[ => Original lesen: 1884 Nr. 71 Seite 1] Nr. 18 des Offic. Anzeigers pro 1884 für das Fürstenthum Ratzeburg enthält in der
II. Abteilung.
(1.) Bekanntmachung, betreffend Schutzmaßregeln gegen die Cholera.
(2.) Bekanntmachung, betreffend die Versendung von Postkarten mit Antwort nach Egypten.
(3.) Bekanntmachung, betreffend die Einverleibung von Patagonien, Feuerland, der Staateninsel, sowie der übrigen an der Südspitze von Amerika belegenen Inseln in den Weltpostverein.
Etwas vom Reiche China.
China ist das älteste, größte und bevölkertste Reich der Welt. Während alle jetzt bestehenden Staatsverbände verhältnißmäßig jung sind, reicht der Chinesische nach ziemlich sicheren Nachrichten über 1100 Jahre vor Christi Geburt hinauf (sagenhaft über 2200 Jahre) und hat seitdem im Großen und Ganzen seinen Bestand behauptet. Was ist während dieser Zeit im Occident nicht Alles aufgeblüht und wieder untergegangen! Es muß also in diesem Volke, dem die politischen Stürme nicht sind erspart geblieben, doch ein besonders fester und gesunder Kern stecken. In der Cultur hat China zwar keine großartige Entwickelung aufzuweisen, sie ist aber in hohem Grade achtunggebietend und eigenartig. Hinsichtlich der Größe wird das eigentliche "Reich der Mitte" zwar vom europäischen Rußland übertroffen (mit den Nebenländern ist es hingegen mehr als doppelt so groß), aber hinsichtlich der Bevölkerungsdichtigkeit steht jenes weit zurück. In dieser Beziehung wird es nur von England, Belgien und den Niederlanden übertroffen. China im engeren Sinne hat einen Flächeninhalt von 4 Millionen Quadratkilometern mit über 400 Millionen Menschen, also 100 auf 1 qkm. (das deutsche Reich 84). Ganz Europa zählt 330 Millionen Bewohner. Bevölkerungssdichtigkeiten, wie in den Provinzen Kiangsu mit 381 Bewohnern auf 1 qkm. gibt es aber in keinem andern Landestheil der Welt mit Ausnahme einiger englischen Grafschaften, in denen die großen Handels= und Fabrikstädte liegen. Außerdem zählt die Provinz Nanghoi 261, Petschili 250, Schantung 212, Fukien 192 Bewohner auf 1 qkm. etc. Der chinesische Außenhandel ist mit Rücksicht auf den Reichtum und die Größe des Landes gering, da er in Ein= und Ausfuhr zusammen nur etwa 870 Millionen M. beträgt. Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß China sich bis 1842 vom Außenhandel mit Ausnahme von Kanton fast ganz abgeschlossen gehalten hat und derselbe auch jetzt noch auf 17 Häfen beschränkt ist, die China infolge von Verträgen dem allgemeinen Verkehr zugänglich gemacht hat. Die Hauptausfuhrartikel bestehen in schwarzem Thee für 150 Mill. M.) und Seide (für 150 Mill. M.). Haupteinfuhrartikel sind Opium (für 200 Mill. M. ) und Baumwollenwaaren (für 150 Mill. M.). England einschließlich seiner asiatischen Besitzungen ist an diesem Handel mit 75 PC. betheiligt; seine Interessen stehen also bei dem Kriege zwischen China und Frankreich in erster Linie auf dem Spiele. Die Kriegsflotte zählt 66 Fahrzeuge mit etwa 300 Geschützen. Die Kriegsmacht zu Lande besteht nach der neueren Organisation (Sollbestände) aus drei Armeen von etwa 100 000 Mann, deren Gesammtzahl im Kriege auf eine Million gebracht werden soll. Es wird aber in dieser Hinsicht wohl das Meiste auf dem Papier stehen.
Im ganzen deutschen Reiche ist diesmal das Sedanfest in besonders gehobener Stimmung gefeiert worden. Denn niemals seit 1871 ist der Friede mehr gesichert gewesen als heute, wo selbst unsere Beziehungen zu Frankreich freundlich geworden sind. Das deutsche Kaiserreich ist in Wahrheit Friede und das Sedanfest die alljährlich wiederkehrende Friedensfeier zum Andenken an die Wiederaufrichtung dieses Reiches. So werden es alljährlich auch die Franzosen aufzufassen lernen. Sie haben ja auch durch diesen Tag ihre Republik wiedererhalten.
Kaiser Wilhelm hat an die Familie des verstorbenen General=Feldmarschalls Herwarth von Bittenfeld folgendes Telegramm gerichtet: Soeben erfahre Ich das Ableben des Feldmarschalls von Herwarth, eines Mannes, den Ich von seinem frühesten Militäreintritt an kannte und zu dessen raschem Emporsteigen Ich vielfach beitragen durfte - überall ein edler Charakter, ein trefflicher Soldat, der treueste Diener seiner Könige, Mir ein nahestehender Freund. Mein Schmerz ist der Theilnahme gleich, die Ich Ihnen hiermit bei dem Verluste eines solchen Vaters und Ehrenmannes aussprechen muß.
Auch Herr Gladstone beginnt einzulenken. Er hat in Edinburg eine Rede gehalten, die von dem Honig des Wohlwollens gegen Deutschland träufelt. Leider sind die deutschen Bären mit der Zeit mißtrauisch geworden.
Vom afrikanischen Colonialschauplatz wird gemeldet, daß Dr. Nachtigal am 21. Juli in Little Popo die deutsche Flagge aufpflanzte, während gleichzeitig Frankreich das Protectorat über die Stadt Porto Novo auf der Goldküste übernahm. Sollte hier nicht ein gemeinschaftliches Vorgehen auf Grund eines Uebereinkommens vorliegen?
In Neapel greift die Cholera riesenhaft um sich. In 3 Tagen stieg die Zahl der Erkrankungen von 7 auf 106, von denen ungefähr die Hälfte tödtlichen Ausgang hatten. (Neapel ist sehr eng und schlecht gebaut, die Reinlichkeit läßt viel zu wünschen übrig.)
In den von der Cholera betroffenen italienischen Provinzen sind am 2 ds. 235 Erkrankungen und 141 Todesfälle vorgekommen, dies macht auf 100 Erkrankungen 60 Todesfälle, ein Verhältniß, das mit Ausnahme des Jahres 1852 beispiellos ist. Ueberhaupt scheint die Seuche in Italien einen viel bösartigeren Charakter anzunehmen als in Frankreich. Die Bevölkerung ist von einer geradezu blödsinnigen Furcht ergriffen. In La Spezia an der Reviera di Ponente, wo die Krankheit gleich mit großer Heftigkeit auftrat, verloren die Bewohner förmlich den Kopf. Erkrankte Jemand in einem Hause, so flüchteten die übrigen Bewohner in der Regel und überließen den Unglücklichen seinem Schicksal. Als später die vom Stadtrath eingesetzte Commission die Runde in den Häusern machte, fand sie viele halbverweste Leichen von Personen, die hilflos an der Cholera gestorben waren. Aus zahlreichen Orten werden Tumulte gemeldet, die das Einschreiten des Militärs hervorrufen und nicht immer unblutig verlaufen.
Neustrelitz, 6. September. Sicherem Vernehmen nach sind Se. Königliche Hoheit der Groß=
[ => Original lesen: 1884 Nr. 71 Seite 2]herzog heute von Bad Homburg von der Höhe nach Ostende zum Gebrauche der Seebäder abgereist. Allerhöchstdieselben werden voraussichtlich von dort demnächst heimkehren.
(N. Z.)
Schönberg. Bei dem Gewitter am Sonnabend Nachmittag schlug der Blitz in den Westgiebel des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes, wo nach außen einige Steinstücke abgeschlagen und in dem Gebäude etwas Putz von der Wand abgerissen wurde. Ein zweiter Blitzstrahl traf den Nordgiebel des Registraturgebäudes der Landvogtei; hier zersplitterte der Blitz einen Dachsparren, ohne zu zünden und weiteren Schaden anzurichten.
- Reichskanzler Fürst Bismarck, welchem der Kaiser am Sedantage den Orden pour le mérite verliehen hat, besitzt jetzt alle höchsten preußischen Orden bis auf das Großkreuz des eisernen Kreuzes, welches in der preußischen Armee außer dem Kaiser nur noch der Kronprinz, Prinz Friedrich Karl und Generalfeldmarschall Graf Moltke tragen. Der Reichskanzler hat nach der Rangliste nunmehr 47 der vornehmsten in= und ausländischen Dekorationen, unter denen der Schwarze Adler=Orden mit Brillanten die erste Stelle einnimmt; diesem schließen sich das Großkreuz mit Eichenlaub, Krone, Scepter und Schwert des Rothen Adlerordens, der königliche Hausorden mit Brillanten von Hohenzollern, das Groß=Comthurkreuz des Hausordens von Hohenzollern mit Brillanten, der Rothe Adlerorden erster Klasse mit Eichenlaub und Schwertern, das eiserne Kreuz 1. Klasse, das Kreuz der Ehren=Kommendatoren des Johanniterordens, die Landwehr=Dienstauszeichnung 1. Klasse, die Rettungsmedaille am Bande, sowie 37 der höchsten ausländischen Orden an.
- Ueber den Luxus der Berliner Damen vor 550 Jahren findet sich in einem Aktenstücke vom Jahre 1330 Folgendes aufgezeichnet: Was den Luxus in Kleidern und an Schmucksachen betrifft, so durften die Frauen und Mädchen an Armspangen und Geschmeiden nur eine halbe Mark an Werth tragen, in Perlen aber auch nicht mehr als den Werth derselben Summe. Golddurchwebte Stoffe und goldene Reifen waren streng verboten. Die Goldkronen durften nicht über eine Mark werth sein. Mädchen durfte keinen Zobelpelz am Kleid und Mantel tragen, und welche nach Berlin heiratheten das mitgebrachte Geschmeide nur während eines Monats anlegen.
- Ein besonderer Durst wurde den Mönchen von Lambach in Steiermark zugemuthet. Davon gibt Zeugniß ein eisernes, mörserförmiges Weinmaß, welche sich jetzt auf der steierischen Ausstellung befindet. Dasselbe mißt mehr als anderthalb Liter und stammt aus dem 11. Jahrhundert. Der Stifter des Klosters Lambach befahl, wie die weiter folgende Inschrift zeigt, dies Maß jedem Mönche zweimal täglich mit Wein zu füllen. Die Inschrift befindet sich auf dem unteren Rande des Maßes und lautet: Hoe vas plenum vino detur bis in die clerico in Lambac.
- Der Enthüllung des Beethoven=Denkmals in Bonn wohnten im Jahre 1845 König Friedrich Wilhelm IV. und Königin Victoria bei. Als die Hülle von dem Denkmal fiel, lachte eine Hofdame und der König rief etwas ärgerlich: Ei, der kehrt uns ja den Rücken zu! - Majestät, beschwichtigte ihn schlagfertig Alexander v. Humboldt, Beethoven ist schon in seinem Leben immer ein grober Kerl gewesen.
- Wie weit die Chinesen in der modernen Kriegsführung im Rückstande sind, beweist der Umstand, daß sie den Minfluß bei Futschen anstatt mit Torpedos, mit Ketten gesperrt hatten, die von den französischen Panzerschiffen natürlich spielend gesprengt wurden. Im Uebrigen haben sie sich zum Theil ganz wacker geschlagen, denn die Franzosen hatten 10 Todte, 13 schwer und 23 leicht Verwundete.
- Vom Verhalten während eines Gewitters. Während eines Gewitters hüte man sich besonders, in Gebäuden in einer unterbrochenen Leitung mit seinem Körper die vorhandenen Lücken auszufüllen. Solche Stellen sind unter Kronleuchtern, welche in metallenen Ketten hängen, unter Drahtzügen und in der Küche unter dem Rauchfang, denn der Ruß im Schornstein ist ein guter Leiter für den Blitz. Auch die Nähe von Spiegeln, welche mit Metall belegt sind, der eisernen Stangen in den Fenster und überhaupt größerer Metallmassen kann die Gefahr vermehren. Der beste Aufenthaltsort ist in der Mitte eines geräumigen und hohen Zimmers. Da Zugluft, zumal trockene, die Gefahr nicht vergrößert, so ist das Schließen der Fenster eines mit Menschen angefüllten Zimmers, wodurch die Schwüle und Beklommenheit und die Gefahr des Erstickens in dem Fall, daß wirklich ein Blitzstrahl in das Zimmer dringen sollte, vermehrt werden, zu widerrathen. Auf der Straße ist man in der Nähe von Mauern, namentlich unter Thorwegen, mehr gefährdet, als in der Mitte. Besonders sind solche Stellen, wo das Wasser von den Dächern in starken Güssen niederstürzt, zu meiden. Daß das Verweilen unter Bäumen während eines Gewitters gefährlich ist, dürfte bekannt sein.
- Bart=Weisheit. Ein Franzose sandte seinen sämmtlichen Freunden ein Rundschreiben mit folgender Frage: "Warum tragen Sie einen Bart?" Neun antworteten: "Weil ich mich nicht rasiren lassen will." Zwölf: "Weil ich mich nicht erkälten will." Fünf: "Weil ich schlechte Zähne verstecken will." Fünf: "Weil ich die Länge meiner Nase verdecken will." Zwei: "Weil ich nicht wie ein Kellner aussehen will." Sechs: "Weil ich Soldat bin." Einundzwanzig: "Weil ich Soldat gewesen bin." Fünfundsechzig: "Weil es meiner Frau gefällt." Achtundzwanzig: "Weil es meiner Geliebten gefällt." Fünfzehn sandten als Antwort die lakonische Phrase: "Was wollen Sie? ich trage ja gar keinen Bart!"
- Ein Amerikaner wurde gefragt, warum geben Sie so viel Geld für Geschäftsanzeigen aus? Er antwortete: Wer Geschäfte machen will, ohne es durch Anzeigen bekannt zu machen, verfährt wie ein junger Mann, der ein hübsches Mädchen liebt und diesem im Dunkeln Handküsse zuwirft. Er weiß zwar, was er thut, aber sonst Niemand.
Der Kellner.
(Novelle von O. M.)
[Fortsetzung.]
[ => Original lesen: 1884 Nr. 71 Seite 3]Der Kellner.
(Novelle von O. M.)
[Fortsetzung.]
- Am 13. August d. J. Mittags zwischen 12 1/2 und 1 1/2 Uhr sind aus einem Hause zu Raddingsdorf mittelst Einbruchs ein grauer Sommerrock und ein schwarzer Buckskinrock gestohlen worden.
Es wird um Vigilanz und Benachrichtigung gebeten.
Neustrelitz, den 23. August 1884.
Der Erste Staatsanwalt
H. Götze.
R. Funck.
Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das Vermögen des zu Schlagsdorf verstorbenen Tischlers Hans Joachim Christoph Leetz ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen der Schlußtermin auf
Donnerstag, den 16. October 1884,
Vormittags 10 1/2 Uhr,
vor dem Großherzoglichen Amtsgericht hierselbst angesetzt.
Schönberg, den 4. September 1884.
W. Wetzel, Protoc.,
als Gerichtsschreiber des Großherzogl. Amtsgerichts
Holz=Auction in Lübeck.
Am Dienstag, den 9. September cr., Vormittags 10 1/2 Uhr anfangend, sollen durch den Unterzeichneten in der Wirthschaft der Wittwe Bannow (Dammanns Thurm)
ca. 2500 Zw. ebenk. und Wahlbretter und Planken
in öffentlicher Auction meistbietend verkauft werden.
Verzeichnisse sind beim Unterzeichneten kostenfrei zu erhalten.
Lübeck, den 30. August 1884.
G. Olrogge,
beeid. Auctionator.
Zur Deckung der Brandschaden und zu den Verwaltungskosten vernothwendigt sich für das laufende Jahr ein Beitrag für Cl. I. von 25 Pf., für Cl. II. von 33 Pf., für Cl. III. von 42 Pf. für je 100 M. der Versicherungssumme, welches hierdurch den Mitgliedern der Feuerassecuranz im Fürstenthum Ratzeburg bekannt gegeben wird.
Der Zahltag wird jeder Ortschaft schriftlich angezeigt werden.
Schönberg, den 5. September 1884.
Die Direktion der Feuerassecuranz.
C. J. W. Burmeister. F. Stüve.
Cajüte M. 300. Zwischendeck M. 80. Kind. unt. 12 d. Hälfte, unt. 1 Jahr 9 M.
Directe
Post=Dampfschiffahrt
Hamburg-Amerika
Nach New-York jeden
Mittwoch u. Sonntag
mit Deutschen Dampfschiffen der
Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft
• August Bolten, Hamburg.
Auskunft u. Ueberfahrts=Verträge bei:
Fr. Frick u. J. F. Schultz in Röbel.
Scheibenschießen.
Zu dem am Sonntag den 14. und Montag den 15. September bei mir stattfindenden Scheibenschießen nach guten Gewinnen lade alle Freunde und Gönner ergebenst ein.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir gehalten.
Auf einen Satz von 3 Schüssen, der 1 Mark kostet, fällt nur ein Gewinn.
Gastwirth Oldenburg in Lockwisch.
[ => Original lesen: 1884 Nr. 71 Seite 4]Ziehung I. Classe am 16. September dieses Jahres
Erste Lotterie der Großherzogl. Kreishauptstadt Baden
Hauptgew. i. W. 50000, 20000, 15000 Mk.
10 000, 5000, 3000, 2000 Mark u. s. w.
Loose I. Classe à 2 Mk. 10 Pf. sowie Original-Voll-Loose gültig für alle Classen à 6 Mk. 30 Pf. sind durch die an allen Plätzen befindlichen Collectionen sowie durch mich zu beziehen. A. Molling, Hannover.
Die glückliche Geburt eines kräftigen Knaben beehren sich ergebenst anzuzeigen
Postassistent Reinecke u. Frau Meta, geb. Steusloff.
Schönberg, den 6. September 1884.
Am 6. September starb nach langem Leiden mein lieber Mann, der Maler Johs. Herzberg, tief betrauert von mir und meinen Kindern.
Mathilde Herzberg.
geb. Carlau.
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Die Beerdigung findet am Dienstag, d. 9. September, Nachmittags 3 Uhr statt.
Konzert
in der Kirche zu Herrnburg am
Sonntag, den 14. September d. Js.,
Nachmittags 4 Uhr,
unter gütiger Mitwirkung der Herren Organist Meier und Lehrer Wilhelm aus Schönberg, sowie des Herrnburger Gesangvereins.
Der Ertrag ist zur Deckung der Kosten für die neue Orgel in Herrnburg bestimmt.
Zum Besuch ladet ergebenst ein
Der Kirchenvorstand.
Neu und höchst elegante
Staub- und Regenmäntel
zweiseitig zu tragen,
vollst. wasserdichtes Jägerleinen,
vollständig wasserdichte, schwere, greise
Leinwand
zu Wagenlacken, Verandas etc.
empfiehlt ergebenst
Wilhm. Harmsen
in Ratzeburg.
Durch den Empfang persönlich eingekaufter
Neuheiten für die Herbst-Saison
sind unsere Läger reich assortirt, wir empfehlen alle Artikel zu den billigsten Preisen angelegentlichst.
Gebrüder Burchard.
Ein gut erhaltener Feder=Wagen,
1 und 2 spännig, hat billig zu verkaufen
J. Teege. Schmiedemeister.
Lockwisch.
Ein gewandter Laufbursche
wird zu Michaelis d. J. gesucht von
Schönberg. J. Ludw. D. Petersen.
Heute Dienstag, den 9. September, Abends:
Erlanger vom Faß.
W. Wieschendorf.
Zahnarzt L. Schmidt,
Mengstraße 3 I.,
von der Reise zurück.
Scheibenschießen.
Zu dem am Sonntag, den 14. und Montag, den 15. September bei mir stattfindenden Scheibenschießen lade ergebenst ein.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir gehalten. Auf einen Satz von 3 Schüssen, der 1 M. kostet, fällt nur ein Gewinn.
Tanzmusik am Montag.
W. Holst, Neue Welt.
Unterzeichneter verkauft als Vormund
6 Stück Aktien der Vorschuß und 4 Aktien der Ersparniß=Anstalt in Schönberg, p. Stück zum Nominal=Werth von 75 Rmk.
Es sind 1000 Rmk. geboten. Ueberbieter wollen sich gefälligst an den Unterzeichneten innerhalb 14 Tagen wenden.
Gr. Molzahn b. Ratzeburg den 6. September 1884.
C. Hancke.
333 Definitive Ziehung in München
Montag 15, September 1884.
Auf 10 Loose 1 Treffer!
Grosse gewinnstreiche
Bad Kissinger
Geld-Lotterie
22 500 Geldgewinne 165 000 Mark
ohne jeden Abzug.
= Haupttreffer 40 000 Mark. =
Loose à 2 Mark
gegen Postanweisung, Briefmarken und 10 Pfg. für Gewinnliste bei
Alb. Roesl in München.
Vorschriftmäßiges Drahtgeflecht für Strohdächer
pro Meter 75 Pf.
empfiehlt die Eisenwaaren=Groß= u. Klein=Handlung von
Moritz Stein, Ratzeburg.
Eine bedeutende Auswahl in
Lampen und Laternen
empfiehlt
W. Wieschendorf
Klempner.
Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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