Aus Berlin meldet man: Der Kronprinz hat in der vergangenen Nacht sehr gut geschlafen. Nach vollständiger Verbreitung des Ausschlags, welcher am Gesicht bereits verblaßt, hat das Fieber ganz, der Katarrh beinahe aufgehört.
Der Plan des Reichskanzlers in Bezug auf die neue Branntweinsteuervorlage geht dahin, mittelst derselben 150-200 Millionen mehr als bisher zu gewinnen. Zu diesem Zwecke soll der Hectoliter Branntwein mit 50 Mk. Konsumsteuer belegt werden. Außerdem bleibt die Maischraumsteuer bestehen. Die Erhebung der neuen Konsumsteuer soll zum halben Betrage geschehen, wenn der Spiritus die für den Großhandel unter Controlle einzurichtenden steuerfreien Lager verläßt. Ein weiterer Betrag von 25 Mk. pro Hektoliter soll erhoben werden von den Schenkern. Zu diesem Zwecke sollen alle Schankwirthschaften der eingehendsten und schärfsten Controlle von Steuerbeamten und Polizeibeamten in Bezug auf Ausschank unterworfen werden. Unter anderem sollen durch hohe Strafen alle Wirthe verpflichtet werden, die ausgeschenkten Quantitäten in Steuerbücher einzutragen.
Der Bundesrath hat in seiner Sitzung am Donnerstag den Gesetzentwürfen wegen Abänderung des Militärpensionsgesetzes und des Reichsbeamten=Gesetzes, sowie über die Rechtspflege in den deutschen Schutzgebieten seine Zustimmung ertheilt. Die Abstimmung über den vom Reichstag abgeänderten Entwurf eines Gesetzes über die Besteuerung des Zuckers wurde ausgesetzt. Ueber den Gesetzentwurf, betreffend die Unfall= und Krankenversicherung der in land= und forstwirthschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen wird in einer der nächsten Sitzungen Beschluß gefaßt werden.
Aus München liegen der Nat. Ztg. Nachrichten vor, nach welchen der König Ludwig in den letzten Tagen erst in bestimmtester Form zu verstehen gegeben hat, daß er nicht die geringste Neigung habe, sich in seiner souveränen Machtvollkommenheit irgendwie beschränken zu lassen.
Der 2. Civilsenat des Kammergerichts in Berlin hat am Freitag den früheren freisinnigen Reichstagsabgeordneten Langhoff zur Herausgabe von 1500 Mark empfangener Parteidiäten an den Fiskus verurtheilt. Das Gericht nahm an, daß § 32 der Verfassung ein absolutes Verbot der Annahme von Diäten, ganz gleich ob aus Staats= oder Privatmitteln, enthalte. Es ist dies jetzt die dritte Verurtheilung in den Diätenprocessen.
Die deutsche Industrie verschafft sich immer mehr Geltung im Auslande. So sind bei der bekannten Armeelieferanten=Firma Rohr und Speyer in Berlin von der griechischen Regierung 80,000 komplette Uniformen nach preußischem Muster bestellt worden. Für promptes Zahlen ist die nöthige Sicherheit gegeben.
Prinz Alexander von Hessen, der Vater des Battenbergers, ist in Wien angelangt. Man sagt, er wolle den Versuch machen, den Kaiser von Oesterreich zu bestimmen, daß dieser eine Aussöhnung zwischen dem Kaiser von Rußland und seinem Sohn herbeiführe. Daß Prinz Alexander von Hessen für seinen Sohn wirken möchte, ist gewiß anzuerkennen, ob er aber Glück damit haben wird, das fragt sich.
Die französische Deputirtenkammer hat den Gesetzentwurf gegen die Spionage in Friedenszeiten ohne Debatte genehmigt. In Kriegszeiten ist das Spioniren nach wie vor erlaubt.
Gladstone's irische Landkaufsvorlage ist dem Parlament in abgeänderter Gestalt zugegangen. Er verlangt nur 1200 Millionen Mark zur Enteignung der kleineren Gutsbesitzer. Während der Osterferien will auch Gladstone Agitationsreisen unternehmen.
Das Hausgesinde der Königin von England zählt 1000 Personen, welche dem Land jährlich 385,000 Pf. Sterling, (7 Millionen 770,000 Mk.), an Unterhalt und Besoldung kosten.
Die Königin von Spanien läßt Gnade für Recht gehen. Sie hat den Herzog von Sevilla, der sie nach dem Tod ihres Gemahls beleidigt hatte und dafür zu einer mehrjährigen Festungsstrafe verurtheilt worden war, begnadigt.
In Brindisi in Unteritalien sind am Mittwoch 4 Fälle sporadischer Cholera vorgekommen. Die früher festgestellten Fälle betragen im Ganzen 64, darunter 10 Todesfälle.
Die Cholera ist von Brindisi nach Monopoli verschleppt worden, woselbst mehrere Erkrankungen und ein Todesfall vorgekommen sind. Ein Hilfscomite ist gebildet. Sollte die Krankheit einen epidemischen Charakter annehmen, so wird Brindisi abgesperrt werden.
Ans Odessa schreibt man dem "N. W. T." über folgende schreckliche Katastrophe, welche sich vor Kurzem auf dem Schwarzen Meere ereignet hat: Am 31. März d. J. lief das der Firma Tagijeff und Brüder Sarkissoff in Baku gehörige Schiff "Nestalan" mit einer Ladung von 14,740 Pud (ein Pud ist gleich 40 Pfund) Petroleum und 1430 Pud Benzin aus der Bakin'schen Rhede ins Meer hinaus. Kaum war das Schiff einige Klafter vom Hafen weit weggefahren, als plötzlich eine schreckliche Detonation erfolgte und das Schiff "Nestalan" mit seiner ganzen Ladung und mit seiner gesammten Bemannung von 13 Personen in die Luft flog. Im Nu befand sich das Meer auf einer großen Fläche in Flammen. Das Schiff sammt Bemannung war durch die Explosion in Stücke zerrissen worden. Augenzeugen schildern den Anblick dieser Katastrophe als einen schrecken= und grauenerregenden. Das Schiffsdeck, die Mastbäume und die 13 Personen wurden 30 bis 40 Klafter hoch in die Luft geschleudert und fielen nur in Stücken und Fetzen in das brennende Meer zurück, in welchem sie total verbrannten. Die Ursache der Explosion blieb unbekannt.

- Herr Phil. A. Meyer, der Inhaber der Firma Hermann Gerson in Berlin, die am Sonntag ihr 50jähriges Bestehen gefeiert, hat dem Aeltestenkollegium der dortigen Kaufmannschaft 25,000 Mark zur Begründung einer Hermann Gerson=Stiftung übergeben.

Anzeigen.

Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der auf dem ehemaligen Turnplatze hieselbst belegenen drei Ackerparcelen, welche zu Ostern d. J. aus der Pacht fallen, steht ein Termin auf

Mittwoch, den 21. d. Mts.,
Vormittags 10 Uhr,

vor dem Großherzoglichen Domainen=Amte an, wozu Pachtliebhaber sich einfinden wollen.
Die Bedingungen werden im Termine bekannt gemacht.
Schönberg, den 17. April 1886.

Großherzogl. Mecklb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.

Zur Zwangsversteigerung der in Folge desfallsiger Anträge beschlagnahmten, dem Hufner D. Lepthien zu Lüdersdorf früher gehörigen und daselbst sub. Nr. VI. belegene Halbstelle c. p. ist vor dem unterzeichneten Amtsgerichte ein neuer Ueberbotstermin auf

Freitag, den 30. April 1886,
Vormittags 11 Uhr

angesetzt.
Schönberg, den 2. April 1886.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.
                                                    Beglaubigt:
                                                    H. Diederich.
                                                    Amtsgerichts Actuar.

Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Mittwoch, den 21. April d. Js. Vormittags 10 Uhr sollen hierorts

2 Milchkühe

öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Sammelplatz der Käufer beim Gastwirth Boye hieselbst.

Schönberg.                                                     C. Staffeldt,
                                                                        Gerichtsvollzieher.

Holz=Auction Nr. 33.

Am Mittwoch, den 28. April Morgens 10 Uhr beim Gastwirth Fahrenkrug zu Lüdersdorf.

a. Lenschower Tannen.

  7 Rmet. Eichen Knüppel
  4 Rmet. tannen Kluft
34 Rmet. tannen Knüppel.

b. Herrenburger Tannen.

51 Rmet. tannen Rodestämme
47 Fuder tannen Durchforstholz von Bohnenstangen bis Hopfenstangen=Stärke.

c. Wahrsower Tannen.

  2 Rmet. tannen Knüppelholz.

                                                    Der Oberförster
                                                    C. Hottelet.

Zur Nachricht für die Kiepenmacher.

Auf der Trifft nach dem Garnsee lagern für die Kiepenmacher des Fürstenthums 60 Stück ausgesuchte tannen Klassenbäume, welche Herr Förster Blanck zu Schlagbrügge zur Taxe verabfolgt.
Schönberg, den 18. April 1886.

                                                    Der Oberförster
                                                    C. Hottelet.

Auction.

Am 29. April a. c. sollen in Kl. Rünz die zum Nachlaß der daselbst wohnhaft gewesenen verwittw. weil. Holländereipächterin, Frau Marie Janssen gehörenden, nachstehend verzeichneten Gegenstände, wegen Aufgabe der bis dahin noch in Betrieb stehenden Holländerei, meistbietend gegen Baarzahlung versteigert werden:
1. zwei hochtragende Fuchsstuten 7 und 8 Jahre alt.
2. Diverse vorhandene Schweine.
3. Diverse Holländereigerätschaften.
4. Diverse Haus= und Küchengeräthschaften.
5. zwei Stuhlwagen.
6. Milchwagen und Bauwagen.
7. Drei Faden gespaltenes Holz.
Ferner Torf und Kartoffeln etc.
Die Pferde kommen um 12 Uhr Mittags auf Gebot.
Kl. Rünz, b. Schönberg, den 14. April 1886.

Wwe. Marie Janssens Erben.

Feuerversicherungs-Verein Mecklenbg. Kirchendiener und Forstbeamten.
Außerordentliche General=Versammlung zu Schwerin

am 12. Mai ds. Js. Mittags 12 Uhr in Stern's Hotel.

Tagesordnung:

1. Vorlage der auf letzter ordentlichen General=Versammlung beschlossenen Statutenänderung.
2. Aenderung des §. 38 der Statuten.
3. Oeftere Abhaltung der Generalversammlung.
4. Tragung der Portokosten für Versicherungen durch die Versicherten selbst.

Der Vorstand.       

Lucie Mahncke
Joachim Oldenburg
Verlobte.
Gohren, z. Z. Lübsee.                                                    Niendorf.

Statt besonderer Meldung.

Heute Morgen 10 Uhr entschlief sanft nach dreiwöchentlicher schwerer Krankheit unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Schwester, die Wittwe

C. Lenschow geb. Timm
aus Blüssen

im 58sten Lebensjahre zu einem besseren Erwachen, tiefbetrauert von

den Hinterbliebenen.            

Schönberg, den 18. April 1886.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 21. April, Mittags 1 Uhr in Lübsee statt.

Verspätet.

Heute Morgen 4 1/2 Uhr endete Gott das thätige Leben unseres lieben Vaters des Hauswirthsaltentheilers

Hans Heinrich Kleinfeldt

im 79sten Lebensjahre. Dies zeigen Verwandten und Bekannten tiefbetrübt an

die Hinterbliebenen.            

Lockwisch, den 12. April 1886.

Danksagung.

Allen Denen, die meinem lieben Manne die letzte Ehre erwiesen und seinen Sarg mit Kränzen schmückten, sagen besten Dank

Cathar. Lenschow nebst Kinder.

Schönberg im April 1886.

Eingesandt. Ein ganz besonderer Kunstgenuß steht nun auch unserem hiesigen Publikum bevor. Herr Kähne wird mit seinem mechanischen Theater und interessanten Soireen nach hier übersiedeln und im Köster'schen Saale einige Vorstellungen veranstalten. Diesem Künstler geht von allen Seiten ein ehrenvoller Ruf voraus. Auch von unserer Nachbarstadt Grevesmühlen, wo dies Theater 5 Wochen seine Vorstellungen gab, schreibt die dortige Zeitung u. A.: Wir können aus eigener Anschauung konstatiren, daß neben der sorgfältigen Auswahl von nur guten Stücken die Durchführung derselben eine durchaus gediegene ist und alles auf diesem Felde bisher Dagewesene in vollstem Maße übertrifft.

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                                                    Mölln i. Lbg.

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Nachdem ich mein Putzgeschäft in Lübeck aufgegeben, bin ich Willens sämmtliche Artikel, wie garnirte und ungarnirte Strohhüte, Blumen, Federn, Agraffen, seidene Bänder und weiße Spitzen zu bedeutend billigen Preisen unter der Hand zu verkaufen.

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Meine Verlobung mit P. Bohnhoff ist meinerseits aufgehoben.

Schönberg.                                                                               M. Dierck.

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Unserm lieben August D. die herzlichsten Glückwünsche zu seinen morgigen Geburtsage, wir werden nicht verfehlen uns zur Feier des Tages pünktlich einzustellen.

                                                    Die achtzehn Eingeladenen.

Schönberg, den 20. April 1886.

Frühjahrs-Saison 1886.
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Zum ersten Male in Schönberg
(Köster's Saal).

Einem hochgeehrten Publikum von Schönberg und Umgegend habe die Ehre mitzutheilen, daß ich mit meinem sensationellen

THEATER
und
interessanten Soiréen

nächstens eintreffe und am Montag, (2. Ostertag) den 26. April, einen kurzen Cyklus von Vorstellungen eröffnen werde. Zur Aufführung gelangen:

Nordenskjöld's neueste Nordpolexpedition. Die Völkerracen der Erde, ihre Sitten, Gebräuche u. Geräthschaften. Die maler. Reise durch den Orient: Indien, Egypten, Ceylon. Die neuen Besitzungen in Kamerun. Gewitter, Feuerwerk, Eisenbahn= und Dampfschifffahrten, Mondscheinbeleuchtungen u. s. w.

Zur Erheiterung:
Vorführung vorzüglicher Theaterstuecke

mittelst eleganter Automaten, Metamorphosen und Kunstfiguren dargestellt.

Näheres durch Zettel.                                                    Achtungsvoll
                                                                                  W. Kaehne.

Mein rothbrauner, 3 1/2jähriger, zwei Mal prämiirter
Hannöverscher Hengst
deckt fremde Stuten für 10 Mk. und 1 Mk. an den Stall.                    
                                                    Hauswirth H. Oldenburg,
                                                    Rieps.

Moorland
und einige Wiesenparcellen habe noch zu verpachten.                          
                                                    F. C. Wolgast, Schönberg.

Ein ganz neuer

Reisekoffer

hat billig zu verkaufen. Wer? erfährt man in der Expedition d. Bl.

Statt besonderer Anzeige.

Am 17. d. M. entschlief sanft nach kurzer schwerer Krankheit in Mölln meine liebe theure Mutter

Marie Spehr geb. Kayser

im 60. Lebensjahre. Tief betrauert von dem Sohne

                                                                    Johannes Spehr.

Die Beerdigung findet am Dienstag Nachmittag 2 Uhr in Schönberg auf dem alten Kirchhofe statt.

Kirchliche Nachrichten.
Grün=Donnerstag, den 22. April.
Confirmation (10 Uhr Vormittags: Pastor Kämpffer.
Char=Freitag, den 23. April.

      Vormittagskirche: Pastor Langbein.
          Nachmittagskirche: Pastor Kämpffer.

Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

"Der Gesammtauflage unserer heutigen Nummer liegt ein Prospect des

Bankhauses Philipp Fürst

in Hamburg bei, worauf wir unsere verehrlichen Leser besonders aufmerksam machen."

Hierzu eine Beilage.

Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.

Beilage
zu Nr. 32 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 20. April 1886.

- Ein seltener Fall ereignete sich am Mittwoch in der St. Nikolaikirche zu Hamburg, indem Drillinge zu Konfirmation kamen: ein Knabe und zwei Mädchen. Die Mutter wird ein Jahr später wieder ein Zwillingspaar zum Altar führen.
- Die Berliner Brauereien sollen für die projektirte deutsche nationale Ausstellung 1888 in Berlin einen Beitrag von 100,000 Mark gezeichnet haben.
- In Dresden starb am 6. d. Professor Joseph Maurice Bertrand. Derselbe hat den Prinzen Georg, dessen Lehrer der Verschiedene einst war, zum Universalerben seines über 300,000 Mk. betragenden Vermögens eingesetzt.
- Der Handlungscommis Hermann Leopold Kowalski ist vom Schwurgericht in Berlin soeben zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurtheilt worden, weil er in dem dringenden Verdacht steht, die Frau Päpke in Moabit im vorigen Jahr ermordet zu haben. Trotz der ihn stark belastenden Zeugenaussagen hat Kowalski, der erst 27 Jahre alt ist, kein Geständniß abgelegt.
- Von den unglücklichen Russen, welche im vergangenen Monat nach Paris reisten, um dort bei Pasteur Hülfe gegen die Folgen der Bisse eines wuthkranken Wolfes zu suchen, sind am Dienstag 16 auf der Heimreise wieder durch Köln gekommen. Drei waren in der französischen Hauptstadt von der entsetzlichen Krankheit ergriffen worden und dort, wie bereits gemeldet, gestorben. Die Heimkehrenden hegen die Hoffnung geheilt zu sein.
- Das kommt bei den Arbeiter=Revolten heraus. Nach einer Zusammenstellung des Truppen=Kommandanten im Hennegau beträgt die Zahl der seitens des königlich belgischen Militärs im Zusammenstoß mit den strikenden Arbeitern erlittenen Verluste, todt oder der Verwundung erlegen: 1 Unteroffizier und 7 Soldaten; verwundet: 1 Unterlieutenant, 7 Unteroffiziere und Korporale, 26 Soldaten. Mit der größten Ziffer ist das 7. Lancier=Regiment und die Gendarmerie betheiligt. Todte Aufständische wurden 117 durch das Militär beerdigt, doch soll eine größere Anzahl durch Bürgergardisten gefallen und beerdigt worden sein. Die Zahl der eingebrachten Verwundeten beträgt 257 Mann. Unter den Todten befanden sich eine Frau und drei Kinder.
- Ostereier aus Kamerun bilden den neuesten Artikel für die bevorstehende Ostersaison. Es sind imitirte Straußen=Eier mit Negerköpfen oder tropischen Landschaften; aus anderen Ostereiern kommen Negerkinder an das Tageslicht, wieder andere zeigen im Innern ein Kamerun=Panorama en miniature, kurz, die Kolonialpolitik macht sich auch in der Ostereier=Industrie geldend.
Ein offener Arzt. Kranker: "Nun, Herr Doktor, was haben Sie an mir gefunden?" - Doktor: "Eine vollständige Trägheit Ihrer Glieder durch überangestrengtes Nichtstun."

Besondere Kennzeichen.
Kriminal=Novelle von Ludwig Habicht.
Fortsetzung.

Besondere Kennzeichen.
Kriminal=Novelle von Ludwig Habicht.
[Fortsetzung.]