[ => Original lesen: 1891 Nr. 85 Seite 1] Der Schlachter Max Leschhorn in Herrnburg beabsichtigt, auf der Vollhufnerstelle Nr. VI daselbst Schlächterei zu betreiben und hat bei Einreichung eines bezüglichen Situationsplanes die obrigkeitliche Erlaubnis hierzu nachgesucht.
Indem wir dies in Gemäßheit des § 17 der Gewerbeordnung zur allgemeinen Kenntniß bringen, ergeht hiedurch die Aufforderung, etwaige Einwendungen gegen die neue Anlage binnen 14 Tagen bei uns anzubringen.
Schönberg, den 24. October 1891.
Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei für das Fürstenthum Ratzeburg.
Cl. v. Oertzen.
Kaiser Wilhelm bereitete, wie wir schon meldeten, seiner Gemahlin zu ihrem Geburtstage eine Ueberraschung durch Abnahme seines Bartes. Kurz vor Beginn der Galatafel, welche im Neuen Palais stattfand, entfernte sich plötzlich der Kaiser aus der Gesellschaft, und als er nach einer Weile zurückkehrte, war zu fröhlicher Ueberraschung aller Anwesenden sein junger Vollbart verschwunden. Der Kaiser selbst konnte sich über die schnelle Metamorphose, womit er seine Gemahlin überrascht hatte, eines herzlichen Lachens nicht enthalten.
Der König von Rumänien traf am Dienstag Vormittag 10 1/2 Uhr in Berlin zum Besuch ein und ist bei seiner Ankunft auf der Wildparkstation festlich empfangen worden. Er hat im königl. Stadtschlosse Wohnung genommen.
Im Militäretat pro 1892/93 wird, wie die "Post" mittheilt, unter den einmaligen Ausgaben eine erhebliche Forderung für die Verbesserung des Artilleriematerials, insbesondere für die Einführung eines Einheitsgeschosses für die Feldartillerie enthalten sein. Die Bronzegeschütze sollen ganz beseitigt werden.
Der "Staatsanzeiger für Württemberg" hat den Hauptinhalt des Testaments des verstorbenen Königs Karl bekannt gegeben, nach welchem die Königin Olga zur Universalerbin eingesetzt ist. Das Mobiliar, das zum Privatvermögen des verewigten Königs gehört, erhält der regierende König. Als sofort zahlbare Legate wurden vermacht: 400 000 M. an die Centralleitung des Wohlthätigkeitsvereins zur Vertheilung an wohlthätige Anstalten, 100 000 M. für besonders bedürftige Arme, und 100 000 Mk. an die Karl=Olga=Stiftung. Weitere namhafte Legate zu Gunsten von Angehörigen des Königshauses werden in einem späteren Zeitpunkt fällig. Der Rest des Vermögens, der zunächst der Königin Olga zufließt, wird später dem regierenden König zufallen. Noch einige andere Legate sind in besonderen Kodizillen enthalten, die vom König Karl selbst verfaßt worden sind.
Die Nachricht, daß die Handelsvertrags=Verhandlungen zwischen Deutschland und Italien bis auf einige Förmlichkeiten beendet seien, wird von der "Tribuna" bestätigt. Die in den Verhandlungen mit Oesterreich=Ungarn noch ungelösten Fragen sollen zwischen Rudini und dem österreichisch=ungarischen Gesandten, Baron von Bruck, in Rom erledigt werden.
Zum Nachfolger des Grafen Arco=Ballay, des bisherigen deutschen Gesandten in Washington, der kürzlich in der Bergmannschen Klinik in Berlin verstorben ist, soll der jetzige deutsche Gesandte in Japan, v. Holleben, in Aussicht genommen sein.
Bei der Budgetdebatte in der Deputiertenkammer führte der Finanzminister Brouvier aus, die französische Finanzlage sei so erfreulich, daß es alle patriotischen Herzen befriedigen müsse.
In dieser Woche erfolgte die Rekruten=Einstellung in der französischen Armee. Die Infanterie erhält 179 500 Mann, die Cavallerie 17 596 Mann.
Die russischen Gewehrfabriken kennen die neuen Gewehre, mit denen die russische Armee ausgerüstet werden soll, nicht schnell genug liefern, und so hat man sich nach Frankreich gewandt, wo natürlich bereitwilliges Entgegenkommen gezeigt worden ist. In den Waffenfabriken zu Châtellerault und St. Etienne wird in aller Kürze mit der Herstellung von russischen Gewehren begonnen werden und zwar haben die beiden Fabriken sich verpflichtet, 500 000 Gewehre bis spätestens Juli 1894 zu liefern.
Privatbriefe aus Samarkand=Nikolajewas in Rußland schildern das dort herrschende Elend in den grellsten Farben. Die Hungersnot nehme entsetzliche Dimensionen an und die Bauern verschleudern ihre Hausthiere und Geräthschaften lediglich um den Hunger der nächsten Tage stillen zu können. Es findet eine förmliche Völkerwanderung nach Baku statt. - Im Gouvernement Tschernigow werden weitere Judenhetzen befürchtet, weil sich die bisher getroffenen Schutzmaßregeln als vollständig ungenügend erweisen.
Die Pforte hat am Sonntag allen fremden in Konstantinopel beglaubigten Botschaftern und Gesandten mitgetheilt, daß sie im Interesse der öffentlichen Gesundheit allen Hafenbehörden in der Türkei die strenge Weisung habe zugehen lassen, eine Landung von jüdisch=russischen Emigranten zu verhindern.
Aus Buenos Ayres werden große militärische Rüstungen gemeldet. Die Regierung kaufte 60 000 Mausergewehre an und läßt ein großes Panzerschiff bauen. Als Grund hierfür wird die Gefahr eines Conflictes mit Chile angegeben, sowie die Absicht der Regierung sich für die Präsidentenwahl zu sichern.
- Neustrelitz. Dem Vernehmen nach ist Sr. K. H. dem Erbgroßherzoge bei seiner Anwesenheit am Stuttgarter Hofe von Sr. Majestät dem König von Württemberg das Großkreuz des Württembergischen Kronenordens mit Band und Stern, dem
[ => Original lesen: 1891 Nr. 85 Seite 2]Adjutanten Sr. K. H., Hauptmann von Livonius, das Ritterkreuz, dem Kammerdiener Stapel die goldene und dem Lakaien Neumann die silberne Medaille desselben Ordens verliehen worden.
- Neustrelitz, 28. Oct. II. KK. HH. der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin haben sich heute früh nach Berlin begeben.
- Schönberg. Am Dienstag den 3. November begeht der Pastor prim. Kaempffer hieselbst den Tag seiner 50 jährigen amtlichen Thätigkeit, der sich zu einem Festtage der ganzen Schönberger Kirchengemeinde, zu welcher bekanntlich außer der Stadt 3 Guts= und 22 Dorfgemeinden gehören, gestalten wird. Vormittags 10 Uhr ist ein Festgottesdienst in hiesiger Kirche angesetzt, bei welchem der Jubilar die Festpredigt hält. Nachmittags 4 Uhr findet ein Festmahl im Boye'schen Gasthause statt, an welchem voraussichtlich die Betheiligung eine zahlreiche aus Stadt und Land und auch von auswärts sein wird. Tischkarten zu diesem Festmahl sind jetzt schon im Boye'schen Gasthause zu haben.
- Schönberg. Johannis d. J. waren es 50 Jahre, während welcher Zeit der Amtsrath Wicke als Pächter die Großherzogliche Domaine Demern bewirthschaftete. Dieses seltene Jubiläum wurde am 28. Oct. von seinen Freunden und Verehrern nachträglich in Spehr's Hotel hierselbst mit einem Mittagessen gefeiert, zu welchem der Jubilar eingeladen war.
- Schönberg. Ein Control=Beamter der Versicherungs=Anstalt "Mecklenburg" ist seit einigen Tagen in hiesiger Stadt anwesend, um die Quittungskarten zur Alters= und Invalidenversicherung zu revidiren. Wie es heißt, hat derselbe mehrfach Unregelmäßigkeiten gefunden, namentlich indem von den Arbeitgebern im Werthe zu niedrige Marken verwandt wurden. Die betr. Arbeitgeber werden eine Strafe zu erwarten haben. Der Controlbeamte wird demnächst das ganze Fürstenthum zu diesem Zwecke bereisen.
- Schönberg. Nach angestellten Ermittelungen sind in diesem Jahre im Fürstenthum Ratzeburg geerntet: auf 3574,60 ha 54 798,25 Doppelcentner Roggen, auf 2305,14 ha 43 407,75 Doppelcentner Weizen, auf 925,69 ha 8109,25 Doppelcentner Hülsenfrüchte, auf 680,77 ha 50 043,50 Doppelcentner Kartoffeln.
- Aus Schönberg, 28. Oct., wird den "M. N." geschrieben: Wie sehr das Publikum von herumziehenden Händlern oft übers Ohr gehauen wird, zeigt der nachstehende Fall. Einem Arbeiter in Mechow wurde in diesen Tagen von zwei Hausirern eine anscheinend silberne Taschenuhr mit Goldrand und messingener Kette für 8 M. verkauft. Als die Händler fortgegangen waren, machte die Frau ihren Mann darauf aufmerksam, daß die Uhr nicht ging. Der Arbeiter eilte den beiden Schwindlern sofort nach und holte sie bei Wietingsbeck ein. Auf sein Verlangen, das Geld herauszugeben, wurde ihm erwidert, daß hiervon keine Rede sei; es wurde ihm aber noch eine der gekauften ähnliche Uhr mit Kette gegeben. Hiermit glaubte der Arbeiter nun ein ganz gutes Geschäft gemacht zu haben und eilte heim, während die Gauner, von denen einer einen blonden Schnurrbart und hellen Anzug, der andere einen auf die Brust hinabreichenden Vollbart und dunklen Anzug trug, im nahen Gehölz verschwanden. Als später die Uhren von einem hiesigen Uhrmacher untersucht wurden, erklärte dieser sie für Schundwaare. Gehäuse und Kette seien von Blech, das Gehwerk aber von Blei und metallisch gefärbt und seien durchaus nicht gangbar herzustellen. Die beiden Schwindler haben anscheinend die Richtung nach Gadebusch eingeschlagen und werden weitere Opfer suchen.
- Ratzeburg. Der durch seine Handlungsweise genugsam bekannte Kassirer des hiesigen Vorschuß= und Sparvereins, Stapelfeldt, ist nach stattgehabter Verhandlung vor dem Landgerichte zu Altona zu drei Jahren und sieben Monaten Gefängniß und fünf Jahren Ehrverlust verurtheilt und zwar wegen Unterschlagung und Beseitigung von Urkunden. Der Angeklagte war geständig.
- Es sind gar alte und berühmte Jagdgründe, so schreibt man aus Angermünde, auf denen kürzlich Kaiser Wilhelm Jagden abgehalten hat. Die Forsten des Werbellin bergen 3000 Hirsche, die größte Anzahl, die an einem Punkte der Welt innerhalb eines bestimmt abgegrenzten Reviers gehalten wird. Aber um die Brunstzeit umschließt er noch tausend mehr; dann kommen die starken Wanderhirsche aus Mecklenburg, Pommern, Polen, Schlesien und Preußen, bis 100 Meilen weit. Der Mangel am ewig Weiblichen daheim treibt sie auf die gefahrvolle Reise, von der so mancher nicht wiederkehrt. Aber nur die größten und stärksten Hirsche wagen die Reise, und nahe dem Ziele haben sie es so eilig, daß sie zuweilen am hellen Tage durch die Straßen von Joachimsthal setzen. Dicht bei Schloß Hubertusstock ist das uralte Rendezvous, durch Documente seit 1000 historisch beglaubigt, und hier setzt es blutige Kämpfe der Eifersucht, während deren der Mensch das tödtliche Blei auf seine Opfer sendet. Vom Jagdschloß führen zwei unterirdische Gänge, das Pfeifenrohr und die Zauberflöte genannt, bis hart an den Rendezvous=Platz heran, und von diesem sichern Versteck aus wird mancher Kapitalhirsch geschossen. Aber das Alles hat die Hirsche von ihrer alten Zusammenkunftsstätte nicht vertrieben, und so liegt etwas Mystisches auf diesem uralten Jagdgrunde, der die Zeiten altheidnischer Germanenfürsten mit unsern Tagen verbindet. Wer je unter diesen vielhundertjährigen Eichen am Ufer des tiefblauen Werbellin=Sees gewandert ist, wird sich dem geheimnißvollen Zauber der sagenreichen Stätte nicht haben entziehen können.
- Die Führer der sozialdemokratischen Opposition werden jetzt vom Parteivorstand gemaßregelt. Der Buchdrucker Werner wurde gezwungen, aus der Sozietät seiner Druckerei auszutreten; Wildberger wurde aus dem Kassiereramt der "Freien Volksbühne" entfernt, ebenso Dr. Wille als Lehrer der Arbeiterbildungsschule entlassen. "Redakteur" Bazinski ist ebenfalls abgesetzt und arbeitet wieder als Schustergeselle.
- Was hat der sozialdemokratische Parteitag in Erfurt gekostet? Es waren rund 250 Abgeordnete anwesend, die für den Tag je 9 Mk. Tagegelder bezogen haben. Da nun der Parteitag 8 Tage gedauert hat, so ergiebt das allein die Summe von 18 000 Mk. Zu diesem Betrag kommen noch die Kosten für die Reise der Abgeordneten, für Saalmiethe, für Drucksachen, Porto etc. Und was werden die Arbeiter, die das Alles bezahlen müssen, davon haben?
- Eine Mordthat nach der Art der scheußlichen Verbrechen Jacks des Aufschlitzers versetzte in der Nacht zum Sonntag die Bewohner von Berlin in nicht geringe Aufregung. Der Polizeipräsident von Berlin erließ über die That folgenden Säulenanschlag: 300 Mark Belohnung! In der Nacht vom 24. zum 25. Octbr. d. J. gegen 1 Uhr wurde in einer Kellerwohnung des Hauses Holzmarktgasse Nr. 10 die unter sittenpolizeilicher Controle stehende unv. Hedwig Nitsche durch einen Mann, der sie in der Köpnickerstraße angesprochen und den sie nach der bezeichneten Wohnung mitgenommen hatte, - anscheinend durch Stiche in den Hals - gemordet. Der Leib ist in seiner ganzen Länge aufgeschnitten. Der Thäter ist gesehen worden und wird wie folgt beschrieben: Alter etwa 20 Jahre, mittelgroß, schlank, aschblonde in die Stirn hineingekämmte Haare, kleiner blonder Schnurbart, bekleidet mit kaffeebraunem Ueberzieher, welcher mit Blut befleckt sein dürfte, dunkler Anzug, kleiner hellgrauer Filzhut mit hellem Bande und kleiner Krempe. Seine blutigen Manschetten hat der Thäter zurückgelassen. Berlin, den 25. Oct. 1891. Der Polizeipräsident. v. Richthofen.
Verfälschte schwarze Seide.
Man verbrenne ein Müsterchen des Stoffes, von dem man kaufen will und die etwaige Verfälschung tritt sofort zu Tage: Aechte, rein gefärbte Seide kräuselt sofort zusammen, verlöscht bald und hinterläßt wenig Asche von ganz hellbräunlicher Farbe. - Verfälschte Seide (die leicht speckig wird und bricht) brennt langsam fort, namentlich glimmen die "Schußfäden" weiter (wenn sehr mit Farbstoff erschwert), und hinterläßt eine dunkelbraune Asche, die sich im Gegensatz zur ächten Seide nicht kräuselt sondern krümmt. Zerdrückt man die Asche der echten Seide, so zerstäubt sie, die der verfälschten nicht. Das Seidenfabrik=Dépôt G. Henneberg (K. u. K. Hoflief.) Zürich versendet gern Muster von seinen echten Seidenstoffen an Jedermann und liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto= und zollfrei in's Haus. Doppeltes Briefporto nach der Schweiz.
[ => Original lesen: 1891 Nr. 85 Seite 3]Anzeigen.
Die Restauration auf dem Bahnhofe Schönberg soll vom 1. Januar 1892 ab anderweitig verpachtet werden.
Die Pachtbedingungen liegen in dem Hauptbureau der unterzeichneten Generaldirektion aus und können von dort gegen Kopialgebühren von 1,50 M. pro Exemplar bezogen werden. Pachtofferten sind von den Reflectanten unter Anschluß ihrer Zeugnisse bis zum 5. November d. J. einzureichen.
Schwerin, den 20. October 1891.
Großherzogliche General=Direction der Mecklenburgischen Friedrich=Franz Eisenbahn.
Holz=Auction Nr. 1.
Am Montag, den 2. November, Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Fahrenkrug zu Lüdersdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden:
Aus den Duvennester Tannen
70 Stück tannen Kiepenhölzer,
30 Stück tannen Stangen I. u. II. Cl.,
25 Rmet. tannen Kluft,
60 Rmet. tannen Knüppel,
31 Rmet. tannen Rodestämme.
Schönberg, den 25. October 1891.
Der Oberförster
C. Hottelet.
Torf=Auction
im Vitenser Forste
auf dem Nesower Torfmoore,
am Montag, den 2. November 1891 unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen, über
170 Mille Formtorf.
Die Auction beginnt Morgens 9 Uhr.
Nach beendeter Torfauction sollen auf dem Nesower Moore die Streukaveln verpachtet werden.
Vitense, den 2. November 1891.
L. Wiegandt,
Großherzogl. Revierförster.
Erklärung.
Die Beleidigung, welche ich gegen den Molkereiverwalter Sörrensen hierselbst ausgesprochen habe und welche ich bedaure, nehme ich hiermit zurück und erkläre, daß ich von Herrn Sörrensen nur Gutes und Ehrenhaftes weiß.
Carlow, den 23. October 1891.
Käthnereipächter
Fritz Borchert.
Heute früh entschlief sanft nach langem schweren Leiden mein innigst geliebter Sohn
Johannes
im 34. Lebensjahre, welches ich allen Theilnehmenden tief betrübten Herzens hiermit anzeige.
Schönberg, den 28. October 1991.
M. Eckmann geb. Rieckhoff.
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 1. November, Nachmittags 3 Uhr statt.
Am 27. d. M. entschlief sanft unser lieber Sohn
Ernst
im Alter von 1 Jahr 2 Monaten. Dies zeigt allen Verwandten und Bekannten an
L. Burmeister u. Frau,
geb. Krohn.
Die Beerdigung findet am Sonnabend Nachmittag 2 1/2 Uhr statt.
Anzug-Stoffe,
Paletot-Stoffe,
Hosen-Stoffe
welche ich auf Wunsch unter Garantie anfertigen lasse, empfiehlt in großer Auswahl und geschmackvollen Mustern
Heinrich Meyer.
Jagd-Westen v. 2 Mk. an.
Unterhosen v. 90 Pfg. an.
Unterhemden v. 75 Pfg. an.
Blaue wollene Jacken
in allen Preislagen.
Eigengesponnene Wolle Pfd. 1,60 M.
Feine engl. Wolle Pfd. 2,50 u. 3 M.
Hochf. Kammgarnwolle Pfd. 4 u. 5 M.
empfiehlt
Heinrich Meyer.
Bohnerwachs,
Goldkäferlack,
Lederappretur,
Spiritus-Sarglack,
sowie sämmtliche Drogen
empfiehlt C. Schwedt.
Wer es weiss
wie das Neue Finanz= und Verloosungsblatt 25. Jahrgang, 1/4jährl. Mk. 2.- (bei der Post sub Nr. 4417) seinen Lesern durch Winke, Warnung u. Rath schon manchmal ein Vermöge eingebracht oder erhalten hat, der wird und bleibt zeitlebens Anonnent desselben. Probe=Nummer gratis bei
A. Dann, Stuttgart.
Kleider=Stoffe,
Kleider=Lamas,
Kleider=Parchen
sowie hochfeine abgepaste
Roben
empfiehlt
Heinrich Meyer.
232. Mecklenb. Landes=Lotterie.
Hauptgewinn ev. 500 000 Mark.
Jetzt bedeutend vergrößert!
Ziehung 1. Klasse
am 2. November. a. c.
1/2 1/4 1/8
M. 6.30 3.15. 1.58
versendet ohne Anrechnung
von Porto's und Listen
Johs John Lübeck. Königstraße 85.
seit 1865 besteh. Lotterie=Collecte.
4 Schafe und 4 Lämmer und 1 1/2jährige Hündin
sind sofort zu verkaufen bei
Schäfer Bruhn
in Westerbeck.
Sonntag
Tanzmusik
für die Nacht.
J. Boye.
[ => Original lesen: 1891 Nr. 85 Seite 4]Deutsche
Antisklaverei Geld-Lotterie
18 930 Gewinne ohne jeden Abzug.
1 à 600 000 Mk., 1 à 300 000 Mk., 1 à 150 000 Mk., 1à 125 000 Mk., 1 à 100 000 Mk., 1 à 75 000 Mk. etc.
Zwei Ziehungen in Berlin.
I. Klasse:
vom 24. bis 26. November 1891.
II. Klasse:
vom 18. bis 23. Januar 1892.
Preis der Original-Loose für I. Klasse 1/1 Mk. 21.00 1/2 Mk. 10.50. 1/10 Mk. 2.10.
Loose, welche in erster Klasse nicht gezogen sind, können zur zweiten Klasse gegen Zahlung des Betrages wie erste Klasse erneuert werden.
Carl Heintze, Loose-General-Debit,
Berlin W., Unter den Linden 3.
Adresse für telegraphische Einzahlungen: "Heintze Berlin Linden".
Für Porto und eine Gewinnliste sind 30 Pfg. beizufügen. Einschreiben 20 Pfg. extra.
J. W. Hundt, Schönberg i. Mecklb.
empfiehlt sein großes Schuhwaarenlager zu nachstehenden Preisen:
Herren Kropfstiefel an 13 M. - .
do. gewichste rindlederne Halbstiefel an 7 M. - .
do. genarbte rindlederne Halbstiefel an 8 M. 50 .
Damen=Stiefelletten von Lackleder an 8 M. - .
Damen=Stiefelletten von gutem Roßleder an 6 M. - .
Damen=Knopfstiefel zu verschiedenen Preisen, Steppschuhe, Herren=Morgenschuhe,
Filzpantoffel in großer Auswahl zu billigen Preisen, Filzsohlen à Paar 25 Pfg.
Kampf= genossen= |
|
Verein 1870/71. |
Schönberg. |
Am Sonntag, den 1. November, Nachm. 2 Uhr, ordentliche Versammlung im Vereinslocal.
Tagesordnung:
Verschiedene Vereinsangelegenheiten.
Der Vorstand.
Versammlung des Imkervereins
Sonntag, den 1. November.
Die Zählkarten sind dem Schriftführer, Lehrer Wegner, einzuliefern. Der Wanderlehrer Borgmann wird einen Vortrag halten.
Der Vorstand.
Zu dem am Freitag, den 6. November d. J. stattfindenden
Sänger-Concert
mit nachfolgendem Ball
im Krellenberg'schen Locale hierselbst ladet ergebenst ein
Anfang 6 Uhr.
Der Vorstand des Carlower Männergesangvereins.
Zum Verschießen
von fettem Ochsenfleisch am Sonntag, den 1. und Montag, den 2. November bei Herrn Gastwirth Sterly in Selmsdorf lade Freunde und Gönner ergebenst ein.
Ein Satz von 3 Schüssen kostet 1 M.
J. Bahr, Schlachter.
NB. Am Sonntag, den 1. November:
Einweihungs-Ball.
Diejenigen Personen, welche sich an dem Festessen des 3. November, Nachmittags 4 Uhr, im Boye'schen Gasthause betheiligen wollen, werden ersucht, sich beim Herrn Gastwirth Boye bis zum Sonnabend dieser Woche Tischkarten à 3 M. zu lösen und dort zugleich den Musikbeitrag der Herren (50 .) einzuzahlen. Das Festprogramm liegt iin Boye'schen Gasthause aus.
Schönberg, den 26. October 1891.
Der Jubiläumsfestausschuß.
Jubiläumsfestausschuß.
Die Herren werden hierdurch gebeten, am Sonntag den 1. November d. J., Nachm. 4 Uhr zu einer Sitzung im Boye'schen Gasthause zusammenzutreten.
Georg Krüger.
Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 1. November
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Reformationsfest.
(Collecte für die Lauenb.=Ratzeburgische Bibelgesellschaft.)
Abendkirche fällt aus.
Dienstag, den 3. November.
Gottesdienst Vormittags 10 Uhr: Pastor Kämpffer.
Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg
nach Lübeck:
9,49 Vorm. 12,02 Mitt. 3,10 Nachm. 7,11 Abends. 11,37 Nachts.
nach Kleinen:
7,32 Morg. 10,13 Vorm. 12,51 Nachm. 5,21 Nachm. 8,36 Abends.
Markt=Preise in Lübeck. [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Getreide=Preise in Lübeck. [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Viehmarkt in Hamburg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Hierzu eine Beilage
und Illustrirtes Beiblatt Nr. 44.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1891 Nr. 85 Seite 5]Erste Beilage
zu Nr. 85 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 30. October 1891.
[Die Originalseite ist nicht verfügbar.]
[ => Original lesen: 1891 Nr. 85 Seite 6][Die Originalseite ist nicht verfügbar.]
[ => Original lesen: 1891 Nr. 85 Seite 7]Zweite Beilage
zu Nr. 85 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 30. October 1891.
- Hauptmann Galster, der am Donnerstag dem Prinzen Karl, Sohn des Kronprinzen von Dänemark, Mathematikunterricht ertheilte, ist während der Stunde infolge eines Herzschlags plötzlich todt niedergefallen.
- In Glogau bestand dieser Tage der 17jährige Sohn des Juwelier Hermsen vor der Prüfungs=Commission das Examen der Einjährig=Freiwilligen und zwar auf Grund seiner tüchtigen Leistungen im Kunsthandwerk als Goldarbeiter. Bekanntlich entbinden hervorragende Arbeiten die Künstler, Kunsthandwerker u. s. w. von der Prüfung in den wissenschaftlichen Lehrfächern, die sonst gefordert wird.
- Das Militärgericht zu Würzburg verurteilte den Sergeanten Gutgesell vom 1. Cheveauxleger=Regiment, welcher den Gemeinen Helbig derart mit kaltem Wasser waschen und übergießen ließ, daß Helbig stumm wurde, zu sechs Monaten Gefängniß und Degradation.
- Europamüden Auswanderern nach Amerika sei folgender Passus aus dem kürzlich von drüben eingetroffenen und öffentlich mitgetheilten Brief eines nach San Francisco Ausgewanderten zur Beherzigung empfohlen: "Wenn heutzutage jemand den Entschluß faßt, der Heimath den Rücken zu kehren und sein Glück in dem großen Amerika zu suchen, so soll er ja nicht glauben, ein Schlaraffenland zu finden, wo einem die gebratenen Tauben in den Mund fliegen und das Gold auf der Straße liegt, so daß man sich nur zu bücken braucht, um dasselbe aufzunehmen. Es ist auch hier, wie überall, daß der Schuster bei seinen Leisten bleibe. Fleiß und Sparsamkeit, das sind die Mittel und Wege, sich auch hier angenehm durchs Leben zu schlagen. Man muß amerikanisch Arbeiten und deutsch haushalten, dann wird es nicht fehlen, hier vorwärts zu kommen". Wer aber gar, nach sozialdemokratischer Art, am liebsten überhaupt nicht arbeiten und ebensowenig haushalten, d. h. sparsam leben will, wird in Amerika ebenso schlimm daran sein als hier, trotz aller Singer, Bebel und Liebknechte.
- Aus Antwerpen wird ein Löwenkampf zwischen einem Löwen und einer Löwin im zoologischen Garten gemeldet: Man hatte die beiden Thiere zu einandergesellt, da sie sich bisher ganz ruhig verhalten hatten. Der Löwe stürzte sich aber sofort auf die Löwin, zermalmte ihr das Rückgrat und schlug seine Krallen in den Hals des Thieres, welches brüllend zusammenbrach und verendete. Der Tod der prächtigen Löwin ist für den Garten ein empfindlicher Verlust.
- In den Gemeinden der Gegend von Cahors in Frankreich hat ein Massenübertritt zum Protestantismus stattgefunden, weil der Bischof die Abhaltung einer zweiten Sonntagsmesse in den Gemeindekirchen verboten hatte.
- Die Themse ist in der Nacht zum Montag um 24 Zoll gestiegen. Das Hochwasser zerstörte die Rhederei in Hambledon und richtete einen unberechenbaren Schaden an.
- In Folge starker Regengüsse sind Rhone, Loire und Saone gewaltig angeschwollen. Mehrere Zuflüsse derselben sind bereits über ihre Ufer getreten und bedrohen die anliegenden Orte.
- Der letzte Sturm auf dem Schwarzen Meer hatte mehrere Havarien zur Folge. Ein englischer Dampfer war auf hoher See gezwungen, über 1000 Schafe, die er aus der Krim nach Frankreich führte, über Bord zu werfen.
- Die Industriellen der schwedischen Stadt Goethenburg beschäftigen sich jetzt ernstlich mit der Frage der, Kraftübertragung des gewaltigen Trollhättafalles nach genannter Stadt für den Betrieb von Maschinen. Nach einer Berechnung würden für den dortigen Maschinenbetrieb ca. 7000 Pferdekräfte in Betracht kommen. Die Kosten werden für den Wasserfall selbst pro Pferdekraft und Jahr erheblich billiger als der bisherige Dampfbetrieb.
- In Rom ist das Gerücht im Umlauf, der Papst habe aus der Bank von England bedeutende dort hinterlegte Summen behoben.
- Von Ueberschwemmungen wurde jetzt auch Norditalien heimgesucht. Infolge heftiger, anhaltender Regengüsse sind dort sämmtliche Flüsse über getreten. Die Eisenbahnverbindung ist an vielen Stellen unterbrochen, so z. B. zwischen Turin und Savona und zwischen Cassina und Strevi.
- Der Krater des neuen Vulkans bei der Insel Pantelleria hat eine Länge von 700 und eine Breite von 200 Metern. Es werden fortgesetzt Glühschlacken und Bimsstein ausgeworfen.
- Auch aus Spanien wird Ueberschwemmungen gemeldet. Dort ist das Oberthal des Guadiana überschwemmt; zahlreiche Häuser, Menschen und Vieh sind vom Wasser fortgerissen worden. Viele Ortschaften befinden sich noch in großer Gefahr und entbehren, da sie vom Wasser umgeben sind, aller Lebensmittel.
In den spanischen Provinzen Granada und Almeria dauern die Ueberschwemmungen fort; der Schaden ist erheblich, mehrere Ortschaften sind fast gänzlich zerstört.
- Der Marquis Grimaldi di Torresani wurde bei Caltanissetta (Sizilien) von Banditen entführt, die für ihn ein ungeheures Lösegeld fordern.
- Auch aus den engl. Provinzen eingehende Depeschen melden andauerndes Hochwasser in Folge von Regengüssen; namentlich in West=England sind tausende von Ackern unter Wasser und Gutsbesitzer wie Pächter schwer geschädigt. Auch das Themsethal ist theilweise überschwemmt.
- In Montana (Nordamerika) hat man Rubinen und Saphire entdeckt. Die Steine aus Montana, die man in New=York zeigte, haben alle Farbennuancen in Blau, Roth, Gelb und Grün. Die grünen Saphire sind die seltensten. Es hat sich natürlich sogleich eine Gesellschaft zur Ausbeutung der neuen Edelsteinlager gebildet.
- Eine amerikanische Gesellschaft beabsichtigt für die Weltausstellung in Chicago einen Turm zu erbauen, der 1100 Fuß hoch, also fast doppelt so hoch als der Eiffelturm in Paris, werden soll.
- Petroleum und Wissenschaft. Zur Begründung der neuen Universität zu Chicago, welche die "erste Hochschule der neuen Welt" werden soll, hat der Präsident der "Standard Oil Company", Herr Rockefeller, zehn Millionen Dollars beigesteuert. In einer Zuschrift an den ersten Rektor der Universität, Professor Harper, hat nunmehr derselbe Herr erklärt, daß die von ihm geleitete Gesellschaft ihn ermächtigt habe, zur ferneren Ausstattung der Hochschule und der damit zu verbindenden wissenschaftlichen Anstalten noch weitere zehn Millionen Dollars zur Verfügung zu stellen. Die Summe könne während der nächsten Jahre nach Vorlegung der darauf bezüglichen Pläne erhoben werden.
Auf verwegener Bahn.
Kriminalnovelle von Gustav Höcker.
(Nachdruck verboten.)
[Fortsetzung.]
[ => Original lesen: 1891 Nr. 85 Seite 8]Auf verwegener Bahn.
Kriminalnovelle von Gustav Höcker.
(Nachdruck verboten.)
[Fortsetzung.]
|