No. 29
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. Juli
1860
dreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1860 Nr. 29 Seite 1]

- Neustrelitz. Se. Königliche Hoheit der Großherzog haben die Aufnahme folgender Fürbitte in das sonntägliche Kirchengebet genehmigt: "Verleihe Deinen Segen allen christlichen Obrigkeiten. Segne unser deutsches Vaterland und sei Du ein starker Schutz und Schirm. Vereinige seine Fürsten und Völker durch das Band des Friedens; erhalte sie in Deiner Furcht und Liebe und laß Glauben und Treue, Kraft und Eintracht seinen Ruhm und seine Ehre sein." Durch Consistorial=Erlaß vom 5. Juli ist solches sämmtlichen Pastoren zur Nachachtung mitgetheilt.
- Die Zusammenkunft in Baden=Baden wird von manchen Seiten noch immer als ziemlich verfehlt bezeichnet, obgleich der Gewinn derselben für Preußen ganz unverkennbar ist. Die persönliche Berührung des Prinz=Regenten mit den deutschen Fürsten, wie seine offene Darlegung von der Nothwendigkeit einer Verständigung mit Oesterreich hat den übrigen Mächten nachgrade die Einsicht gegeben, daß Preußen für eine europäische Politik, welche die Interessen Deutschlands berührt, in seinen Bundesgenossen eine Reserve besitzt, welche die militärische Stärke Frankreichs weit überwiegt und selbst derjenigen Rußlands mindestens gleichkommt. Preußens Stellung ist seitdem durch die deutschen Fürsten bedeutend gehoben. - In Bezug auf die allgemein deutsche Politik ist ein Einverständniß zwischen Preußen und Oesterreich bereits vorhanden, sodaß es in dieser Beziehung keiner besonderen Verhandlungen mehr bedarf.
- Bayern bekommt am Ende auch noch einen Papst. Pius IX. hat den König von Bayern gebeten, ihm im Falle der Noth eine Zufluchtsstätte zu gewähren. Es ist ihm bereitwillig die Residenz in Würzburg oder Bamberg zum Wohnsitze angeboten worden.
- Die Zustände in Neapel sind noch wenig tröstlich. Ist es auch unzweifelhaft, daß Garibaldi in der nächsten Zeit keinen Angriff auf das Festland von Neapel wagt, so ist auf der andern Seite die Regierung des Königs so schwach und kraftlos, daß aus dem Stillstehen der Revolution und der Rathlosigkeit der Regierung nothwendig ein Dritter den Vortheil ziehen muß, und dieser Dritte ist wohl kein Anderer als Louis Napoleon. Der französische Gesandte ist jetzt thatsächlich Herr in Neapel; seinen Rathschlägen kann der König keinen Widerspruch entgegensetzen, und mit dem neapolitanischen Volke unterhält er sich in Flugschriften, die für ein paar Pfennige auf den Straßen verkauft werden, über seinen kaiserlichen Herrn und dessen große Liebe für Italien und die Wohlthaten, die er ihm schon erwiesen hat und noch zu erweisen gedenkt. Ach, was für ein lieber sanfter Herr würde Napoleon für die Italiener sein. - In Rom soll nun auch, sobald der französische Gesandte angekommen ist, eine Verfassung verkündigt werden. - Tausende und aber Tausende sammeln sich noch fortwährend in Sardinien, die Garibaldi zu Hülfe eilen wollen, und die sardinische Regierung thut noch immer, als wüßte sie von dergleichen nicht ein Wort. Auch nach Venedig hinüber spinnt sich der Faden der Empörung, der von sardinischen Händen geleitet wird.
- In Damascus (asiatische Türkei) hat ein fürchterliches Blutbad stattgefunden. 500 Christen sind getödtet und mehrere Kirchen niedergebrannt worden. Der holländ. Consul soll getödtet und der amerikanische Consul verwundet sein. Der englische und französische Consul sind geflohen. Es herrscht dort allgemeine Aufregung, da die anwesenden türkischen Truppen unzuverlässig sind.
- Garibaldi hat über 10,000 Freiwillige, meist junge Leute, Musterung gehalten; in und um Messina erwarten ihn 19,000 Mann königlicher Truppen, denen Verstärkung zugehen soll. Aus Genua kommen ihm Kanonen, Kugeln und anderes Kriegsmaterial zu, aber im tiefsten Incognito; die Vorräthe werden aus den dortigen Zeughäusern etc. gestohlen, d. h. man läßt sie sich stehlen, weil das Schenken seine Bedenken hat.
- Der König von Neapel war wie aus den Wolken gefallen, als ihm nicht mehr verheimlicht werden konnte, daß die Insel Sicilien verloren sei. Freilich hatte er ein paar Generäle und Adjutanten extra zur Audienz befohlen, ihm zu sagen, wie es drüben stehe, im Vorzimmer aber waren sie gewarnt worden, ja nichts Ungünstiges zu erzählen, der König höre so etwas nicht gern und sie könnten um ihre Stellen kommen. So erfuhr der König nur die halbe Wahrheit.
- Die österreichische Staatsschuld beträgt rund und nett 2268 Millionen Gulden mit 99 1/2 Millionen jährlichen Zinsen. - Obwohl dies nirgends gebräuchlich ist, hat der Kaiser alle Kosten und Posten seiner Haus= und Hofhaltung bis in's Einzelne aufführen lassen; sie sind auffallend gering; die Kaiserin=Mutter von Rußland braucht mehr als der österreichsche Kaiser mit seinem Haus.
- Aus allen Weingegenden Frankreichs stimmen die diesjährigen Berichte dahin überein, daß der Wein ganz günstig durch die Blüthe gekommen ist und ein gutes Jahr hoffen läßt. Obstreichthum ist fabelhaft. Das Getreide steht im Allgemeinen gut, und in verschiedenen Departements, wo die Ernte bereits begonnen, ist man mit dem Ergebniß zufrieden.

[ => Original lesen: 1860 Nr. 29 Seite 2]

- Die Zahl der Badegäste in Boltenhagen betrug bis zum 30. v. M. 18, bis zum 10. d. M. 92 Personen.
- Newyork. Das große Tagesereigniß ist die am 28. Juni erfolgte Ankunft des Great Eastern. Der Newyork=Herald widmet dem Schiffe nicht weniger als 20 Spalten. An der Spitze der einzelnen Unterabtheilungen prangen mit riesigen Lettern Ueberschriften, wie: "Das zehnte Weltwunder," "Ankunft des Mammuth=Dampfers Great Eastern," Höchster Triumph der Ocean=Dampfschiffahrt," Glänzende Escorte von Dampfern, Yachts und anderen Fahrzeugen," "Ungeheuere Aufregung in der ganzen Stadt." Die Zahl der Passagiere, welche das Schiff am Bord hatte, betrug nur 42. Das Wetter während der Ueberfahrt war mit Ausnahme von zwei Tagen günstig. Die Seekrankheit darf als vernichtet betrachtet werden, und alle andern Unbequemlichkeiten einer Seereise sind auf ein Minimum reducirt.
- Aus verschiedenen Gegenden des nördlichen Europas bringen die Zeitungen sehr betrübende Nachrichten über die Folgen des anhaltenden Regens. So z. B. aus Schlesien, Thüringen und zumeist aus Norwegen, wo alle Flüsse und Seen aus ihren Ufern getreten sind; die teuersten Brücken und andere Wasserbauten sind weggerissen, der Verkehr ist überall unterbrochen. Anoden Flüssen kommen die hölzernen Häuser zu Dutzenden angeschwommen. In einer Kirche zu Näß steht das Wasser bis über den Alter, so daß man mit Kähnen in dem Schiffe des Gotteshauses umherfährt. Der Schaden an fortgeschwemmten Flößholz ist ungeheuer, auch mehrere Menschenleben sind zu beklagen.
- Wann die nicht einheimischen Culturpflanzen in Mecklenburg eingeführt sind, darüber fehlen uns (nach Boll's Flora) leider fast alle sicheren Angaben, da man diesem interessanten Zweige unserer Culturgeschichte früher keine Aufmerksamkeit geschenkt hat. Der Anbau mancher wichtigen Pflanze reicht hier schon ziemlich weit zurück, nämlich in die Zeit, als dieses Land noch slavische Bevölkerung hatte. Im Jahr 1124 wurden schon Obstbäume gezogen. Flachs und Roggen wurden 1158 unter den slavischen Abgabe=Artikeln genannt, Weizen wird 1191, Hafer 1193, Erbsen 1228, ein Weinberg 1229, Gerste 1255 urkundlich namhaft gemacht. Auch der Anbau des Buchweizens schreibt sich vielleicht schon von den Slaven her, doch können wir ihn nur erst in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Mecklenburg bestimmt nachweisen. Um das Jahr 1500 wurden auf den Feldern der Johanniter=Comthurei Mirow gebauet: Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Buchweizen und Lein; nehmen wir noch die Erbsen dazu, so haben wir damit wohl Alles zusammengefaßt, was um jene Zeit Gegenstand des Anbaues im Großen auf den Ackerfeldern bildete. In den Gärten zog man im 16. Jahrhundert schon Weinstöcke, Pfirsichbäume, Maulbeerbäume, Wallnußbäume und Johannisbeeren. Von dem Gemüse hat wahrscheinlich der Kohl eine Hauptrolle gespielt. Einen sehr bedeutsamen Zweig bildete damals der Hopfenbau, welcher gegenwärtig ganz darniederliegt. Eine wichtige Culturpflanze ist seit 1600 der Taback. Eine andere noch viel nützlichere amerikan. Pflanze, die Kartoffel, fand erst im folgenden Jahrhundert Eingang in Mecklenburg. Die ersten hier gebauten Knollen sah man 1736; im Großen auf den Feldern angebaut wurden sie jedoch erst seit 1766. Ziemlich gleichen Schritt mit dem Anbau der Kartoffel hielt der Kleebau; 1775 fing man an, die großen Schläge mit Klee zu besäen. Auch mit dem Anbau von Raps wurden schon 1721, von Luzerne 1750 und Runkelrüben 1790 Versuche gemacht, allgemeiner um sich gegriffen hat hier aber die Cultur dieser Pflanzen erst seit etwa 1825. Zu diesen sind in neuerer Zeit noch verschiedene Arten von Weizen, Hafer und der Gerste hinzugekommen, und sodann im Laufe der beiden letzten Jahrzehnte noch der Mais, die gelbe Lupine und die polnische Wicke. Auch die Anlage größerer Maulbeerplantagen gehört der neuesten Zeit an.
- Lübeck. Das allgemeine Scheibenschießen führte gestern unserer Stadt wieder ungemein zahlreichen Besuch von auswärtigen Gästen zu. Allein die pr. Eisenbahn während des gestrigen Vormittags hier Angelangten darf man auf reichlich 2500 Personen schätzen, denn der Extrazug von Hamburg, der so stark war, daß er in zwei Abtheilungen befördert werden müßte, brachte zuerst 16, bald darauf 22 und endlich der gewöhnliche Vormittagszug noch 13 stark besetzte Personenwagen. Die Theilnahme am Feste zeigte sich größer, als je zuvor, denn bis zum ersten Schießtage, Mittags, wurden schon über 3600 Schießkarten ausgegeben.
- Während der Hochzeitsfeierlichkeiten eines Banquier Mirès in Paris fand auch eine theatralische Vorstellung statt. Das Entree war auf 1000 Fr. festgesetzt, ohne der Großmuth Schranken zu setzen. An der Kasse saßen ein 40facher Millionär mit seinem Töchterchen und reichten den Bezahlenden die Billets. Der Ertrag galt einem arm gewordenen Millionair, der Name blieb ein Geheimniß. An der Kasse wurden Theaterzettel, weißer Atlas mit Gold gedruckt, ausgegeben. Die Spielenden waren aus Millionairen, deren Frauen und Töchtern zusammengesetzt und das Ganze bot einen eigenthümlichen Reiz.
- Niemand soll sagen, die Deutschen könnten keine Sprünge machen. Ein Turner in Leipzig hat jüngst im Schauturnen einen Sprung von 19 Fuß 8 Zoll Weite und 5 2/3 Fuß Höhe gemacht. Im Wettlaufe wurde eine Strecke von 600 Fuß in 24 Sekunden zurückgelegt.


Die Reise nach Hause.
[Erzählung].

[ => Original lesen: 1860 Nr. 29 Seite 3]

Die Reise nach Hause.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)


Anzeigen.


Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der Meierei Demern, welche Johannis 1861 aus der Pacht fällt, ist vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Domainen=Amte Termin auf Sonnabend

den 28. Juli d. J., Morgens 11 Uhr,

anberahmt worden, wozu Pachtliebhaber eingeladen werden.
Dem hohen Kammer= und Forst=Collegio bleibt die Entscheidung über die Annehmlichkeit des Gebots und die Wahl unter den. drei annehmlich Meistbietenden vorbehalten, und haben diese, falls sie nicht schon Kammerpächter sind, sofort eine Conventionalpoen von 1000 Taler (Mecklenburg) Cour. zu bestellen und sich über ihre bisherige Führung und öconomische Tüchtigkeit, sowie über das zur Annahme des Pachtstücks erforderliche Vermögen auszuweisen.
Die Contracts=Bedingungen können in der hiesigen Amts=Registratur eingesehen und das Pachtstück, nach zuvoriger Meldung auf dem Hofe, in Augenschein genommen werden.
Schönberg den 7. Juli 1860.

                          Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt.
                          F. Graf Eyben.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.

Unter den bekannten Bedingungen sollen am Mittwoch den 25. Juli meistbietend verkauft werden:

a) in den Hasselbüschen beim Heiligen Lande:

6 Faden eichen Holz:

b) in den Möörken bei Thandorf:

9 1/4 Faden eichen Holz:

c) im Thandorfer Zuschlage:

37 Faden eichen Holz.
Die Auction, zu welcher sich Kaufliebhaber beim Schäferkathen an den Hasselbüschen versammeln wollen, beginnt Morgens 9 Uhr in den Hasselbüschen.
Schönberg den 18. Juli 1860.

                                                    Danckwarth.


Am Sonnabend d. 28. d. Mts. sollen im Kruge zu Lüdersdorf nachstehende Sachen gegen baare Bezahlung in öffentlicher Auction verkauft werden, als:

Tische, Stühle, Schränke, Bettstellen, Betten, Leinzeug, Kleidungsstücke, Kessel und Grapen, so wie eine Kuh, ein halbjähriges Schwein, an 40 Tausend Torf, mehrere [] Ruthen ausgepflanzte Kartoffeln.
Obige Gegenstände sind bei dem Curator Hauswirth Schütt in Augenschein zu nehmen. Die Auction wird Morgens 9 Uhr beginnen.
Schönberg den 19. Juli 1860.

                                                    F. W. Müller, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Subscribtionsloose à 24 Schilling (Mecklenburg) zum allgemeinen Freischießen am Vaterlandsfeste den 12. u. 13. August 1860 sind vom 1. Juli an vorläufig bei Unterzeichneten zu haben.
Schönberg am 28. Juni 1860.

L. Creutzfeldt.       W. Heincke.       Uhrmacher Meier.


      Die

Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 Taler (Mecklenburg) mit 3 1/4 Procent für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.

Agentur Schönberg und Dassow.

J. P. Bade,
Buchbinder.
                                J. P. Oldörp,
Schul= und Siechenmeister.


[ => Original lesen: 1860 Nr. 29 Seite 4]

Plan
des Freischießens am 12. und 13. August 1860.

§. 1. Dem Charakter eines Freischießens gemäß, wird zunächst die unbeschränkteste Concurrenz eröffnet. - Es ist Jedem gestattet, mit eigener Büchse, mit oder ohne Diopter, zu schießen, jedoch dürfen die zu benutzenden Büchsen das Maaß von 3 Fuß lübsch Rohrlänge und 3/4 Zoll lübsch Kugeldurchmesser nicht überschreiten werden. - Außerdem sind in jeder Schießhütte Büchsen miethsweise zu haben.

§. 2. Auf je 300 Sätze wird eine Scheibe gestellt. Außer den Scheiben zum Gewinnschießen wird eine Scheibe zum Pariren eingerichtet.

§. 3. Der Subscribtionspreis einer Schießkarte für 3 Schüsse ist bis zum 1. August 24 Schilling, und erhalten Abnehmer von 25 Karten 2 Stück Rabatt. Später tritt der erhöhte Preis von 28 Schill. pro Karte ein. Die Vorzeigung der Schießkarten ist schon um deswillen durchaus nothwendig, weil auf denselben die gefallenen Schüsse abgeschrieben werden.

§. 4. Die Höhe der Gewinne wird bei irgend reger Betheiligung am Schießen in 30 Nummern den Kaufwerth von 200 Thaler erreichen, wovon der erste Gewinn 25 Thaler und der niedrigste mindestens 2 Thaler Kaufwerth hat. - Die Gewinne bestehen zur Hälfte in Silber, zur andern Hälfte in Industrie=Gegenständen. - In allen Fällen wird nach Deckung der unumgänglichen Unkosten jeder Ueberschuß auf Vermehrung der Zahl der Gewinne verwandt.

§. 5. Derjenige Schütze, welcher auf eigene Sätze die größte Zahl von Bricken geschossen hat, erhält als Extraprämie eine silberne Preis=Medaille am blau=roth=goldenen Bande.

§. 6. Die Ermittelung und Vertheilung der Gewinne wird unter Leitung des wohllöblichen Magistrats hiesiger Stadt von zwei Sachverständigen vorgenommen werden, jedoch erst einen Tag nach dem Feste, um für etwaige Mehreinnahmen die Zahl der Gewinne zu erhöhen. - Bei gleichen Schüssen entscheidet das Loos. - Die Schüsse werden, der ungleichen Kaliber wegen, nach dem Kern der Kugel gemessen.

§. 7. Eine nähere Schießordnung wird in allen Schießhütten angeschlagen sein.

§. 8. In allen dieses Freischießen betreffenden Angelegenheiten erklärt das unterzeichnete Festcommittee, sich dem Magistrat dieser Stadt verantwortlich und werden nach dem Feste bei dieser Behörde auch die betreffenden Rechnungsabschlüsse zu Jedermanns Einsicht vorliegen.

Schönberg, den 4. Juli 1860.

Das Fest=Committee.
L. Creutzfeldt.     J. C. Schultze.     A. Creutzfeldt.     W. Heincke.     H. Meier.     J. Eckmann.     C. Bade.


Hiermit erlauben wir uns bekannt zu machen, daß unser

Königschuß

am 23. und das Schießen nach Silbergewinnen am 24. Juli stattfindet, und haben wir auch dies Jahr eine

Tombola

damit verbunden, deren Ziehung am 24. Nachmittags 3 Uhr stattfindet. Loose a 4 Schilling (Mecklenburg) sind bei sämmtlichen Herren Kaufleuten und Krämern in Schönberg und auf dem Lande zu haben.
Freunde geselligen Vergnügens laden zu diesem Volkfeste ergebenst ein

                          Capitain und Aelteste der Schützenzunft.

Schönberg im Juli 1860.


Zum diesjährigen                          
Königschuß

dahier, am 23. und 24. d. Mts. bewillkommen wir jeden Besucher dazu auf das freundlichste.
Rehna im Juli 1860.

Chr. Lau.       J. Hirsch.
Aelterleute der Schützenzunft.


Tapeten- und Rouleauxhandlung.

Dem geehrten Publicum empfehle ich mein auf's vollständigste assortirtes Tapeten= und Rouleaux=Lager zu gefälliger Abnahme, und erlaube mir nur zu bemerken, daß ich sowohl hinsichtlich der Neuheit der Muster wie der Billigkeit jeder fremden Concurrenz offen entgegen treten darf. - Recht hübsche Muster in Tapeten werden schon zu 4 Schilling (Mecklenburg) L. M. à Stück abgegeben.
Ratzeburg 1860.

                                                    W. Meyer Sohn.


Gußstahl=Sensen,
beste Güte,
empfiehlt                                                      Fr. C. Schlebusch.


Sehr schöne neue Fett=Häringe
                          bei                                                    Fr. C. Schlebusch.


Dachpfannen und Holfter,
wie auch frischen Gotländer und Segeberger Kalk
empfiehlt                          E. H. Vock.


Tanz=Unterricht.

Nach erlangter Erlaubniß Großherzoglicher Landvogtei beabsichtige ich am Freitage den 26sten d. M. einen Tanz=Cursus für Kinder und Erwachsene für Schönberg und Umgegend zu eröffnen, und bitte, die mir in früheren Jahren bewiesene Theilnahme, mir auch für dies Jahr zu schenken. Das Nähere werde ich persönlich mit den geehrten Eltern besprechen.
Schönberg d. 19. Juli 1869.

                                                    Ruperti,
                                                    Musik= und Tanzlehrer.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 13.-19. Juli

Geboren: D. 17. ein unehel. Sohn auf hiesigem Bauhofe.
Gestorben: D. 12. Maria Hulda Schröder hies., 11 Mon. a., Auszehrung. - D. 16. Asmus Kron, unverheiratheter Knecht hies., 58 J. 2 Mon. a., Brustschaden.
Proclamirt: Georg Joch. Ludw. Schnoor, Schneidermeister hieselbst, und Anna Catharina Meerpahl in Selmsdorf.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 18. Juli 1860.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 36-42 Schilling (Mecklenburg),     Wicken - Taler (Mecklenburg) - - - Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 52-56 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 1 Taler (Mecklenburg)   2-  6 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 44-46 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 24-25 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 23-24 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   4-  8 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 10 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 7 u. 8 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu: Officieller Anzeiger No. 6.)


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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