No. 40
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 05. Oktober
1838
achter Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1838 Nr. 40 Seite 1]

Publicandum.

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Im Folge eines Allerhöchsten Landesherrlichen Befehls vom 6. d. M. soll zum Zweck der Unterhaltung der Infanterie des Bundes=Contingents auf das Jahr vom 1. Julius 1838 bis dahin 1839 im Fürstenthume Ratzeburg eine Steuer nach dem Edicte vom 21. Januar 1824 und den, hinsichtlich der erblichen Inhaber der Korn=, Kupfer=, Messing=, Oel=, Papier= und Walk=Mühlen, unter dem 3. Februar 1827 verfügten Abänderungen, erhoben wenden, welches hiedurch gemeinkundig gemacht wird, mit der besonderen Bestimmung, daß

1) der 15te dieses Monats als Normal=Tag zur Feststellung des status quo, wonach die Steuer zu entrichten, angenommen, und
2) die Steuer von den, vom 1. Mai 1838/39 eingenommenen, oder noch einzunehmenden Gehalten, Zinsen, Renten und Pensionen bezahlt werden soll.
            Schönberg den 25sten September 1838.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtey des Fürstenthums Ratzeburg.          
(L. S.)                          A.  v.  Drenkhahn.        Karsten.         Reinhold.
                


[ => Original lesen: 1838 Nr. 40 Seite 2]

          Daß über die, auf dem Domhofe belegenen vier Häuser des Zimmermeisters Plog, nach genügten gesetzlichen Erfordernissen, von dem Eigenthümer derselben ein Hypotheken=Buch errichtet und unterm 6ten Juli d. J. eröffnet worden ist, wird hiedurch gemeinkundig gemacht.
    Schönberg den 29. September 1838.

Hypotheken=Behörde des Fürstenthums
                            (L. S.)                  Ratzeburg.
                  Karsten.


Vorladungen.

          Auf Imploriren Herrn Dris. Heinrich von der Hude für Carl Krohn, Johann Heinrich Borchert, Eduard Sophus Ehlers, Johann Martin Haug, Gotthelf Johannes Lange und Marx Christoph Hebich, als Liquidationsbevollmächtigte der vierten für Sterbefälle hier bestehenden Gesellschaft, befindet sich hieselbst ein öffentliches Proclama angeschlagen, wodurch zuförderst

   1) zur allgemeinen Kunde gebracht wird, daß die im Mai 1804 hier gestiftete vierte Gesellschaft für Sterbefälle am 15. Juni d. J. des Abends um 61/4 Uhr in der Art, daß das Societaetsvermögen unter die einzelnen Mitglieder, nach Maaßgabe der von Jedem geleisteten Einschüsse, vertheilt werde, durch Gesellschaftsbeschluß aufgelöset ist, und wodurch sodann
   2) alle, welche etwa einer solchen Vertheilung zu widersprechen gemeint sein möchten, imgleichen diejenigen, welche aus irgend einem Rechtsgrunde an die nunmehr aufgelösete Societaet Ansprüche sich beilegen könnten - ausgenommen davon jedoch selbstverständlich die zur Zeit der Auflösung vorhanden gewesenen Gesellschaftsmitglieder und deren Rechtsnachfolger mit ihren Ansprüchen auf die ihnen beikommenden Antheile an dem Gesellschaftsvermögen - so wie endlich alle, welche der aufgelöseten Societaet annoch mit Schuld verhaftet, namentlich mit früher schon fällig gewesenen Beiträgen annoch im Rückstande sind, schuldig erkannt werden, spätestens am 21. December d. J. die etwa einen Widerspruch gegen die oben gedachte Vertheilung des Societaets)=Vermögens Beabsichtigenden so wie die Gläubiger, sub praejudicio praeclusi, Erstere ihren Widerspruch im hiesigen Gerichte an= und auszuführen. Letztere ihre Forderungen bei dem Mitimploranten Carl Krohn, im Falle eines Widerspruchs aber gleichfalls im hiesigen Gerichte anzumelden, die Schuldner endlich, bei Strafe doppelter Zahlung, ihre Schuld an den Mitimploranten Carl Krohn zu entrichten.
   Actum Lübeck im Niedergericht den 22. Septbr. 1838.
in fidem   Wibel, Dr.


Verkaufs=Anzeigen.

          Am Montage den 8ten October d. J. sollen auf der Oel= und Graupenmühle zu Farchau bei Ratzeburg in öffentlicher Auction und gegen sofortige baare Bezahlung in N2/3. zu voll verkauft werden:

Pferde, Kühe, Schweine, mehrere Wagen, Ackergeräth, Mobilien, Betten, Bau= und Nutzholz, ferner Heu und Stroh etc. bzw. usw..
          Die Auction nimmt Morgens 9 Uhr ihren Anfang. - Ratzeburg 1838.

E. Wilken.          


Vermischte Anzeigen.

          Durch persönlichen Einkauf in Hamburg habe ich mein bekanntes Manufactur= und Tuch=Waaren=Lager auf das Beste und Vollständigste assortirt und bitte ich daher zum bevorstehenden Schönberger Markt um vielen Zuspruch. Ich verspreche ganz reelle Bedienung, und die billigsten Preise

  J. Levy Cohen.  
Mein Stand ist vor dem Hause des Herrn Kaufmann Boy.
    Rehna den 1sten October 1838.


Das Signal.

(Aus der Erinnerung eines Baierischen Officiers.)

[Erzählung.]
[im Abbild der Originalseite zu lesen.]

(Beschluß.)

[ => Original lesen: 1838 Nr. 40 Seite 3]

Das Signal.

(Aus der Erinnerung eines Baierischen Officiers.)

[Erzählung.]
[im Abbild der Originalseite zu lesen.]


Wie's meinem Vetter und noch Einigen ging.

[Erzählung.]
[im Abbild der Originalseite zu lesen.]

[ => Original lesen: 1838 Nr. 40 Seite 4]

Wie's meinem Vetter und noch Einigen ging.

[Erzählung.]
[im Abbild der Originalseite zu lesen.]

(Der Beschluß folgt.)


Vermischtes.

          Das innere Repetiren. In München ließ sich neulich ein Fremder, dessen Rock ganz ehrlich aussah, bei einem Urmacher seine goldenen Uhren vorlegen, wählte und handelte lange und kaufte am Ende eine alte silberne um ein Geringes. Als der Uhrmacher seine Uhren wieder aufheben wollte, fehlte die kleinste, eine schöne goldene Damenuhr. Der Fremde wurde heftig, daß man ihn im Verdacht habe, mußte sich aber, da eben ein Gensd'arme vorüberging, bis auf's Hemd ausziehen. Es fand sich aber nichts, und der Uhrmacher mußte noch Entschuldigungen machen. Als aber der Fremde mit Anziehen fertig war und lächelnd noch den letzten Stiefel anzog, schlug's hell in ihm sieben. Er hatte die Uhr verschluckt, und beim Bücken hatte die Magenwand an die leichte Feder gedrückt. Das innere Schlagen ist eine alte gute Einrichtung, und soll's vorzüglich hell schlagen, wenn man den letzten Stiefel auszieht, nur geschieht's sonst nicht im Magen.


Brodt=Taxe der Stadt Schönberg

für den Monat October 1838.

Weitzen=Brodt mit dem Aufbrodt auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen: Pfd. Loth. Qt.
ein zwei Schillings=Strumpf 1 3 -
ein Schillings=Strumpf - 17 2
ein Sechslings=Semmel - 8 3
ein Dreilings=Semmel - 4 1
Rogken=Brodt von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrodt auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 4 Schillings=Brodt 3 10 -
ein 2 Schillings=Brodt 1 21 -
ein Schillings=Brodt - 26 2
ein Sechslings=Brodt - 13 1
Grob Hausbacken=Brodt ohne Aufbrodt:
ein 4 Schilling=Brodt 5 8 -
ein 2 Schillings=Brodt 2 20 -
ein Schillings=Brodt 1 10 -
ein Brodt zu 10   -
          soll kosten 71/2 Schillinge.

Bürgermeister und Rath.    


Getraide=Preise in Lübeck
vom 1. October.
Taler (Mecklenburg)
Waitzen, Mecklenburger und Holsteiner 96
Roggen, Mecklenburger und Holsteiner 68
              Petersburger 96
Gerste, Mecklenburger und Holsteiner 48
Hafer,   Mecklenburger und Holsteiner 40
Erbsen, Brecherbsen 60
             Futtererbsen -
Wicken -
Buchweitzen -
Winter=Rapsaat die Tonne 21 Mark (Lübeck)
Sommer=Rapsaat -
Schlagleinsaat 131/2


Gedruckt und verlegt von L. Bicker.


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