No. 49
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. Dezember
1858
achtundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1858 Nr. 49 Seite 1]

Es sollen zur hiesigen Chausseebau=Unterstützungs=Casse zum bevorstehenden

Antonii-Termine 1859

einige Summen in pr. Cour. angeliehen werden, und zwar unter nachfolgenden Bedingungen:

1) Die Anleihe geschieht unter Landesherrlicher Gewährleistung
2) Die über jeden angeliehenen Posten zu ertheilenden Obligationen werden auf den Namen des Darleihers gültig und zahlbar ausgestellt.
3) Die Capitalien über 500 Thlr. werden mit 3 1/2, diejenigen unter diesem Betrage mit 3 Procent alljährlich verzinset und die jährigen Zinsen im Johannis=Termine bezahlt.
4) Dem Darleiher sowohl, als der Chaussee=Bau=Casse steht eine halbjährige, jedes Mal zu Johannis oder Antoni zu beschaffende Kündigung frei.
5) Unter 50 Taler (Mecklenburg) werden keine Capitalien angenommen.
              Diejenigen, welche von dieser Gelegenheit zur Unterbringung von Geldern Gebrauch machen wollen, können ihre desfallsigen Anmeldungen beim Herrn Steuer=Commissair Grapow hieselbst machen.
              Schönberg, den 2. November 1858.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.      C. v. Engel.

- Der mecklenburgische Landtag beschloß in einer seiner letzten Sitzung einen Antrag zur Aufhebung der Spielbank in Dobberan an die schwerinsche Regierung zu richten. Angeregt wurde diese Angelegenheit durch ein Mitglied, das auf Aufhebung der Bank oder auf Beschränkung derselben, durch Verminderung der Spielstunden, Schließung der Bank an Sonntagen und Ausschließung des Silbers seinen Antrag richtete.
- Das preußische Königspaar hat bei seinem Scheiden von Meran noch vielfache großartige Acte der Wohlthätigkeit geübt.
- Das Landes=Oeconomie=Collegium in Berlin macht über die diesjährigen Ernte=Erträge der preußischen Monarchie Folgendes bekannt: Die Ergebnisse der diesjährigen Ernte sind, wie bei den Witterungsverhältnissen des vergangenen Sommers nicht anders zu erwarten war, minder günstig ausgefallen, wie im Jahr 1857. Die vorherrschende Trockenheit des Sommers hat besonders ungünstig auf die Sommerfrüchte gewirkt, während anhaltender Regen zur Zeit der Ernte das Winterkorn vielfach zum Auswachsen veranlaßt und dadurch erhebliche Verluste herbeigeführt hat. Die Ermittelung der Durchschnitts=Ernte hat daher auch in diesem Jahr besondere Schwierigkeiten gehabt, zumal vereinzelte Gewitterregen auf kleine Districte eben so fruchtbringend als auf andere nachtheilig gewirkt haben. Wir sind in keiner Fruchtgattung auf eine Mittelernte gekommen, und davon am weitesten entfernt geblieben sind die Schoten= und Oelfrüchte. Wie sich die Preise der eigentlichen Brodfrüchte stellen werden, ist zur Zeit noch nicht zu übersehen; denn wenn auch ein namhafter überseeischer Export, durch welchen dieselben vielleicht in die Höhe getrieben werden könnten, nicht in Aussicht steht, so fehlt es bis jetzt noch an sichern Nachrichten über den Ausfall der Ernte in den Nachbarländern des Festlandes. Die Aussichten für das nächste Jahr würden, insoweit sich aus dem gegenwärtigen Stande der Saaten darauf schließen läßt, befriedigend sein, wenn nicht in einigen Provinzen, wie Ostpreußen und Schlesien, die Saaten, besonders Weizen, durch Insectenlarven bedroht würden.
- Polen ist berühmt wegen der schönen Qualität seines weißen Weizens. Eigenthümlich ist aber auch der Boden, wo der schönste Weizen Polens gewonnen wird; es ist ein röthlicher Thonboden, der nur auf höchstens 6 Zoll beackert wird. Der Untergrund ist fester Lehm oder gleich ein weißer Kalkstein. Die fruchtbarste Gegend Polens ist das Rubieczower Land, ein reicher ägyptischer Boden, der keines Düngers bedarf, um Jahr ein Jahr aus den schönsten Weizen oder Gerste zu liefern. Die Ackerbestellung ist dort sehr schwierig, da stets ein bestimmter Grad von Feuchtigkeit dazu gehört, um eine gute Bestellung ausführen zu können. Die polnische Zoche ist ein ganz eigenes, aber ein ganz vorzügliches Ackerinstrument. Ein ächter polnischer Bauerwagen hat nicht ein Loth Eisen, und die

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Pferdegeschirre werden von den Bauern, wie die Wagen, selbst gefertigt. Es sind Hanfgurten, die im schrägen Winkel über Brust und Widerrist liegen und verbunden sind, woran die Stränge eingeflochten. Statt der Trense dient in der Regel ein Holzknebel. Der Bauer trägt in manchen Gegenden von Bast geflochtene Sandalen, für Alltags einen Rock von eignem Handgespinnst, und des Sonntags im Sommer seinen Tuchrock. Nach den Gegenden ist der Rock in der Farbe verschieden. Ohnstreitig hat die Landwirthschaft in Polen noch eine große Zukunft, wenn das Land in der ruhigen Fortentwickelung wie seit 24 Jahren bleibt.
- Eine der wichtigsten Erfindungen der Neuzeit sind die Bucherschen Feuerlösch=Dosen, welche, durch Staatsregierungen und durch viele Behörden angestellte Versuche und Hülfe bei wirklichen Schadenfeuern, deren Bewährtheit längst festgestellt haben. Die Löschdosen müssen, wo sie helfen sollen, mindestens in jedem Hause in hinreichender Anzahl vorräthig sein. Sie werden für größere Räume zu 40, 20 und 10 Pfund, für Zimmer zu 10 und 5 Pfund, für Oefen und Ofenrohre zu 1, 1/2 und 1/4 Pfund angefertigt und der Centner zu 50 Th., das Pfund 15 Sgr., ausschließlich der Montirungskosten, berechnet, und sind zu haben bei der Vertriebs=Haupt=Verwaltung der kön. priv. Feuer=Löschmittel in Leipzig.
- Die Witterung in diesem Herbst ist eine abnorme. Die Kälte in Italien ist einem furchtbaren Regen gewichen. In Frankreich befürchtet man Ueberschwemmungen; die Flüsse sind auf eine gefahrdrohende Weise angeschwollen und zum Theil schon aus dem Ufer getreten. Aus London heißt es, daß man bei der ungewöhnlichen Kälte seit Wochen keinen Regen gehabt und von Schnee noch immer keine Spur gesehen. Ueber Wassermangel wird sehr geklagt. In Newyork herrschte eine furchtbare Kälte. Der Thüringerwald erwirbt sich für diesen Winter ein Anrecht auf den Titel des deutschen Sibiriens. Weder in Frankfurt noch in Kassel, Hannover, Berlin und Leipzig hat die Kälte voriger Woche einen so hohen Grad erreicht wie am und im Thüringerwalde. Der Thermometer zeigte nämlich am 24. Novbr. 23 Grad.
- Vom Rhein wird berichtet: Durch den am 18. d. Nachts gefallenen heftigen Regen, der die Waldungen mit dichten Eiskrusten überzog, haben wir ungeheure Nachtheile erlitten. Da die meisten Bäume, Eichen, Buchen und Lerchen, noch mit etwas Laub und Nadeln versehen waren, so bildeten sich förmliche Eisklumpen, deren Wucht bei geschlossenen Waldungen nichts widerstehen konnte. Ganze Waldabtheilungen sind niedergedrückt oder deren Stämme zersplittert und auf den Boden geworfen. Schauerlich tönte das Krachen aus den Wäldern zur Nachtzeit, mitunter ähnelnd dem Schießen ganzer Militairkolonnen. Tausende von Klaftern sind in einigen Stunden niedergeschmettert worden. Ein heftiger Wind oder Schnee würde, hinzugekommen, unermeßlichen Schaden für die Zukunft bringen. Selbst langjährigen Forstleuten ist ein solcher Eisfall noch nicht vorgekommen. Manche Obstbäume sollen aller Aeste beraubt sein.
- Der General=Lieutenant v. Witzleben hat den mecklenburgischen Militairdienst aufgegeben und tritt wieder in den preußischen Dienst.
- Man rühmt den Irländern nach, daß sie eine größere Anhänglichkeit an ihre Familien haben, als alle andern Leute. Wenns ihnen draußen gut geht, gedenken sie vor allem der Heimath, und die nach Australien ausgewanderten Irländer schicken mit jedem Postschiff Geld heim. Bei der letzten Post waren 1500 gutmüthige Geldbriefe.
- Die ältesten Kriegsveteranen hat Baiern. Einer, der Feldwebel Fiedler in Bamberg, hat neulich sein 90jähriges Dienstjubiläum gefeiert und der Andere, Feldwebel Reichart in Ingolstadt wills nächstens feiern.
- Officiellen Ausweisen zufolge, sind im verflossenen Jahre aus Europa 352,378 Personen ausgewandert, darunter 109,600 Deutsche.
- Obgleich leider in der weiblichen Erziehung der alte solide Strickstrumpf immer mehr aus der Mode kommt, wird es doch viele, die ihn zum Besten der Brüder und Söhne noch in der Hand führen, interessiren, daß in Berlin eine Professorin der edlen Kunst für einen Thaler lehrt, mit fünf Nadeln zwei Strümpfe zugleich zu stricken.
- Der Tuchmacher Sieradzki am Dönhofsplatz in Berlin betreibt seit lange die Tuch=Kunststopferei mit solcher Geschicklichkeit, daß man nicht im Stande ist, die schadhafte Stelle wieder zu entdecken. Dem Mann gehen oft aus weiter Ferne werthvolle Gegenstände zu und es ist merkwürdig zu sehen, mit welcher Vollendung große Risse und Löcher in wollnen Stoffen aller Art ausgebessert werden.
- An den Eisenbahnkassen in Frankreich sieht man bereits Frauen und Mädchen im Kassendienst beschäftigt. Ihre Dienstleistung ist ganz zuverläßlich, wie jene der Männer und kommt jedenfalls billiger. Auch in Oestreich fangen einige Bahndirectionen an, zu leichteren Dienstleistungen Frauen zu verwenden.


Lebens= und Verkehrsbilder aus London.

Schaufenster und Läden sind Titelblätter und Inhaltsverzeichnisse einer ganzen Cultur. In London, wo die Blüthen und Früchte der Cultur aller Nationen der Erde am Dichtesten zusammenströmen, vertreten sie, wie eine immerwährende, erweiterte Ausstellung die höchste Gesammt=Civilisation der Erde. Man braucht nicht Bücher durchzustudieren, nicht Reisen um die Erde zu machen, um die Welt kennen zu lernen und Weisheit zu sammeln; wer diese offenen Bücher in verständlicher Sprache und redenden Bildern zu lesen und zu sehen versteht, weiß bald in der ganzen Welt Bescheid. Welche Wunder des Fleißes und der Geschicklichkeit, der Entdeckung und Erfindung, der Kunst und Wissenschaft, des Wohlstandes und Reichthums, des Muthes und der Kühnheit, der Arbeit und Ausdauer. Was die Kunst Rühmliches und die Wissenschaft Stolzes schuf, das Schaufenster stellt es offen hin vor aller Welt. Das Schaufenster und der Laden zeigen allen Ständen und Klassen, ohne Ansehn der Person, in der gefälligsten, verständlichsten Form, was die einzelnen Arbeitsklassen, was eine Nation leisten kann, um es der Menschheit angenehm zu machen. Sie zeigen mit einem Blicke, auf einem einzigen Spaziergange, wie weit es der Mensch in Ueberwindung der Natur, in Veredlung und Schönheit ihrer rohen Kräfte und Materialien schon gebracht hat.
Die Engländer waren von jeher am liebsten Handelsleute und Krämer, doch erst der neuesten Zeit, welche Waaren, Geschmack und Geschick vom Continente herüberschaffte, blieb es vorbehalten, eine ganz neue Wissenschaft und Kunst des Ladenhandels auszubilden. Das neue Laden=London entstand erst nach der Schlacht von Waterloo, nach Erfindung der Gasbeleuchtung und der Spiegelscheiben. Die deutschen und französischen Kunst=Industrie=Schöpfungen findet man am schönsten und massenhaftesten in London.
Wer die Straßen Londons seit 30 Jahren heute wieder zum erstenmale sähe, würde keinen einzigen Vergleichspunkt mehr herausfinden. Man stelle den Vergleich bei "Lichte" an. Damals schmutzige löcherige, lebens= und taschengefährliche Straßen, aus deren spärlichen, schmutzigen Schaufenstern einige kurzsichtige Oellampen oder Talglichter sich vergebens anstrengten, nur die Finsterniß etwas sichtbar zu machen; die Ladenthür geschlossen und nur vorsichtig auf besonderes Klingeln geöffnet. Alles todt und trübe, nur Leben in den knarrenden, quiekenden Ungeheuern von Schilden und Symbolen, die im Winde oben geisterhaft auf das trübe Licht herabdrohten. So sah's noch aus in dem Jahre, als bei Waterloo gefochten ward, so sah

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es Blücher, der beim ersten Anblick Londons ausrief: "Jott, wat eene prächtige Stadt vor's plündern!"
Und jetzt? Jetzt, verkündet die sinkende Sonne den anbrechenden Tag. Solch ein Licht, wie die Gasflammen bis in die engsten Straßenwinkel verbreiten, gelingt der Sonne in London nicht am heitersten Sommertage, breite, fließende Ströme des Lichtes lodern oft hundertweise in den engsten Straßen und züngeln und flimmern um solche Massen aufgebauter und aufgeschichteter Vorräthe aller möglichen Art und Abkunft herum, daß man glaubt, selbst London könne dies nicht Alles vertilgen. Nur eine große unsichtbare Krystall=Wand trennt den baarfüßigen, zerlumpten Bettler, der die Straßen=Uebergänge kehrt, von den kostbarsten Schätzen dahinter, und er würde sich wenigstens die Nase an den Spiegelscheiben platt drücken, wenn nicht massive Metall=Barren ihm ein ehrerbietiges Halt zuriefen.
In einer der Hauptstraßen ist jetzt ein Rahmen= und Spiegelladen vollendet worden, dessen zwei untere Stockwerke von Spiegelscheiben bestehen, welche je nur Eine Scheibe bilden. Gehen wir in einen dieser Prachtläden, so sieht man nach Oben und in der Perspective oft kein Ende. Ueber den Galerien oben wölben sich Himmelslichter (Fenster im Dache oben) und an den Zahltischen hin sind nicht selten 80 Handlungsdiener auf einmal beschäftigt. Am Eingange empfängt uns ein Portier mit weißer Halsbinde und ganz neuen Handschuhen und führt uns in dem Labyrinthe von Waaren umher. Auf diesem Wege treten wir geisterhaft, ungehört auf die weiche, bunte Wiese eines Teppichs, dessen zarte Halme bei jedem Tritte einsinken, wie junges Gras, und unser eigenes Bild begleitet uns oft von beiden Seiten und wundert sich aus den großen Spiegeln heraus über unsere Thorheit, daß wir hier beim Kauf von irgend einer Kleinigkeit alle diese Pracht mit bezahlen helfen. Warum gehen wir nicht in eine oft dicht angrenzende, wohlfeile Gegend? Wir können's, nur der Mann, und die Frau und die Tochter der hohen Gesellschaft, welche mit Pferden und gepuderten Dienern vorfahren, können und dürfen und wollen es nicht; sie wollen den Vorzug haben, den doppelten Preis für Alles zu zahlen, um selbst im öffentlichen Laden mit keinem Menschen ohne Geburt und Geld zusammen zu treffen. Noch vor 50 Jahren waren die meisten Läden kleine, gemüthliche Kramläden, die ihren Mann ernährten und beschäftigten und nicht mehr, und dabei betrug die Zahl derselben kaum den vierten Theil. Mancher einzige Laden ernährt 100 Familien in ihren eigenen Häusern draußen vor der Stadt, von wo die Diener Morgens hereingefahren kommen. Ein einziger Theeladen schickt alle Morgen 20 beladene Wagen hinweg, lauter Pfunde, Viertelpfunde, sogar Lothe, die den Kunden alle einzeln vor's Haus gefahren und fein verpackt überliefert werden.


Anzeigen.


Vorladungen.

Zum Zweck der Eröffnung von Grund = und Hypothekenbüchern und zwar zur Ermittelung der in die 2te und 3te Abtheilung der Bücher gehörigen dinglichen Belastungen und privilegirten Forderungen haben:

  1) der Kaufmann Christian Callies in Dassow für seinen Speicher nebst Holzlagerplatz - pag. 12 des Registers, Nr. 165 und ex Nr. 169 der Dassower Charte - 139 []Ruthen groß;
  2) Derselbe für sein auf einem Theil des sub pag. 18 des Registers und Nr. 234 der Charte aufgeführten Grundstückes gebautes Wohnhaus - groß 37 []Ruthen;
  3) Derselbe für seinen Speicher nebst Holzlagerplatz - pag. 3 des Registers, Nr. 1, ex Nr. 2, Nr. 3 und 4 der Charte - groß 288 []Ruthen;
  4) Derselbe für sein Wohnhaus c. p. - pag. 5 des Registers und Nr. 33 der Charte - sowie die demselben beigelegten Bau= und Gartenplätze, pag. 14 des Registers, Nr. 180.182. 188 der Charte, und pag. 22 und 23 des Registers, Nr. 291 und 303 der Charte, zusammen 424 []Ruthen enthaltend;
  5) die Ehefrau des Schlachters Hallier daselbst, Louise geb. Brockmann für ihr Wohnhaus c. p. - pag. 8 des Registers, ex Nr. 99 und ex Nr. 100 der Charte - 12 []Ruthen;
  6) der Stellmacher Arp daselbst für sein auf einem Theil des Grundstücks pag. 7 des Registers und Nr. 78 der Charte gebautes Wohnhaus, groß 4 []Ruthen;
  7) der Schmid Jürß daselbst für sein Wohnhaus c. p., bestehend aus der Hälfte der pag. 14 des Registers sub Nr. 181 und 187 aufgeführten beiden Grundstücke, 75 []Ruthen;
  8) der Apotheker Fischer daselbst für sein Wohnhaus c. p. - pag. 4 des Registers, Nr. 30 der Charte - sowie den demselben beigelegten Garten pag. 22 des Registers, Nr. 272 der Charte - zusammen 125 []Ruthen enthaltend;
  9) der Krämer W. Miene daselbst für sein pag. 18 des Registers und Nr. 236 der Charte aufgeführtes Wohnhaus c. p. - groß 66 []Ruthen;
10) der Arbeitsmann Christian Wittwer daselbst für sein auf einem Theil des pag. 18 des Registers sub Nr. 238 aufgeführten Grundstückes gebautes Wohnhauses c. p., 19 []Ruthen enthaltend;
11) der Schlachtermeister W. Mau daselbst für sein pag. 5 des Registers und Nr. 35 der Charte aufgeführtes Wohnhaus c. p., 46 []Ruthen groß;
bei anerkannter Richtigkeit ihres Besitztitels Proclamata erbeten. -
Demgemäß werden alle Diejenigen, welche an das eine oder das andere der voraufgeführten Grundstücke solche von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommene Forderungen und Ansprüche haben, zu deren genauen und bestimmten Anmeldung auf

Sonnabend den 12. Februar 1850,

Vormittags 10 Uhr hiedurch vorgeladen.
Im Unterlassungsfall wird der Verlust des dinglichen Rechts, resp. des den privilegirten Forderungen beigelegten Rechts auf Eintragung erkannt werden und findet dagegen keine Wiedereinsetzung Statt.
Zur Nachricht dient, daß von der Anmeldungspflicht gesetzlich ausgenommen sind: Altentheile, Personalservituten und andere ihrer rechtlichen Natur nach auf die Folien der einzurichtenden Grund= und Hypothekenbücher gehörige, jedoch auf keine Capital=Summe gehende Rechte.
Patrimonialgericht Lütgenhof zu Dassow, den 20. Novbr. 1858.


Präclusivbescheid.

In der Curatelsache über den geisteskranken Hauswirth Möller zu Selmsdorf giebt das

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 18. d. M. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die Vorschriftsmäßigen Proclamata zu den Acten docirt worden, hierdurch den

Bescheid:

daß, unter Vollstreckung des ladungsmäßig angedroheten Nachtheils, alle so wenig im Termine als bis jetzt angemeldeten Ansprüche an den geisteskranken Hauswirth Möller zu Selmsdorf hierdurch für erloschen erklärt werden.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 26. November 1858.

                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


[ => Original lesen: 1858 Nr. 49 Seite 4]

Verkaufsanzeigen.

Holz=Auction.

Am Mittwoch den 8. Decbr., Morgens 10 Uhr, sollen unter den bekannten Bedingungen die
      in den Wahrsower Tannen stehenden
                   16 Faden tannen Kluftholz,
            und 39 1/2 Faden tannen Knüppelholz,
      und die in den Lenschower Tannen gehauenen
                  19 Faden tannen Kluftholz
            und 40 1/2 Faden tannen Knüppelholz,
im Wohnhause des Hauswirths Loose zu Herrnburg gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden. Kaufliebhaber können das Holz vor der Auction in Augenschein nehmen und wird der Holzwärter Blank zu Lenschow dasselbe auf Verlangen nachweisen.
    Schönberg den 1. Decbr. 1858.

                                                    Danckwarth.


Auction in Lübeck.

Am Donnerstag den 9. December, Vormittags 9 1/2 Uhr, auf dem dritten Boden des Speichers die Biene, dem Schauspielhause gegenüber, sub Nr. 149 in der oberen Beckergrube, für Rechnung wen es angeht:

über
Eine große Parthei Havana Blätter=Taback,

in bequemen Cavelingen,
durch den beeidigten Makler                                                    
                                                    Joh. N. Stolterfoht Gottl. Sohn.


Vermischte Anzeigen.

Statt besonderer Meldung zeigen wir hierdurch Theilnehmenden an, daß unser jüngster Sohn Georg, 8 Monat alt, in Folge einer nervösen Krankheit, nach einem 9tägigen Leiden, heute Morgen dahin geschieden ist.
Schönberg, den 26. November 1858.

                                                    Die Eltern
                                                    Carl Ollrog und Frau.


Dem geehrten Publicum mache hiedurch die ergebene Anzeige, daß ich meine diesjährige

Weihnachtsausstellung am Sonntag den 5. December eröffnen werde. - Bestellungen auf gebundene Werke von Schiller, Göthe, Wieland, Lessing, die ich sämmtlich zu wohlfeilem Preise liefere, erbitte mir bis zum Dienstag den 19. d. M. spätestens.

                                                    J. P. Bade.


Die Schlesische
Feuer-Versicherungs-Gesellschaft
in Breslau,

garantirt mit einem Grundkapital von Pr. Taler (Mecklenburg) 3,000,000.
Prämien= und Zinsen=Einnahme Taler (Mecklenburg) 528,168.
Gesammt=Reserve Taler (Mecklenburg) 105,151.
-------------------------
Gesammt=Garantie Pr. Taler (Mecklenburg) 3,633,319.

Die Gesellschaft versichert Gebäude und bewegliche Gegenstände aller Art.
Die Prämien sind fest und billig; Nachzahlungen sind nie zu leisten.
Die Unterzeichneten sind bevollmächtigt, Versicherungen fest abzuschließen und Policen anzufertigen.
Lübeck 1858.

                           H. J. Damm,
Haupt=Agent.
           F. A. Schilwe,
Agent.
                           J. Wendt,
Agent für Schönberg und Umgegend.


Schutzmarke Dr. Koch's Kräuterbonbons Die aus den vorzüglichst geeigneten Kräuter= und Pflanzensäften mit einem Theile des reinsten Zuckerkrystalls zur Consistenz gebrachten
Doctor Koch'schen
(K. P. Kreis=Physikus zu Heiligenbeil)
KRAEUTER-BONBONS

haben sich durch ihre Güte auch in hiesiger Gegend rühmlichst bewährt und sind in Originalschachteln ? 8 u. 16 Schilling (Mecklenburg) stets ächt vorräthig bei

                                                    J. P. Bade in Schönberg.


Ausverkauf.
Wegen gänzlicher Aufhebung der Tuchhandlung
von
Georg Zander,
Klingenberg (Sandstraße) Nr. 938,

wird daselbst das vorräthige Lager, bestehend in:

couleurten, so wie schwarzen Tuchen und Buckskin, Düffel, melirten Lama's und double Stoffen zu Mänteln und Umhängen, Mohair, Flanelle, englisch Leder, Orleans etc.
zu bedeutend herabgesetzten Preisen pr. comptant
verkauft.
Lübeck. November 1858.


Mit guten Talglichten

in allen Größen a Pf. 10 Schilling (Mecklenburg), in Liespf. billiger,
empfehle ich mich ergebenst.
Auch tausche ich Lichte um gegen Talg.

Schönberg.                                                     C. Schwedt.


Unterjacken und Unterhosen aus Waldwoll=Köper und Flanell,

für Personen, die an Gicht und Rheumatismus leiden, sind bei mir fertig zu haben, oder werden auf Bestellung prompt angefertigt.
Schönberg, den 20. Octbr. 1858.

                                                    J. Schrep, Schneidermeister.


Wir zeigen hiermit an, daß wir dem Peter Clasen hieselbst die Aufsicht über unsere Holzkoppeln, Zäune und Hegen übertragen haben; derselbe ist beauftragt, die in denselben betreffenden Unbefugten uns zur demnächstigen gerichtlichen Bestrafung anzuzeigen.

                                                    Die Dorfschaft Gr.=Bünsdorf.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 26. Novbr. bis 2. Decbr.

Geboren: D. 26. dem Arbtsm. Sperbier zu Rabensdorf ein S. - D. 29. dem Arbtsm. Joach. Meyer in Schönberg eine T. - D. 1. Dec. dem Sattlermeister Baer in Schönberg ein S.
Gestorben: D. 26. Georg Anastasius Carl Ollrog, Executorsohn in Schönberg, 8 Monat a., nervöse Kopfkrankheit. Asmus Heinr. Joach. Wilh. Woisin, Arbtsm.sohn vor Schönberg, 1/4 J. a. Luftröhrenentzündung.
Copulirt: D. 2. Decbr. Jochen Heinrich Jacobs, Arbtsm. zu Lockwisch und Trine Lise Warnemünde zu Kronskamp.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 1. Decbr. 1858.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg)   8-16 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 42-46 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 32-38 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 36-38 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 24-25 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 32-36 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 18-19 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 12-24 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 13 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln neue d. Faß 3 Schilling (Mecklenburg).
Dampfmehl aus Rothes Fabrike No. 0. 21 Mark (Lübeck), No. 1. 19 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg), No. 2. 12 Mark (Lübeck) für Netto 200 Pfund.
Grobe Kleie 3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg). Rollmehl 4 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg).
Altona=Hamburger Viehmarkt.
Fette Schweine, gut, 100 Pfund 30 Mark.


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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