No. 5
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 16. Januar
1885
fünfundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1885 Nr. 5 Seite 1]

Publicandum.

   Es wird hiedurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die im Jahre 1865 und früher geborenen, resp. mit einer endgültigen Entscheidung über ihre Militairpflicht nicht versehenen militairpflichtigen jungen Leute, welche im hiesigen Fürstenthum ihren dauernden Aufenthalt haben, verpflichtet sind, sich zwecks Eintragung ihrer Namen in die Recrutirungsstammrolle in der Zeit

vom 15. Januar bis 1. Februar d. Js.

bei dem Ortsvorstande ihres Aufenthaltsortes anzumelden, und zwar die auswärts geborenen unter Vorlegung eines Geburtsscheines, (der zu diesem Zwecke kostenfrei ertheilt wird), sowie die schon früher Gemusterten unter Vorlegung ihres Loosungsscheines.
   Im Uebrigen wird bezüglich der Meldepflicht auf die Vorschriften des § 23 der Ersatz=Ordnung (deutsche Wehrordnung vom 28. September 1875) hingewiesen und wird hervorgehoben, daß von der Meldepflicht nur die mit dem Berechtigungsschein zum Einjährigfreiwilligendienste oder mit besonderer Ausstandsbewilligung versehenen Militairpflichtigen ausgenommen sind. Sind zur Meldung Verpflichtete vorübergehend von ihrem ständigen Aufenthaltsorte abwesend, so haben ihre Eltern, Vormünder, Lehr=, Brod= oder Fabrikherrn etc. die Verpflichtung, sie zur Stammrolle anzumelden.
   Zugleich werden sämmtliche Militairpflichtige sowohl, wie die Ortsvorstände des hiesigen Fürstenthums auf die genaue Befolgung resp. Ueberwachung der Bestimmungen im § 23 sub 8 der Ersatz=Ordnung aufmerksam gemacht, wonach Militairpflichtige, welche nach Anmeldung zur Stammrolle im Laufe eines ihrer Militairpflichtjahre ihren dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz nach einem andern Aushebungsbezirke verlegen, dieses zwecks Berichtigung der Stammrolle sowohl beim Abgange der Behörde oder Person, welche sie in die Stammrolle aufgenommen hat, als auch nach der Ankunft an dem neuen Orte derjenigen, welche daselbst die Stammrolle führt, spätestens innerhalb dreier Tage zu melden haben.
   Die Unterlassung der vorgeschriebenen Meldungen ist mit Geldstrafe bis zu 30 M. oder Haft bis zu 3 Tagen bedroht.
Schönberg, den 1. Januar 1885.

Der Civilvorsitzende der Ersatz=Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Anzeigen.

Im Laufe des December v. J. ist aus dem Pferdestalle zu Stove ein vollständiges Leutebett, bestehend aus:

1 einschläfrigen Oberbett, hellgrau mit blauen Streifen, Ueberzug dazu bräunlich mit Ranken;
1 zweischläfriges Unterbett von eigengemachten dunkelgrauen Drell mit schmalen blauen Streifen;
1 Kopfkissen, weiß mit dunkelblauen Streifen, Ueberzeug dazu roth u. weiß carrirt, gez: Ü. 12 mit blauer Wolle;
1 grobes Bettlaken, roth gez: F. Ü. 12;
entwendet worden.
Um Vigilanz und Benachrichtigung wird gebeten, sowie vor Ankauf gewarnt.
Neustrelitz, den 3. Januar 1885.

Der Erste Staatsanwalt.
H. Götze.

Seyberlich       


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Schwanbeck sub No. II. belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Heinrich Schmidt daselbst wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protocoll sofort im Termin der Präclusivbescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 12. Januar 1885.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Aufgebot.

Nach Inhalt einer Obligation des Finanz=Departements der freien Hansestadt Lübeck vom 16. October 1820 schuldet diese Stadt den vier Kindern des verstorbenen Hans Boye in Schwanenbeck, nämlich Peter Boye zu Schwanenbeck, Catharina Krellenberg geb. Boye zu Arfrade, Maria Plähn geb. Boye zu Dassau und Margarethe Boye zu

[ => Original lesen: 1885 Nr. 5 Seite 2]

Schwanenbeck, die Hauptsumme von Ct. Mark 1800 (M. 2160), verzinslich mit 3 % im Johannis=Termin. Diese Hauptsumme ist für die zwecks Rückzahlung angeordnete Ausloosung eingetheilt in Ct. Mark 1000 (M. 1200) mit der Loosnummer 919 und Ct. Mark 800 (M. 960) mit der Loosnummer 920.
Dem Gericht haben nun vorgestellt und glaubhaft gemacht die Hauswirthe Heinrich Boye in Schwanbeck und Peter Schmidt in Schönberg in Mecklenburg, daß der in der Obligation beurkundete Anspruch der verstorbenen ursprünglichen Gläubiger im Wege von Ankauf und Erbgang auf Ersteren zur Hälfte, auf Letzteren zu einem Viertel und auf den Maurer Heinrich Schmidt in Zarnewenz, die ledige Catharina Schmidt in Zarnewenz, den Knecht Peter Schmidt aus Zarnewenz, zur Zeit in Demern, die Dienstmagd Maria Schmidt in Zarnewenz und die ledige Elise Schmidt in Zarnewenz fünf Geschwister Schmidt zu einem Viertel übergegangen sei.
Zur Herstellung der Legitimation der Erwerber des Anspruchs haben die Antragsteller Heinrich Boye und Peter Schmidt durch ihren Anwalt Dr. Otto Dittmer in Lübeck ein Aufgebot beantragt, welches hiemittelst dahin ergeht:
Die Rechtsnachfolger der in der obgedachten Obligation genannten vier Geschwister Boye werden aufgefordert, ihren etwaigen Widerspruch gegen die Berechtigung der Antragsteller und der von ihnen angezeigten Mitberechtigten in dem nach §. 827 der Civil=Prozeß=Ordnung auf

Freitag, den 30. Januar 1885,
Vormittags 11 Uhr,

angesetzten Aufgebotstermin bei dem unterzeichneten Amtsgericht anzumelden und wird ihnen der Rechtsnachtheil angedroht, daß sie widrigenfalls ihre Rechte zu Gunsten der Antragsteller und der von diesen angezeigten Mitberechtigten verlieren. Von der Anmeldungspflicht bleiben die obengenannten fünf Geschwister Schmidt, deren Rechte von den Antragstellern angezeigt sind, frei.
Lübeck, den 1. December 1884.

Das Amtsgericht, Abth. II.
Asschenfeldt Dr.
Veröffentlicht           Fick, Gerichtsschreiber.


Zu Ostern d. J. werden wiederum neue Zöglinge in das Großherzogliche Schullehrer=Seminar hieselbst aufgenommen werden. Dabei wird auch solchen Aspiranten, die nicht in das Internat der Anstalt aufgenommen werden können, aber durch die Aufnahmeprüfung ihre Befähigung zur Teilnahme am Seminarunterricht nachgewiesen haben, die Erlaubnis zu solcher Teilnahme gegeben werden, falls sie gewillt und in der Lage sind, sich bis zu ihrer späteren Aufnahme ins Internat Wohnung und Kost im Orte unter den gewöhnlichen, ihnen alsdann bekannt zu gebenden Bedingungen zu verschaffen. Ohne Unterschied aber haben sich die durch die Prüfung Auszuwählenden vor Beginn des Seminarkursus durch Beibringung eines von ihnen selbst, wie von den Vätern resp. Vormündern unterschriebenen, von den Ortsobrigkeiten zu beglaubigenden Reverses zum Landesherrlichen Dienst auf zehn Jahre zu verpflichten.
Die Aufnahmeprüfung wird am

Mittwoch, den 25. Februar d. J.,
von morgens 8 Uhr an,

die durch Regierungsverfügung von 17. Februar 1872 (Off. Anz. Nr. 8 dess. J.) vorgeschriebene ärztliche Untersuchung, für welche laut Verfügung 3 M. an die Seminarkasse zu zahlen, wird Tags zuvor stattfinden, und haben die Aspiranten sich dieserhalb bis zum 24. Februar mittags im Seminar vorzustellen. Bei der Aufnahme werden diejenigen jungen Leute, welche das 18. Lebensjahr zurückgelegt haben oder im laufenden Kalenderjahre noch zurücklegen, in erster Linie berücksichtigt werden.
Die Meldung, welche bis zum 17. Februar einzureichen ist, geschieht durch Einsendung eines von dem Seminar=Aspiranten selbst geschriebenen Lebenslaufes an den Unterzeichneten, in welchem namentlich über den Gang der Vorbildung, den bisherigen Aufenthalt und die etwaige Dienststellung berichtet wird. Diejenigen Aspiranten, welche öffentliche Schulen in Städten besucht haben, haben ein Abgangszeugnis von der zuletzt besuchten Schule beizüfügen. Außerdem ist von einem jeden beizubringen: ein Taufschein, ein Konfirmationsschein, ein Wiederimpfungsschein, ein von dem betreffenden Prediger auszustellendes Zeugniß über sittliche Befähigung und untadelhafte Führung und eine vom Vater oder Vormund vollzogene, von der Ortsobrigkeit beglaubigte Bescheinigung über das Vorhandensein der erforderlichen Geldmittel zur Bestreitung des Eintrittsgeldes von M. 16,50 und, für den Fall der Aufnahme in das Internat, des Pensionsgeldes von jährlich M. 75 auf 3 Jahre.
Mirow, den 13. Januar 1885.

Beckström, Seminardirector.       


Holz=Auction Nr. 10.

Am Montag, den 19. Januar, Morgens 9 Uhr, in Kösters Hotel hieselbst über nachstehende Sortimente

a. Aus dem Rupensdorfer Holze:

3 Stück Eichen=Nutzholzblöcke (bei der Kapelle.)
16 Rmet. Eichen=Kluft (Sprershörn).
226 Rmet. Eichen Knüppel (Müschenbruch).
1 Fuder Eichen Durchforstholz (für Kiepenmacher.) beim Neuen=Schlag.
70 Rmet. buchen Kluft und Knüppel. beim Neuen=Schlag.
63 Fuder buchen Durchforstholz und Pollholz. beim Neuen=Schlag.
18 Rmet. Birken Kluft und Knüppel. beim Neuen=Schlag.
2 Rmet. Fichten Kluft. beim Neuen=Schlag.

b. Aus dem Niendorfer Holz:

2 Rmet. Eichen Kluft.
16 Rmet. Eichen Knüppel.
3 Fuder Ellern Wadelholz I.
17 Stück tannen Kiepenhölzer.
1 Stück Lärchen Nutzholz
100 Rmet Nadelholz Kluft und Knüppel.

c. Aus dem Mühlenbruch:

5 Fuder Ellern Wadelholz I.
Schönberg, den 11. Januar 1885.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.                

Holz=Auction Nr. 11.

Am Dienstag, den 20. Januar, Morgens 10 Uhr im Kruge zu Boitin=Resdorf

aus dem Resdorfer Söhren:

1 Stück Eichen Nutzholz.
3 Rmet. Eichen Kluft und Knüppel.
1 Fuder Eichen Pollholz.
40 Rmet. buchen Kluft und Knüppel.
25 Fuder buchen Durchforstholz und Pollholz.
5 Fuder Haselbusch.
24 Rmet. tannen Knüppel.
Schönberg, den 11. Januar 1885.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.                    

Holz=Auction Nr. 12.

Am Mittwoch, den 21. d. M. Morgens 10 Uhr sollen im Carlower Holze an Ort und Stelle nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden:

18 Fuder Eichen Durchforstholz I. und II
66 Fuder buchen Durchforstholz I und II
  4 Rmet. buchen Kluft
  3 Rmet. Aspen Kluft
Versammlung der Käufer beim Carlower Schlagbaum.

Schönberg, den 15. Januar 1885.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Am Mittwoch, den 21. Januar d. J. Vormittags 10 1/2 Uhr werde ich auf der Kähler'schen Ziegelei bei Schönberg, Wegzugshalber,
                          a, 16tausend 1 1/2 zöll. Drains
                          b, 2tausend 2 zöll. Drains
                          c, 1tausend 3 zöll. Drains
                          d, 3Hundert 4 zöll. Drains
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkaufen.

Kolbow.           
Zieglermeister.       


Zu Ostern ein                                 
Schneiderlehrling
gesucht.                                                                              
Schönberg.                                                     Rud. Renzow.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 5 Seite 3]

Mecklenburgische Hypotheken- & Wechselbank i. Schwerin.
Grundkapital: Neun Millionen Mark.
vertreten in Schönberg durch J. H. Böckmann,

bewilligt zur Zeit für Geldeinlagen
auf Schuldverschreibungen bei 6monatlicher Kündigung oder 6 Monate fest 4 % p. a.
auf Schuldverschreibungen bei 3monatlicher Kündigung oder 3 Monate fest 3 1/2 p. a.
auf Schuldverschreibungen bei kürzerer jedoch mindestens 4tägiger Kündigung 3 p. a.
auf Sparcassenbücher, die in den landesüblichen Terminen kündbar sind 4 %
im Baar Conto Corrent 3 %
                  Im Baar Conto Corrent belegte Gelder werden in einem Conto=Gegenbuche quittirt und können in beliebigen Beträgen bis zu M. 6000,- ohne vorherige Kündigung jederzeit gegen Quittung wieder abgehoben werden.
                  Ueberweisungen von oder nach sämmtlichen Reichsbankplätzen Deutschlands oder Städten, in denen diese Bank durch eine Agentur vertreten ist, werden ohne Spesenberechnung ausgeführt.
                  Darlehne werden bewilligt gegen Hinterlegung geeigneter Werthe, Effecten oder Hypotheken, sowie gegen sichere Bürgschaft.
                  Zur Capitalanlage empfehlen wir unsere 4 % Pfandbriefe in Stücken von M. 3000, 1000, 300 und 100 und übernehmen
                  den An- und Verkauf von Börsenpapieren aller Art,
                  die Einlösung von Zinscoupons und ausgeloosten Effecten,
                  den Ankauf und das Incasso von guten kaufmännischen Wechseln,
                  Auszahlungen auf die Hauptplätze des In= und Auslandes,
                  Aufbewahrung von Geld und Werthsachen unter den günstigsten Bedingungen.
                  Schwerin im Januar 1885.

Die Direction.       


Ersparniß- u. Vorschuß=Anstalt.
Die Anstalt ist während des                        
Antoniitermines
vom
17. bis 24. Januar d. J.
täglich
von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags,
am
Sonntag den 18. Januar d. J.
jedoch nur
von 8 bis 10 Uhr Morgens
geöffnet.
Schönberg den 10. Januar 1885.
                                                    Das Directorium.


Gesucht

Agenten und Reisende zum Verkauf von Kaffee, Thee u. Reis an Private gegen ein Fixum von 300 M. u. gute Provision.

Hamburg.                                                     J. Stiller & Co.


Mein schwarzer hannoverscher                          
Hengst
steht von jetzt wieder zum Decken bereit                                                    
à Stute 11 Mark.
Grieben, den 13. Januar 1885.                          
                                                    Joch. Lenschow
                                                    Hauswirth No. VI.


Sonntag, den 25. d. M.
Concert
der Günther'schen Berg=Kapelle.                                                    
Nach dem Concert
Ball
Entree à Person 50 Pfennig (Mecklenburg).
Schönberg im Januar 1885.                                                    
                          J. Köster Wwe.


Verdienst=Diplom: Zürich 1883
Goldene Medaillen: Nizza 1884; Kerms 1884.
Spielwerke

4-200 Stücke spielend; mit oder ohne Expression, Mandoline, Trommel, Glocken, Himmelsstimmen, Castagnetten, Harfenspiel etc.

Spieldosen

2-16 Stücke spielend; ferner Necessaires, Cigarrenständer, Schweizerhäuschen, Photographiealbums, Schreibzeuge, Handschuhkasten, Briefbeschwerer, Blumenvasen, Cigarren-Etuis, Tabaksdosen, Arbeitstische, Flaschen, Biergläser, Stühle etc., Alles mit Musik. Stets das Neueste und Vorzüglichste besonders geeignet zu Weihnachtsgeschenken, empfiehlt

J. H. Heller, Bern (Schweiz).

Nur direkter Bezug garantirt Aechtheit; illustrirte Preislisten sende franco.
100 der schönsten Werke im Betrage von 20,000 Francs kommen unter den Käufern von Spielwerken vom November a. c. bis 30. April 1885 als Prämie zur Vertheilung.


Särge!
stets vorräthig, große Auswahl, billige Preise.
                                                    bei G. Berger, Selmsdorf.


Dr. Kirchhoffer, Spez. Arzt
in Straßburg heilt Bettnässen, Blasenleiden u. s. w.                                                    
                                                    H. 3. Q.


Zahnschmerzen aller Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


W eidenslaufer Berlin NW.
Pianinos 15 Mk. monatlich.
Bell-Orgeln Katalog gratis.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 5 Seite 4]
Unwiderruflich
5. Februar 1885
Ziehung
der
Wohltätigkeits-Lotterie
für bedürftige Frauen und Mädchen.
75,000 Mark
baar Geld - ohne Abzug.
Preis des Looses 1 Mk.
------------------- Sodann ohne Verschub
Anfang März 1885
Tittlinger
kath. Kirchenbau=Lotterie.
Hauptreffer: 60,000 M., 30,000 M.
Lotterie A. & Schuler
151,500 Mk. baar Geldgewinne.
Preis des Looses 2 Mk.
Beide Loose 3 Mk. Für Porto und Liste 30 Pfennig (Mecklenburg). beifügen.
Die General=Agentur A. & B. Schuler, München


Für den aus Mechow verzogenen Schmiedemeister Kindt ist der Hauswirth Oldenburg zu Schlagbrügge wiederum zum Aeltermann für den dortigen District erwählt worden, welches wir hiermit zur Kenntniß unserer Interessenten bringen.
Schönberg, den 10. Januar 1885.

Direction der Viehversicherungs=Gesellschaft.
As. Ahrendt.                           W. Heincke.


Gewerbe-Verein.

Montag, den 19. ds. Mts. Abends 8 Uhr:
Hauptversammlung; Beratung über Anschaffung neuer, sowie Versteigerung älterer Jahrgänge Zeitschriften.


Pferd Pferdedecken

aus rein wollnen besten Stoffen, mit Bruststück, vorn zuzuschnallen, groß und warm, Paar M. 20 mit Leinenfutter. Gewöhnliche gute 4eckige Pferdedecken mit Futter Paar M. 14, diese mit wasserdichtem Ueberzug Paar M. 18. Feinste Reisedecken à M. 15. Weiße Normal=Schlafdecken à M. 10, Deckengurte Paar M. 3.

Hugo Herrmann, Deckenfabrik, Stettin.


Gesucht zum Antoni Termin zu sicherer Hypothek. Geldposten von M. 1000 bis zu M. 1200 in hiesige Landstellen und Grundstücke von

                                                                        J. P. Maass
Schönberg.                                                        Marienstraße.


Zwei Meter klein gemachtes                          
buchen Holz
hat zu verkaufen                                                    
                                                    H. Hein.


Sonnabend, den 17. Abends
Anstich von hellem Erlanger
                                                    W. Wieschendorf.


Krieger=Verein.
Zur Feier des Stiftungsfestes
Ball
am Sonntag den 18. Januar
im Vereinslokale.
Anfang: 7 Uhr.
                                                    Der Vorstand.


Agentur der Mecklenburgischen Bank in Schwerin für
Schönberg und Umgegend

Spar- und Capital-Einlagen werden zur Zeit verzinst:
1. gegen Sparbücher der Bank mit 4 %
2. gegen Schuldverschreibungen

der Bank bei sechsmonatlicher, jederzeit zulässiger Kündigung, auf sechs Monate fest und auch von Termin zu Termin. mit 4 %
dreimonatlicher Kündigung, oder auf mindestens drei Monate fest mit 3 1/2 %
kürzerer Kündigung mit 3 %
3. im Baar Conto Corrent
gegen jederzeit gestattete Verfügung durch Check mit 3 %
Die Bank bewilligt Darlehen
gegen genügende Sicherheit z. Zt. zu 5 %

Schönberg i. M.                                                    Wilh. Schrep.


Die Schulgelderhebung

findet in den nächsten beiden Wochen, vom 19.-31. Januar, statt. Die einzelnen Termine werden in der Schule bekannt gemacht.

J. Wegner,           
Schulgelderheber.       


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 18. Januar.

Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Abendkirche (6 Uhr:) Pastor Kaempffer.
Amtswoche: Pastor Langbein.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 5 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 5 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 16. Januar 1884.


Den aufständischen Schwarzen in Camerun verdankt der Reichstag seinen besten Tag. Die Summe für den Gouverneur=Posten in Camerun (und für die wissenschaftlichen und praktischen Pioniere, welche drüben das schwarze Land erforschen und den Kaufleuten und Colonisten die Wege bahnen) sind mit einem Schlage bewilligt, nachdem sie vorher von dem Reichstag zur Commission verschoben und verschleppt worden waren und von neuem zur Commission zurückgewiesen werden sollten. Wie ein Blitz schlug die Nachricht von dem von Engländern und Polen angezettelten Aufstande ein, den unsere jungen Seeleute sofort niedergeworfen haben. Richter selbst rief nun: Die deutsche Flagge ist engagirt, alle Parteien müssen einig sein! Und es wurden alle einig und bewilligten, was von Bismarck verlangt worden war, alle bis auf unsere deutschen Centrumsmänner und - Bamberger. - Bismarck war ruhig und entschieden ins Zeug gegangen. Der Worte, sagte er, sind genug gewechselt, lassen sie uns Thaten sehen, die Abstimmung. Die anderen Nationen warten nicht auf uns, sie sind uns schon voraus. Wollen Sie keine Colonialpolitik, so sagen Sie's. Dann verkaufen wir unsere Colonien wieder, ziehen uns auf die Thüringer Berge zurück und sehen das Meer mit dem Rücken an. Die Verantwortung trifft Sie, meine Herren!
- Wörmann hatte schon vorher nachgewiesen: Wir treiben keine Eroberungs=, sondern eine gesunde Handels=Politik.
Windthorst ergab sich nicht so leicht. Er wollte die Sache nochmals an die Commission verweisen, das heißt verschleppen, aber dasmal ließen ihn die Deutschfreisinnigen im Stich und sogar ein Theil des Centrums. Er malte die Gefahren grau in grau. Deutschland hat Feinde ringsum, sagte er, es darf sich durch Unternehmungen zur See nicht schwächen, alle Wünsche des Kanzlers darf man nicht erfüllen. Bismarck antwortete sofort: Wir sind nicht von Feinden, sondern von befreundeten Regierungen umgeben, von Oesterreich und Rußland, wir Drei können schon einen Stoß aushalten. Sogar mit Frankreich stehen wir so gut, wie niemals seit 1866; auch England's Regierung wird nicht als Feind auftreten. Nur Herr Windthorst kennt vielleicht einen Feind! (Rom und den Ultramontanismus). - Das brachte Windthorst in Harnisch. Es ist kein Kunststück, sagte er giftig, mit 2 Millionen Soldaten gute auswärtige Politik zu machen; es werden sich aber auch andere Männer finden, die verständige Politik machen können. Streichen wir doch ein paar Armeekorps zu Gunsten der Marine. Gewiß, antwortete Bismark. Jeder würde an meiner Stelle, auf die Armee gestützt, es ebenso gemacht haben, namentlich der Herr Vorreder.
Wie steht's nun drüben in Camerun? Die neusten Depeschen geben Auskunft. Unsere Kriegsschiffe "Bismarck" und "Olga" langten am 18. December in Camerun an und landeten am 20. daselbst 330 Mann mit vier Kanonen, weil Hickorytown und Foßtown den König Bell verjagt, die Kaufleute bedroht und Belltown verbrannt hatten. Hickorytown wurde bei geringem Widerstande ohne Verluste genommen. Ein Offizier der "Olga", Riedel, welcher erfahren hatte, daß die Foßleute Woermanns Agenten Pantenius gefangen genommen, beschloß, mit seiner Abtheilung dessen Rettung zu versuchen. Unter heftigem Feuer landete die Abtheilung in Belltown und stürmte einen hundert Fuß hohen Abhang mit Verlust von einem Todten und sieben Verwundeten. Sechzig Mann hielten das Plateau zwei Stunden lang gegen 400 aus Buschwerk und englische Missionen feuernde Feinde. Die Munition wurde knapp, als Unterstützung vom "Bismarck" anlangte; Foßtown wurde mit Hurrah gestürmt und niedergebrannt. Inzwischen ermordeten die Empörer Patenius. Nach Verlust von zwanzig Todten, darunter vier Häuptlinge, entkam der Feind ins Innere. Am 21. December wurde das verödete Foßtown abermals besetzt; am 22. bombardirte die "Olga" den Fluß befahrend, Hickorytown. Die Ordnung ist jetzt völlig hergestellt. Die Neger beginnen die bethörten Genossen auszuliefern. Eine Bekanntmachung des Admirals verbietet den Waffenverkauf und droht weißen Helfern der Empörung mit Ausweisung." - Englischer Einfluß und ein einflußreicher Pole scheinen die Einwohner gegen die schwarzen Häuptlinge, die sich Deutschland unterworfen hatten, aufgehetzt zu haben.
Die Rede Bismarcks ist eine der stärksten Bürgschaften für die Festigkeit des europäischen Friedens, die man sich in dem bis an die Zähne bewaffneten Europa denken kann. Deutschland ist von Freunden umgeben, konnte er sagen, und er nannte außer Oesterreich und Rußland auch England, Italien und Spanien. Von Deutschland und Frankreich sagte er, beide Regierungen seien überzeugt, daß es kein größeres Uebel gebe als einen Krieg zwischen beiden und zwar nicht blos für den Besiegten, sondern auch für den Sieger. Man muß diesen Friedensversicherungen um so mehr Glauben schenken, weil die so vorsichtige deutsche Reichspolitik selbst auf die Sicherheit des Friedens baut und die Zeit für geeignet hält, um ohne Furcht vor einer europäischen Verwicklung ihre Kräfte in überseeischen Unternehmungen zu verwenden.


Der Antrag Preußens auf Erhöhung der Getreidezölle ist dem Bundesrathe am 12. Januar zugegangen. Wie es heißt, ist eine Verdoppelung des Zolles auf Roggen und eine Verdreifachung des Zolles auf Weizen beantragt.
In Bezug auf die 150,000 M. zur Erforschung von Innen=Afrika, welche die Reichs=Regierung vom Reichstage forderte, hat die letzte der Commission erklärt, daß sie sich nicht an die Unternehmungen der Afrikanischen Gesellschaft gebunden halte, vielmehr selbstständige Forschungen anzustellen entschlossen sei. Fürst Bismarck hat mit der Bewilligung dieses Postens einen großen parlamentarischen Sieg erfochten.
Einer Anregung des Staatssecretärs v. Schilling folgend haben sich sämmtliche Rechtsanwälte im Reichstage zu einer freien Commission zur Revision der Gebührenordnung vereinigt.
Eine erneute Anregung zur Einführung des Tabak=Monopols geht dem Reichskanzler vom Statthalter in Elsaß=Lothringen als "Resultat einer Untersuchung über die dortigen landwirthschaftlichen Verhältnisse zu.
Die Socialdemokraten wollen im Reichstage Abschaffung der Strafgesetzbestimmungen über das Duell und Behandlung des Duells als Mord, resp. Körperverletzung, beantragen.
Es heißt, der Reichstag würde wahrscheinlich Anfang Februar bis nach Ostern vertagt werden.
Der Erbgroßherzog von Baden hat sich mit der Prinzessin Hilda voll Nassau (geboren 1864) verlobt.
Was den Streit über die Nothwendigkeit oder die Schädlichkeit erhöhter Getreidezölle betrifft, so

[ => Original lesen: 1885 Nr. 5 Seite 6]

darf man als sicher annehmen, daß beide Parteien aus voller Ueberzeugung sprechen und handeln. Eben so sicher ist aber der Vorwurf der Gegner unbegründet, daß die Wirthschaftsreform des Kanzlers nur für die reichen Leute da sei, um sie noch reicher zu machen. Wenn das begründet wäre, so müßte die innere Politik des Kaisers und des Kanzlers, die in der Hauptsache der Hülfe für die gedrückten Klassen gewidmet ist, in unserem ehrlichen und aufgeklärten Deutschland längst unter der Last ihrer innern Unwahrheit zusammengebrochen sein. Die Korn= und Brodfrage gehört zu den schwierigsten und tiefgreifendsten in alter und neuer Zeit. Sie hat als agrarische Frage einst im römischen Weltreiche gespielt und Mommsen hat in seiner berühmten "Römischen Geschichte" gezeigte daß jenes Reich zu Grunde gegangen sei, weil die Gesetzgeber diese Frage nicht zur rechten Zeit zu lösen verstanden haben.
Der Polizeirath Rumpf in Frankfurt a. M. ist am 12. d. Abends 7 1/4 Uhr vor seinem Hause mittelst zweier Dolchstiche ermordet; beide Dolchstiche durchbohrten das Herz. Eine Beraubung ist nicht erfolgt. Auf die Ermittelung des Thäters sind 3000 M. Belohnung ausgesetzt. Man glaubt den Mord in Verbindung mit dem ersten Anarchisten Prozeß in Leipzig.
- Goldene 5=Mark=Stücke werden von der Reichsbank nicht mehr ausgegeben und die im Verkehr umlaufenden nach und nach eingezogen.
- Vor uns liegt eine genaue Nachweisung über das Ergebniß und die Kosten der elektrischen Beleuchtung am Bahnhof zu Straßburg nebst einer Vergleichung mit einer gleichwerthigen Gasbeleuchtung für das erste Quartal 1884. Wir stellen die Hauptposten hier zusammen, wobei die in Klammern befindlichen Angaben die Gasbeleuchtung betreffen. Kosten der Anlage 297 677 M. (218 720 M.), 72 Bogen= und 500 Glühlichter= 58 258 Kerzenstärken (1748 Gasflammen), Kosten einschließlich Verzinsung und Abschreibung 26 607 M. (49 193 M.). Bei gleichem Lichteffect ergibt sich also für die elektrische Beleuchtung, trotzdem die Anlage ungefähr 8000 M. mehr kostete, gegen die Gasbeleuchtung eine Ersparniß von 22 886 M. in 3 Monaten. Auf das Jahr ergäbe dies also eine Ersparniß von 90 744 M.
- Paris hat an Credit entschieden verloren. In den letzten 3 Monaten 1884 kamen 100 000 Ausländer und Provinzer weniger an als in den Vorjahren und 60 000 mehr reisten ab. Der Durchschnitt der Ankommendem war seither jährlich 1,500 000 bis 1,800 000, in den besten Jahren 2 Mill. Die Zahl der mit der ersten Klasse ankommendem reichen Fremden hat sich auf die Hälfte vermindert, diejenigen der dritten Klasse verdreifacht, ein Zeichen, daß die Arbeitsnoth in den Provinzen noch größer ist als in Paris. - In Berlin beträgt die höchste Zahl der Fremden in einem Jahr 350 000.
- "Geben ist seliger als Nehmen". Dies empfinden am Weihnachtsfeste besonders ältere Leute, welche lieber Weihnachtsgaben austheilen als empfangen. Ein höherer Stabsoffizier der Garnison Frankfurt a/M., welcher in kinderloser Ehe lebt, machte sich selbst am letzten Christfeste eine wahre Weihnachtsfreude, indem er zwölf gesittete Knaben armer Eltern mit sich nahm, einem jeden von ihnen einen vollständigen passenden Winteranzug, Pelzmütze und Pelzhandschuhe, sowie kleine Christgeschenke anderer Art auswählte, die Knaben dann in sein Haus zu einem leuchtenden Weihnachtsbaum mitnahm, sie froh bewirthete und einen jeden schließlich nöthigte, seine mit dem richtigen Vornamen geschmückte Kaffee=Tasse als Geschenk mitzunehmen. Die überraschten Eltern waren nicht weniger erfreut, als ihre Kinder. Die seligste Freude aber hatte der gütige Geber am Anblick der frohen Kinder, wenn ihm auch das Schicksal ein eignes Kind versagt hatte.
- Ein Verbrecher in Wien hatte in acht Tagen zwei Menschen ermordet und wurde verhaftet. Er läugnete hartnäckig. Was verrieth ihn? Ein Blatt, das er aus seinem Taschenbuche herausgerissen hatte, um eine Quittung darauf zu schreiben. Dieses Blatt war im Besitze einer Trödlerin, der er eine Uhr verkauft hatte. So wurde er überführt und geständig.
- Die Welt geht nicht unter. Mit Beziehung auf Nostradamus' Prophezeihung des Weltunterganges wird nachgewiesen, daß Charfreitag, Ostersonntag und Fronleichnam auf den Georgstag, den Marcustag und Johannes des Täufers Tag, beziehungsweise auf den 22. und 25. April und den 24. Juni, bereits in den Jahren 1204, 1451, 1546, 1666, 1734 gefallen sind, ohne daß bekanntlich in diesen Jahren der Weltuntergang eingetreten wäre. Wir haben sonach Gott sei Dank Hoffnung, daß auch das Jahr 1886 vorüber gehen werde, ohne das gefürchtete Zerstörungswerk zu verüben.
- Frau Hugues in Paris, eine ehrbare und sehr angesehene Dame, die als Rächerin ihrer Ehre ihren hartnäckigen Verläumder Morin vor Gericht erschossen hat, wurde von den Geschwornen frei vom Mord gesprochen und zu einer Entschädigung von 2000 Francs verurtheilt.
- Eine Waschschüssel in gefährlicher Weise einem Liebhaber auf den Kopf geworfen, ist gewiß eine seltene Ehevermittlerin. Und doch hat sie gerade zwei Junge Leute in Frankfurt a/M., welche sich in einer Tanzunterrichtsstunde lieb gewonnen und nach deren Beendigung nicht mehr zusammentreffen konnten, zum Ehebündniß verholfen. Der junge hübsche Mann ging täglich seiner Herzensfreundin zu Gefallen an ihrer Wohnung mehrmals vorüber und erregte durch eine Opernmelodie den Zorn des aufmerksam wachenden Hausvaters. Zur Abkühlung ergriff dieser eine Schüssel mit Wasser, um sie auf das Haupt des Jünglings auszugießen. Aber in seinem Aerger entfloh die Schüssel selbst seinen Händen und zerbrach auf dem Kopf des Begossenen, welcher mit einem Schrei blutend zusammenstürzte. Alsbald erwachte in dem Vater die Angst vor dem Strafrichter und die Reue über die nicht beabsichtigten Folgen seiner That. Schleunigst brachte er den Verletzten selbst in sein Haus, ließ ihn von der Tochter pflegen und genehmigte nach Genesung des Verletzten den anfangs so heftig bekämpften Herzensbund. Und das hat eine einfache Waschschüssel zu Stande gebracht.
- Ein westphälischer Bauer hat vorgeschlagen, die Bärte zu besteuern. Warum nicht? Man sollte auch die Hühneraugen besteuern; den mehr als zwei gesunde Augen zu haben ist Luxus und den Luxus soll man besteuern.
- In München hatte sich ein kleines Kind verirrt. Die Polizei versuchte umsonst herauszufragen, wie es heiße, wo es wohne u. s. w. Da fragte Einer: wo holst Du denn das Bier für Deinen Vater? - Sofort nannte das Kind eine Kneipe in der Dachauerstraße, und dort wurden die Eltern ermittelt.
- Auf dem Schlosse Stolzenfels am Rhein war ein früherer Potsdamer Unteroffizier Castellan. Ein Reisender, dem er die Burg zeigte, meinte: "Wie glücklich müssen Sie sich fühlen hier in diesem romantisch gelegenen Schlosse, wo aus jedem Fenster sich Ihnen eine andere, köstliche Aussicht bietet!" - "Ach, du lieber Gott", antwortete der Unteroffizier, "Aussicht! Wenn Sie Aussichten lieben, da sollten Sie einmal in meine Heimath kommen. Ich bin nämlich aus Teltow. Ich sage Ihnen, da ist Aussicht. Zwei Meilen weit sehen Sie über die Rübenfelder weg. Aber hier, da hat man ja immer Berge und Wasser dicht vor der Nase!"


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