No. 7
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 13. Februar
1835
fünfter Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1835 Nr. 7 Seite 1]

Vorladungen.

         Zur Anmeldung und Rechtfertigung jeglicher Ansprüche an den Nachlaß des zu Harckensee gestorbenen Ochsenknechts Christian Jargow ist ein Termin auf

den 21sten März d. J.
anberahmt worden, wozu etwanige Profitenten sub praejudicio pro omni praeclusionis hiemit vorgeladen werden.
    Grevismühlen im Patrimonial=Gericht Harckensee den 8ten Januar 1835.

Zum Patrimonial=Gericht Verordnete.      


Extractus proclamatis.

         Nach einem in den Mecklenburg=Schwerinschen Intelligenz=Blättern in extenso befindlichen Proclama ist, in Folge der Berufung des Riemermeisters Borgward hieselbst auf die Hohe Constitution vom 31. März 1812, Terminus ad liquidandum auf

den 11ten März 1835
und Terminus ad transigendum auf
den 4ten April 1835
respve. sub poena praeclusi et perpetui silentii, und des Beitritts zu den Beschlüssen der Anwesenden, praefigirt.
    Signatum Rehna den 20sten Decbr. 1834.

Großherzogliches Stadt=Gericht.      


Verkaufs=Anzeigen.

         Am Donnerstage, den 26. d. M. sollen die in dem alten, abzubrechenden Beamtenhause hieselbst befindlichen Thüren und Fenster öffentlich meistbietend verkauft werden, und können Kaufliebhaber sich des Morgens um 9 Uhr in dem Hause einfinden.
      Schönberg den 5ten Februar 1836.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.    
A. v. Drenkhahn.                     


         Der dem Büdner Bruhn zu Börzow gehörige und demselben in vim executionis abgepfändete Büdner=Katen mit den dazu gehörigen Ländereien, bestehend

      in  20 QuadratRuthen Haus= und Hofplatz,
= 14 = Garten,
= 964 = Acker,
= 9 = Wiesen,
= 68 = Unbrauchbar.

[ => Original lesen: 1835 Nr. 7 Seite 2]

soll am

21sten Februar dieses Jahres
öffentlich meistbietend verkauft werden, und wollen Kaufliebhaber sich an solchem Tage Morgens 11 Uhr auf hiesiger Großherzoglichen Amts=Gerichtsstube einfinden und ihren Bot ad Protocollum abgeben.
      Der Meistbietende hat in termino beim Zuschlage eine loco poenae conventionalis haftende baare Summe von 100 Rthlr. N 2/3tel zu berichtigen, die übrigen Bedingungen sollen im Termin bekannt gemacht werden und wird der Schulze zu Börzow die Parcele den Kaufliebhabern nachweisen.
      Zugleich werden alle diejenigen, welche an die Bruhn'sche Büdnerey zu Börzow Real=Ansprüche zu haben vermeinen, und von dem creditorischen Gleichgebots=Rechte Gebrauch machen wollen, hiermit peremtorisch öffentlich geladen in dem auf den
28sten Februar dieses Jahres
angesetzten Termine Morgens 11 Uhr auf hiesiger Großherzoglichen Amt=Gerichtsstube entweder in Person oder durch ordnungsmäßig legitimirte Bevollmächtigte zu erscheinen, sothane etwanige Forderungen und Ansprüche specificirt und gehörig bescheinigt anzumelden, auch das ihnen zustehende Gleichgebotsrecht auszuüben, bei dem ein für alle Mal angedroheten Nachtheile, daß sie sonst unter Auferlegung eines ewigen Stillschweigens für immer werden abgewiesen und präcludirt werden.
    Grevesmühlen den 29sten November 1834.

Großherzogl. Mecklenb. Amtsgericht.      


Extract.

         Das Wohnhaus nebst Garten des wail. hiesigen Tagelöhners Banz soll in vim executionis

am 4ten Februar 1835
öffentlich meistbietend verkauft werden.
      Auch ist zur Liquidation und Justification aller Real=Ansprüche an jenes Haus c. p., Terminus auf
den 25sten Februar 1835
sub poena praeclusionis praefigirt.
      Rehna den 6ten November 1834.

Großherzogliches Stadtgericht.      


Vermischte Anzeigen.

Einladung zum Maskenball.

         Mit Erlaubniß der Großherzoglichen Landvogtey des Fürstenthums Ratzeburg werde ich am Dienstag den 10. Febr. einen Maskenball veranstalten. Ich lade dazu meine verehrten Gönner und Freunde gehorsamst ein und erlaube mir folgende Bemerkungen: bis 12 Uhr haben nur die maskirten Theilnehmer das Recht zu tanzen, nach 12 Uhr haben sämmtliche Gäste dasselbe Recht; für Erfrischungen und prompte Aufwartung werde ich die größte Sorge tragen; Tabackrauchen auf dem Saale und den angrenzenden Zimmern kann nicht gestattet werden; auch wird ein maskirter Lehrer mit seinen Schülern die Gesellschaft durch ein Lied, mit Begleitung von Musik, unterhalten. Anzüge und Masken sind hieselbst zu haben. Der Anfang ist 6 Uhr, Entrée à Person 12 Schilling (Mecklenburg).
      Wittenberger Krug bei Ziethen.

J. H. Murjahn.      


Der verstellte Patient.

[Erzählung.]
[im Abbild der Originalseite zu lesen]

[ => Original lesen: 1835 Nr. 7 Seite 3]

Der verstellte Patient.

[Erzählung.]
[im Abbild der Originalseite zu lesen]


Ein Hund entdeckt einen Mord.

[Erzählung.]
[im Abbild der Originalseite zu lesen]

[ => Original lesen: 1835 Nr. 7 Seite 4]

Ein Hund entdeckt einen Mord.

[Erzählung.]
[im Abbild der Originalseite zu lesen]


Landwirthschaftliches.

         Die ersten Erfindungen der Menschen sind auch die wichtigsten und nützlichsten; aber nicht immer bieten sie alle Vortheile dar, welche sie einer spätern Zeit gewöhnlich erst verdanken. In dieser Unvollständigkeit verharren sie oft viele Jahrhunderte, ehe sie entweder durch Zufall oder durch Scharfsinn der Menschen eine Verbesserung erfuhren, dasselbe gilt auch von dem Pflug, der, obgleich vielfach und oft verbessert, doch noch vieles zu wünschen übrig läßt. Sein Bau ist einfach, und der Grundsatz, auf welchem er beruht, schon längst bekannt. Trotz dem ist es nicht derselbe Pflug, dessen sich die Menschen bedienen, sondern wir finden ihn nicht allein von Land zu Land, sondern von Provinz zu Provinz, und selbst von Dorf zu Dorf in einer verschiedenen Form. Lange Zeit brauchte es, ehe er die Vollkommenheit erhielt, die er heut zu Tage besitzt. In neuester Zeit hat ein einfacher Bauerjunge, aus Harel, einem Dorfe in den Vogesen, Johann Joseph Grangé einen Pflug erfunden, dessen Einrichtung eben so nützlich, als sinnreich ist. Ohne große Kosten zu verursachen, kann er bei dem gewöhnlichen mit 2 Rädern gut angebracht werden. Dieser Grangé war kaum achtzehn Jahre alt, als er beauftragt wurde, ein Stück Land in einem mergeligen Boden und mit Steinen von verschiedener Größe wie übersäet, umzupflügen. Nur mit der größten Anstrengung gelang es ihm, den Pflug stets in der gehörigen Richtung zu erhalten. Die Noth, die Mutter aller Künste, brachte ihn auf den Gedanken, ob man nicht einen verfertigen könne, der sich selbst in der ihm einmal gegebenen Richtung erhielte und so eine Erleichterung für die Menschen, welche ihn lenken und für die Pferde, welche ihn zögen wäre.
         Der Pflug von Grangé unterscheidet sich von andern gewöhnlichen durch den Hebebaum, der bestimmt ist, das Schaar aus der Erde zu heben, um ihn zu wenden und eine neue Furche zu beginnen. Man befestiget ihn deßhalb mit einem Hacken und hebt so die Langwinde zugleich mit dem Schaar aus der Erde; ferner kann man durch ihn willkürlich, indem man ihn entweder tief oder höher stellt, genau die Tiefe der Furche bestimmen.


Getraide=Preise in Lübeck
vom 10. Febr.
Taler (Mecklenburg)
Waitzen, Mecklenburger und Holsteiner 70
Roggen, Mecklenburger und Holsteiner 58
              Petersburger 66
Gerste, Mecklenburger und Holsteiner 47
Hafer,   Mecklenburger und Holsteiner 44
Erbsen, Brecherbsen 70
             Futtererbsen -
Wicken -
Buchweitzen -
Winter=Rapsaat die Tonne - Mark (Lübeck)
Sommer=Rapsaat -
Schlagleinsaat 16


Gedruckt und verlegt von L. Bicker.


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