No. 38
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 14. Mai
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 38 Seite 1]

Bekanntmachung.

      Die Sitzungen des Schwurgerichts bei dem Großherzoglichen Landgerichte zu Güstrow für das zweite Quartal dieses Jahres beginnen am

Donnerstag den 3. Juni.

      Rostock, den 11. Mai 1880.

Der Präsident des Großherzoglichen Ober=Landes=Gerichts.
Dr. Budde.


Des Pfingstfestes wegen erscheint die nächste Nummer der Anzeigen am Freitag den 21. Mai 1880.


Lord Beaconsfield.

Wenn irgend einer jemals Carriere gemacht hat, so war es der jetzt abgetretene englische Premierminister Disraeli, genannt Lord Beaconsfield. Hervorgegangen aus einer spanischen Judenfamilie, Sohn eines Kaufmanns, Literat, war er durch eine Kluft von Vorurtheilen und Standesunterschieden getrennt von den aristokratischen und den Regierungskreisen Englands. Und doch hat er nachweisbar schon in seinen Jünglingsjahren den Entschluß gefaßt und den Plan sich vorgezeichnet, einmal englischer Minister zu werden, für einen Mann in seiner Stellung eine außerordentlich kühne Idee. Aber er besaß auch, was dazu gehört, eine solche Idee trotz aller denkbaren Hindernisse in Ausführung zu bringen: beispielslose Energie, rednerisches Talent, Zähigkeit im Festhalten seiner Ziele, große Unverfrorenheit und - eine gewaltige Portion Selbstsucht, welche ihn hieß, Ehre und Macht in erster Linie für sich selbst gewinnen und erst in zweiter Linie seine Fähigkeiten im Dienst der Menschheit zu verwenden. Das bildet einen Grundunterschied zwischen ihm und den großen Männern seines Zeitalters.
Als Disraeli ins öffentliche Leben eintrat, zunächst als Schriftsteller, war Sir Robert Peel das Haupt der liberalen Partei; ihr bot der eben mit Mühe ins Parlament eingedrungene junge jüdische Abgeordnete, der bereits mit seiner ersten Rede zur lächerlichen Figur geworden war, seine Dienste an, aber Sir Robert Peel hielt ihn geringschätzig von jeder Annäherung fern und erzog sich damit einen heiß nach Rache dürstenden Gegner. Nicht lange, und die Rache konnte gestillt werden, die Sache der Schutzzölle, welche Disraeli gegen Robert Peel mit beißendem Witz und rhetorischer Kraft vertrat, machte ihn der Aristokratenpartei, den Tory's, mehr und mehr werth, am 20. Februar 1852 trat er in das Ministerium ein. Premierminister wäre er freilich nie geworden, zumal dieses Ministerium von kurzer Dauer war; 1855 und 1866 war er wieder Mitglied des Cabinets, aber erst 1867, als Graf Derby sich in seinem Gesundheitszustand den parlamentarischen Stürmen nicht mehr gewachsen fühlte, war Disraeli am Ziele, und soweit hatte er sich bereits in Einfluß und Ansehen hineingearbeitet, daß ebensowohl die Königin wie die Torypartei seine Ernennung zur höchsten Würde des Staates ganz natürlich fanden. 1868 mußte er dem liberalen Ministerium Gladstone weichen und kam erst 1873 wieder ans Ruder, das er, wir wollen nicht Kraft, aber unleugbar mit vielem Geschick geführt hat bis vor wenigen Wochen.
War Lord Beaconsfield ein großer Mann? Sein Biograph wird: Ja dazu sagen, die Geschichte: Nein. Den großen Staatsmann erkennen wir daran, daß er für den Staat Dinge thut, die Andere nicht hätten thun können. Bismarck, Graf Cavour, ja selbst Napoleon III. stehen nach diesem Maßstab als hervorragende Männer da; Disraeli hat bei seinen hervorragenden Leistungen sich selbst im Auge gehabt, er hat seine großen Thaten für sich gethan; es kam ihm auch auf Wandlungen nicht an. Die Schutzzollpolitik, der er gegen Peel das Wort geredet, hat er vor kurzem selbst als "verschimmelte Ideen bezeichnet". Disraeli kann auch als englischer Premier den angeborenen Characterzug nicht verleugnen. Weit entfernt, seine Abkunft zu verbergen, ist er stolz auf dieselbe. Er, "dessen Vorfahren vor drei Jahrtausenden unter den Palmen Canaans wandelten, umgeben von den Merkmalen einer hohen Cultur, ist offenbar ein viel Vornehmerer Mann als die "Abkömmlinge baltischer Piraten" deren nackte Ahnen von Eicheln sich nährten, zu einer Zeit als David Psalmen sang und Salomo den Tempel baute." - Die orientalische Krisis und der Berliner Congreß haben dem Lord Beaconsfield einen Namen gemacht vermöge seiner Klugheit und seinem Geschick, die Verhältnisse auszubeuten, der Name aber wird schwerlich so lange halten, wie das geschichtliche Gedächtniß an die beiden Ereignisse, welche den Mann auf der Höhe seiner Macht gesehen haben.


Politische Rundschau.

Neustrelitz, 9. Mai. Die Wahl unseres Reichstags=Abgeordneten, Herrn Vicelandmarschalls von Dewitz=Cölpin, ist dem Antrage der Wahlprüfungs=Commission entsprechend vom Plenum des Reichstages für gültig erklärt worden; desgleichen ist auch die Wahl des Grafen von Plessen im 4. Mecklenburg=Schwerinschen Wahlbezirk für gültig erklärt, und somit der viele Staub, den die beiden Proteste aus Mecklenburg aufzuwirbeln sich angelegen sein ließen, endlich beseitigt.
Deutschland. Wir sind in eine Lage gerathen, in welcher das scheinbar kleine und Geringfügige unversehens zur größten Schwierigkeit und Gefahr und zur inneren Krisis heranwächst. Die brennende Hamburger Zollfrage ist der neueste Beweis. Der Streit über die Grenze zwischen dem deutschen Zollgebiet und dem Hamburger Freihafengebiet hat rasch den schwersten Verlauf genommen. Die letzten Tage des Reichstages (er wurde am Montag den 10. Mai geschlossen) sind darauf zu den schwersten, sorgen=

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vollsten und vielleicht verhängnisvollsten geworden. Fürst Bismarck hat diese Wendung durch sein Auftreten in dem Reichstag am 8. Mai herbeigeführt. Er hat das Wort über Hamburg (eigentlich über die Zollgrenze auf der Elbe) ergriffen und dieses Wort klang in vielen Stücken wie eine schwere Klage über den mächtig wachsenden Partikularismus, über den sichtlich schwindenden Einheits= und Reichsgedanken und ein schweres Abschiedswort. Der Kanzler erklärte, nur der Bundesrath habe über die Zollgrenze zu entscheiden, weder Hamburg, noch der Reichstag habe in diese rein technische Sache hineinzureden, sie sei keine Verfassungsfrage und dürfe kein Verfassungsstreit werden. Das abnehmende Rechtsgefühl, die immer matter werdende Begeisterung für das Reich trage die Schuld an der Verkennung der Sache. Er stehe auf dem Platze wo man die Abnahme des Gefühls für das Reich am meisten spüre; der Partikularismus und der Kampf der Parteien sei gewachsen und kümmere sich wenig darum, ob die gemeinsame Verfassung all das aushalte, man halte die Verfassung entweder zu stark oder mache sich nichts daraus, wenn sie leide. Obgleich er schwer leide, sei er doch noch einmal in den Reichstag gekommen, um zu ihm zu reden und noch einmal Zeugniß abzulegen für den gemeinsamen nationalen Gedanken und gegen den Partikularismus. Und wenn er es heute vielleicht zum letzten Male als Kanzler thun könne, so hoffe er, wenn Gott ihm das Leben lasse, später als Abgeordneter die großen Gedanken zu vertreten, die vor 10 Jahren beinahe alle begeisterten. Daraus, das Delbrück, früher sein thätigster und tüchtigster Mitarbeiter an der Aufrichtung des Reiches, jetzt Arm in Arm mit dem Centrum und den Partikularisten (in der Hamburger Frage) gehe, das zeige ihm den mächtigen Fortschritt, den der Partikularismus gemacht. Er schildert nun die Parteien im Reichstage, vor allem das Centrum als die größte, best geleitete und einflußreichste Partei, die fast in allen Fragen gegen die Regierung gestimmt habe, die eine verhängnißvolle Rolle spiele und die immer noch keinen Frieden machen wolle. Alle Oppositionsgelüste der andern Parteien, sogar der Conservativen und liberalen, finden an dieser Partei eine Stütze und Bundesgenossen. An alle Parteien sich wendend Schloß er: Sie spielen ein für unsere Ruhe bedenkliches Spiel, wenn Sie darauf speculiren, Unfrieden unter den Regierungen zu stiften. Ich habe den Kampf für die deutsche Einheit nahezu 30 Jahre geführt, zuerst am Bundestage und 18 Jahre als Minister, ich weiß wie schwer es mir geworden ist. Ich fürchte, 18 Jahre Minister ist zu viel, zu viel Wünsche habe ich unerfüllt gelassen, zu vielen Leuten Bitten abschlagen müssen und mit zu vielen Parteien gekämpft, um nicht viel Feinde zu haben. Ich habe gelebt und geliebt, gefochten auch. Ich würde gerne gehen, das Einzige, was mich hält, ist der Wille des Kaisers, den ich in seinem hohen Alter nicht verlassen will; ich selbst bin müde, todtmüde. Nach mir ist nur eine Regierung möglich, die den Ansprüchen des Centrums und der Conservativen genügt, ein Cabinet, das sich entschließt, nach Canossa zu gehen. Einen anderen Weg giebt es nur, wenn sich die liberalen Parteien entschließen, der Heerfolge des Centrums für immer zu entsagen. Wenn nicht, so sieht es trübe mit der Zukunft aus. Ich habe Deutschland mit dem Aufwand aller Lebenskraft begründen helfen, ich kann aber nicht mehr wirken, wenn Jeder sich berechtigt glaubt, das Werk eines Lebens zu untergraben. -
Am Montag Abend 9 Uhr ist die Reichstagssession geschlossen worden, ohne Sang und Klang - Mißmuth und Verstimmung herrscht auf allen Seiten; die Regierung und die Parteien partizipiren an dem tiefgreifenden, allgemeinen Unmuth. Die Regierung hat keine feste Majorität im Parlament, keine einzige Partei, die voll und ganz für sie einsteht. Keine einzige Partei ist mit ihr zufrieden und umgekehrt auch die Regierung mit keiner Partei. Fürst Bismark sah in den Wochen ein Ideal nach dem andern sinken, Quittungssteuer, Samoa=Vorlage, Tabaksmonopol, alles, was dem Reichskanzler recht eigentlich am Herzen zu liegen schien, wurde vom Reichstage abgelehnt. So ist man denn am Montag Abend unter allseitigem Mißvergnügen auseinander gegangen.
Das Berliner Hofmarschallamt hat nach Kiel die Weisung ergehen lassen, das dortige Schloß, welches die letzten Jahre von dem früheren Oberpräsidenten v. Scheel=Plessen bewohnt worden, für den demnächst von seiner zweijährigen Seereise heimkehrenden Prinzen Heinrich einzurichten. Für die Renovirung des Kieler Schlosses sind 60,000 M. angewiesen worden. Im Herbst soll Prinz Heinrich in Kiel seine Residenz aufschlagen.
Dem verstorbenen König von Hannover soll ein Denkmal in der St. George's Kapelle des Windsorschlosses errichtet werden. Es wird beabsichtigt, demselben den Platz zwischen dem Grabmal der Prinzessin Charlotte und dem nördlichen Eingange zu geben.
Alle Anstrengungen, welche in Preußen zur Erlangung der Erlaubniß für Leichenverbrennung gemacht werden, sind vergeblich, da ein deshalb getroffener Beschluß des gesammten Staatsministeriums diese Art der Leichenbestattung verbietet.
Oesterreich. Wie man aus Pest schreibt, soll des Kronprinzen Rudolfs Hochzeit - der Tag ist indeß noch nicht bestimmt festgestellt - im Februar 1881 stattfinden. In der Nähe von Buda Ofen wird eine Villa für den Kronprinzen erbaut, in der er und seine Gattin den Sommer verleben, während sie im Winter in Wien und in Prag leben werden.
England. Man kann es gewissermaßen als einen Beweis für die allgemeine Hebung der Industrie ansehen, daß in den Bergwerksdistrikten Englands wieder Strike in größerem Umfange inscenirt werden.
Rußland. Einen wie regen Antheil die russische Gesellschaft an der inneren Lage Rußlands nimmt, kann man daraus ersehen, daß in der obersten Exekutivkommission bis jetzt 250 Projekte über die Verbesserung Rußlands in allen Hinsichten eingegangen sind. Welche Art auch diese Projekte sein mögen, so werden sie unzweifelhaft ein bedeutendes Material bieten, um die schwachen Seiten des russischen Staatslebens beurtheilen zu können.
Amerika. In Cuba ist einmal wieder ein Flibustieraufstand in Sicht. Der Generalgouverneur hat telegraphisch nach Madrid gemeldet, er sei einer Verschwörung auf die Spur gekommen, welche auf die Störung des Friedens in Mayari im westlichen Departement abzielt. Gleichzeitig sollten Flibustier=Expeditionen in Kay West und Nicaragua ausgerüstet werden. Er habe 53 der Rädelsführer und andere verdächtige Persönlichkeiten verhaften lassen und eine starke Truppenmacht concentrirt, um den Widerstand zu erdrücken. Die Ordnung sei nicht gestört worden.


Anzeigen.

Zum öffentlich meistbietenden Verkaufe des Landreitergehöftes c. p. zu Schlagsdorf steht ein Termin auf

Sonnabend den 29. ds. Mts.
Vormittags 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Domainen=Amte an, wozu Kaufliebhaber hierdurch mit dem Bemerken geladen werden, daß die Besichtigung des Grundstücks nach vorgängiger Meldung beim Landreiter Krüger in Schlagsdorf jederzeit freisteht, und daß die Verkaufsbedingungen im Termine bekannt gemacht werden, auch in der hiesigen Registratur eingesehen werden können.
Schönberg, den 8. Mai 1880.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Zur Ausloosung der Geschworenen, welche für die am 3. Juni d. J. bei dem hiesigen Landgerichte beginnenden Sitzungen des Schwurgerichts in die Spruchliste aufzunehmen sind, habe ich auf

Sonnabend den 15. Mai 1880
Vormittags 12 Uhr

eine öffentliche Sitzung des Großherzoglichen Landgerichts in dem Sitzungszimmer der Civilkammern anberaumt.
Güstrow, den 11. Mai 1880.

Der Präsident des Großherzoglich Mecklenburg Schwerinschen Landgerichts.
von Amsberg.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 38 Seite 3]

Antragsmäßig soll über die auf dem Schönberger Stadtfelde im Köppenmoor zwischen den Grundstücken der verehelichten Creutzfeldt geb. Greif und des Böttchers Maaß belegene Wiese in Größe von circa 2 1/2 Scheffel Aussaat des Bäckermeisters Johann Peter Hinzelmann hieselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend den 24. Juli d. Js.
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen Besitzer als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einein mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 8. Mai 1880.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.     


Antragsmäßig soll über die zu Herrnburg belegene Büdnerei Nr. 27 des Schmieds L. Brockmann daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend, den 24. Juli d. Js.
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 10. Mai 1880.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.     


Das Konkursverfahren über das Vermögen des Handelsmannes Ratzeburg hieselbst ist nach stattgehabtem Schlußtermine heute aufgehoben worden.
Schönberg den 7. Mai 1880.

Großherzogliches Amtsgericht.
v. Pentz, Dr. jur.

H. Diederich.     


Zwangsversteigerung.

Zur öffentlichen Zwangsversteigerung der zur Debitmasse des Pferdehändler Carl Ohls sen. zu Schönberg hierunter näher bezeichneten und beschriebenen Grundstücke wird auf Antrag des Concursverwalters Rechtsanwalt Dufft zu Schönberg der erste Verkaufstermin auf

Dienstag den 25. Mai 1880
Vormittags 10 Uhr

und der Ueberbotstermin auf

Dienstag den 15. Juni 1880
Vormittags 10 Uhr

vor dem unterzeichneten Gerichte Sessionszimmer I. hiemit anberaumt.
In dem ersten Verkaufstermine sollen die Verkaufsbedingungen, deren Entwurf 14 Tage vorher auf der Gerichtsschreiberei zur Einsicht ausgelegt sein wird, endgültig festgestellt werden.
Die Besichtigung der Grundstücke ist nach zuvoriger Meldung beim Rechtsanwalte Dufft gestattet.
Schönberg, den 15. März 1880.

Großherzogliches Amtsgericht.
v. Pentz, Dr. jur.

H. Diederich.     

Beschreibung des Grundstücks.

I. Das an der Hinterstraße sub Nr. 72 belegene Grundstück, bestehend aus einem von Fachwerk erbauten einstöckigen Wohnhause, welches sieben heizbare Zimmer, zwei Küchen und einen Keller enthält, einem als Pertinenz dazu gehörigen Erbpachtackerstück auf dem Osterfelde in Größe von circa 3 Scheffel Aussaat,
einem dahinterliegenden Garten von circa 60 []Rth. und
drei zur Aufnahme von Feuerungsmaterial, Vieh und Futter eingerichteten Hintergebäuden.
II. Das circa zwei Scheffel große auf dem Schönberger Stadtfelde zwischen Schwedt und Fick belegene, und
III. das gleichgroße im s. g. Galgenmoor zwischen Fick und Freitag belegene Wiesenstück.


Der Hauswirth Heinrich Böttcher zu Rieps ist wegen Verschwendung durch Beschluß des Amtsgerichts vom 11. Mai 1880 entmündigt worden.
Schönberg, den 12. Mai 1880.

Großherzogliches Amtsgericht.
v. Pentz, Dr. jur.

H Diederich.     


Gestohlen zu Lauen von der Bleiche der Holländerfrau Mahncke.

In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag voriger Woche, dem 6./7. dieses Monats,

1 weiß gehäkelte Komodendecke
1 weißer Piquet=Unterrock
1 weißes Paletot=Tuch
2 weiß leinene Taschentücher.
Vor Ankauf der gestohlenen Gegenstände wird gewarnt, und sind Anzeigen über den muthmaßlichen Thäter an den Amtsanwalt in Schönberg zu richten.
Schönberg den 10. Mai 1880.

Der Amtsanwalt.
                          W. v. d. Lancken.


Auction.

Am Dienstag den 18. Mai d. J. von Morgens 10 Uhr an sollen im Gastwirth Boye'schen Locale in Schönberg

Zimmergeräthschaften, Mannskleidungsstücke, Schreibsecretair, Spiegelschrank, 4 Antheilsscheine zum hiesigen Schützenhause, 200 Flaschen und verschiedene andere Gegenstände
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Geschäfts=Eröffnung.

Einem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich am heutigen Tage ein

Material-, Eisen-, Kurzwaaren-, Porzellan-Geschäft,

sowie eine
Flaschen-Bier-Handlung und Gastwirthschaft
eröffnet habe, und bitte um geneigten Zuspruch.
                                                    Ergebenst
                                                    W. Wieschendorf.
Schönberg den 11. Mai 1880.


Für Zahnleidende!

Einem Hohen Adel und hochgeehrten Publikum zur gefälligen Nachricht, daß Unterzeichneter in allen zahnärztlichen Angelegenheiten, täglich von Morgens 9 bis Nachmittags 6 Uhr und des Sonntags von 11 bis Nachmittags 4 Uhr zu consultiren ist.

                                    Hochachtungsvoll
                                    August Eduard Spelling,                                     approbirter Zahnarzt.
                                    Lübeck, den 5. Mai 1880.
                                    Königstraße 670.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 38 Seite 4]

Der Ausverkauf der Heinrich Creutzfeldt'schen Manufacturwaarengeschäfts wird fortgesetzt, und wird dem geehrten Publikum besonders noch Kleiderstoffe von 25 Pfennig (Mecklenburg). an pr. Elle, leinen Drells, eine große Parthie Jacconets Elle 10 Pfennig (Mecklenburg)., weiß Halbleinen von 10 Pfennig (Mecklenburg). an per Elle und noch manches andere zu enorm billigen Preisen empfohlen.

Schönberg im Mai 1880.


Vom 10. Januar bis heute sind nachstehende Schäden bei unserem Verein angemeldet:

  1. vom Hauswirth Möller=Klocksdorf 1. Pferd - 450 Mark
  2. vom Ackerbürger J. Burmeister hier 1. Pferd - 100 Mark
  3. vom Hauswirth Wigger=Grieben 1. Kuh - 120 Mark
  4. vom Hauswirth Greif=Herrnburg 1 Pferd - 150 Mark
  5. vom Arbeitsmann Wulff=Menzendorf 1 Kuh - 120 Mark
  6. vom Büdner Jabs=Hilgenland 1 Kuh - 120 Mark
  7. vom Hauswirth Beckmann=Cronscamp 1 Starke - 120 Mark
  8. vom Hauswirth Oldörp=Pahlingen 1 Pferd - 100 Mark
  9. vom Hauswirth Möller=Lindow 1 Pferd - 100 Mark
10. vom Büdner Meier=Mahlzow 1 Kuh - 135 Mark
11. vom Hauswirth Wigger=Lockwisch 1 Füllen - 100 Mark
12. vom Schulzen Bollow=Campow 1 Pferd - 600 Mark
13. vom Ackerbürger P. Burmeister hier 1 Kuh - 135 Mark
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Verluste etc. einen Beitrag von 70 Pfennig pro 100 Mark Versicherungssumme am

Donnerstag, den 20. Mai Morgens 10 Uhr

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 10. Mai 1880.

Direction des Viehversicherungs=Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg.


Jürgensen & Robschuld,
717 Lübeck, große Burgstraße 717.
Vollständiges Magazin
von Haus= und Küchengeräthen,
Lager von Werkzeugen, Eisen- und Kurzwaaren.


Scheibenschießen
nach guten Gewinnen am 2. und 3. Pfingsttage.

Ein Satz von 3 Schüssen 1 M., Büchsen und Schießbedarf wird geliefert.
Am 2. Pfingsttage findet zugleich Tanzmusik statt. Hierzu ladet freundlichst ein

J. Michaelsen,     
Gastwirth.          

Selmsdorf.


Da ich mein Geschäft wieder vollständig eingerichtet habe, zum Wolle kratzen, spinnen Strickgarn und Wollenzeug machen, so bitte ich meine geehrten Freunde und Gönner mich mit zahlreichen Aufträgen beehren zu wollen, indem ich reelle und gute Arbeit verspreche. Meine Wohnung ist in der Hinterstraße Nr. 75.

Achtungsvoll                  
J. Voss. Tuchmachermeister.     


Zu Michaelis

sind 2 Wohnungen zu vermiethen bei Wwe. Fick vor dem Siemzer=Thor.


ff. Schwz. Käse pr. Pfund 1,05 M.
ff. Holl. Käse pr. Pfund 1,00 M.
ff. Harzer Käse pr. Stück 5 Pfennig (Mecklenburg).
ff. Strasburger=Schachtel=Käse pr. Pfund 1,00 M.
ff. Neufchateller Käse Stück 30 Pfennig (Mecklenburg).
ff. echter Limburger Käse Pfund 60 Pfennig (Mecklenburg).
                 sowie
Ia. Elb=Caviar Pfund 2,00 M.
echte Christiania Anchovis
1 Dunker 7 Pfund 4,00 M.
1/2 Dunker 4 Pfund 2,40 M.
empfiehlt franco pr. Nachnahme

W. Meyer, Lübeck.      
Ob. Fleischhauerstrasse.     


Ein gut erhaltener Bauwagen, auch zum Milchwagen sehr gut passend, steht preiswürdig zu verkaufen bei

J. Bockwoldt,               
Schmiedemeister.     


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 38 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 38 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 14. Mai 1880.


Schönberg i. M., 10. Mai. Nachdem bereits ein Jahr lang, seit Michaelis 1878, in unserer Mädchen=Schule eine Schul=Sparkasse bestanden hatte und die Einrichtung sich bis dahin bewährt hatte, wurde auch in der hiesigen Bürgerknabenschule mit Anfang November 1879 eine Schul=Sparkasse eingerichtet. Daß der Erfolg als ein günstiger bezeichnet werden darf, läßt die folgende Uebersicht leicht erkennen. Von den 168 Schülern der vier Klassen haben bis Ostern d. J. 77 Schüler Einlagen gemacht, nämlich 723 Einlagen unier 50 Pfennig (Mecklenburg). (von 5 Pfennig (Mecklenburg). an), 167 Einlagen v. 0,50-1.00 M., 54 E. v. 1-2 M. 2 E. v. 2-3 M., 3 E. v. 3-4 M., 1 E. v. 4 M. und 1 E. v. 7 M.., zusammen: 951 Einl. im Betrage von 295,50 M. Davon sind an abgehende Schüler die Beträge ihrer Sparbücher mit 20,20 M. zurückgezahlt worden. Es beträgt mithin das Vermögen der Schulsparkasse zu Ostern d. J. 275,30 M., welche bei der Schönberger Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt belegt stehen. Die Verwaltung geschieht nach folgenden Grundsätzen: 1) Die Verwaltung besorgt unentgeltlich ein Lehrer der Bürgerknabenschule (gegenwärtig Hr. Lehrer Warncke) unter seiner Verantwortlichkeit. - 2) Jede Woche an einem bestimmten Tage (etwa 40 mal im Jahre) werden Ersparnisse, und zwar nur zum Betrage von 5, 10, 15, 20 . . . . Pfennig (Mecklenburg). angenommen - 3) Jeder Einleger hat ein "Sparbuch", welches auf dem Umschlage den Namen des Schülers und die Nummer des Hauptbuches enthält. - 4) Der verantwortliche Lehrer trägt mit Angabe des Datums die gemachte Einlage in das Sparbuch des Schülers ein, während gleichzeitig ein College die Eintragung in das Hauptbuch beschafft. - 5) Der wöchentliche Betrag der Einlagen wird sodann bei der hiesigen Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt belegt. - 6) Auf jede volle Mark, welche ein Schüler zu Ostern erspart hat, werden nach einem Jahre Zinsen berechnet, und zwar in der Weise, daß die zu Antonii desselben Jahres auf die Gesammtsumme der Einlagen fallenden Zinsen (nach Abzug der geringen Unkosten) gleichmäßig vertheilt auf jede volle Mark, dem Sparbuche des Schülers zugeschrieben werden. - 7) Jedem von der Schule abgehenden Schüler wird auf sein Verlangen der Betrag seines Sparbuches entweder baar ausgezahlt, oder ihm über den Betrag ein Sparkassenbuch der Schönberger Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt besorgt, in beiden Fällen nur unter Rückgabe des mit des Schülers Quittung versehenen Sparbuches. - Bei der Sparkasse der Mädchenschule betrug die Gesammtsumme der Einlagen im vergangenen Schuljahre 1166,35 M. An abgehende Schülerinnen wurden zurückgezahlt 233,10 M. und 2,55 M. Zinsen (3 1/2 pCt. mit Abrundung auf 5, 10, 15 u. s. w.). Das Vermögen der Sparkasse ist durch Einlagen und zugeschriebenen Zinsen von 480,60 M. zu Ostern 1879 auf 1362,85 M. zu Ostern d. J. gestiegen. Davon sind 1170 M. bei der Ratzeburger Sparkasse, 150 M. bei der hiesigen Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt belegt. Bei der Berechnung der Zinsen ergab sich nach Abzug der geringen Unkosten ein Ueberschuß von einigen Mark, welcher für die Schülerinnenbibliothek verwendet wurde. Bemerkt mag noch werden, daß von einer der abgehenden Schülerinnen 10 Pfennig (Mecklenburg)., von einer andern 50 Pfennig (Mecklenburg). der Schülerinnenbibliothek geschenkt wurden.
- Bützow, 5. Mai. Der "N. Z." wird von hier geschrieben: "Vor einigen Tagen hat der Wirthschafter August Buhlert, welcher am 18. März d. J. wegen vorsätzlicher Tödtung der Wirthschafterin Auguste Schröder zu Kotzow, Amts Mirow, vom Schwurgericht zu Güstrow zu 9 Jahren Zuchthaus und Aberkennung der Ehrenrechte auf 5 Jahre verurtheilt wurde, auf Dreibergen seine That eingestanden. Es ist also an dem weitverbreiteten Gerüchte, als sei der etc. Buhlert unschuldig bestraft und eine andere Persönlichkeit habe, von Gewissensbissen getrieben, sich nachträglich als den Mörder bekannt, nichts Wahres."
- Man schreibt aus München: Er war Sänger, sie die Tochter eines ehrenwerthen Bürgers und Bäckermeisters jener ehrsamen Stadt, in der einst ein Fürstlicher Kaufmann vor den Augen seines Kaisers und Schuldners eine werthvolle Schuldverschreibung auf wohlriechendem Holzfeuer verbrannte. Sie liebten sich und wollten sich heirathen. Lieschen sprach von ihrem Liebsten zum gestrengen Vater, der aber wies sie barsch ab und sagte, er werde niemals seine Tochter einem jener liederlichen Subjecte zum Weibe geben, die zur Kurzweil des Publikums auf dem Theater allerlei Possen treiben. Lieschen weinte, flehte; vergebens, der Vater blieb unerbittlich. Aber die Liebenden wollten nicht von einander lassen. Bald nach diesem Auftritte kam ein schmucker Geselle zum Meister Bäcker und frug um Arbeit an. Dem Meister gefiel der lustige Bursche, und dieser wurde eingestellt. Unser junger Geselle arbeitete wacker darauf los, knetete Teig, buk Brot und sang wohl auch ein Liedchen, dem die Mitgesellen und endlich gar der Meister selbst gerne lauschten. Eines Abends stand unser schmucker Geselle mit Lischen kosend und küssend im dunklen Thorwege; sie herzten sich ein rechtes. Da kam der Meister und Vater plötzlich und früher wie gewöhnlich vom Löwenbräu nach Hause und überraschte die Beiden, die erschrocken auseinander fuhren. Aengstlich gewärtigte Lieschen des strengen Vaters Zorn, doch zu des Mädchens freudigem Erstaunen zürnte der Alte nicht, sondern sprach: "So ist's recht; ein ehrlicher rechtschaffener Geselle mag mir auch als Schwiegersohn lieb und werth sein." Lieschen lief mit dieser frohen Botschaft schnurstracks zu ihrem Schatz; der steckte sich am nächsten Morgen in seine Feiertagskleider, sprach in des Meisters guter Stube vor und hielt um seines Lieschen Hand an, die ihm auch gewährt wurde. Wenige Wochen darnach fand die Hochzeit statt und acht Tage darauf ging unser Pärchen nach der Residenzstadt, wo der junge Ehemann sein Engagement an der königlichen Oper wieder antrat. Der schmucke Bäckergeselle war kein Anderer, als der Sänger, von dem der gestrenge Vater nichts wissen wollte. Der Papa Bäckermeister war überlistet, gab sich aber gern damit zufrieden und spricht jetzt mit Stolz von seinem Schwiegersohn, dem königlichen Hofopernsänger in München, der sich nicht allein auf's Singen, sondern auch auf's Brotbacken versteht.
- Eine Schmuggel=Geschichte. Am 18. April beschäftige sich die Strafkammer zu Altona mit einer netten Schmuggelbande: nicht weniger als 7 polnische Juden waren des komplotmäßigen Schmuggels angeklagt. Der Zollbehörde in Harburg war im Februar d. J. die Anzeige zugegangen, daß eine Anzahl polnischer Juden, die täglich zwei Mal dort auf der Eisenbahn von Hamburg einträfen, sehr korpulent in den Gasthof zu den "Drei Kronen" zu Harburg gingen und sehr dünn wieder herauskämen, worauf sie mit dem Dampfboot wieder zurückkehrten. Zwei Zollbeamte fanden sich am 23. Februar auf dem Bahnhofe ein und sahen nun wie zuerst 8-10 polnische Juden in langen Röcken oder Pelzen ankamen. Ihre Zahl vergrößerte sich dann auf 17. Dieselben gingen in die Revisionshalle, begaben sich, nachdem sie dort abgefertigt waren, in die Wartesäle und fuhren dann nach Hamburg. Die Zollbeamten wagten noch nicht, die Verdächtigen anzuhalten, sondern beschränkten sich darauf, sie beobachten zu lassen, wodurch sie erfuhren, daß die polnischen Juden in den "Drei Kronen" wohin sie sich begaben, mit großer Geschwindigkeit jeder 6 Röcke, die sie unter ihren eigenen langen Röcken übereinander getragen, verstohlen abgeworfen hätten und dann zum Dampfschiff geeilt seien. In den "Drei Kronen" wurden die zurückgelassenen Röcke von anderen polnischen Juden in Empfang genom=

[ => Original lesen: 1880 Nr. 38 Seite 6]

men, verpackt und abgesendet. Am nächsten Tage faßten die Zollbeamten die 7 polnischen Juden. Je nach dem stärkeren oder geringeren Grade ihrer natürlichen Beleibtheit trugen sie je 5 bis 7 verschiedene alte Röcke, vom eleganten Frack bis zum schwersten Paletot übereinander, so daß auf jeden Einzelnen 6 Röcke kamen. Die Vernehmung der Angeklagten rief viele heitere Scenen hervor. Die 7 Angeklagten sprudelten förmlich in ihrem Jargon über, und der Präsident ließ ihnen volle Redefreiheit bis zur Ermüdung. Einer der Verurtheilten, der angebliche "Macher", wurde zu 1 Jahr 4 Monaten Gefängniß verurtheilt, die übrigen erhielten je 6 Wochen Gefängniß.


Dem im Schützenhause wohnenden Weichensteller Horstmann ist die Beaufsichtigung und der Schutz der Anpflanzungen beim Kapellenteiche und aus dem Baubrink übertragen.
Schönberg, den 10. Mai 1880.

Der Vorstand des Verschönerungs=Vereins.


Das Gehen durch die Wittwengärten, sowohl am Tage wie auch Nachts ist bei Strafe verboten.
Carlow, den 5. Mai 1880.
H. Pumplün.     
H. Hamann.      


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