[ => Original lesen: 1890 Nr. 47 Seite 1] Die Abreise Kaiser Wilhelms nach Kiel, Dänemark und Norwegen ist jetzt endgiltig auf den 24. ds. Mts. festgesetzt. In Christiania werden außerordentliche Veranstaltungen zum Empfange des Kaisers getroffen.
Der "Post" ist aus Wien die Nachricht zugegangen, daß Kaiser Wilhelm die Einladung des Kaisers von Oesterreich, den Manövern in Siebenbürgen beizuwohnen, angenommen hat. Es gilt als wahrscheinlich, daß sich damit ein Besuch der beiden Kaiser in Ungarn verbinden wird, der nach den Manövern in Schlesien erfolgen würde.
Der deutsche Bundesrath geht mit dem Plane um, mit der Volkszählung d. J. eine Gewerbestatistik zu verbinden, auf deren Grund dann weitere sozialpolitische Untersuchungen vorgenommen werden sollen.
Im Seniorenconvent des Reichstags besteht nach einer Meldung der "Hamburger Nachrichten" die Absicht, den Schluß der Session auf den 29. Juni in Aussicht zu nehmen.
Die Militär=Commission des Reichstages hat die Militär=Vorlage mit 16 gegen 12 Stimmen angenommen, ebenso mit größeren Majoritäten die Windthorstschen Resolutionen betreffend Herabminderung der Präsenzzeit, zweijährige Dienstzeit etc.
Die Militär=Commission des Reichstages bewilligte die neue Friedensstärke der Armee. Die Aussichten für die Berathung im Plenum sind wieder zweifelhafter geworden, da alle süddeutschen Centrumsmitglieder nur im Falle sofortiger Konzessionen ganz für die Militärvorlage stimmen wollen.
Zwischen Deutschland und England ist ein befriedigendes Abkommen wegen der afrikanischen Angelegenheit abgeschlossen, mit welchem die Nordseeinsel Helgoland von England an Deutschland abgetreten ist.
Um das heilige Feuer, welches die guten Beziehungen zwischen Rußland und Frankreich belebt, nicht erkalten zu lassen, wird der russische Botschafter in Paris demnächst im Auftrag des Zaren dem Präsidenten Carnot die Insignien des St. Andreas=Ordens in Brillanten überreichen. Beim Gedanken an die Reden, die dabei gehalten werden, muß den Franzosen schon jetzt das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Der russische Thronfolger wird am 1. August eine Reise um die Erde beginnen. Er begiebt sich von Petersburg nach Odessa, wo er mit dem Großfürsten Georg zusammentrifft. Beide besuchen zuerst das Heilige Land, um dann über Ceylon, Australien, Japan und China nach Wladiwostok zu segeln. Die Rückreise erfolgt durch das Gebiet der Vereinigten Staaten von Amerika.
Der Kronprinz von Italien traf am Mittwoch Abends 11 Uhr in Rom wieder ein und wurde auf dem Bahnhofe von dem Könige empfangen; auch die Minister, die Hofwürdenträger, die Spitzen der Behörden und der marokkanische Gesandte waren zur Begrüßung erschienen.
Die italienische Regierung kaufte von der Familie Garibaldi die derselben geschenkte Insel Caprera für 450 000 Lire zurück. Das Wohnhaus Garibaldis verbleibt jedoch Eigenthum der Familie.
Der bulgarische Ministerpräsident hat von Neuem in einer sehr energischen Note die Forderung auf Anerkennung des Fürsten Ferdinand an die Mächte gerichtet.
- Neustrelitz, 16. Juni. Ihre Königl. Hoheiten der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin begaben sich gestern Abend 7 Uhr mit Gefolge nach Berlin zum Besuche der dortigen Pferdeausstellung.
- Als Geschenk Kaiser Wilhelms für den Zaren ist dieser Tage eine der nunmehr für die ganze deutsche Kavallerie eingeführten neuen Stahllanzen nach Petersburg abgegangen. Wie bekannt, ist bei der russischen Kavallerie seit langem ein "Glied" mit Lanzen, die einen hölzernen Schaft haben, bewaffnet. Kaiser Wilhelm interessirte sich seit seinem Petersburger Besuch im Jahre 1888 ganz speziell für die Einführung der Lanzen bei der ganzen deutschen Reiterei. Die Lanzenfrage wurde denn auch in diesem Sinne entschieden, jedoch den früheren Ulanenlanzen die neue Stahllanze vorgezogen. Ein Exemplar derselben zu besitzen, hatte Kaiser Alexander den Wunsch ausgesprochen, und sobald Kaiser Wilhelm davon erfuhr, sandte er eine solche Lanze nach Petersburg, wo der deutsche Militärbevollmächtigte, Oberstlieutenant v. Villaume, sie bereits dem Zaren übergeben haben dürfte.
- Die Feuerwehr in Berlin hatte einige Tage Ruhe, denn seit dreimal 24 Stunden hatte es in Berlin nicht gebrannt. Ein seltenes Vorkommniß in der Millionenstadt.
- 1000 Berliner Kinder gehen am Montag, den 7. Juli, in Ferienkolonien. Von gegen 4000 Kindern, welche die Vertrauensärzte empfohlen hatten, hat das Comite 2300 Kinder zu berücksichtigen beschlossen. Dasselbe hofft aber noch auf die werkthätige Unterstützung der Mitbürger.
- Der Haupttreffer von 500 000 M. bei der 4. Ziehung der Schloßfreiheit=Lotterie fiel nach Breslau und war die Nummer 31069, auf welche der Gewinn fiel, nur in zwei Haupttheilen ausgegeben. Davon spielten die eine Hälfte die Buchhalter der Breslauer Eiswerke, die andere Hälfte ein Kohlenkaufmann in Breslau.
- In Hamburg beantragte der Senat bei der Bürgerschaft die Bewilligung von 300 000 Mark behufs Herstellung der elektrischen Beleuchtung des Stadttheaters und baulicher Verbesserungen desselben, sowie von 57 000 Mk. jährlicher Unterstützung als Beitrag zu den vermehrten Beleuchtungskosten für zehn Jahre vom Tage der Inbetriebsetzung derselben an. Sodann beantragte der Senat eine weitere Bewilligung von 4 015 000 Mk. für die Herstellung eines neuen Hafens auf der Veddel.
- Um unberechtigten Strikes erfolgreich begegnen zu können, hat sich in Hamburg=Altona ein "Arbeitgeber=Verband" gebildet, welcher aus der Vereinigung der hervorragendsten Industrien und Gewerbe besteht und ein Garantie=Kapital von 1,500,000 Mk. besitzt. Betheiligt sind dabei die Hamburger Rheder, der Verband der Eisenindustrie Hamburgs, die Bauhütte und die meisten übrigen Innungen, der Verein der Ewerführerbaase, die
[ => Original lesen: 1890 Nr. 47 Seite 2]Spritinteressenten, die Quartiersleute, die Brauereien, die Mälzereien etc.
- Ein Monstre=Sozialistenprozeß steht demnächst in Altona in Aussicht. Nicht weniger als 75 Arbeiter sind wegen unerlaubter Verbreitung von Druckschriften angeklagt.
- Während man in Preußen=Deutschland sich trotz aller dahin zielenden Bestrebungen gegen die Einführung des Zonentarifs ablehnend verhält, hat in Oesterreich das Handelsministerium sogar schon die Privatbahnen aufgefordert, über den möglichen Zeitpunkt der Einführung des Kreuzerzonentarifs zum 15. Juli d. J. Anträge zu stellen, und die Aussig=Teplitzer, sowie die Buschtherader Eisenbahn angewiesen, vom 1. Oktober an den Kreuzerzonentarif einzuführen.
- In Hannover ist am Sonnabend Morgen der Raubmörder Bensch durch den Scharfrichter Reindel vermittelst der Guillotine hingerichtet worden.
- Seit einigen Tagen sieht man in Köln a. Rh. eingezogene Reservisten mit gar merkwürdigen Uniformen herumgehen. Dieselben, für den Landsturm bestimmt, werden jetzt zur Probe getragen; es sind lose sitzende Kittel von dunkelblauem Stoff, die durch Säbelkoppel auf den Hüften zusammengehalten werden. Schön sieht das neue Uniformstück nicht aus, aber es soll bequem sein, was für Landsturmmänner immerhin in die Waagschale fällt.
- Aus Danzig wird berichtet, daß in der Nacht zum Mittwoch ein am Pulverschuppen zu Neufahrwasser auf Posten stehender Soldat den zu seiner Ablösung herbeikommenden Wachtposten erschossen hat.
- Die Gebirgsflüsse Schlesiens stiegen infolge zweitägigen Regens. Der Zacken ist aus den Ufern getreten, auch der Bober ist bereits um 3 Meter gestiegen und hat die Boberniederung überflutet. Das Wasser steigt noch immer. Der Schaden an Feldfrüchten ist groß. Die Verbindung der Ortschaften untereinander ist nur mittelst Kähnen möglich.
- Ein seltsamer Streit ist in der Schützengilde zu Sprottau entbrannt, welcher zeigt, daß auch in unserer Zeit der Humor nicht ausgestorben ist. Besagte Gilde hat ihren König, den Kupferschmiedemeister Reichmann, abgesetzt, weil er Mangels Apanage sich der Ovation, d. h. dem vom König zu bezahlenden Schmause entzog. Jetzt fordert nun die Gilde von dem entthronten König die Reichsinsignien zurück, Se. Majestät aber weigern sich, dieselben herauszugeben, weil er, der Kupferschmiedemeister Reichmann, für dieses Jahr als wohlberechtigter König auch die Hoheitszeichen seiner Würde führen dürfe. Die Gilde hat in Folge dieser königlichen Erklärung beschlossen, die Entscheidung der Gerichte anzurufen.
- In Lunzenau bei Dresden starb dieser Tage eine arme Dulderin, die 78 Jahre alte Christiane Rust, gegen deren Leidenszeit selbst die des biblischen Kranken am Teiche Bethesda nichts war. Die arme Frau konnte seit ihrem 16. Lebensjahre, also volle 62 Jahre lang, weder gehen, noch stehen, noch liegen. In einem eigens dazu hergestellten Lattenstuhl, in halbsitzender Stellung, hat sie ihre ganze lange 62jährige Leidenszeit vollbracht, auf die Güte und Pflege ihrer Mitmenschen angewiesen.
- Am königl. Hofbräuhause am Platzl zu München bot bis vor kurzem eine alte Rettigverkäuferin, die auch von der Armenpflege unterstützt wurde, ihre Waare feil. Die Person ist dieser Tage verstorben; in ihrem Strohsack versteckt, fanden sich gegen 23 000 Mark in klingender Münze vor.
- Vor kurzem starb in Innsbruck der wohlhabende und angesehene Bürger Ettel, der als Liebhaber von Alterthümern eine große Anzahl werthvoller Gegenstände aus den verschiedensten Jahrhunderten zusammengebracht hatte. In seinem Nachlaß befand sich auch ein Schrank, der mehrere Fächer mit Marterwerkzeugen enthielt. Das oberste Fach trug die Inschrift: "Moderne Marterwerkzeuge aus dem 19. Jahrhundert," und zeigte, als man es öffnete, - Steuerzettel, Zahlungsaufträge, Exekutionsbefehle etc.
- Die Asch der Königin Kleopatra. Aus Chicago berichtet der "New=York Herald": Im Bureau der Weltausstellung ist dieser Tage eine seltsame Offerte eingetroffen. Ein Herr Alexander Tagliaferro in Alexandria hat das Grab und die Ueberreste der Königin Kleopatra für die Kleinigkeit von 60 000 Dollars zum Kauf angeboten. Beigeschlossen war diesem Angebot ein Theelöffel voll Asche, die von der schönen Fürstin stammen soll. Der Vice=Präsident hat dieses "Waarenmuster" auf dem Friedhof deponieren lassen.
Ganz seid. bedruckte Foulards Mk. 1,90 bis 6,25 p. Met. - vers. roben= u. stückweise porto= und zollfrei in's Haus das Seidenfabrik=Dépôt G. Henneberg (K. u. K. Hoflief.) Zürich. Muster umgehend. Briefe kosten 20 Pf. Porto.
Anzeigen.
Antragsmäßig soll über die zur Baeck sub Nr. 10 belegene Büdnerei c. p. des Tischlers Wilhelm Schwarz daselbst ein niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf
Sonnabend, den 12. Juli d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstück sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 26. April 1890.
Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
A. Dufft.
In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuches über die zu Lübseerhagen sub Nr. III belegene Vollstelle c. p. des Vollhufners Heinrich Lenschow daselbst wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protokoll sofort im Termin der Präclusiv=Abschied erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 16. Juni 1890.
Großherzogl. Amtsgericht.
G. Horn.
A. Dufft.
Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über den Nachlaß des hierselbst verstorbenen Pferdehändlers H. Wigger ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf
Dienstag, den 1. Juli 1890,
Vormittags 11 Uhr,
vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte hierselbst anberaumt.
Schönberg, den 16. Juni 1890.
Schnell, Prot.
Gerichtsschreiber des Großherzogl. Amtsgerichts.
Wider den flüchtig gewordenen Tischlergesellen Paul Pirch aus Neu=Beelitz, welcher dringend verdächtig ist, sich am 27. Mai d. Js. einer Unterschlagung schuldig gemacht zu haben, ist der richterliche Haftbefehl erlassen.
Ich bitte um Vigilanz, event. Festnahme und Benachrichtigung.
p. Pirch ist 26 Jahre alt, groß und schlank, hat blondes Haar und ist ohne Bart. Bekleidet war derselbe bei seiner Entweichung mit einer braunen Hose und einem grauen Jacket.
Besondere Kennzeichen: Als Tätowirung trägt p. Pirch auf dem einen Arme das Tischlerwappen; an seinem linken Zeigefinger fehlt das vordere Glied.
Schönberg, den 18. Juni .1890.
Der Amtsanwalt.
H. Fölsch.
[ => Original lesen: 1890 Nr. 47 Seite 3]Steckbrief.
Gegen den Schuhmacher August Heitmann (oder Gustav Hieltmar) aus Schlesien, welcher flüchtig ist und sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Amtsgerichts=Gefängniß abzuliefern und von der Verhaftung schleunigst Nachricht hierher zu geben.
Neustrelitz, den 14. Juni 1890.
Großherzogliche Staatsanwaltschaft.
H. Götze.
Besondere Kennzeichen:
Tätowirung auf dem Arm unterhalb des Ellenbogengelenkes, bestehend aus einem Kranz aus Blättern, worin sich 2 über Kreuz liegende Hammer mit Stielen von blauer Farbe befinden.
Auctionsanzeige.
Am Freitag, den 27. Juni d. J., Vorm. 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Lenschow in Selmsdorf die Nachlaßsachen der Busch'schen Eheleute in Bardowiek öffentlich meistbietend gegen Barzahlung verkauft werden, als namentlich:
3 Stand Betten, 3 Bettstellen, Leinen, und Leinenzeug, 1 gr. Kleiderschrank, Tische, Stühle, Koffer, Laden, Wanduhr, Küchenschrank u. Küchengeräth, 3 Kessel, Ackergeräthschaften, Küben, Säcke, 1 Ziehwagen, 1 Schiebkarre, Mannes= und Frauenkleider, 2 Ziegen, 2 Schafe, 1 Lamm, kleingem. Holz und 1 Rest Torf, Heu, circa 80[]R. Kartoffelpflanzung, etwas Gemüse und was sonst vorhanden.
Vieh, Feuerung, Heu, Kartoffeln und Gemüse sind vor der Auction zu besichtigen, da diese Gegenstände an Ort und Stelle verbleiben, in Selmsdorf aber verkauft werden.
Staffeldt, Gerichtsvollzieher.
Holz=Auction.
Am Donnerstag, den 26. d. Mts., Vormittags 10 1/2 Uhr anfangend, sollen durch den Unterzeichneten auf der Lastadie, Platz VI
ca. 2500 Dutz. ebenkantige und
Wahlbretter
in öffentlicher Auction meistbietend verkauft werden.
Verzeichnisse sind an Ort und Stelle sowie schon jetzt beim Unterzeichneten kostenfrei zu erhalten.
Lübeck, den 17. Juni 1890.
G. Olrogge,
beeid. Auctionator.
Verkauf eines Grundstückes.
Mit Zustimmung der interessirten Hypothekgläubiger werde ich am
Sonnabend, den 28. Juni d. J.,
Vormittags 10 Uhr
im Gastwirth Boyeschen Hause zu Schönberg mein an der Siemzerstraße hieselbst belegenes Wohnhaus c. p. öffentlich meistbietend verkaufen lassen und soll dem Meistbietenden der Zuschlag sofort in diesem Termin ertheilt werden. Die Verkaufsbedingungen können vom 23. d. Mts. ab bei mir eingesehen werden.
Das Grundstück, in bester Lage der Stadt gelegen, besteht aus:
a. einem zweist. mass. fast neuen Wohnhause;
b. einem Hintergeb. mit Waschk., Wagenschauer u. Holz= pp. Ställen;
c. einem groß. mass. neu erb. zweist. Pferdestall, welch letz. mit Leichtigk. zur Wohn. umgeb. werden kann, u.
d. circa 7 Schffl. Aussaat Ackerland.
Dieses sich zu jedem Geschäftsbetr. als auch als Privath. vorz. eignende Grundstück ist deshalb zum Ankauf best. empf.
Schönberg i/M., den 16. Juni 1890.
Frau Wigger, Marie geb. Bohnhoff.
Das Futter auf dem Bohnrad und auf dem Moor habe ich noch zu verkaufen
D. Meyer Ww.
Auf dem Forsthofe zu Schlagbrügge sollen am Dienstag, den 1. Juli d. J., von Morgens 9 Uhr an in öffentlicher Auction gegen Baarzahlung verkauft werden:
Sämmtliche Mobilien, Haus= und Küchengeräth, Bettzeug, 1 Zeugrolle, 1 Decimalwaage, 2 Paar Siehlen, davon 1 Paar gut erhaltener Kutschsiehlen, eine bedeutende Partie sehr starker und gut erhaltener Reckschlethe, 3 Schafe, 16 Hühner und was sich sonst noch vorfindet.
Ersparniß- u. Vorschuß-Anstalt.
Die Anstalt ist während des
Johannistermines
vom 24. Juni bis 1. Juli d. J.
an den Werktagen
von 8 bis 12 Uhr Vormittags
und
am Sonntag, den 29. Juni d. J.
von 7 bis 9 1/2 Uhr Morgens
geöffnet.
Schönberg, den 14. Juni 1890.
Das Directorium.
Unter den großen politischen Zeitungen Deutschlands
nimmt das ca. 70 Tausend Abonnenten besitzende Berliner Tageblatt und Handelzeitung unstreitig einen der ersten Plätze ein.
Die hervorragenden Leistungen des "Berliner Tageblatt" in Bezug auf rasche und zuverlässige Nachrichten über alle wichtigen Ereignisse, durch umfassende besondere Drahtberichte seiner an allen Weltplätzen angestellten eigenen Korrespondenten werden allgemein gebührend anerkannt. In einer besonderen vollständigen Handelszeitung wahrt das "Berliner Tageblatt" die Interessen des Publikums, wie diejenigen des Handels und der Industrie durch unparteiische und unbefangene Beurtheilung. Unter Mitarbeiterschaft gediegener Fachautoritäten auf allen Hauptgebieten, als Litteratur, Kunst, Astronomie, Chemie, Technologie und Medien, erscheinen im "Berliner Tageblatt" regelmäßige werthvolle Original=Feuilletons, welche vom gebildeten Publikum besonders geschätzt werden. Das B. T. bringt ausführliche Parlamentsberichte, bei wichtigen Sitzungen in einer Extra=Ausgabe, welche noch mit den Nachtzügen versandt wird. Ziehungslisten der preußischen Lotterie, sowie Effekten=Verloosungen. Militärische und Sport=Nachrichten, Personal=Veränderungen der Civil= und Militär=Beamten. Ordens=Verleihungen. Reichhaltige und wohlgesicherte Tages=Neuigkeiten aus der Reichshauptstadt und den Provinzen. Interessante Gerichtsverhandlungen. - In den Theaterfeuilletons von Dr. Paul Lindau werden die Aufführungen der bedeutenden Berliner Theater einer eingehenden Beurtheilung gewürdigt, während in der Montags=Ausgabe des "Berliner Tageblatts: "Zeitgeist" sich die ersten Schriftsteller mit gediegenen und zeitgemäßen Beiträgen ein Stelldichein geben. Das illustrirte Witzblatt "Ulk" erfreut sich wegen seiner zahlreichen vorzüglichen Illustrationen, sowie seines treffend witzigen und humorvollen Inhalts längst der ungetheilten Gunst der deutschen Lesewelt. Die "Deutsche Lesehalle" bringt als "illustr. Familienblatt" unter sorgfältigster Auswahl des Stoffes kleine, Herz und Gemüth anregende Erzählungen, sowie Aufsätze belehrenden Inhalts. Für Zerstreuung und Unterhaltung sorgen Rebuse, Räthsel, Skat=Aufgaben etc. Die "Mittheilungen über Landwirthschaft, Gartenbau und Hauswirthschaft" bringen neben selbstständigen Fachartikeln zahlreiche Rathschläge für Haus und Hof, so daß jeder Jahrgang, durch ein Sachregister vervollständigt, gleichsam ein wertvolles Recept= und Nachschlage=Werk bildet. Im täglichen Roman=Feuilleton des nächsten Quartals erscheinen folgende hochinteressante Romane: "Nixenblumen" von H. Herold, "Der Pifferaro" von Woldemar Urban, "Die Ehre der Welasky's" von Moritz von Reichenbach. - Man abonnirt auf das täglich 2 mal in einer Abend= und Morgen=Ausgabe erscheinende "Berliner Tageblatt und Handels=Zeitung" bei allen Postanstalten des Deutschen Reiches für alle 5 Blätter zusammen für 5 Mark 25 Pfg. vierteljährlich.
Zu verkaufen
1 Fuder Kleeheu
bei J. Greiff.
Zu vermiethen.
Zu Michaelis d. J. habe eine kleine Wohnung, bestehend aus 2 Zimmern u. Küche an ruhige Leute oder an eine einzelne Dame zu vermiethen.
J. Greiff.
Gesucht ein Torfbäcker
auf 2 bis 3 Wochen.
Schönberg, 16. Juni 1890.
J. Licht, Bürstenmacher.
[ => Original lesen: 1890 Nr. 47 Seite 4]Schlossfreiheit-(Geld)-Lotterie.
Haupt= und Schlußziehung
vom 7. bis. 12. Juli cr.
Originale und Antheile bedeutend unter Planpreis:
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Porto und amtliche Ziehungsliste 30 Pf., Einschreiben 20 Pf. extra.
Rob. Th. Schröder,
Stettin.
Bankgeschäft (Errichtet 1870.) General-Debit.
NB. Schon in der 1. Klasse fielen 300 000 Mark in meine Collecte.
Am Sonntag, dem 22. Juni, Nachmittags 2 Uhr, findet auf dem Schützenplatze in Schönberg ein
Taubenwerfen
statt, zu welchem hierdurch freundlichst eingeladen wird. Nach Beendigung desselben
Tanzmusik
im Köster'schen Locale.
Zu dem Sonntag, den 29. und Montag, den 30. d. Mts. bei mir stattfindenden
Scheiben-Schiessen
nach guten Gewinnen lade ich meine Freunde und Gönner hierdurch ganz ergebenst ein.
Am ersten Tage Tanz-Musik
bis über Mitternacht hinaus.
Gastwirth J. Wienk,
Sülsdorf.
Am Montag, dem 30. Juni, Nachmittags präcise 2 Uhr hält die
Schuhmacher-Innung
zu Schönberg i/M.
ihre 2. diesjährige ordentliche Haupt=Versammlung im Innungs=Locale ab, wozu die Mitglieder hiedurch freundlichst eingeladen werden.
Tagesordnung:
1) Einschreiben von Lehrlingen.
2) Erheben der Innungs=Beiträge.
3) Abrechnung, betr. die Gesellen=Reiseunterstützung.
4) Abstimmung über Entsendung eines Deligirten auf den Bundestag nach Berlin auf den 7., 8. und 9. Juli.
5) Allgemeine Innungs=Angelegenheiten.
Schönberg, im Juni 1890.
Der Vorstand.
Sonntag,den 22. d. Mts., Nachmittags von 4-6 Uhr werden im Krellenberg'schen Gasthause zu Carlow, Vorträge über eine in Schönberg zu gründende Herberge zur Heimat und Verpflegungsstation gehalten, wozu hierdurch ganz ergebenst eingeladen wird.
Matjes=Hering
empfiehlt
W. Wieschendorf.
Geldgesuch.
2 Posten Geld in Höhe von 3000 M. in hiesige Landstellen.
1 Posten Geld in Höhe von 2400 M. in hiesige Landstellen.
sowie verschiedene kleinere Posten werden noch zum Johannis=Termin gesucht gegen Hypothekenschein oder sonstige Sicherheit durch
J. P. Maass, Marienstraße 46.
Für die freundlichen Glückwünsche zu unserer silbernen Hochzeit sagen herzlichen Dank
Carl Hauschild und Frau.
Schönberg, den 16. Juni 1890.
Durch die glückliche Geburt eines gesunden Mädchens wurden hocherfreut
Hamburg, den 18. Juni 1890.
J. Eckmann und Frau,
geb. Smeding.
Danksagung.
Für die bei dem Begräbnisse unserer innigst geliebten Mutter, Schwiegermutter und Großmutter Frau Auguste Buschow geb. Gerbsch, bewiesene Teilnahme, sowie für die vielen Blumenspenden und für die inhaltsreichen trostbringenden Worte des Herrn Pastor Kaempffer am Grabe der Entschlafenen sagen hiermit verbindlichsten Dank
die trauernden Hinterbliebenen.
Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 15. Juni.
Frühkirche: Pastor Langbein.
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.
Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg
nach Lübeck:
6,55 Vorm. 9,50 Vorm. 3,21 Nachm. 7,19 Abends. 11,12 Nachts.
Nach Kleinen:
7,51 Morg. 10,13 Vorm. 12,51 Nachm. 5,29 Nachm. 8,48 Abends.
Getreide=Preise in Lübeck. [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck. [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Hierzu eine Beilage
und ein Illustrirtes Beiblatt Nr. 25.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1890 Nr. 47 Seite 5]Beilage
zu Nr. 47 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 20. Juni 1890.
- Bei der am letzten Freitag in Spandau stattgefundenen schrecklichen Explosion scheinen doch 4 Arbeiter ums Leben gekommen zu sein. Während der Mittagspause hielten dieselben gewöhnlich ihre Mittagsruhe in den jetzt aufgeflogenen Gebäuden. Es scheint also nicht ausgeschlossen zu sein, daß sie auch vor der Katastrophe ihre alten Plätze aufgesucht hatten, und daß ihnen diese Gewohnheit verhängnißvoll geworden ist. Die in die Luft geflogenen Trockenhäuser waren aus Cement, Gips und Holz aufgeführt. Dieselben sind vom Platze gänzlich verschwunden; 300 Meter im Umkreise der Explosionsstätte ist der ganze Erdboden, sowie die Schutzwälle, welche die dortigen Häuser an zwei Seiten einfriedigten, mit weißem, mehlartigen Staub, Balkenstücken, Maschinentheilen u. s. w, bedeckt. Der weiße Pulverstaub ist bis nach dem Spandauer Bock geflogen, wo er wie ein Reif auf die Gebäude, Bäume und Pferdebahnwagen niederfiel. Die Explosion erfolgte am Freitag Mittag 5 Minuten vor 12 3/4 Uhr. Die in einem der Trockenschuppen befindliche Schießbaumwolle hatte, vermuthlich durch Selbstentzündung infolge einer entstandenen Reibung oder durch zu große Hitze in dem Schuppen, sich entzündet und trotz der Vorsichtsmaßregeln hatte sich die Explosion drei Nachbarschuppen mitgetheilt, deren Inhalt ebenfalls explodierte. Durch die ungeheure Gewalt des Luftdruckes war einer der Kleiderschuppen, in dem sich etwa 180 Personen befanden, in sich zusammengebrochen und hatte sämmtliche Arbeiter unter sich begraben. Zwei der Trockenschuppen waren gänzlich vom Erdboden verschwunden, die Steine auf Entfernungen von 100 Metern herumgeschleudert, die dicken Balken total zersplittert und größere bis 1 Zentner schwere Stücke 15 Meter hoch emporgeschleudert, während von den beiden anderen Schuppen nur die Bedachung ausgerissen und die Seitenwände zum Theil zertrümmert sind. Die 4 in die Luft geflogenen Gebäude enthielten zusammen 110 Zentner Schießbaumwolle. Nachdem sich die Arbeiter von dem ersten Schreck erholt hatten, machten sich dieselben daran, die unter dem Kleiderschuppen Begrabenen, welche daselbst ihr Mittagsmahl eingenommen haben, aus ihrer entsetzlichen Lage zu befreien und nach 1/2stündiger Arbeit waren bereits die 180 Mann aus den Trümmern herausgeholt, von denen glücklicherweise nur 15 Personen - soweit bis jetzt festzustellen war, Verletzungen davongetragen hatten; ferner wurden noch drei Männer verletzt in den Gängen aufgefunden, sodaß insgesammt 18 Personen zu Schaden gekommen sind, von welchen 7 schwere, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen erlitten. In der etwa fünf Minuten entfernt gelegenen Patronenfabrik wurden 16 Mädchen infolge des Schreckes ohnmächtig und drei von Krämpfen befallen, ebenso fielen in Spandau mehrere Straßenpassanten bewußtlos zu Boden. In der alten Pulverfabrik "Eiswerder", welche 1/2 Stunde von der Unglücksstelle entfernt liegt, entstand eine Panik, die Arbeiter, welche sich dort in den Fabrikräumen befanden, drängten den Ausgängen zu, rissen die schwächeren unbarmherzig zu Boden und eilten über dieselben fort, doch haben hier nur drei Personen, soweit bekannt, unerheblichere Verletzungen erlitten. In Westend und Charlottenburg, Saatwinkel sind zahlreiche Schaufenster und Fenster in Wohngebäuden zersprungen; das Palmenhaus in der Charlottenburger Flora hat stark durch den Luftdruck gelitten und die dichten Rauch= und Staubwolken, welche in der Nähe der Pulverfabrik alles schwarz färbten und auf Entfernungen von 6 Meilen wahrgenommen wurden, drangen in Charlottenburg in die Wohnungen ein. Auch in den nördl. und nordwestl. Stadtgegenden Berlins wurde der durch die Explosion entstandene Luftdruck wahrgenommen. Die Konstruktion der Trockenkammern hat ein größeres Unglück verhindert. Die Schuppen sind aus Fachwerk mit 1/2 Fuß starken Balken, die Fugen sind mit Mauersteinen ausgefüllt. Dieses verhältnißmäßig starke Gebäude trägt ein ganz leichtes Pappdach, welches bei einer etwaigen Explosion in erster Linie abgerissen wird; so steigt der ungeheure Luftdruck, statt sich nach den Seiten auszubreiten, in die Höhe, und diesem einzigen Umstande ist es zu verdanken, daß Spandau und in erster Reihe Hasselwerder nicht durch die Explosion demoliert wurde. Höchst gefährdet durch dieselbe war ein gerade um diese Zeit in der Nähe der Unglücksstelle vorüberfahrender, zwischen Spandau und Westend kursierender Personenzug; durch den gewaltigen Luftdruck drohte die Lokomotive aus dem Geleise geschleudert zu werden, und nur durch die Thätigkeit des Lokomotivführers, welcher die Maschine im Moment der Explosion stark bremste, wurde ein Eisenbahnunglück verhütet. Auf der in der Nähe der neuen Pulverfabrik belegenen Berliner Chaussee wurde ein Passant durch den Luftdruck von der Straße etwa 20 Schritt weit auf das Feld hinaus geschleudert, ohne jedoch irgendwelchen Schaden genommen zu haben. Auf der Havel wurde das Wasser durch den Luftdruck fußhoch empor geschleudert und es dauerte mehrere Minuten, ehe die Fluten sich wieder beruhigten.
- Wie Wiener Blättern gemeldet wird, sind in letzter Zeit in der Umgegend von Sambor in Galizien auf den Feldern und in den Gebüschen Wölfe aufgetaucht, welche die Landbevölkerung in großen Schrecken versetzten. In einigen Dörfern, wie Koble und Berescia, drangen die Wölfe sogar in die Stallungen, woselbst sie Pferde, junge Fohlen, Schweine und Schafe zerfleischten.
- Die üble Gewohnheit, die Kirschen sammt den Steinen zu verschlucken, hat schon so manches Unheil angerichtet. Es ist gar nicht selten, daß Kinder und Erwachsene das Verschlucken von Obstkernen mit dem Leben büßen müssen. So hatte Hofrath Prof. Nothnagel in Wien dieser Tage Gelegenheit, seinen Hörern ein solches Opfer des Kernschluckens vorzuführen. Es war dies ein 16jähriger Tischlerlehrling, Namens Johann Brunnecker, welcher vor einigen Tagen eine kleine Anzahl von Kirschen sammt den Steinen aß und schon am nächsten Tag unter den Erscheinungen einer akuten Bauchfell= und Darmentzündung ins allgemeine Krankenhaus gebracht wurde, zugleich wurde die Diagnose auf eine Durchborung des Darmrohrs durch Kirschkerne gestellt, doch war der Kranke nicht mehr zu retten. Die Diagnose wurde durch die Leichenschau bestätigt.
- Ein Unzufriedener. Das "Neue Wiener Tageblatt" berichtet: Wilhelm Riede, ein unverbesserlicher Vagant, stand neulich als Häftling vor dem Bezirksgericht Alfergrund unter der Anklage der Uebertretung des Vagabundengesetzes, deren er auch geständig war. Das Urtheil lautete auf 14 Tage strengen Arrests. Richter: Sind Sie mit der Strafe zufrieden? Angeklagter: Nein! Richter: Dann können Sie von dem Rechtsmittel der Berufung Gebrauch machen. Angeklagter: Nein! Ich verlange den Tod durch Erschießen! Sprachs, und ging kaltblütig in die Zelle ab.
- Auf dem Säntis (Schweiz) fiel am Sonnabend 5 Centimeter hoch Schnee.
- Die Cholera in Spanien. Den offiziösen Nachrichten über den Ausbruch der Cholera in Spanien möge nachstehende private Mittheilung aus Madrid als Ergänzung dienen. Die in der Provinz Valencia ausgebrochene Epidemie wird jetzt amtlich als Cholera bezeichnet. Sie entstand durch die Aufgrabung der von früheren Epidemien inficirten Erde. Sie brach am 13. Mai aus und wurde bis jetzt verheimlicht. Im Ganzen fanden 130 Erkrankungen und 60 Todesfälle statt. Von den Rugat benachbarten Orten ist bisher nur einer inficirt, wo 15 Erkrankungen und 7 Todesfälle stattfanden.
- Eine Schaar maskierter Räuber bestieg bei New=Salem in Süd=Dakota, einen Zug der nördlichen Pacific=Bahn und zwang den Lokomotivführer
[ => Original lesen: 1890 Nr. 47 Seite 6]zu halten. Hierauf versuchten sie den Postwagen zu plündern, konnten aber den Geldschrank nicht öffnen. Die Fahrgäste wurden nicht belästigt.
- Die Cheyenne=Indianer sind auf dem Kriegspfade und flieht die ländliche Bevölkerung, von Schrecken ergriffen, in die Städte. Die Männer bewaffnen sich und bereiten sich auf eine Schlacht mit den Rothhäuten vor. Der Gouverneur verlangte für 1000 Mann Gewehre und Munition, es wird jedoch noch einige Zeit verstreichen, bis Bundestruppen auf dem Schauplatze erscheinen können.
- Auf der Höhe der neufundländischen Küste, im 53. Breitengrade befinden sich 500 Eisberge, welche sich im Kurs der Oceandampfer hinabbewegen. Zwei Berge sind von ungeheurem Umfange; ein jeder bedeckt eine Wasserfläche von einer Quadratmeile.
Schwer gebüßt.
Eine Erzählung von Filipp Moreno.
Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
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