No. 44
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 06. Juni
1884
vierundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1884 Nr. 44 Seite 1]

Man spricht davon, daß es in der Absicht der Reichsregierung liege, den gegenwärtigen Reichstag noch zu Anfang des Herbstes zu einer kurzen Nachsession zu berufen oder, was noch wahrscheinlicher ist, die Sitzungen bis zum Herbste zu vertagen. Es würden in diesem Falle nur die Unfallversicherungsvorlage und, falls es möglich ist, noch über den Monat Juni hinaus ein beschlußfähiges Haus zusammenzuhalten, auch das Actiengesetz für jetzt ihre Erledigung finden, alle übrigen dem Reistage bereits vorliegenden oder demnächst noch zu erwartenden Vorlagen aber der Nachsession vorbehalten bleiben.
Zur Grundsteinlegung für das Reichstagsgebäude sind die Einladungen an die Reichstags=Abgeordneten vom Präsidium des Reichstags abgegangen. Der Kaiser hat, wie man hört, eigenhändig das Programm entworfen. Soll doch das Reichstagsgebäude nicht nur ein parlamentarisches Geschäftshaus sein, sondern gleichzeitig auch die Bedeutung eines Wahrzeichens des wiederaufgerichteten Deutschen Reiches haben.
Auswärtigen Blättern geht die Nachricht zu daß von mehreren Bundesregierungen starke Bedenken gegen den Stempelsteuergesetz=Entwurf im Bundesrathe geltend gemacht werden dürften.
Die Nachricht, daß den Bundesrath demnächst eine Regelung des Lotteriewesens beschäftigen werde, wird offiziös dementirt.
Die Beunruhigung, welche die preußische Stempelsteuer=Vorlage in der Geschäftswelt hervorgebracht hat, ist zwar noch nicht geschwunden, doch beginnen ruhigere Erwägungen Platz zu greifen. Ueber zwei Punkte ist man sich im allgemeinen einig: daß die Anwendung der Steuer auf das Waarengeschäft mit gewaltigen Nachtheilen für den Handel verknüpft sein werde, und zweitens, daß es als ein wesentlicher Fortschritt zu begrüßen sei, daß die preußische Regierung die Initiative hinsichtlich der Börsensteuer ergriffen habe. Wenn es nur auch gelingt, den Krebsschaden der Börse und der Geschäftswelt überhaupt: die sogen. wilde Speculation aus der Welt zu schaffen oder sie wenigstens ihres gemeinschädlichen Charakters zu entkleiden!
Die Rübenzuckerfabrikation in Deutschland stieg von 9190705 Doppelcentnern im Jahre 1851-52 auf 92,500000 Doppelcentner im Jahre 1883-84, also stark um das Zehnfache. Im Jahre 1869-70 machte sie von der gesamten europäischen Fabrikation schon 25,8 Proc. aus, im Jahre 1883-84 aber 41,3 Procent. Kann das so fortgehen?
In Rußland gibt es nur 238 Zuckerfabriken. Eine Einfuhr fremden Zuckers ist bei 25 Pfennig. auf das Pfund Raffinade fast ausgeschlossen. Unter diesen Umständen ist die russische Zuckerindustrie in einem raschen Aufschwung begriffen. Die Zuckersteuer, die 1881 nur 4 Millionen Rubel betrug, ist im Voranschlag von 1884 auf 11,138,000 Rubel geschätzt. Auch der Rübenbau nimmt rasch zu.
Wie es heißt, ist ein Abschluß zwischen England und Frankreich bez. der egyptischen Conferenz dahin erfolgt, daß Ersteres sich verpflichtet, die Besetzung Egyptens auf zwei Jahre zu beschränken.


Die Erndteergebnisse im Deutschen Reich von 1878 bis 1882 nach dem Juliheft der "Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reiches für 1882.**) Es wurde geerndtet in tausend Tonnen (die Tonne à 1000 Kilo):

Früchte: 1878 1879 1880 1881 1882

Weizen 2607 2279 2354 2509 2553
Roggen 6920 5562 4953 5448 6390
 
Summa 9528 7841 7307 7957 8943
Hülsenfrüchte 925 766 721 626 713
Kartoffeln 23593 18905 19466 25491 18069

Bevölkerung in Millionen 44 44,5 45 45,5 46

Kommt mithin auf den Kopf der Bevölkerung:
Weizen und Roggen Kilo 216 176 162 175 194
Hülsenfrüchte Kilo 21 17,2 16 13,8 15,5
Kartoffeln Kilo 536 425 432 560 392
 
Zusammen Kilo 773 618,2 610 748,8 601,5

*) Von 1883 sind die Zahlen noch nicht festgestellt, ebenso fehlen sie von den Jahren 1875 bis 1877.
Die Getreideausfuhr von Britisch=Indien begann im Jahre 1873 mit 394 000 Ctr. und erreichte 1883 eine solche von über 30 Millionen Ctr. Deutschland ist an der Einfuhr dieses Getreides schon in erheblichem Maße betheiligt (1882 mit 1 Mill. Ctr.). Die Weizeneinfuhr aus den Ver. Staaten nach dem deutschen Zollgebiet ist von 21 1/2 Mill. Ctr. im Jahre 1880 auf 8 Mill. Ctr. im Jahre 1882 zurückgegangen. Wie neulich hervorgehoben wurde, ist die verstärkte Concurrenz (Indien, Australien, Rußland) einer der Gründe der heutigen beispiellos niedrigen Weizenpreise, angesichts deren und der Aussicht, daß sie voraussichtlich so bald nicht wieder steigen werden, die Frage einer ernstlichen Erwägung finden dürfte, ob es für Deutschland nicht vortheilhaft wäre, den Weizenbau mit dem Anbau von Roggen, Hafer und Hülsenfrüchten zu vertauschen, da man unter solchen Verhältnissen den Weizen ohne Zweifel billiger kauft, als baut.
- Dr. H. B. Strousberg ist am 31. Mai Abends plötzlich gestorben.
- (Vorschriften über die Anbringung und Benutzung der Zugleine an den Eisenbahnzügen.) Nach der im § 48 des Bahnpolizei=Reglements für die Eisenbahnen Deutschlands gegebenen Bestimmungen soll zur Verständigung zwischen Zugpersonal und Locomotivführer an allen Zügen eine mit der Dampfpfeife der Locomotive oder mit einem Wecker an der Locomotive verbundene Zugleine angebracht sein, welche bei Personenzügen über den ganzen Zug bei gemischten Zügen über sämmtliche Personenwagen geführt sein muß. Um nun diese für die Benutzung durch das Zugpersonal getroffene Einrichtung fernerhin auch für die Reisenden nutzbar zu machen und diesen die Möglichkeit zu gewähren, in Fällen dringender Gefahr die Leine ziehen zu können, sind neuerdings ausführliche Vorschriften über die einheitliche Anbringung und Benutzung der seitlichen Zugleine durch das "Eisenbahn=Verordnungsblatt" publicirt, welche auf allen Hauptbahnen Anwendung finden sollen. Aus diesen Vorschriften theilen wir im Nachstehenden diejenigen Punkte mit, welche hauptsächlich für das reisende Publikum beachtenswerth sind. Die Zugleine wird derartig an den Längsseiten der Züge über das Fenster der Personenwagen hingeführt, daß dieselbe vom Coupée aus ergriffen und gezogen werden kann. In den Coupée's derjenigen Wagen, welche die mit der seitlichen Zugleine ausgestatteten Züge eingestellt

[ => Original lesen: 1884 Nr. 44 Seite 2]

werden, sind Plakate mit folgender Aufschrift angebracht: "Nothsignal." An der rechtem Seite des Zuges (in der Fahrrichtung) ist außerhalb über den Fenstern eine Zugleine angebracht, an welcher in Fällen dringender Gefahr so lange zu ziehen ist, bis die Locomotivpfeife ertönt. - Sobald während der Fahrt die Locomotivpfeife in Folge Ziehens an der Leine ertönt, sind vom Locomotivführer und vom Zugpersonal die geeigneten Maßregeln zur Beseitigung der etwa vorhandenen Gefahr zu ergreifen. Ist die Leine jedoch mißbräuchlich benutzt worden, so ist die Person des Schuldigen festzustellen und dieser auf der nächsten Station dem Bahnhofsvorsteher zur weiteren Veranlassung zuzuführen.
- Vom 27. Mai bis 20. Juni findet in Berlin eine Gutenberg=Ausstellung statt, welche zahlreiche seiner Druckwerke, sowie die 1441 von ihm erfundene Druckpresse enthalten wird. Die kostbarsten dieser Druckwerke stammen aus der Sammlung des Verlagsbuchhändlers Klemm in Dresden und haben bereits auf der vor einigen Tagen geschlossenen Ostermeß=Ausstellung des Börsenvereins deutscher Buchhändler in Leipzig die Bewunderung aller Kenner erregt.
- Das Schmücken der Häuser mit Birkenmaien zu Pfingsten ist ein uralter germanischer Brauch und scheint in Beziehung zur Sommersonne zu stehen. Er bedeutet ursprünglich einen Zauberschutz, an den aber heute Niemand mehr denkt. Es ist eben eine jener alten Gewohnheiten, die ihre Bedeutung mit der Zeit verloren, aber sich äußerlich erhalten haben. Heute ist es nur die Freude an dem Grün in den Straßen, welche den Brauch aufrecht hält. Aber es fragt sich, ob eine Wanderung durch den Wald nicht eine höhere und ungetrübtere Freude bietet, als der Anblick dieser verstümmelten Aeste und Zweige. -
- Eine der kleinsten Locomotiven, welche gebaut worden, hat ein Herr Henry Case zu Oil City in Pennsylvanien fertig gestellt. Das Ding ist 8 Zoll lang aus Messing, Stahl, Gold und Silber gearbeitet und die Herstellung dauerte drei Jahre, den Tag zu zehn Arbeitsstunden gerechnet. An der Locomotive befinden sich 585 Schrauben, das Manometer hat nur 1/4 Zoll Durchmesser. Die Pumpe vermag mit einem Hub nicht mehr als einen Tropfen Wasser zu fördern. Der Dampf wird durch einen Spiritusapparat erzeugt; die Spurweite beträgt 1 5/8 Zoll und der Schornstein ist 1 1/4 Zoll hoch. Eine noch kleinere Maschine hat der Uhrmacher Wolff in Magdeburg gebaut. Sie hat eine Länge von 6 Zoll, eine Spurweite von nicht ganz 2 Zoll und ein Gewicht von 530 Gramm. - In Budapest strauchelte eine feingekleidete Dame auf der Straße und stürzte, ehe Hilfe gebracht werden konnte, aufs Pflaster. Als sie aufgehoben wurde, gab sie ein eigenthümliches Röcheln von sich und kurz darauf war sie todt. Als der herbeigerufene Arzt ihr den Mund öffnete, stelle er fest, daß die Dame ein falsches Gebiß trug, von dem einige Zähne sich bei dem Fall losgelöst hatten und in die Luftröhre geraten waren und so den Erstickungstod herbeigeführt hatten. - In Meerane traf dieser Tage ein 11jähriger Amerikaner ein, der die Reise von New=York aus ganz allein unternommen. Die Sehnsucht nach seinen in Meerane wohnenden Großeltern hatte ihn zu diesem Wagniß getrieben. Die Eltern des Knaben waren vor 4 Jahren nach Amerika ausgewandert.
- Die Zahnradbahn auf dem Niederwald ist am 30. Mai eröffnet worden.
- Der s. g. Goldregen (cytisus laburnus) steht jetzt in vollster Blüthe. Bekanntlich enthält diese Blüte ein stark wirkendes Gift und dürfte es angezeigt erscheinen, Kinder zu warnen, Zweige hiervon in den Mund zu nehmen. Ein Kind, daß an einem solchen Zweig gekaut hatte, verfiel in Krämpfe, dem Tode nahe. Der herbeigerufene Arzt konnte sich erst entfernen, als sich auf die verordnete Medizin Erbrechen, Schweiß und ruhiger Puls mit Schlaf wieder einstellte.
- Ein sehr einfaches Mittel, unsere täglich zum Morgenkaffe benöthigte Milch einer Probe auf ihre Unverdünntheit zu unterziehen, theilt die Chemikerzeitung mit. Man taucht eine gut polirte Stricknadel in die verdächtige Milch und zieht sie, indem man sie senkrecht hält, sogleich wieder heraus. "Ist die Milch", schreibt das genannte Fachblatt, nicht gewässert, so bleibt an der Nadel etwas Milch hängen; ist ihr aber Wasser zugesetzt, wenn auch nur in sehr geringer Menge, so bleibt an der Nadel kein Tropfen hängen und erscheint dieselbe ganz rein."
- Ein Kind ohne Arme ist in Crock bei Eisfeld zur Welt gekommen. Die Händchen sitzen wie Fischflossen dicht an den Schulterblättern.
- Etwas Gewichtiges. Es wird vielleicht für Manchen, der sich nicht im Besitze kleinerer Gewichte befindet, und das ist wohl bei dem größeren Theil unserer kleineren Haushaltungen der Fall, von Interesse sein, zu erfahren, das man als Grammgewicht recht gut die neuen Scheidemünzen verwenden kann. Das Einpfennigstück wiegt 2 Gramm, drei Zweipfennigstücke wiegen 10 Gramm, das Fünfpfennigstück 2 1/2 Gramm, und das Zehnpfennigstück hat ein Gewicht von 4 Gramm. Will man also z. B. untersuchen, ob ein Brief das Minimalgewicht des einfachen Briefes (15 Gramm) hat, so lege man den Brief in die eine Wagschale, in die andere dagegen 6 Fünfpfennigstücke oder 2 Fünf= und 3 Zweipfennigstücke.
- Bei Gelmingen in Lothringen fand ein Korbmacher in einer verwachsenen Schlucht ein Wolfsnest mit 9 Jungen. Dem Korbmacher überlief es kalt, denn es war ihm nicht unbekannt, das Frau Isegrimm einer Einmischung in ihre Familienverhältnisse sehr abhold ist und ihr Hausrecht in unliebsamer Weise zu wahren pflegt. Der Korbmacher zog es daher vor, einstweilen den Rückzug anzutreten und Verstärkung im Dorfe zu holen. Damit ausgerüstet gelang es auch das Nest unbehelligt auszunehmen. Wie würde es aber der verwegenen Schaar, die nur mit Dreschflegeln, Hacken, Heugabeln und einigen Revolvern bewaffnet war, ergangen sein, falls sie mit den grimmigen Hausleuten zusammengetroffen wäre? - In Frankfurt wurde auf der Constablerwache ein Bettler eingebracht, der sich als ein Amerikaner erwies und einen scharf geladenen künstlich gearbeiteten Revolver bei sich führte. Auf die erstaunte Frage, was der Revolver zu bedeuten habe, erkläre der Amerikaner, das sei ganz in der Ordnung, in Amerika trüge jedes Schulkind einen solchen.
- Das Non plus ultra des Schrecklichen bildet die Erfindung eines Amerikaners, Namens Miner. Derselbe hat nämlich die Zahl der musikalischen Marterwerkzeuge durch einen Musikwagen vermehrt, welcher den Yankee Doodle und verschiedene sonstige Gassenhauer spielt, sobald er sich in Bewegung setzt. Das Schlimmste an dem Wagen ist, daß das Musikwerk sich nicht abstellen läßt. Nur der Stillstand des Gefährtes macht der Qual ein Ende.
- Nicht erdacht, sondern erlebt! Im Unterricht bei schon älteren Schülern kommt das Wort "Pharmaceut" vor. Lehrer: "Was ist ein Pharmaceut?" (Keine Antwort.) - Pharmaceut kommt von dem griechischen Worte Pharmakon, auf deutsch Gift. Was wird also ein Pharmaceut sein? - Schüler (allen Ernstes: Ein Bierbrauer. -


Anzeigen.

Wegen Neubaues der Brücke bei der Stover Mühle ist der von Carlow über die Stover Mühle nach Kl. Molzahn führende Weg vom 6. d. Mts. ab bis auf Weiteres gesperrt.
Schönberg, den 3. Juni 1884.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Antragsmäßig soll über die Grundstücke des Glasermeisters Carl Ludwig Christian Creutzfeldt zu Schönberg, als:

1. Sein allhier an der Hinterstraße sub Nr. 74 belegenes Wohnhaus c. p.
und
2. sein auf dem Schönberger Stadtfelde im Mühlenkamp zwischen den Ländereien des Webers Lüth und der Erben des Webers Kaehler belegenes Ackerstück in Größe von ca. 1 1/2 Schffl. Aussaat,
welche einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden werden, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden und werden daher alle Diejenigen, welche

[ => Original lesen: 1884 Nr. 44 Seite 3]

Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend, den 14. Juni d. Js.
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 17. März 1884.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Die in Sachen betreffend den Konkurs über das Vermögen des Oelmüllers A. Capell zum Hammer zur Beschlußfassung über die in dem rechtskräftigen Prioritäts=Erkenntniß noch der Vereinbarung der Gläubiger vorbehaltenen Punkte und zur event. Wahl eines actor communis laut Bekanntmachung vom 25. Mai c. anberaumte Gläubiger=Versammlung findet am

Donnerstag den 26. Juni c.
Vormittags 10 Uhr

vor dem unterzeichneten Amtsgerichte statt, wozu die interessirenden Capell'schen Gläubiger geladen werden unter dem in der Bekanntmachung vom 25. Mai c. angedroheten Nachtheil.
Schönberg, den 3. Juni 1884.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Zum öffentlich meistbietenden Verkaufe der zum Nachlasse des Krämers Siebenmark zu Carlow gehörigen, daselbst sub Nr. 10 belegenen Käthnerstelle steht auf

Sonnabend, den 14. Juni 1884,
Vormittags 10 Uhr

vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Amtsgerichte der Ueberbotstermin an, wozu Kaufliebbaber mit dem Bemerken geladen werden, daß in dem heute abgehaltenen ersten Verkaufstermine ein Gebot von 9200 M. abgegeben ist.
Schönberg, den 24. Mai 1884.
Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

G. Arndt       


Nach achttägiger schwerer Krankheit starb unser geliebter Mann und Vater

Dr. Georg Gottlieb Barlach

im Alter von 45 Jahren, aufs innigste betrauert von den Hinterbliebenen.

Louise Barlach und Kinder.       

Ratzeburg, den 3. Juni 1884.
Die Beerdigung findet statt am Sonnabend den 7. Juni Mittags 12 Uhr.


Geflügelzüchterverein.
Sonnabend den 7. Juni
Vereins=Versammlung.

1. Besprechung wegen der Ausstellung d. J. hierselbst.
2. Aufnahme neuer Mitglieder.
3. Anschaffung von Ausstellungskäfigen.
      Um rege Betheiligung bittet

Der Vorstand.       


Eiserne Balken,
glasirte Thonröhren,
Portl. Cement, Kalk,
schwarz und weiße Flurbeläge,
Segeb. Kalk, Rohrgewebe,
lünebg. Kronkalk, Dachpappe etc.
empfehlen billigst                          
                                                    Wilken & Schunk.
                                                    Lübeck, Fischergrube 372.


Ersparniß- u. Vorschuß=Anstalt.

Die im diesjährigen Johannistermine fälligen Zinsen auf die bei der Vorschuß=Anstalt belegt stehenden Kapitalien werden wir bereits in der Pfingstwoche auszahlen.

Die Anstalt ist zu diesem Zwecke
von
Dienstag den 3. Juni d. J.
bis
Sonnabend den 7. Juni d. J.,
beide Tage einschließlich, von                          
8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags
geöffnet.                                        
Schönberg den 24. Mai 1884.
                                                    Das Directorium.


Warnung!

Das unbefugte Grasschneiden auf der sogenannten Langerie ist bei Strafe verboten.

Selmsdorf.                                                     J. Voß.

Honig
à Pfund 75 Pfennig bei                          
                                                    J. Wegner.


Baek bei Ratzeburg.

Am Sonntag den 8. Juni findet die Einweihung des neu erbauten Tanzsalons statt. Tanz frei, Anfang Nachmittags 3 1/2 Uhr, wozu freundlichst einladet

Berlin.       


Am 15. und 16. Juni findet bei mir ein

Scheibenschießen

nach guten Gewinnen statt, wozu ich meine geehrten Freunde ergebenst einlade

Rabensdorf.                                                     H. Voss, Gastwirth.


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Emil Jannicke, Bandagist.       


[ => Original lesen: 1884 Nr. 44 Seite 4]

Logo der Hagelassekuranz
Die Hagel-Versicherungs-Gesellschaft
im Fürstenthum Ratzeburg,

gegründet auf Gegenseitigkeit und Allerhöchst bestätigt 1847,
gewährt ihren Mitgliedern die unzweifelhafteste Sicherheit und regulirt die vorkommenden Schäden durch Abschätzung ihrer eigenen Interessenten.
Unser Sicherheitsfonds, bei der hiesigen Ersparniß= und Vorschuß=Kasse belegt, beträgt jetzt

15,100 Mark.

Wir laden zum Beitritt in unsere Gesellschaft ein.

Direction der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
J. Kröger-Lockwisch.       Wilh. Heincke.
Bade-Ollndorf.       Heitmann-Klocksdorf.       Mette-Palingen.
Oldörp-Schlag-Sülsdorf.       Ahrendt-Gr. Siemz.       Wigger-Grieben.


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Frau Landrath von Reuß
auf Lossen, Kreis Vrieg,

schreibt an Herrn Fenchelhonigfabrikanten L. W. Egers in Breslau.
      Ich bezeuge hiermit Herrn Egers meine dankbare Anerkennung für den gegen Husten und Heiserkeit stets mit Erfolg angewandten Fechelhonigextract*)

Lossen.                                                     Anna von Reuß.
-----------------

*) Nur echt, wenn die Flasche Siegel, Facsimile, sowie die im Glase eingebrannte Firma von "L. W. Egers in Breslau" trägt und allein zu haben in Schönberg beim Buchbinder C. Sievers.


Eintragungen in die Standes=Register
des Standesamtsbezirks Schönberg.

Geboren:

D. 18. Mai dem Arbeitsmann W. Freitag zu Kl. Siemz ein Sohn.
D. 20. Mai dem Scheerenschleifer Jürgens zu Schönberg ein Sohn.
D. 18. Mai dem Bahnwärter Meincke zu Rottensdorf eine Tochter.
D. 22. dem Arbeitsmann H. Soll zu Schönberg eine T.
D. 18. Mai dem am 4. Januar d. J. zu Herford verstorbenen Kürschner August Stranghöner zu Schönberg ein Sohn.
D. 28. Mai dem Arbeitsmann Maack zu Lockwisch eine T.
D. 30. dem Cigarrenmacher Heinrich Meyer zu Schönberg eine Tochter.
D. 29. eine unehel. Tochter zu Schönberg.
D. 3. Juni eine unehel. Tochter zu Schönberg.
D. 1. Juni dem Lehrer Schriever zu Gr. Siemz eine Tochter.
D. 28. Mai dem Conditor Jähnig zu Schönberg ein Sohn.
D. 31. Mai dem Steinhauer Dohse zu Schönberg eine T.

Gestorben:

D. 18. Mai Wilhelm Johann Heinrich Oldörp, Schuhmachersohn zu Schönberg 3 Jahr 1 M. alt.
D. 21. Mai Thies Heinrich Oldenburg, Rentier zu Schönberg, 48 Jahr alt.
D. 27. Mai Wilhelmine Catharine Marie Törper, Handelsmannstochter zu Schönberg, 10 Jahr 4 Monat alt.
D. 2. Juni Mathias Heinrich Jacobs, Schornsteinfegergeselle zu Schönberg, 23 J. 7 M. alt.

Eheschließung.

D. 20. Mai Barbier und Friseur Friedrich Otto Stoß zu Hamburg und Catharine Marie Elsabe Sager zu Törpt.


Reismehl (Viehfutter)
à 6 M. 25 Pfennig. pro 100 Pfund Brutto empfiehlt 
                                                    Heinrich Holdorff, Lübeck.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 8. Juni.

Frühkirche fällt aus.
Vormittagskirche: Candidat Nahmmacher.
Amtswoche: Pastor Langbein.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


"Der heutigen Nummer unserer Gesammtauflage liegt ein Prospect des Bankhauses A. Wolfsberg in Hamburg bei, worauf wir unsere verehrlichen Leser besonders aufmerksam machen."


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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