No. 49
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 09. Dezember
1859
neunundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1859 Nr. 49 Seite 1]

- Zwischen den Spaniern und Marokkanern hat ein heißer Kampf stattgefunden, in welchem erstere 70-80 Todte und 400 Verwundete hatten und einer der Generale leicht verwundet wurde. Die Mauren haben bewiesen, daß sie tapfer kämpfen, sind indeß noch weit entfernt, die Vortheile gut organisirter Truppen zu besitzen. Sie waren bis an die Kanonen der spanischen Batterien vorgedrungen und wurden dann durch Kartätschen und Bayonet=Angriffe zurückgeworfen; bei den letzteren erschraken sie und nahmen die Flucht. In einem späteren Gefecht hatten die Marokkaner 500 Todte und 1500 Verwundete.
- Zur Verbindung Hamburgs und Harburgs soll die Elbe mit zwei mächtigen, auf die in der Mitte gelegene Insel Wilhelmsburg mündenden Brücken von 10 Bogen und einer Länge von zusammen 3300 Fuß versehen werden. Darüber wird die ein und eine fünftel Meile lange Verbindungsbahn geführt.
- So lange der preußische Staat besteht, hat die Münze nicht so viel gearbeitet, wie in diesem Jahre. Alle ihr zu Gebote stehenden Kräfte werden auf die Prägung besonders von Ein= und Zweithalerstücken verwendet, von deren Menge man sich einen Begriff machen kann, wenn man weiß, daß in der Regel 10 oder 12 Personen allein mit Verpackung zu thun haben. Die Menge der geprägten Stücke geht in der That ins Fabelhafte.
- Von Agenten verschiedener Feuer=Versicherungs=Gesellschaften sind beim gegenwärtigen mecklenburgischen Landtage Anträge auf Aenderung der Verordnung wegen Versicherung gegen Feuersgefahr eingegangen. Der Antrag wurde abgelehnt. Ferner haben 160 Bürger in Rehna, in Bezug auf die am Landtage berathene Zoll= und Steuerfrage, in einem Vortrag an die Stände von Einführung eines Grenzzolles abgerathen. Es wird darauf hingewiesen, wie durch einen Grenzzoll allerdings der Handelsstand des Landes begünstigt wurde, dagegen sämmtliche Handwerker und Privatleute durch Aufgabe ihres alten Rechts der Entfreiung von der Handelssteuer keinen Vortheil erwürben, sondern durch diese neue Besteuerungsart nur Schaden erlitten, denn sie müßten sämmtliches Rohmaterial hoch versteuern, während fertige Waaren steuerfrei eingeführt werden dürften. Es erscheine ungerechtfertigt, daß ein verhältnißmäßig gering vertretener Stand, wie der Handelsstand in Mecklenburg, gegen die überwiegende Zahl der Gewerbtreibenden bevorzugt werde. - Die Einwohnerzahl Rostocks beläuft sich nach der eben beendeten Zählung auf 24,740 Seelen. - In Faulenhorst bei Malchin wüthet der Typhus in großer Heftigkeit. Der Lehrer Hildebrand an der Stadtschule in Waren starb kürzlich am Typhus. Erst vor ein paar Wochen verließ derselbe als Zögling des Seminars diese Anstalt, ausgerüstet mit guten Gaben und tüchtigen Kenntnissen, und seines ernsten und biedern Wesens willen von Lehrern und Seminarbrüdern geachtet und geliebt und mit den besten Hoffnungen für die Schule, an der er arbeiten sollte, entlassen.
- (Zur Geschichte der englischen Bibelgesellschaften.) Am Ende des vorigen Jahrhunderts befand sich das englische Landvolk zum Theil in großer Unwissenheit und geistlicher Verlassenheit. Häufig fand man in einer Pfarrgemeinde kaum zehn Menschen, die lesen konnten, und kaum eine Bibel, die dann von Haus zu Haus geliehen und aus der an gewissen Abenden vorgelesen wurde. Da verfiel ein Geistlicher auf den Gedanken, eine Bibelgesellschaft zu errichten. Nach gepflogenen Berathungen mit einigen praktischen Männern kam dieser Plan zur Ausführung und 1804 wurde eine "britische und ausländische Bibelgesellschaft" definitiv gegründet. Am 4. März hielt sie ihre erste Versammlung, welcher 300 Personen beiwohnten, und 700 Pf. St. wurden gezeichnet. Fünfzig Jahre später, nämlich 1854, wurde das Jubiläum der Gesellschaft gehalten und dabei angekündigt, daß die Geldzeichnungen für das laufende Jahr 222,000 Pf. betrugen und die Gesellschaft Mitglieder in der ganzen Welt zählt. Auf der großen Londoner Industrieausstellung im Jahr 1851 waren im Glaspalast 170 Bibelübersetzungen ausgelegt, welche 130 Sprachen repräsentirten. Seit 1804 hat die Gesellschaften 29 Millionen Exemplare theils ganzer Bibeln, theils des neuen Testaments vertheilt.
- Wir dürfen uns die großen Staatsaktionen nicht allzu feierlich vorstellen Lady Cowley ist die Frau des englischen Gesandten in Paris und Gast Napoleons in Compiegne. Lady hat eine sehr schöne Hand, die der galante Kaiser bewundert, aber keinen Trauring an dem Finger. Das wundert den Kaiser. Unsere Ehe, erklärte Lord Cowley, ist so schnell vollzogen worden, daß an den Trauring nicht gedacht wurde. Sofort holte der Kaiser einen kostbaren Ring, steckte ihn der Gesandtin an den Goldfinger und bemerkte, der Ring möge ein Unterpfand seiner neuen Alliance mit England sein. Die Frau Gesandtin machte einen tiefen Knix, der Herr Gesandte sprach einige passende Worte und die Staatsaktion, die so großes Aufsehen in der Welt machte, war fertig.
- In Berlin kam zu einer ihrer Wohlhaben=

[ => Original lesen: 1859 Nr. 49 Seite 2]

heit wegen bekannten hochgestellten Dame eine Frau, die von jener bereits mehrfache Unterstützung erhalten hatte, und unter Thränen sagte, daß ihr ältester Sohn gestorben und sie durch den Todesfall in die größte Noth versetzt sei. Die Dame war innigst gerührt, und mit der Noth schon bekannt, versprach sie ihren Besuch und ihre Unterstützung. Sie traf auch wirklich am Abend desselbigen Tages in der Wohnung der Frau ein, wo sie den Leichnam des Sohnes auf einem Strohsack gebettet fand. Nachdem sie der Frau Trost eingesprochen und baare Unterstützung gewährt hatte, verließ sie die Stätte der Trauer, kehrte jedoch schnell wieder um, um der Frau noch etwas mitzutheilen. Das hatte diese nicht erwartet, denn als die Dame wieder in die Stube trat, saß der vermeintliche Leichnam am Tisch und besah vergnügt die von der Dame gegebenen Thalerstücke.


Anzeigen.


Vorladungen.

Der Kaufmann Christian Vock hieselbst hat die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über sein an der Siemzerstraße sub Nr. 151 belegenes Wohnhaus c. p. beantragt, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an dem proclamirten Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung peremtorisch und unter dem Nachtheil, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen, zum

Donnerstag den 19. Januar k. J.,

Morgens 11 Uhr, vor unterzeichnetes Justizamt geladen.
Schönberg den 10. November 1859.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                                                    Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.

Am Dienstag den 13. Decbr. sollen unter den bekannten Bedingungen in den Wahrsower und Lenschower Tannen gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden:

69 Faden tannen Kluftholz und
36 Faden tannen Knüppelholz
und haben sich Kaufliebhaber Morgens 10 Uhr auf dem Ratzburger=Lübecker Wege in den Lenschower Tannen beim Wegeweiser einzufinden.
Schönberg den 8. December 1859.

                                                    Danckwarth.


Der Garten No. 2. zwischen dem Arbeitsmann Krellenberg und dem Garten No. 3. von den Scheunenplätzen vor dem Sabowerthore, wofür 200 Taler (Mecklenburg) geboten sind, soll bewandten Umständen gemäß am

Dienstag den 27. d. M.,

Vormittags 11 Uhr als Hausbauplatz öffentlich dem Meistbietenden verkauft werden.
Die Bedingungen werden im Termine verlesen und sind in der Stadt=Registratur einzusehen.
Käufer haben sich zur gedachten Stunde in der Rathsstube einzufinden.
Schönberg den 7. December 1859.

                                                    Der Magistrat.


Bekanntmachung.

Da binnen Kurzem die Armenrechnung abgeschlossen wird, so werden alle Diejenigen, welche die zweite Steuerzahlung noch nicht berichtigt haben, aufgefordert, solche unfehlbar in den nächsten 8 Tagen an die resp. Armenvorsteher zu bezahlen.
Schönberg den 8. Decbr. 1859.

                                                    Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Um den am 30. August d. J. in Ritzerau beim Hauswirth Bartheidel und Schneidermeister Rohde mit zusammen 1821 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg) passirten Brandschaden, um eine neue Spritze für Coberg anzuschaffen und um die Kosten für Erhaltung der Spritzen, deren Fuhren und die Verwaltung zu decken, wird die Einzahlung eines Beitrages von 5 Schilling (Mecklenburg) pro 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungswerth nöthig und der Zahlungstag wie gewöhnlich angesagt werden.
Schönberg den 8. Decbr. 1859.

Direction der Feuer=Versicherungs=Gesellschaft
für das Fürstenthum Ratzeburg.


Heiraths=Anzeige.
Victor Wentzel
Mathilde Wenzel geb. Struve.
Domhof bei Ratzeburg, den 7. Decbr. 1859.          


An unsre Landleute.

Beim Rückblick auf die jüngste Vergangenheit und auf die Wunden, welche die Cholera in Mecklenburg so vielen Familien geschlagen hat, fühlt der Menschenfreund sich wohl gedrungen, auf die Störungen im Wohlstand hinzuweisen, welchen durch eine rechtzeitige Anwendung und Verbreitung der Lebensversicherung hätte vorgebeugt werden können. Wohl Keiner von Denen, welche so plötzlich und schreckenerregend dahingerafft sind, hat eine Ahnung eines so nahen Endes gehabt. In vielen Fällen aber ist mit dem Dahingang des Versorgers oder der thätigen Mutter das Unglück über trostlose Wittwen und unmündige Kinder gekommen, und das Mitleid und die allgemeine Wohlthätigkeit findet fast ein zu weites Feld, um alle die Thränen zu trocknen und alle die Nothstände zu lindern, welche den traurigen Nachhall einer schrecklichen Vergangenheit bilden. Hätte unter solchen Umständen auch nur ein größerer Theil der so plötzlich dahingerafften Opfer Lebensversicherungen zu Gunsten der unglücklichen Hinterbliebenen abgeschlossen, so würden gerade jetzt die Segnungen der bereits außerhalb Mecklenburgs so vielseitig anerkannten Lebensversicherung aufs Herrlichste sich haben entfalten können. Wie schrecklich ergiebt sich dagegen die Täuschung Derer, welche glauben, die Gesundheit von gestern sei unzerstörbar, und die Lebensversicherung sei deshalb überflüssig, weil in einem hoffentlich langen Leben ein Gleiches und Mehr sich leicht werde ersparen lassen. Und diese Ansicht ist in Mecklenburg sehr verbreitet. Man sollte aber an die Qual derjenigen denken, welche den auf ihnen lastenden Vorwurf mit sich haben dahinnehmen müssen, daß sie ihre armen Familien sorgloser Weise der Mittel zu ihrem künftigen Fortkommen durch die Unterlassung der Lebensversicherung gleichsam beraubt haben. Möchten doch Alle, so lange sie sich gesund wissen, nicht versäumen, ihr Leben zu versichern, und ein Beispiel an der jüngsten Vergangenheit nehmen, damit sie künftig in Frieden und nicht mit Seufzen auf die Ihrigen, aus deren Mitte sie dereinst scheiden, zurückzublicken haben.
Schwerin am 15. Novbr. 1859.

Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank.

B. H. Wehmeyer,
Director.
                              C. L. F. Soltau,
General=Agent.
Der obigen Ansprache fügen wir noch die Bemerkung hinzu, daß wir gerne bereit sind, etwaige Versicherungs=Anträge entgegen zu nehmen. Wir können diese Anstalt aufs Gewissenhafteste empfehlen, da die von derselben bisher zurückgezahlten bedeutenden Dividenden sie vor vielen andern ähnlichen Anstalten besonders auszeichnet. Die Statuten sind unentgeltlich bei uns zu haben.

                          J. P. Bade.             J. P. Oldörp.


[ => Original lesen: 1859 Nr. 49 Seite 3]

Die Magdeburger Feuerversicherungs-Gesellschaft
mit einem Grund=Capitale von 5 Millionen Thalern P. Conr. übernimmt zu billigen, festen Prämien Versicherungen gegen Feuersgefahr sowohl in Städten, als auf dem Lande, auf bewegliche und unbewegliche Gegenstände.
In der Billigkeit ihrer Prämiensätze steht dieselbe gegen keine andere solide Anstalt nach, auch gewährt sie bei Versicherungen auf längere Dauer bedeutende Vortheile.
Bei Gebäude=Versicherungen ist dieselbe bereit, durch Uebereinkunft mit den Hypothekgläubigern deren Interessen für den Fall eines Feuerschadens auf's Vollständigste zu sichern, in welcher Beziehung dieselbe besonders vorsorgliche Einrichtungen getroffen hat.
Ueber die sehr blühenden Zustände der Gesellschaft giebt der nachfolgende kurze Auszug aus dem diesjährigen Rechnungs=Abschlusse vollständige Auskunft.

Auszug aus dem Abschlusse der Magdeburger Feuerversicherungs=Gesellschaft
für das Rechnungsjahr 1858.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Im Fürstenthum Ratzeburg schließt für obige Gesellschaft Versicherungen ab der Agent
                                                    Egert in Schönberg.


"Germania",
Lebens=Versicherungs=Actien=Gesellschaft in Stettin.
Grund=Capital: 3,000,000 Thl. P. C.

Zum Schlusse des Jahres werden als passendes Weihnachtsgeschenk,

die Kinder-Versorgungs-Cassen der "Germania"

zu recht lebhafter Betheiligung empfohlen. Zur Ertheilung jeder gewünschten Auskunft und zur unentgeltlichen Abgabe von Prospecten etc. bin ich gerne bereit.
Schönberg den 27. Novbr. 1859.

                                                    Wilh. Heincke,
                                                    Agent der "Germania."


Dr. med. H. Hansen,
Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer,
Travemünde,
Vorderreihe bei Herrn Westphal.


Möbel= und Spiegel=Magazin
von Johs. Wencker in Lübeck,
obere Glockengießerstraße Nr. 247.

Dasselbe, auf's Reichhaltigste assortirt, hält sich dem geehrten auswärtigen Publikum mit allen Sorten Mobilien, Spiegeln in Barok= und Holzrahmen, Polster=Möbeln der verschiedensten Art, unter Zusicherung reeller Bedienung bei solider, geschmackvoller Arbeit, bestens empfohlen.

NB. Eine Parthei Spiegel in Mah. Rahmen, Eck= und Nippborte, Lesepulte, und Kästchen wegen Aufräumung zum Kostenpreise und darunter.


Cheshire=Käse, weißer und grüner Schweizerkäse,
gelber Gesundheitskäse, schöner Rohmkäse
bei                                                    Fr. E. Schlebusch.


Mit einer Auswahl neuester Umschlagtücher und Kleiderstoffe in verschiedenen Mustern zu billigen Preisen empfiehlt sich

                                                    Heinrich Creutzfeldt.

Schönberg den 1. Decbr. 1859.


Malagaer Feigen, Confect=Feigen, Datteln, schöne ungarsche Wallnüsse, Lambardsche Haselnüsse, trockne und candirte Pommeranzenschaalen, Succade, Johannisbrot, Muscat, Traubrosinen, Krachmandeln, candirten Ingwer, böhmische Pflaumen, türk. Tafelpflaumen, schönes Pflaumenmuß, Oporto Schäl= und Backbirnen, Backäpfel, Brabanter Sardellen, Mixed Pickles, schönen Rohmkäse, Citronen, rectific. Citronöl, Rosenwasser, gereinigte Pottasche, Vanille in Stangen, Gewürz=Vanille u. Poudre=Chocolade, rothe und weiße Gelatine, Pfeifen=Macaroni, neue trockne Champignons, Kartoffelmehl, Kartoffelgraupen, Stearinlichte 4, 5 u. 6 pr. Pack, gelben u. weißen Wachsstock, bunte Weihnachtslichte, in Wachs und Stearin, empfiehlt

                                                    A. Spehr.


Besten East India Pale Ale und Edinburger Ale bei

                          Fr. C. Schlebusch.


Mein unterm heutigen Tage eröffnetes
Tuch= und Manufactur=Geschäft
empfehle meinen geehrten Freunden und Gönnern unter Zusicherung reeller und billiger Bedienung.
Schönberg den 15. Novbr. 1859.                          
                                                    Heinrich Creutzfeldt,
                                                    Siemzerstraße Nr. 97.


Als passende Festgeschenke empfehle noch:

Schillers Werke, Schillers Gedichte, Rammler, Hoffmann, Campe, Armster, Gleim, Richter, Scheitler, u. A. m.; Briefsteller; Kochbücher, Kaltschmidt Dictionary, Thibaut Dictionaire, auch kleinere englische und französische Wörterbücher; verschiedene Andachtsbücher. Jugendschriften in reicher Auswahl erhalte in einigen Tagen. Wunschbögen. - Ferner antiquarisch zu sehr billigen Preisen: Littrow, die Wunder des Himmels, Rottecks Weltgerichte, Knapp's Liederschatz, Sporschill's Geschichte der Freiheitskriege, Schefer's Laienbrevier, Mahlmann's, Iffland's, Zacharias, Werner's und Blumauer's Werke; Mecklenburg in Bildern; das malerische Oesterreich, Rückert's Gedichte, Wolff's Conversations=Lexicon, u. A. m.

                                                    J. P. Bade.


Directe erhielt ich besten russischen Caviar und empfehle ich solchen, wie meine übrigen Waaren dem geehrten Publicum bestens.

Schönberg.                                                     Fr. C. Schlebusch.


[ => Original lesen: 1859 Nr. 49 Seite 4]

Besten Hamburger Candis in LPfund 6 1/2 Schilling (Mecklenburg), hiesige Pflaumen das Pfund 4 1/2 Schilling (Mecklenburg), neue türkische Tafel=Pflaumen das Pfund 6 Schilling (Mecklenburg), schönen Bruchreis das Pfund 2 Schilling (Mecklenburg) bis 1 3/4 Schilling (Mecklenburg), Melis in Broden 5 3/4 Schilling (Mecklenburg) bis 6 Schilling (Mecklenburg) und 6 1/4 Schilling (Mecklenburg), in einzelnen Pfund 6 1/2 Schilling (Mecklenburg), Raffinade 6 1/2, 6 3/4 und 7 Schilling (Mecklenburg) das Pfund, Wagenschmiere das Pfund 2 1/2 Schilling (Mecklenburg), und sehr rein schmeckenden Caffee

                          empfiehlt                          Matth. Klatt.


Einem geehrten Publicum die ergebenste Anzeige, daß ich meine

Spielwaaren=Ausstellung

in künftiger Woche eröffne; dieselbe ist in diesem Jahre in vorzüglich reicher Auswahl aufgestellt, als: Puppen von 2 ßl. an bis 32 ßl, Porzellan=Puppenköpfe, Arme und Beine, kleine Kochherde, Markt=Buden mit Waaren, schöne Dominospiele, Silentiumspiele, Schachfiguren mit Brettern, Baukästchen, Tuschkästen, Federkästen u. a. m.
Ferner empfehle ich meine Eisenwaaren, worunter sich manche als hübsche und nützliche Weihnachtsgeschenke eignen, als: Plätteisen, Aermeleisen, Krolleisen, Zuckerzangen, neusilberne Vorlegelöffel, Eßlöffel und Theelöffel, Theebretter. - Emaillirte Kochgeschirre, Bratenpfannen; ferner: alle Sorten Hobeleisen, auch Hobelklötze, englische Zugmesser, Sägenblätter und complete Sägen, englische Strohmesser und Klingen, englische und deutsche Feilen, alle Sorten Schlösser und Hänken, Schrauben, Nägel, Sattlerahle, Schnallen, Ringe, engl. Locheisen, Lochbetel, Stechbetel, Schlittschuhe, extra feine Tuschkästchen, Reißzeuge, Goldleisten u. dgl. m.

                                                    C. Schwedt.

Schönberg d. 8. Decbr. 1859.



        Melis das Pfund 5 3/4 und 6 Schilling (Mecklenburg),
        Raffinade das Pfund 6 1/4 und 6 1/2 Schilling (Mecklenburg), extra fein 7 Schilling (Mecklenburg) in Broden, empfiehlt

Schönberg,                                                     Fr. C. Schlebusch.


Weihnachts=Ausstellung.

Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich am Mittwoch den 14. December meine diesjährige

Weihnachts-Ausstellung

eröffnen werde, und empfehle ich mich mit einer reichhaltigen Auswahl auf das geschmackvollste gearbeiteter Conditor=Waaren zu möglichst billigen Preisen, als: sehr sauber gearbeitete Liqueursachen in allen Assortements Naturelconfect, Marzipantorten in verschiedenen Größen, glasirten Marzipan, echte Zuckerbilder, Chocoladenconfect, Pfeffermünzliqueur und eine große Auswahl Schaumconfect; ferner braune und weiße Kuchen verschiedener Art und Pfeffernüsse, sowie alle zur Conditorei gehörenden Gegenstände. Bestellungen auf Aufsätze, Torten und sonstige Confituren werden wie immer, prompt und billig ausgeführt
Ich bin überzeugt, den Anforderungen eines geehrten Publikums Genüge leisten zu können, und bitte, mit dem Versprechen einer reellen Bedienung, um zahlreichen Zuspruch.

Ergebenst
Schönberg.                                                     M. Greiff.


Malaga Traubrosinen und Krachmandeln
sehr schöne Smyrn. Feigen, Malag. Feigen,
Champignons à beurre,                                                    
                         empfiehlt                           Fr. C. Schlebusch.


Gut genährte Schlachtpferde werden jetzt mit annehmbaren Preisen bezahlt und können auf Verlangen jederzeit sofort geschlachtet werden.
Ratzeburg im December 1859.

                                                    G. Brunnenberg.


Gefunden: Es sind am Markttage 3 Färberzeichen gefunden, die der Eigenthümer bei mir wieder abholen kann.

Schönberg.                                                     Chr. Riefstahl.


Zu verkaufen: Ein alter Bauwagen. - Wo? sagt die Expedition dieser Anzeigen."


Holländische Häringe, Sardellen und Anchovis bei
Schönberg.                                                     Fr. C. Schlebusch.


Conzert für die Weihnachtsbescheerung armer Kinder
am Sonntag den 18. December 1859
im Saale des Herrn Gastwirth Boye
Programm.

1.) Die Capelle, Männerchor von C. Kreutzer.
2) Streichquartett von Rode.
3) Nachtlied, Männerchor von C. Kreutzer.
4) Violinconcert von Artot.
5) Die Anbetung der Hirten, Männerchor aus der Weihnachtscantate von Schladebach mit Instrumentalbegleitung.
6) Das große Halleluja von Händel, für Männerchor mit Instrumentalbegleitung.

Anfang 7 Uhr. - Entree beliebig.
Das Local wird geheizt.
Um zahlreichen Besuch bittet                                                    
                                                    der Vorstand des Männergesang=Vereins.
Schönberg, 1859.                          


Hierdurch mache ich bekannt, daß das Gehen über meine Wiese gänzlich verboten sein soll. Sollte ich dennoch Jemand unbefugterweise auf derselben betreffen, so werde ich ihn zur gerichtlichen Bestrafung ziehen. Dem Rademacher Runge hieselbst habe ich die Aufsicht über meine Wiese übertragen.

                                                    Hausw. Kramp in Rabensdorf.


Wir zeigen hiermit an, daß wir dem Peter Clasen hieselbst die Aufsicht über unsere Holzkoppeln, Hegen und Zäune übertragen haben und daß wir alle solche, die unbefugterweise in und an denselben betroffen werden, zur gerichtlichen Bestrafung anzeigen.

                                                    Die Dorfschaft Gr. Bünstorf.



Die nach der im März d. J. publicirten Allerhöchsten Verordnung laut §. 4. derselben in Anwendung kommenden

neuen Schema zu den von den Agenten der auswärtigen Feuerversicherungs=Anstalten den Obrigkeiten einzureichenden Verzeichnissen der Versicherungen gegen Feuersgefahr
sind gedruckt pro Buch zu 20 ßl. bei mir zuhaben.

                                                    L. Bicker.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 2. bis 8. Decbr.

Geboren: Den 3. dem Arbm. Sager in Törpt ein S. - Den 4. dem Arbm. Fick in Westerbäck ein S. - Den 5. dem Schlachterm. J. Ladendorf jun. hies. ein S. - Den 6. eine unehel. Tochter zu Lockwisch.
Gestorben: Den 7. H. Schultz hies., Knecht aus Herrnburg. - Den 8. A. Wigger, Altenth. u. gew. Schulm. zu Kl. Siemz, 73 J. 9 M. a., Herzleiden.
Copulirt: F. Oldörp, angeh. Arbm. zu Raddingsdorf, mit Cath. Elis. Timmcke das. - J. A. Baars, Wittwer und künft. Hausw. zu Neschow, mit Else Oldenburg zu Raddingsdorf.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 7. Decbr. 1859.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 20-24 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 12-14 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 50-55 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 36-42 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 42-45 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 19-20 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 34-37 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 18-19 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 4-16 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 15-16 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 5 u. 6 Schilling (Mecklenburg).


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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