No. 26
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 31. März
1885
fünfundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1885 Nr. 26 Seite 1]

                Nachdem die früher schon wiederholt laut gewordenen Klagen über die aus den häufigen Tanzvergnügungen in den Krügen und Wirthshäusern entspringenden Unzuträglichkeiten in neuerer Zeit in gesteigertem Maße hervorgetreten sind, werden - unter theilweiser Abänderung resp. Ergänzung der bezüglichen bereits bestehenden polizeilichen Vorschriften - mit Genehmigung der hohen Großherzoglichen Landesregierung hierdurch nachfolgende Bestimmungen zur öffentlichen Kenntniß gebracht:
                1. Die Bestimmungen der Bekanntmachungen der Großherzoglichen Landvogtei vom 26. Juli 1838 und 19. Februar 1851, wonach

A. öffentliche Tanzmusiken in Krügen und Wirthshäusern auf dem Lande vierteljährlich nur einmal, in der Stadt Schönberg dagegen an jedem dritten Sonntage oder zweiten Festtage stattfinden dürfen, und zwar auf Grund eines Erlaubnißscheines, welcher letztere für das Land gegen eine Gebühr von 2 M. von der Registratur der Großherzoglichen Landvogtei ertheilt, für die Stadt Schönberg dagegen vom Magistrat gegen Erlegung von 3 M. ausgestellt wird,
B. Die Dauer solcher Tanzmusiken über 11 Uhr Abends nicht ausgedehnt werden darf,
werden hiermit in Erinnerung gebracht.
                2. Die Befugniß der Landvogtei, Dispensation von obigen Vorschriften zu ertheilen, bleibt in bisherigem Umfange in Kraft. Darnach ist dieselbe berechtigt, sowohl die Erlaubniß zur Abhaltung von Tanzlustbarkeiten außen den sub 1 gedachten Tanzmusiken zu ertheilen, als auch die Dauer derselben über die Polizeistunde hinaus zu gestatten. Eine solche Erlaubniß wird jedoch nur aus erheblichen Gründen ertheilt und wird für dieselbe von Ostern cur. ab außer der Gebühr für den Musikschein noch eine Extragebühr von 10 M., wenn der Dispens bis Mitternacht, von 15 M., wenn derselbe über Mitternacht hinaus ertheilt wird, von dem betreffenden Krüger oder Wirth wahrgenommen.
                3. Dispensationen von den Bestimmungen des Gesetzes zur besseren Heilighaltung des Sonntages pp. vom 28. August 1855 können wie bisher nur bei Großherzoglicher Landesregierung nachgesucht werden, jedoch sind die ad 2 festgesetzten höheren Gebühren auch in diesen Fällen an die Großherzogliche Landvogtei zu erlegen.
                4. Tanzmusiken, welche von Vereinen oder Gesellschaften in Krügen und Wirthshäusern veranstaltet werden, gelten als öffentliche im Sinne dieser Verordnung, und haben die Krüger und Wirthe bezüglich derselben alle gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen.
                5. Schulkinder und Lehrlinge sollen sich in den Tanzlokalen und auf den Tanzböden nicht aufhalten, sondern sind von den Wirthen vorkommenden Falls auszuweisen.
                6. Wegen etwaiger Contraventionen gegen vorstehende Bestimmungen kann - sofern nicht § 366 Nr. 1 des Strafgesetzbuches Platz greift - gegen die Krüger und Wirthe eine Ordnungsstrafe bis zu 30 M., event. drei Tagen Haft, verhängt werden, welche durch polizeiliche Strafverfügung festgesetzt wird. Außerdem kann solchen Wirthen in deren Lokalen bei Gelegenheit von Tanzmusiken oder nach Beendigung derselben Schlägereien vorgekommen sind, oder welche den gesetzlichen Bestimmungen über die Dauer der Musik, sowie über die Zulassung von Schulkindern und Lehrlingen zuwidergehandelt haben, auf längere Zeit jegliche Erlaubniß zur Abhaltung von Tanzmusiken versagt werden.
                7. Die Districtshusaren und Gensd'armen sind angewiesen, Tanzmusiken, bei welchen sie wegen Schlägereien oder sonstigen groben Unfugs einzuschreiten genöthigt sind, sofort für geschlossen zu erklären.
                8. Die Bekanntmachungen Großherzoglicher Landvogtei vom 19. Februar 1834, vom 25. Juli und 4. December 1838, sowie vom 19. Februar 1851 bleiben insoweit in Kraft, als der Inhalt derselben mit den vorstehenden sub 1-7 gegebenen Bestimmungen nicht im Widerspruch steht.
        Schönberg, den 21. März 1885.

Großherzoglich Meckl. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.           von Dewitz.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 26 Seite 2]

In der Politik beginnt es still zu werden; die Ostertage nahen heran und der Friede, welchen das Fest mit sich bringt, zieht ein in die Gemüther der Menschen, die nun bereit sind, wenigstens den Rede=Kampf für einige Zeit ruhen zu lassen. Nach dem Reichstag der bereits vor einigen Tagen in die Ferien gegangen ist, haben am Donnerstag auch beide Häuser des preußischen Landtages ihre Arbeiten eingestellt, nachdem sowohl im Herrenhaus wie im Abgeordnetenhaus der Gesetzentwurf wegen Unterstützung der durch die vorjährigen Weichselüberschwemmungen Beschädigten noch zur definitiven Annahme gelangt ist. Ebenso wie der Reichstag wird der preußische Landtag am 14. April wieder zusammentreten und alsbald nach diesem Termin soll Herr Dr. Windhorst, in der letzterem parlamentarischen Körperschaft beabsichtigen, einen Antrag auf Beseitigung des Sequesters über das Vermögen weiland König Georgs von Hannover zu stellen.
Augenblicklich steht die Politik unter dem Banne der Befürchtungen, welche die zwischen England und Rußland herrschenden politischen Verwickelungen erzeugt haben. Die beruhigtere Stimmung, welche vor acht Tagen Platz gegriffen hatte, hat nicht lange vorgehalten, ja, sie hat einer hochgradigeren Beunruhigung weichen messen. Mit jedem Tag treten neue Zeichen heran, die zu dem Glauben Veranlassung geben, daß der Kampf beginnen werde, welcher zwischen England und Rußland entscheiden muß, wer von beiden dazu berufen ist, die Vorherrschaft in Asien auszuüben.
Von den Festlichkeiten, welche von allen Seiten zur Feier des 88. Geburtstages unseres Kaisers nach Berlin gekommen waren, sind die meisten von dort nun wieder abgereist; so der Prinz von Wales mit seinem ältesten Sohne und andere hohe Herren und hohe Damen. Der Kronprinz von Schweden dagegen weilt noch in Berlin und hat von dort aus am Mittwoch dem in Treptow a. d. Rega stationirten Dragoner=Regiment, dessen Chef er ist, einen Besuch abgestattet.
Aus London wird berichtet, das der Besuch des Prinzen von Wales in Berlin als ein vollkommener Erfolg der Versöhnungspolitik zwischen England und Deutschland anzusehen sei.
Der Gesetzentwurf betr. Abänderung des Gerichtsverfassungs=Gesetzes und der Strafproceßordnung soll, den Beschlüssen der Bundesraths=Ausschüsse gemäß, einer vollständigen Umarbeitung unterzogen werden. Er wird in dieser Session nicht mehr an den Reichstag gelangen.
Aus Berlin kommt jetzt die Bestätigung der Nachricht, daß die internationale Congo=Gesellschaft eine große Handelscompagnie zu gründen gedenkt, welcher sie einen Theil des neuen Staates zur größtmöglichen Ausnutzung überlassen will. Diese Compagnie würde zu ihrem Betrieb eine Eisenbahn bauen müssen. Man würde ihr Länder überweisen, welche nicht nur dem Ackerbau günstig, sondern womöglich auch durch Bergbau nutzbringend gemacht werden könnten. Die Schifffahrt auf dem Congo ist schon flott im Gange, es soll auf dem unteren Theil des Flusses, also bis zu den Stanley=Fällen bereits 15, auf dem oberen Theil schon 7, also zusammen 22 Dampfschiffe geben.
Alle Anordnungen und Vorbereitungen für die Organisation der Deutschen Verwaltung in Kamerun sind bereits getroffen.
In Hamburg will man erfahren haben, daß die deutsche Regierung beabsichtige, eine Anzahl Forstbeamte nach Neu=Guinea zu senden.
In diesen Tagen sind in Kiel die ersten brieflichen Mittheilungen vom Bord unseres Schiffes "Gneisenau", welches vor Zanzibar ankert, eingelaufen. Die Berichte sind von Anfang Januar datirt und geben übereinstimmend der Thatsache Ausdruck, daß die Aufnahme unserer Blaujacken bei der Bevölkerung in Zanzibar eine sehr freundliche gewesen und geblieben ist. Die schwarzen Befürchtungen eines Theiles unserer Herren Politiker, daß wir überall, wohin unsere Schiffe gelangen würden, alsbald auch Krakehl mit den Eingeborenen bekommen würden, sind also auch bei den Zanzibarern nicht eingetroffen und werden sich hoffentlich auch fernerhin nicht bewahrheiten.
Die englische Regierung hat alle zur Zeit beurlaubten Offiziere der englischen Truppen in Indien und der indischen Eingeborenen=Regimenter zurückberufen, ein Umstand, der darauf hinweist, daß man in London den Russen, die an der afghanischen Grenze stehen, doch nicht recht traut. Ein neuerdings aus Guiron eingelaufener Bericht besagt auch, daß in Afghanistan äußerlich zwar vollkommene Ruhe herrsche, daß aber ein Vormarsch der Russen auf Herat durchaus nicht für unwahrscheinlich gehalten werde.
Im englischen Unterhaus ist am Donnerstag eine Botschaft der Königin zur Verlesung gekommen, inhalts deren die Königin angesichts der Lage der Staatsangelegenheiten und der an die militärischen Streitkräfte gerichteten großen Anforderungen zum Schutz der Interessen des Reiches beschlossen hat, die Reserve und die Milizreserve einzuberufen.


- Die nächste Frankfurter Messe wird nicht mehr mit der Glocke Gloriosa eingeläutet, sondern mit der Carolusglocke und zwar aus Ersparniß; es gehören nämlich 15 Mann dazu, um die Gloriosa in Schwung zu setzen und eine Stunde zu läuten.
Platterdings unmöglich! schrieb Bismarck einer Amerikanerin zurück, die ihn um eine Haarlocke gebeten hatte.
- Die amtliche deutsche Statistik hat ausgerechnet, daß auf jeden gefallenen Franzosen im Kriege 1870/71 1200 - 1300 deutsche Gewehrkugeln kamen. Der alte Trost: ein' jede Kugel trifft ja nicht!
- In den Jenari=Bergen auf Corsika wohnt ein Landmann, der für seine Verhältnisse wohlhabend und zugleich Vater einer schönen Tochter ist. Mehr als ein Freier war von ihr abgewiesen worden, denn sie liebte einen armen Burschen, einen Schäfer, der an ihres Gütchens Grenze seine Ziegen hütete. Ihm sagte sie: "Mein Vater ist reich genug für uns Beide, ich liebe Dich und werde keinen Andern freien als Dich." Aber der blöde Schäfer wagte nicht, um sie anzuhalten, und Barba (so heißt die Kleine) wurde krank vor zurückgedrängter Leidenschaft und Herzensunruhe. Das löste Pallio's (des Schäfers) Schüchternheit, er wagte es, den Alten um die Hand der Tochter zu bitten. Doch stieß er auf Ausreden. "Was soll meine Tochter mit einem Mann, den heute oder morgen die Commission zum Soldaten macht und über's Meer schickt - werde Soldat und laß meine Tochter in Ruhe." Einige Tage später kam Pallio wieder - ein blutgetränktes Tuch um die Hand: "Sieh hier, Vater Mallan, man wird mich nicht zum Soldaten nehmen, - ich habe mir aus Versehen beim Holzspalten zwei Finger abgehackt." Barba schrie auf und zog die Decke über ihre Augen, der Vater Mallan aber sagte höhnend: "Was glaubst Du denn, Taugenichts, denkst Du, ich gebe mein gesundes Kind einem Krüppel? Geh und freie einen Krüppel wie Du bist." Pallio ging. Er durchirrte in banger Herzensangst Wald und Berge - der Schrei Barbas gellte ihm stets in den Ohren nach. Nach wenigen Tagen traf er sie beim Moossuchen. Sie eilte auf ihn zu und fragte zärtlich: "Ist Deine Hand geheilt?" "Fast ganz geheilt." "Und wo ist das Unglück geschehen?" Er zeigte auf den Block, der ihm zum Holzspalten diente und der noch die Spuren des Blutes trug. Sie ergriff das Beil. "Ging es so zu, mein Geliebter?" fragte sie todtblaß, doch lächelnd, und der Block wurde getränkt von ihrem Blut - zwei Finger lagen neben dem blutigen Beil. "Nun, mein Pallio, wirst Du mich verbinden und meinen Vater lehren, wie er meine Wunden heilt." Was sollte der Vater thun solcher Liebe gegenüber? Er hat geflucht - und der Pfarrer hat sie eingesegnet!
- Dat Galenus opes: berühmte Aerzte nehmen viel Geld ein. Das traf bei Dr. Frerichs in Berlin zu. Er hinterläßt nahezu 2 Millionen Mark. Er hatte aber auch die halbe Welt zu Kunden und zwar die reiche.
- "Antworten Sie mir, welche Muskeln werden in Bewegung gesetzt," fragte Jyril einen Studenten bei einem Examen, "wenn Ihnen Jemand eine Ohrfeige applicirt?" - "Die Muskeln meiner rechten Hand," erwiderte der Candidat, da ich ihm vor Allem die Ohrfeige zurückgebe!"

[ => Original lesen: 1885 Nr. 26 Seite 3]

- Das Kameel kann 8 Tage lang arbeiten, ohne zu trinken!" erzählte Herr Proppenschneider neulich seiner Frau. "Das ist noch gar nichts," erwiderte, ihn scharf ansehend, Frau Proppenschneider; "ich kenne sogar ein Kameel, das kann 8 Tage trinken, ohne zu arbeiten." Herr Proppenschneider schlich still ins Nebenzimmer.


Anzeigen.

Bekanntmachung.

Die Hebung einer Armensteuer zum vollen Beitrag ist erforderlich, es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistrikts hiermit aufgefordert ihre Beiträge fördersamst einzuzahlen.
Schönberg, den 30. März 1885.

Die Armenbehörde.


Auctions=Anzeige.

        Am Dienstag, den 7. April d. J. von Vormittags 9 Uhr ab sollen in dem Locale des Gastwirths Herrn J. Boye zu Schönberg die zum Nachlasse der allhier verstorbenen Frau Amtmann Zimmermann gehörigen Sachen als: 1 Schreibsecretair, 1 großer Eckschrank, 1 Sopha, 1 Sophatisch, 1 Spieltisch, 1 tannener Tisch, 1 großer Spiegel, 2 Komoden, 2 Waschtische, 1 großer Lehnstuhl, einige Stühle, 1 Leinen= und 1 Kleiderschrank, 1 Koffer, 3 Bettstellen, Matratzen, Betten, viel Leinenzeug, darunter einige sehr hübsche Damasttischgedecke mit Servietten, Bettbezüge, Handtücher, eine kleine Parthie Garn, einige Bücher, Kupferstiche, Damenbekleidungsstücke, etwas Haus= und Küchengeräth und was sich sonst noch vorfinden wird, öffentlich meistbietend verkauft werden.
        Schönberg i. M , im März 1885.


Am Dienstag, den 7. April Morgens 9 Uhr, werden auf dem Siechenhause bei Dassow folgende Gegenstände meistbietend gegen Baarzahlung verkauft:

1 Häckselmaschine, 1 großer Ziehwagen, 1 Honigschleuder, Tische, Bettstellen, Schubkarren, Leitern, Ackergeräte, Küchengeräthe u. s. w.


Die Maurer, Zimmerleute und Maschinenbauer und die Lehrlinge dieser Gewerbe, welche der neu gegründeten und bestätigten Krankenkasse der Maurer, Zimmerleute und Maschinenbauer zu Schönberg und Umgegend beitreten wollen, werden hierdurch aufgefordert, sich am

2. Ostertage d. Js. (6. April,)
Nachmittags 1 Uhr,

im Gastwirth Krüger'schen Locale hieselbst Zwecks Erklärung des Beitritts und Unterschrift der Statuten einzufinden. Dieselben müssen gleichzeitig ihren Geburtstag genau anzugeben im Stande sein.
Auch soll am gedachten Tage gleich die Wahl des Vorstandes pp. vorgenommen werden.

Der interimistische Vorstand.        


Sämmtliche Meister unserer bisherigen Zunft, werden hierdurch ersucht, sich zu der am 7. April Nachmittags 1 Uhr, angesetzten Versammlung recht zahlreich einzufinden. Tagesordnung: Verlesung der neuen Innungsstatuten und event. Unterschreibung derselben.

Die Aelterleute der hiesigen Schmiede= und Schlosserzunft.


Wilhelm Gieseler
Emma Gieseler
geb. Brockmann
Vermählte.
Lübeck, den 27. März 1885.                                                    


Heute Vormittag 11 Uhr entschlief sanft, nach langen schwere Leiden, meine liebe Frau Christine geb. Schwarz im Alter von 33 Jahren. Tief betrauert von mir, meinen Kindern und allen, die ihr nahegestanden.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 2. April, Nachmittags 3 Uhr statt.
Schönberg i/M., den 29. März 1885.

H. Retelsdorf.       


Allen Denen, die unsern lieben Mann und Vater die letzte Ehre zu seiner Ruhestätte erwiesen, sowie für die liebevolle Theilnahme in seiner schweren Krankheit, sagen hierdurch ihren tiefgefühlten Dank

Wittwe Boye und Kinder.       


Bei unserer Abreise von hier sagen wir allen Freunden und Bekannten ein herzliches Lebewohl.

Gieseler und Frau.       


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[ => Original lesen: 1885 Nr. 26 Seite 4]

Frühjahrs= und Sommer=                             
Neuheiten

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Wilh. Oldenburg.         


                Hiermit erlaube ich mir zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, daß ich, neben meiner Schlosserei eine

Drahtwaarenfabrik

eröffnet habe.
                Mit der von mir erfundenen Maschine bin ich in den Stand gesetzt, allen, selbst den mit Dampfbetrieb versehenen, Concurrenten in Drahtwaaren aller Art die Spitze zu bieten.
                Demnach empfehle ich mich zur Anfertigung von allen Sorten nicht rostender Einfriedigungen. Sämmtliche Muster liegen bei mir zur Ansicht bereit. Ferner empfehle ich verzinkten Koppel=Draht Nr. 6 und 7 zum Preise von 12,50 M. pro Ctr., bei größerer Abnahme noch billiger, sowie Stahlstachel=Draht 3drähtig, das Beste dieser Art und alle Sorten verzinkten Draht und Krampen sehr billig.
                Zur leichten, recht strammen Anziehung des Koppeldrahts habe ich einen Spannhebel konstruirt, mit dem man bequemer und schneller als mit den bisher gebrauchten Flaschenzug arbeitet.

                                                    F. E. Wascher,
                                                    Schlossermeister und Drahtwaarenfabrikant.


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Für die großen und kleinen Culturen der                                                    
Land- und Forstwirthschaft, Gartenbau & Blumenzucht,
eingerichtet nach dem Style der ersten deutschen Samenhandlungen von
                                                    Wilh. Schulze,
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Ich erhielt wiederum eine grössere Sendung

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Die Früchte sind sehr süss und saftreich, und zeichnen sich schon durch das bekannte liebliche Aroma aus. Ich empfehle dieselben zum Preise von 80 Pfennig (Mecklenburg). pr. Dtz. Bei Entnahme eines grösseren Quantums stellt sich der Preis wesentlich billiger wie folgt:

1/1 Originalkiste ca. 220 St. 1/2 Originalkiste ca. 110 St.
M. 12,50. 25 Stück incl. Korb M. 2,00. M. 6,50.
Haltbare Frucht. Otto Voigt, Lübeck. Versand prompt.


Echte
Christiania Anschovis
empfiehlt                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Kirchliche Nachrichten.
Grün=Donnerstag.

Confirmation (10 Uhr): Pastor Langbein.

Charfreitag.

Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittagskirche: Pastor Langbein,

1. Ostertag.

Frühkirche: Pastor Kaempffer.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Abendkirche (6 Uhr): Pastor Kämpffer.

2. Ostertag.

Frühkirche: Pastor Langbein.
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Abendkirche (6 Uhr:) Pastor Langbein.


Zum bevorstehenden Feste empfehle                          
Lebende Brachsen & Barsche,
sowie
Prima Fett-Bücklinge.
                                                    H. Mette.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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