[ => Original lesen: 1884 Nr. 65 Seite 1] In Gemäßheit der Bestimmungen in § 11 des Unfallversicherungs=Gesetzes vom 6. Juli d. J. (Reichsgesetz=Blatt Seite 69) werden die Unternehmer eines unter die Bestimmungen des hierunter abgedruckten § 1 dieses Gesetzes fallenden Betriebes aufgefordert den Letzteren unter Angabe des Gegenstandes und der Art desselben, sowie der Zahl der durchschnittlich darin beschäftigten, versicherungspflichtigen Personen bei der Großherzoglichen Landvogtei bis zum 1. September d. J., bei Vermeidung der gesetzlichen Strafen, anzumelden.
Schönberg, den 13. August 1884.
Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
von Dewitz.
H. Spickermann.
Der § 1 des Unfall=Versicherungsgesetzes vom 6. Juli 1884 lautet:
"Alle in Bergwerken, Salinen, Aufbereitungsanstalten, Steinbrüchen, Gräbereien (Gruben), auf Werften und Bauhöfen, sowie in Fabriken und Hüttenwerken beschäftigten Arbeiter und Betriebsbeamten, letztere sofern ihr Jahresarbeitsverdienst an Lohn oder Gehalt zweitausend Mark nicht übersteigt, werden gegen die Folgen der bei dem Betriebe sich ereignenden Unfälle nach Maßgabe der Bestimmungen dieses Gesetzes versichert.
Dasselbe gilt von Arbeitern und Betriebsbeamten, welche von einem Gewerbetreibenden, dessen Gewerbebetrieb sich auf die Ausführung von Maurer=, Zimmer=, Dachdecker=, Steinhauer= und Brunnenarbeiten erstreckt, in diesem Betriebe beschäftigt werden, sowie von den im Schornsteinfegergewerbe beschäftigten Arbeitern.
Den im Absatz 1 aufgeführten gelten im Sinne dieses Gesetzes diejenigen Betriebe gleich, in welchen Dampfkessel oder durch elementare Kraft (Wind, Wasser, Dampf, Gas, heiße Luft u. s. w.) bewegte Triebwerke zur Verwendung kommen, mit Ausnahme der land= und forstwirthschaftlichen nicht unter den Absatz 1 fallenden Nebenbetriebe, sowie derjenigen Betriebe, für welche nur vorübergehend eine nicht zur Betriebsanlage gehörende Kraftmaschine benutzt wird.
Im übrigen gelten als Fabriken im Sinne dieses Gesetzes insbesondere diejenigen Betriebe, in welchen die Bearbeitung oder Verarbeitung von Gegenständen gewerbsmäßig ausgeführt wird, und in welchen zu diesem Zweck mindestens zehn Arbeiter regelmäßig beschäftigt werden, sowie Betriebe, in welchen Explosivstoffe oder explodirende Gegenstände gewerbsmäßig erzeugt werden.
Welche Betriebe außerdem als Fabriken im Sinne dieses Gesetzes anzusehen sind, entscheidet das Reichs=Versicherungsamt (§§ 87 ff.).
Auf gewerbliche Anlagen, Eisenbahn= und Schiffahrtsbetriebe, welche wesentliche Bestandtheile eines der vorbezeichneten Betriebe sind, finden die Bestimmungen dieses Gesetzes ebenfalls Anwendung.
Für solche unter die Vorschrift des § 1 fallende Betriebe, welche mit Unfallgefahr für die darin beschäftigten Personen nicht verknüpft sind, kann durch Beschluß des Bundesraths die Versicherungspflicht ausgeschlossen werden.
Arbeiter und Betriebsbeamte in anderen nicht unter Absatz 2 fallenden, auf die Ausführung von Bauarbeiten sich erstreckenden Betrieben können durch Beschluß des Bundesraths für versicherungspflichtig erklärt werden.
Der Oestereichisch=Ungarische Minister des Auswärtigen, Graf Kalnoky, welcher bereits in Varzin eingetroffen ist, wird einige Tage als Gast des Reichskanzlers daselbst bleiben. Das Befinden des Reichskanzlers ist wieder ein vortreffliches; das neuliche Unwohlsein ist rasch vorübergangen. Der Kanzler wird ebenfalls bis in den Herbst in Varzin verbleiben.
Die Ausweisung der Russen aus Berlin soll nach der Kreuzzeitung zum Theil auch damit im Zusammenhange stehen, daß dort wohnhafte und auch durchziehende russische Unterthanen sich zahlreiche geschäftliche Betrügereien hatten zu Schulden kommen lassen, namentlich dadurch, daß sie, Geschäfte auf den Namen ihrer in Rußland wohnenden Frauen treibend, in schwindelhafter Weise Abschlüsse machten und den Credit mißbrauchten.
Die Cholera macht in Italien Fortschritte, doch in wenig beunruhigender Weise. Aus Frankreich, wo der Verlauf bisher ebenfalls zu keinen weiteren Befürchtungen Anlaß gab, kommt die Nachricht, daß in dem 550 Bewohner zählenden Ort Omergues in 2 Tagen 40 Personen an der Cholera gestorben seien. Hoffentlich ist dies nicht der An=
[ => Original lesen: 1884 Nr. 65 Seite 2]fang zu dem gefürchteten sprungweisen Vorgehen der Seuche.
- In Hamburg eingetroffenen Privatnachrichten zufolge ist die deutsche Corvette Leipzig am 25. Juni von Port Louis auf Mauritius abgegangen und hat am 16. Juli nach fünftägigem Aufenthalt Capstadt verlassen, um sich unverzüglich nach Angra Pequena zu begeben, wo sie, wie es in den Mittheilungen heißt, einen offiziellen Akt auszuüben habe. Da gleichzeitig auch Dr. Nachtigall in Angra Pequena eintreffen wird, so dürfte man nicht fehlgehen, wenn man annimmt, daß die Leipzig dem Aufhissen der deutschen Flagge beiwohnen und dem feierlichen Augenblick durch ihre Anwesenheit ein besonders offizielles Gepräge geben soll.
- Ueber das Wesen und die Ursachen der Cholera sind in der letzten Zeit, insbesondere durch Dr. Koch, sehr wichtige Mittheilungen gemacht worden. Bis zum Jahre 1870 hatte Calcutta jährlich ungefähr zwischen 3500 und 5000 Todesfälle an Cholera gehabt und die Vorstädte dem entsprechend. Seit 1865 fing man an die Stadt zu kanalisiren. Seitdem ist fortwährend an der Vollendung der Kanalisation gearbeitet und dieselbe ist jetzt ungefähr beendet. Zu gleicher Zeit wurde der Bau einer Wasserleitung in Angriff genommen und im Jahre 1870 eröffnet. Von 1865 bis 1870 war eine Wirkung der immer mehr sich ausdehnenden Kanalisation auf die Cholera=Sterblichkeit in Calcutta nicht bemerklich. Aber sofort nach Eröffnung der Wasserleitung nahm die Cholera ab und hat sich seitdem durchschnittlich auf dem dritten Theil der früheren Höhe gehalten. In den Vorstädten, die mit der Stadt in unmittelbarem Zusammenhange und in lebhaftem Verkehr stehen, aber an der Wasserleitung nicht theilhaben, ist die Cholerasterblichkeit dieselbe geblieben wie früher. Noch deutlicher hat sich der Einfluß der Wasserversorgung im Fort William, welches fast inmitten der Stadt am Hughli liegt, gezeigt. Das Fort selbst ist nicht kanalisirt. Früher wurde die Besatzung des Forts alljährlich von Cholera schwer heimgesucht. Aber seit Anfang der sechziger Jahre lenkte sich die Aufmerksamkeit der Offiziere auf das Trinkwasser; dasselbe wurde möglichst vor Verunreinigung bewahrt und seitdem nahm die Cholera erheblich ab. Zugleich mit der Stadt erhielt dann auch das Fort ein durchaus zuverlässiges Wasser und von da ab ist die Cholera aus dem Fort verschwunden.
- Ueber die wirthschaftliche Lage in Rußland kommen (ausgenommen Polen, die baltischen Provinzen und Litauen) recht betrübende Nachrichten. Die Bankerotte nehmen rasend zu, der Handel stockt, Märkte und Speicher sind überfüllt und die sonst keineswegs schwarz sehende Moskauer Z. gibt sich im Hinblick auf den nächsten Winter den düstersten Betrachtungen hin.
- Der Grundbesitzerwerb ausländischer Capitalisten in den Vereinigten Staaten hat bereits die Höhe von 21 Millionen Acker oder 8 1/2 Mill. Hektaren erreicht. Davon haben die Engländer mehr als drei Viertheile im Besitz. Auch in Kleinasien sind die Engländer darauf aus Landbesitz zu erwerben und den Deutschen, die hier den Anfang gemacht haben, den Rang abzulaufen
- Die Amerikaner sind bei der Aufnahme von Einwanderern jetzt sehr vorsichtig geworden, sie schicken alle Personen, ohne sie erst ans Land zu lassen, einfach nach Europa zurück, wenn sie nicht genügende Geldmittel zu ihrer Existenz aufweisen können; insbesondere suchen sie sich die jüdischen Schnorrer vom Leibe zu halten. Mit einem Schiffe kamen von New=York 32 Italiener zurück, welchen die Landung verweigert wurde, mit einem andern kamen 50 Juden aus Rumänien nach Hamburg zurück, ein anderes brachte uns wieder 20 russische Juden auf den Hals und endlich sind 4 schlesische Familien von New=York zurückgesandt.
- In Karlsruhe in Baden hat man einen gefährlichen jüdischen Wucherer, Hansmann, welcher namentlich bei der Landbevölkerung, welche sich in bedrängter Lage befand, die Blutsaugerei in der gemeinsten Weise jahrelang betrieben hatte, auf einige Zeit unschädlich gemacht. In 58 zur Anklage stehenden Fällen hatte er sich das doppelte und dreifache Darlehen als Zinsen geben, Haus und Hof verschreiben lassen und Menschen unglücklich gemacht; er wurde zu 6 Jahren Gefängniß und 8000 Mk. Geldbuße und Ehrverlust verurtheilt.
- Bei dem Kirchenbau zu Eilbeck bei Hamburg brach das Gerüst beim Aufwinden des Thurmknopfes zusammen, letzterer fiel herab und tödtete einen Arbeiter, während zwei andere schwer verletzt wurden.
- Im Orte Freudenheim bei Mannheim ist die im Abbruch befindliche Kirche plötzlich ganz eingestürzt und wurden dabei einige Arbeiter verschüttet, welche schwer verletzt aus den Trümmern gezogen wurden.
- Gegen Ungeziefer, Raupen und Blattläuse wendet ein alter Gärtner Alaunwasser an, mit welchen er Sträucher und Bäume begießt und bespritzt. Das Mittel schadet den Pflanzen nichts und soll meist schon nach zweimaliger Anwendung helfen. Um das Gießwasser herzustellen, läßt man 10 Loth Alaun in heißem Wasser gut auflösen, gebraucht dasselbe aber erst wenn es lauwarm oder kalt geworden ist.
- In Berlin gibt ein Luftreiter Vorstellungen. Er steigt mit einem ziemlich kleinen Ballon an dem ein Sattel mit Steigbügeln hängt, in die Höhe und dahin geht es über Wald und Feld, über Stadt und Land, über Berg und Thal. Bis jetzt hats gut gethan, aber auch ein Luftroß kann einmal durchgehen oder zu Fall kommen.
- Metz hat dieser Tage sein erstes Deutsches Schützenfest gefeiert.
- In Wien ist am 11 ds. Mts. die berühmte, am 6. Mai 1799 geborene Schauspielerin Amalie Haizinger gestorben.
- Bei den Franzosen heißt das Luftschloß Chateau en Espagne. Ein solches Schloß baute kürzlich ein Wiener Millionär, dessen sehnlichster Wunsch darin bestand, seine Frau bei Hofe vorgestellt zu sehen. Da dieselbe die dazu erforderlichen acht ritterlichen Ahnen nicht aufzuweisen vermochte, so mußte dieser Wunsch unerreichbar erscheinen. Da wurde dem Herrn Baron mitgetheilt, daß eine vorausgegangene Vorstellung bei einer Erzherzogin den Weg zu diesem höchsten Glück zu ebnen vermöge. Da aber die Angehörigen der kaiserlichen Familie in gesellschaftlicher Hinsicht noch weniger zugänglich sind, als der Kaiser und die Kaiserin, so mußte auch dieser Hilfsanker als unzureichend erscheinen. Da endlich erinnert sich unser Baron, daß auf dem spanischen Thron eine österreichische Erzherzogin sitzt. Mit großem Erfolge und Pomp, sowie ausgestattet mit den erreichbar besten Empfehlungen, reiste der Baron nebst Gemahlin nach Madrid, wo letztere auch wirklich zur Audienz zugelassen wird. Nun ohne Aufenthalt wieder nach Wien und das Gesuch um Einladung zur Cour, gestützt auf die Vorstellung in Madrid, nachgesucht! Statt der erwarteten Einladung aber kam vom Obersthofmeisteramte der Bescheid, daß die Vorstellung in Madrid für Wien keine Präjudiz schaffe, da bekanntlich die Habsburger Prinzessinnen bei ihrer Verheirathung ins Ausland auf alle Rechte als österreichische Erzherzoginnen verzichten müßten.
- Seit meiner Kindheit (ich bin jetzt 53 Jahre alt) habe ich, so veröffentlicht der Lehrer Rose in Gottswalde bei Mohrungen, in hunderten von Fällen an mir und in meiner Familie keine Wunde anders geheilt als durch Holzasche. Ich beschütte die frische Wunde gleich über und über mit reiner Asche, wodurch das Blut sogleich gestillt wird, verbinde dann die Wunde sammt der darauf befindlichen Asche und kümmere mich nicht weiter darum, bis nach ganz kurzer Zeit Heilung eingetreten ist. Kann man die Wunde unverbunden lassen, heilt sie um so rascher. Selbst bei recht gefährlichen Wunden, die durch eine Axt oder Sense hervorgebracht werden, oder durch das Ausreißen von Fingernägeln aus ihrer Wurzel habe ich bei dieser Methode nie üble Folgen gehabt. Man mache nur den Versuch.
- Die Strandung eines Dampfers, welcher am verflossenen Sonntag die Mitglieder eines Männerchors nach St. Goarshausen bringen sollte, hat auch die Aufhebung eines Verlöbnisses zur Folge gehabt. Als das Schiff aufsaß und die Insassen nur noch aufs Ertrinken warteten, rettete sich ein ängstlicher Jüngling schleunigst unter Zurücklassung seiner Zukünftigen in ein Boot. Dieselbe hat ihm diese "vorsichtige" Handlung so übel genommen, daß sie ihm den Verlobungsring zurückgab.
[ => Original lesen: 1884 Nr. 65 Seite 3]- Viel Kopfzerbrechens verursachte kürzlich eine Anzeige in einem Localblättchen, also lautend:
"Gestern ist ein Schneider und ein Riemer zusammengeschnallt verloren gegangen. Der ehrliche Finder wird gebeten, dieselbe gegen gute Belohnung und Dank abzugeben im Gasthaus zum Schwarzen Bock Stechbolzengasse." Das Räthsel löste sich dahin, daß des Gastwirths Sohn das griechische Lesebuch von Schneider, und das Lexicon von Riemer auf dem Schulwege verloren hatte.
- Zwei Dienstmädchen stehen schwatzend in Frankfurt vor dem Geburtshaus Göthes auf dem großen Hirschengraben, als von ungefähr ein zahmer Engländer vorbeikommt und radebrechend nach Göthes Geburtshaus fragt. Die Mädchen verstehen die Frage, ob Göthe zu Hause sei. Der ist ja todt, ruft die erste eben zum Fenster hinaus. - Ja wohl, Herr Göthe ist zu Hause, sagte sie zum Engländer gewandt und nach dem Hause, zeigend, worauf der Sohn Albions, einige Well, well grunzend, sich trollt und von dem Secretär Wadtler empfangen wird, denn er war es, den das Mädchen eben am Fester gesehen hatte.
- Ein braves Kindermädchen. Eine sehr lehrreiche Geschichte für Eltern und - Kindermädchen hat sich vor einigen Tagen in Düsseldorf zugetragen. Ein Kindermädchen befand sich mit ihrem Schutzbefohlenen in der Seufzer=Allee, wo sie so interessante Unterhaltung fand, daß sie den Kinderwagen ganz außer Acht ließ. Zufällig kam der Onkel des Kindes des Weges daher und bemerkte die Situation. Ohne daß das Mädchen etwas gewahr wurde, nahm er das Kind aus dem Wagen und trug es nach Hause. Zwei Stunden später es klingt unglaublich, ist aber Thatsache - kam die gewissenhafte Wärterin mit dem leeren Wagen, in den sie noch gar nicht hineingesehen hatte, gleichfalls nach Hause, und antwortete auf die Frage nach dem Befinden des Kindes ganz munter: "Es schläft." Nachdem constatirt worden, daß der Wagen leer war, wollte das Mädchen sich erst ein Leid anthun, begnügte sich dann aber damit, dem ihr mit der nöthigen Bestimmung ertheilten Rathe zu folgen und - schleunigst ihre sieben Sachen zu packen.
- Gymnasialdirektor E. in B. wurde von einem Insekt in die Nase gestochen, so daß dieselbe stark anschwoll und ein rothes Aussehen bekam. "Aber Herr Direktor," so sagte der Ordinarius der Prima zu seinem Vorgesetzten, "Sie bekommen ja eine Nase, als wenn Sie die Gewohnheit hätten, recht häufig einen hinter die Binde zu gießen." - "Das ist allerdings, so erwiederte der schlagfertige Direktor, "in der Regel der Fall, daß ich die Nasen bekomme für das, was meine Lehrer thun."
Anzeigen.
In dem Zwangsversteigerungsverfahren der früher dem Müller Ad. Michaelsen gehörenden und zu Selmsdorf belegenen Grundstücke c. p. ist zur Erklärung über den Theilungsplan, so wie zur Vertheilung der Masse, so weit sie nicht schon vertheilt ist, vor dem unterzeichneten Gerichte Termin auf
Dienstag, den 26. August 1884,
Mittags 12 Uhr
angesetzt,
zu welchem die Betheiligten mit dem Bemerken geladen werden, daß der Theilungsplan auf der Gerichtsschreiberei I. zur Einsicht niedergelegt sein wird und daß gegen einen in dem Termine nicht erschienenen Gläubiger angenommen werden wird, daß er mit der Ausführung des Planes einverstanden ist.
Schönberg, den 11. August 1884.
Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.
H. Diederich.
Die Lieferung des Bedarfs an bestem Petroleum für die Straßenlaternen in hiesiger Stadt und auf dem Amte während der Zeit vom 1 October 1884 bis 31 März 1885 soll event. dem Mindestfordernden übergeben werden. Reflectanten werden hierdurch aufgefordert, ihre Preisofferten
bis zum 28. August cr.
schriftlich bei uns einzureichen.
Schönberg, den 18. August 1884.
Der Magistrat.
Oeffentl. Zwangsversteigerung.
Mittwoch den 27. Aug. d. J. Nachmittags 4 Uhr soll am hies. Orte
eine größere Parthie Roggen
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Reflectanten wollen sich angegebener Zeit beim Gastwirth Boye hierselbst einfinden.
Schönberg den 18. August 1884
Staffeldt, Gerichtsvollzieher.
Allen Verwandten und Bekannten, welche durch Theilnahme an dem Begräbniß meiner lieben Tochter Marie, sowie durch Spenden von Kränzen und Trostworte meinen Schmerz zu lindern suchten, meinen tiefgefühlten Dank.
Schönberg, den 15. August 1884.
Frau Freier geb. Dobbert nebst Geschwistern.
Außerordentliche Versammlung
der
Gr. Siemzer=Schweinegilde
am Sonntag den 24. August d. J. Nachmittags 3 Uhr beim Gastwirth Staak vor Schönberg.
Der Vorstand.
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in Ratzeburg.
332 Bekanntmachung.
Um das Restquantum unserer Loose noch vollends abzusetzen, haben wir die definitive Ziehung in München auf
Montag den 15. September 1884
festgesetzt.
Bad Kissingen, 14. August 1884.
Stadtmagistrat.
Fuchs, Bürgermeister.
Fallobst
ist zu kaufen auf dem Bauhof zu Schönberg.
[ => Original lesen: 1884 Nr. 65 Seite 4]Vom 24. April bis heute sind nachstehende Verluste bei unserem Verein angemeldet:
1. vom Schulzen Bollow in Campow 1 Pferd 400 Mark.
2. vom Stutzen Kohlhase in Wahrsow 1 Pferd 100 Mark.
3. vom Pächter Kröger in Lüdersdorf 1 Pferd 100 Mark.
4. von Wittwe Lenschow in Blüssen 1 Kuh 135 Mark.
5. vom Büdner Schütt in Lüdersdorf 1 Kuh 135 Mark.
6. vom Schulze Boye in Rabensdorf 1 Pferd 350 Mark.
7. vom Hauswirth Ahrendt in Gr. Siemz 1 Kuh 135 Mark.
8. vom Pächter Pumplün in Carlow 1 Kuh 135 Mark.
9. vom Ackerbürger P. Burmeister hier 1 Kuh 135 Mark.
10. vom Schulzen Ollmann in Schlag=Resdorf 1 Pferd 300 Mark.
11. vom Arbeitsmann Zahrnt=Zehmen 1 Kuh 135 Mark.
12. vom Arbeitsmann Schnoor in Menzendorf 1 Kuh 135 Mark.
13. vom Gastwirth Michelsen in Selmsdorf 1 Pferd 250 Mark.
14 vom Arbeitsmann Otto in Menzendorf 1 Kuh 120 Mark.
15. vom Käthner Dähne in Schlagsdorf 1 Pferd 70 Mark.
16. vom Hauswirth Langhof in Dechow 1 Pferd 500 Mark.
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 80 . pro 100 M. Versicherungssumme am
Sonnabend, den 30. August, Morgens 10 Uhr
im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
An dem nämlichen Tage liegt daselbst der letzte Rechnungsabschluß unserer Gesellschaft zur gefälligen Einsicht unserer Mitglieder und sonstiger Interessenten aus.
Direktion der Viehversicherung im Fürstenthum Ratzeburg.
As. Ahrendt. Wilh. Heincke.
Ziehung I. Classe am 16. September dieses Jahres
Erste Lotterie der Großherzogl. Kreishauptstadt Baden
Hauptgew. i. W. 50000, 20000, 15000 Mk.
10 000, 5000, 3000, 2000 Mark u. s. w.
Loose I. Classe à 2 Mk. 10 Pf. sowie Original-Voll-Loose gültig für alle Classen à 6 Mk. 30 Pf. sind durch die an allen Plätzen befindlichen Collectionen sowie durch mich zu beziehen. A. Molling, Hannover.
Von der Magdeburger Versicherungs=Gesellschaft gegen Hagel und begleitenden Wetterschaden werden für die Herzogthümer Mecklenburg=Schwerin und Strelitz Haupt= und Bezirks=Agenten gesucht. Bewerbungen nehmen die Herren General=Agenten Teutmann & Keese in Rostock entgegen.
Die Direction
H. Nadermann.
Einen großen Posten weiße
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empfehlen recht preiswerth
Gebrüder Burchard.
Eine Garnitur neuer antique geschnitzter Plüschmöbel - Sofa, 8 Stühle event. 1 Portiere steht preis würdig zu verkaufen.
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H. Meyer, Uhrmacher.
Eimer=Bier
jeden Mittwoch von Morgens 8 Uhr bis Mittags 12 Uhr, viel Bier für wenig Geld.
Dampf=Bier=Brauerei
C. Schwedt.
Feinsten Sommerfang=Hering
empfiehlt
J. Ludw. D. Petersen.
Schott. Steinkohlen u. Böhm. Braunkohlen
empfange und empfehle ab Bahnhof billigst
C. Schwedt.
Eine Wohnung ist noch zu Michaelis d. J. zu vermiethen bei
J. Frentz.
Verschiedene Male sind mir auf meinem Galgenmoor an der Schlauentrift Runkelrüben ausgezogen, sollte ich Unbefugte, sowohl Kinder wie Erwachsene auf meinem Grundstücke treffen, so werde ich dieselben dem Gerichte anzeigen.
Hofschmied Dräger.
Gebrauchte Leutebetten
sind zu verkaufen auf dem Bauhof zu Schönberg.
Scheibenschießen.
Zu dem am Sonntag den 7. und Montag den 8. September bei mir stattfindenden Scheibenschießen nach guten Gewinnen lade alle Freunde und Gönner ergebenst ein.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir gehalten.
Auf einen Satz von 3 Schüssen, der 1 Mark kostet, fällt nur ein Gewinn.
Am 7. September Tanzmusik.
Gastwirth Creuzfeld in Carlow.
Am Sonntag, d. 24. u. Montag, d. 25. d. M.
Scheibenschießen.
Ein Satz von 3 Schüssen, worauf nur ein Gewinn fallen kann, kostet 1 Mark.
Montag, den 25., Abends:
Ball.
Um recht zahlreiche Betheiligung bittet
J. Oldenburg, Palingen.
Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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