[ => Original lesen: 1886 Nr. 99 Seite 1] Der deutsche Reichstag berieth in der Montagssitzung den Antrag des Abg. Reichensperger (Zentrum) gegen das Duellwesen, welcher die Regierung auffordert, dem Duellwesen schärfer entgegenzutreten und die Strafe für sogen. amerikanische Duelle zu erhöhen. Der Antrag wurde an eine Kommission von 14 Mitgliedern verwiesen.
Der Reichstag wird sich übrigens, wie es heißt, am 17. oder 18. d. Mts. für die Festzeit vertagen. In diesem Falle wäre die zweite Berathung der Militärvorlage vor Weihnachten ausgeschlossen.
Die Militärkommission des Reichstages hat am Montag die Generaldebatte beendet. Am Dienstag sollte mit der Spezialdebatte begonnen werden. Abg. Windthorst bedauerte, daß kein Vertreter des auswärtigen Amtes zugegen sei. Kriegsminister Bronsart von Schellendorf verlas darauf eine Erklärung, in welcher gesagt wird, etwas neues über die Beziehungen der Mächte könne nicht ohne Schaden für unsere auswärtigen Beziehungen und den allgemeinen Frieden mitgetheilt werden. Abgeordneter Bamberger erklärt, er habe am Freitag keine Abrüstung durch Deutschland empfohlen, sondern nur gesagt, es empfehle sich nicht, wenn Deutschland weiter aufrüste. Von Rußland drohe Deutschland größere Gefahr, als von Frankreich. Was sich als unabweislich herausstelle, werde er bewilligen. Abgeordnete Graf von Saldern=Ahlimb und von Helldorf sind für die Vorlage. Der letztere weist darauf hin, daß der Reichstag aufgelöst werden würde, wenn er das Gesetz nicht bewillige. Abgg. Windthorst und Richter=Hagen bezweifeln, daß eine Reichstagsauflösung der Regierung Vortheil bringen werde. Das Volk wolle keine neuen Lasten, Abg. Windthorst warnt speciell noch vor Verfassungsänderungen, die zu nichts Gutem führen werden. Abg. v. Helldorf weist darauf hin, daß die Vorlage auch einen Vertrauensbeweis für die auswärtige Politik des Kanzlers bedeute. Von einer Ueberlastung des Volkes könne man nicht reden. Von Verfassungsänderungen habe er nicht gesprochen, sondern nur von der drohenden Reichstagsauflösung.
Allgemein überrascht hat in der Militär=Kommission die Aeußerung des Kriegsministers, daß in Deutschland sich jährlich etwa 40 000 Mann der Einführung beim Militär, in Frankreich nur 6000 etwa entzögen. Der Kriegsminister schob es dem Wandertrieb der Deutschen zu, sie scheuten sich, für 3 Jahre an einen Ort in so jungen Jahren gebunden zu sein. In der Sonnabend=Sitzung gab Major Haberling vom Generalstab eine ausführliche Darstellung der französischen und russischen Streitkräfte. Besonders hob er die außerordentliche Entwickelung des russischen Eisenbahnwesens in den letzten Jahren nach der deutschen und österreichischen Grenze hervor. Rußland könne ein werthvoller Verbündeter, aber auch ein gefährlicher Feind sein, ein Plewna sei für die jetzige russische Armee nicht mehr möglich.
Die Vertraulichkeit, auf Deutsch Diskretion in der Commission des Reichstags über die Militärvorlage ist nicht übertrieben, denn man liest heute in vertraulichen und nicht vertraulichen Zeitungen die Mittheilung des Kriegsministers, Deutschland müsse seine Armee auch deshalb verstärken, weil das österreichische Heer dem russischen durchaus nicht gewachsen sei. - Vorbereitet auf so etwas war der nachdenkliche Leser schon durch Moltkes Wort über das Bündniß mit Oesterreich. "Dieses Bündniß", sagte er, "ist ein sehr werthvolles, aber es ist schon im gewöhnlichen Leben nicht gut, sich auf fremde Hülfe zu verlassen; ein großer Staat existirt nur durch seine eigene Kraft." Wir werden wohl noch viel darüber zu hören bekommen.
Die Berathung der Gebührenordnung für die Rechtsanwälte hat am Sonnabend in Berlin begonnen. Sämmtliche 29 deutsche Anwaltskammern sind vertreten. Gleich in der ersten Versammlung wurde der Gesetzentwurf über die Gebührenordnung in der vorgelegten Form für unannehmbar erklärt. Man beschloß eine Petition an den Bundesrath um Ablehnung des Gesetzes zu richten. Im Wesentlichen behielt die Ansicht die Oberhand, welche bereits der Vorstand der Berliner Anwaltskammer vertreten hat, jedoch mit dem Unterschied, daß die geplante Ermäßigung der Schreibgebühren jedenfalls in Fortfall zu bringen sei. Rechtsanwalt Hänle ist beauftragt, eine ausführliche Begründung für die ablehnende Haltung des Delegirtentages auszuarbeiten.
Der König von Sachsen hat seinem Gast, dem Prinzregenten Luitpold, das 3te sächsische Infanterieregiment in Zittau verliehen.
Bis jetzt scheinen die Zeitungen in Oesterreich die Ansicht des preußischen Kriegsministers noch nicht zu kennen, daß die österreichische Armee der russischen nicht gewachsen sei. Sie sind aber ohnehin aufgeregt genug, das Wort Moltkes geht ihnen im Kopf herum, daß Patronenhülsen bald die gangbarsten Papiere sein werden. Moltke, sagen sie, sei alt, ernsthaft und vertrauenswürdig genug, daß er eine solche Gefahr nicht an die Wand male, nur um Geld und Soldaten aus dem Boden zu stampfen. Sie zweifeln nicht an der Wahrheit der Erklärung des Kriegsministers, daß die Hauptgefahr von Rußland her drohe, daß Rußland seine Heeresstärke auf einen Krieg mit Oesterreich=Ungarn, Deutschland und Rumänien einrichte, seine lokalen und irregulären Truppen aus dem Innern an seinen westlichen und südlichen Grenzen zusammenziehe, ein treffliches Eisenbahnsystem nach Deutschland und Oesterreich hin besitze u. s. w. Von Bismarck aber glauben sie, daß er auch im stillen Friedrichsruh die Fäden lenkt, an denen der Friede Deutschlands und Oesterreichs hängt, und das ist ihnen ein Trost.
Mit Briefen ist es ein eigenes Ding; sie sind nicht unbedingt zuverlässig und oft nur ein Wetterglas für die Stimmung. Manche Leute sind brieflich ganz andere als mündlich, besser oder böser, manche fließen brieflich über von Liebe und Freundlichkeit, von Hochachtung und Ergebenheit, wovon in der Praxis und im Verkehr wenig zu spüren ist, man darf sie nicht auf die Probe stellen; andere dagegen sind brieflich trocken und nüchtern, aber in der Praxis hülfreich. An der Börse unterscheidet
[ => Original lesen: 1886 Nr. 99 Seite 2]man vorsichtig "Brief" und "Geld": Zu den Briefen, die Wort halten, gehört der Hirtenbrief des neuen Bischofs von Limburg, er ist ein Muster solcher Briefe und, was die Hauptsache ist, er enthält die Ansprache des Papstes Leo an den Bischof, die Ermahnung zur Toleranz, zur Liebe und Verträglichkeit mit anderen Konfessionen. Was die Ultramontanen nicht den Zeitungen und kaum dem Papst glauben wollten, daß er so gesprochen habe, das werden sie nun doch dem bischöflichen Hirtenbrief glauben und vielleicht auch beherzigen müssen.
Der neue Ministerpräsident Goblet hat den Posten eines Ministers des auswärtigen in seinem Kabinett ausgeboten, wie sauer Bier, aber keiner der bekannteren französischen Diplomaten hat sich veranlaßt gesehen, die Offerte anzunehmen. Es ist vorauszusehen, daß die Herrlichkeit dieses Ministeriums nur von ganz kurzer Dauer sein wird; Goblet hat deshalb das Auswärtige zunächst selbst übernommen.
Kommendes Jahr werden in Frankreich siebenzig neue Kriegsfahrzeuge vom Stapel gelassen werden. Davon sind 51 Torpedoschiffe.
Der Battenberger ist um ein Land ärmer, aber neuerdings um einen Orden reicher. Die Königin von England hat ihm "für bewiesene Tapferkeit" im bulgarisch=serbischen Krieg nachträglich das Großkreuz des Bathordens verliehen. Damit hat sie wohl auch den anderen Mächten, besonders Rußland, beweisen wollen, daß sie den Battenberger gern hat, denn gerade dieser Orden wird in England nur selten verliehen.
Hinaus mit allem, was deutsch ist, aus Rußland nämlich. Die Russifizierung beginnt jetzt auch im Süden, an der Wolga und in Klein=Rußland. Dort giebt es Dörfer und kleinere Städte in Menge, die deutsche Namen tragen. Ein Ukas des Zaren ordnet an, daß dieselben von jetzt an russische Namen erhalten sollen. Worscht wider Worscht, machen wir's ebenso, das ist die beste Politik.
In der Lösung der bulgarischen Frage ist immer noch kein weiterer Fortschritt zu melden. Als Thronkandidat wird neuerdings noch genannt: Der Prinz Ferdinand von Sachsen=Coburg=Gotha von österreichischer Seite aus.
Im übrigen fühlen sich die Bulgaren sehr behaglich! Die Stimmung im Lande beruhigt und befestigt sich ersichtlich. Obwohl die Zankowisten sich noch keineswegs überwunden geben und die Hände nicht in den Schooß legen, glaubt man in bulgarischen Regierungskreisen, was die Erhaltung der Ordnung und Ruhe betrifft, voller Zuversicht in die Zukunft blicken zu dürfen. Die finanzielle Lage ist erfreulich, die Steuern gehen mit überraschender Regelmäßigkeit ein, so daß die Befriedigung der laufenden Bedürfnisse auf keinerlei Schwierigkeiten stößt. In verschiedenen Theilen Bulgariens wird für die Wiederkehr des Fürsten Alexander eifrig agitiert.
- Schönberg. Die z. Z. hier weilende Theatergesellschaft des Dir. Oscar Pfundt hat sich mit der Aufführung des Kneiselschen Schwankes "Papageno" recht gut eingeführt.
- Früher war schon mitgetheilt worden, daß Bayern und Sachsen eigene Landes=Versicherungsämter errichten würden. Jetzt bereite auch Mecklenburg die Errichtung eines solchen Amtes vor, die den Bundesstaaten durch eine besondere Bestimmung des großen Unfallversicherungsgesetzes zugestanden ist.
- Auch Friedland in Mecklenburg führt die
Fortsetzung in der 3. Beilage.
Rothseid. Bastkleider (ganz Seide) Mk. 16,80 p. Stoff zur kompl. Robe, sowie Mk. 22,80, 28,-, 34,-, 42,-, 47,50 nadelfertig,
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[ => Original lesen: 1886 Nr. 99 Seite 0]Anzeigen.
Antragsmäßig soll über das zu Schönberg an der neuen Wallstraße sub No. 129a belegene Wohnhaus c. p. des Schlossermeisters Heinrich Fahrenkrug allhier ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstück zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf
Freitag, den 31. Dezember d. J.,
Vormittags 11 Uhr
peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Meldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations=Termin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 14. October 1886.
Großherzoglich Amtsgericht.
G. Horn.
A. Dufft.
Antragsmäßig soll über
1. das zu Schönberg an der Sabowerstraße sub Nr. 27 belegene Wohnhaus c. p. und
2. das auf der Schönberger Stadtfeldmark im Köppenmoor belegene Moor
der Kaufmanns=Wittwe Creutzfeldt von hier, Johanna geb. Greif, welche zwei Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden werden, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf
Donnerstag, den 30. December d. J.,
Vormittags 10 Uhr
peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl
[ => Original lesen: 1886 Nr. 99 Seite 3]gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 7. October 1886.
Großherzogl. Amtsgericht.
G. Horn.
A. Dufft.
Am
Montag, den 20. d. M.,
Vormittags 10 Uhr,
sollen auf der hiesigen Feldziegelei
1 Parthie alte Bauhölzer und Latten,
1 Parthie alte Bretter,
30 alte Thüren,
13 Fach alte Fester u. s. w.
öffentlich meistbietend verkauft werden, wozu Kaufliebhaber hiedurch geladen werden.
Schönberg, den 16. December 1886.
Großherzogl. Mecklb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.
Holz=Auction Nr. 3.
Am Montag den 20. December Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirt Wienck zu Sülsdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden.
Aus dem Schwanbecker Zuschlage:
23 Stck. Eichen=Blöcke mit 11,12 Festm.
10 Stck. eichen Wagendeichseln,
4 Rmet. eichen Kluft I. Cl.
35 Rmet. eichen Knüppel,
32 Fuder starkes eichen Durchforstholz,
1 Fuder starkes eichen Pollholz,
340 Rmet. buchen Kluft und Knüppel,
ca. 50 Fuder buchen Pollholz.
Schönberg, den 12. December 1886.
Der Oberförster
C. Hottelet.
Zu einer Weihnachtsbescheerung für arme Kinder erbitten wir freundliche Gaben aus der Gemeinde und ersuchen solche gütigst bis zum 22. d. Mts. uns zukommen zu lassen.
Schönberg, 6. December 1886.
Kämpffer. Langbein.
Am Montag Abend nahm Gott der Herr unsern Willy im Alter von 3 1/2 Jahren nach schwerer Krankheit zu sich.
Schönberg, den 16. December 1886.
Director Ringeling und Frau Tony
geb. Gerdess.
Auction.
Am Montag, den 20. December d. J. werde auf meiner Hofstelle bei baarer Bezahlung in Auction verkaufen lassen:
3 eisenachsige Wagen, 1 einspänniger Wagen, 1 Walze, 3 Pflüge, 1 Wasserfurchenpflug, 1 Pr. schottische Eggen, 1 Kornrummel, 2 Milchtransportkannen, verzinnte Milchsatten, 1 Butterfaß, 3 Eimer, 1 Spiegel, Eckschrank und verschiedene andere Sachen.
F. Lundwall.
Danksagung.
Allen Denen, welche unsern lieben Carl zu seiner letzten Ruhestätte begleiteten und seinen Sarg so reich mit Kränzen schmückten, sagen ihren tiefgefühlten Dank
Ernst Rindfleisch und Frau
Schönberg, den 16. December 1886.
Spar- u. Anleihe-Casse u. Pfennig-Sparkasse in Lübeck.
Auf Grund der von der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Thätigkeit am 13. April d. Js. beschlossene, durch Decret des Senates vom 5. Mai d. Js. bestätigte Zusatzbestimmung zum §. 4 des Planes der Spar= und Anleihecasse wird der Zinsfuß für die der Casse gebrachten Einlagen vom 1. Januar 1887 an auf drei Prozent festgesetzt.
Lübeck, den 1. September 1886.
Die Vorsteherschaft der Spar= und Anleihe=Casse.
Die unterzeichneten Vormünder der G. Creutzfeldt'schen Minorennen ersuchen alle Diejenigen, welche noch Forderungen an den Nachlaß zu haben vermeinen, ihre Rechnungen bis spätestens zum 30. December d. J. in der Schönberger=Mühle abzugeben; ebenso ersuchen wir diejenigen, welche noch an den Nachlaß Schulden, ihre Rechnungen bis dahin ebendaselbst zu bezahlen.
G. Dierking, Hof=Lockwisch.
C. Roepstorff, Schönberg.
Gute Futterkartoffeln
sucht zu kaufen
Aug. B. Schleuss.
Zur diesjährigen
Weihnachts-Ausstellung
empfehle wieder eine große Auswahl von Confect- und Conditorei-Waaren und sonst in dieser Branche vorkommenden Artikel zu möglichst billigen Preisen.
Hochachtungsvoll
Wwe. Greiff, Conditor.
Weihnachts=Ausstellung.
Einem geehrten Publikum empfehle meine diesjährige ganz besonders reichhaltige Weihnachts=Ausstellung aufs beste.
Besonders aufmerksam mache auf eine bedeutende Auswahl
Album, Schreibmappen, Damentaschen, Cigarrentaschen mit und ohne Stickerei, Portemonnais, Visites, Schmuckgegenstände aller Art, Damenscheeren, Messer, sowie auch echte Meerschaum=Cigarrenspitzen u. s. w. u. s. w.
Ferner Kinderspiele, Bilderbücher und Jugendschriften.
Um recht zahlreichen Besuch bittet
ergebenst
Emil Hempel,
Buchbinder.
Schönberg i./M., 1886.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 99 Seite 4]Die denkbar günstigste Gelegenheit
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Weihnachtsgeschenke
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der leicht beschädigten emaillirten
Hausstandsgegenstände
Lübeck 27 Holstenstrasse 27 Lübeck.
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durchaus fehlerlose Waaren
soweit der Vorrath reicht
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Eisenblechwaaren
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Emaillirte Kochgeschirre für Kinder à St. 10 Pfg.
abzugeben.
Die Verkaufsstelle befindet sich nur allein
Holstenstrasse 27 Lübeck Holstenstrasse 27.
NB. Wiederverkaufer erhalten angemessenen Rabatt.
Umtausch auch nach dem Feste noch gern gestattet.
Theater in Schönberg.
Im Saale des Herrn Freitag.
Heute, Freitag den 17. December.
Papageno.
Schwank in 4 Akten von Rudolf Kneisel.
Neuestes Zug= und Kassenstück des Wallner=Theaters in Berlin.
Sonntag, den 19. December, Nachmittags 3 Uhr.
Kinder=Vorstellung:
Prinz Nachtigall.
Zaubermärchen in 5 Bildern v. Georg Zimmermann.
Abends 7 Uhr:
Lumpaci Vagabundus
oder
Das liederliche Kleeblatt.
Zauberposse mit Gesang und Tanz in 3 Acten
und einem Vorspiel von J. Nestroy.
Musik von A. Müller.
Oscar Pfundt,
Theater=Director.
Eine junge kräftige Ziege
steht zu verkaufen bei
Carl Ollmann.
Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 19. December.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Abendkirche fällt aus.
Amtswoche: Pastor Langbein.
Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Hierzu eine Empfehlung des Etablissements Blumenthal in Lübeck, und drei Beilagen.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 99 Seite 5]Erste Beilage
zu Nr. 99 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 17. December 1886.
Weihnachts=Ausstellung
P. Hagen
Bäckerei und Conditorei.
Größte Auswahl in leichten Schaumsachen, Auflauf, Rosen=Auflauf Chocolade=Auflauf
Chocolade-Confecte in allen Sorten,
Chocolade=Cigarren, Chocolade=Croquetts,
Marcipan,
Marcipan=Torten in allen Größen, Marcipan=Imitationen, Marcipan=Früchte, candirt und glasirt.
Liqueur-Ringe,
Liqueur=Früchte, Liqueur=Arabesken, candirt und perlirt.
Fondant-Figuren,
Fondant=Früchte, Dessert=Arabesken zum Hängen, Dessert=Ringe mit Fruchtgeschmack, etc. etc.
Braune= und Weiße=Kuchen in allen Größen, ebenso Braune= und Weiße=Pfeffernüsse in bekannter Güte.
Unter Zusicherung streng reeller Bedienung, bei möglichst billiger Preisberechnung
zeichne hochachtend
P. HAGEN.
Meine diesjährige
Weihnachts=Ausstellung,
ausgestattet mir einer großen Auswahl zu Geschenken passender Gegenstände, halte zu Einkäufen bestens empfohlen.
C. Sievers, Buchbinder.
Handschuh-Special-Geschäft
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Alfred Gensel, Lübeck,
Sanstraße 22, (Haus "Haukohl"),
erlaubt sich, sein Geschäft dem geehrten Publikum vom Fürstenthum Ratzeburg bei billigen Preisen und feiner Waare zu empfehlen. Schriftliche Bestellungen werden prompt expedirt.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 99 Seite 6]Franz Schwedt,
Lübeck, gr. Burgstrasse 29.
Grosse Weihnachts-Ausstellung
von
Baum-Biscuits und Cakes
in grosser Auswahl aus den renommirtesten Fabriken,
Baum-Confect, Baum-Schmuck, Confituren etc.
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"Marzipan"
aus eigener Fabrik, in vorzüglicher bester Qualität, wofür garantire, als:
Torten mit Blumen, Früchten oder verschiedenen Ansichten Lübeck's und Umgegend,
Früchte, Gemüse, Deserts, Stuten und Semmel etc.
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Preise billigst, rein Netto-Gewicht incl. Emballage,
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Rahm-, Malz-, Frucht-, Rocks etc., täglich frisch.
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Chocoladen und Cacao
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Wittekop u. Co., Braunschweig, herzogliche Hoflieferanten.
Ph. Suchard - Neuchatel.
Menier - Paris. |
|
J. u. C. Blocker - Amsterdam.
C. J. van Houten u. Zoon - Weesp - Holland.
Oberdörfer's Apotheke - Hamburg,
Hartwig u. Vogel - Dresden, H. Knigge - Herford. |
Honig-Kuchen.
------------------------
Delicatessen und Conserven in grösster und feinster Auswahl.
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Para-, Wall- und Hasel-Nüsse, Krachmandeln, Feigen. Datteln. Prünellen, Traubrosinen etc.
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Baumlichte, Lichthalter etc. etc.
Großer
Weihnachtsausverkauf!
Mit heutigem Tage eröffnen wir einen großen Weihnachtsausverkauf unseres ganzen Lagers zu herabgesetzten Preisen.
Einen großen Posten Kleiderstoffe passend für Mädchen als Weihnachtsgeschenke, das Kleid zu 3 Mk., 3,50 Mk., 4-6 Mk. in hübschen, neuen und guten Qualitäten.
Wintermäntel und Regenmäntel
für Damen und kleine Mädchen noch in sehr großer Auswahl zu unter Einkaufspreisen.
Gebrüder Burchard.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 99 Seite 7]
Sonnabend, den 4. December begann der jährliche
Ausverkauf
zurückgesetzter
und leicht beschädigter Waaren.
In meinen Etablissements ist es seit Jahren eingeführt, jedesmal an den ersten Tagen des Decembers einen Ausverkauf derjenigen Artikel zu entriren, welche von der verflossenen Saison übrig geblieben, durch Fenster=Decorationen leicht beschädigt wurden und nicht mehr der neuesten Mode entsprechen.
|
Ich publicire keine Preise. Die Waaren sind übersichtlich geordnet aufgestellt, und die Preise an jedem Stücke sichtbar notirt. |
Die geehrten Damen haben Gelegenheit
Einkäufe für den 4. Theil des Werthes zu machen. |
Alpacca-Damenschürzen,
Cachemir Damenschürzen,
Wirthschafts=Schürzen,
weisse Damenschürzen
Kinder-Schürzen. |
|
Die ca. 6jährige Existenz
meiner Firma am Platze und die bisher nur streng reellen Bestrebungen bürgen für die Güte und Reellität der von mir gekeuften Waaren. |
|
Peluche-Capotten,
Woll- und Taillentücher,
Kopftücher,
Kopfshwals
zu enorm billigen Preisen. |
Leinene Taschentücher,
leinene Damenkragen,
Corsetts,
in nur neuesten Facons,
enorm billig,
seid. Cachnez,
für Damen, Herren u. Kinder |
|
Nur auf reeller Basis begründeter
Ausverkauf
und nur 1 mal im Jahre
zu noch
nie dagewesenen billigen
Preisen. |
|
Chenille-Tücher,
span. Barben u. Fichus,
Pelz=Baretts,
für Mädchen u. Knaben,
Tüll-Spitzen und Volants,
couleurte
Blonden= u. Wollspitzen,
seidene Atlasse und Bänder,
Schärpenbänder. |
Daniel Schlesinger Nachflg.
LÜBECK Breitestrasse LÜBECK. |
Morgenhauben,
Handschuhe,
Rüschen,
Rüschenreste,
fabelhaft billig,
Ball-Garnituren,
Ball=Bouquetts,
Einzelne Blätter
Blüthen und Gräser,
Jabots und
Schleifen.
------ |
|
Fortsetzung
des
Ausverkaufes
in garnirten u. ungarnirten
Damen-
Filzhüten
weit unter reellem Werthe. |
|
Herren-Shlipse,
Band, Spitzen
und
Stoff=Reste
zu jedem Preise,
Ball=Atlasse
Gemusterte Tülle,
farbige baumwollene
Satinets,
farbige Sammete.
------ |
Es bietet dieser Ausverkauf
ganz besondere Veranlassung zu Weihnachts-Einkäufen,
da die Preise thatsächlich enorm billig sind. |
[ => Original lesen: 1886 Nr. 99 Seite 8]Emil Jannicke,
Handschuhmacher u. Bandagist
zu Schönberg
empfiehlt sein gut assortirtes Lager in
Handschuhen,
sowie in
Hosenträgern
von den billigsten bis zu den feinsten, auch
Strumpfbänder u. dergl. m.
Diedrich Teschau
Reparatur-, Schleif- und Polir-Werk,
Breitestrasse 24. Lübeck. Breitestrasse 24.
empfiehlt
in großartigster Auswahl
und altbewährter Güte
Tischmesser.
Taschenmesser.
Rasirmesser.
Scheeren.
Gärtner- und Schlachter-Artikel.
Waffen und Munition
zu außerordentlich billigen Preisen.
Gottschalk & Alifeld
Lübeck
Breitestr. 65, vis-a-vis der Wache.
Ein geehrtes Publikum von Schönberg und Umgegend erlauben wir uns auf unser
Confections-,
Mode=, Manufactur=, Leinen und
Baumwollenwaarengeschäft
aufmerksam zu machen.
Nur Cassa=Einkäufe und directer Bezug aus den renommirtesten Fabriken setzen uns in die Lage, außergewöhnlich billig zu verkaufen.
Die Grundprincipien unserer Geschäftsführung sind: Großer, schneller Umsatz bei kleinstem Nutzen und unbedingt festen Preisen gegen Baarzahlung, die Anschaffung nur solidester, bester Waarengattungen,
die der geehrten Kundschaft zugleich die sicherste Bürgschaft für die Reellität unseres Geschäftes bieten.
Wir bitten ein geehrtes Publikum, sich von der Preiswürdigkeit und reichen Auswahl unserer Waaren zu überzeugen und hoffen, allen Anforderungen und Wünschen in coulantester Weise zu genügen.
Hochachtungsvoll Gottschalk & Alifeld.
Gleichzeitig erlauben wir uns zur leichteren Orientirung auf einige Artikel aufmerksam zu machen und bemerken ergebenst, daß die dabei verzeichneten Preise sich für das ganze Meter verstehen.
1. Abtheilung.
Seifenstoffe in Cachemire, Satin u. Merveilleaux, Meter von Mk. 2,20 (rein Seide) bis zu den schwersten Qualitäten.
Wollene u. halbwollene Kleiderstoffe für Haus= und Straßentoilette, in überraschend großer Auswahl, in allen Preislagen und für jede Geschmacksrichtung; doppeltbreit reinwollner Croisé. Met. Mk. 1,25.
Schwarze Costüme=Stoffe in glatt u. gemustert.
Reinwollener Cachemire, 110 Ctm. breit, gute Qual., Met. Mk. 1,40.
Kleider=, Rock= und Hemden=Flanelle, letztere in reiner Wolle von 90 Pf. an,
Sämmtliche wollene Artikel sind vor der colossalen Wollpreissteigerung zu den niedrigsten Preisen abgeschlossen.
2. Abtheilung.
Leinen u. baumwollene Waaren. Wäsche für Herren, Damen und Kinder. Oberhemden, Kragen und Manschetten.
Alle glatten u. gemusterten Artikel des Elsaß, besonders Hemdentuche, Madapolame und Dowlas zu Leib= und Bettwäsche, auch in großen Breiten; kräftiges 70 cm. breites Hemdentuch von 25 Pfg. an; bei Entnahme von 20 Meter Extrapreise.
Bett=Damaste u. Negligé=Stoffe.
Piqué=Parchende in größter Musterauswahl.
Bettdecken in weiß und farbig.
Waffel=Decken in schwerer Qualität von Mark 1,90 per Stück an. |
|
Bettzeuge in Drillich, Inlett und Cöper, glatt und gestreift;
carrirtes Bettzeug, 83 cm breit, gute, echtfarbige Waare, Meter von 40 Pf. an.
Leinen=Artikel: schwere, gebleichte u. ungebleichte Creasleinen, schwerste Hausmacherleinen, auch in großen Breiten; bei Entnahme von halbem Stücken äußerste Fabrikpreise.
Großes Lager in Tischtüchern, Servietten u. Handtüchern. Eine Parthie Augendrell=Handtücher, reinleinen, mit rother Kante, Dtzd. Mk. 3. Reinleinene Servietten, von Mk. 5,40 per Dtzd. an. Theegedecke à 6 Servietten mit farbiger Bordüre, reinleinen, Mk. 5.
3. Abtheilung.
Gardinen= u. Möbelstoff=Lager, Tisch= u. Reisedecken. Große Auswahl i. Jute=Gardinen nicht bedruckt, sondern gewebt, Meter von 50 Pf., an, engl. Tüllgardinen in guter Waare, ausgebogt, Meter von 50 Pf. an, abgepaßte Fenster, ausgebogt, v. M. 3 an.
Tischdecken in allen Preislagen, Manilla=Decken, 130 cm im Quadrat, v. M. 1 p. St. an.
4. Abtheilung.
Damen=Confection. Großes Lager in allen Neuheiten der Saison von soliden Stoffen zu außergewöhnlich billigen Preisen.
Paletots mit Pelzkragen von 10,50 Mk. an.
Jaquettes in hübscher Ausführung, von 8 Mk. an.
Winter=Tricottaillen, reine Wolle, von 4,50 Mk. an.
Regenmäntel der vorgerückten Saison wegen zu besonders herabgesetzten Preisen. |
Außerdem empfehlen sämmtliche Futterstoffe zur Schneiderei zu sehr billigen Preisen, als:
Futtergaze in guter Qualität, Meter von 15 Pfg. an,
Melirte Nessel oder Nova, Meter von 25 Pfg. an,
Taillencöper, glatt von 34 Pfg. an, doppelseitig Meter 50 Pfg.,
sowie Tücher, Tricotagen, Röcke, Corsetts und Schirme.
Mit Hochachtung Gottschalk & Alifeld.
Am Sonnabend bleibt unser Geschäft geschlossen, wird Abends wieder geöffnet.
Proben nach ausserhalb stehen gern zu Diensten. Aufträge von ´20 Mk. an portofrei.
Geschäftsprincip:
großer Umsatz,
kleiner Nutzen. |
|
Lübeck, Breitestr. 65,
vis-à-vis der Wache. |
|
Umtausch bleibt
jedem Käufer
vorbehalten. |
Gottschalk & Alifeld.
Zur Weihnachtssaison
empfehlen wir särmmtliche Artikel unseres
bedeutenden Lagers zu ganz enorm billigen Preisen
und heben besonders hervor:
Kleiderstoffe vom billigsten bis zum feinsten Genre
doppeltbreit von 75 Pfg. per ganzes Meter an.
Eine Parthie Tischtüscher
gute Qualität, per Stück 1 Mark.
Reinleinene Servietten, gute Qualität, p. Dtz. Mk. 5,40 und 6.
Einen großen Posten
reinleinener geklärter Damast-Gedecke
mit 6 Servietten, Mk. 7,80 und 10,75.
Reinleinene Theegedecke
mit geschmackvollen bunten Bordüren, á 6 und 12 Servietten, Mk. 5 und 10 per Stück.
Reinleinene Taschentücher,
Dtz. von Mk. 2,25 an, gesäumt im Carton Dtz. von Mk. 3,80 an, sowie
Herren-, Damen- u. Kinder-Wäsche, Tricotagen, Unterröcke, Schürzen, Schirme, Corsetts, Tücher u.s. w.
Sämmtliche Confectionspiècen haben wir der vorgerückten Saison wegen noch
ganz bedeutend im Preise ermässigt.
Der Verkauf in unserem Etablissement geschieht wie bisher gegen Baarzahlung und ohne sogenannte Procent=Vergütung. Wo eine solche bewilligt wird, kann dies selbstredend nur auf Kosten der Verkaufspreise stattfinden; der kleinste Einkauf oder Versuch muß aber Jedem die Ueberzeugung verschaffen, bei gleich guten Qualitäten vortheilhaft bei uns gekauft zu haben. - Jeder Gegenstand ist mit dem außersten billigsten Verkaufspreise deutlich mit Zahlen versehen, und ist es uns nur dadurch möglich, dem geehrten Publikum die Garantie für eine durchweg reelle und gleichmäßige Bedienung bieten zu können.
Proben und Auswahlsendungen stehen gern zu Diensten.
Aufträge von 20 Mark an franco.
Sonnabends bleibt unser Geschäft geschlossen, wird aber Abends wieder geöffnet.
Unbedingt feste Preise. |
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Lübeck, Breitestr. 65, vis-à-vis der Wache. |
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Streng reelle Bedienung. |
[ => Original lesen: 1886 Nr. 99 Seite 9]Zweite Beilage
zu Nr. 99 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 17. December 1886.
Empfehle mein Lager von
Nähmaschinen
versehen mit den neuesten Verbesserungen unter mehrjähriger Garantie, sowie Nadeln, Schiffchen und Oele, auch Theile zu sämmtlichen Maschinen. Alte Maschinen nehme in Tausch an, Reparaturen schnell und billig.
Ergebenst
Rud. Schrep,
Schönberg.
Pelzwaaren
jeglicher Art empfiehlt billigst
Heinrich Schäding.
Größtes Lager
von
Filzschuhen u. Filzpantoffeln
von den Geringsten bis zu den Hochfeinsten bei
Heinrich Schäding.
Filzhüte und Mützen
in größter Auswahl und neuester Form zu billigen Preisen. Zurückgesetzte
Sommer- und Wintermützen
um damit zu räumen, enorm billig.
Heinrich Schäding.
Prima Engl. Syrup,
gem. Raffinade,
frische Succade und
Pommeranzen=Schaalen,
sowie sämmtliche Gewürze
empfiehlt A. Wigger Nachfl.
Citronen
zum Wiederverkauf besonders billig
A. Wigger Nachfl.
Frische Franz. Wallnüsse
Sicil. Haselnüsse
empfiehlt A. Wigger Nachfl.
Feinsten engl. Syrup,
Succade, Orangeat,
süße und bittere Mandeln,
Rosinen und Corinthen, Cardemom,
empfiehlt billigstens
Aug. Spehr.
Engl. Sirup,
feinstes Weizendampfmehl, sowie sämmtliche Artikel zur bevorstehenden Festbäckerei empfiehlt in bester Waare billigst
A. Zander.
Passend als Weihnachtsgeschenke empfehle ich mein Lager von
Korbwaaren
als Lehnstühle, Kinderstühle, Blumentische, Papierkörbe, Kinderwagen, Puppenwagen sowie sämmtliche Korbarbeiten in allen Sorten zu billigen Preisen
Achtungsvoll
H. Specht,
Korbmacher.
Zu meiner diesjährigen
Weihnachts-Ausstellung,
welche ich am 15. d. M. eröffne, empfehle einem hochgeehrten Publikum von Schönberg und Umgegend eine große Auswahl von
selbstgearbeitetem Confect,
sowie verschiedene Sorten Pfeffernüsse, Kuchen und sonstiges feines Backwerk.
Um geneigten Zuspruch bittet ergebenst
L. Jähnig, Conditor.
Weihnachts-Ausstellung
und ersuche alle geehrten Bewohner von Stadt und Land sich dieselbe gefälligst ansehen zu wollen.
H. Wolgast, Bäckermeister.
Weihnachts-Ausstellung.
Den hochgeehrten Bewohnern von Schönberg und der Umgegend erlaube ich mir hierdurch ganz ergebenst anzuzeigen, daß ich am 15. d. M. meine diesjährige Weihnachts=Ausstellung mit einer großen Auswahl von besten und
wohlfeilsten Confituren
eröffne. Außerdem empfehle zur geneigten Abnahme alle möglichen feine Backwerke, braune Kuchen und verschiedene Sorten Pfeffernüsse, auch werden gefällige Bestellungen auf
Marzipan-Torten
bestens prompt ausgeführt. Um geneigten Zuspruch bittet
Hochachtungsvoll
Heinrich Freitag,
Conditor und Bäcker.
Verschiedene Sorten gut
ausgesuchte Aepfel,
sowie gutes
Backobst u. Wallnüsse
empfiehlt zu billigen Preisen
J. Koopmann.
Tannenbaumcakes
in hübschen Mustern empfiehlt
A. Zander.
Bradt,
empfiehlt C. Brunnenberg,
Färber.
Ratzeburg, den 14. November 1886.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 99 Seite 10] Hiermit erlaube mir die ergebene Anzeige zu machen, daß ich neben meiner
Bonbon- und Zuckerwaaren-Fabrik
eine
Marzipan-Fabrik
errichtet und die
Ausstellung meiner Fabrikate
eröffnet habe.
Langjährige Erfahrung in dieser Branche, sowie Anschaffung der neuesten Maschinen mit Dampfbetrieb, setzen mich in den Stand, eine extrafeine geschmackvolle Waare liefern zu können, wofür vollste Garantie übernehme und bitte ich, mich bei den bevorstehenden Weihnachtseinkäufen gütigst berücksichtigen zu wollen, indem mit Preislisten und näheren Angaben stets mit Vergnügen zu Diensten stehe.
Hochachtungsvoll
Franz Schwedt, Lübeck.
Conditorei und Marzipan-Fabrik
von
Lübeck, Breitestrasse Ecke der Hüxstr. 947 |
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J. G. Niederegger, |
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Lübeck, Breitestrasse Ecke der Hüxstr. 947 |
empfiehlt einem hiesigen wie auswärtigen Publikum seine diesjährige reichhaltige
Weihnachts-Ausstellung
in großer Auswahl von
Marcipan und Tannenbaum-Confecten.
NB. Die Ausstellung befindet sich in der ersten Etage.
Rehtwisch & Borchert Lübeck
empfehlen für die
Weihnachts-Saison
Kleiderstoffe, Regenmäntel,
sowie andere
Konfectionsartikel,
zu Weihnachtsgeschenken sich eignend, zu besonders billigen Preisen.
Vielfach prämiirt.
Pulverfabrik Rottweil-Hamburg in Hamburg
offerirt als Spezialität den Herren Interessenten ihre unter Verwendung der vorzüglichsten Materialien; sowie auf Grund eingehender Versuche selbst hergestellten
geladenen Jagdpatronen "Waidmannsheil."
Vorzüge im Gebrauch sind: Kernschuß, vorzügliche Deckung, Schonung und Reinhaltung der Waffe, absolute Zuverlässigkeit, civiler Preis.
Die Patronen sind bei unseren sämmtlichen Verkaufsstellen assortirt in System, Caliber, sowie Schrot=Nummer und überall zu Original=Fabrikpreisen erhältlich. Depositäre:
Grevsmühl & Riesland in Lübeck.
C. A. Fischer in Lübeck.
C. Schwedt in Schönberg.
Gebr. Frahm Nachfl. in Wismar.
L. F. Hagen in Rostock.
L. Böteführ in Schwerin.
Heinrich Pöhls in Boiztenburg.
L. Pleßmann in Ludwigslust.
W. Dankert in Plau.
H. Greve in Neubrandenburg.
A. Dettmann Nachfl. in Güstrow. |
|
A. Schmidt in Malchin.
J. H. Seemann in Stavenhagen.
Aug. Schmidt in Bützow.
A. Wilken in Waren.
A. Thiemann in Röbel.
Herm. Bringe in Tessin.
A. Pelzer in Grevesmühlen.
F. C. Langen in Malchow.
B. Spenling in Gnoyen.
Fr. Schütt in Penzlin. |
[ => Original lesen: 1886 Nr. 99 Seite 11]Gebrüder Barg,
Kohlmarkt 5 Lübeck Kohlmarkt 5,
(ein Haus oberhalb Wilkens Gasthof)
empfehlen zum bevorstehenden Weihnachtsfeste ihr reichhaltig sortirtes Lager in:
Kleiderstoffen,
Bettzeugen,
Leinen-Waaren
Tischzeugen,
Gardinen,
Tischdecken,
Vorlagen,
Bettdecken, |
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Buckskin,
Reisedecken,
Pferdedecken,
Schlafdecken,
Unterzeugen,
Jagdwesten,
Taillentüchern etc.,
Kopftüchern etc.,
Tricottaillen |
sämmtliche Wintermäntel
zu bedeutend ermäßigten Preisen.
Ferner:
eine Parthie farb. Kleiderstoffe p. Metr. 50 .
eine Parthie Regenmantelstoff, 130 cm. brt., passend f. Morgenkleider, Preis pr. Mtr. M. 1,20-1,60.
eine Parthie Seidenzeug, Satin Merveilleux, pro Meter M. 3,50.
eine Parthie hellfarb. Spitzenstoffe f. Ballkleider, 105 cmtr. breit, Meter 90 .
Grosse Weihnachts-Ausstellung
von
Spielwaaren
in den verschiedensten und interessantesten Sachen sowie
Puppen über 500 Stück
und Schmucksachen, welche sich zu Geschenken eignen, hält in schöner Auswahl
billigst empfohlen H. Brüchmann.
Viehwaschpulver
von anerkannt vorzüglicher Wirksamkeit empfiehlt
die Apotheke zu Schönberg.
Lübeck
Spethmann's Hotel & Restaurant
vis à vis der Post
empfiehlt sich dem geehrten Publikum angelegentlichst.
Engl. Salz
empfiehlt J. Siebenmark,
Menzendorf.
Kuchensyrup
und sämtliche Gewürze
empfiehlt C. Schwedt.
Restaurant
zum Deutschen Kaiser
Lübeck gänzlich renovirt Lübeck.
Mitte der Stadt.
Gute Küche. Münchener Spaten.
Den geehrten Besuchern Lübecks
bestens empfohlen.
Weihnachts-Ausstellung.
bei
W. Heitmann,
Buchbinder.
Schönberg i/M.
Vaseline=Lederfett
empfiehlt
Aug. Spehr.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 99 Seite 12]Passend als Weihnachtsgeschenke.
Wringmaschinen,
Brodschneidemaschinen,
Fleischhackmaschinen,
Wurststopfmaschinen,
Tafelwaagen,
Hausstandswaagen,
Federwaagen,
Gewichte,
Scheeren aller Art,
Taschenmesser,
Tisch=Messer und Gabeln,
Tranchirmesser und Gabeln,
Eßlöffel,
Theelöffel,
Vorlegelöffel,
Hackmesser,
Wiegemesser,
Fleischsägen, |
|
Kohleneisen,
Anlegeeisen,
Glanzplätteisen,
Plättpfannen,
Kochgeschirre,
Waschgeschirre,
Kaffeemühlen,
Pfeffermühlen,
Kaffee= und Teekannen,
Schlittschuhe,
Laubsägekasten,
nebst sämmtlichen Utensilien,
Tischglocken,
Nußknacker,
Eimer,
in emaillirtem Zinkblech, ver=
zinkte und lackirte. |
|
Mörser,
Eierständer,
Eierkocher,
Ofenvorsetzer,
Feuerzangen und Schaufeln,
nebst dazu passenden
Ständern,
Feuerträger,
Kohlenkasten,
Kohleneimer,
Torfkasten,
Ascheimer,
Spirituskocher,
Küchenbeile,
Hämmer. |
Kinder-Velocipeden und Schlitten
sowie sonstige
Eisen- & Kurzwaaren |
empfiehlt billigst |
J. Ludw. D. Petersen. |
Zu
Weihnachts-Einkäufen
halte mein reichhaltiges Lager in
Kleiderstoffen, Kinder- und Damenmänteln, Teppichen, Möbelstoffen, Buckskins, Reise- und Schlafdecken etc.
zu sehr billigen Preisen bestens empfohlen.
Wilh. Oldenburg.
Eiserne
Regulir=Oefen
empfiehlt zu billigsten Preisen
J. Ludw. D. Petersen.
Eiserne Bettstellen
mit doppelten Spiralfedern
empfiehlt zu billigsten Preisen
J. Ludw. D. Petersen.
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Kröger-Lockwisch.
Ludw. Hartwig
Lübeck, Ober=Trave 8, bei der Holstenbrücke,
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Colonialwaaren
en gros und en detail in bester Qualität zu billigsten Preisen.
Ein neuer, starker und nach Vorschrift gebauter
Frachtwagen
steht preiswürdig zu verkaufen bei
Büdner L. Peters in Roduchelstorf
bei Rehna.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 99 Seite 13]Dritte Beilage
zu Nr. 99 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 17. December 1886.
elektrische Beleuchtung ein. Die bisherigen Kosten für Straßenerleuchtung betragen 1100 Mark, während elektrische Beleuchtung für den ganzen Winter etwa 600 Mark betragen wird. Die Kosten der ersten Anschaffung und Herrichtung werden sich auf 12 000 Mark belaufen; die Maschinenkraft wäre der Wasserkraft der städtischen Mühlen, ohne Schaden für dieselbe zu entnehmen.
- 5357 Studierende besuchen im gegenwärtigen Winterhalbjahr die Universität Berlin. Es ist damit weitaus die höchste Ziffer in dem Personalbestande einer deutschen Hochschule erreicht. Neu eingetragen wurden nicht weniger als 2230 Studenten, während der Abgang am Ende des vergangenen Halbjahres nur 1164 betrug. Der gegenwärtige Besuch übertrifft die des letzten Winterhalbjahres um 165.
- Die Diebe, die am 27. November den Eisenbahnpostzug zwischen Ostende und Brüssel bestohlen und eine große Masse von Diamanten entführt haben, sind von der englischen Polizei in London ermittelt worden. Es sind drei gefährliche Verbrecher, die schon seit dem April in Verdacht standen, den Postdiebstahl von damals verübt zu haben. Auch ihre zwei Mitschuldige sind der Polizei bereits bekannt. Da aber alle fünf Engländer sind, können sie nicht festgenommen werden, weil das englische Gesetz ein von Engländern im Auslande begangenes Verbrechen nicht ahndet. Die Verbrecher gehen frei in London umher und suchen ungeschliffene Diamanten zu verkaufen. Ihre nach Brüssel gesandten Photographien sind von den Bahnbeamten sofort erkannt worden. Es kommt jetzt darauf an, die Verbrecher in die Gewalt der belgischen Gerichte zu bringen.
- Wer Menschenblut vergießt, deß Blut soll wieder vergossen werden. Jener Taglöhner Kritter, der vor kurzem in Wien abends auf der Straße den Buchdruckereibesitzer Schloßberg erstochen hat, weil dieser ihm ein Almosen verweigerte, ist zum Tod durch den Strang verurtheilt worden.
- In Tillburg wurde am Sonntag in der katholischen Kirche von der Kanzel aus, den Frauen und Mädchen das Schlittschuhlaufen als im Widerstreit mit der Sittlichkeit stehend verboten.
- In Saumur in Frankreich sind die Fourage=Magazine und die Reitbahn der Kavallerie=Reitschule durch eine Feuersbrunst zerstört worden. Der Schaden ist sehr erheblich.
- Von allen Küsten kommen schlimme Nachrichten. An den englischen, schottischen und irischen Küsten, um Norwegen, Schweden und Dänemark haben in den letzten Tagen und Nächten starke Stürme getobt. Viele Schiffe sind gescheitert, die telegraphischen Verbindungen sind unterbrochen und der Verkehr ist vielfach erschwert.
- Bei den Französinnen und Amerikanerinnen ist das Blumenessen namentlich von frischen Veilchen und Rosenblättern in die Mode gekommen. Natürlich müssen sie überzuckert sein. Das Pfund kostet 6 Dollar.
- In dem Tunnel der Londoner unterirdischen Eisenbahn stießen an einem der letzten Abende zwei Eisenbahnzüge zusammen, indem ein Personenzug in einen Güterzug hineinfuhr. Die letzten Wagen des Güterzuges wurden zermalmt und die Trümmer derselben bedeckten beide Geleise. In diesem Augenblick kam ein anderer Zug dahergebraust und es wäre gewiß ein furchtbares Unglück entstanden, wenn der Maschinist des herankommenden Zuges nicht das gegebene Warnungssignal gehört und rechtzeitig gehalten hätte.
- Mitten in das historische Eckfenster des Kaiserlichen Palais in Berlin hat am Montag Nachmittag ein Strolch einen faustgroßen Stein geschleudert. Ein Schutzmann sah es, konnte es aber nicht mehr verhindern, wohl aber den Kerl sofort verhaften. Er heißt Wilhelm Boenicke, stammt aus Salzfurth im Kreis Bitterfeld und ist ein regelrechter Lump, der wegen Bettelns und Landstreicherei schon so und so oft bestraft worden ist. Er habe, sagte er, die That begangen, um ein Unterkommen zu finden. Der Kaiser befand sich in dem Augenblick, in welchem der Steinwurf erfolgte, zum Glück gerade im Nebenzimmer, zeigte sich aber sofort am Fenster der Menge.
- In den größeren Bahnhöfen von Bayern werden Vorbereitungen zu einer besseren Beleuchtung für den Fall von nächtlichen Truppenbeförderungen getroffen. Wer auf kleine Zeichen was giebt, kann sich Gedanken machen.
- Zum Historiographen Preußens als Nachfolger Leopold v. Ranke's ist Professor v. Treitschke in Berlin ernannt worden.
- Verweigert eine Ehegattin die Rückkehr in die von ihr verlassene Wohnung ihres Ehegatten bis zur Entfernung ihrer Schwiegermutter aus dieser Wohnung, weil die gegen ihren Willen mitwohnende Schwiegermutter unter wissentlicher Duldung des Ehemannes sie wiederholt beschimpft oder verächtlich behandelt hat, so können nach einem Urtheile des Reichsgerichts, IV. Civilsenats, vom, 21. Oct. 1886, diese Thatsachen sehr wohl der Weigerung der Ehefrau zur Rückkehr den Charakter der Böswilligkeit entziehen. Den dieser Entscheidung zum Grunde liegender Fall bildete eine Ehescheidungsklage des Lehrers D. wider seine Gattin wegen böslichen Verlassens und wegen Weigerung der Rückkehr trotz richterlichen Befehles, wogegen die Beklagte einredeweise unter anderen behauptete, daß Kläger es geduldet habe, daß seine bei ihm wohnende Mutter sie in abstoßender Weise behandelte, gröblich beschimpft und als Magd bezeichnet hat. "Es kann nicht zweifelhaft sein", führt das Reichsgericht unter Aufhebung des die Beklagte nach dem Klageantrage Verurtheilenden Berufungsurtheiles aus, "daß, wenn Kläger wissentlich geduldet hat, daß die Beklagte in der behaupteten Weise von ihrer Schwiegermutter in der Wohnung, welche die Letztere nach dem Willen des Klägers und gegen den Wunsch der Beklagten mitbewohnte, wiederholt beschimpft wurde, und wenn nun aus diesem Grunde die Beklagte die Rückkehr bis zur Entfernung der Schwiegermutter verweigerte, sehr wohl ein Umstand gefunden werden kann, um der Weigerung den Charakter der Böswilligkeit abzusprechen. Alles Vorstehende gilt auch von der ferneren Behauptung der Beklagten, daß die Schwiegermutter und der Kläger selbst sie überhaupt schlecht behandelten und Letzterer ihr befohlen habe, nicht bei ihm in der Vorderstube, sondern von ihm getrennt in der Hinterstube zu essen, auch erklärt habe, sie solle allen Anordnungen seiner Mutter unbedingt Folge leisten."
- Was wird aus den massenhaft fallenden Sternschnuppen und Meteoren? fragen die Gelehrten und antworten, sie vermehren den Umfang und verlangsamen allmählich die Umdrehungsgeschwindigkeit der Erde. Der Naturforscher New=Comb behauptet, daß jährlich nicht weniger als 146 Milliarden Sternschnuppen auf die Erde fallen. Peter Sechi beobachtete 1872 in Rom von 7 Uhr Abends bis 1 Uhr nach Mitternacht 13,892 Meteore; es war ein Feuerregen. Daß die Sternschnuppen sich in Staubmasse in Folge der Schmelzung umwandeln, ist durch unterrichtete Reisende bestätigt worden.
- Eine Bildsäule der Königin Anna von England, eine Sträflingsarbeit des zu 2 Jahren Zuchthaus verurtheilten Bildhauers Belt, soll demnächst vor der Paulskirche in London aufgestellt werden. Der früheren Bildsäule hatte vor einigen Tagen ein Verrückter den Kopf zerschlagen. Die Enthüllung der neuen findet natürlich ohne Sang und Klang statt.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 99 Seite 14]- Der alte Moltke, der wohlauf ist und sich öffentlich gezeigt hat, ist ein trostreiches Beispiel für alle leidenschaftlichen Raucher. An ihm sieht man, wie gesund das Tabakrauchen ist, wenn man alt dabei wird. Seine Vorliebe für eine gute Cigarre hat selbst in der Schlacht von Königgrätz eine Rolle gespielt. Als die Entscheidung stundenlang wankte und schwankte, ritt Bismark, von innerer Unruhe getrieben, an Moltke heran, der mit starrer Ruhe im Sattel hielt und schweigsam die Schlacht beobachtete. An ein Gespräch war nicht zu denken. Aber Bismark hatte in der Cigarrentasche noch 2 Cigarren, eine gute und eine schlechte. Ohne ein Wort zu verlieren, reichte der Minister dem General das Etui. Ebenfalls stumm nahm es Moltke, besah sich beide Cigarren und griff - die gute. Für Bismark war das genug, er wandte den Gaul und ritt davon. Denn, so sagte er sich, wenn Moltke noch mit solcher Seelenruhe die beste Cigarre heraussucht, dann steht es auch nicht schlecht mit der Schlacht.
- Eine luftige Konkurrenz hat die Berliner Wochenschrift: "Das Echo", wie folgt eröffnet. Preisscherzfrage: Ein stark verschuldeter junger Mann genießt bei seinen Gläubigern nur deshalb noch weiteren Kredit, weil seine Braut nach der Hochzeit die Schulden aus ihrer Mitgift bezahlen will. Das Paar fällt kurz vor der Hochzeit ins Wasser. Ein geiziger Hauptgläubiger kommt gerade vorüber, springt hinein und rettet: wen zuerst und warum? Wer bis zum 20. Januar 1887 die kürzeste und witzigste Antwort auf vorstehende Scherzfrage giebt, erhält von der Redaktion des oben genannten Blattes ein Preishonorar von 20 Mark. Die prämirte Antwort wird natürlich veröffentlicht.
- An der Konzert=Kasse. Kassierer (nachrufend): Sie! - aber den Hund dürfen Sie nicht in's Konzert hineinnehmen! Gast (entrüstet): Was? - na, hören Sie mal! Jeden Esel lassen Sie hinein und nicht 'mal solchen kleiner Hund?
Was wird heutigen Tages alles durch die Zeitungen gesucht! Die allgemeine Ztg. z. B. enthält folgendes Gesuch: "Adoption. Einer der ältesten, vornehmsten Freiherrntitel Deutschlands von historischer Bedeutung kann durch Adoption erblich gemacht werden. Unerläßliche Bedingung: makellose Vergangenheit, achtungswerthe Herkunft, christliche Konfession, bedeutendes Vermögen." Letzteres wird wohl die Hauptsache sein!
- Ueber Prellereien beim Pferdehandel schreibt eine österreichische Zeitung was folgt: Die Uebervortheile und Prellereien gewisser Handelsleute beim Abschluß von Pferdeverkäufen bilden noch immer häufig den Grund zu berechtigten Klagen der Landwirthe. Besonders gern werden unachtsame Käufer und andere mit Pferden betrogen, welche die Fehler, zu beißen und zu schlagen an sich haben. Um solche Pferde loszuwerden, bedienen sich geriebene Handelsleute folgender Kunstkniffe, um den wenig erfahrenen Käufer in die Falle zu locken: 1. Es wird vor der Probe dem Pferd eine bestimmte Quantität Branntwein eingegossen, um es zu betäuben, weil dann die schlimmen Eigenschaften des Thieres nicht hervortreten. Der Verkauf wird abgeschlossen. Bei der Probe waren Zeugen zugegen, welche gesehen haben, daß das Pferd weder geschlagen noch gebissen hat. Kommt der Käufer nach Haus, so fängt das Pferd wiederum an, seine üblen Gewohnheiten auszuüben, und niemand kann dasselbe brauchen. Es entsteht natürlich ein Prozeß. Die Zeugen bemerken, daß sie bei der Probe nichts Verdächtiges an dem Pferd bemerkt haben. Verliert nun der Käufer den Prozeß, dann wird häufig ein zweiter Handel abgeschlossen und schon mancher Käufer ist durch solche Händel um Haus und Hof gekommen. Auch Sachverständige können durch obigen Branntweinkniff getäuscht werden. 2. Ein anderes, noch interessanteres Mannöver ist, das kurz vor der Probe in ein jedes Ohr des Pferdes eine Erbse geschoben wird. Beim Traben und Vorführen des Pferdes springen die Erbsen in den Ohren des Pferdes hin und her. Durch diesen ungewöhnlichen Vorgang wird dasselbe von allem Uebrigen abgelenkt und vergißt hierdurch zu schlagen und zu beißen. Später schüttelt das Pferd so lange mit dem Kopf, bis die Erbsen aus den Ohren entfernt sind, und nun führt es seine üblen Gewohnheiten wiederum aus und der Käufer ist geprellt. Diese beiden Manöver kommen beim Abschluß von Pferde=Verkäufen so häufig vor, das auf diese trügerischen Handlungsweisen nicht genug aufmerksam gemacht werden kann. Vor allem daher beim Kauf eines Pferdes die Ohren nach Erbsen und das Maul desselben nach Branntwein untersucht! Wenn dergleichen getroffen wird, dann kein Kauf abgeschlossen, damit man vor oft großem Nachtheil bewahrt bleibe!
Nach sieben Jahren.
Eine Weihnachtsgeschichte von B. Renz.
(Nachdruck verboten.)
Fortsetzung.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 99 Seite 15]Nach sieben Jahren.
Eine Weihnachtsgeschichte von B. Renz.
(Nachdruck verboten.)
[Fortsetzung.]
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