No. 26
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 30. März
1886
sechsundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1886 Nr. 26 Seite 1]

Der Reichstag lehnte am 27. März in zweiter Lesung das Branntwein=Monopol mit 181 gegen 3 Stimmen ab.
Es soll eine Vereinbarung erzielt sein, derzufolge das Centrum einer neuen Branntweinsteuer=Vorlage zustimmen wird, wogegen das kirchenpolitische Gesetz eine der Curie genehme Gestalt erhalten soll.
Die Militair=Convention zwischen Braunschweig und Preußen ist abgeschlossen. Der Landtag hat dieselbe einstimmig angenommen. Ueber den Prinzen Albrecht als Regenten sind die Braunschweiger des Lobes voll.
Am Montag traten in Berlin zwei Abtheilungen des preußischen Staatsraths zusammen, um die polnischen Kolonisationsgesetze zu berathen. Der Kronprinz wird an den Sitzungen des Staatsraths Theil nehmen.
Im Togo=Gebiet ist nunmehr ebenso wie in Kamerun ein deutscher Verwaltungsrath eingesetzt worden. 3 Mitglieder von dortigen Kaufmanns=Firmen und ein Protokollführer bilden denselben. Es können aber auch Eingeborene zugezogen werden. Dieser Verwaltungsrath steht dem kaiserlichen Kommissar zur Seite.
Fürst Bismarck hat, wie der "Weser=Ztg." aus Brüssel telegraphisch gemeldet wird, vom belgischen Ministerium eine gemeinsame Ueberwachung der Anarchisten gefordert.
Die "Freisinnige Zeitung" des Abg. Eugen Richter meldete, der Reichskanzler habe von Rechtsgelehrten ein Gutachten darüber erbeten, wie ohne Zustimmung des Reichstags das geltende, bekanntlich auf direkter, geheimer und gleicher Wahl beruhende Reichstags=Wahlrecht beseitigt werden könne. Natürlich, bemerkt dazu die offiziöse Norddeutsche Allgemeine, beruht diese Notiz auf Erfindung, der Erfinder aber scheine nicht einmal Talent zu derartigen Leistungen zu haben, denn der Reichskanzler wisse allein, was er zu thun habe und brauche keine Gutachten von Rechtsgelehrten.
Bei dem Festmahl, welches die Mitglieder des Reichstags zum Geburtstag des Kaisers im prachtvoll geschmückten Saal des Kaiserhofes vereinigte, haben nur die Sozialdemokraten, die Elsaß=Lothringer nicht mitgethan.
Die Frau Kronprinzessin ist erkrankt; es heißt, es seien die Masern, doch wird dies von anderer Seite in Abrede gestellt. Schon am Geburtstag des Kaisers fühlte die Kronprinzessin sich unwohl, sie machte einen Theil der Festlichkeiten aber noch mit, am Abend jedoch mußte sie sich zu Bett legen.
Elf Hauptleute des 35. Regiments reichten beim Kaiser gemeinschaftlich ihr Entlassungsgesuch ein, weil sie vom Regiments=Commandeur vor der Front mit scharfen Worten zurechtgewiesen waren. Der zwölfte Hauptmann war krankheitshalber nicht zugegen gewesen. Der Kaiser ertheilte nur zweien den Abschied, befahl aber die Einleitung der Untersuchung gegen alle wegen Complots. Die Hauptleute wurden in Folge dessen mit drei bis acht Wochen Arrest bestraft und haben ihre Strafe zum Theil bereits verbüßt. Die Stimmung im Regiment soll in Folge dessen eine sehr gedrückte sein.
Bei Krupp in Essen sind neue türkische Geschütz=Bestellungen eingelaufen, die bis Ende Mai effectuirt sein müssen.
Eine "fatale Folge der Reden des Kriegsministers Boulanger" nennt der "National" die Thatsache, daß die Soldaten des 77. französischen Infanterieregiments, welches nach Decazeville kommandirt worden ist, 53 Franken unter sich gesammelt haben, um diese Summe den strikenden Arbeitern zu übergeben.
Nun ist's auch noch in Charleroi an der belgisch=französischen Grenze losgegangen. Der ganze Distrikt ist in Aufruhr, die Fabriken werden geplündert. Ebenso gehts in und um Mons her, die Arbeiter striken, verlangen höhere Löhne und drohen mit Gewaltthätigkeiten. In Brüssel trieb die Polizei die Massen, als sie nach einer Versammlung am Freitag Abend nach dem königlichen Palais ziehen wollten, mit der Waffe aus einander.
Die Telegraphen=Bureaux dürfen sich beim Battenberger bedanken. Alle Tage ein anderes Bild! Jetzt heißt es wieder, die Pforte sei zu allem bereit, auch zur Ernennung des Fürsten zum General=Gouverneur von Ost=Rumelien ohne Fristbestimmung. Aber auf die Pforte kommt es leider nicht mehr an, Rußland arbeitet gegen den Battenberger und läßt die Verhältnisse im Orient nicht zur Ordnung kommen.


- Neustrelitz, 23. März. Se. königliche Hoheit der Großherzog haben dem Verein deutscher Lehrer in England 10 Lstr. (200 M.) geschenkt. (N. Z.)
- Neustrelitz, 24. März. Ihre königliche Hoheit die Erbgroßherzogin ist in Begleitung der fürstlichen Kinder gestern von hier nach Dessau zu mehrwöchentlichem Aufenthalte am dortigen Hofe abgereist. (N. Z.)
- Schönberg. Bei der unter dem Vorsitz des Herrn Consistorial=Raths Langbein am 25. d. Mts. abgehaltenen mündlichen Abiturientenprüfung hiesiger Realschule wurde sämmtlichen vier Examinanden das Zeugniß der Reife zuerkannt, einer derselben, Ditz, mit Dispensation von der mündlichen Prüfung. Von den Abiturienten will Baumast sich dem Postfach widmen, Ditz Landmann, Schwedt Techniker und Lange Kaufmann werden.
- Daß der Geburtstag des Kaiser Wilhelm mit dem Datum des Todestages seiner Großmutter, der Mutter der Königin Luise zusammenfällt, dürfte wenig bekannt sein. Herzogin Friederike Caroline Luise, Tochter des Prinzen Georg Wilhelm von Hessen=Darmstadt und Gemahlin des Herzogs Carl von Mecklenburg=Strelitz, starb, als ihre Tochter Luise sechs Jahre alt war, am 22. März 1782 im Wochenbett mit ihrem zehnten Kinde, der Prinzessin Friederike Caroline Sophie Alexandrine. Ihr Tod schlug die erste tiefe Wunde dem so weichen Herzen der unvergeßlichen Königin Luise. Gern sprach diese noch in späteren Jahren von der liebevollsten Pflege ihrer zärtlichen Mutter und den glücklichen Zeiten ihrer frühen Kindheit.
- Der Herzog Karl Theodor in Bayern ist ein eifriger Mediziner. Er hat sich soeben "mit

[ => Original lesen: 1886 Nr. 26 Seite 2]

seinem Assistenten" in Paris bei Professor Pasteur angemeldet, um dessen Anti=Tollwuth=Impfungen genau zu studiren. Der Assistent des Herzogs ist bekanntlich seine Frau.
- Ein Zug aus dem Leben des Statthalters v. Manteuffel in Elsaß=Lothringen. Buchstäblich zutreffend! Vor 2 Jahren bat ein Elsäßer, der für Frankreich seiner Zeit optirt und nach Paris sein Domizil verlegt hatte, um die Erlaubniß, zur Ordnung von Familienverhältnissen auf 3 Tage seine Heimath besuchen zu dürfen. Der zuständige Kreisdirektor entschied ablehnend. Nunmehr wandte sich der Zurückgewiesene alsbald direkt an den Statthalter v. Manteuffel, der dieses Gesuch dem betreffenden Kreisdirektor mit folgender Randbemerkung zufertigte: "Nur 3 Tage! Selbst Dionysius, der Tyrann von Syrakus, kargte mit diesem Zeitmaß von 3 Tagen nicht." Wohl oder übel, der Herr Kreisdirektor mußte nachgeben.
- In Minden geriethen auf dem Markt am Dienstag zwei Soldaten, ein Artillerist und ein Füsilier in Streit, der damit endete, daß der erstere den letzteren mit seinem Säbel erstach.
- Dem Dichter Scheffel in Heidelberg geht es ein wenig besser. Die Aerzte haben ihn wenigstens von der Wassersucht befreit, so daß er das Bewußtsein wieder erlangt und nicht mehr so furchtbare Schmerzen auszustehen hat.
- Adelina Patti, die in Valenzia in der "Traviata" auftrat, wurde, was ihr noch niemals passirt ist, ausgepfiffen. Die Unzufriedenheit des Publikums wurde durch arge Verstöße der Sänger hervorgerufen, als deren Ursache die Weigerung der Patti, sich an den Proben zu betheiligen, anzusehen ist. Außerdem entwickelte die Patti den heißblütigen Spaniern in der Arie "Morir si giovane" zu wenig Feuer und die Zuhörer schrien und pfiffen daher derart, daß die Patti sich aus dem Theater förmlich flüchtete und von Polizei=Agenten beschützt werden mußte. Ihr Schmuck und ihre Toiletten wurden in ihrer Ankleideloge von Nicolini bewacht. Die Journale von Valenzia sagen, daß dort eine Sängerin noch nie so ausgepfiffen worden sei. Die Einnahme betrug 36 000 Frcs., wovon die Patti 15 000 bezog.
- Ein besorgter Bienenvater, Herr Roßberg in Dresden, legt den Bienenwärtern ans Herz, sie möchten nach dem langen Winter dafür sorgen, daß beim ersten Ausflug Bretter und Leinwand oder Papier vor den Stöcken ausgebreitet sind, denn die Bienen seien meist nach dem langen Innensitzen zu schwer, um sich gleich im Flug erheben zu können; sie fallen zu Boden und erkälten sich, wodurch alljährlich Massen von Bienen zu Grunde gehen. Während des Ausflugs soll der Bienenvater eine halbe Muskatnuß reiben, 3 Würznelken stoßen und dies zusammen in jeden Stock schütten. Es würden sich da die Bienen wohl und munter befinden. Herr Roßberg hat auf diese Art von 20 Stöcken noch keinen verloren.
- Klebgummi. Zur Herstellung eines flüssigen Gummi, der nach dem Trocknen elastisch bleibt, nimmt man nach einer Mittheilung in Ackermann's Illustr. Gewerbe=Ztg.: 93 Gewt. Gummi arab., 3 Gewt. grüne Schmierseife, 3 Gewt. Glycerin, 1 Gewt. Salicylsäure. Vorerst wird die Salicylsäure in 2 Gewichtstheilen Weingeist gelöst, dann die Seife zugegeben und so lange damit geschüttelt, bis auch diese sich aufgelöst hat. Zuletzt fügt man das Glycerin bei und rührt das Gemenge zu dem Gummi, der inzwischen in weichem Wasser bis zur Syrupsdicke aufgequellt wurde. Derartiges Klebgummi soll sich monatelang unverändert halten und eine größere Bindekraft besitzen, als der käufliche flüssige Leim.
-Ein hochbegabter Junge. Onkel: Weil Du so brav gewesen bist, Jacob, will ich Dich belohnen. Hier ist ein Groschen und hier eine Banknote; was willst Du von beiden haben? Jacob: Weißt Du was, Onkel, wickle mir den Groschen in das Papier ein.
- Kindermädchen: So ein großer Junge und kann sich noch nicht einmal seine Stiefel ausziehen. Was wirst Du machen, wenn Du einmal Soldat bist? Junge: Die Mama sagt, alle Soldaten haben Kindermädchen.


Anzeigen.

Das Konkursverfahren über die Verlassenschaft des Buchbinders Carl Bade zu Schönberg wird wegen Mangels an Masse hiermit geschlossen.
Schönberg, den 26. März 1886.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Antragsmäßig soll über das zu Schönberg an der Siemzerstraße sub No. 184 belegene Wohnhaus c. p. des Rademachers Heinr. Badstein allhier ein Hypothekenbuch niedergelegt werden und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstück zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Freitag, den 30. April d. J.,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstück sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 7. Februar 1886.

Großherzogl. Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Oeffentliche Versteigerung.

Am Donnerstag, den 1. April d. J. Vormittags 9 1/2 Uhr beginnend, sollen zu Schwanbeck die Nachlaßsachen der Meyer'schen Eheleute und die Sachen der Elise Meyer in Schwanbeck, öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden. Es kommen zum Aufgebote, namentlich:

19 Bolzen flächs. Leinen, 24 Bolzen heeden Leinen, 1 Bolzen Handtuchdrell, 30 Bettlaken, div. Hand= und Tischtücher, Flanell, Bettdrell, Säcke, Federn, Wolle, Betten, Bettstellen, leinene und wollene Hemden, Manns= und Frauenkleidungsstücke, Tische, Stühle, Kommode, Sopha, Sophatisch, Bilder, Wand= und Taschenuhr, mehrere Koffer und Laden, Wand= und Küchenschränke, kupferne und messingene Kessel, Holz und Torf, sowie alle noch vorhandenen Haus= Küchen= und Feldgeräthe und was alles weiter vorhanden ist.
Schönberg, den 20. März 1886.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.       


Oeffentliche Versteigerung.

Am Dienstag, den 6. April d. J. Nachmittags 3 Uhr werde ich in Herrnburg eine daselbst abgepfändete

Kuh

öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkaufen.
Kaufliebhaber wollen sich bei der Krüger=Wittwe Lohse daselbst einfinden.
Schönberg, den 28. März 1886.

                                                    Studier,
                                                    Kammer=Executor.


Oeffentliche Versteigerung.

Am Dienstag, den 6. April d. J. Vormittags 10 1/2 Uhr werde ich in Palingen drei daselbst abgepfändete

Kühe

öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkaufen.
Kaufliebhaber wollen sich beim Herrn Gastwirth H. Oldenburg daselbst einfinden.
Schönberg, den 28. März 1886.

                                                    Studier,
                                                    Kammer=Executor.


Versammlung

der Mitglieder der Krankenkasse für Zimmerer, Maurer und Maschinenbauer

am Sonntag, den 4. April

Nachmittags 1 Uhr im Krüger'schen Locale.

Der Vorstand.       


[ => Original lesen: 1886 Nr. 26 Seite 3]

Mittwoch, den 31. März:
Gr. Militär=Concert

gegeben vom Musikcorps (22 Mann) des Jäger=Bataillons zu Schwerin unter Leitung des Großherzogl. Musik=Directors Herrn A. Reckling.
Abonnement=Billets à 50 Pfennig (Mecklenburg). sind schon jetzt in Wieschendorf's Hotel und in Spehr's Hotel zu haben und müssen daselbst abgeholt werden.

Entree an der Kasse à Person 75 Pfennig (Mecklenburg).
Anfang 7 1/2 Uhr.
Nach dem Concert Ball.
Schönberg.                                                                               J. Köster Wwe.


Unterzeichneter erlaubt sich, ein geehrtes Publikum von Stadt und Land auf nachstehenden Preiscourant der von ihm nach Maß angefertigten Schuhwaaren hinzuweisen. Empfehle unter andern

Damen- & Kinderstiefel

in sehr großer Auswahl der verschiedensten Muster in bekannter sauberer Ausführung zu nachstehenden Preisen.
Damenlackstiefel M. 7,50
Damen=Roßleder M. 6,50
Damen=Lasting M. 6,-
Lederhausschuhe M. 4,-
Lederpantoffel M. 2,50
Kinderstiefel von 2 M. an. Alle ferneren Arbeiten sehr billig und in kürzester Zeit.

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    J. W. Hundt,
                                                    Schuhmachermeister.


Wilh. Busch,
Bild- und Steinhauerei Schönberg i/M.

Anfertigung von Denkmälern aller Art aus Sandstein, Marmor und Granit in anerkannt sauberster Ausführung bei billigster Preisnotirung. Ferner jede Bauarbeit nach Maaß und Zeichnung.


Zur Saison empfehle: Da ich sehr vortheilhafte Einkäufe gemacht

ungarnirte Kinderhüte von 25 Pf. an, dito Gartenhüte von 50 Pf., hübsch garnirte Konfirmanden=Hüte von 3,50 Mk. an, Kapot und Rundhüte für Damen zu äußerst billigen Preisen. Belichhütchen in allen Größen, Farben und Formen, modernisieren und garnieren wird billigst berechnet.

                                                    Achtungsvoll
                                                    H. Bohnhoff Wwe.


Gesucht

Agenten u. Reisende zum Verkauf von Caffee, Thee, Reis u. Hamburger Cigarren an Private gegen ein Fixum von 500 Mark und gute Provision.

Hamburg.                                                                               J. Stiller & Co.


Zu Michaelis 1886 habe ich zwei Wohnungen Parterre in dem Hause Nr. 108 Siemzerstraße zu vermiethen.

Wilh. Schrep.
Curator der unverehel. Dorothea Mußfeldt.


Einige Fuder Dung
hat noch zu verkaufen                                                    
                                                    Frau Staack Wwe.


Am Mittwoch, den 7. April fahre ich mit meinem Omnibus nach dem

Ratzeburger Viehmarkt.

Abfahrt von hier 5 1/2 Uhr von der Neuen=Welt 7 Uhr Morgens.

L. Schütt.       


Berlinische
Feuer-Versicherungs-Anstalt.
Gegründet 1812.
Grundkapital: Sechs Millionen Mark.

Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die von dem verstorbenen Herrn Gustav Renzow verwaltete Agentur unserer Anstalt mit dem heutigen Tage auf

Herrn A. Zander in Schönberg

übergegangen ist, welcher wegen der bestehenden Versicherungen das Erforderliche veranlassen und jederzeit neue Anträge auf Gebäude, Mobilien etc. zu festen, billigen Prämien entgegennehmen wird.

Die General=Agentur:
A. Schwencke & Söhne.
Schwerin, den 22. März 1886.                          


Stahlspaten

unter Garantie der Haltbarkeit, Zeichen (C. Schwedt) Preis 1 Mk., sowie sämmtliche Gartengeräthschaften in praktischen Formen zu billigen Preisen empfiehlt

                                                                              C. Schwedt.


Stahlblech-Milchsatten

leicht und reinlich, sauber verzinnt wenig theurer wie irdene empfiehlt

                                                                              C. Schwedt.


Größtes Lager
in
Drahtgeflecht

jede Breite und Maschenweite, verzinkten Draht in jeder Stärke hält empfohlen

                                                                              C. Schwedt.


Ausverkauf.

Nachdem ich mein Putzgeschäft in Lübeck aufgegeben, bin ich Willens sämmtliche Artikel, wie garnirte und ungarnirte Strohhüte, Blumen, Federn, Agraffen, seidene Bänder und weiße Spitzen zu bedeutend billigen Preisen unter der Hand zu verkaufen.

Garnirte Strohhüte

schon von 2 Mk. an.

                                                    Agnes Reinhold.
                                                    Im Hause der Wwe. Tischlermeister Fick.


Winterhafer,
sehr lohnend, unempfindlich
gegen Frühjahrsfröste, - eigene Ernte, - verkauft
                                                    Oscar Schulz,
                                                    Lankow bei Schwerin.


Deutscher Kunst-Verein
(Carl Grunert)
Berlin, S. Kommandanten.Str. 45.
Oelgemälde - Oeldruckbilder.
Prospect' und illustrirter Catalog
kostenlos - postfrei.


Kleesaat u. Grassaat
empfiehlt billigst                                                    
Menzendorf.                                                     J. Siebenmark.


70,000 Dachrohr
hat billig zu verkaufen und liefert ab Bahnhof
Lübeck Chr. Lüer, Israelsdorf bei Lübeck.


[ => Original lesen: 1886 Nr. 26 Seite 4]
Mecklenburgische Pferde-Loose nur
1
Mark
11 Loose für 10 M.
XVI. Große
Mecklenburgische Pferde-Verloosung
Ziehung am 19. Mai d. J. 3 Equipagen (Vierspännige u. Zweispännige) im Werthe von 10,000 Mk., 4500 Mk., 1650 Mk.,
sowie
73 edle Reit= und Wagenpferde
im Gesammtwerthe von
64,094 Mark und 1020 sonstige werthvolle Gewinne.
Mecklenburgische Pferde-Loose à 1 Mark 11 Loose für 10 Mark
sind, so lange der Vorrath reicht, zu haben in den durch Placate kenntlichen Verkaufsstellen und zu beziehen durch
                          F. A. Schrader. Hauptagent,
                          Hannover, Gr. Packhofstraße 29.
                          (Für Porto und Gewinnliste sind 20 Pfg. beizufügen.)


Bekanntmachung.

Wir bringen hiemit zur Anzeige, daß für die Einlagen auf Kapital Einlage=Bücher von No. 1700 aufwärts der Zinsfuß vom 1. October cr. ab, soweit dies nicht schon geschehen, auf 3 1/2 % festgesetzt ist, eventuell gelten die betreffenden Einlagen als gekündigt zum 1. October d. J.
Schwerin am 24. März 1886.

Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Sparbank.
Aug. Kirchner.                                                    K. Köpcke.


Franz Christroph's
Fußboden-Glanz=Lack
geruchlos und schnelltrocknend.

Eignet sich durch seine practischen Eigenschaften und Einfachheit der Anwendung zum Selbst=Lackiren der Fußböden. - Derselbe ist in verschiedenen Farben (deckend wie Oelfarbe) und farblos (nur Glanz verleihend) vorräthig.
Musteranstriche und Gebrauchsanweisung in den Niederlagen.

Franz Christoph, Berlin
(Filiale in Prag).
Erfinder und alleiniger Fabrikant des echten Fußboden=Glanzlack.

Niederlage in Schönberg i. Mecklbg. A. Zander.


Zu Michaelis d. J.

habe ich die Hälfte meines Hauses ganz oder auch getheilt zu vermiethen.

Schönberg.                                                                               H. Brockmüller.


Allen, welche beim Hinscheiden meines teuren Mannes ihre freundliche Theilnahme bekundet, spreche ich hiemit meinen und meiner Familie tiefgefühlten Dank aus.

                                                    Catharina Spehr,
                                                    geb. Schmidt.


Allen Denen, die meiner Frau die letzte Ehre erwiesen und ihren Sarg so reich mit Blumen schmückten, sage ich hiermit meinen tiefgefühltesten Dank.

                                                    Heinrich Schwarz,
                                                    Schuhmachermeister.

Schönberg, den 27. März 1886.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1886 Nr. 26 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 26 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 30. März 1886.


- Aus Padua werden 3 Cholerafälle gemeldet. Auch in einigen anderen italienischen Orten tritt die Cholera wieder auf.
- Franz Lenbach, der bekannte münchener Maler, der schon den Papst, Bismarck und Moltke gemalt hat, wird nun auch ein Bild vom Kaiser anfertigen. Der Kaiser will ihm im Mai zu dem Gemälde sitzen.
- Die Frühjahrsbestellung rückt heran und noch sitzen wir im Winter. Doch der Frühling ist nahe, die Sonne kommt höher und höher und der Frost muß vor der Bestellung aus der Erde weichen. Kostbare Zeit ist dem Landmann verloren gegangen und er muß sich beeilen, die Saaten schnell in die Erde zu bringen, wenn er nicht großen Schaden haben will. Darum sei es einem alten Landwirth erlaubt, seinen Berufsgenossen einige Winke zu geben. In unserer Zone sind die Frühjahre fast immer trocken und die scharfen Winde trocknen den Acker in seiner Oberfläche rasch aus. Der Landmann egge also den Acker glatt, säe Sommerroggen, Hafer und zuletzt Gerste, bringe sie mit dem Krümmel, Extirpator, mehrschaarigen Saatpflug unter und egge das Land ab. Man lasse sich nur ja nicht auf tiefes Pflügen ein, das viel Zeit erfordert und den Boden so sehr auflockert, daß Sonne und Wind ihm bald alle Feuchtigkeit nehmen. Selbst für die Kartoffelbestellung ziehe ich es vor, nicht zu pflügen, sondern den Boden nur tüchtig durchzueggen, dann die Länge und Breite zu markiren und die Kartoffeln mit dem Spaten zu legen. Das nachherige Hacken und Häufeln kreuz und quer, lockern den Acker genügend und die Pflanze erhebt sich frühzeitig, um das Land zu beschatten und durch die Blätter Feuchtigkeit für ihr Gedeihen aus der Luft aufzufangen. Eine sichere, reichliche Ernte kann So nicht ausbleiben.


Besondere Kennzeichen.
Kriminal=Novelle von Ludwig Habicht.
Fortsetzung.

[ => Original lesen: 1886 Nr. 26 Seite 6]

Besondere Kennzeichen.
Kriminal=Novelle von Ludwig Habicht.
Fortsetzung.


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