[ => Original lesen: 1885 Nr. 20 Seite 1] Das diesjährige hiesige Musterungsgeschäft wird in folgender Weise
in Schönberg
im Boye'schen Gasthofe
abgehalten werden:
1. Freitag, den 17. April,
Morgens präcise 9 Uhr.
Musterung der Militairpflichtigen aus den Ortschaften:
Bäck, Bardowiek, Bechelsdorf, Blüssen, Boitin=Resdorf, Gr. Bünsdorf, Kl. Bünsdorf, Campow mit Hoheleuchte, Carlow, Cronscamp, Demern (Hof und Dorf nebst Röggeliner Ziegelei), Dodow, Domhof Ratzeburg, Duvennest, Falkenhagen, Grieben, Hammer, Herrnburg, Horst, Kleinfeld, Klocksdorf, Kuhlrade, Lankow, Lauen, Lenschow, Lindow, Lockwisch (Hof und Dorf), Lübseerhagen, Lüdersdorf, Mahlzow, Mannhagen, Mechow (Hof und Dorf mit Wietingsbäck), Menzendorf (Hof und Dorf), Gr. Mist, Kl. Mist, Gr. Molzahn, Kl. Molzahn, Neschow mit Maurin=Mühle, Neuhof, Niendorf, Ollndorf, Palingen, Panten, Papenhusen, Petersberg, Pogez, Rabensdorf (Hof und Dorf), Raddingsdorf, Retelsdorf, Rieps, Rodenberg, Römnitz, Rottensdorf, Gr. Rünz, Kl. Rünz, Rüschenbeck, Rupensdorf.
2. Sonnabend, den 18. April,
Morgens präcise 9 Uhr
Musterung der Militairpflichtigen aus den Ortschaften:
Sabow, Samkow, Schaddingsdorf, Schlagbrügge, Schlag=Resdorf mit Perückenkrug, Schlagsdorf (Hof und Dorf mit Heiligeland), Stadt Schönberg, Bauhof Schönberg, Schwanbeck, Selmsdorf (Hof und Dorf mit Hohemeile), Gr. Siemz, Kl. Siemz, Stove (mit Meierei Röggelin), Schbrg.=Sülsdorf, Schlag=Sülsdorf, Teschow, Thandorf, Törpt, Torisdorf, Wahlsdorf, Wahrsow (Hof und Dorf), Walksfelde, Wendorf, Westerbeck, Zarnewenz (Hof und Dorf), Ziethen.
3. Montag, den 20. April,
von Morgens 9 Uhr an.
Loosung der Militairpflichtigen des Jahrgangs 1865.
Das Nichterscheinen zur Loosung hat keine Nachtheile zur Folge, für die dazu nicht Erscheinenden wird durch ein Mitglied der Ersatzkommission geloost.
Zur Musterung haben sich bei Vermeidung der im §. 24. 7, der Ersatzordnung angedroheten Strafen zu gestellen:
alle im Jahre 1865, sowie alle in früheren Jahren geborenen Militairpflichtigen ohne endgültige Entscheidung über ihre Militairpflicht, sofern sie nicht von der Gestellung ausdrücklich entbunden sind:
Sämmtliche Militairpflichtige haben ihre Geburtsscheine, sowie die Militairpflichtigen der älteren Jahrgänge außer den Geburtsscheinen ihre Loosungsscheine mitzubringen.
Die im hiesigen Fürstenthum gebürtigen und außerhalb ihres Geburtsortes sich aufhaltenden Militairpflichtigen haben sich mit den Militairpflichtigen ihres Geburtsortes zu stellen.
Wer durch Krankheit am Erscheinen verhindert ist, hat ein beglaubigtes ärztliches Attest einzureichen.
Reklamationsgesuche auf Zurückstellung vom Militairdienst wegen häuslicher Verhältnisse etc. sind rechtzeitig bei dem unterzeichneten Civilvorsitzenden anzubringen. Behauptete Erwerbsunfähigkeit muß durch ärztliche Untersuchung im Musterungstermin bestätiget werden; es sind daher die aus der angeführten Veranlassung reclamirenden Angehörigen eines Militairpflichtigen zum persönlichen Erscheinen vor der Ersatzcommission verpflichtet.
Etwaige zur Seemännischen Bevölkerung gehörende Militairpflichtige (§. 21 der Ersatz=Ordnung) haben sich im Musterungstermine über ihre gewerbliche Qualification durch Vorlegung von Seefahrtsbüchern u. s. w. zu legitimiren.
[ => Original lesen: 1885 Nr. 20 Seite 2] Die Beorderung der Militairpflichtigen zur Musterung ist Sache der Ortsvorsteher. Die mit Führung der Rekrutirungsstammrollen betrauten Personen haben zum Musterungsgeschäft mitzuerscheinen. Die Stammrollen werden von hier aus im Musterungstermin zur Vorlage gebracht werden.
Die Ortsvorstände werden noch besonders auf ihre Verpflichtung hingewiesen, die nach Aufstellung der Stammrollen zuziehenden fremden, sowie die das hiesige Fürstenthum verlassenden Militairpflichtigen zwecks Berichtigung der Listen sofort hierher namhaft zu machen oder dieselben zur persönlichen Anmeldung oder Abmeldung hierherzuweisen.
Im Anschluß an das Musterungsgeschäft und zwar am Sonnabend den 18. April wird die Classificirung der für einen Mobilmachungsfall auf Zurückstellung Anspruch erhebenden Mannschaften der Reserve, Landwehr, Seewehr und Ersatzreserve I. Classe stattfinden, die gemäß §. 18 der Control=Ordnung ihre Gesuche rechtzeitig vorher eingebracht haben müssen. Dieselben haben zu dem bezeichneten Termin zu erscheinen.
Schönberg, den 7. März 1885.
Der Civilvorsitzende der Ersatz=Commission des Aushebungsbezirkes für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
Anzeigen.
Steckbrief=Erledigung.
Der gegen den Schwedenknecht Carl Carlson unterm 3. März 1885 erlassene Steckbrief hat durch die Ergreifung des p. Carlson seine Erledigung gefunden.
Schönberg i/M., den 8. März 1885.
Der Amtsanwalt.
von Dewitz.
In Sachen, betreffend den Konkurs über das Vermögen des Müllers A. Capell zum Hammer ist eine Versammlung der Specialmassengläubiger der Lockwischer Mühle auf
Dienstag, den 17. März 1885,
Vormittags 10 Uhr,
vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte hieselbst anberaumt, wozu die interessirenden Specialmassengläubiger hierdurch geladen werden unter dem Nachtheil, daß die Nichterschienenen an die Beschlüsse der Erschienenen gebunden sein sollen. Zweck der Gläubigerversammlung ist Beschlußfassung über die Feststellung der Höhe der vom Großherzogl. Kammer= und Forst=Collegium zu Neustrelitz liquidirten und im Prioritäts=Erkenntniß locirten Mühlenabgaben von der Lockwischer Mühle entweder durch Vergleich oder im Wege des Rechtsstreits, und im Falle des letzteren event. Ernennung eines actor communis.
Schönberg, den 23. Februar 1885.
Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
A. Dufft.
Holz=Auction Nr. 30.
Am Mittwoch den 11. Februar, Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Michaelsen zu Selmsdorf nachstehende Holzsortimente aus den Hohenmeiler=Tannen meistbietend gegen Baarzahlung bei freier Concurrenz verkauft werden.
4 Rmet. Eichen Knüppel.
ca. 600 Rmet. tannen Kluft und Knüppel.
ca. 50 Rmet. tannen Rodestämme.
125 Stück tannen Schleete.
ca. 20 Fuder tannen Durchforstholz von Hopfenstangen und Schleetstärke.
Das Fadenholz befindet sich hauptsächlich in unmittelbarer Nähe der Trave und ertheilt Herr Förster Polle=Hohemeile nähere Auskunft darüber.
Aus dem Heidenholze kommen zugleich:
3 gute buchen Nutzholzblöcke mit 4,56 Festmet. zum Verkauf.
Schönberg, den 28. Februar 1885.
Der Oberförster:
C. Hottelet.
Holz=Auction Nr. 31.
Am Montag den 16. März, Morgens 10 Uhr beim Gastwirth Eckmann in Carlow.
a. Aus dem Röggeliner Holze:
30 Rmet. buchen Kluft II, 1 do=Olm, 1 do Knüppel.
8 Fuder buchen Pollholz.
b. Aus dem Carlower Holze:
1 Rmet. Fichten Kluft I und 7 do II Cl.
3 Fuder Fichten Durchforstholz II Cl.
11 Rmet. Buchen Kluft II Cl.
2 Fuder Buchen Durchforstholz.
9 Fuder Buchen Pollholz.
c. Aus dem Sahmkower Holze:
24 Rmet. Eichen Kluft II Cl.
d. Aus dem Cronskamper=Zuschlage:
9 Rmet. Eichen Kluft II Cl.
2 Rmet. Eichen Späne.
Schönberg, den 8. März 1885.
Der Oberförster.
C. Hottelet.
Die mit heute abgeschlossene Sammlung zur Ehrengabe für den Fürsten Reichskanzler hat den Betrag von 217 Mark 30 Pf. ergeben, welcher nach Abzug des Portos der Centralstelle in Berlin übersandt worden ist.
Es haben sich außer Domhof=Ratzeburg, von wo mir eine Liste nicht zugegangen ist, 150 Geber betheiligt. Eine Abschrift der Liste liegt bei mir zur Einsicht bereit.
Schönberg (i/M.), den 8. März 1885.
Krüger, Postmeister.
Die Unterzeichneten sind gewillt für das Fürstenthum Ratzeburg einen
landwirthschaftlichen Verein für Hauswirthe
zu errichten und thun hiermit kund, daß am Sonnabend, den 21. März, Morgens 10 Uhr eine Versammlung beim Gastwirth Boye in Schönberg zu einer weiteren Berathung stattfindet. Wir bitten um eine rege Theilnahme.
Ollmann, Schulze, Schlagsdorf.
Lenschow, Schulze, Gr. Bünsdorf.
Stein, Schulze, Rieps.
Retelsdorf, Hauswirth, Rieps.
Utermöhl, Pächter, Rupensdorf.
Karsten, Hauswirth, Rupensdorf.
Hecht, Hauswirth, Schlag=Resdorf.
Meyer, Schulze, Schlag=Sülsdorf.
Retelsdorf, Hauswirth, Gr. Mist.
Bremer, Hauswirth, Schlagsdorf.
Gesucht
zum 1. Mai ein in Küche und Hausarbeit erfahrenes Mädchen, gegen guten Lohn.
Frau H. C. Otto, Lübeck,
Breitestraße 29 - 2 Etg.
[ => Original lesen: 1885 Nr. 20 Seite 3]Mecklenburgische Bank in Schwerin i. M.
Status pro ult. Februar 1885.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Agentur der
Mecklenburgischen Bank
für
Schönberg und Umgegend.
Die Mecklenburgische Bank vergütet zur Zeit für Einlagen
gegen Sparbücher 4 p. Ct.
gegen Schuldverschreibungen der Bank bei 6 monatl. jederzeit gestatteter Kündigung auf 6 Monate fest und auch von Termin zu Termin 4 p. Ct.
bei 3 monatl jederzeit gestatteter Kündigung oder auf drei Monate fest 3 1/2 p. Ct.
bei 14 tägiger Kündigung 3 1/4 p. Ct.
bei kürzerer, jedoch mindestens 4 tägiger Kündigung 3 p. Ct.
im Baar Conto Corrent 3 p. Ct.
Und bewilligt Darlehen gegen genügende Sicherheit.
Schönberg i/M. Wilh. Schrep.
Einem hochgeehrten Publikum von Schönberg und Umgegend, mache ich hiermit die ergebene Anzeige, daß ich mein
Drechsler=Geschäft
von jetzt an wieder zu Hause betreibe.
Schönberg. J. Holst.
Drechsler.
Dr. Kirchhoffer, Spez. Arzt
in Straßburg heilt Bettnässen, Blasenleiden u. s. w.
H. 3. Q.
Stadttheater in Lübeck.
Montag, den 16. März 1885.
Anfang präcise 3 1/2 Uhr.
Letzte Nachmittags=Vorstellung für Lübeck und Umgegend.
Novität! Ermäßigte Preise. Novität!
Der Weg zum Herzen.
Lustspiel in 4 Akten von Ad. L'Arronge. Neustes
Lustspiel vom
Verfasser von Mein Leopold, Dr. Klaus, Hasemanns Töchter etc.
Vorzügliches Cassen= und Repertoirstück des Deutschen Theaters in Berlin und des Thalia=Theaters in Hamburg.
Das verehrliche Publikum wird höflichst ersucht, die noch ausstehenden Abonnements=Billets in dieser letzten Vorstellung verwerthen zu wollen.
Die Direction.
Nr. 392
Unverschiebbar.
Ziehung am 17. April 1885
der
Münchener Pferde-Lotterie.
2000 Gew. i. W. v. 80 000 Mk. 1. Hauptpreis: eine vollst, hochelegante Equipage mit 4 Pferden i. W. v- 12000 Mark.
Das Loos kostet nur 1 Mark.
vorräthig bei der
Gen.-Agt. Alb. Roesl. München.
Porto und Liste 30 Pf., Ausland 40 Pf.
Briefm. aller Art angenommen.
Medicinal Tokayer
Medicinal Tokayer
(ärztlich empfohlen)
1/1 |
|
1/2 |
|
1/4 Flaschen. |
|
á M. 3. |
|
1,50. - |
|
75 . |
bei Abnahme von 6/1 Flaschen franco Lieferung
empfiehlt die Weinhandlung von
C. Glück,
Lübeck, untere Hüxstraße 96.
Das Angeln und Fischen auf meinen Torfmooren ist von jetzt an bei Strafe verboten.
J. Greiff.
Zu Michaelis d. J.
habe ich die Hälfte meines Hauses ganz oder auch getrennt zu vermiethen.
Schönberg. H. Brockmüller.
|
|
Mack's
Doppel-Stärke
(Alleiniger Fabrikant H. Mack, Ulm a/D.)
- Bewährtestes u. vollständig unschädliches Stärkemittel - gewährt grösste Erleichterung beim Plätten u. enthält alle erforderlichen Zusätze zur sicheren Herstellung von blendend weisser, gleichmäßig steifer und sogenannter Glanzwäsche.
Ueberall vorräthig
à 25 per Carton von 1/2 |
[ => Original lesen: 1885 Nr. 20 Seite 4]Jürgensen & Robschuld,
Lübeck, Breitestraße 959.
Vollständiges Magazin
von Haus= und Küchengeräthen,
Lager von Werkzeugen, Eisen- und Kurzwaaren.
60,000, 30,000 Mk.
5000 Mk. etc. etc.
nur baar
Geld
ohne
jeden
Ab=
zug. |
2
Mark
das Loos!
--------------
Tittlinger kath. Kirchen=
baulotterie=Ziehung
am
14. März 1885
unwiderruflich!
11,000 Gewinne in baar Geld: M. 60,000, 30,000,
ferner andere hohe Treffer zu: M. 5000. M. 2500, M. 1000,
m. 500, M. 400, M. 250, M. 200, M. 140, M. 100 u. s. w.
Mark 151,500. - baar Geld!
Tittlinger=Loose à 2,20 Mk. incl. Porto und Liste durch die Lotterie=Direction:
A. & B. Schuler in München. |
Oeffentliche
Gewinnziehung
nächsten Samstag
den
14. März
ohne
Verschub. |
Nachnahme kostet 50 Pf., wessh. Postanweisung billiger u. sicherer. Für 20 M. 11 Loose, für 50 M. 28 Loose.
|
Fechtschule Schönberg i. M.
No. 11051.
Am Freitag, den 13. März cr., Abends 8 Uhr, Versammlung im Boye'schen Lokale.
Tagesordnung u. a.:
Vortrag, betr.: Die Geschichte der Waisenerziehung.
Um recht zahlreichen Besuch bittet
Der Ober=Fechtmeister.
Den hochgeehrten Herrschaften von Stadt und Land mache ich hiermit die ergebene Anzeige, daß ich mich hieselbst als
Maurermeister
etablirt habe. Durch langjährigen Betrieb meines Faches glaube ich allen Anforderungen in jeder Hinsicht zu genügen und verspreche stets prompte und reelle Bedienung der mir aufgetragenen Arbeiten. Baldigst geneigte Aufträge entgegensehend, empfiehlt sich
Hochachtungsvoll
Ad. Scharenberg,
Siemzerstraße beim Pferdehändler Joh. Kniep.
Schönberg i/M., im März 1885.
Nr. 393.
Kaiserslauterer Kirchenbau-Loose
á 2 Mark
der einzig günstigsten Geld-Lotterie
weil bereits
auf 10 Loose 1 Treffer
im Ganzen
20000 Geldgewinne i. B. v. 125000 Mark
ohne Abzug
Ziehung 16. März 1885
versendet gegen Postanw., Briefm. und 30 .
(Ausland 40 .)
f. Frankatur u. Ziehungsliste die
General-Agentur
Alb. Roesl in München.
Torf,
circa 20 Mille, sehr gute trockene Waare, hat noch abzugeben
Wahrsow. Johs. Nevermann.
Kost und Pflege
für ein kleines Kind bei ordentlichen gewissenhaften Leuten in der Umgegend von Lübeck, wird gesucht.
Offerten sub U. G. 811 befördert die Annoncen=Expedition von Otto Gusmann, Lübeck.
Eintragungen in die Standes=Register des Standesamts=Bezirks Schönberg.
Geboren:
D. 9. Febr. dem Handelsmann Jochen Kaven zu Schönberg eine Tochter.
D. 4. dem Drechsler Rentzow zu Schönberg eine Tochter.
D. 5. ein unehel. Sohn zu Schönberg.
D. 13. dem Ackerbürger Böckmann zu Schönberg eine Tocht.
D. 7. dem Handelsmann August Wieschendorf zu Schönberg ein Sohn.
D. 15. dem Maurergesellen Gottknecht zu Schönberg ein Sohn.
D. 11 dem Arbeitsmann Barg zu Torisdorf eine Tochter.
D. 18. dem Schuhmachermeister Oldörp zu Schönberg ein Sohn.
D. 20. dem Arbeitsmann Asmus Bade zu Schönberg eine Tochter.
D. 23. dem Arbeitsmann Dunkelmann zu Torisdorf ein Sohn.
D. 24. dem Lehrer Schär zu Schönberg ein Sohn.
D. 25. dem Arbeitsmann Johannisson zu Lockwisch eine Tochter.
D. 1. März dem Arbeitsmann Gustavson zu Boitin=Resdorf eine Tochter.
D. 1. dem Arbeitsmann Maaß zu Ollndorf ein Sohn.
D. 1. dem Hauswirth Bohnhoff zu Retelsdorf ein Sohn.
D. 4. dem Glaser Schultze zu Schönberg eine Tochter.
Gestorben:
D. 6. Febr. Jochen Peter Heinrich Arndt, Handlungsdiener zu Schönberg, 21 J. 11 Mon. alt.
D. 6. Georg Ludwig Carl Heinrich Freitag, Arbeitsmannssohn zu Westerbeck, 8 J. 10 Mon. alt.
D. 7. Arbeitsmann Christian Heinrich Bade zu Schönberg, 78 Jahr 6 Mon. alt.
D. 10. Catharine Margarethe Busch geb. Kalkhorst, Handelsmannsfrau zu Mahlzow, 73 J. 3 M. alt.
D. 15. Vogt Hans Ludwig Heinrich Leu zu Bauhof Schönberg, 68 J. 11 M. alt.
D. 18. Jochen Wilhelm Friedrich Freitag, Maurergesellensohn zu Törpt, 5 J. 2 M. alt.
D. 21. Anna Elisabeth Catharine Marie Wilms, Dienstmädchen zu Kleinfeld, 18 J. 3 Mon. alt.
D. 20. Schneiderin Marie Callies aus Lübseerhagen, 51 J. alt.
D. 3. März Schäfer August Wilhelm Adolph Harnack zu Bauhof Schönberg, 60 J. 5 M. alt.
D. 6. Catharine Marie Magdalena Bülow geb. Dierk, Arbeitsmannsfrau zu Torisdorf, 30 J. 6 M. alt.
D. 8. Anna Marie Freitag, Arbeitsmannstochter zu Torisdorf, 1 J. 11 M. alt.
Getreide=Preise in Lübeck. [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck. [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Hierzu eine Beilage.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1885 Nr. 20 Seite 5]Beilage
zu Nr. 20 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 10. März 1885.
Nr. 4 des Offic. Anzeigers für das Fürstenthum Ratzeburg enthält in der
II. Abtheilung:
(1.) Bekanntmachung, betreffend ein neues Regulativ über die Creditirung der Zölle, der Branntweinsteuer und der Rübenzuckersteuer.
(2.) Bekanntmachung, betr. eine Bekanntmachung des Reichskanzlers zur Ausführung der deutsch=italienischen Literar=Convention.
(3.) Bekanntmachung, betreffend die zehnjährigen Durchschnittspreise des Liquidationsjahres 1. April 1885/86 für Landlieferungen.
(4.) Bekanntmachung, betreffend die Durchschnittspreise des Monats Januar 1885.
III. Abtheilung:
Dienst= etc.=Nachrichten.
Das Schärfste, was deutscherseits officiell oder officiös gegen die englische Diplomatie vorgebracht worden, liest man in einem längeren Artikel der Berliner Norddeutschen Allg. aus den letzten Tagen. Es handelt sich um die Veröffentlichung einer Unterredung, die Fürst Bismarck am 25. Januar c. mit dem englischen Gesandten in Berlin hatte, in welcher alle vertraulichen Aeußerungen, die Fürst Bismarck in seiner bekannten Offenheit und im Vertrauen auf die diplomatische Verschwiegenheit gethan (sogar die über Persönlichkeiten) in der schonungslosesten Weise bloßgestellt werden. Der Artikel erläutert und belegt die Anklage Bismarcks im Reichstage durch schlagende Beispiele. Inzwischen ist Graf Hubert Bismarck nach London gesandt worden und hat bereits eine Unterredung mit Lord Granville gehabt. Die englische Presse zeigt sich sehr zahm dem Text der Nordd. Allg. gegenüber und spricht nur die Hoffnung aus, daß sich zwischen England und Deutschland noch Alles werde zum Guten wenden. Der Grund dieser friedfertigen Sprache ist sehr einfach. Seit einiger Zeit haben die Russen wieder militärische Bewegungen in Centralasien gemacht, welche die Engländer sehr beunruhigen. Sie sollen sogar mit einigen Posten die afghanische Grenze überschritten haben. Die Rüstungen, die England seit einiger Zeit macht, werden von der englischen Presse als gegen Rußland gerichtet ausgespielt. Sind diese Rüstungen von so großem Umfang, wie sie geschildert werden, so können sie allerdings nicht gegen den Sudan allein gerichtet sein.
Deutschland hat in Ostafrika neue Erwerbungen mit einem Flächeninhalt von 2500 Quadratmeilen gemacht. Sie liegen an der Küste, gegenüber der Insel Zanzibar. Es wurden mit zehn unabhängigen "Sultanen" Verträge zum Abschluß gebracht. Aus Anlaß dieser Erwerbung hat sich bereits eine deutsche Ostafrikanische Gesellschaft gebildet.
In München ist der General von Dietl gestorben, einer der Tapfersten und Tüchtigsten im Kriege von 1870. Ein jahrelanges qualvolles Leiden hat ihn überwältigt, daß er sich selbst den Tod gab.
Ueberall gehen die Waffenfabriken schlecht, wenigstens bei uns und in Frankreich. Die Waffenfabrik in St. Etienne mußte aus Mangel an Aufträgen 300 Arbeiter entlassen. Die Thatsache an sich ist hoch erfreulich, wenn man auch die armen Leute bedauern muß, die dadurch augenblicklich um ihr Brod kommen.
Warum das Cabinet Gladstone sich noch immer aufrecht hält, kommt jetzt an den Tag. Die Liberalen wollen es nicht fallen lassen, damit die Welt nicht sagen kann, es sei gebismarckt worden. (Die Engländer haben nämlich ein neues Zeitwort, to bismarck, erfunden.)
Kaiserin Eugenie, die schon manchen Sturz erlebt hat, wurde neulich bei einer Spazierfahrt aus dem Wagen geschleudert. Ihre Pferde waren durchgegangen; das eine rannte sich die Deichsel eines entgegenkommenden Wagens in die Brust und stürzte todt nieder.
In Paris ist der Revancheheld Paul Derouléde, als er gelegentlich einer Begräbnißfeier eine Revancherede halten wollte, vom Volke jämmerlich durchgeprügelt worden. Auch ein Zeichen der Zeit.
Der Präsident Cleveland hat am 4. ds. sein Amt angetreten mit einer Rede, in welcher er die Zollreform befürwortet, jedoch den Schutz der Arbeit für einzelne Fälle in Anspruch nehmen will. Außerdem erklärte er sich gegen die Ausprägung der Bland'schen Silberdollar.
Eine Karte des Congobeckens ist soeben gleichzeitig mit dem Schluß der Berliner Congo=Conferenz erschienen, von Dr. Richard Kieper (Verlag von Dietrich Reimer in Berlin, Preis 2 Mark), welche bereits die Resultate dieser Conferenz enthält. Die große im Maßstab von 1 : 4 000 000 ausgeführte Karte umfaßt das Gebiet von 2° 30 N. Br. bis 13° 30 S. Br. und von der Küste des Atlantischen Oceans bis östlich zum Victoria=Nyanza=See. Sie enthält die Angaben der von der Conferenz festgestellten Grenze des Freihandels=Gebietes, ferner diejenige des neuen Congo=Staates, der Colonialbesitzungen der verschiedenen europäischen Staaten und der Negerreiche, sowie farbig markirt die hauptsächlichsten Reiserouten der Forschungsreisenden.
- Ueber einen blutigen Kampf zwischen Forstbeamten und Holzdieben, der am 1. ds. im Dorfe Altleese unweit Stettin stattfand, berichtet die N. Stett. Z. wie folgt. Der Förster Hasselmann begab sich in Begleitung des Forstaufsehers Zechow und eines Forstlehrlings in die Hohenleeser Forst, um eine Revision abzuhalten. Sie bemerkten, daß Holzdiebe thätig gewesen waren, die ein Quantum Holz bereits fortgebracht hatten, und vermutheten mit Recht, daß das Holz nach Altleese geschafft worden sei. Alle drei Personen begaben sich nun dorthin und fanden auch das gestohlene Holz bei den Gebrüdern Glöde vor. Zwischen Hasselmann und einem der Brüder entspann sich darauf eine Auseinandersetzung, in deren Verlauf Glöde eine Klobe ergriff und damit dem H. einen Hieb auf den Kopf versetzte. Mit dem Rufe: Schießen! Schießen! brach der zu Tode getroffene Förster zusammen; in demselben Augenblicke legte Z. das Gewehr an und schoß den Thäter nieder. Derselbe verstarb auf der Stelle. Inzwischen hatte sich der zweite Glöde hinterrücks dem Zechow genähert und stand im Begriff, diesen niederzuschlagen, als der Lehrling dies Vorhaben bemerkte und dem Bedrohten noch rechtzeitig eine Warnung zurief. Z. legte auch auf diesen Holzdieb an und schoß das Gewehr ab; die Ladung ging dem Angreifer in den Unterleib. Hiermit hatte der Kampf sein Ende. Der schwer verletzte Glöde sollte auf Anordnung des Dr. Prisch aus Pölitz nach Bethanien geschafft werden, verstarb aber auf dem Transport dahin in Polchow, sodaß die Leiche nach Altleese zurückgebracht wurde. Der Förster H. liegt an einem Schädelbruch und anderen Verletzungen hoffnungslos danieder.
- Ein Fluß, der "gegen den Strom schwimmt", ist die Ziehl in der Schweiz, die früher aus dem Neuenburger See nach dem Bieler See floß, jetzt aber umgekehrt ihren Weg aus dem letzteren in den ersteren nimmt. Die Ursache liegt darin, daß dem Neuenburger See durch Flußregulirungen ein Theil seiner Zuflüsse entzogen wurden. Der Hafen der Stadt Neuenburg, wo ehemals die größten Dampfer landeten, liegt zur Hälfte trocken. Es herrscht deshalb große Aufregung in der Stadt.
- In St. Goar hat am 3. ds. Frau Anna Maria Caspary, die noch geistig frisch ist und leichte Hausarbeit zu verrichten vermag, ihr 101. Lebensjahr angetreten. Ihre Nachkommenschaft besteht aus 47 Personen.
[ => Original lesen: 1885 Nr. 20 Seite 6]Elsje.
(Erzählung.)
(Fortsetzung.)
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