No. 48
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 02. Dezember
1859
neunundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1859 Nr. 48 Seite 1]

Der europäische Congreß soll im nächsten Januar in Paris beginnen. Eine Hauptaufgabe dieses neuen Congresses soll es sein, diejenigen Artikel der Wiener Verträge, welche von der Familie Napoleon handeln, zu streichen. Es giebt darin nämlich ein Artikel, in welchem die Mitglieder dieser Familie auf ewige Zeiten von allen Thronen ausgeschlossen werden. Oestreich hat Paris zum Congreßorte vorgeschlagen. Es blieb dem Wiener Cabinet, bemerkt die A. Z., nach der zweideutigen Haltung, welche die übrigen Großmächte gegen Oestreich einnahmen, nichts übrig, diesen Wunsch zu erfüllen. Oestreich ist darauf angewiesen, mit Frankreich auf freundschaftlichem Fuße zu bleiben.
- Auf Einladung Baierns sind Bevollmächtigte der deutschen Mittel= und Kleinstaaten zu einer Conferenz in Würzburg zusammengetreten, um über die der Bundesversammlung vorliegenden deutschen Angelegenheiten zu berathen.
- Der französische Feldzug gegen die aufrührerischen marrokkanischen Stämme ist beendet, nachdem dieselben besiegt und mit entsprechenden Geldbußen belegt sind. - Die Spanier haben gleichfalls einige Vortheile über die Marokkaner erreicht. Das spanische Heer, welches gegen Marokko operiren wird, besteht aus 4 Armeecorps, über welche der Marschall O'Donnell den Oberbefehl führt. Es ist im Ganzen 48,000 Mann stark. - Die Mauren bilden in Marokko die zahlreichste Nation im Lande. Man darf den Araber nicht mit dem Mauren verwechseln, und jener wird es alle Mal für eine Beschimpfung halten, wenn man ihn einen Mauren nennt. Es ist ein arabisches Sprichwort, das da sagt: "Der Maure ist entstanden aus einer Mischung von Füchsen und Nattern." Diesem entsetzlichen Verdammungsurtheile über ein ganzes Volk stimmen alle gelehrten Beobachter ohne Ausnahme bei. Alle sind einstimmig, daß diese marokkanischen Mauren das nichtswürdigste Volk auf dem ganzen weiten Erdboden sind. Der maurische Charakter trägt kein anderes Gepräge, als das der ausgemachten Niederträchtigkeit; alles Gemeinste und Verächtlichste, was es im menschlichsten Herzen giebt, bildet den Charakter dieser Afrikaner.
- Die kurhessische zweite Kammer hat die Absicht, ihren Antrag an den Kurfürsten, wegen Wiederherstellung der Verfassung von 1831, welcher nicht angenommen wurde, der Bundesversammlung zu überreichen.
- Der Graf von Paris, der vermuthliche Nachfolger Louis Napoleons, steht im Begriff, eine Reise nach dem Orient zu machen. Er war vor Kurzem zum Besuch bei seinen Verwandten in Mecklenburg.
- Auch in Preußen sollen Militairpferde an zuverlässige Grundbesitzer zur unbeschränkten wirthschaftlichen Benutzung leihweise überlassen werden, wogegen der Inhaber derselben für den genügenden Unterhalt der Pferde getreulich zu sorgen hat.
- Die Lebhaftigkeit des Verkehrs, heißt es aus Berlin, welche noch vor einigen Wochen anhielt und eine weitere Steigerung in Aussicht stellte, ist plötzlich einer großen Stille gewichen. In den Kreisen der Industrie herrscht der Glaube an einen französisch=englischen Krieg vor, und Niemand will von dem Ausbruch der Feindseligkeiten überrumpelt sein. Im Waaren= wie im Productengeschäft schränkt sich der Großhandel nur auf den nächstliegenden Bedarf ein; weitaussehende Speculationen, und wären sie noch so verlockend, ziehen Niemand an.
- Nachdem in Fürstenberg die Cholera aufgehört, so wird von Allerhöchster Landesregierung die Stadt als cholerafrei erklärt. Es sind im Ganzen 25 Personen daran erkrankt, davon 3 Männer, 11 Frauen und 4 Kinder gestorben.
- Aus Holstein heißt es, daß eine längst berathene unmittelbare Eisenbahnverbindung zwischen Lübeck und Hamburg zu Stande kommen werde. Im nächsten Frühjahr soll mit den Erdarbeiten begonnen werden.
- Unter den in Lübeck unterm 22. Novbr. vollzogenen Ausloosung von 30,000 Mark zur Tilgung städtischer freiwilliger Anleihen sind folgende auf diesseitige Namen lautende Loos=Nummern gezogen worden:
     Nr. 503. Böttcher, H., zu Wendorf, mit 500 Mark (Lübeck).
     Nr. 756. Olrog, Maria, zu Kleinfeldt, mit 1000 Mark (Lübeck).
     Nr. 973. Bruns, Asmus, zu Grieben, mit 1000 Mark (Lübeck).
     Nr. 1076. Groth. F. H., zu Panten, mit 1000 Mark (Lübeck).
     Nr. 1342. Brügmann Wwe., Marg. Dor. geb. Stamer, zu Panten, mit 1000 Mark (Lübeck).
     Nr. 1653. Lühr, H. H., zu Gr. Mist, mit 100 Mark (Lübeck).
     Nr. 1802. Bohnhoff, Trina, geb. Siebenmark, zu Mahlzow, mit 300 Mark (Lübeck).
     Nr. 1802. Siebenmark, H. zu Blüssen, mit 600 Mark (Lübeck).
     Nr. 1802. Bruhn, Elis., geb. Siebenmark, zu Menzendorf, mit 100 Mark (Lübeck).
Die gezogenen Nummern werden in denjenigen Terminen nächsten Jahres ausbezahlt, in welchen die Zinsen zu erheben sind. Ueber den Fälligkeits=Termin hinaus werden keine Zinsen vergütet.
- Ein treffendes munteres Wort thut bei den Franzosen Wunder. In den ersten Tagen der Revolution von 1848 stürmte ein von Wein und Wuth trunkener Haufe die Treppe des Stadthauses von Paris hinauf. Was wollt ihr? rief Lamartine. - Deinen Kopf! war die Antwort. - Wollte Gott, erwiederte er, daß ihr alle ihn auf den Schultern

[ => Original lesen: 1859 Nr. 48 Seite 2]

hättet, ihr würdet vernünftiger sein. - Unter schallendem Gelächter und allgemeinem Bravo zog sich der Haufe zurück.
- Bei der Generalversammlung des landwirthschaftlichen Vereins in München im October d. J. wurde wie auch anderwärts darüber geklagt, daß die Bauern keine Arbeiter bekommen können. Dieser Mangel wird immer mehr umsichgreifen, wenn nicht die in der engherzigsten Weise geübte Stimme der Gemeinden bei Heiraths= und Niederlassungsgesuchen beschränkt wird. Das Bremer Handelsblatt sagt darüber: Es ist eine bekannte Thatsache, daß die Erwerbs= und Niederlassungsgesetze in manchen Jahren Hunderttausende rüstiger Söhne und Töchter des Vaterlandes veranlaßt haben, in der Fremde ihr Fortkommen zu suchen, das ihnen in der Heimath erschwert wird. Unter den 80,000 Deutschen, welche in Paris leben, ist die Hälfte junge Arbeiter und Handwerker, die sich dort rasch einen häuslichen Heerd gegründet haben. Diese würden in Deutschland nicht dieselben Rechte und Freiheiten gefunden haben, welche ihnen gegenwärtig in Frankreich ihre bürgerliche Existenz sichern. Man kann nicht ohne Staunen bemerken, wie Frankreich von dem wirthschaftlichen Ruin, welchen Revolutionen und Kriege periodisch verbreitet haben, sich doch immer so beispiellos rasch wieder erholt. Diese Elasticität verdankt das Land in der Hauptsache der freien Bewegung, auf welcher das dortige Erwerbsleben ruht.
- Das Großherzogthum Mecklenburgs Schwerin hat einen Flächeninhalt von 244 Quadratmeilen; die Einwohnerzahl beträgt 542,148 (264,754 männliche und 277,394 weibliche), wonach auf jede der Quadratmeilen 2222 Seelen kommen. Es wohnen im Domanium 205,143 Menschen, im Ritterschaftlichen 136,405, in den Gütern 9047, in den Städten 177,397 und in deren Kämmereigütern 14,156. Nach der Religion giebt es 539,036 Christen und 3112 Juden; unter jenen sind 537,987 Lutheraner, 882 Katholiken und 168 Reformirte. Die Gesammteinnahme betrug 3,292,748 Thlr., die Gesammtausgabe 3,430,028 Th. Der Schuldenbestand ist 7,703,294 Th. Der Werth des meckl. Handels beträgt in der Einfuhr ungefähr 15 Millionen Thaler, in der Ausfuhr 31 Mill.
- Bei den Landwirthen im Badischen erregt es einiges Aufsehen, daß viele französische Lieferanten die Ortschaften durchstreifen, um ungeheure Mengen Stroh aufzukaufen, welches durch die Verkäufer in der Regel in die Straßburger Militairmagazine abzuliefern ist. Diese Strohaufkäufe erscheinen hauptsächlich deshalb auffallend, weil auch im französischen Elsaß, gleichwie im Badischen, dieses Jahr der Strohertrag bedeutend ist und in Straßburg meistens nur sehr wenig Reiterei liegt. (Strohaufkäufe würden mehr auf einen Feldzug gegen Deutschland als gegen England hindeuten.)
- In London ist ein Schiff mit Knochen von Sebastopol eingetroffen. Die Times wünscht zu wissen, ob dies Gebeine russischer oder anglo=französischer Soldaten, ob es überhaupt Menschen= oder Thierknochen seien, und ob sie zur Düngung verwendet werden sollen! Von den im Hafen von Sebastopol versenkten 71 Schiffen sind bisjetzt 30 heraufgeholt worden und an der Hebung einiger anderen arbeiten 300 Leute unter amerikanischer Leitung. Der Zugang zum Hafen ist wieder offen. Die Stadt selbst ist noch so wüst, wie unmittelbar nach dem Bombardement. Rings um die Stadt findet man noch Kugel und eine Judenschaar durchstöbert den Boden meilenweit; sie müssen von Allem, was sie des Aufhebens werth halten, der Regierung gewisse Procente abgeben, und letztere will aus diesen Einkünften eine Kirche bauen lassen.


Frauenloos.
Von einer Frau.

Wohin wir blicken, trifft unser Auge auf Mädchen, welche mit dem Schicksal harren, weil es ihnen nicht gewährt, was es ihnen in der Wiege versprochen. - Warum nicht gewährt? Weil sie sich mit Hoffnungen getragen, deren Erfüllung dem Glück und nicht der eigenen Kraft anheimfiel; weil sie auferzogen wurden, sich zu beschäftigen, statt zu arbeiten: weil sie nicht darauf hingewiesen wurden, sich selbst etwas zu danken, sondern der Gunst der Umstände zu vertrauen und, wo diese Umstände sich ungünstig erwiesen, verzweifelten.
Die Verfasserin einer kleinen Schrift: "Giebt es ein Mittel, die Lage der unversorgten Mädchen und Wittwen in den Mittelständen zu verbessern?" sagt: "daß unbemittelte Eltern kein anderes Subsistenzmittel für ihre Töchter zu erstreben wissen, als eine Heirath. Dieser dem Mädchen angewiesene natürliche Beruf findet sich aber, gerade um ihrer Armuth willen, nur um so seltener. Wäre sie erzogen, dem Manne eine Miterwerberin zu sein, wie mancher gering besoldete Beamte würde sich dann gerne eine Häuslichkeit gründen, wo er jetzt, der Unmöglichkeit gehorchend, Verzicht leisten muß. Warum wird das Mädchen nicht erzogen, durch irgend eine industrielle Fertigkeit zu erwerben? Sie, die des Erwerbens so dringend bedarf, sei es, sich selbst zu erhalten, sei es, gemeinsam mit einem Gefährten einen Haushalt zu gründen, sei es, gemeinsam mit ihren Kindern den Vater und die Mutter zu vertreten! Warum wird sie nicht dazu vorbereitet? "Aus Vorurtheil" - spricht die Verfasserin. Setzen wir hinzu: Auch aus Bequemlichkeit.
Der höhere Beamte spricht, es kosteten seine Söhne schon so viel, daß es ihm ganz unmöglich wäre, noch auf seine Töchter etwas zu verwenden; sie müssen suchen, einen Mann zu finden, heißt es. Dazu führt die Frau Mutter sie auf die Bälle.
Die Jahre fliehen aber, die Mädchen haben ausgetanzt, die Freier haben sich nicht gefunden. Der Vater stirbt; Noth und Armuth und ein verlassenes Alter stehen vor der Thür. Solchem Frauenschicksal begegnen wir hundertfach! Es ist die Geschichte jedes Tages, in vielen Familien wiederholt sie sich und am Staate nagt sie mit Gesuchen um Pensionen, Unterstützungen, Freistellen und milden Gaben. Der stolze Beamte entblödet sich nicht, seine Töchter diesem großen Proletariat anheimfallen zu lassen; er hält es für eine Schande, seine Töchter zur Arbeit zu erziehen. Mehrere der neuesten Schriftsteller haben ihre Lieblingsheldinnen aus jener Classe gewählt, die von ihrem Erwerbe lebten und die Welt von einem Dachstübchen sahen. Um wie viel anziehender sind solche Gestalten im Vergleich mit den müssiggehenden, gähnenden Fräulein der Romane. Die Arbeit hat ihre Schönheit, weil sie ihren Segen hat. Selbstachtung und Selbstzufriedenheit sind ihre Begleiter; ihr Glück darf auch den Frauen nicht vorenthalten bleiben. Nicht alle Eltern können ihren Töchtern Vermögen hinterlassen, doch dazu erziehen können sie alle, daß nicht Hunger, Noth und Abhängigkeit an ihre Thür klopfen, sobald sie ihrer Versorgung entbehren.

                                                    (Gutzkow's Unterh. am häusl. Heerd.)


Anzeigen.


Verkaufsanzeigen.

Am Mittwoch den 7. Decbr. d. Js. sollen im Hause des Herrn Gastwirth Lohse in Herrnburg nachstehende Sachen in öffentlicher Auction gegen sofortige baare Zahlung verkauft werden, als:

1) verschiedene Kleidungsstücke, Röcke, Brustleiber, Schürzen, Halstücher, Strümpfe, 2 Koffer, 1 Lade.
2) 2 Ober=, 2 Unterbetten, 2 Pfühle, 2 Kopfkissen, sämmtlich mit Federn,
3) 2 flächsen und 2 heeden Bettlaken,
4) einige Bolzen flächsen und heeden Leinen,
5) ca. 60 Pfund ausgehächeltes Flachs,
6) 3 messing. Kesseln, 1 paar silb. Schuhschnallen,
7) 2 silb. Taschenuhren, so wie sonstiges Haus= und Küchengeräthe.
Schönberg den 24. Novbr. 1859.

                                                    F. W. Müller, Landreiter.


[ => Original lesen: 1859 Nr. 48 Seite 3]

Vermischte Anzeigen.

In der am 11. d. M. stattgefundenen General=Versammlung des Vorstandes der Hagel=Assecuranz=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg ist ein Beitrag zu den gewöhnlichen Kosten von Zwei (2) Schillingen von Hundert Thalern der Versicherungssumme beliebet worden; demnach sämmtliche Mitglieder genannter Gesellschaft ersucht werden, den Belauf solchen Geldes - ohne weitere Benachrichtigung als diese -

am 5. December,
als dem Montage nach dem 2ten Adventssonntage dieses Jahrs,

Vormittags 10 Uhr, im Hause des Kaufmanns Herrn Boye hieselbst einzahlen zu wollen.
Schönberg den 11. Novbr. 1859.

                          Die Direction der Hagel=Assecuranz=Societät.


Landwirthschaftlicher Club
im Hause des Hrn. Aug. Spehr
am Mittwoch den 7. Decbr. 1859.
Mittagessen: 3 Uhr.                                         


Dr. med. H. Hansen,
Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer,
Travemünde,
Vorderreihe bei Herrn Westphal.


Besten East India Pale Ale und Edinburger Ale bei

                          Fr. C. Schlebusch.


Beste amerikanische Gummigaloschen,
für Herren und Damen,
mit und ohne steife Kappen, empfiehlt                          
Schönberg.                                                     Aug. Spehr.


Möbel= und Spiegel=Magazin
von Johs. Wencker in Lübeck,
obere Glockengießerstraße Nr. 247.

Dasselbe, auf's Reichhaltigste assortirt, hält sich dem geehrten auswärtigen Publikum mit allen Sorten Mobilien, Spiegeln in Barok= und Holzrahmen, Polster=Möbeln der verschiedensten Art, unter Zusicherung reeller Bedienung bei solider, geschmackvoller Arbeit, bestens empfohlen.

NB. Eine Parthei Spiegel in Mah. Rahmen, Eck= und Nippborte, Lesepulte, und Kästchen wegen Aufräumung zum Kostenpreise und darunter.


Cheshire=Käse, weißer und grüner Schweizerkäse,
gelber Gesundheitskäse, schöner Rohmkäse
bei                                                    Fr. E. Schlebusch.


250,000 Gulden Haupt=Gewinn
bei der am kommenden 2. Januar stattfindenden Gewinn=Ziehung
der Oestreich'schen Eisenbahn-Loose.

Hauptgewinne des Anlehens sind: 21mal fl. 250,000, 71mal fl. 200,000, 103mal fl. 150,000, 90mal fl. 40,000, 105mal fl. 30,000, 90mal fl. 20,000, 105mal fl. 15,000 und 2040 Gewinne von fl. 5000 bis abwärts fl. 1000.
Der geringste Preis, den mindestens jedes Obligationsloos erzielen muß ist fl. 125. - Kein anderes Anlehen bietet so große und viele Gewinne, verbunden mit den höchsten Garantien. - Pläne werden Jedermann auf Verlangen gratis und franco übersandt, ebenso Ziehungslisten gleich nach der Ziehung - Um überhaupt der günstigsten Bedingungen, welche Jedermann die Betheiligung ermöglichen, sowie der reellsten Behandlung versichert zu sein, beliebe man sich direct zu richten an

                                                    Stirn & Greim,
                                                    Bank= und Staats=Effecten=Geschäft
                                                    in Frankurt a./M. Zeil 33.


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Mit einer Auswahl neuester Umschlagtücher und Kleiderstoffe in verschiedenen Mustern zu billigen Preisen empfiehlt sich

                                                    Heinrich Creutzfeldt.

Schönberg den 1. Decbr. 1859.


Malagaer Feigen, Confect=Feigen, Datteln, schöne ungarsche Wallnüsse, Lambardsche Haselnüsse, trockne und candirte Pommeranzenschaalen, Succade, Johannisbrot, Muscat, Traubrosinen, Krachmandeln, candirten Ingwer, böhmische Pflaumen, türk. Tafelpflaumen, schönes Pflaumenmuß, Oporto Schäl= und Backbirnen, Backäpfel, Brabanter Sardellen, Mixed Pickles, schönen Rohmkäse, Citronen, rectific. Citronöl, Rosenwasser, gereinigte Pottasche, Vanille in Stangen, Gewürz=Vanille u. Poudre=Chocolade, rothe und weiße Gelatine, Pfeifen=Macaroni, neue trockne Champignons, Kartoffelmehl, Kartoffelgraupen, Stearinlichte 4, 5 u. 6 pr. Pack, gelben u. weißen Wachsstock, bunte Weihnachtslichte, in Wachs und Stearin, empfiehlt

                                                    A. Spehr.


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                          empfiehlt                          J. P. Bade.


Directe erhielt ich besten russischen Caviar und empfehle ich solchen, wie meine übrigen Waaren dem geehrten Publicum bestens.

Schönberg.                                                     Fr. C. Schlebusch.


"Germania",
Lebens=Versicherungs=Actien=Gesellschaft in Stettin.
Grund=Capital: 3,000,000 Thl. P. C.

Zum Schlusse des Jahres werden als passendes Weihnachtsgeschenk,

die Kinder-Versorgungs-Cassen der "Germania"

zu recht lebhafter Betheiligung empfohlen. Zur Ertheilung jeder gewünschten Auskunft und zur unentgeltlichen Abgabe von Prospecten etc. bin ich gerne bereit.
Schönberg den 27. Novbr. 1859.

                                                    Wilh. Heincke,
                                                    Agent der "Germania."


[ => Original lesen: 1859 Nr. 48 Seite 4]

Die Magdeburger Feuerversicherungs-Gesellschaft
mit einem Grund=Capitale von 5 Millionen Thalern P. Conr. übernimmt zu billigen, festen Prämien Versicherungen gegen Feuersgefahr sowohl in Städten, als auf dem Lande, auf bewegliche und unbewegliche Gegenstände.
In der Billigkeit ihrer Prämiensätze steht dieselbe gegen keine andere solide Anstalt nach, auch gewährt sie bei Versicherungen auf längere Dauer bedeutende Vortheile.
Bei Gebäude=Versicherungen ist dieselbe bereit, durch Uebereinkunft mit den Hypothekgläubigern deren Interessen für den Fall eines Feuerschadens auf's Vollständigste zu sichern, in welcher Beziehung dieselbe besonders vorsorgliche Einrichtungen getroffen hat.
Ueber die sehr blühenden Zustände der Gesellschaft giebt der nachfolgende kurze Auszug aus dem diesjährigen Rechnungs=Abschlusse vollständige Auskunft.

Auszug aus dem Abschlusse der Magdeburger Feuerversicherungs=Gesellschaft
für das Rechnungsjahr 1858.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Im Fürstenthum Ratzeburg schließt für obige Gesellschaft Versicherungen ab der Agent
                                                    Egert in Schönberg.


Westind. Rum, die Kanne 12, 16, 20 und 24 ßl. - Jamaica Rum, von 16 ßl. bis 1 Taler (Mecklenburg) die Bout. - Arrac, von 20 ßl. bis 1 Taler (Mecklenburg) 20 ßl. die Bout. - Cognac, 24 ßl. die Bout. - Punsch=Extract, 16 ßl. u. 20 ßl. d. Bout. - Rothe Weine von 9 ßl. die Bout. an und andere Weine in verschiedenen Sorten zu billigen Preisen, empfiehlt

Schönberg.                                                     Aug. Spehr.


Mein unterm heutigen Tage eröffnetes
Tuch= und Manufactur=Geschäft
empfehle meinen geehrten Freunden und Gönnern unter Zusicherung reeller und billiger Bedienung.
Schönberg den 15. Novbr. 1859.                          
                                                    Heinrich Creutzfeldt,
                                                    Siemzerstraße Nr. 97.


Waldschloß=Bier
vom Faß
Sonnabend=Nachmittag 4 Uhr,
                          bei                          Fr. C. Schlebusch.


Hierdurch mache ich bekannt, daß das Gehen über meine Wiese gänzlich verboten sein soll. Sollte ich dennoch Jemand unbefugterweise auf derselben betreffen, so werde ich ihn zur gerichtlichen Bestrafung ziehen. Dem Rademacher Runge hieselbst habe ich die Aufsicht über meine Wiese übertragen.

                                                    Hausw. Kramp in Rabensdorf.


In 11 Sendungen habe ich die bei mir nach und nach eingegangenen Gaben für die Goldberger armen Cholerawaisen mit zusammen 252 Taler (Mecklenburg) 26 Schilling (Mecklenburg) an den dortigen Magistrat eingesandt und darüber Postscheine und dankende Quitungen erhalten. - Inzwischen sind von einem Hauswirthe aus der Schlagsdorfer Gemeinde noch 1 Taler (Mecklenburg) und von einem aus der hiesigen Gemeinde noch 16 Schilling (Mecklenburg) bei mir eingegangen und bitte ich, die den armen Waisen etwa noch zugedachten Gaben mir gefälligst bald zukommen zu lassen, um sie nachträglich mit absenden zu können.
Schönberg den 1. Decbr. 1859.

                                                    Kindler, Adv.


Mit schönem geräucherten Speck                          
empfiehlt sich                                                    Fr. C. Schlebusch.


Holländische Häringe, Sardellen und Anchovis bei
Schönberg.                                                     Fr. C. Schlebusch.


Auch in diesem Jahre wird der hiesige Männer=Gesang=Verein

eine Christbescheerung armer Kinder

durch ein am 4ten Adventssonntage d. Js. abzuhaltendes Concert zu verdienen suchen. Indeß werden schon von jetzt an zu obigem Zwecke milde Gaben an Geld, Kleidungsstücken u. s. w. dankbarlichst entgegengenommen vom

                          Vorstand des Männergesang=Vereins.

Schönberg, im November 1859.


Der                          
Kalender
für das Fürstenthum Ratzeburg auf das Schaltjahr 1860
ist bei mir für 3 Schilling (Mecklenburg) zu haben.                                                    
Schönberg.                                                     L. Bicker.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 24. Novbr. bis 1. Dec.

Geboren: D. 27. dem Arbm. Wittfoht hies. 1 T. - D. 28. dem Arbm. Reiher hies. eine T. - D. 28. dem Schustermeister Fischer hies. eine T.
Gestorben: D. 27. Maria Nehls, Dienstmädchen, z. Z. hies., 29 J. a. - Hans Jochen Müller, Fuhrmann hies., 66 J. a.
Copulirt: D. 25. Joh. Peter Niehuß. Arbtsm. hieselbst, und Engel Maria Roxin aus Mallentin. - D. 29. Joh. Heinr. Peter Steinfatt, Schneidermeister hieselbst, und Soph. Cath. Doroth. Rick aus Hagenow.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 30. Novbr. 1859.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 20-24 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 12-14 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 50-55 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 36-42 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 42-45 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 19-20 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 34-37 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 18-19 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 4-16 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 15-16 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 5 u. 6 Schilling (Mecklenburg).


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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