[ => Original lesen: 1891 Nr. 36 Seite 1] Am 4. Mai fand in Düsseldorf die Festtafel der Provinzialvertretung im Ständehause beim Besuch des Kaisers statt. Im Verlauf des Banketts hielt der Kaiser eine hochpolitische Rede, die ungefähr folgenden Wortlaut hatte: "Ich wollte, der europäische Friede läge in meiner Hand; ich würde dafür sorgen, daß er nicht gestört werde. Ich werde nichts unversucht lassen, daß er erhalten bleibe. In der inneren Gesetzgebung werde ich die betretenen Wege um keinen Zoll verlassen. Mit aller Kraft werde ich dafür sorgen, daß in der Industrie dem Arbeitgeber und Arbeitnehmer nach beiden Seiten hin Recht werde. Um dies zu ermöglichen, ist es Pflicht des Regenten, nach außen Verbindungen zu suchen. Ich freue mich, mittheilen zu können, daß gestern der österreichische Handelsvertrag paraphirt worden ist. Ich habe die Ueberzeugung, daß das Heil nur im Zusammenwirken liegt. In diesem Sinne trinke ich auf das Wohl der Provinz."
Die Schwester des Kaisers, Gemahlin des Prinzen von Schaumburg=Lippe, wurde am 5. Mai in Bonn auf einer Spazierfahrt aus dem Wagen geschleudert. Der Wagen schlug um, die Prinzessin bestieg anscheinend unverletzt wieder den Wagen.
Die vom Reichskanzler v. Caprivi im Reichstage erwähnte Militärpensionsnovelle wird, wie es heißt, eine Besserstellung der dem Offizierstande nicht angehörigen Militärpersonen enthalten und die gegenwärtig sehr geringen Pensionen der Unteroffiziere erhöhen.
Moltkes Nachfolger als Präsident der Landes=Vertheidigungskommission in Berlin soll, wie es heißt, der Feldmarschall Prinz Albrecht von Preußen, Regent von Braunschweig, werden. Der Prinz ist dem Range nach der zweite der deutschen Feldmarschälle. Rangältester ist der Feldmarschall Graf Blumenthal, General=Inspekteur der zweiten deutschen Armee=Inspektion.
Bei Gelegenheit eines Besuches, den der englische Schriftsteller Sidny Whitemann, Verfasser der Schrift "Das kaiserliche Deutschland", dem Fürsten Bismarck abgestattet hat, ist der Altreichskanzler auch auf seine Wahl in den Reichstag zu sprechen gekommen und hat dabei erklärt, daß er nur dann im Reichst erscheinen werde, wenn Fragen von besonderer Wichtigkeit zur Erörterung stehen. Der Fürst hat sich ferner über die Beziehungen Italiens zu den Mächten ausgelassen und den heutigen Dreibund für eine fortdauernde Notwendigkeit erklärt; vielleicht seien die Rüstungen Italiens größer gewesen, als not thue, sie könnten wohl auch etwas eingeschränkt werden. Das Verbleiben im Dreibund aber liege im eigensten Interesse Italiens.
Als Kosten für die Beteiligung des Reiches an der Chicagoer Weltausstellung verlangt der dem Bundesrat zugegangene Nachtragsetat 100 000 Mk. Dieser Betrag ist nur zur Vorbereitung der Beteiligung der Reiches an der Chicagoer Ausstellung bestimmt. Die Gesamtkosten sind auf eine Million Mark veranschlagt.
Am 15. d. werden die Handelsvertrags=Delegirten Deutschlands und Oesterreich=Ungarns wieder zusammentreten, diesmal um die Verhandlungen mit den schweizerischen Delegirten wegen des Handelsvertrags der Schweiz mit Deutschland und Oesterreich=Ungarn in Angriff zu nehmen. Der Modus gemeinsamer Führung der Handelsvertragsverhandlungen, der auch für die anderweitigen Vertragsabschlüsse beibehalten wird, ist bezeichnend und bedarf wohl nicht erst eines Commentars.
In Wien wurde am Sonntag der deutsch=österreichische Handels=Vertrag in der Schlußkonferenz der deutschen und österreichischen Unterhändler festgestellt und soll am 15. Februar 1892 in Kraft treten. Er ist für eine zwölfjährige Dauer vereinbart und enthält außer dem eigentlichen Tarifvertrag eine vollständige Seuchen=Konvention und überdies Bestimmungen, welche im Verkehr auf den Eisenbahnen beider Reiche eine gleiche Behandlung in der Ein=, Aus= und Durchfuhr verbürgen.
In letzter Zeit sind mehrere Broschüren gegen Oesterreich erschienen, die sich durch große Gehässigkeit auszeichnen. Die "Nordd. Allg. Ztg." bemerkt hierzu durch einen aus dem auswärtigen Amte kommenden Artikel: Das einzige, was uns hinsichtlich dieser Veröffentlichungen werth erscheint, ist die Thatsache, daß auch bei uns vereinzelte Elemente vorhanden sind, denen es nützlich erscheint, Mißtrauen zwischen Deutschland und seine Bundesgenossen zu säen, daß derartige Versuche verfangen sollten, glauben wir nicht. Im Gegentheil: Wir sind überzeugt, daß, jemehr solche Bestrebungen zu Tage treten, Deutschland nur um so fester und vertrauensvoller zu seinen Bundesgenossen stehen wird.
Aus Luxemburg schreibt man dem "Frkfrt. Journ.", daß das Gerücht von einer bevorstehenden Verlobung des Erbgroßherzogs Wilhelm von Luxemburg mit der Prinzessin Margarethe, der jüngsten Schwester Kaiser Wilhelms, seit der Annahme des großherzoglichen Majorats mit größter Bestimmtheit auftrete.
Die Zolleinnahmen von New=York im Monat April belaufen sich auf 7 711 917 Dollars gegen 13 617 857 Dollars im gleichen Zeitraum des vorigen Jahres. Die Zolleinnahmen von Philadelphia betrugen in demselben Monat 640 188 Dollars gegen 2 393 705 Dollars im April vorigen Jahres. Die Verminderung der Zolleinnahmen ist hauptsächlich durch die Aufhebung der Zuckersteuer verursacht.
- Der Großherzog von Mecklenburg=Schwerin hat zu Gunsten der Landwirthschaft an die Forstbeamten strenge Befehle zur Vertilgung des Schwarzwildes auf den Domanialgütern erlassen.
- Güstrow, 6. Mai. Der zum Tode verurtheilte Raubmörder Busch, welcher augenblicklich noch der Vollstreckung seines Urtheils wartet, hat in letzter Nacht in Gemeinschaft mit seinem Wärter einen neuen Mord= und Fluchtversuch gemacht. Wegen der Gefährlichkeit des Individuums und seiner Aeußerung, ehe er sich den Kopf nehmen lasse, passiere noch etwas, war Busch geschlossen an der Wand befestigt, jedoch derart, daß er sich auf das ihm zum Bett dienende Lager legen konnte. Wie allen derartigen Verbrechern, so war auch ihm ein ständiger Wächter beigegeben. Diesen hatte er jedoch be=
[ => Original lesen: 1891 Nr. 36 Seite 2]wegen gewußt, ihm ein Stemmeisen und eine Feile mitzubringen. Durch Ersteres wurden dann die angelegten Fesseln gesprengt. Busch legte sich darauf ins Bett, deckte sich mit der Schlafdecke zu und simulirte im Einverständniß mit dem Wärter krampfartige Zuckungen des Körpers, wie auch ohnmachtartiges Daliegen. Es handelte sich nämlich darum, den Hauptwächter die Thür der Zelle öffnen zu lassen, um ihm die Schlüssel des Hauptausganges zu nehmen und dann ins Freie zu gelangen. Zu dem Zweck schellte der Wärter und sofort erschien der Hauptwärter vor der Klappe der Zellenthür. Auf die Mittheilung des Zellenwärters, daß der Busch in Zuckungen läge, öffnete der Hauptwärter die Zellenthür, trat ein und forderte den Wärter auf, dem Busch die Decke abzunehmen, da dieser sich vielleicht die Pulsader geöffnet habe. Auf anscheinend ängstliches Zurückgehen des Wärters bückte sich der Hauptwärter über Busch, um die Decke zurück zu nehmen. In diesem Augenblick fuhr jedoch Busch dem Ahnungslosen mit beiden Händen an die Kehle, der Zellenwärter kam von hinten seinem sauberen Kumpanen zur Hülfe, so daß der Hauptwärter zu Boden geworfen wurde. Durch den Lärm dieser Affaire aufmerksam gemacht, schlug nun der in einer Nebenzelle befindliche Wärter Lärm. Der Hausmeister erwachte, eilte hinauf in die offenstehende Zelle und stürzte sich auf den Busch. Der nun verrathete Zellenwächter eilte sofort aus der Zelle, schloß dieselbe hinter sich und wollte fliehen. Er wurde jedoch frühzeitig ergriffen und gefesselt. Leider hatte man dem überfallenen Wärter bereits so zugesetzt, daß es erst nach längeren Anstrengungen gelang, ihn ins Leben zurückzurufen.
- Das Comitè zur Errichtung eines Denkmals für die Kaiserin Augusta hat bis jetzt 94 432 Mk. gesammelt.
- Unter der Spitzmarke: "Moltke's letzte Zeichnung" theilt man folgende Erinnerung aus dem parlamentarischen Leben des Feldmarschalls mit: "Es war am Donnerstag, dem Tage vor seinem Hinscheiden. Im Reichstage wurde das Arbeiterschutzgesetz verhandelt, und Stadthagen hielt gerade eine endlose Rede, die den Grafen Moltke förmlich nervös zu machen schien; unruhig war er mehrere Male auf= und abgegangen und hatte sich zeitweise auf verschiedene Plätze niedergelassen, bis er auf seinen Klappsitz in der ersten Reihe der Conservativen zurückkehrte. In Gedanken versunken, saß er eine Weile da, dann ergriff er die Feder und begann auf einem der vor ihm liegenden Blätter mit Anträgen herumzustricheln; er machte Schattirungen zwischen den Lettern, verband dieselben und umzog den ganzen Schriftsatz mit Linien, so daß die Zeichnung schließlich einer Fortificationsskizze ähnlich sah. Bald sammelten sich einige Fractionsgenossen hinter seinem Rücken und beobachteten ihn schweigend. Als der große Zeichner das bemerkte, legte er die Feder nieder und zeigte bereitwilligst den Umstehenden das Blatt. Es machte die Runde von Hand zu Hand und verschwand schließlich in der Mappe des Herrn v. Helldorf, der Moltke's Nachbar im Parlament war und, selbst ein fleißiger Zeichner während der Sitzungen, stets ein Skizzenbuch vor sich hat. "Das gebe ich nicht wieder heraus, Exzellenz," erklärte Herr v. Helldorf. "Nun bitte ich aber auch noch um Ihre Namensunterschrift!" Lächelnd schob der Marschall indessen das Blatt zurück; die Spielerei mochte ihm nicht würdig erscheinen, seinen Namen zu tragen."
- Ueber einen Primanerstreik, der auf einem Berliner Gymnasium zum Ausbruch gekommen sein soll, wissen die "B. N. N." Folgendes zu melden: "Ein unliebsamer Vorfall hat sich in der Oberprima eines hiesigen Gymnasiums in den letzten Tagen ereignet. Der vortragende Ordinarius der Classe hatte Veranlassung zur Unzufriedenheit mit einem der jüdischen Schüler und äußerte dies, indem er ihn mit "Lump" bezeichnete. Der hierdurch sich verletzt fühlende Schüler ersuchte den Lehrer, das Wort zurückzunehmen, und als der Lehrer sich weigerte, nahm der gekränkte Schüler ohne Weiteres seine Bücher und verließ in Begleitung seiner 16 Kameraden die Classe. Die Oberprima des Gymnasiums ist dadurch einstweilen verwaist; denn sämmtliche Oberprimaner haben übereinstimmend erklärt, nicht eher die Classe wieder betreten zu wollen, bevor der Professor nicht sein Wort zurückzunehmen erklärt.
Auf den Ausgang der Sache darf man gespannt sein."
- Ein hier studirender Japaner hat eine Berliner Uhrenhandlung um Waaren im Werthe von 1500 Mark durch folgendes raffinirtes Manöver zu prellen gewußt. Der Industrieritter aus dem Reiche der Mitte bestellte unter dem Namen "Osimna" - sein wirklicher Name lautet Kenkitsi=Nische=Nura - bei dem Uhrenhändler eine Auswahl goldener Uhren und Ketten, welche dem Besteller in den Räumen der chinesischen Gesandtschaft zur Ansicht vorgelegt werden sollte. Der angebliche "Osimna" erklärte in seinem Schreiben, daß er sich an genanntem Orte in den Vormittagsstunden im chinesischen Gesandtschaftshotel aufzuhalten pflege. In der That traf der Uhrmacher den jungen Japaner in der chinesischen Gesandtschaft, wo derselbe auch bekannt zu sein schien, und überreichte ihm sieben goldene Uhren und vier goldene Ketten. "Osimna" gab vor, sich über den beabsichtigen Kauf nicht sogleich schlüssig machen zu können, und bat den Uhrenhändler, ihm die Goldwaaren 24 Stunden gegen Empfangsschein zu überlassen. Unvorsichtiger Weise ging der Uhrenhändler auf diesen Vorschlag ein; als er am folgenden Tage wieder kam, war der Japaner nicht dort und der Uhrenhändler erfuhr nun, daß derselbe mit der chinesischen Botschaft garnichts zu thun habe. Weitere Rercherchen ergaben, daß "Osimna" bislang im fünften Stockwerk eines Hauses ein Zimmer innegehabt und dort unter den dürftigsten Verhältnissen mit einem Mädchen zusammen gelebt, sich inzwischen aber nunmehr in Gemeinschaft seiner Geliebten mit den erbeuteten Goldwaaren entfernt hatte. Die Kriminalpolizei fahndet eifrigst nach dem japanischen Gauner.
- Ein partielle Schiffahrtssperre ist für die Kieler Bucht bis zum 30. d. Mts. angeordnet worden. Bis zu diesem Tage finden nämlich die Schießübungen der 1. Matrosen=Artillerie=Abtheilung zu Friedrichsort statt. Geschossen wird an den Wochentagen von 7 Uhr Morgens bis 1 Uhr Nachmittags. Die Grenzen des Schußfeldes liegen zwischen der A=Boje und der 1. Boje einerseits und dem Friedrichsorter Leuchtturm andererseits. Dampfer, welche eine gelbe Flagge zeigen, besorgen den Sicherheitsdienst.
- Von einer entsetzlichen That, die im Dorfe Hasenkrug bei Neumünster verübt worden ist, erhält das "Kieler Tageblatt" Kunde. Die Ehefrau des dortigen Hufners Homfeld ermordete nämlich in einem Anfall von religiösem Wahnsinn ihre beiden Kinder im Alter von 1 1/2 Jahren. resp. ca. 6 Wochen, und zwar schlachtete sie die kleinen Wesen förmlich ab, indem sie ihnen die Kehle durchschnitt, das Blut in einem Gefäß auffing und dann die beiden kleinen Leichen im Keller nebeneinander legte. Die Mörderin wurde verhaftet.
- Ein hartnäckiger Selbstmordkandidat ist der von der Strafkammer zu Saargemünd wegen Raubes zu sechs Jahren Zuchthaus verurtheilte Metzger Julius Müller aus Oelheim. Bis zu seiner Verbringung ins Zuchthaus wird er im Saargemünder Gefängniß verwahrt und bildet hier einen Gegenstand steter Sorge für die Beamten. Sein ganzes Sinnen und Trachten geht darauf, sich ums Leben zu bringen. Aus einem Zinnlöffel hatte er ein Messer zurechtgemacht und versuchte sich damit zu erstechen. Die Wunde, welche er sich beibrachte, war jedoch nicht tödtlich. Kaum genesen, versuchte er, sich die Hirnschale an der Wand seiner Zelle einzurennen. Auch diese Absicht scheiterte. Müller wurde jetzt in die Zwangsjacke gesteckt. Es gelang ihm jedoch, diese aufzubeißen und eine Schnur aus ihr herauszuziehen. An dieser Schnur hing er sich auf. Eben wollte es mit ihm zu Ende gehen, als ein Aufseher dazukam und den unermüdlichen Selbstmörder abschnitt. Nunmehr stellte man ihm einen Wärter, der sich stets in der Zelle des Lebensmüden aufhält. Seit diesem Tage weigert sich Müller hartnäckig, irgendwelche Nahrung zu sich zu nehmen. Seit Dienstag, den 14. April, hat der Mann keinen Bissen gegessen, doch nimmt er von Zeit zu Zeit einen Trank Wasser.
- Durch eine heftige Feuersbrunst, welche bei starkem Winde rasch um sich griff, wurden am Freitag in dem 155 Häuser zählenden elsässischen Dorfe Mussig, Kreis Schlettstadt, gegen 100 Wohngebäude mit der Kirche und dem Gemeindehaus in Asche gelegt.
- Die französische Regierung hat die Beisetzung
[ => Original lesen: 1891 Nr. 36 Seite 3]des Prinzen Jerome Napoleon auf der Insel Korsika verboten.
- In Pest haben die Fabrikanten sämmtliche Arbeiter, die am 1. Mai gefeiert haben, entlassen.
- In der Krakauer Irrenanstalt starb die ehemalige Karmeliternonne Barbara Ubryk, welche 1869 großes Aufsehen hervorrief, als entdeckt wurde, daß sie 21. Jahre lang in einer kloakenähnlichen Zelle eingemauert gewesen.
- In Troy im Staate Alabama stürzte das dortige Opernhaus während einer Dilettantenvorstellung zusammen und begrub 20 Personen unter seinen Trümmern. Von diesen wurden 16, welche nur leichte Verletzungen empfangen hatten, gerettet, während 2 junge Mädchen als Leichen und 2 andere schwer verwundet herausgezogen wurden.
Anzeigen.
Holz=Auction.
Am Donnerstag, den 14. Mai cr., Vormittags 10 Uhr anfangend, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Bürger-Schützenhofe ca. 2500 Dutz 3/4", 1", 1 1/4" und 1 1/2" föhren und grän
ebenkantige,
sowie ca. 200 Dutz.
gehobelt u. gespundete
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in öffentlicher Auction versteigert und verkauft werden.
Genaue Verzeichnisse sind vom 7. d. Mts. ab beim Unterzeichneten kostenfrei zu erhalten.
Lübeck, den 4. Mai 1891.
G. Olrogge,
beeid. Auctionator.
Am Tage nach Pfingsten, Dienstag, den 19. April d. J., Vormittags 10 Uhr, werde ich in meiner Wohnung folgende Gegenstände öffentlich meistbietend verkaufen:
verschiedenes Holländereigeschirr, Eimer, Rahmtiene und blecherne Milchsatten, ferner 1 Bettstelle und Leutebetten, einige Stühle und Tische und was sich sonst vorfindet.
Bechelsdorf, den 6. Mai 1891.
Wehde, Holländereipächter.
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Geschäfts=Umfang 1890: 70 766 Polizen mit 568,752,420 M. Versicherungssumme.
Zunahme 1890: 7474 Polizen mit 60,698,296 M. Versicherungssumme.
Die Norddeutsche hat während ihres 22jährigen Bestehens 765 451 Polizen mit 6122 Millionen Mark Versicherungssumme abgeschlossen und für Schäden ca. 47,000,000 Mark Entschädigung vergütet. Sie ist schon seit ihrem 9. Jahre die weitaus größte aller bestehenden Hagel=Versicherungsgesellschaften und bietet sowohl durch die Zahl und Versicherungssumme ihrer Mitglieder als durch ihre Ausdehnung über ganz Deutschland die größte Sicherheit selbst in den hagelreichsten Jahren, zugleich aber eine Garantie für mäßige Durchschnitts=Beiträge.
Reserven 752,771 Mark 91 Pf. Entschädigung von 6% ab; bei Verzicht auf Schäden unter 12% Ermäßigung der Prämie um 20%. Gewährung eines bis 50% steigenden Rabatts für Schadenfreiheit, desgl. von 5% bei 5jähriger Versicherung.
Zu jeder näheren Auskunft, sowie Uebersendung von Antragsformularen sind jederzeit die Agenten bereit:
Reserven: 813 296 Mk. 48 Pfg.
Entschädigung von 6% ab, bei Verzicht auf die Schäden unter 12% Ermäßigung der Prämie um 20%. Gewährung eines bis 50% steigenden Rabatts für Schadenfreiheit, desgl. von 5% bei 5jähriger Versicherung.
Abschätzung der Schäden unter Mitwirkung der von den Mitgliedern in den Bezirks=Versammlungen gewählten Taxatoren.
Wohlfeile und bequeme Versicherung der kleinen Ackerwirthe durch die Gemeinde=Versicherungen.
Die große Zunahme der Gesellschaft ist der beste Beweis, daß die Einrichtungen und Erfolge der Norddeutschen mehr als die jeder anderen Gesellschaft den Beifall des versichernden Publikums gefunden haben.
Zu jeder näheren Auskunft, sowie Uebersendung von Antragsformularen sind jederzeit bereit:
W. A. Utermöhl, Haupt=Agent in Schönberg.
H. Retelsdorf, Hauswirth in Gr. Mist.
Petersen, Ortsvorsteher in Bergrade.
J. Boysen, Jäger in Breitenfelde.
H. Schulz, Landmann in Juliusberg. |
Fr. Gerdts, Gemeindevorsteher in Kühsen.
H. Burmeister, Landmann in Sandesneben.
J. H. Schmidt, Gemeindevorsteher in Schmilau.
E. Schröder, Malermeister in Schwarzenbeck.
Fr. Heidborn, Generalagent in Güstrow i/M. |
[ => Original lesen: 1891 Nr. 36 Seite 4]Aachener u. Münchener Feuer=Versicherungs=Gesellschaft.
Der Geschäftsstand der Gesellschaft ergiebt aus dem nachstehenden Auszug aus dem Rechnungsabschluß für das Jahr 1890:
Grundkapital |
M. |
9,000,000.- |
Prämien=Einnahme für 1890 |
M. |
8,663,178.20 |
Zinsen=Einnahme für 1890 |
M. |
684,346.80 |
Prämien=Ueberträge |
M. |
5,700,924.50 |
Uebertrag zur Deckung außergewöhnlicher Bedürfnisse einschließlich des gesetzlichen Reservefonds von M. 900,000 |
M. |
4,900,000.- |
----------------------------------------------------- |
|
M. |
28,948,449.50 |
Versicherungen in Kraft am Schluße des Jahres 1890 |
M. |
5,503,490,064.- |
Schönberg i. M., den 1. Mai 1891.
Aug. Spehr, Agent der Gesellschaft.
Möbelversicherungs-Verein
für das Fürstenthum Ratzeburg.
3. Generalversammlung
am Sonntag, den 10. Mai d. J., Nachmittags 1 Uhr, beim Gastwirth Jabs in Schlag=Resdorf.
Tagesordnung: 1. Rechnungsablage. 2. Wahl der Kreisvorsteher zu Schlagsdorf und Lankow. 3. Verschiedenes.
Um recht zahlreichen Besuch der Mitglieder wird dringend gebeten.
Der Vorstand.
Die Mitglieder der
Selmsdorfer Todtenlade
werden ersucht, zur Generalversammlung
am Dienstag, den 19. Mai 1891
Alle zu erscheinen, da andere Bestimmungen getroffen werden müssen.
Anfang Vormittags 8 Uhr.
Der Vorstand.
Thierschau
und
Ausstellung landwirthschaftlicher Maschinen
und Geräthe, Producte und industrieller
Landeserzeugnisse in Ratzeburg am
Donnerstag den 18. Juni 1891.
veranstaltet vom
St. Georgsberger landwirthschaftlichen Verein.
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Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 10. Mai.
Frühkirche: fällt aus.
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.
Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg nach Lübeck:
9,49 Vorm. 12,02 Mitt. 3,15 Nachm. 7,19 Abends. 11,22 Nachts.
nach Kleinen:
7,36 Morg. 10,13 Vorm. 12,51 Nachm. 5,29 Nachm. 9,02 Abends.
Getreide=Preise in Lübeck. [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck. [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Viehmarkt in Hamburg. [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Hierzu Illustrirtes Beiblatt Nr. 19.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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