No. 28
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. Juli
1839
neunter Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1839 Nr. 28 Seite 1]

Vorladungen.

        Für den in die Kaiserlich Russischen Lande gegangenen hier gebürtigen Riemermeister Heinrich Boye besteht seit 30 Jahren hieselbst eine Curatel zur Sicherung seines Vermögens. Nach Verlauf dieser Zeit und da immittelst über das Leben und den gegenwärtigen Aufenthalt dieses Boye keine Kunde zu erlangen gewesen ist, werden nun auf Antrag seines Curators, des Schustermeisters Christian Boye, der abwesende Riemermeister Heinrich Boye oder eventualiter dessen Erben hiedurch edictaliter geladen, binnen zwei Jahren a dato sich hier zu melden und respve. zu legitimiren, um das bisher verwaltete Vermögen in Empfang zu nehmen, bei Vermeidung des ein= für allemal hiedurch gedroheten Nachtheiles, daß nach Ablauf dieser Frist und nicht erfolgter Meldung des Boye oder seiner gehörig zu legitimirenden Erben, die Todeserklärung des oft gedachten Abwesenden erkannt und sein hiesiges Vermögen unter Präclusion der latitirenden, den ad acta bekannt werdenden Erben desselben zugesprochen werden soll.
    Decretum Schönberg den 6. Juli 1839.

Großherzoglich Mecklenburg Strelitzisches
Justiz=Amt der Landvogtei des Für=
stenthums Ratzeburg.                        
(L. S.) Karsten.      


Vermischte Anzeigen.

          Hiedurch erlauben wir uns die Anzeige, daß unser diesjähriges Königschießen, am 18. Juli, so wie am folgenden Tage das gewöhnliche Gewinnschießen statt finden wird.
          Freunde des geselligen Vergnügens, vorzüglich aber unsere Mitbürger, die bis jetzt nicht Theil am Feste nahmen, laden wir hiermit freundlichst dazu ein, mit der Versicherung, daß sämmtliche Schützenmitglieder alles aufbieten werden, denselben die Theilnahme daran so angenehm, als möglich zu machen.
          Wobei wir zugleich bemerken, daß an den Ball am Abend des 18. Juli auch Nichtmitglieder der Schützenzunft gegen Entree Theil nehmen können. Am 19ten Abends ist der gewöhnliche Schützenball, und am 17. Abends Harmoniemusik in der Stadt Hamburg.

Aelteste und Vorsteher        
der Schützenzunft, zu Schönberg.


          Die am Jahresfeste der Ratzeburg=Lauenburger Bibelgesellschaft am 20. Juni in der Stadtkirche zu Ratzeburg vom Herrn Pastor prim. Genzken gehaltene Predigt ist einem ausgesprochenen Wunsche gemäß zum Besten der Gesellschaft dem Drucke übergeben worden. Exemplare à 4 Schilling (Mecklenburg) sind bei mir zu erhalten.

H. Genzken.        


Anzeige.

          Von Michaelis d. J. an, gegen welche Zeit ich aus Lübeck zurückgekehrt seyn werde - wo ich mich der Vervollkommnung in feinen weiblichen Handarbeiten gewidmet habe - beabsichtige ich, jungen Mädchen hieselbst Näh=Unterricht zu ertheilen, und

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erlaube mir, solches hiemit im voraus ergebenst anzuzeigen.
      Schönberg im Julius 1839.

Dorothea Hahn.        


          Einem geehrten Publikum beehre ich mich anzuzeigen, daß ich auch dieses Jahr auf dem Schießplatze mit 2 Buden ausstehen und mit allen Sorten Conditoreien, so wie mit Eis aufwarten werde, welches letztere ich auf Verlangen von dort auch nach der Stadt sende.
    Schönberg den 11. Juli 1839.

J. Pöhls.        


        Zu belegen sind in diesem Michaelis=Termin, in einer Landstelle: 150 Taler (Mecklenburg) N 2/3 Kindergeld zu 3 pCt. Näheres beim Buchdrucker Bicker in Schönberg.


Ein schreckliches Gastmahl.

          Als der Kaiser Napoleon seinen Bruder Joseph auf den Spanischen Thron erhoben und, um jeden etwaigen Aufstand der hierüber mißvergnügten Spanier zu verhindern, eine Armee dorthin geschickt hatte, lag ein Französischer Obrist mit einem Regiment Infantrie zu Burgos in Garnison. Er besuchte täglich eins der vornehmsten Kaffeehäuser und traf jedesmal auch einen Spanischen Edelmann daselbst an, der jede Gelegenheit seine Bekanntschaft zu machen, eifrig zu suchen schien, und zu dem Ende Alles aufbot, sich ihm gefällig zu beweisen. Dies Benehmen, welches gegen das der übrigen Spanier - deren Haß gegen die Franzosen unverkennbar war - so sehr abstach, brachte Beide endlich näher, und ihre begonnene Bekanntschaft verwandelte sich bald in wirkliche Freundschaft, so daß der Spanier keinen Anstand nahm, dem Obristen zu vertrauen, wie er der Sache Josephs mit ganzer Seele zugethan sei und keinen größern Wunsch hege, als das ganz Spanien seinem Scepter unterworfen werden möchte. Anfänglich mißfiel diese Aeußerung dem biederen Obristen - denn die Franzosen erfüllten zwar, als Soldaten, ihre Pflicht, sie verabscheuten aber den Ehrgeiz des Kaisers und seine auf Unterjochung anderer Völker abzweckenden Pläne und verachteten diejenigen unterworfenen Nationen, die charakterlos seinem Willen sich fügten und keine innige Anhänglichkeit an das Interesse ihres Vaterlandes bewiesen - als er aber dem Spanier über diese seine geäußerten Gesinnungen einige Bemerkungen machte, und derselbe ihm so viel triftige Gründe mittheilte, weshalb eine Veränderung der Spanischen Dynastie wünschenswerth sey, wie viele Mißbräuche in der alten Staatsverwaltung ausgerottet werden müßten, und wie Spanien nur durch das aufgeklärte Frankreich wieder erhoben werden könne, so überzeugte er sich, sein Freund sei ein eben so einsichtsvoller als edler Mann, und ein unpartheiischer Beobachter, dessen Ansichten alle Hochachtung verdienten.
          Durch den täglichen Umgang wurde das freundschaftliche Band zwischen Beiden immer inniger und fester geknüpft, und der Edelmann leistete dem Obristen mehrere wesentliche Dienste; denn er zog Nachrichten über den Stand der Armeen ein, warnte ihn einigemal zu rechter Zeit, wenn, wie er bestimmt wußte, die auf benachbarte Oerter verlegten Französischen Detaschements von Guerillas überfallen werden sollten, und zeigte es ihm an, wenn Spanische Streifcorps da und dort sich aufhielten und ohne viele Mühe gefangen genommen werden konnten. - Oft mißglückten freilich diese Unternehmungen, denn mehrere abgeschickte Detaschements fanden einen weit überlegenern Feind und wurden dann von den Spaniern aufgerieben. Wenn solch' ein Fall sich ereignete, dann gerieth der Spanier in größten Zorn und drohte seine Untergebenen, die er als Spione ausschickte, mit eigener Hand aufzuknüpfen, wenn sie nicht vorsichtiger in ihren Nachforschungen sein und den Franzosen je einen ähnlichen Verlust zuziehen würden. Der Obrist gab sich dann alle Mühe ihn zu beruhigen, stellte ihm vor, daß solche unangenehme Vorfälle im Kriege unvermeidlich wären, und dankte ihm mit Herzlichkeit für seine Anhänglichkeit an die Sache des Kaisers.
          Als die Spanier diese immer mehr zunehmende Freundschaft zwischen ihrem Landsmann und dem Obristen bemerkten, so vermieden sie die Orte, die ersterer an der Seite des letztern täglich zu besuchen pflegte, trafen sie aber, ohne es vermeiden zu können mit ihm zusammen, so behandelten sie ihn mit der auffallendsten Geringschätzung.
          Diese unwürdige Behandlung seines Freundes that dem Obristen zwar sehr leid, er konnte es jedoch nicht ändern - er strebte deshalb seinen Freund für die von seinen Landsleuten zu erduldende Geringschätzung dadurch nach Möglichkeit zu entschädigen, daß er mit wahrer Freundschaft sich immer fester an ihn hing, und durch Beweise seiner Achtung und seines Zutrauens ihn auszeichnete.
          Schon einige Male hatte der Spanische Edelmann den Obristen eingeladen, ihn und seine Familie, in Gesellschaft mehrerer Offiziere seines Regiments, auf seinem eine Stunde von der Stadt entfernt= und sehr angenehm gelegenen Landgut zu

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besuchen, was jedoch theils Geschäfte, theils der Umstand, daß die Gegend noch zu sehr von den Guerillas heimgesucht wurde, verhindert hatten. Endlich konnte er den wiederholt dringenden Bitten nicht länger widerstehen, und bestimmte einen Tag an welchen er ihn mit fünf seiner Freunde besuchen würde. Der Spanier bezeugte hierüber die größte Freude und dankte schon im Voraus für das Vergnügen, welches er und die Seinigen in so angenehmer Gesellschaft genießen würden. Zugleich bezeugte er dem Obristen seine Freude darüber, daß derselbe mehrere seiner Offiziere mitbringen wolle, weil er sonst - außer seiner Familie - keine andere Gesellschaft finden würde.
          An dem zum Besuch bestimmten Tage begab sich der Obrist nebst vier Offizieren und einem Arzt, dem er sehr gewogen war, nach dem Landgute seines Freundes, dessen Lage wirklich reizend war; es wurde von großen Gärten, die aber sehr verwildert waren, eingeschlossen, eine Folge der häufigen freund= und feindlichen Plünderungen, die dieses Gut betroffen hatten. Das Wohnhaus war schön aber ziemlich öde und wirklich nur zur höchsten Nothdurft möblirt; und die wenig vorhandenen Möbel schienen noch einem frühern Zeitalter anzugehören, denn sie waren weder geschmackvoll, noch von Werth; die Gäste befremdete dies jedoch nicht, da sie schon darauf vorbereitet waren, und in einer so stürmischen Zeit es auf dem Lande auch nicht anders erwarten konnten.
          Der Spanier empfing seinen Freund und dessen Gesellschafter mit seiner gewöhnlichen Herzlichkeit und stellte sie sogleich seiner Familie vor, die Frau vom Hause war schön, aber, dem spanischen Charakter gemäß, sehr ernst und verschlossen; der älteste siebenzehnjährige Sohn glich mehr der Mutter als dem Vater, denn auch er war kalt und abstoßend in seinem Benehmen gegen die Gäste; aus seinem Blicke leuchtete jedoch Muth, seine Haltung verrieth Stolz und ließ den spanischen Charakter nicht verkennen. Der jüngste Sohn, ein Knabe von fünf Jahren, blieb unberücksichtigt; er hatte gleichwohl etwas auffallend Trotziges in seinem Betragen, und war schlechterdings nicht zu bewegen, den Fremden sich zutraulich zu nähern, obgleich der Vater ihn oft dazu aufforderte.
          Die Familie des Edelmanns blieb auch, selbst, bei der Tafel, ihrem von Anfang an gezeigten Charakter getreu, und als vom König Joseph die Rede war, und Toasts auf ihn ausgebracht wurden, überflog die Wangen der Wirtin ein helles Roth und der Sohn ballte ganz unwillkürlich die Faust, wußte jedoch, als sein Vater dies bemerkte und darüber spöttelte, sich sehr gut auszureden. Die Unterhaltung würde demnach sehr einsilbig gewesen sein, wenn nicht der Edelmann Alles aufgeboten hätte sie zu beleben. Die Franzosen waren anfänglich auch in einer wirklich unbehaglichen Lage, die Lebhaftigkeit ihres Wirths, so wie sein feuriger Wein, bewirkten indeß eine heitere Stimmung und verwischten bald die ersten nicht ganz angenehmen Eindrücke.
          Ein Tagesbefehl - der den Französischen Herren, sobald sie die Pyrenäen überschritten, vorgelesen wurde, und der ihnen eine Menge höchst lästiger Vorsichtsmaaßregeln vorschrieb, die aber, wie der Erfolg bewiesen hatte, äußerst nothwendig waren - enthielt auch eine Verordnung, die es ihnen, vom General bis zum gemeinen Soldaten herab, zur Pflicht machte, in Spanien nie Speisen zu genießen, bevor der Wirth nicht davon gegessen habe. - Als sich nun die Offiziere zu Tische setzten, erinnerte der Obrist den Edelmann lachend und scherzend an diesen Befehl, der es sich nun zur angelegentlichsten Pflicht machte, jedes Gericht zuerst zu kosten, und aus jeder Flasche das erste Glas zu trinken, wobei er lächelnd äußerte: "Sie haben nicht Unrecht, wenn sie in Spanien äußerst vorsichtig zu Werke gehen; Sie kennen die beschränkten Begriffe meiner Nation, ihre blinde Anhänglichkeit an ihre Verfassung und die Tücke ihres Charakters; der Befehl ist deshalb auch sehr zweckmäßig und gewiß wirksam, da die Spanier sich wohl hüten werden ihre Feinde durch Speisen zu vergiften, wenn sie die ersten Bissen davon verzehren müssen."
          Je länger man bei Tische saß, je fleißiger man dem köstlichen Wein zusprach, desto traulicher wurde der kleine Zirkel. Man erzählte interessante Vorfälle, scherzte, und trank auf einen baldigen allgemeinen Frieden, ja selbst der Sohn, der bisher verschlossen und ohne alle Theilnahme geblieben war, wurde etwas freundlicher und pflichtete seinem Vater in manchen, für die Franzosen günstigen Aeußerungen bei.
          Als das Dessert aufgetragen wurde, entfernte der junge Mann sich unter dem Vorgeben: die Gäste mit den letzten Früchten zu bewirthen, welche die Plünderer in ihren Gärten übrig gelassen hätten. Ehe er zurück kam, wurde seine Mutter und bald darauf auch sein Vater abgerufen; dieser war darüber unwillig, bat sehr um Verzeihung, versprach sogleich wieder zu kommen und ermahnte seinen fünfjährigen Sohn, der im Zimmer zurückblieb, die Herren indeß zu unterhalten und seine Sachen gut zu machen. Die Offiziere wollten mit dem Kinde, das spielend einen Ball im Zimmer umher warf, scherzen, er wies sie jedoch trotzig zurück und setzte sein kindisches Spiel fort; die Franzosen achteten deshalb weiter nicht auf

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ihn, sondern füllten von Neuem ihre Gläser und brachten ihrem biedern Wirth und ihren daheim gebliebenen, sehnlichst ihrer Rückkunft entgegenharrenden Frauen und Kindern ein freudiges Lebehoch.
          Wähend dieser frohen Unterhaltung war der Ball des Knaben unter den Stuhl des Obristen gefallen, er kroch deshalb unter denselben, um ihn hervorzuholen, statt dessen aber erstach er den Obristen von unten herauf mit einem zweischneidigen Stilet, so daß derselbe mit Geräusch rückwärts todt zu Boden stürzte, indem nun die Franzosen, die hier nichts Arges ahnten, sondern ihn vom Schlage getroffen glaubten, aufsprangen, um ihm Hülfe zu leisten, wurden die Thüren mit Ungestüm aufgerissen und ein Haufe wüthender Spanier -den Hauswirth und seinen Sohn an der Spitze -stürzte bewaffnet in das Zimmer. Sie fielen über die Franzosen her, die zwar muthvoll ihr Leben vertheidigten, aber der Ueberzahl unterliegen mußten und sämmtlich mit vielen Wunden bedeckt, ihr Leben verloren. Nur der deutsche Arzt entrann dem Blutbade, denn er hatte seinen Platz bei Tische am Fenster, welches er, das Gefahrvolle seiner Lage sehend, öffnete, um durch einen gewagten Sprung sich zu retten. Dies gelang ihm zwar, aber er behielt doch sein ganzes Leben hindurch ein Zeichen dieses grausenvollen Auftritts; ein Spanier nämlich, der wüthend nach ihm stach, schnitt ihm während des kühnen Sprunges mit einem zweischneidigen Stilet die Ferse ab, er entkam jedoch glücklich. Als er eine Anhöhe erreicht hatte und sich sicher glaubte, sah er sich um, und gewahrte, daß die Verräther (die Dame des Hauses hatte sich wahrscheinlich schon früher fortgemacht) zu Pferde in die Gebirge entflohen. Er eilte nun nach der Stadt und meldete das furchtbare Ereigniß, worauf sogleich das Regiment hinausmarschierte, um den gräßlichen Tod ihres Obristen und ihrer Offiziere zu rächen. Es fand jedoch nur die blutigen Leichen, ohne alle Lebensspur, sonst aber Niemanden, an dem es seine Wuth auslassen konnte. Um jedoch seiner Rache ein Opfer zu bringen, brannte es, nachdem zuvor die Todten beerdigt worden, das verödete Haus bis auf den Grund nieder, und zerstörte Alles, was nur irgend zerstörbar war. -
          Den Aufschluß und Zusammenhang dieses schauderhaften Auftritts erfuhr man späterhin. Der Edelmann nämlich, ein feiner Intriguant und glühender Patriot, hatte die Bekanntschaft des Obristen und seine Freundschaft nur um deswillen sich zu erwerben gesucht, um von ihm Aufschlüsse über die Unternehmungen der Französischen Armee zu erhalten und diese sodann schleunigst den Spanischen Feldherrn, mit denen er in Verbindung stand, mitzutheilen. Die Gefahren, vor denen er den Obristen warnte, waren erdichtet, die Detaschements aber, die derselbe auf sein Anstiften aussandte, waren jedesmal verrathen und mithin auch verloren.


Neue deutsche Sprüchwörter.

      Hoffnung. Auf Ebbe folgt Fluth. - Die Sonne glänzt auch hinter Wolken. - Wo die Sonne untergeht, geht sie nicht auf. - Wenn der Kranz am schönsten steht, verwelkt die Braut. - Mancher will nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung, und kommt ans Cap der Angst.

      Charakter - Grundsätze. Eine gute Wand braucht keine Stützen. - Einen Sänger, der nicht tactfest ist, bringt ein Kukukslied aus der Weise. - Einen guten Reiter wirft auch ein wildes Pferd nicht aus dem Sattel. - Einem Wetterhahn behagt jeder Wind.

      Klugheit. Ein Kluger baut sich eine Brücke über den Abgrund, ein Thor stürzt hinein. -Man muß die alte Haut noch nicht abschälen, wenn die junge noch nicht reif ist. - Wer spielt, muß wissen, was Trumpf ist.

      Lebensalter. Wer die Kinderkrankheiten erst im Alter bekommt, stirbt dran. - Wer sich die Jugend verpfeffert, dem wird das Leben mit Kohlen gewürzt. - Wo die Jugend reitet, hat die Thorheit den Zügel. - Jemehr man die Haut in der Jugend ausdehnt, desto größer sind im Alter die Runzeln. -


Getraide=Preise in Lübeck
vom 9. Juli.
Taler (Mecklenburg)
Waitzen, Mecklenburger und Holsteiner 124
Roggen, Mecklenburger und Holsteiner 74
              Petersburger 90
Gerste, Mecklenburger und Holsteiner 64
Hafer,   Mecklenburger und Holsteiner 62
Erbsen, Brecherbsen 70
             Futtererbsen -
Wicken -
Buchweitzen -
Winter=Rapsaat die Tonne 15 1/2 Mark (Lübeck)
Sommer=Rapsaat -
Schlagleinsaat 12


Gedruckt und verlegt von L. Bicker.


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