No. 2
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 11. Januar
1861
einunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1861 Nr. 2 Seite 1]

Neustrelitz. Der Großherzogliche Hof hat wegen Ablebens des Königs von Preußen auf sechs Wochen Trauer angelegt.
- Nachdem in Sanssouci die feierliche Ausstellung der sterblichen Hülle des verewigten Königs Friedrich Wilhelm während dreier Tage stattfand, erfolgte das Leichenbegängniß am Montag den 7. Januar unter Glockengeläute sämmtlicher Kirchen. Durch eine dichte Volksmenge, die entblößten Hauptes in der Kälte harrte, bewegte sich der Leichenzug Mittags 12 Uhr von Sanssouci nach der Friedenskirche. Unter den höchsten Leidtragenden der königlichen Familie befanden sich Se. kön. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg=Strelitz und Se. kön. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg=Schwerin. Kanonendonner und militairische Salven verkündeten den Schluß der Trauerfeierlichkeit.
- Der Prinz=Regent ist zum König Wilhelm von Preußen geworden. Er ist geboren 22. März 1797 und vermählt mit der Prinzessin Auguste von Weimar. Kronprinz ist sein ältester Sohn Prinz Friedrich Wilhelm, geb. 1831, vermählt mit Prinzessin Victoria von England.
- König Victor Emanuel ist bei Nacht und Nebel von Neapel wieder nach Turin zurückgereist; er hat Neapel verlassen, weil er sich hier nie heimisch gefühlt hat und wo er die Verwaltung in der äußersten Unordnung, das Land im blutigen Bürgerkriege, die Staatskassen geleert und selbst den der rechtmäßigen Regierung abgeneigten Theil der Bevölkerung im höchsten Grade unzufrieden zurückläßt. Das neapolitanische Publikum erzählt sich Wunderliches über die Gründe, die ihm zur Abreise Anlaß gegeben, ehe noch der Bruderkampf, den er vor Gaeta führen läßt, sein Ende erreicht hat. - In Neapel wühlen Rothe und Schwarze unaufhörlich wider einander. Rothe nennen sie dort die Garibaldianer und Schwarze die Anhänger des vertriebenen Königs. - Zu Gaeta hat König Franz sämmtlichen Offizieren, welche sich bis zum 31. Dec. zurückziehen wollten, den Abschied angeboten. Die Reaction zu Gunsten des Königs wird immer umfangreicher; der Oheim desselben Graf Trapani hat sich an die Spitze dieser Bewegung gestellt. - Der Sohn eines seinem Könige treuergebenen höheren Officiers war von seiner Fahne desertirt und zu Garibaldi übergegangen. Der Sohn wurde später in einem Gefechte am Fuße verwundet und von den Soldaten der Compagnie Seines Vaters gefangen genommen. So wie der Vater den Sohn ansichtig wurde, sprang er auf ihn los, rief laut seinen Soldaten zu: Ein desertirter Soldat ist ein Schuft, dem der Tod gebührt und schoß nun dem eigenen Sohn eine Kugel durch den Kopf, so daß er augenblicklich zusammensank.
- Napoleon sagte bei der Neujahrsgratulation dem diplomatischen Corps: Ich sehe der Zukunft mit Vertrauen entgegen, überzeugt, daß das freundschaftliche Einvernehmen der Mächte den Frieden welcher das Ziel meiner Wünsche ist, erhalten werde.
- In Hannover soll die in diesem Jahr auszuhebende Mannschaft ausnahmsweise schon zum 15. März eingestellt werden.
- Die englische Zeitung "Times" bringt eine interessante Uebersicht über die Veränderungen, welche in den letzten Jahren in der Weizen=Einfuhr Englands eingetreten sind. Während im Jahre 1858 Preußen als Bezugsquelle für Weizen oben an stand, steht jetzt Rußland an der Spitze, von woher im vorigen Jahr ein volles Viertel des in England eingeführten Weizens stammt, während Preußen nur ein Drittel geliefert hat, ebensoviel wie Nordamerika, dessen Weizen=Production jedoch die Preußens zu überflügeln droht. Mecklenburg lieferte 1858 2 3/4 pCt., 1859 3 pCt., 1860 3 1/4 der Gesammt=Einfuhr von Weizen.
- Die Zahlen sind scheinbar das Einfachste und Klarste und doch stecken in ihnen Geheimnisse und Wunder. Von den Drei und Sieben zu schweigen, betrachten wir einmal die Zahl Neun. Multiplicire 9 mit sich selbst oder mit einer andern einfachen Zahl und die zwei das Product bildenden Zahlen zusammen addirt geben 9. Also 9 mal 9 ist 81; 8 und 1 abermals 9. - 2 mal 9 sind 18, 3 mal 9 sind 27 u. s. w. Addirt man die neun Zahlen 1-9, so erhält man 45, wiederum 4 und 5 sind 9. - Multiplicire eine beliebige Anzahl von Zahlen, sei es mit 9 oder mit einem durch Multiplication mit einer einfachen Zahl erhaltenen Producte der 9, also mit 18, 27, 36, 45, 54 u. s. w. und die zusammen addirten Zahlen des Products lassen sich mit 9 dividiren. Multiplicire die neun Einheiten 1 bis 9 mit 9 und sämmtliche Producte werden mit Ausnahme der Zehner, die eine 0 sind, auf eine Zahl herauskommen und dies wird die Zahl sein, die in 9 multiplicirt den Multiplicanten giebt. Nimmt man z. B. 9 als Multiplicanten, so erhält man als Product, mit Ausnahme der Zehner, Einer, die wieder nur Neuner geben.
- Strenge Winter in diesem Jahrhundert waren 1804-5, wo die Kälte oft einen hohen Standpunkt erreichte, der Winter gegen 150 Tage dauerte und erst vollständig mit dem 14. Juni 1805 endete. - 1844-45, wo es schon am 1. Novbr. anfing

[ => Original lesen: 1861 Nr. 2 Seite 2]

zu frieren und bis Ausgangs December andauerte. Während des Januar 1845 blieb das Wetter milde, allein die Seen gingen in dieser Zeit nicht auf. Der Februar brachte anhaltend strenge Kälte bis zu 15 Grad. Mit dem 11. März trat Thauwetter ein, das jedoch nicht von Bestand war, da bereits am 13. März die Kälte wieder 17 Grad und am 14. März die Kälte gar 20 Grad betrug. Am Tage vor Ostern, 22. März, betrug die Kälte im Freien noch 14 Gr. Am 23. März, als am Ostertage, stellte sich anhaltend Tauwetter ein. Der Winter endete, nachdem er volle 18 Wochen angehalten hatte. Im Sommer desselben Jahres hatten wir den heißesten Tag seit Menschengedenken, da das Thermometer am 8. Juli 30 Grad zeigte.
- Sogar in dieser unruhigen Zeit regt die geheimnißvolle Ermordung einer jungen Dame Rom auf. Es wurden mehrere Theile eines Leichnams aufgefunden, unfern der Mündung des Tiberflusses, die linke Brust mit der Schulter, ein gutes Stück davon die rechte Brust und Schulter. Beide Theile gehörten offenbar einer jungen weiblichen Person an, was die Frische der Formen und die noch nicht ganz entwickelte Brust bewiesen. Am Ringfinger trug sie einen goldenen Trauring. Eine genaue Untersuchung ergab, daß der Leichnam mit einem schweren und scharfen Eisen zerhauen worden ist; denn die zerschnittenen Knochen zeigten keine Spur von Splittern. Der Mord mußte etwa drei Tage vor der Entdeckung erfolgt sein. Die Reinheit der Nägel und die zarte Hand weisen auf den guten Stand der Ermordeten hin. Von den Verbrechern keine Spur.
- Ein Herr in Paris musterte vor kurzer Zeit in einem Juvelierladen einen alterthümlichen Ring, mit dem er sich, da er eine scharfe Kante hatte, leicht ritzte. Fast unmittelbar darauf fühlte er ein unbeschreibliches Gefühl über seinen ganzen Körper laufen, alle seine Kräfte gelähmt, und es mußte sofort ein Arzt herbeigerufen werden, welcher ihn für vergiftet erklärte und ihn durch starke Gegengifte einigermaßen wiederherstellte. Der Ring wurde näher untersucht, und der Arzt, welcher längere Zeit in Venedig gewesen und dort solche Ringe "Todesringe", früher kennen gelernt hatte, erklärte ihn für einen solchen. Dergleichen sind früher verfertigt worden, um seine Feinde durch einen freundschaftlichen Händedruck aus der Welt zu schaffen. An demselben befanden sich zwei stählerne Löwenkrallen, mit Spalten dazwischen, die mit heftigem Gifte gefüllt waren. Lange Zeit also, über hundert Jahre vielleicht, hatte das Gift seine Wirksamkeit behalten.


Der Spieler.
[Erzählung.]
([Fortsetzung.)


[ => Original lesen: 1861 Nr. 2 Seite 3]

Der Spieler.
[Erzählung.]
([Fortsetzung.)


Thermometerstand in Schönberg.
Maximum. Minimum.
am 1. Jan.   -   11 Gr. R.   -   6 Gr. R.
" 2. "   -   13 " "   -   7 " "
" 3. "   -   8 " "   -   2 " "
" 4. "   -   8 " "   -   3 " "
" 5. "   -   11 " "   -   4 " "
" 6. "   -   18 " "   -   11 " "
" 7. "   -   20 " "   -   13 " "
" 8. "   -   20 " "   -   6 " "
" 9. "   -   14 " "   -   7 " "


Anzeigen.


Vorladungen.

Der bereits im Jahr 1854 mit Tode abgegangene Erbzinsmann Claus Peter Kock zu Neuvorwerk hat in einem beim hiesigen Gerichte deponirten Testament gemeinschaftlich mit seiner unlängst verstorbenen Wittwe, Engel geb. Ovendiek bestimmt, daß ihr gemeinsamer Nachlaß nach dem Tode des Längstlebenden ihren beiderseitigen Geschwisterkindern zu gleichen Theilen zufallen solle. Da die eingesetzten Erben hieselbst unbekannt sind, so ist der Schulze Reincke zu Vorwerk zum curator hereditatis jacentis bestellt und laden wir auf seinen Antrag hiemit alle diejenigen, welche

a) aus Erbrecht, oder
b) aus Schuld
Ansprüche an den gedachten Nachlaß, insbesondere an die dazu gehörende, in Neuvorwerk belegene Erbzinsstelle zu haben vermeinen, diese in dem auf

Sonnabend den 2. Februar 1861,
Vormittags 11 Uhr,

angesetzten Liquidationstermine bestimmt und gehörig bescheinigt vor uns anzumelden und zwar sub praejud. pro omni

ad a) daß die sich Meldenden und Legitimirenden für die rechten Erben angenommen, ihnen als solche der Nachlaß überlassen und das Erbenzeugniß ausgestellt werden solle, die sich nach der Präclusion meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen derjenigen, die in die Erbschaft getreten, anzuerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen,
ad b) des Ausschlusses und der Abweisung von der Masse.

Patrimonialgericht Lütgenhof zu Dassow den 13. November 1860.


Decretum praeclusivum.

Wider alle diejenigen, welche sich mit ihren Forderungen und Ansprüchen an das von dem Zimmermeister Gaeth an den Conditor Stammer verkaufte, in der Demolirungsstraße sub Nr. 27. hieselbst belegene Wohnhaus im heutigen Professionstermine nicht gemeldet haben, ist unterm Tage die Präclusion erkannt.
Ratzeburg den 3. Januar 1861.

Königlicher Stadtcommissarius,
Bürgermeister und Rath.
(L. S.)                           in fidem                                      
                                                    Richter, Stadtsecretair.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.

Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden,

am Montage den 14. Januar
im Niendorfer Zuschlage:

9 Faden tannen Kluft= und Knüppelholz,
1 Faden ellern Holz.
Versammlungsort der Kaufliebhaber Morgens 10 Uhr am Schlagbaum an der Chaussee.

Donnerstag den 17. Januar,
im Heidenholze bei Selmsdorf:

22 1/2 Faden buchen Kluftholz,
  5 3/4 Faden buchen Olm,
12 3/4 Faden buchen Knüppelholz und
  2 1/2 Faden eichen und ellern Knüppelholz.
Versammlungsort der Käufer Morgens 10 Uhr beim Holländerhause zu Hof Selmsdorf.

Sonnabend den 19. Januar,
im Röggeliner und Carlower Holze:

  9       Faden buchen Kluftholz,
79 1/2 Faden buchen Olm und Knüppelholz,
  5 1/2 Faden eichen und ellern Holz und
23       Faden tannen Kluft= und Knüppelholz,
und wollen sich Kaufliebhaber zu dieser Auction Morgens 1/2 10 Uhr am Schlagbaum des Röggeliner Holzes auf dem Wege von Kloksdorf nach Röggelin einfinden.
Schönberg den 10. Januar 1861.

                                                    Danckwarth.


Vermischte Anzeigen.

Alle diejenigen, welche in diesem Antoni=Termin durch mich Gelder und Sparcassenbücher an die Schweriner Sparcasse zu besorgen gedenken, wollen solche entweder an mich oder an den Herrn Buchbinder Bade in Schönberg spätestens bis zum 20. Januar abgeben lassen. An diesem Tage Nachmittags bin ich bei meinem Neffen, Uhrmacher Meyer in Schönberg zu treffen.
Siechenhaus bei Dassow, d. 13. Decbr. 1860.

                                                    J. P. Oldörp,
                                                    Schulz und Siechenmeister.


Nachweisung.

Günstig belegene Bauplätze sind nachzuweisen von Unterzeichneten.

                                                    C. L. Creutzfeldt.
                                                    J. Friederichs.      


[ => Original lesen: 1861 Nr. 2 Seite 4]

Extract
des

vierzehnten Rechnungs=Abschlusses
der
Hagel=Assecuranz=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg
pro Ao. 1860.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg den 2. Januar 1861.                                                    
                                                    Die Direction.


Mein schwarzbrauner Hengst, dänischer Race, deckt fremde Stuten für 2 Thaler und 16 Schilling (Mecklenburg) an den Stall.

Kl. Bünsdorf.                                                     Wigger.


15000 Bund guten Dachrohrs
sind zu verkaufen bei                                                    
                                                    H. Bünger,
                                                    Müller zu Kücknitz.


Den geehrten Bewohnern Schönbergs und der Umgegend zeige ich hiermit an, daß ich mich hieselbst als Böttchermeister niedergelassen habe und empfehle mich deren Wohlwollen bei allen in dieses Fach einschlagenden Arbeiten. Meine Wohnung ist bei dem Arbeitsmann Faasch an der Marienstraße.

Schönberg.                                                     Grevsmühl, Böttchermeister.


Am Montag den 7. d. ist auf dem Wege vom Schönberger Markte bis zum nächsten Meilensteine der Schweriner Chaussee eine Peitsche verloren, die der redliche Finder in der Expedition d. Bl. gegen eine Belohnung abzugeben gebeten wird.


Den geehrten Damen und Hausfrauen der Stadt Schönberg und des Landes empfehle ich mich zum Nähen, sowohl auf Bestellung wie außer dem Hause, zu möglichst billigen Preisen bei guter Arbeit.

                          Sophie Bartels,
                          wohnh. im Hause d. Tischlermst. Fick
                          zu Schönberg.


Für die Weihnachtbescherung armer Kinder ist eingegangen: am Conzertabend 28 Taler (Mecklenburg), vorher 1 Taler (Mecklenburg) nachträglich 2 Taler (Mecklenburg), 1 Taler (Mecklenburg), 16 Schilling (Mecklenburg), 16 Schilling (Mecklenburg), 1 Taler (Mecklenburg), 2 Taler (Mecklenburg), 1 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg), 8 Schilling (Mecklenburg), zusammen 8 Taler (Mecklenburg). - Ferner wurden geschenkt: 2 Schffl. Weizenmehl, 16 Kannen Milch, 1 Korb Aepfel, 2 Mädchenkappen, 3 Shwals und 3 Kopfbinden. Wofür wir sämmtlichen freundlichen Gebern unsern herzlichsten Dank sagen.
Verausgabt wurden: an die Herren L. Creutzfeldt, H. Creutzfeldt und Schweigmann für Schürzen und Tücher resp. 9 Taler (Mecklenburg) 22 Schilling (Mecklenburg), 8 Taler (Mecklenburg) 2 Schilling (Mecklenburg), und 5 Taler (Mecklenburg), zusammen 22 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg), an Herrn Pöhls für Zuckerpuppen, Backgeld und Zuthaten 6 Taler (Mecklenburg) 10 Schilling (Mecklenburg), für Beleuchtung am Conzertabend, Weihnachtsabend und den vorhergegangenen Singübungen 4 Taler (Mecklenburg) 34 Schilling (Mecklenburg), an 3 Arbeitsleute 1 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg), für Feurungsmaterial, Oel, Papier u. s. w. 2 Taler (Mecklenburg) 12 Schilling (Mecklenburg), zusammen 37 Taler (Mecklenburg).-Im Ganzen wurden 238 Kinder beschenkt.

Das Committe
für die Weihnachtsbescherung armer Kinder.


Backtafel für die Stadt Schönberg

Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth.   Pfd.   Loth.
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 16
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen -   8
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 16
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling -   8
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4 10 1/2
ein 4 Schillings=Brod 2   5 1/4
ein 2 Schillings=Brod 1   2 1/2
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 6 28
ein 4 Schillings=Brod 3 14
ein 2 Schillings=Brod 1 23

Schönberg, den 5. Jan. 1861.                                                    
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

1860.

Geboren: 162 Kinder (97 Knaben, 65 Mädchen), - darunter 27 uneheliche (17 K., 10 M.)
Confirmirt: 95 Kinder (48 K., 47 M.)
Copulirt: 43 Paare; Proclamirt 52.
Gestorben: 109 Personen (60 männl., 49 weibl. Geschl.)
Communicanten: 1878 (942 männl., 936 weibl. Geschl.), - darunter 13 privatim und 22 auf dem Krankenbette.
Geschenkt an die Kirche:

3. Februar aus Malzow 16 Schilling (Mecklenburg), - 10. März aus Kl. Siemz 29 Schilling (Mecklenburg). - 6. October aus Petersberg 2 Taler (Mecklenburg). - 18. Decbr. vom Ertrage eines am 17. Mai hieselbst gegebenen Kirchenconcerts 4 Kirchenbecken. - 22. Dec. aus Niendorf 4 Taler (Mecklenburg).

In der Woche vom 3.-10. Jan.

Geboren: D. 5. von der Hauswirths Wittwe Badstein in Petersberg ein S. - D. 7. dem Arbm. Oldenburg hieselbst eine T.
Gestorben D. 4. Heinr. Schleuß, Drechslermeistersohn hieselbst, 3 3/4 J. a. - D. 5. Heinr. Freitag, Schulzensohn aus Wahlsdorf, 1 J. 2 M. alt. - D. 8. Heinrich Sterly, Arbm.Sohn aus Retelsdorf, 11 3/4 J. a. - D. 10. Sophie Dettmann, Bäckertochter hies., 1 J. 2 M. a.
Copulirt: D. 4. Carl J. Fr. Präfke, hiesiger Bürger, z. Z. Schmiede=Werkführer in Menzendorf, und Caroline Wilh. Oldenburg hies. - Johann Jac. Olhöft, Hoftagelöhner in Torriesdorf und Catharina Maria Dor. Benthin aus Demern.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 9. Januar 1861.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 24-30 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   6-16 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg)   2-  6 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 49-52 Schilling (Mecklenburg),
Gerste 1 Taler (Mecklenburg)   1-  3 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 22-23 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 28-34 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 21-22 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   4-14 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 11 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 6 u. 7 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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