[ => Original lesen: 1876 Nr. 14 Seite 1] Die Maulfäule unter den Kühen des Hauswirths H. Lühr in Kl. Mist ist erloschen.
Schönberg, den 16. Februar 1876.
Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
v. Arnim.
Bekanntmachung.
An Stelle des antragsmäßig aus seinem Amte ausgeschiedenen Schulzen Burmeister zu Kleinfeld ist der Schulze Kähler zu Kl. Siemz zum Mitgliede des Districts=Vorstandes für die Auswahl der Mobilmachungspferde im Districte der Vogtei Schönberg bestellt.
Schönberg, den 15. Februar 1876.
Der Großherzogl. Bezirks=Commissarius für das Fürstenthum Ratzeburg.
In Vertretung:
K. Knebusch.
Schönberg. "Wenn Jemand anonyme Briefe bekommt, so erwartet und fordert man von ihm, daß er sie in den Papierkorb wirft, und Jedermann ist darüber einig, daß das ein ganz ehrloses Gewerbe ist, anonyme Injurien und Verleumdungen zu machen", das sind beherzigenswerthe Worte eines Mannes, der in dieser Sache kompetent sein dürfte, des deutschen Reichskanzlers Fürsten von Bismarck, und der Unterzeichnete beruft sich gerne auf dieselben zur Rechtfertigung dafür, daß er bisher so gar keine Notiz von den mancherlei anonymen Zuschriften genommen hat, die ihm übersandt worden sind, ja daß er sogar des Schmutzes nicht geachtet hat, mit dem er beworfen worden ist, denn das alles hat ihn nicht beleidigen können, weil es aus "ehrloser" Quelle stammte; und derselbe hat sich nur gewundert, daß hier die "Ehrlosigkeit" noch in erhöhter Potenz aufgetreten ist, da in manchen jener Kundgebungen, die übrigens wahrscheinlich alle von ein und derselben Persönlichkeit ausgegangen sind, durch falsche Namenszeichen, wie "W. H." oder "C. E." u. s. w. der Verdacht auf unschuldige Personen gelenkt werden sollte! - Fürst Bismarck fährt aber fort in seiner letzten großen Reichstagsrede: "Sowie sie (die Injurien) gedruckt sind, ist das mit einem Male etwas ganz anderes, da ist es die Stimme der öffentlichen Meinung, die man beantworten muß, während es doch dieselbe ehrenrührige, unbewiesene, anonyme Verleumdung ist." Das ist leider gleichfalls wahr; und darum kann ich heute nicht mehr schweigen, nachdem jene bekannte Korrespondenz im Kladderadatsch gestanden hat, die sich noch obenein an eine falsche Adresse richtet. Es kann hier nicht meine Absicht sein, mich mit der Unverschämtheit jenes Blattes abzufinden, denn "wer Pech anfaßt, besudelt sich", sondern die Absicht dieser Zeilen ist, dem Urheber jener Korrespondenz, der sehr wahrscheinlich mit dem Urheber aller übrigen Kundgebungen identisch ist, und der sich zu den "Gebildeten" zählt, zu bedenken zu geben, daß er in seiner letzten That die "Ehrlosigkeit" seiner Handlungsweise nicht nur in den Komparativ, sondern in die dritte Potenz, in den Superlativ, erhoben hat, indem derselbe nicht nur in bereits bekannter Weise den Verdacht auf einen bekannten Ehrenmann zu lenken sucht, der solcher "ehrlosen" Handlung nicht fähig ist, sondern auch sogar, obgleich er wußte, daß ich der Verfasser der ihm misliebigen Artikel bin, seinen hinterlistigen Angriff gegen den Verleger dieses Blattes richtete. Das ist - und ich meine, jeder anständige Mann wird mir beipflichten - eine Erbärmlichkeit, die man einem "gebildeten" Manne nicht zutrauen sollte.
Uebrigens erkläre ich bei dieser Gelegenheit öffentlich, daß ich weder im Dienste irgend einer Partei stehe, noch auch, wie es geflissentliche aber unwahre Ausstreuungen glauben machen wollen, im Dienste der Regierung schreibe oder in ihrem Interesse schreiben müsse, denn die Hauptbedingung bei Uebernahme meines Amtes war, daß ich "nach keiner Seite hin vinkuliert sei" - das Interesse der Landesregierung zu wahren, soweit es möglich und mir der Wahrhaftigkeit vereinbar ist, versteht sich ja bei einem echten und aufrichtigen Patrioten, der sein Vaterland lieb hat, ganz von selbst -; vielmehr ist die oberste Norm für meine Artikel stets die gewesen, und wird es sein, so lange ich den politischen Theil dieses Blattes zu redigiren habe, daß ich die Thatsachen im Lichte der objektiven Wahrheit darzustellen suche, unbekümmert um jede andere Rücksicht. Das ist auch der Grund, warum ich nothwendig kämpfen muß gegen jede Partei und vornehmlich gegen die jetzt herrschende Partei des Liberalismus, denn jede Partei knechtet das Gewissen des Einzelnen; und der Liberalismus thut's mehr als jede andere. Daß ich's dabei nicht Allen recht machen kann, weiß ich sehr wohl; und daß ich mich im einzelnen Falle irren kann trotz meiner besseren Absicht, weiß ich leider auch, denn nicht überall ist die Wahrheit mit Händen zu greifen. Aber eben deswegen bin ich auch jedwedem und jederzeit zu jeder anständigen Diskussion über streitige Fragen gerne bereit und werde mich der Wahrheit nie verschließen. Fr. W. Konow.
Politische Rundschau.
Mecklenburg. Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg=Schwerin, der gegenwärtig in Petersburg weilt, ist dem "St. Petersb. Herold" zufolge von einem Unfall betroffen worden, der leicht schlimme Folgen hätte haben können, da derselbe auf einer Bärenjagd von einem vorbei=
[ => Original lesen: 1876 Nr. 14 Seite 2]fahrenden Schlitten im Gesichte blutig verletzt worden ist. Doch ist, wie versichert wird, die Verwundung nur eine leichte gewesen und bereits vollständig wieder geheilt.
Deutschland. Das Tagesereigniß, daß überall besprochen wird, ist noch immer die kürzlich im Reichstage gehaltene wichtige Rede des Reichskanzlers Fürsten von Bismarck. Auch der "Moniteur universel", das Organ des französischen Ministers des Aeußern, des Herzogs von Decazes, bespricht dieselbe und nennt sie die bedeutendste und interessanteste unter allen, die seit 1871 gehalten seien. Zwar komme dieselbe 10 Monate zu spät, denn schon im Mai vorigen Jahres hätte sie Europa beruhigen sollen; aber auch jetzt noch sei sie dankenswerth, denn sie bewirke, daß das Streben nach Frieden und nach Aufrechterhaltung desselben endlich als die Sache aller Regierungen betrachtet werden dürfe.
In Betreff der Strandung des Dampfers "Deutschland" hat das englische Gericht endlich sein Urtheil gesprochen, und danach erscheint der Kapitain desselben, Birkenstein, der übrigens allgemein als einer der tüchtigsten Seemänner gerühmt wird, nicht ganz frei von Schuld, wie sehr derselbe auch mit den überaus ungünstigen Umständen zu entschuldigen sein dürfte. Die Sache wird in Folge dessen, wie die "Wes. Z." erfährt, auf Antrag der Staatsanwaltschaft zu Bremen Gegenstand einer strafrechtlichen Untersuchung werden.
Auf Wunsch amerikanischer Bürger und Gesellschaften ist die deutsche Reichsregierung offiziell angegangen worden, vor der Auswanderung nach dem Süden der Vereinigten Staaten, zumal nach dem Staate Louisiana, zu warnen. Zu gleicher Zeit warnt aber auch der evang.=luth. Pastor Ruperti in Newyork auf's dringendste vor der Auswanderung nach den Nordstaaten. "Es ist herzbrechend", schreibt derselbe, "und zugleich zum grimmig werden, wenn man die leichtfertigen Schaaren beobachtet, die so gedankenlos auswandern und sich und die Familie in das gräßlichste Unglück bringen."
Für die Ausstellung in Philadelphia sind bis jetzt aus Deutschland an 1100 Aussteller angemeldet, wovon 1000 der Industrie, die übrigen den verschiedenen Kunstbranchen angehören.
Preußen. Das Abgeordnetenhaus hat am Montag seine Thätigkeit wieder aufgenommen. Die wichtigste unter den demselben zugegangenen Vorlagen ist die vom Könige bereits bestätigte Synodalordnung, gegen die übrigens im Lande wie in Abgeordnetenkreisen eine lebhafte Agitation bestehen soll. Dem Liberalismus ist dieselbe natürlich noch nicht liberal genug. - Gestern haben die Budget=Verhandlungen begonnen.
Das preußische Abgeordnetenhaus wird in dieser Session voraussichtlich der Schauplatz eines großen Feldzuges gegen die Gründer sein, die bekanntlich das deutsche Volk um viele Millionen betrogen haben. Der Abg. Dr. Lasker hat bekanntlich die Sache angeregt; aber er hat nur Männer der anderen Parteien angegriffen und die Mitglieder der eigenen Partei geschont, während doch die schlimmsten Gründerhelden gerade der liberalen Partei angehören sollen. Ein gewisser Otto Glagau hat ein Buch geschrieben, in welchem ungeheuerliche Thatsachen aufgedeckt werden. Die Sache ist bereits im Abgeordnetenhause angeregt durch eine Anfrage des Abgeordneten v. Derzin, der einen betreffenden Antrag in Aussicht gestellt hat.
Oesterreich. Sämmtliche Landtage der österreichischen Monarchie werden auf den 7. März durch ein Kaiserliches Patent vom 11. d. einberufen.
Großbritannien. Die Berathungen über die Regierungsvorlage wegen Ankaufs der Suez=Kanals=Aktien nehmen das Parlament fast ausschließlich in Anspruch. Im Unterhause beantragte der Schatzkammerkanzler die Bewilligung eines Kredits von 4,080,000 Pfd. St. zur Bezahlung jener Aktien. In 35 Jahren soll die Schuld getilgt sein.
Spanien. Der König Alfons hat am 15. d. M. die Cortes persönlich eröffnet und wollte sich noch am selben Tage zur Armee begeben. Doch ist unterdeß ein heftiger Schneefall eingetreten, der die Operationen der Armee gehindert hat.
Niederlande. Der durch seine Verbindung mit dem in Mainz verurtheilten niederländischen Werber, dem Major Steck stark kompromittierte Generalsekretär im niederländischen Ministerium der Kolonien, Dr. Henny, hat seine Entlassung erbeten und erhalten.
Türkei. Der Sultan hat bereits eine Irade unterzeichnet, in welchem die in der Note des Grafen Andrassy geforderten Reformen gewährt werden. Die zu den vorgeschlagenen Reformen gehörige Verwendung eines Theiles der Einnahmen der Provinzen für die Provinzen selbst soll eine gemischte Kommission regeln.
- Man sollte es kaum glauben, aber es ist so: die Chinesen und Japanesen essen mit Vorliebe dänisches Butterbrod. Die intelligenten und rührigen dänischen Landwirthe versenden jährlich 10,000 Fässer à 100 Kilogramm Butter nach China und Japan, und diese Butter leidet nicht unter dem ungeheuren Seeweg und selbst nicht durch die bedenkliche Linie, die sie überschreiten muß. Dieser Butterhandel trägt dem Lande 36 Mill. Mark ein, was für ein Land von 1,800,000 Einwohner ins Gewicht fällt. Dänemark, Schweden und Norwegen zählen zusammen 7 Millionen Einwohner.
- Bei Revision des Kirchenbuchs zu Frankenhain fand ich folgende Notizen aus der guten alten Zeit, welche vielleicht Manchen interessiren. Im Jahre 1750 erhielt von einer Hochzeit in Frankenhain der Pastor folgende Gaben. "Vor die Proclamation 8 gr., vor die Predigt 1 Thlr., nach der Copulation ein Schnupftuch, welches von der Braut vor dem Altar übergeben wurde. Ein Kuchen und eine Kanne Bier, noto beide Stücke werden am Tag vor der Hochzeit von dem Bräutigam und der Braut überreicht. Ein Stück rohes Rindfleisch nebst einen neuen Kochtopf. Eine Ecke Brod und Eine Kanne Bier nota das vorgehende wird von dem Küchen=Meister und Brautdiener vor angehenden Gottesdienst überbracht. Pastor gehet frei mit zur Hochzeit."
- Ein Metzger in Rödelheim bei Frankfurt nimmt in ein Haus, in dem er ein Schwein zu schlachten hat, seine beiden Kinder, einen Knaben von 8 Jahren und ein Mädchen von sechs Jahren mit. Nach ein paar Stunden geht er zum Frühstück in die Stube und bald kommt ihm sein Söhnchen nachgelaufen und ruft: Vater, ich habe auch geschlachtet! - Der Vater erschrickt, eilt auf den Hof und findet sein Töchterchen, den der Hals mit dem großen Schlachtmesser durchschnitten und der Bauch geöffnet ist. Die Kinder hatten Schlachtens gespielt. Das arme Mädchen ist todt, der Knabe wird ihm nachfolgen; denn der Vater schleuderte ihn in der ersten Wuth mit dem Kopfe an die Wand und er selber soll den Verstand verloren haben.
- "Herr Doctor, ich möchte Ihnen um zwei Tage Urlaub bitten von wegen die Hochzeit von meine Schwester", so sprach der Kutscher am letztvergangenen Donnerstag zu seinem Herrn, dem prakt. Arzte M. in Berlin. Dieser bewilligte gern den Wunsch und machte ihm nur zur Pflicht, am Sonnabend Abend wieder einzutreffen. Friedrich dampfte nach einem Dorfe in der Nähe von Frankfurt a. O. ab. Der Sonnabend kam, aber Friedrich nicht. Aergerlich legte der Doktor, welchem die Pünktlichkeit über Alles geht, sich schlafen. Zwischen 11 und 12 Uhr klingelte es heftig. Wie es sein Beruf erheischt, verließ der Arzt schnell das warme Bett und kleidete sich nothdürftig an. Bis zur Weste war er gekommen, als das Dienstmädchen eintrat und ihm an Stelle der vermutheten Krankenmeldung eine Depesche überreichte. Staunend las der Doktor: "Halten mich fest. - Hochzeit verlängert - Vergnügen großartig - komme Montag. Friedrich." Kopfschüttelnd kroch der Doktor wieder ins Bett.
Anzeigen.
Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der Meierei Wahrsow nebst der Pertinenz Lenschow, welche Johannis d. J. aus der Pacht fallen, ist vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Domainen=Amte Termin auf
[ => Original lesen: 1876 Nr. 14 Seite 3]Sonnabend, den 28. Februar d. J., Vormittags 11 Uhr, anberaumt worden, wozu Pachtliebhaber hiedurch eingeladen werden.
Dem Großherzoglichen hohen Kammer= und Forst=Collegio in Neustrelitz bleibt die Wahl unter den 3 annehmlich Meistbietenden vorbehalten und haben dieselben, falls sie nicht schon Kammerpächter sind, sofort eine Conventionalpön von 3000 Reichs=Mark zu bestellen und sich über ihre bisherige Führung und öconomische Tüchtigkeil, sowie über das zur Annahme der Pachtstücke erforderliche Vermögen auszuweisen.
Die Contracts=Bedingungen können in der hiesigen Amts=Registratur eingesehen und die Pachtstücke, nach zuvoriger Meldung auf dem Hofe Wahrsow, in Augenschein genommen werden.
Schönberg, den 28. Januar 1876.
Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.
Dem Hauswirthe Matthias Hundt zu Klein=Siemz sind nach der von ihm gemachten Anzeige in der Nacht vom 6/7. dieses Monats aus seinem Wohnhause mittelst Einbruchs
ein blauleinener Beutel mit ungefähr hundert Thalern (zumeist Einthalerstücken);
ferner
ein grauleinener Beutel mit drei Einguldenstücken, von denen das eine ein ganz abgegriffenes Gepräge gehabt hat;
sowie
eine Flasche von grünem Glase (s. g. Zwei=Kannen=Buttel) mit einer Quantität Rum,
gestohlen worden.
Wir ersuchen alle resp. Polizei und Gerichtsbehörden um Vigilanz auf das gestohlene Gut und auf den Dieb dienstergebenst.
Schönberg, den 9. Februar 1876.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
A. Dufft.
Die
Ersparniß- u. Vorschuß-Anstalt
in Schönberg
ist an jedem Mittwoch von 8 - 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Das Directorium.
Die am 15. d. M. erfolgte glückliche Entbindung meiner lieben Frau, Dora, geb. Oderich, von einem gesunden Knaben beehre ich mich Freunden und Bekannten ergebenst anzuzeigen.
Wigodda in Westpreußen.
Kurt Marung.
Das Kind.
Tagebuch eines Vaters.
Preis: 3 Mark, geb. in Leinen mit Goldschnitt 4 Mark.
Ueber dieses zu Festgeschenken vorzüglich geeignete Buch brachte die "Gartenlaube" 1875 Nr. 49 einen sehr eingehenden und lobenden Artikel.
Zu beziehen durch alle Sortimentshandlungen, wie von der Verlagshandlung, welche gegen Francoeinsendung des Betrages franco per Post liefert.
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W. Badstein.
Schönberg, v. d. Sabowerstraße Nr. 3.
Ein Mädchen für Küche und häusliche Arbeiten
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ein Mädchen zum Stubenreinmachen und Handarbeit, auch kinderlieb ist, und mitunter die Wartung eines kleinen Kindes übernimmt
Zum 1. Mai gesucht. Näheres Lübeck, untere Johannisstraße 31, und bei Hrn. Lenthe, Grevismühlen, Seestraße.
Gesucht zu Ostern. Ein Sohn ordentlicher Eltern, der Lust hat, das Schuhmachergeschäft zu erlernen, findet unter günstigen Bedingungen freundliche Aufnahme bei
H. Schleuß, Beckergrube 136,
Ecke Fünfhausen, Lübeck.
Zu Neuhof bei Ratzeburg finden zu Ostern d. J. mehrere Arbeiterfamilien unter günstigen Bedingungen Wohnung.
Ebenso werden daselbst zu Ostern 1 Stubenmädchen, 1 Köchin und 2 Meiereimädchen gesucht.
Gesucht zu Ostern ein Nähmädchen, welches schneidern und plätten kann. Lohn nach Uebereinkommen. Zu erfragen in Spehr's Hotel zu Schönberg.
Für Confirmanden
halte ich mein neu assortirtes Lager von Tuchen, Buckskins, Seidenzeugen, Kleiderstoffen in schwarz und farbig, Shawls, Tüchern, Jacquets, Talmas, Unterröcken, Besätzen etc. in großer Auswahl bestens empfohlen.
NB. Ausverkauf einer großen Partie Seidenzeuge und Kleiderstoffe in schönen Farben und neuen Mustern zu sehr billigen Preisen.
Schlagsdorf, im Februar 1876.
H. Siebenmark.
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im Schwerin'schen und Lübschen hat auftragsmäßig zu verkaufen
Schönberg. Wilh. Heincke.
Liebig's Fleischfuttermehl
zur Fütterung von Rindvieh und Schweinen bei
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Fried. Matz.
Lübeck, Breitestrasse 804
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Flachs= und Heeden=
Maschinengarn
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August Creutzfeldt.
Schönberg.
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Ohne Kosten und franco
versenden wir auf Franco=Anfrage einen über 100 Seiten starken, mit vielen Zeugnissen glücklich Geheilter versehenen Auszug aus "Dr. Airy's Naturheilmethode". Jeder, welcher sich von der Vorzüglichkeit des illustr., ca. 500 Seiten starken Originalwerkes (Preis nur 1 Mark, zu beziehen durch alle Buchhandl.) überzeugen will, lasse sich den Auszug von Richters Verlags=Anstalt in Leipzig kommen.
Warnung! Um nicht durch ähnlich betitelte Bücher irre geführt zu werden, verlange man ausdrücklich Dr. Airy's illustrirtes Originalwerk, herausgegeben von Richter's Verlags=Anstalt in Leipzig.
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Emil Jannicke, Bandagist.
Zu Ostern d. Js. suche ich für mein Geschäft einen Lehrling.
Rehna.
W. Lüdemann,
Herren=Kleidermacher.
[ => Original lesen: 1876 Nr. 14 Seite 4]Unsere in süddeutschen Fabriken und im Auslande persönlich eingekauften Waaren sind eingetroffen und zur gefälligen Ansicht geordnet.
Wir machen die geehrten Einwohner Schönbergs und Umgegend hierauf aufmerksam, da sämmtliche Waaren außergewöhnlich vortheilhafter Gelegenheitskauf ist; die Preise sind äußerst billig gestellt und laden wir zu fleißigen Einkäufen ergebenst ein.
Schönberg.
Hochachtungsvoll
Gebrüder Burchard.
Schwarze reinwollene
Tybets
empfehlen wir zu Preisen, wofür sonst nur halbwollene Waare gekauft wurde.
Gebrüder Burchard.
Umschlagtücher
in Zephir, Cachemir und Ripps, sämmtlich zur Hälfte des sonstigen Ladenpreises.
Gebrüder Burchard.
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in größter Auswahl, beste Qualitäten, neueste Moden, zu Preisen, wie selbe sonst auch nicht annähernd eingekauft wurden.
Gebrüder Burchard.
Seidenwaaren
unter Garantie der Haltbarkeit zu heruntergesetzten Preisen empfehlen
Gebrüder Burchard.
In Belgien kaufte einen Posten Niederländischer
Tuche und Buckskins,
selbe zeichnen sich durch Eleganz und Dauerhaftigkeit aus, wir empfehlen selbe zu Preisen, wofür sonst nur gewöhnliche Waare gekauft wird.
Gebrüder Burchard.
Cattun, Piques, Croises, sowie schwere gedruckte Stouts zu 25 Pf.
empfehlen
Gebrüder Burchard.
Photographische Anzeige.
Da ich vor Weihnachten der kurzen Tage wegen nicht alle an mich ergangene Arbeiten bewältigen konnte, so werde ich vom Sonntage den 20. Februar an mein Atelier in Schönberg vor meiner gänzlichen Abreise noch kurze Zeit wieder eröffnen.
Um recht rege Aufträge bittet ergebenst
H. F. Riesebeck,
Photograph.
Für Confirmanden
empfehle ich mein vollständig assortirtes Manufactur=Lager von Seidenzeugen, Rippsen, Tybets, Crepps, Croises, Alpaccas, neue Sendungen von couleurten Kleider= u. Unterrocksstoffen, Umschlagetüchern, Talmas und Jacquets, gute und billige sammte, schwarze Tuche u. Buckskins zu verschiedenen Preisen u. s. w. u. s. w.
Alles zu äußerst billig gestellten Preisen.
Hochachtungsvoll
Schönberg. Heinrich Creutzfeldt.
NB. Bemerke noch, daß ich nach wie vor gegen comptante Zahlung 4 % (von jedem Thaler 2 ) Rabatt gebe.
Die Apotheke zu Schönberg empfiehlt:
Liebig's Fleischextrakt zu Original=Preisen,
Malzextrakt à Fl. 1 M., mit eisen 1 M. 25 .,
Salicylsäure=Mundwasser à Fl. 1 M. 25 .,
Salicylsäure=Zahnpulver à Schachtel 75 .,
sowie sämmtliche Salicylsäure=Präparate.
Zu Hof Selmsdorf ist ein sehr schönes echtes Angeln'sches Bollenkalb von sehr guter Abkunft zu verkaufen.
Für Confirmanden
empfehle schwarze Kleiderstoffe in Seide und Wolle, sowie Tuche und Buckskins, augenblicklich äußerst billig.
August Creutzfeldt.
Schönberg.
Gesucht wird in Schönberg ein älterer Tagelöhner zu leichter, täglicher Arbeit für Sommer und Winter. Reflectanten wollen sich in der Spedition der Anzeigen zu Schönberg melden.
Gesucht ein Schlosserlehrling
von Rud. Schrep, Schlossermeister in Schönberg.
Ein erstes Hausmädchen
wird noch zu Ostern auf Hof Stove gesucht.
Gicht und Rheumatismus, deren Lähmungen und alle andere innerliche und äußerliche früher unheilbare Krankheiten.
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Herrn G. Pathemann in Barmen.
Ich habe mich schon wieder gebessert, kann besser gehen; ich habe bessern Appetit wie früher, habe den Schwindel nicht mehr im Kopfe, im Rücken fühle ich keine Lähmung mehr wie früher; das Wasser kann ich schon wieder zwei Stunden halten. Ich bitte Herrn Pathemann, mir wenn möglich umgehend 8 Flaschen Medizin zu senden und nach Ihrem Gutdünken noch einige Salben. Achtungsvoll
Joh. Korte und Frau zu Rauterkusen bei Attendorn, 15. Juni 1875.
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Herrn G. Pathemann in Barmen an der Haspelerbrücke.
Ihre Medicamente haben meine liebe Frau bereits wieder hergestellt. Senden Sie noch einiges Ihrer werthgeschätzten Medicamente. Meine Frau hatte schon 25 Jahre dickes, sichtbar krankes Blut in den Adern. Auch dieses ist wieder beseitigt und die Circulation des Blutes bereits wieder hergestellt.
26. Februar 1875. Mit Achtung Bernh. Isenburg in Helmeringhausen bei Bredelar.
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Herrn G. Pathemann in Barmen an der Haspelerbrücke.
Nachdem mein Bruder mein Mann Wüneberg Ihre Arznei empfohlen hat, und mit Recht, indem mein Bruder schon ein ganzes Jahr gedoktert und mit zwei Flaschen von Ihnen schon direkte Besserung eingetreten, so bitte, meinem Mann auch das erforderliche zu senden.
Hochachtungsvoll Frau Gewinner, Schreinermeister in Wernerheide im Reich b. Langendreher 4. Jan. 1875.
Am Montag, den 21. Februar findet bei mir ein
Concert
statt, wozu ich freundlichst einlade.
J. P. Kohs,
Menzendorf.
Getreide=Preise in Lübeck. |
Waizen | 15 | M | - | |
bis | 19 | M | 80 | . |
Roggen | 15 | M | 50 | |
bis | 15 | M | 80 | . |
Gerste | 16 | M | - | |
bis | 16 | M | 80 | . |
Hafer | 15 | M | 50 | |
bis | 16 | M | - | . |
Erbsen | 16 | M | - | |
bis | 19 | M | - | . |
Wicken | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Buchwaizen | 14 | M | - | |
bis | 15 | M | - | . |
Winter=Rappsaat | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Winter=Rübsen | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Schlagleinsaat | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter pr. 500 Gr. M | 1,15 . |
Hühner d. St. M | 1,80 . |
Küken d. St. M | 1,80 . |
Tauben d. St. M | 0,52 . |
Spickgans d. St. M | 3,00 - 4,00 . |
Schinken pr. 500 Gr. M | 0,75 . |
Wurst pr. 500 Gr. M | 1,00 . |
Eier 4 St. für M | 0,30 . |
(Hierzu Offiz. Anz. Nr. 6 und eine Beilage.)
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1876 Nr. 14 Seite 5]Beilage
zu Nr. 14 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 18. Februar 1876.
Die Gruft von Steffendorff.
Novelle von Fallung.
(Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1876 Nr. 14 Seite 6]Die Gruft von Steffendorff.
Novelle von Fallung.
[Fortsetzung.]
- Der Docht der Arbeitslampe, die das Gegentheil von der Blendlaterne ist, glimmt noch, laßt ihn nicht verlöschen, ihr Arbeitgeber und Nehmer! In Berlin begab sich Herr Borsig an der Spitze von Männern der großen Industrie zu dem Handelsminister Achenbach, um ihm anzukündigen, daß bei längerer Dauer der trostlosen Geschäftslage neue umfassende Entlassungen von Arbeitern nothwendig würden. Der Minister sicherte sofort Aufträge zur Ausführung von Eisenbahnbauten zu. In dem ungemein industriellen nördlichen Böhmen stehen die Geschäfte fast still; man will sogar von Unruhen in Reichenberg wissen.
- Prinz Friedrich Wilhelm, der älteste Sohn des deutschen Kronprinzen wird zu Ostern Cassel verlassen und seine Residenz im Schloß zu Breslau aufschlagen. Man glaubt, der Prinz werde in Breslau studiren und auch seine militärische Laufbahn dabei verfolgen.
Übersicht
enthaltend
das Resultat der Volkszählung vom 1. December 1875
im Fürstenthum Ratzeburg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
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