No. 46
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. November
1859
neunundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1859 Nr. 46 Seite 1]

- Der Kaiser von Oestreich hat in einem Handschreiben an seinen Finanzminister befohlen, daß die Staatseinnahmen und Ausgaben vom folgenden Jahr an in Gleichgewicht gebracht werden sollen. Nicht geringes Erstaunen hat diese Anordnung an der Börse verursacht, da ein östreichisches Verwaltungsjahr in den letzten 12 Jahren regelmäßig jährlich 115 Millionen Gulden Defizit hat. - Kurhessen dagegen trägt fortwährend von seinen Schulden ab, während andere große Staaten neue contrahiren. - Die kurhessischen Stände haben beim Kurfürsten um Wiedereinführung der Verfassung von 1831 petitionirt. Derselbe hat die Deputation, welche die Adresse überbringen sollte, nicht angenommen. - Oestreich und Preußen sind auch in dieser Verfassungsangelegenheit nicht einig. Preußen will in Kurhessen die Verfassung von 1831 hergestellt und etwa Einiges aus der von 1852 hineincorrigirt, Oestreich dagegen die von 1852 anerkannt und allenfalls Einiges aus der von 1831 hineincorrigirt haben.
- Die marokkanische Hauptstadt Tanger ist nun auch von den englischen und französischen Consuln verlassen worden. Die Cholera hat unter den Franzosen aufgehört. Sie haben den besiegten aufrührerischen Stämmen eine Kriegsentschädigung von 5 Millionen auferlegt. Nachdem Spanien dem Kaiser von Marokko nun förmlich den Krieg erklärt, hat Portugal mehrere Schiffe zum Schutz seiner Unterthanen nach Tanger geschickt. Die Spanier haben große Mühe, die Kosten aufzubringen, welche der Krieg gegen Marokko erfordert.
- Der Prinz von Carignan, den die mittelitalienischen Staaten zum Regenten gewählt, hat die Regentschaft abgelehnt.
Neustrelitz. Die hiesige Singakademie feierte am 10. das Schillerfest in Gegenwart Ihrer kön. Hoheit der Großherzogin, I. kön. Hoh. der Erbgroßherzogin, I. Hoh. der Herzogin Caroline und Sr. Hoh. des Herzogs Adolph Friedrich durch eine allgemein als sehr gelungen bezeichnete Aufführung der von Romberg componirten "Glocke". Vorher wurde als Einleitung ein Morgenlied Schiller's, componirt von Taubert, gesungen, und vom Hrn. Hausmarschall v. Dachröden die Festrede gehalten.
- Nach der neuesten Zählung beträgt die Zahl der Einwohner Grevesmühlens 3707 Seelen. Die Bevölkerung hat seit dem vorigen Jahr um 110 Seelen zugenommen. - Am 16. ist der allgemeine Landtag in Sternberg eröffnet worden. - In der Nacht vom 9. sind aus der herrschaftlichen Kuchenkasse in Ludwigslust 380 Thaler gestohlen worden.
- Aus dem soeben erschienenen Jahresbericht der evangelisch=lutherischen Mission in Leipzig geht hervor, daß die jährliche Summe der Gaben für die Mission in den beiden letzten Jahren einen Zuwachs von 22-23 000 Thalern, in dem letzten Jahr allein einen Zuwachs von 12-13 000 Th. gewonnen, gegen den ersten Anfang des Missionsvereins vor zwanzig Jahren aber sich mehr als verzehnfacht hat: die Jahreseinnahme betrug damals 4-5000 Th., im letzten Rechnungjahre aber 52,733 Th. Zu dieser Summe hat Mecklenburg=Schwerin 2536 Th., Mecklenburg=Strelitz 457 Th. beigetragen. In der Generalversammlung hat Meckl. Schwerin 3, Meckl. Strelitz 2 Stimmen, von welchen letzteren eine auf das Fürstenthum Ratzeburg fällt.
- Die mecklenburgischen Schäfereien haben in den letzten Jahrzehnten eine große Bedeutung erlangt. Mecklenburgische Zuchtböcke und Schafe sind nicht allein nach den fernsten Gegenden Europa's begehrt. Sondern es sind auch mehrere derselben über Meer in andere Welttheile gegangen, um die bereits dort bestehenden Heerden zu veredeln. Daß durch einen so bedeutenden Absatz ein erheblicher Gewinn für unsere Stammschäfereien entsteht, namentlich für diejenigen, welche eines besonderen Rufes sich erfreuen, liegt auf der Hand, ja es sind uns denn auch mehrere Güter bekannt, welche ganz enorme Erträge aus solchen ziehen. Seit mehreren Jahren haben nun auch mehrere Schafzüchter in Schlesien, welches sonst in diesem Zweige der Thierproduction besonders berühmt ist, sich veranlaßt gesehen, Zuchtthiere aus mecklenburgischen Stammschäfereien zu beziehen, welches letztere Verfahren denn auch wieder mannigfache Gegner in dem genannten Lande gefunden hat. So hat sich denn in der letzten Zeit ein arger Streit entsponnen, welcher von jenseits und diesseits her in mehreren landwirthschaftlichen Blättern jetzt durchgefochten wird. Um nun diesen Streit endlich zu schlichten, hat der Besitzer einer renommirten mecklenburgischen Stammschäferei, Herr Hofschläger auf Weisin bei Lübz, dem Besitzer einer bedeutenden Schäferei in Schlesien unterm 20. Septbr. eine Wette vorgeschlagen, nach welcher beide Theile 6 Thiere in Berlin stellen sollen. Die Thiere sollen daselbst in Gegenwart von Sachverständigen geschoren und die Wolle gewogen werden. Der Besitzer derjenigen Thiere, welchem der höchste Geldwert des ganzen Wollquantums als Verkaufswaare zuerkannt wird, erhält von dem Besitzer der andern Thiere 100 Louisd'or. Dies die vorgeschlagene Wette, welche von dem Herrn Hofschläger gestellt, worauf aber bisjetzt keine Antwort erfolgt ist.
- Mit dem "Royal Charter" ist auch ein Mecklenburger, Musikus S., verunglückt. Aus dem versunkenen Wrack sind weiter keine Leichen und kein

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Gold an die Oberfläche befördert worden. Ein Taucher hat berichtet, daß er einen einzigen Leichnam gesehen habe, aber der war zwischen zwei Eisenbalken so stark eingeklemmt, daß er ihn nicht losmachen konnte. Das Wrack scheint überhaupt nunmehr eine unförmliche, tief in den Boden eingesunkene Trümmermasse zu sein, in deren Inneres einzudringen bisher den Tauchern nicht gelungen war. Es ist immerhin möglich, daß noch die schweren Goldbarren durch Taucher heraufgebracht werden, das gemünzte Gold und den Goldstaub jedoch haben die Wellen wahrscheinlich schon längst verschwemmt. Der Schatz ist schwer genug, daß ihn die Wellen so leicht nicht wegspülen können; denn es sind 800,000 Pfund Sterling in australischem Gold. - In Newcastle in England lebt ein alter braver Mann Belt mit seiner Frau. Drei Söhne lebten in Australien, der vierte blieb daheim und ertrank in diesem Sommer beim Baden. Als die Trauerbotschaft zu den australischen Brüdern kam, riefen sie: Einer muß heim, die Eltern zu trösten und zu unterstützen. Sie loosen und das Loos trifft den Jüngsten, einen schmucken Burschen. Er tritt die Heimfahrt an und kündigt sich von Quenstown aus pr. Telegraph den Eltern an. Er kommt aber nicht an, denn andern Tags liegt er mit den Trümmern des Royal=Charter auf dem Grunde des Meeres.
- Bei den letzten Stürmen strandete der schwedische Postdampfer "Nagler" auf der Reise von Stockholm nach Stettin. Die Strandung erfolgte bei dickem Wetter, wodurch das Schiff auf einen Felsen stieß, zurückprallte und zum zweiten Mal dergestalt auffuhr, daß das Hintertheil zerbrach. Die Passagiere flüchteten auf das Vordertheil und wurden durch Böte, mit Hülfe von schwedischen Lootsen, nach und nach ans Land gebracht, bis auf 5 Personen, darunter der Capitain, welche lange Zeit ohne Hülfe an Bord blieben, da die Lootsen sich nicht mehr heranwagten, denn der Sturm, welcher anfangs sehr mäßig gewesen war, wuchs mit jedem Augenblick. Endlich näherte sich dem Wrack ein Lootsenboot, konnte jedoch dasselbe nicht ganz erreichen, so daß die 5 Personen nacheinander, mit Tauen um den Leib, ins Wasser springen mußten, worauf es gelang, sie ins Boot zu ziehen.
- Während des Aufenthalts des Kaisers von Rußland in Breslau war die dortige Judenschaft von der officiellen Empfangs=Feierlichkeit ausgeschlossen, und sie beschloß daher, sich bei der Abreise des Kaisers noch selbst vorzustellen. Zu dem Zwecke sammelte sich eine große Anzahl derselben an der Brücke in der Vorstadt Praga mit dem Rabiner an der Spitze, der dem Kaiser Brod und Salz überreichen sollte. Als der Policeimeister diese vielen Juden und den Zweck ihrer Versammlung wahrnahm, rieth er ihnen, sich des schlechten Wetters wegen doch lieber in die nahe Synode zu begeben und dort eine Deputation zu wählen, die er zur rechten Zeit werde herbeiholen lassen. Kaum aber waren die Juden in die Synagoge getreten, als eine Wache vor die Thür gestellt und Niemand herausgelassen wurde, bis der Kaiser Warschau längst im Rücken hatte.
- Schon seit 18 Monaten rumort der feuerspeiende Berg Vesuv. Jetzt ist es aber so arg, daß man die größte Gefahr befürchtet und die Einwohner von Portici bereits ihre Häuser geräumt und sich geflüchtet haben.
- In voriger Woche brauste ein Eisenbahn=Eilzug in vollster Geschwindigkeit von Magdeburg nach Halle zu. Auf einmal gab der Führer der Locomotive ein durch Mark und Bein dringendes Signal, die Schaffner bremsten mit allen Kräften und im Nu fuhr der Zug langsamer, aber immer von Neuem ertönte das schrille Signal. Was gab's? Nicht weit vor sich her sah der Führer zwei Kinder, 5 und 3 Jahr alt, in Unschuld und Sorglosigkeit den Schienenstrang entlang gehen, ohne eine Ahnung der Gefahr, die ihnen so nahe war. Durch das Brausen des Dampfes und das Pfeifen erschreckt, bleiben sie auf der Bahn stehen und blicken dem schnaubenden Ungeheuer entgegen, das sie zu zermalmen droht. Kaum noch 20 Schritte ist's zu den Kleinen, und noch war's nicht möglich, den Zug zum stehen zu bringen; da plötzlich verlassen die Kleinen endlich das Geleise, und kaum hat das jüngere der Beiden den Fuß hinübergesetzt, so fährt die Lokomotive an ihnen vorüber.
- Aeußerst lebendig ist der Weinhandel in Frankreich. Sowohl nach alten, als nach neuen Weinen ist die Nachfrage sehr groß und die Preise sind in einer Woche um mehr als das Doppelte gestiegen.
- Kaiserin Eugenie von Frankreich will keine Crinoline mehr, sie ist daher am Hofe und somit in Paris verboten. Gleichzeitig mit dem Bekanntwerden dieses großen Ereignisses in Paris wurde in Berlin verfügt, daß den Hofschauspielerinnen die Crinolinen, d. h. Unterkleider, welche den Bewegungen des Körpers nicht folgen, verboten sein, daß vielmehr die Damen vom Theater sich solcher Unterkleider bedienen, welche das Niedersetzen, Knieen, Umarmen etc. erlauben, ohne, wie die Crinoline, einen unschönen oder lächerlichen, für die Zuschauer im Parquet sogar unpassenden Anblick zu veranlassen.
- In Lübeck sind die im Jahr 1840 gebornen militairpflichtigen jungen Leute angewiesen, sich am 9. Januar k. J. zum Loosen auf dem Rathhause einzufinden.
- Eine Galerie von Spitzbuben=Portraits ist jetzt im Policeibürean zu Newyork eingerichtet. Jeder von der Polizei eingezogene und bestrafte Spitzbube muß zu seinem photographischen Portrait sitzen. Das Publicum lernt also durch diese Galerie die Personen, vor denen es sich in Acht zu nehmen hat, weit besser als durch Signalements kennen.


Das Kaiserreich Marokko

ist unter den mohamedanischen Reichen an der afrikanischen Nordküste dasjenige, welches bis jetzt die europäische Cultur am entschiedendsten von sich abgewiesen hat und doch wäre gerade dieses Reich der reichsten Entwickelung fähig. Es ist größer als Frankreich, da es 10,500 Quadratmeilen hat und der größte Theil des Gebietes ist fruchtbar; an Gebirgen durchziehen es der Rif und der Atlas: es hat großen Reichthum an Flüssen und Bächen und ein sehr gesundes Klima, da die Wärme in der heißen Jahreszeit im Süden 28 Gr. R. nicht übersteigt. Was der ausgezeichnete Boden zu leisten vermag, sieht man an den paradiesischen Gärten beim Schlosse des Sultans zu Meknas und an ähnlichen Anlagen der europäischen Consuln in Tanger. Da jedoch die Wälder der Ebene meist vernichtet sind, so bietet die Fläche nur noch während der nassen Jahreszeit, vom October bis März einen lachenden Anblick dar, da sich dann Alles wie mit einem Zauberschlage mit einem grünen Teppich schmückt, aus welchem Lilien, Narcissen und andere unserer schönsten Blumen zu Tausenden hervorblicken. Dagegen liegt in der trockenen Jahreszeit der Boden wie verbrannt in einem eintönigen gelben Schimmer da. - Zu den Zeiten der Römer war dieses Land eine der Kornkammern des Reiches und seine unterirdischen Schätze an Gold, Silber, Blei, Eisen und Kupfer wurden eifrig ausgebeutet; aus diesen Zeiten stammen die noch vorhandenen Trümmer der Wasserleitungen. - Die Gesammtbevölkerung, die Neger einbegriffen, wird auf 8,500,000 Köpfe berechnet.
Die Verfassung ist despotisch, der Sultan, welcher alle geistliche und weltliche Macht in sich vereinigt, verfügt über Eigenthum und Leben seiner Unterthanen. Der kaiserliche Schatz, in den alle Staatseinkünfte fließen, ist sein Privat=Eigenthum. Das stehende Heer, 38,000 Mann stark, besteht aus Negern; nur in der Leibgarde finden Araber der großen Wüste Aufnahme. Im Frieden hat dies Heer die innere Ruhe aufrecht zu erhalten und

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die Steuern einzutreiben, doch gelingt dies im unvollständigen Grade und hören die Unruhen nicht auf. Die umherziehenden Stämme verachten die Leute in den Städten und Dörfern und diese sind nicht minder kriegerisch und rachsüchtige daraus entstehen dann endlose Fehden.


Anzeigen.


Verkaufsanzeigen.

Fadenholz=Verkauf.

Es sollen unter den bekannten Bedingungen meistbietend verkauft werden:

1) am Mittwoch den 23. Nov., Morgens 9 Uhr, im Rupensdorfer Holze:
22 Faden tannen Kluft= und Knüppelholz.
Versammlungsort der Käufer: Schönberger Ziegelei.
2) an demselben Tage, Nachmittags 2 Uhr,
im Niendorfer Holze:
10 Faden tannen Kluft= u. Knüppelholz.
Versammlungsort der Käufer: am Schlagbaum auf der Chaussee.
3) am Donnerstag den 24. Nov., Morgens 9 Uhr,
in den Hohemeiler Tannen:
100 Faden tannen Kluft= u. Knüppelholz,

und wollen sich Käufer beim Forstgehöft zu Hohemeile einfinden.
Schönberg den 17. Novbr. 1859.

                                                    Danckwarth.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.

Die statutenmäßige diesjährige Herbstversammlung des landwirthschaftlichen Vereines für das Fürstenthum Ratzeburg findet am

Dienstag den 29. d. M.,
Morgens 1/2 11 Uhr,

im Saale des Gastwirths Boye hieselbst statt.
Die Gegenstände der Verhandlungen werden den Mitgliedern anderweitig bekannt gemacht werden.
Schönberg, 10. November 1859.

Namens des Vorstandes
                          F. Boccius, d. Z. Secretair.


In der am 11. d. M. stattgefundenen General=Versammlung des Vorstandes der Hagel=Assecuranz=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg ist ein Beitrag zu den gewöhnlichen Kosten von Zwei (2) Schillingen von Hundert Thalern der Versicherungssumme beliebet worden; demnach sämmtliche Mitglieder genannter Gesellschaft ersucht werden, den Belauf solchen Geldes - ohne weitere Benachrichtigung als diese -

am 5. December, als dem Montage nach dem 2ten Adventssonntage dieses Jahrs,

Vormittags 10 Uhr, im Hause des Kaufmanns Herrn Boye hieselbst einzahlen zu wollen.
Schönberg den 11. Novbr. 1859.

                          Die Direction der Hagel=Assecuranz=Societät.


Allgemeine deutsche National-Lotterie
auf Anlass von Schillers 100 jähriger Geburtstagsfeier.
Zum Besten der Schiller- und Tiedge-Stiftungen, deren edle Zwecke auf Unterstützung würdiger und hülfsbedürftiger deutscher Dichter, Schriftsteller und Künstler und ihrer Hinterlassenen gerichtet sind.

Wie sich bisher alle Unternehmungen solcher Art der Huld der Fürsten deutschen Stammes sowie edler Männer und Frauen erfreueten, so hat sich auch bereits für dieses Unternehmen überall ein reger Sinn kundgegeben. Es ist mit Zuversicht vorauszusetzen, dass bei der tiefbegründeten Theilnahme an dem Grossen Dichter der Nation, von dem gesammten Volke deutscher Zunge, Gaben zur Förderung des grossen Unternehmens zu erwarten sind.
Alle Gaben werden mit wärmsten Danke entgegengenommen, auch Geldgeschenke für den Fond des Unternehmens willkommen sein.
Dresden im November 1859.

Der Haupt-Verein
für die Allgemeine deutsche National-Lotterie zum Besten der Schiller- und Tiedge-Stiftung.

Plan der Allg. deutschen National-Lotterie

in Uebereinstimmung mit den Verwaltungen der in Dresden bestehenden Schiller- und Tiedge-Stiftungen für Deutschland begründet, und im Königreich und Grossherzogthum Sachsen, sowie in den übrigen Sächsischen Landen, im Kaiserthum Oesterreich, Königreich Preussen und den meisten deutschen Staaten genehmigt.

1) Jedes Loos kostet einen Thaler. - 2) Wer 10 Loose kauft, erhält ein Freiloos. - 3) Jedes Loos gewinnt. - 4) Jeder Gewinn wird mindestens 1 Thaler Kaufpreis Werth haben. -5) Erster Haupt-Gewinn: Ein in freundlicher Gegend, bei Eisenach gelegenes Gartenhaus mit Gartengrundstück. - Der nach Abzug der unvermeidlichen Verwaltungskosten verbleibende Reingewinn der Lotterie wird zu 2/3 der Schiller-Stiftung und zu 1/3 der Tiedge-Stiftung übereignet.
Loose sind vom hiesigen Haupt-Bureau gegen portofreie Einsendung des Geld-Betrags gegen baar zu beziehen.
Zur Besorgung von Loosen ist gerne bereit Wilhelm Heincke.


Dr. med. H. Hansen,
Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer,
Travemünde,
Vorderreihe bei Herrn Westphal.


Mit schönem geräucherten Speck                          
empfiehlt sich                                                    Fr. C. Schlebusch.


Beste amerikanische Gummigaloschen,
für Herren und Damen,
mit und ohne steife Kappen, empfiehlt                          
Schönberg.                                                     Aug. Spehr.


Das Mäntel=Lager                          
U. Beermann & Co.,
Lübeck, Klingberg 927,
empfiehlt die                                                    
neuesten Herbst= und Winter=Mäntel
in sehr bedeutender Auswahl.                                             


[ => Original lesen: 1859 Nr. 46 Seite 4]

Am 30. November und 1. December 1859
Ziehung der Badischen und Kurhessischen Prämien-Anlehen.

Hauptgewinne des Badischen Anlehens sind: 14mal fl. 50,000, 54mal fl. 40,000, 12mal fl. 35,000, 23mal fl. 15,000, 55mal fl. 10,000, 40mal fl. 5000, 58mal fl. 4000, 366mal fl. 2000, 1944mal fl. 1000, 1770mal fl. 250. Diejenigen d. Kurhess. sind: Th. 40,000, 36,000, 32,000, 8000, 4000, 2000 etc.

Jedes Obligationsloos der vorerwähnten Anlehen muß einen Gewinn erhalten. - Pläne werden Jedermann auf Verlangen gratis und franco übersand, ebenso Ziehungslisten gleich nach der Ziehung. - Um der billigsten Bedingungen und der reellsten Behandlung versichert zu sein, beliebe man sich bei Aufträgen direct zu richten an

                                                    Stirn & Greim,
                                                    Bank= und Staats=Effecten=Geschäft
                                                    in Frankfurt a. /M. Zeil 33.


Beste Brabanter Sardellen à Pfund 10 ßl., - Mixed Pickle, d. Flasche 24 ßl. - Schöner neuer Rohmkäse. - Neue Böhmische Pflaumen, d. Pfund 5 ßl. - Neue türkische Tafel=Pflaumen, d. Pfund 7 ßl. - Sehr schönes Pflaumenmuß, d. Pfund 5 ßl. - Neue Backäpfel, d. Pfund 3 ßl. - Oporto Backbirnen d. Pfund 4 ßl. - Kartoffel=Graupen, d. Pfund 6 ßl. - Kartoffelmehl das Pfund 4 1/2 ßl. - Muscateller Traubrosinen in Lagen à 10 und 12 ßl. - Krachmandeln d. Pfund 16 ßl. - Candirten Ingwer, d. Pfund 24 ßl. - Pfeifen=Macaroni, d. Pfund 10 ßl. - Blaue Patent=Stärke in Packeten à 8 ßl. - Stearinlichte, 4, 5 und 6 pr. Pack, 14, 16 und 17 ßl. - Neue Champignons d. Pfund 32 ßl., wie auch in Butter eingemachte Champignons. - Melis 5 3/4 ßl, 6 ßl. und 6 1/4 ßl. d. Pfund in Broden. - Raffinade à 6 1/2 ßl., 6 3/4 ßl., und 7 ßl. empfiehlt

                                                    Aug. Spehr.


FRANKFURTER BRAT- und LEBERWÜRSTE
1ma Qualität (geräuchert) täglicher Versandt.

Nachdem für diese Delicatessen die Saison eingetreten ist, sind solche von nun an wieder wie gewöhnlich in anerkannter Güte von Unterzeichnetem gegen franco Einsendung des Betrags direct zu beziehen.

Bratwürste kosten 4 Taler (Mecklenburg) pr. Kiste von 11 Pfd (oder 44 Stück) mit Verpackung.
Leberwürste kosten 4 1/2 Taler (Mecklenburg) pr. Kiste mit Verpackung.
                                                    J. P. Greim, in Frankfurt a. M.


Westind. Rum, die Kanne 12, 16, 20 und 24 ßl. - Jamaica Rum, von 16 ßl. bis 1 Taler (Mecklenburg) die Bout. - Arrac, von 20 ßl. bis 1 Taler (Mecklenburg) 20 ßl. die Bout. - Cognac, 24 ßl. die Bout. - Punsch=Extract, 16 ßl. u. 20 ßl. d. Bout. - Rothe Weine von 9 ßl. die Bout. an und andere Weine in verschiedenen Sorten zu billigen Preisen, empfiehlt

Schönberg.                                                     Aug. Spehr.


Einem sehr geehrten hiesigen und auswärtigen Publicum empfehle meine auf der Leipziger Messe eingekaufte

Auswahl von Kleiderzeugen, Tuch und Bukskin, den neuesten Umschlagtüchern, fertigen Mänteln u. s. w.,
zu billigen Preisen.

Schönberg.                                                                               Ludwig Creutzfeldt.


Besten East India Pale Ale und Edinburger Ale bei

                          Fr. C. Schlebusch.


Trüffeln, Spitzmurcheln und Champignons bei
Schönberg.                                                     Fr. C. Schlebusch.


Mein unterm heutigen Tage eröffnetes
Tuch= und Manufactur=Geschäft
empfehle meinen geehrten Freunden und Gönnern unter Zusicherung reeller und billiger Bedienung.
Schönberg den 15. Novbr. 1859.                          
                                                    Heinrich Creutzfeldt,
                                                    Siemzerstraße Nr. 97.


Malaga Traubrosinen und Krachmandeln
empfiehlt                                                    Fr. C. Schlebusch.


Neue Bettfedern und Dunen,
besonders preiswürdig graue Dunen das Pfund 1 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg)
(der Farbe wegen so billig), bei                          
                                                    J. Burchard in Rehna.


Holländische Häringe, Sardellen und Anchovis bei
Schönberg.                                                     Fr. C. Schlebusch.


Verloren, am ersten Markttag=Abend: ein Ring mit einem Stein in Wappenform. Der Finder erhält gegen Rückgabe an die Expedition d. Bl. eine Belohnung.


Am Markttage ist eine Handlaterne im unrechten Hause abgegeben, welche der Eigenthümer derselben in der Expedition d. Bl. gegen die Insertionsgebühren zurückerhalten kann.


Gefunden, am Markttage in meinem Hause:
eine goldene Broche.                                                    
                                                    F. Fick.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 10.-17. Novbr.

Geboren: D. 10. dem Schulzen Freitag in Wahlsdorf ein S. - D. 12. ein unehel. Tochter in Lindow. - D. 16. dem Bäckermeister Dettmann hies. eine T.
Gestorben: D. 12. Jochen Grevsmühl, Wittwer, hies. Arbm., 59 J. 4 M. a., Brustkrankheit.
Copulirt: D. 11. Johann Peter Arndt aus Gr. Siemz, hiesiger Arbm., mit Maria Lise Lenschow zu Olndorf.
Proclamirt: Johann Heinrich Friedrich Krack, angehender Tagelöhner zu Gr. Molzahn, z. Z. auf dem Lockwischer Hofe, mit Maria Kreuzfeld daselbst.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 9. Novbr. 1859.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 16-22 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 24-26 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 50-55 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 40-42 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 19-20 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 34-38 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 18-19 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 4-14 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 15-16 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 5 u. 6 Schilling (Mecklenburg).


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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