[ => Original lesen: 1880 Nr. 77 Seite 1] Es wird hiedurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß unter den Schafen der Dorfschaft Lankow die natürlichen Pocken ausgebrochen sind.
Schönberg, den 29. September 1880.
Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
W. v. d. Lancken.
Es wird hiedurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß unter den Schafen der Dorfschaft Campow die natürlichen Pocken ausgebrochen sind.
Schönberg, den 2. October 1880.
Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
W. v. d. Lancken.
Politische Rundschau.
Deutschland. Prinz Heinrich hat auf seiner Seereise um die Welt ein Tagebuch geschrieben, das sehr gewissenhaft geführt ist und keinen Tag ausgelassen hat. Dasselbe ist indeß nur für seine Eltern und Großeltern bestimmt und wird auch nur diesen bekannt werden.
In maßgebenden Kreisen soll das Projekt einer direkten Staatsbahn von Berlin nach Kiel über Schwerin wieder eingehend erwogen werden.
In der auswärtigen Politik steht Deutschland in diesem Augenblicke ganz im Hintergrunde; es hat in der orientalischen Frage ruhig zugeschaut, wie England sich die Finger verbrannte, und scheint auch im gegenwärtigem Stadium der Dinge keine Regung zu verspüren, eine active Rolle zu übernehmen.
Der ungünstige Ausfall der Prüfungen für den einjährig=freiwilligen Dienst sowohl in Berlin als in anderen großen Städten Deutschlands bildet den Gegenstand lebhafter Erwägungen in den zustehenden Kreisen. Die Frage, ob die Anforderungen an die Examinanden etwa zu hoch begriffen seien, hat sich nicht bejahen lassen, und es steht in keiner Weise zu erwarten, daß diese Bedingungen etwa herabgesetzt werden möchten, im Gegentheil ist Neigung vorhanden die Anforderungen nicht nur streng aufrecht zu erhalten, sondern womöglich zu erhöhen, da sich herausgestellt haben soll, daß an einzelnen Orten ein zu geringes Maß von Anforderungen für statthaft erkannt worden ist.
Großbrittanien. Jetzt, wo Niemand mehr abzuleugnen wagt, daß der englische Premier im Orient eine Niederlage erlitten hat, schreien die Bediensteten desselben: "Verrath!" gerade wie die Franzosen 1870, als sie ihre Strafe für das frevelhafte Beginnen in Ems antraten. Eine "perfide Hand" hat dem Premier zum Scheitern seiner Sack= und Pack=Politik verholfen und diese "perfide Hand" gehört, so wehklagen die Anhänger Gladstone's, selbstverständlich dem Fürsten Bismarck an, der mit der einen Hand die Aktion der Türkei unterstützt, mit der anderen den Sultan leitet und denselben hoffen läßt, daß Deutschland ihm zur Wiedererlangung seiner Macht verhelfen wird. - Die Vorgänge in Irland nehmen die Aufmerksamkeit der Politiker augenblicklich mehr in Anspruch als die Krisis im Orient. Der Ruf nach Zwangsmaßregeln wird immer lauter, doch wollen die fortgeschrittenen Liberalen davon nichts hören.
Frankreich. Die Orleanisten feierten, wenn auch in aller Stille, den Geburtstag des Grafen Chambord, den seine Anhänger den König Heinrich V. nennen. Mittags fand in Paris eine Messe für den "Roy" statt. Abends wurden in allen Arrondissements Bankette abgehalten, woran im Ganzen ungefähr 2000 Personen Theil nahmen. Die bekannten Legitimistenhäupter fehlten, aber überall präsidirten Vertreter des alten Adels, doch wurden auch möglichst viele Arbeiter und kleine Gewerbsleute beigezogen. Die Regierung legte diesen Demonstrationen keine Hindernisse in den Weg. - Das politische Ansehen Gambettas ist durch die Ereignisse dieses Sommers stark mitgenommen worden; das bezeugt ein ganzer Chorus französischer Zeitungen, die den Wind der öffentlichen Meinung in ihren Segeln zu halten bestrebt sind. Da dem Verhalten Gambettas ein politischer und was mehr ist, ein taktischer Fehler zu Grunde liegt, wird er den bleibenden Folgen nicht entgehen können, wenn ihm nicht das Geschick bald eine Gelegenheit bietet, seinen in das Schwanken gerathenen Ruf durch irgend eine "glänzende" Leistung wieder herzustellen. - In diesen Tagen tritt in Paris eine internationale Postkonferenz zusammen, die sich speciell mit der Frage der Postpackete im internationalen Verkehr beschäftigen soll.
Rußland. Die Flottendemonstration gegen Dulcigno ist vertagt, dafür aber rückt eine unmittelbare Kundgebung Rußlands und Englands gegen Konstantinopel in Sicht und die Frage des Tages ist nicht mehr, ob sich die übrigen Mächte derselben anschließen wollen oder nicht, sondern ob sie sich entschließen werden, gegen das Vorgehen beider Mächte Protest einzulegen. - Bezüglich des Complots, die kaiserliche Dampfyacht "Livadia" in die Luft zu sprengen, verlautet, daß Nihilisten, die sich zur Zeit in London befinden, die Existenz einer derartigen Verschwörung zugegeben und gegenüber ihren englischen Freunden erklärt haben, die "Livadia" würde in russischen Gewässern ein sehr unsicheres Fahrzeug sein.
Montenegro. Die montenegrinischen Truppen, etwa 6500 Mann, haben in ihrem Lager keine Zelte, sondern bivouakiren unter freiem Himmel, jede Kompagnie für sich selbst. Einige Steinhütteu sind hie und da improvisirt für diejenigen, welche die kalten Nächte scheuen. Die meisten Soldaten, obwohl leicht gekleidet, haben als ein einziges Uniformstück von der Regierung einen Shawl erhalten; trotzdem bringen sie die Nächte im Freien zu und Bezahlung
[ => Original lesen: 1880 Nr. 77 Seite 2]erhalten sie keine; früher bezogen sie auch keine Fleischrationen, diesmal aber erhält ein Jeder so viel Fleisch, als er will, und zwei Brote auf den Tag. Man sagt, daß Geld genug vorhanden sei, indem Rußland die jährliche Subvention für das Heer Montenegros erhöht haben soll. Der Ueberfluß an Lebensmitteln bewirkt eine starke Neigung die Zeit mit Abkochen zuzubringen, was denn auch die Hauptbeschäftigung der Krieger bildet. Sie beklagen sich trotzdem allgemein, seit fünf Jahren unter den Waffen zu stehen. Das Fuhrwesen und der Verpflegungsdienst wird von den Frauen besorgt. Die ganzen Streitkräfte sind in drei Brigaden eingetheilt. Sie scheinen sehr wenig Lust zu haben, sich mit den Nizams Rizza Paschas zu schlagen.
Türkei. Die Nachricht von der Einäscherung Dulcignos durch die Albanesische Liga war eine große Ente, welche diesmal das Weltblatt an der Themse ausgebrütet hat. Dulcigno ist bis zum Augenblick unversehrt; aber trotzdem werden die Geschosse der vereinigten Flotte keine Gelegenheit finden, ihre Treffsicherheit an der Albanesischen Küstenstadt zu erproben, denn nach den jüngsten Nachrichten wird die Flotte am 4. October vor den drohenden Herbststürmen im Golf von Cattaro Sicherheit suchen. Der Plan einer Beschießung Dulcignos darf damit als definitiv aufgegeben betrachtet werden. - Die Nachrichten über die Lage der Dinge in Bezug auf die Montenegrinische Angelegenheit sind heute wiedersprechender als jemals. So viel steht fest, daß man in England die Thorheit der ganzen Flottendemonstration endlich einzusehen beginnt und bedacht scheint, einen anständigen Rückzug zu suchen, da Frankreich, welches sich auf die betreffende Bestimmung seiner republikanischen Verfassung stützt, erklärt hat, in keinem Falle an einer Action gegen die Türkei theilnehmen zu dürfen, weil zu einer solchen die Zustimmung der Kammern erforderlich sei.
- Wie viel Schmerzen stillt das Chloroform bei schweren Krankheiten und bei schweren Operationen. Es macht die Kranken unempfindlich, ist aber nicht unbedenklich, weil es die Thätigkeit des Herzens und der Lungen herabmindert und die Gefahr einer Herz= oder Lungenlähmung mit sich führt. Diese Gefahr fällt weg bei Anwendung zweier anderer, dem Chloroform ähnlicher Stoffe, des Methychloroform und des Monochloranthylenchlorid, die ebenfalls schmerzlos machen. Dr. Tauber in Jena hat über diese beiden neuen Mittel Vorträge und Experimente in der Naturforscherversammlung in Danzig gehalten und sie an sich selbst erprobt. Versuche an Fröschen mit diesem ersten Mittel führten bei 5 Tropfen vollständige Schmerzlosigkeit für 12-15 Minuten herbei, bei 10 Tropfen für 45 Minuten. Bei Kaninchen 20 Tropfen für 1-4 Minuten; bei Hunden 40 Tropfen 17 Minuten. Als Tauber in der Langenbeck'schen Anstalt sich selber narkotisiren (betäuben) ließ, wurde er 5 1/2-10 Minuten vollständig schmerzlos, er spürte weder tiefe Nadelstiche noch das Ausreißen von Haaren; die Athmung war ruhig der Puls 48 Schläge. Bei dem zweiten Mittel (s. o.) war die Wirkung noch rascher und erfolgreicher. Selbst bei geringen Gaben.
- Die Elsasser klagen, Deutschland habe ihnen die Branntweinpest gebracht. Aus Norddeutschland wird ungeheuer viel Kartoffelschnaps eingeführt, die Leute kaufen und trinken ihn, weil er billig ist und werden Schnapssäufer.
- In einem großen Schauladen in Berlin preist ein ehrsamer Schuster seine Arbeit und Thätigkeit mit folgender poetischen Verherrlichung an: Hier wohnt der Schuster Pannewitz, - sein Schuhwerk hat famosen Sitz; - Für jedes Alter, für Groß und Klein - Wird Passendes stets fertig sein. - Reparaturen macht er schnell - Gediegen, billig und reel - Bestellungen in kurzer Zeit - Zu Jedermanns Zufriedenheit. Unter jener Inschrift hat er noch sein Conterfei als Cabinetsphotographie angebracht.
- Neulich arbeitete Maurer Krieg aus Heinreichs in Steiermark bei dem reichen Wirth Koller in Guttenbrunn an einer Scheune und seufzte: so'ne Scheune könnte ich auch brauchen! - H'm, wenn du diese Scheune ohne sie zu zerlegen, nach Heinreichs tragen läßt, so soll sie dir gehören! sagte der Wirth, und der Maurer antwortete: ein Wort ein Mann! - Ein paar Tage nachher stellten sich an hundert gute Freunde und Nachbarn des Maurers mit Hebeln und Werkzeugen aller Art ein und fingen an die Scheune mobil zu machen. Am dritten Tage transportirten sie lachend und scherzend die 14 []Klafter große Scheune über Wiesen und Hügel nach Heinreichs und vor dem Orte holte sie die Musik ein. - In Amerika haben sie das Kunststück schon oft fertig gebracht, in Steiermark aber zum ersten Mal.
- Berliner Kinder in der Montur schrieben während der Manöver die Censur, die sie ihren Wirthen gaben, an die Hausthür. An dem Thor des Schulzen eines Dorfes las man: "Restauration zum Hungerthurm"; an einem andern Hause "Hotel zur permanenten Schmalzstulle"; an einem dritten: "Geschlafen hab ich' wie ein König, zu essen gab es leider wenig." Dagegen stand an einem unscheinbaren Häuschen: Gutes Hotels empfohlen durch sechs Grenadiere."
- In Köln ist das Vermieten von Fenstern während des Domfestes in vollem Gange. Man fordert für je ein Fenster 100 Mark Miethe. Für ein Haus am Domhof, welches sich zu einer Wirthschaft eignet, hat ein Speculant für drei Tage 1650 Mark Miethe geboten. - Es steht übrigens fest, daß der Kaiser nur am 15. October der Kölner Feierlichkeit beiwohnen wird. -
- Etwas ganz Apartes. Rudolf B., ein "Berliner Jüngling" mit Glanzstiefeln, war nach Paris gereist, um das Leben zu genießen und sein Vermögen durchzubringen. Von allen Seiten hatte man ihm gesagt, daß es dort alles gäbe, was ein Mensch nur verlangen könne, und man dort Delicatessen erhielte, die man in andern Städten kaum dem Namen nach kenne. Da Rudolfs Ehrgeiz nur hauptsächlich in seinem Magen lag, so besuchte er weniger Gemäldegalerien als Restaurants, und war stets in den ersten Cafés zu finden. Trotz aller Mühe war es ihm bis jetzt nicht gelungen, eine ihm noch nicht bekannte Seltenheit im Gebiete der Küche aufzutreiben (denn er hatte auch in Berlin Sorge für sein leibliches Wohl getragen), und in stiller Resignation studirte er heute die Speisekarte bei dem berühmten M., ohne im Stande zu sein, etwas ganz Außergewöhnliches zu finden. Mißmuthig kostete er eine Delicatesse nach der andern und versank in eine tiefe Melancholie. Endlich näherte sich ihm der Trinkgeld lüsterne Kellner mit der Frage, ob der Herr nicht noch etwas zu befehlen habe. Aergerlich sagte Rudolf: "Alle Speisen, die ich hier sehe, habe ich schon bis zum Ueberfluß genossen - ich bin deshalb hierher gekommen, um etwas Apartes zu essen, und erhalte nur die allergewöhnlichsten Dinge - haben sie denn nichts Außergewöhnliches - keine seltenen Delikatessen?" - "Gewiß, mein Herr," versetzte tief gekränkt der Kellner, "wir haben alles - Sie dürfen nur befehlen, und wenn ich mir erlauben dürfte," - "Nun -" - Ich könnte dem Herrn eine Delicatesse bringen, eine Seltenheit - o! mein Herr, Sie werden anders von mir denken, wenn Sie diese gekostet haben - aber -" "Kein aber, schaffen Sie mir augenblicklich her!" - "Aber mein Herr, ich muß sie darauf aufmerksam machen, daß das Gericht eben seiner Seltenheit wegen, theuer, ja zu meinem Schmerze muß ich gestehen, sogar sehr theuer ist." - "Ah bah - was kostet es?" Der Kellner nennt ihm einen enormen Preis - Rudolf bezahlt denselben ohne Zaudern, und Ersterer verschwindet in das Heiligthum der Küche. Bald kehrt er wieder - sein Gesicht drückt Stolz und Befriedigung aus, er trägt eine kleine Schüssel in der Hand, welche er mit zierlicher Verbeugung auf den Tisch setzt. Rudolph strahlt vor Vergnügen, erwartungsvoll hebt er den Deckel und findet heimathliche "Teltower Rüben mit Bratwurst."
Anzeigen.
Der am 21. October 1817 geborene Ludwig Ernst Adolph Buschow, ein ehelicher Sohn des weiland Küsters Heinrich Buschow und der Catharina Margaretha Buschow geb. Wenk zu Schönberg, ist seit dem Jahre 1848 für verschollen erklärt.
Sein Vermögen ist nach Bestellung eines curator absentis gerichtlich verwaltet und betrug Ostern 1878 3037 M. 54 .
Auf den zulässig befundenen Antrag des Cu=
[ => Original lesen: 1880 Nr. 77 Seite 3]rators, Hofschmied Draeger allhier, wird der Ludwig Ernst Adolph Buschow, hierdurch edictaliter geladen, binnen zwei Jahren a dato, spätestens aber in dem auf
den 22. October 1880,
Vormittags 11 Uhr,
vor hiesigem Gerichte anberaumten Termine uns von seinem Leben und Aufenthalte Nachricht zu geben, widrigenfalls auch die Substanz seines Vermögens seinen nächsten Verwandten, als:
1) dem Schneidermeister Carl Buschow in Cincinati,
2) der Wittwe Friederike Schröder geb. Buschow in Schönberg,
3) dem Schneidermeister Heinrich Buschow, hieselbst,
4) dem Privat=Copiist Chr. Buschow allhier
und
5) dem Chausseegeld=Einnehmer Wilhelm Buschow zur Hebestelle bei Neustrelitz, für anheim gefallen erklärt werden soll.
Schönberg, den 19. October 1878.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Horn.
A. Dufft.
Verkaufsanzeige.
Am Donnerstag den 7. October d. J. von Morgens 9 Uhr an sollen auf dem Domhofe zu Ratzeburg die Böttcher Wulf'schen Nachlaßsachen als namentlich:
das gesammte Böttchergeräth, sämmtliches Stuben=, Haus= und Küchengeräth, Mannskleidungsstücke, 2 Taschenuhren u. s. w.
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.
Schönberg. Staffeldt, Gerichtsvollzieher.
Torf=Auction.
Am Freitag den 8. October Morgens 9 Uhr auf dem Kuhlrader Moor und
am Sonnabend den 9. October Morgens 9 Uhr auf dem Gr. Rünzer Moor Auction über
Form= und Ruthentorf
bei freier Concurrenz stattfinden.
Schönberg i. M., den 28. September 1880.
Der Oberförster:
C. Hottelet.
Auctions=Anzeige.
Am Sonntag den 10. October d. J., Mittags von 1 Uhr an, sollen beim Gastwirth Eckmann hieselbst meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:
1 Koffer, 1 Lade, einige Bolzen Leinen, Frauenkleidung und noch verschiedene Sachen.
Carlow den 1. October 1880.
Struck, Landreiter.
25 originelle Scherzkarten versendet gegen 50 Pfg. in Marken.
Gotthilf Koch, Berlin S. W.
Tesch's Restauration.
Heute und Morgen,
à la Carte.
Krebs=Suppe,
Enten=Braten,
Kücken=Braten mit Spargel,
Karpfen,
Baefsteack,
Krebse
und verschiedene kalte und warme Speisen.
Erlanger=Bier vom Faß.
Marienthaler Bier vom Faß
Kieler=Bier vom Faß
Wismarsches Bier vom Faß
wozu freundlichst einladet
F. Tesch u. Frau.
Statt jeder besonderen Meldung.
Louise Burmeister.
Andreas Vieth.
Verlobte.
Rodenberg. Zarfzow.
Waagen,
Gewichte und Maasse
aller Art empfehlen billigst
Jürgensen & Robschuld.
Lübeck, gr. Burgstraße 717.
Von jetzt ab wohne ich in dem neuerbauten Hause der Wittwe Kähler und bringe zugleich meinen geehrten Kunden von Stadt und Land meine
fertige Herrengarderobe,
sowie mein gut assortirtes Lager von Tuchen und Bukskins in freundliche Erinnerung.
Achtungsvoll
H. Hundt,
Herrenkleidermacher.
Lederne - Zugstiefel
für Damen, Kinder Schnürstiefel und Knopfstiefel hat vorräthig
H. Söhlbrandt,
Schuhmachermeister.
Meine Wohnung ist beim Tischlermeister Herrn Fick.
Schönberg im September 1880.
Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich das Schönberger Markt mit einer sehr großen Auswahl
Schuhwaaren
besuchen werde; als Damenstiefel in Zeug, Glaceé, Chagrin und Roßleder; dasselbe für Mädchen und Kinder; Promenaden und Halbschuhe mit und ohne Absatz von Zeug und Leder, Kinderstiefel in allen Größen, Herrenstiefeletten zu den billigsten Preisen.
Mein Stand ist vor der Apotheke.
J. Schleuß,
Schuhmachermeister aus Lübeck.
= Lampen. =
als Hängelampen und Tischlampen
in neuesten Mustern,
sowie Glocken, Cylinder und Docht
empfiehlt sehr billig
W. Wieschendorf,
Klempner.
Eine Auswahl gut und dauerhaft gearbeiteter Möbeln
hat vorräthig und empfiehlt
W. Nothdurft.
Siemzerstraße Nr. 148 a.
Von jetzt an wohne ich im Hause des Herrn Mußfeld, Siemzerstraße 108.
E. Söhlbrandt,
Hebamme.
Von jetzt an wohne ich im Hause der Schuhmacher=Wittwe Kleinod.
Frau Eckmann,
Hebamme.
In Köster's Hôtel
am Markttage
große Tanzmusik
à Tanz 10 Pfennig.
[ => Original lesen: 1880 Nr. 77 Seite 4]Rechnungsabschluß
der Feuerassecurranz=Societät
im Fürstenthum Ratzeburg
für das Jahr 1879,
wie solche in der General=Versammlung am 1. Mai c. der Direction vorgelegt und von derselben richtig befunden, auch von Großherzoglicher Landvogtei revidirt und dechargirt ist.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg August 1880.
Die Direction der Feuerassecuranz=Societät im Fürstenthum Ratzeburg.
C. J. W. Burmeister. F. Stüve.
Empfehle mein Lager in Eisenwaaren als:
Baumaterialien,
Hausstandsgegenstände,
Blech=, Band= und Rundeisen,
Möbelbeschläge,
Einrichtungen für Maurer und Zimmerleute.
Als besonders billig empfehle ich noch Grabkreuze und eiserne Fenster nach eigenen Modellen.
Ergebenst
C. Schwedt.
Am Dienstag den 5. d. M. bekomme ich einen Transport
1 1/2 jähriger
Marsch=Füllen
wozu ich Kaufliebhaber freundlichst einlade.
Schönberg.
Johs. Kniep,
Pferdehändler.
Gesucht
wird sofort ein ordentliches Mädchen von
G. Wilhelm, Lehrer.
Heute Abend entschlief sanft nach kurzem, aber schweren Leiden mein inniggeliebter Mann und meiner Kinder liebevoller Vater der
Steuereinnehmer August Tamm.
Diese Traueranzeige machen alle Verwandten und Bekannten hiedurch bekannt
die tiefbetrübten
Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet am Mittwoch den 6. d. M. Nachmittags 4 Uhr statt.
Wie wohlthuend bei dem größten Erdenschmerz liebevolle Theilnahme ist, das haben wir in diesen Tagen bei dem Tod unserer geliebten Magdalena erfahren. Nehmen Sie Alle, die Sie bemüht waren, uns bei dieser schweren Prüfung zu trösten und aufzurichten, die Sie durch so zahlreiche Betheiligung am Gefolge unserer geliebten Tochter zu ihrer letzten Ruhestätte diese und uns ehrten, nehmen Sie den innigsten Dank von den trauernden Eltern.
Petersberg, den 1. October 1880.
Lehrer Olrogge und Frau.
Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 30.)
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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