, jeder Concurrenz die Stange zu bieten, und kann selbst beim Verkauf der Uhren das Unmöglichste leisten; ich liefere daher Uhren unter Garantie solider und guter Werke zu folgenden herabgesetzten Preisen:

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Vorzüglich schön gearbeitete vergoldete Westenketten, den goldenen täuschend ähnlich, von 1 Taler (Mecklenburg), 2 Taler (Mecklenburg), 3 Taler (Mecklenburg), 4 Taler (Mecklenburg) und 5 Taler (Mecklenburg).
Bei Bestellungen von mindestens 3 Stück Uhren gebe ich Wiederverkäufern einen Rabatt von 4 %, und werden die Uhren pr. Stück 1 Taler (Mecklenburg) unter Garantie abgezogen und richtig gehend abgeliefert. Aufträge erbitte ich franco und werden dieselben gegen Baarsendung oder unter Postvorschuss auf das Promteste ausgeführt.

Bernhard Silberberg,
gr. Bleichen 54, Hamburg. 1. Etage.


Den geehrten Bewohnern Schönbergs und Umgegend empfehle zum bevorstehenden Weihnachten mein Lager von

Tuch= u. Manufacturwaaren.
                                                    August Groth.


Stearinlichte, Wachs=Laternlichte, Weihnachtslichte und Wachsstöcke
                                bei                          
C. Schwedt.


Einen Lehrling mit guten Schulkenntnissen, in ein Materialwaaren=Geschäft, sucht

G. F. Sager
in Lübeck.


Billiger Verkauf von Möbeln und Spiegeln.

Um einen großen Theil meines Lagers zu räumen, verkaufe ich von heute an zu äußerst billigen Preisen, und empfehle ich namentlich eine große Auswahl Sophas, Couseuses, Lehn= und Polsterstühlen, Secretairs mit und ohne Aufsatz, Thee=, Bücher=, Silber= und Spiegelschränke, Büffets, Chiffonières, Sopha= , Spiel= und Speisetische, Marmortische, Damenschreibtische in Mahagoni und Nußbaum; große Pfeilerspiegel mit und ohne Consoltischen, in Gold=, Broncefarben= und Mahagoni=Rahmen - und gebe ich dadurch Veranlassung billige Weihnachtsgeschenke zu erstehen.

Achtungsvoll
                                                    Johs. Wencker.

Lübeck den 12. Novbr. 1861.


Zum bevorstehenden Weihnacht

erlaube ich mir den geehrten Bewohnern Schönbergs und Umgegend die ergebene Anzeige, daß mein Lager von allen Sorten Uhren jetzt auf das vollständigste completirt ist und empfehle ich namentlich als gut und sehr preiswürdig

eine Partie goldener, silberner Ancre= und Cylinder=Uhren.

Indem ich jeden Auftrag reell und prompt auszuführen verspreche, bitte ich um geneigten Zuspruch.

                                                    Heinrich Meyer,
                                                    Uhrmacher.


Weihnachts=Ausstellung.

Mit Spiel= und Galanteriesachen empfehle ich mich einem geehrten Publikum in großer Auswahl zu den billigsten Preisen.

                                                    C. Schwedt.


Neue Sendung feiner Kleiderstoffe in den neuesten Mustern a 2 1/2 ßl., 3 ßl., 3 1/2 ßl. 4 ßl., 5 und 6 ßl., so wie eine bedeutende Auswahl in wollenen Tüchern, Comfortables, Schärpen in jeder Größe für Herren und Damen, Pellerinen, Spencern, Mützen u. s. w., welche zu Fabrikpreisen und darunter verkauft werden.
Ferner feine weiße gemusterte Piques a 6 ßl. sonst 10 ßl., gemusterte Biber (Parchende) a 4 ßl., 9/4 breite double Düffel zu Röcken und Jacken a 18 ßl. und 22 ßl. pr. Elle, bei

Lübeck Decbr. 1861.                                                      Georg Zander,
Breitestraße Nr. 819.


Mit Eisen=Waaren,

als: englische und deutsche Zugmesser und Taschenmesser, beste englische Hobeleisen, Stemmeisen, Stechbetel, Feilen, Raspeln, Sägenblätter, sowie auch fertige Handsägen, Plätteisen, Krolleisen, emaillirte Kochgeschirre und Blechdeckel; - ferner alle Arten Schlösser und Hänge, Schrauben und Nägeln u. dgl. m.; vorzüglich schöne Wetzsteine zum Nachstreichen der geschliffenen Schneidewerkzeuge, empfehle ich mich bestens.

                                                    C. Schwedt.


Transparent=Seife a St. 12 Schilling (Mecklenburg),
Gall=Seife, zum Reinigen aller Kleiderstoffe von Fett und Theerflecken nebst Gebrauchsanweisung, a St. 3 Schilling (Mecklenburg),
Aromatisch=medicinische Kräuter=Seife a St. 6 Schilling (Mecklenburg) Eau de Cologne, Haaröl, Haarpomade, sowie verschiedene andere Toilette=Gegenstände, billigst

bei                                                    Aug. Spehr.


Zum bevorstehenden Weihnacht halte mein bekanntes Waarenlager, das durch viele neue Artikel vermehrt, worunter neue moderne Mäntel, Düffel und Mohair=Jacken, schwarze Moireeröcke, seidene und andere Schürzen, Kleiderstoffe von 4 Schilling (Mecklenburg) an, Umschlagtücher, Seidenzeuge, Atlas u. s. w., bestens empfohlen, und gebe die billigsten Preise.

Schönberg.                                                     Ludwig Creutzfeldt.


[ => Original lesen: 1861 Nr. 51 Seite 4]

Die dazu vereinigten Tischlermeister zu Schönberg haben im Hause des Kaufmanns Wieschendorf daselbst eine

Mobilien-Niederlage

errichtet, in welcher Kleiderschränke, Kleidersecretaire, Schreibsecretaire, Comoden, Stühle in verschiedenen Sorten, Nähtische, Beisetztische, Spieltische, Sophatische und Sophas fertig zum Verkauf stehen. Manche der Gegenstände eignen sich besonders zu Weihnachtsgeschenken.


Weihnachts=Ausstellung.

Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich am Sonntag den 15. December meine diesjährige

Weihnachts-Ausstellung

eröffnen werde, und empfehle ich mich mit einer reichhaltigen Auswahl auf das geschmackvollste gearbeiteter Conditor=Waaren zu möglichst billigen Preisen, als: sehr sauber gearbeitete Liqueursachen in allen Assortements, Naturelconfect, Marzipantorten in verschiedenen Größen, glasirten Marzipan, echte Zuckerbilder, Chocoladenconfect, Pfeffermünzliqueur und eine große Auswahl Schaumconfect; ferner braune und weiße Kuchen verschiedener Art und Pfeffernüsse, sowie alle zur Conditorei gehörenden Gegenstände. Bestellungen auf Aufsätze, Torten und sonstige Confituren werden wie immer prompt und billig ausgeführt.
Ich bin überzeugt, den Anforderungen eines geehrten Publikums Genüge leisten zu können, und bitte, mit dem Versprechen einer reellen Bedienung, um zahlreichen Zuspruch.

Ergebenst
Schönberg.                                                     M. Greiff.


Von Sonntag den 8. Decbr. ist meine Weihnachtsausstellung vollständig eröffnet und empfehle ich mich mit elegant gebundenen Andachtsbüchern, Bibeln, Lexica, Schiller's und Körner's Werken, Kochbüchern, Jugendschriften und Bilderbüchern; ferner mit sehr geschmackvollen Photographie=Album, Necessairen, Notizbüchern, Schreibmappen, Portemonnais, Damen= und Pombadour=Taschen, Thermometern, Stammbüchern, Album, Brief= und Cigarrentaschen und vielen anderen hübschen und billigen Artikeln.
Um recht zahlreichen Besuch bittet

ergebenst
                                                    Bade, Buchbinder.


Eine Maschinen=Wurstspritze
neuester Einrichtung hält zum Ausmiethen
pr. Tag 4 Schilling (Mecklenburg)
                                                    F. Hülsemann, Klempner.


Zu Neujahr empfehle ich                                                    
Rechnungs=Formulare,
pr. Buch (48, 96 oder 192 Stück) 16 Schilling (Mecklenburg), mit Querlinien versehene 20 Schilling (Mecklenburg).

Bis zum 1. Januar eingehende Bestellungen darauf, werden ohne Preiserhöhung mit dem betreffenden Namen des Bestellers bedruckt.

                                                    L. Bicker.


Es ist mehrfach in letzter Zeit vorgekommen, daß Personen, die nie von mir Kuchenwaaren zum Wiederverkauf erhielten, angeblich von mir entnommene auf dem Lande verkauften, von denen die Käufer nicht befriedigt wurden. Um nun weiteren Mißbrauch meines Namens zu verhüten, theile ich meinen geehrten Abnehmern auf dem Lande die Namen der Brodträger mit, welche in meinem Namen Kuchenwaaren verkaufen dürfen. Es sind dies folgende: Mehrpahl, Fahl, Steinfeld, Jansen und Haack.

                                  &nbs


Der Weg von Kleinfeldt nach Zarnewenz ist wegen Verfalls einer Brücke unfahrbar und muß auf einige Tage gesperrt werden.

                                                    Die Dorfschaft Kleinfeldt.


Nachdem ich das unter dem Namen zum

Kleinen Keller

bekannte Hôtel käuflich übernommen habe, so empfehle ich dasselbe allen resp. Reisenden zum Logiren, und verspreche prompte und reelle Bedienung.
Ratzeburg, den 30. Novbr. 1861.

                                                    F. Riechers.


Schon mehrmals, namentlich in der Nacht vom 12. d. M., sind aus meiner Wiese von den zum Zeugtrocknen aufgestellten eichenen Pfählen gestohlen. Wer den Thäter mir so anzeigen kann, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, dem verspreche ich eine Belohnung von 1 Taler (Mecklenburg).

                                                    Breuel, Färber.


Alle, welche noch rechtmäßige Forderungen an den Nachlaß des verstorbenen Hauswirths Krohn in Zarnewenz zu haben vermeinen, fordere ich hiermit auf, sich binnen 3 Wochen bei mir, dem Vormund der Krohn'schen Kinder, zu melden.

                                                    Hauswirth Siebenmark
                                                    in Zarnewenz.


Es wird hiermit bekannt gemacht, daß das Holzholen und Moosharken in unsern Holzkoppeln von Unberechtigten verboten sein soll, und werden die dennoch fernerhin dabei Betroffenen dem Gerichte zur Bestrafung angezeigt.

                                                    Die Dorfschaft Palingen.


In der Nacht vom 20. Novbr. sind mir von meinem Speicher 3 Scheffel Weizenmehl, ein halber Scheffel Roggensichtmehl, in drei weißen Säcken befindlich, von denen einer mit M. H., die andern mit dem Namen Ollrogge gezeichnet sind, gestohlen. Demjenigen, der mir den Dieb so namhaft macht, daß ich ihn dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen kann, verspreche ich 5 Thaler Belohnung.

                                                    Wittwe M. Ollrogge
                                                    in Kleinfeldt.


Alles Sandholen aus unserer Sandkuhle untersagen wir hiedurch den Unberechtigten und werden dieselben, falls sie dennoch darin betroffen werden, dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.

                                                    Die Dorfschaft Gr. Rünz.


Die Subscribtion für die

Christbescherung armer Kinder

hat 37 Taler (Mecklenburg) 28 Schilling (Mecklenburg), 2 Scheffel Weizen=Mehl und einen Korb mit Aepfeln ergeben. Wir danken den freundlichen Gebern bestens und bitten diejenigen Kinderfreunde, welche uns noch mit milden Gaben für obigen Zweck erfreuen wollen, solche gefälligst bis Montag Abend an uns abzuliefern.
Die Christbescherung selbst findet am ersten heiligen Weihnachtstage, abends halb sechs Uhr im Boye'schen Lokale statt.
Schönberg, den 18. Decbr. 1861.

Der Vorstand des Männergesang=Vereins.
A. Creutzfeldt.         F. Hülsemann.
G.  Bockwoldt.         Wilh.  Heincke.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 13. bis 19. Decbr.

Geboren: D. 12. dem Arbm. Voß auf hies. Bauhofe eine T. - D. 14. dem Schmiedemeister Teege zu Lockwisch eine T. - D. 16. dem Hauswirth Bohnhoff zu Kl. Bünsdorf ein S. - D. 17. dem Schuhmachermeister Heinr. Eckmann vor Schönberg ein S.
Gestorben: Catharina Margareta Ollrogge, Hauswirthin zu Resdorf, 32 J. 11 M. alt, Schwindsucht.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 18. December 1861.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 36-47 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   6-18 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 16-20 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 40-52 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 50-52 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 26-27 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 24-25 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   8-20 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 18-19 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 8 u. 9 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu: Officieller Anzeiger No. 11.)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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