[ => Original lesen: 1886 Nr. 45 Seite 1] Bekanntmachung.
Das diesjährige Ober=Ersatzgeschäft zur Aushebung der Militairpflichtigen des hiesigen Aushebungsbezirks findet statt
in Schönberg
im Boye'schen Gasthofe
am
Sonnabend, den 19. Juni d. Js..
Zu demselben haben sich diejenigen Militairpflichtigen, welche nach Ausweis ihrer Loosungsscheine eine endgültige Entscheidung über ihre Militairpflicht zu gewärtigen haben, und denen besondere Ladungen zugehen werden, Morgens präcise 9 Uhr einzufinden.
Es steht jedoch jedem Militairpflichtigen, der in den Grundlisten des Aushebungsbezirks verzeichnet ist, frei, im Aushebungstermin zu erscheinen und der Ober=Ersatz=Commission etwaige Anliegen vorzutragen.
Die bei der Musterung für diensttauglich befundenen Mannschaften gelangen zuerst zur Vorstellung.
Im Anschluß an das Ober=Ersatzgeschäft findet die Superrevision der Temporair=Invaliden statt.
Militairpflichtige, welche im Termin nicht pünktlich erscheinen, haben, sofern sie nicht dadurch eine härtere Strafe verwirkt haben, auf Grund des §. 24, 7 der Ersatz=Ordnung eine Geldstrafe bis zu 30 M. oder Haft bis zu 3 Tagen zu gewärtigen, auch können denselben die Vortheile der Loosung entzogen werden. Ist dieses Versäumniß in böslicher Absicht oder wiederholt erfolgt, so werden sie dem Befinden nach als unsichere Dienstpflichtige zur sofortigen Einstellung gebracht werden.
Die Ortsvorsteher haben für die pünktliche Gestellung der betreffenden Militairpflichtigen aus ihrer Ortschaft Sorge zu tragen.
Schönberg, den 17. Mai 1885.
Der Civilvorsitzende der Ersatz=Commission des Aushebungsbezirkes für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
Köppen.
Bezüglich der neuen Branntweinsteuer ist es so gekommen, wie man in den letzten Tagen hat voraussehen können. Die Branntweinsteuer=Kommission des Reichstags hat am Freitag in zweiter Lesung die ganze Vorlage und auch die Beschlüsse erster Lesung abgelehnt. Zur Feststellung des Berichts ist die nächste Sitzung der Kommission auf den 22. Juni anberaumt.
Erzbischof Dinder von Posen=Gnesen ist einer Hamburger Nachricht zufolge zum Besuch des Fürsten Bismarck in Friedrichsruh angekommen.
Der Konsularvertrag zwischen Deutschland und Rumänien ist am Donnerstag in Berlin unterzeichnet worden.
Die Fahrten der vom Reich unterstützten Dampferlinien nach China und Japan nehmen ihren Anfang in Bremerhafen, die Schiffe laufen Antwerpen in Belgien an, um die süddeutschen Güter, welche rheinabwärts der neuen Linien zugeführt werden, aufnehmen zu können, gehen von dort nach kurzem Aufenthalt durch die Straße von Gibraltar in das mittelländische Meer, wo in Brindisi, einem der südlichsten italienischen Häfen, die erst 13 Tage nach Abgang der Dampfer von Bremerhafen in Berlin abgehende und per Bahn durch die Schweiz und Italien beförderte deutsche Post an Bord kommt, sodann durch den Suezkanal und das rothe Meer bis nach Aden, von dort Colombo auf Ceylon und Singapore in Hinterindien anlaufend, nach Honkong und Shangai in China, wo der erste Dampfer, der am 30. Juni Bremerhafen verläßt, am 17. August nach einer 49tägigen Reise eintrifft. Ein Segelschiff braucht etwa 120 Tage um das Kap der guten Hoffnung nach Honkong.
Die Postdampferlinie nach Australien nimmt bis nach Aden denselben Weg wie die nach China, läuft von Aden aus aber die Tschagos=Inseln, eine Inselgruppe südlich von Ceylon, an und in Australien die Häfen Adelaide, Melbourne und Sydney, wo der erste Dampfer, der am 14. Juli Bremer=
[ => Original lesen: 1886 Nr. 45 Seite 2]hafen verläßt, am 6. September nach 56tägiger Reise eintreffen wird. Segelschiffe brauchen 90 Tage von London nach Sydney.
An diese beiden Hauptlinien schließen sich zwei Zweiglinien mit kleineren Postdampfern an. Die eine derselben, von dem chinesischen Endhafen der Ostasiatischen Linie Honkong ausgehend, nach Japan und Korea und wieder zurück nach Honkong, wo sie den mittlerweile zur Heimreise abfahrenden Dampfer der Hauptlinie noch erreicht; die andere von Sydney in Australien nach den Südseeinseln Tongatabu und Samoa mit Anschluß an den 2. zurückkehrenden Dampfer der Europäischen Hauptlinie. Die Fahrpreise betragen von Bremerhafen nach
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Alexandrien |
Suez |
Aden |
Colombo |
Singapore |
Hongkong |
Melbourne |
Sydney |
1. Klasse |
400 M. |
440 M. |
860 M. |
1250 M. |
1350 M. |
1550 M. |
1275 M. |
1350 M. |
2. Klasse |
240 M. |
260 M. |
640 M. |
730 M. |
800 M. |
900 M. |
750 M. |
800 M. |
3. Klasse |
100 M. |
110 M. |
220 M. |
320 M. |
340 M. |
390 M. |
230 M. |
250 M. |
Es sind hierbei die Preise für Zwischendeck nach Australien augenscheinlich sehr niedrig gestellt. Kinder von 3-10 Jahren zahlen halbe Preise, Kinder unter 3 Jahren sind frei. In den Passagierpreisen ist volle Beköstigung mit inbegriffen, jedoch nicht Wein und Bier. 1/2 cubm Gepäck ist pro erwachsener Passagier frei. Ueberfracht kostet 100 M. pro cubm.
In Kissingen hat der Kaiser von Rußland im Hause Kolla eine ganze Reihe von Zimmern für sich bestellen lassen. Die Miethsabmachungen lassen erwarten, daß der Zar noch vor dem 1. Juli dort eintreffen wird.
Die Volkszählung in Paris ist als mißlungen anzusehen. In manchen Stadtvierteln haben sich 80, im allgemeinen Durchschnitt über 50 geweigert, die Zählzettel auszufüllen. Einige Tausend schrieben als Antwort auf die Fragen einfach ein: "Sie sind zu neugierig!"
- Neustrelitz, 2. Juni. Es ist gewiß ein seltener Fall, der vielleicht einzig im ganzen Deutschen Reiche, in dem man noch keine Schülerbataillone nach französischem Muster kennt, dastehen mag, daß Schüler einer Bürgerschule gewürdigt werden, vor einem ruhmreichen deutschen Heerführer einen Parademarsch auszuführen. Am Sonnabend war der General v. Treskow hier zur Inspektion des hiesigen Grenadier=Bataillons anwesend. Die Vorstellung des Bataillons fand auf dem in der Nähe der Stadt gelegenen Exercierfelde statt. Ein zahlreiches Publikum hatte sich wie gewöhnlich zu diesem militärischen Schauspiele eingefunden. Lehrer und Schüler waren gleichfalls in geordnetem Zuge mit dem Knaben=Musikchor der Anstalt an der Spitze hinausgezogen, sich diese militärische Vorstellung anzusehen. Die große, in sauberen Turnanzügen befindliche Schaar der Schüler fiel auch dem General auf, und als nach Schluß der Bataillonsvorstellung der Rektor der Anstalt den General v. Treskow um die Erlaubniß bat, vor ihm einen Parademarsch mit seinen Schülern ausführen zu dürfen, wurde dieselbe in bereitwilliger und liebenswürdiger Weise ertheilt. Die Leistung und Haltung der Schüler, die Zeugniß davon ablegte, daß dieselben tüchtig einexerciert waren, fand die vollste und ungetheilteste Anerkennung.
- Lehrer und Schüler des Gymnasiums zu Ratzeburg machten dieser Tage einen Ausflug nach dem Sachsenwald. Im Landhause zu Friedrichsruh unterhielt sich Fürst Bismarck, welchem die Ankunft der Schüler gemeldet worden war, lebhaft mit einigen Lehrern und Primanern. Die Michaelis=Abiturienten ließ sich der Fürst besonders vorstellen. Dann sagte er zu ihnen: "Reichskanzler können Sie nicht alle werden, aber wenn Sie einmal Reichstagsabgeordnete werden, so machen Sie Ihrem Reichskanzler das Leben nicht so sauer. Es ist leichter zu kritisiren, als selbst zu regieren."
- Preußische Lotterie. Ueber die Abänderung des Lotterieplans verlautet, die Zahl der Loose soll von 95,000 auf 190,000 erhöht werden, der höchste Gewinn vierter Klasse Mk. 600,000 betragen, außerdem zwei Gewinne je Mk. 300,000, zwei je Mk. 150,000, zwei je Mk. 100,000. Die Hauptgewinne dritter Klasse sollen je Mk. 60,000, 45,000, 30,000, zweiter Klasse Mk. 45,000, 30,000, 15,000, und erster Klasse je Mk. 30,000, 15,000, 10,000 betragen. Die übrigen Gewinne sollen entsprechend erhöht werden. Außerdem soll beabsichtigt sein, auch Achtellose auszugeben.
Anzeigen.
In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Domhof=Ratzeburg sub Nris 22 und 23 belegenen Grundstücke des Maurermeisters Johann Peter Zacharias Spolert daselbst wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protokoll sofort im Termin der Präclusiv=Bescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 31. Mai 1886.
Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
A. Dufft.
Auf Befehl Großherzoglicher hoher Landesregierung wird nachfolgende
Bekanntmachung
den Ankauf von Remonten pro 1886 betreffend
Großherzogthum Meckl. Strelitz.
Zum Ankauf von Remonten im Alter von 3 und ausnahmsweise 4 Jahren sind im Bereiche des Großherzogthums Mecklenburg=Strelitz für dieses Jahr nachstehende, Morgens 8 Uhr beginnende Märkte anberaumt worden, und zwar
am 24. Juni Schönberg.
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Die von der Remonte=Ankaufs=Commission erkauften Pferde werden zur Stelle abgenommen und sofort gegen Quittung baar bezahlt.
Pferde mit solchen Fehlern, welche nach den Landesgesetzen den Kauf rückgängig machen, sind vom Verkäufer gegen Erstattung des Kaufpreises und der Unkosten zurückzunehmen, ebenso Krippensetzer, welche sich in den ersten acht und zwanzig Tagen nach Einlieferung in den Depots als solche erweisen. Pferde, welche den Verkäufern nicht eigenthümlich gehören oder durch einen nicht legitimirten Bevollmächtigten der Kommission vorgestellt werden, sind vom Kauf ausgeschlossen.
Die Verkäufer sind verpflichtet, jedem verkauften Pferde eine neue starke rindlederne Trense mit starkem Gebiß und einer Kopfhalter von Leder oder Hanf mit mindestens zwei Meter langen Stricken ohne besondere Vergütigung mitzugeben.
Um die Abstammung der vorgeführten Pferde feststellen zu können, ist es erwünscht, daß die Deckscheine möglichst mitgebracht werden, auch werden die Verkäufer ersucht, die Schweife der Pferde nicht zu coupiren, oder übermäßig zu verkürzen.
Berlin, den 3. März 1886.
Königl. Preußisches Kriegsministerium,
Abtheilung für das Remonte=Wesen.
Freiherr von Troschke.
Graf von Klinckowström.
hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht.
Schönberg, den 1. April 1886.
Der Magistrat.
1 ledigen Pferdeknecht
sucht zu Michaelis Kaiser-Stove.
Ein Einspänner-Geschirr
mit neusilbernen Schlüsseln hat preiswürdig abzugeben
H. Ollrogge, Sattlermeister.
Schönberg, den 7. Juni 1886.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 45 Seite 3]Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.
Die Anstalt ist zur
Zinszahlung
vom
Dienstag, den 8. Juni d. Js.,
bis
Sonnabend, den 12. Juni d. Js.,
von Vormittags 8-12 Uhr
geöffnet.
Schönberg, den 31. Mai 1886.
Das Directorium.
Travemünder
Rennen
den 18. & 20. Juni 1886.
Anfang 3 1/2 Uhr.
Zu der am zweiten Pfingstfeiertage den 14. ds. Mts. stattfindenden
Tanzmusik
ladet ergebenst ein
Carlow. J. Krellenberg.
Matjes-Heringe
empfiehlt Aug. Spehr.
Eine Ladeneinrichtung.
ist zu verkaufen. Bei wem? Zu erfragen in der Expedition dieser Zeitung.
Durch fortwährenden Unfug, sowie Angeln auf unseren Torfmooren sehen wir uns genötigt, jedes Betreten derselben von Unbefugten bei gerichtlicher Ahndung zu verbieten.
J. Greiff. J. Boye. H. Wolgast. C. Rahn. F. C. Wolgast. W. Maass. W. Vock. H. Brüchmann. Griem. M. Fick Wwe. W. Weinrebe. H. Schreep Wwe.
Theater in Schönberg
im Lokale des Herrn Freitag:
Dienstag, den 15. Juni 1886.
Zweites Ensemble=Gastspiel von den Mitgliedern des Lübecker Victoriatheaters unter Leitung
des Herrn Hans Behn.
Die Nachtigall aus dem Bäckergang
Locales Hamburger Volksstück mit Gesang in 3 Acten.
Zu Anfang:
Der Holsteiner auf der Brautschau
oder:
Stopp! Stopp! nich to veel op eenmol!
Posse mit Gesang in 1 Act.
Cassenöffnung 7 Uhr. Anfang 8 Uhr.
NB. Billets sind bereits von heute ab bei Herrn Kaufmann Schwedt und im Theaterlokal zu haben.
Die Direction.
Agenten
gegen gute Provision gesucht. Schriftliche Offerten unter A. M. 99 an Haasenstein & Vogler Leipzig.
Capitalien für Landstellen und Grundstücke zu 4 % und 4 1/2 % sind zu Johannis d. Js. gegen sichere Hypothek zu belegen. Näheres bei
P. Maass,
Schönberg, Marienstraße 46.
GROSSE
Hamburger Geld-Lotterie.
Ziehung amtlich festgesetzt
am 9. Juni d. J.
50,000 Mark.
Mk. 10,000, 5000, 3000, 2000 u. s. w.
Hierzu empfehle und versende nach Empfang, oder gegen Nachnahme des Betrages Original-Loose, und zwar;
Ganze Loose à 6 Mk.
Halbe Loose à 3 Mk.
Viertel Loose à 1 Mk. 50 Pf.
Verloosungsplan, Ziehungslisten, Gewinngelder etc. werden prompt zugestellt.
Herm. Levy |
|
Bleichenbrücke 18. HAMBURG. |
Vorläufige Anzeige.
Unser diesjähriger Königschuß wird am 5. und 6. Juli c. abgehalten.
Tombola-Loose à 30 Pf.
sind schon jetzt zu haben.
Der Vorstand der Schützenzunft.
Schönberg, den 27. Mai 1886.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 45 Seite 4]Am 1. Pfingsttage
Großes Conzert
im Garten des Herrn Gastwirth Boye. - Zu recht zahlreichem Besuch laden ein geehrtes Publikum freundlichst ein
Die Vereinsmusiker.
Schönberg, den 7. Juni 1886.
Anfang Nachmittags 4 Uhr. Entree à Person 30 .
NB. Bei ungünstiger Witterung findet das Conzert uim großen Saale statt.
Wichse versendet
in Dosen 1 1/2 cm. hoch, 4 cm. weit pr. 100 Stück 2 M.,
in Dosen 2 1/4 cm. hoch, 5 1/2 cm. weit pr. 100 Stück 3 M. 50.,
in Dosen 2 1/4 cm. hoch, 6 1/2 cm. weit pr. 100 Stück 4 M. 50.,
in Schachteln 2 cm. hoch, 8 cm. lang, 4 1/2 ct. weit pr. 100 1 M. 80 .,
in Schachteln 2 1/2 cm. hoch, 9 1/2 cm. lang, 5 1/2 ct. weit pr. 100 3 M. 25 .,
in Schachteln 3 1/4 cm. hoch, 12 cm. lang, 6 1/4 ct. weit pr. 100 5 M. 50 .,
in Packeten á 1 9 Packete 3 M.
Paul Schultze, Lüneburg.
Die Wichse trocknet nicht ein, schimmelt nicht, und wird für die Güte garantirt.
Scheibenschießen.
Am Montag den 14. und Dienstag, den 15. Juni findet bei mit ein Scheibenschießen nach guten Gewinnen statt, wozu ich meine geehrten Gönner und Freunde hierdurch freundlichst einlade
Am 15. Juni: TANZMUSIK.
Gastwirth Seeler, Sahmkow.
Elisabeth Tretow
Johannes Behrens
Verlobte.
Schönberg. Eppendorf bei Hamburg.
Eintragungen in die Familien=Register der Gemeinde Selmsdorf. (Nachdruck verboten.)
Geboren:
D. 7. Jan. dem Arbeitsmann Weede zu Schwandeck eine T.
D. 12. dem Pantoffelmacher Möller zu Selmsdorf eine T.
D. 21. dem Arbeitsmann Heinrich Gieseler zu Selmsdorf ein S.
D. 24. dem Arbeitsmann Joachim Heinrich Schütt zu Selmsdorf eine Tochter.
D. 27. dem Arbeitsmann Möller zu Zarnewenz ein Sohn.
D. 6. Febr. dem Schneider Schröder zu Selmsdorf eine T.
D. 6. dem Produktenhändler Groth zu Selmsdorf eine T.
D. 13. dem Arbeitsmann Oldenburg zu Selmsdorf eine T.
D. 19. ein unehel. Sohn zu Schwanbeck.
D. 28. März dem Arbeitsmann Peter Heinrich Maaß zu Sülsdorf eine Tochter.
D. 6. Mai dem Hauswirth Hans Joachim Heinrich Klatt zu Sülsdorf ein Sohn.
D. 11. dem Arbeitsmann Meier zu Hof=Zarnewenz eine T.
D. 11. dem Arbeitsmann Ahlwardt zu Selmsdorf ein Sohn.
D. 15. ein unehel. Sohn zu Selmsdorf.
Eheschließungen:
D. 8. Jan. Stellmacher Joachim Johann Heinrich Lenschow zu Selmsdorf und Maria Katharina Voß zu Selmsdorf.
D. 8. Hans Peter Krellenberg Büdner=Anerbe und Maurer zu Zarnewenz und Anna Maria Boye zu Siechenhaus bei Schwanbeck.
D. 30. April Hans Hinrich Voß Knecht zu Zarnewenz und Katharina Maria Margaretha Schmidt zu Zarnewenz.
D. 7. Mai Johann Jochen Friedrich Maaß Arbeitsmann zu Selmsdorf und Maria Elisabeth Busch zu Selmsdorf.
Gestorben:
Anna Katharina Elisabeth Käker Arbeitsmannstochter zu Selmsdorf 9 Jahre alt.
Auguste Maria Elisabeth Sterly Handelsmannstochter zu Selmsdorf 10 Mon. alt.
Anna Maria Margarethe Edler im Dienst zu Sülsdorf 43 Jahr alt.
Peter Sager Hauswirths=Altentheiler zu Selmsdorf 76 J. alt.
Katharina Elisabeth Friederike Wichmann Wwe. zu Schwanebeck 65 Jahr alt.
Johann Pape Büdner und Maurer zu Selmsdorf 56 J. alt.
Hans Krellenberg Wwer. zu Sülsdorf 76 Jahr alt.
Johann Peter Möller Arbeitsmann zu Selmsdorf 42 J. alt.
Katharina Maria Elisabeth Möller Arbeitsmannstochter zu Bardowick 17 Jahr alt.
Mine Maria Elisaheth Louise Wichmann Tochter der unverehelichten Katharina Wichmann zu Selmsdorf 9 Mon. alt.
Maria Magdalena Krellenberg Hauswirths=Altentheilerin zu Selmsdorf 92 Jahr alt.
Hans Peter Heinrich Schmidt Hauswirth zu Schwanbeck 41 J. alt.
Peter Hinrich Nehls Arbeitsmann zu Selmsdorf 69 J. alt.
Hans Bade Wwer. zu Teschow 78 Jahr alt.
Nachrichten des Standesamts=Bezirks Carlow vom 1. Mai bis zum 1. Juni 1886. (Nachdruck verboten.)
a. Geburten:
Dem Knecht Wilhelm Oldenburg zu Carlow eine Tochter.
Dem Maurergesellen Joachim Benthien zu Kl. Pogez ein S.
Dem Schneider Heinrich Kaven zu Carlow ein Sohn.
Dem Musikus Johann Holst zu Carlow eine Tochter.
Dem Arbeitsmann Joachim Hundt zu Lanckow eine Tochter.
Dem Mühlenpächter Theodor Wieschendorff zu Maurinmühle ein Sohn.
Dem Knecht Hartwig Kaven zu Carlow ein Sohn.
Der unverehelichten Elisabeth Dierck zu Klocksdorf eine T.
b. Eheschließungen:
Der Knecht Heinrich Bahr zu Sahmkow und Magdalena Böcken zu Carlow.
Der Knecht Heinrich Schmidt zu Demern und Elisabeth Niemann zu Hof=Stove.
Der Knecht Hartwig Kaven zu Neschow und Catharina Ollmann zu Carlow.
Der Gastwirth Wittwer Hans Joachim Heidtmann zu Klocksdorf und Catharina Dierck zu Klocksdorf.
c. Sterbefälle:
Carl Peter Heinrich Busch, Glasersohn zu Carlow, 12 J. alt.
Maria Louise Magdalena Harms zu Pogetz 29 Jahr alt.
Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg nach Mecklenburg:
5,13, 10,13 Vorm., 12,54, 7,54 Nachm.
Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg nach Lübeck:
9,48 Vorm., 2,57, 5,35 Nachm., 12,03 Nachts.
Hierzu eine Beilage.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 45 Seite 5]Beilage
zu Nr. 45 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 8. Juni 1886.
- Für Tabakraucher kommt die wichtige Nachricht, daß Brunnenkresse das Gift des Nikotin zerstöre. Es sei nur nöthig, den Tabak mit dem Safte der Brunnenkresse zu befeuchten.
- Den verehrten Hausfrauen unter unseren Leserinnen dürfte folgender Wink willkommen sein: - Unsauberes Gemüse läßt sich auf sehr einfache Weise von den darin verborgenen Würmern reinigen, wenn man es in ein Gefäß mit Salzwasser wirft und einige Minuten darin liegen läßt. Würmer, Schnecken und andere Insekten verlassen dadurch ihre Schlupfwinkel, suchen sich zu retten und kommen dabei um.
- Zur gegenwärtigen Zeit, in welcher die kleine Walderdbeere ihre aromatischen, zarten Blätter entwickelt, ist der Hinweis am Platze, daß diese in der Sonne getrockneten und wie Thee aufbewahrten Blätter ein sehr wohlschmeckendes und äußerst gesundes Getränk geben. Bei der Theebereitung werden 3-4 Theelöffel getrockneter Blätter, vermengt mit ein Wenig grünem oder schwarzem Thee, auf eine Kanne gerechnet und ganz so behandelt, wie der letztere.
- Kastanienblüthen in Spiritus gethan und damit eingerieben, sollen ein gutes Mittel gegen Rheumatismus sein.
- Premierlieutenant v. Winterfeld vom Husaren=Regiment Kaiser Franz Josef von Oesterreich=Ungarn, welcher am 29. Mai beim Rennen des Pasewalker Rennvereins mit Lieutenant v. Bernstorffs "Petruccio" stürzte, ist am Tag darauf seinen Verletzungen in Stargard erlegen.
- Ueber eine entsetzliche Selbstverstümmelung berichtet man aus Berlin. Der 18jährige Stiefsohn eines Brunnenmachers in Rixdorf bei Berlin, der sich seit Jahresfrist von seinen Eltern entfernt hatte, kam dieser Tage zurück und verlangte von seinem Stiefvater Beschäftigung. Da ihm dieselbe verweigert wurde, begab er sich in einen Schuppen, ergriff ein Beil und schlug sich mit demselben die linke Hand vollständig vom Arm.
- Während der erste fahrplanmäßig ausfahrende Reichspostdampfer unter entsprechenden Feierlichkeiten Bremerhaven am 30. d. verlassen wird, soll bereits am 13. d. ein Lloyddampfer auf der ostasiatischen Linie vorausgesandt werden, damit schon im künftigen Monat auch von Ostasien aus eine regelmäßige Heimfahrt ermöglicht wird.
- In dem Monstreprozeß zu Danzig wegen Weinfälschung sind alle Angeklagten in allen Fällen freigesprochen worden.
- Während der diesjährigen Landwehrübung beging in Münster ein eingezogener Wehrmann eine Widersetzlichkeit gegen einen seiner Vorgesetzten. Das Kriegsgericht verurtheilte ihn zu einer Festungsstrafe von 9 Monaten. Der Verurtheilte ist Familienvater.
- Ein Nest mit jungen Wölfen ist dieser Tage von einem Bewohner von Ban St. Martin bei Metz gefunden und mitgenommen worden. Noch ehe er aber den Wald verlassen konnte, hatten ihn die Alten schon eingeholt und es blieb ihm nichts Anderes übrig, als so rasch wie möglich einen Baum zu erklettern, auf welchen er mit den Jungen im Arm bis Nachmittags 3 Uhr sitzen bleiben mußte, da ihm erst zu dieser Zeit Hülfe von anderen Waldbesuchern zu Theil wurde. Die jungen Thiere sind von dem Menageriebesitzer Fick in Metz angekauft worden.
- Die Marquise von Salisbury veranstaltete vor einigen Tagen in London einen Bazar zu Gunsten eines Kinderspitals. Unter den Käufern war auch der Maharajah von Lahore; derselbe wählte einige Kleinigkeiten aus, dann zog er sein Dolchmesser hervor, Schnitt rasch den linken, ganz mit Gold und Edelsteinen gestickten Aermel seines Rockes ab und legte ihn als Bezahlung vor die Marquise hin. Der Werth dieser Gabe ist ein enormer.
- Im Berner Oberland ist ein junger Engländer beim Bergsteigen in die Tiefe gestürzt. Er brach das Genick und war sofort todt.
- Eine großartige Anlage ist soeben in Genf eingeweiht worden. Es galt die bedeutende Strömung der die Stadt pfeilschnell durchfließenden Rhone gewerblichen Zwecken dienstbar zu machen.
Zu diesem Behufe wurde der Fluß auf eine längere Strecke eingedämmt und damit, wie durch entsprechende Schleusen, der Zufluß einer stets gleichen Wassermenge zu dem quer über den eingedämmten Theil des Stromes erbauten Maschinenhause gesichert. Hier arbeiteten vorerst 20 Turbinen mit insgesammt 4206 Pferdekräften. Ein Theil der erhaltenen Kraft dient zur Versorgung der unteren Stadt mit Wasser; der andere Theil aber speist ein Netz, in welchem das Wasser unter dem hohen Drucke von 15 Atmosphären einerseits nach der oberen Stadt, anderntheils in die Werkstätten geleitet wird. Hier soll es kleine Turbinen und damit Drehbänke und sonstige Werkzeugmaschinen treiben. Es bestehen bereits ähnliche Anlagen u. A. in Karlsruhe und Zürich, wo sie sich ganz gut bewähren.
- Die Cholera in Italien ist wenigstens in Venedig stetig im Zunehmen begriffen. Vom 2. auf den 3. Juni sind in Venedig 40 Erkrankungs= und 26 Todesfälle, darunter 13 ältere Fälle, in Bari 2 Erkrankungen und 1 Todesfall, in Obria 2 Erkrankungs= und 2 Todesfälle vorgekommen.
- Nikolosi am Aetna ist von den Einwohnern verlassen worden, da die Lava nur noch 450 m von der Stadt entfernt ist. Die Zugänge sind militärisch abgesperrt. Trotz der Erregung der Bevölkerung ist doch kein Unfall vorgekommen.
Schiller ist von den Franzosen um einen gedankentiefen Vers bereichert worden. In dem Buch "La vie élégante à Paris. Par le Baron de Mortemart-Boiye" steht Seite 248 in Wörtlicher Uebersetzung: "Es gehörte jene überschwängliche Natur Schiller's dazu, um seinem schönen Genie die Worte entschlüpfen zu lassen, dann folgt das Zitat: "Es Ist nur eine Kaiser Stadt; Nur ein Wien!"
- Die verschiedenen Ausdrücke für Telephon. Eine Berliner Firma zeigt den Blättern ihren Fernspruch=Anschluß in folgender humoristischer Weise an: "In der Voraussetzung, daß auch Sie die große Nützlichkeit des "Klangstricks" erkannt haben, bitte ich Sie, sich im gegebenen Falle der "Schallmaschine" zu bedienen und werde ich denn nicht ermangeln, Ihnen durch die "Quasselstrippe" meine Bereitwilligkeit, Sie pünktlich und solide bedienen zu wollen, in das Ohr zu sagen. Ihren gefälligen recht baldigen Aeußerungen durch den "Sprechpostschalter" gern entgegensehend, zeichnet etc."
- Allen Badelustigen seien folgende Regeln zur Beherzigung und Nachachtung dringend empfohlen: 1. Lege den Weg zur Bade=Anstalt in mäßigem Tempo zurück. 2. Bei der Ankunft am Wasser erkundige dich zunächst nach der Strömung und den Terrainverhältnissen. 3. Entkleide dich langsam, gehe dann aber sogleich ins Wasser. 4. Springe mit dem Kopf voran ins tiefe Wasser oder tauche wenigstens ganz unter, wenn du das erste nicht kannst oder magst. 5. Bleibe nicht zu lange im Wasser, zumal wenn du nicht sehr kräftig bist. 6. Kleide dich nach dem Baden schnell wieder an. - Unterlaß das Baden: 1. Bei heftigen Gemüthsbewegungen. 2. Nach durchwachten Nächten. 3. Bei Unwohlsein. 4. Nach Mahlzeiten und besonders 5. nach dem Genusse geistiger Getränke.
- "Nach Rankes Tod - hört die Weltgeschichte auf" - ist das neueste Bonmot an der Börse.
Der Wilderer.
Von Fritz Brentano.
Fortsetzung.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 45 Seite 6]Der Wilderer.
Von Fritz Brentano.
[Fortsetzung.]
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