[ => Original lesen: 1876 Nr. 12 Seite 1] Mit der heutige Nummer wird Nr. 30 bis 35 des Reichs=Gesetzblattes, sowie das Inhaltsverzeichniß pro 1875 versandt.
Politische Rundschau.
Deutschland. Die Schließung des Reichstages ist schon gestern erwartet worden, da die Regierung es aufgegeben hat, die erwarteten Gesetze über den Rechnungshof und über die Verwaltung der Einnahmen und Ausgaben des Reiches noch in dieser Sitzungsperiode an den Reichstag zu bringen.
Den Präsidenten des Reichstages hat ein schwerer Schlag getroffen. Während er selbst nämlich in Berlin dem Reichstage präsidirte, ist seine Gemahlin in Breslau plötzlich beim Thee von einem Herzschlage getroffen worden; und obwohl Herr von Forckenbeck in Folge telegraphischer Nachricht schleunigst nach Breslau reiste, hat er seine Gemahlin nicht mehr im Leben wiedergesehen. - Da der erste Vizepräsident des Reichstages, Freiherr von Stauffenberg, bei seiner kranken Tochter in Italien weilt, so hat der zweite Vizepräsident, Herr Hänel, für die Dauer der Session das Präsidium übernehmen müssen; und der frühere Präsident, Dr. Simson, ist ersucht worden, im Behinderungsfalle Herrn Hänel zu vertreten.
Die dritte Lesung der Strafgesetzvorlage hat erst vorgestern stattgefunden. Wahrscheinlich ist diesmal, wie wir es längst voraussagten, die in der zweiten Lesung abgelehnte Verschärfung des Kanzelparagraphen angenommen, während die übrigen Beschlüsse der zweiten Lesung meist aufrecht gehalten sein dürften. Der berliner "Rchsb." schreibt dazu: "Wenn wir sehen, wie man auf der einen Seite diese scharfen Strafbestimmungen gegen die Diener der christlichen Kirche, die seit achtzehnhundert Jahren den Gehorsam gegen die Obrigkeit in Kirchen und Schulen gelehrt und gepredigt hat, annimmt, sind auf der anderen Seite die Strafbestimmungen gegen die Angriffe des Atheismus (der Gottlosigkeit und seiner Tochter, der Sozialdemokratie, auf die Grundlagen unserer Sozialen (d. i. die bürgerliche Gesellschaft betreffenden) Ordnungen, ablehnt - so muß uns das um so bedenklicher machen, als wir sehen, wie der Atheismus, Materialismus und die Sozialdemokratie täglich weiter in unserem Volke um sich greifen, während der Einfluß der christlichen Kirche, welche doch jene Grundlagen gelegt hat und allein auch erhalten kann, immer mehr beschränkt wird! Es ist uns unfaßlich, wie es ernste Männer nicht zum Nachdenken über unsere Zustände bringt, wenn sie sehen, wie man im Reichstage in derselben Zeit deutsche Fürsten und kirchliche Obrigkeiten anklagt, weil sie sich Mühe gaben, die Heilighaltung der Ehe im Volke gegenüber dem immer mehr um sich greifenden Misbrauch der Zivilehe aufrecht zu erhalten, während man eine Vorlage der Regierung einstimmig verwirft, welche die Ehe und das Eigenthum gegen die grundstürzenden Angriffe der atheistischen Sozialdemokratie schützen soll! Und eine solche Reichstagsmehrheit, welche jene Anklage gegen den Großherzog von Mecklenburg bekanntlich nur deshalb als eine peinliche Angelegenheit fallen ließ, weil sie dann auch noch einen anderen, noch höher stehenden Fürsten hätte hereinziehen müssen, erklären in demselben Augenblick öffiziöse Zeitungen für konservativ! Wem diese Thatsachen nicht die Augen über die Zerfahrenheit und Unhaltbarkeit unserer politischen Zustände öffnen, muß wahrlich blind sein."
Die preußische Regierung nämlich, die mit der jetzigen liberalen Majorität im Landtage und Reichstage nicht mehr arbeiten kann, wünscht bekanntlich die Bildung einer großen konservativen Partei; und die offiziösen Zeitungen sind auf ein merkwürdiges Mittel verfallen, diesen Wunsch zu realisiren. Sie suchen nämlich, die "Nordd. Allgem. Ztg." an der Spitze, der jetzigen liberalen Majorität weiszumachen, daß sie doch im Grunde gut konservativ sei, sie brauche nur den Namen anzunehmen und sich von den extremen und idealistischen Bestandtheilen der Lasker'schen Partei zu reinigen, so sei die Sache gemacht. Zwar trauen wir dem Liberalismus unserer Zeit gerne zu, daß er solche Wandlung, wie sie hier gefordert wird, leichtlich über Nacht vollziehen kann; aber wir bedauern, daß die Norddeutsche in ihrem blinden Eifer nicht sieht, wie sie durch ihren Vorschlag der politischen Heuchelei und Unwahrheit Thor und Thür öffnet! Zwar meint sie, es komme auf den Namen nicht an und man könne ja auch unter dem neuen Namen die bisherigen liberalen Prinzipien, denen auch die Regierung noch immer huldigt, bewahren; aber das ist ja gerade der schlimme Fehler, an dem unsere Zeit krankt, daß man sich so vielfach in bloßen inhaltlosen Phrasen bewegt, daß man mit einem Namen nicht mehr das bezeichnen will, was er nennt, das Wesen des Dinges, und daß wir vermöge dieses hohlen Phrasenthums, das der Liberalismus verschuldet hat, bereits bei einer babylonischen Sprachverwirrung angekommen sind, in welcher der eine den andern nicht mehr versteht. Da schwindet der Sinn für Wahrheit immer mehr und ist bereits so sehr geschwunden, daß man Männer, die sich's zur Aufgabe gemacht haben, die Wahrheit zu erforschen, und die erkannte Wahrheit rückhaltlos auszusprechen, überall wo immer möglich beschimpft und mit Schmutz bewirft. Wenigstens sollten sich offiziöse Zeitungen, wie die Norddeutsche, nicht zu Vorkämpfern eines so schlimmen Phrasenthums machen.
Bei der letzten parlamentarischen Abendsoiree beim Fürsten Bismarck ist dieser, wie die "Magdeb. Ztg." berichtet, auffallend zurückhaltend gewesen und hat besonders keine der politischen Tagesfragen, wie er es sonst wohl gethan hat, besprochen. Die Stimmung scheint ziemlich gedrückt gewesen zu sein; und die Gäste entfernten sich viel früher, als sonst üblich war.
In Darmstadt ist ein niederländischer Major Namens Steck wegen sträflichen Werbens für die holländisch indische Armee verurtheilt worden; und die bei den betreffenden Verhandlungen gemachten Enthüllungen haben, wie aus Amsterdam geschrieben wird, dort großes Aufsehen und Unwillen erregt. Zwar hat die Regierung in der Kammer feierlich erklärt, daß sie den Werbungen im Auslande völlig fremd
[ => Original lesen: 1876 Nr. 12 Seite 2]sei; aber es ist eine Verbindung des Major Steck mit dem Generalsekretär Henny nachgewiesen, und das hat natürlich nicht dazu beigetragen, die Aufregung zu verringern.
Preußen. Wie der "Frankf. Ztg." mitgetheilt wird, soll die Einverleibung Lauenburgs in Preußen am 1. Juli d. J. erfolgen. Dasselbe wird als Kreis zur Provinz Schleswig=Holstein gehören, ohne an dem Vermögen derselben theilzunehmen. Das Gesammtvermögen Lauenburgs geht auf Preußen über.
Großbritannien. Das Parlament ist am Dienstag durch die Königin eröffnet worden. Die vom Lord=Kanzler verlesene Thronrede behandelt vorwiegend auswärtige Angelegenheiten, doch werden die Beziehungen zum Auslande als "durchweg freundlich" bezeichnet.
Lord Russel ist der "Schutzliga für die Christen in der Türkei" beigetreten und hat in einem Briefe erklärt, es sei unmöglich, die Hoffnung eines ersprießlichen Resultats auf die Dekrete des Sultans zu setzen. Die Türken würden den Christen niemals gleiche Rechte zugestehen; und den Insurgenten sei zu rathen, die Waffen nicht niederzulegen.
Türkei. Die türkische Regierung hat zwar die von Oesterreich im Verein mit den übrigen europäischen Mächten ihr angerathenen Reformen auszuführen versprochen; aber es scheint Niemand recht zu glauben, daß sie, den guten Willen vorausgesetzt, dem Fanatismus ihrer türkischen Unterthanen gegenüber ihr Versprechen auch wirklich wird halten können. Es wird also diese europäische Intervention wohl alles beim Alten lassen.
- Neustrelitz, 3. Februar. Der "N. P. Z." schreibt man von hier: In Nr. 28 der Neuen Preußischen Zeitung findet sich unter Italien die (einem andern Blatte entnommene) Mittheilung aus Florenz vom 27. Januar, "daß die Erbprinzen von Württemberg und von Mecklenburg=Schwerin, welche gegenwärtig in Rom weilen und im Hotel Bristel wohnen, dem Kronprinzen von Italien einen Besuch abgestattet und vorgestern dessen Gegenbesuch empfangen haben." - Berichtigend ist hierzu zu bemerken, daß Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog von Mecklenburg=Strelitz augenblicklich mit Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Wilhelm von Württemberg gemeinschaftlich eine Reise in Italien unternommen hat und Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog von Mecklenburg=Schwerin augenblicklich nicht in Italien weilt.
- Bei einer Grubenexplosion in St. Etienne in Frankreich sind am 4. Februar 216 Arbeiter verschüttert worden. Andern Morgens wurden 24 lebend, 26 todt herausgezogen; alle andern sind verloren. -
- Das Obertribunal in Berlin hat folgendes Erkenntniß gefällt: Ein Fleischer, welcher fahrlässigerweise (d. h. ohne gehörige Untersuchung) trichinenhaltiges Fleisch verkauft, ist einem demzufolge an den Trichinen Erkrankten gegenüber schadenersatzpflichtig. (Einem erkrankten Geometer mußte der Fleischer 67 Thaler zahlen.)
- Die Beilage zu Nr. 93 der "Münchener Gemeindezeitung" enthält einige interessante statistische Notizen über die Preise der wichtigsten Marktverkehrsgegenstände. Hiernach kostet das Pfund Schmalz durchschnittlich während der letzten vier Jahre 33 kr., während der Jahre 1820-24 dagegen 18 kr.; der Preis ist demnach während der letzten 50 Jahre um 83 Proz. gestiegen. Der Preis der Butter ist in der gleichen Zeit um 86 Proz. (19 auf 35 1/2 kr.) gestiegen. Dutzend Eier kostete vor 50 Jahren durchschnittlich 15 kr.; heuer 23 kr.; ist also um 50 Proz. theurer geworden. Beim Weizen entziffert sich die Preiserhöhung innerhalb 50 Jahren auf 76 Proz., beim Roggen 130 Proz., bei der Gerste 147 Proz. Spanferkel kosteten im Durchschnitte der Jahre 1820-24 1 fl. 9 kr., heuer 4 fl. 12 kr., was einer Preiserhöhung von 266 Proz. gleichkommt. Beim Rindfleisch ergiebt sich eine Preiserhöhung von 120 Proz., beim Kalbfleisch von 145 Proz., beim Schaffleisch von 179 Proz., beim Schweinefleisch von 94 Proz. Die Preissteigerung bei den Kartoffeln beträgt seit 1827 76 Proz., beim Weizenbrod 136 Proz., beim Roggenbrot 100 Proz. Das Maß Sommerbier kostete 1827 4 1/2 kr., Winterbier 4 kr.; heuer nahezu das Doppelte. Was endlich die Holzpreise anbelangt, so stellt sich die Preissteigerung seit 1827 auf 164 Proz., bei Föhrenholz auf 147, bei Fichtenholz auf 182 Proz.
- In Lautenburg (Preußen) ist der Stadtkämmerer verschwunden mit dem schriftlichen Geständniß, daß er sich seinem Amte nicht gewachsen fühle. In der Kasse fanden sich 90 Mark Ueberschuß.
- In Botzen blühen bereits die Veilchen im Freien. Dort ist bereits der Frühling angebrochen, von Schnee und Kälte ist dort nicht das Geringste zu spüren.
- In Kronstadt (Siebenbürgen) ist die Schildwache auf dem Schloßberge von drei Wölfen angefallen worden. Die Bestien entflohen erst, als auf den Hülferuf der Schildwache 3 Soldaten herbeieilten und Schüsse abgaben.
- Vor den Geschworenen in Agen in Frankreich wird nächstens ein eigenthümlicher Prozeß verhandelt werden. Ein Herr bestellte in einer Restauration hundert Austern. Das junge Mädchen, welches die Gäste zu bedienen hat, entdeckt in einer derselben eine sehr feine Perle von ziemlich bedeutendem Werthe und macht dem Wirthe von ihrem Funde Mittheilung. Die Kunde drang aber auch bald in das Gastzimmer, und alsbald entbrannte ein Streit, wem die Perle gehöre. Der Gast behauptete, mit den Austern nicht nur den Inhalt, sondern auch die Schale gekauft zu haben; und endlich erhob auch die Finderin Ansprüche. Wem gehört die Perle? wird also die vom Gericht zu entscheidende schwierige Frage sein.
- Frau Bankier L. in Berlin hat auf dem jüngsten Subscribtionsballe das große Loos gezogen. Sie trug den Orden, den sie sich im Jahre 1870 durch aufopfernde Pflege verwundeter Krieger erworben hatte und wurde vom Kaiser angesprochen. Der Kaiser kannte sie von Ems her und fragte: was machen Ihre Söhne? - Mein ältester Sohn, Majestät, hat das Examen als Referendar sehr glücklich bestanden und wird jetzt Dr. juris werden. - Haben Sie Angst gehabt? - Gewiß, Majestät, wir Mütter machen ja das Examen gewissermaßen mit. - Dienen Ihre Söhne beim Militär? - Es werden ihrer zwei nächstens als Einjährige eintreten! - Dann bereiten Sie sich nur auf den einjährigen Dienst einstweilen vor, antwortete lachend der Kaiser.
- (Sturm.) Ueber den Sturm, der in den atlantischen Staaten von Nordamerika gewüthet hat, liegen einige nähere Nachrichten vor. Die Schnelligkeit des Luftstroms wird auf 70 englische Meilen in der Stunde berechnet. Die Telegraphenleitungen wurden theilweise zerstört und von allen Seiten wird von abgedeckten und völlig zerstörten Gebäuden berichtet. In Cohoes im Staate New=York, wurde ein 225 Fuß hoher Kirchthurm umgeweht und zerstörte mit seinen Trümmern einen Theil der Eisenbahn. Eine im Bau begriffene, fast vollendete katholische Kirche in Woonsocket (Staat Rhode=Island) wurde gänzlich zerstört. Der Thurm der Universalisten=Kirche in Webster (Staat Massachusetts) wurde ebenfalls demolirt. In Washington wurde der 230 Fuß hohe Thurm der Metropolitan=Methodisten=Kirche, nachdem er stundenlang vom Sturme hin= und herbewegt worden, vollständig aus dem Gleichgewicht gebracht. Ferner stürzte der Thurm der Episcopal=Kirche in Fredericksburg (Staat Virginia) zusammen und zerstörte auch ein anstoßendes Gebäude. Zahllose Schiffe an der Küste litten Schiffbruch. Der Sturm dehnte sich östlich bis Neuschottland, südlich bis Hatieras und westlich bis Detroit aus.
Anzeigen.
Holzverkauf.
Am Dienstag, den 15. Febr., von 9 Uhr Vormittags ab, sollen im Hause des Gastwirths Gülzow in Ziethen aus dem Pfarrholz am Garnsee folgende Holzsortimente gegen baare Bezahlung öffentlich verkauft werden:
9 Fuder vermischtes Wadelholz,
22 Rmtr. tannen Kloben= und Knüppelholz,
3 Rmtr. Birken= und Ellernknüppel.
[ => Original lesen: 1876 Nr. 12 Seite 3]Holzverkauf.
Am Freitag den 18. Februar, Morgens 9 Uhr, sollen im bekannten Wirthshause zu Carlow nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden.
1. Aus dem Röggeliner Holze:
169 Rmtr. buchen Kluft II. Classe,
13 Rmtr. buchen Knüppelholz.
2. Aus dem Carlower Holze:
4 Rmtr. eichen Kluft,
4 Rmtr. eichen Olm,
10 Fuder eichen Durchforstungsholz I. Cl.,
1 buchen Nutzholz=Drümme,
140 Rmtr. buchen Kluft I. Cl.,
108 Rmtr. buchen Kluft II. Cl.,
25 Rmtr. buchen Kluft Knüppel,
4 Fuder buchen Durchforstungsholz I. Cl.,
2 Rmtr. Fauleschen=Kluft.
Schönberg, den 10. Februar 1876.
Der Oberförster.
C. Hottelet.
Holzverkauf.
Am Dienstag den 15. Februar, Morgens 10 Uhr, sollen im Resdorfer Kruge nachstehende Holzsortimente aus dem Resdorfer Zuschlage meistbietend verkauft werden:
7 Rmtr. eichen Kluft und Knüppel,
1 Rmtr. buchen Kluft,
2 Rmtr. ellern und aspen Knüppel,
22 Fuder eichen Durchforstungsholz,
50 Fuder buchen Durchforstungsholz,
4 Fuder ellern Wadelholz.
Am Tage der Auction darf kein Holz abgefahren werden.
Schönberg, den 8. Februar 1876.
Der Oberförster.
C. Hottelet.
Holzverkauf.
Am Sonnabend den 12. Februar, Morgens 9 Uhr, sollen zu Ziethen im Hause des Gastwirths Murjahn nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden:
1. Thandorfer Zuschlag:
ca. 36 Stück starke Fichten.
2. Garnseerholze.
5 buchen Nutzholzblöcke,
ca. 110 Rmtr. buchen Kluft,
ca. 160 Rmtr. buchen Olm,
ca. 36 Fuder buchen Zweigholz III. Cl.,
ca. 70 Fuder buchen Durchforstungholz II. Cl.
ca. 2 Rmtr. birken Knüppel,
1 Fuder birken Zweigholz III. Cl.
Bedingungen werden vor der Auction bekannt gemacht.
Schönberg, den 1. Februar 1876.
Der Oberförster.
C. Hottelet.
Holzverkauf.
Aus dem Forstschutzbezirke Gretenberg soll öffentlich meistbietend verkauft werden:
1. Am Dienstag den 15. Februar 1876,
Vormittags 10 Uhr,
bei dem Bauervogt zu Gretenberg:
325 Haufen Buchen= und Eichen=Pollbusch,
145 Haufen Weichholz= und Knickbusch.
2. Am Freitag den 18. Februar 1876,
Vormittags 11 Uhr,
bei dem Gastwirth Ehlers Wwe. in Mölln:
2 Rmtr. Buchen=Nutzholz=Kloben,
397 Rmtr. Buchen=Brennholz=Kloben I. u. II. Klasse,
151 Rmtr. Buchen=Knüppelholz,
12 Rmtr. Eichen=Brennholz=Kloben,
34 Stück Eichen=Nutzholzstämme,
23 tax. Festmeter Eichen=Astholz I. und II. Klasse,
4 Stück Buchen=Nutzholzstämme,
6 Stück Eichen=Stangen.
Spezielle Verzeichnisse obiger Hölzer mit Angabe der Forstorte und Einkabelung liegen für den Verkauf am 15. d. Mts. bei dem Holzvogt Böttger und dem Bauervogt zu Gretenberg; und für den Verkauf am 18. d. Mts. bei dem Holzvogt Böttger, dem Gastwirth Ehlers in Mölln und dem Bauervogt zu Gretenberg 8 Tage vor dem Verkaufstermin zur Einsicht aus. - Käufer wollen das Holz vor dem Verkauf besichtigen.
Ratzeburg, den 6. Februar 1876.
H0282b Das Landschafts=Kollegium.
Heute Morgen 6 1/2 Uhr wurden wir durch die glückliche Geburt einer Tochter hoch erfreut.
Lockwisch, den 10. Februar 1876.
Th. Hempel und Frau
geb. Rosenow.
Die Lübecker Bank vergütet für bei ihr belegte Gelder bis auf Weiteres
4 1/2 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
4 % bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 1/2 % bei dreimonatlicher Kündigung
Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als M. 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 1. Februar 1876.
Lübecker Bank.
W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.
Dr. Pattison's
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lindert sofort und heilt schnell (H. 62551b)
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Durch alle Buchhandlungen, oder gegen Einsendung von 10 Briefmarken à 10 Pf. direct von Richter's Verlags=Anstalt in Leipzig ist zu beziehen: "Dr. Airy's Naturheilmethode", Preis 1 Mark. - Der in diesem berühmten illustr., ca. 500 Seiten starken Buche angegebenen Heilmethode verdanken Tausende ihre Gesundheit. Die zahlreichen darin abgedruckten Dankschreiben beweisen, daß selbst solche Kranke noch alle Hilfe gefunden, die, der Verzweiflung nahe, rettungslos verloren schienen; es sollte daher dies vorzügliche Werk in keiner Familie fehlen. Man verlange und nehme nur das "Illustrirte Originalwerk von Richter's Verlags=Anstalt in Leipzig", welche auf Wunsch auch einen Auszug desselben gratis und franco versendet.
Warnung! Um nicht durch ähnlich betitelte Bücher irre geführt zu werden, verlange man ausdrücklich Dr. Airys illustrirtes Originalwerk, herausgegeben von Richter's Verlagsanstalt in Leipzig.
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Schönberg.
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Lübeck, Breitestrasse 804
Lager von Teppichen und Cocosmatten jeder Art.
Zu Ostern d. J. suche ich ein ordentliches
Mädchen
für häusliche Arbeiten.
Schönberg, den 1. Februar 1876.
H. Spieckermann,
Amtsverwalter.
[ => Original lesen: 1876 Nr. 12 Seite 4]Sächsische Feuerversicherungs-Genossenschaft.
Wir beehren uns hierdurch anzuzeigen, daß wir dem Herrn C. Krüger in Rehna eine Agentur übertragen haben.
Schwerin , den 1. Februar 1876.
Die General=Agentur:
Gustav Arfert.
Unter höflicher Bezugnahme auf obige Bekanntmachung empfiehlt sich der Unterzeichnete hiermit als Agent der Genossenschaft zur Annahme von Versicherungen von Gebäuden, Mobilen, Waaren, Maschinen und Gegenständen der Landwirthschaft.
Antragsformulare, Rechnungsabschlüsse und Statuten, welche Aufschluß geben über Wesen und Zweck der Genossenschaft, sind bei dem Unterzeichneten unentgeldlich zu haben.
C. Krüger in Rehna,
als Agent der Sächsischen Feuerversicherungs=Genossenschaft.
Inventar-Ausverkauf bei Ludw. Wendt, Lübeck,
von sämmtlichen vorräthigen Modewaaren
bis zum Eintreffen der neuen Frühjahrsmoden.
Nachdem ich heute vor Großherzogl. Landvogtei als Hebamme beeidigt bin, empfehle ich mich den geehrten Herrschaften der Schlagsdorfer Gemeinde als solche angelegentlichst.
Rieps, den 9. Februar 1876.
Marie Albrecht
geb. Drevs.
Flachs= und Heeden=
Maschinengarn
empfiehlt
August Creutzfeldt.
Schönberg.
Ich mache dem geehrten Publikum Rehna's und der Umgegend die ergebenste Anzeige, daß ich von jetzt an allerlei Mobilien, Betten und Leinenzeug kaufe und verkaufe.
C. Dahl
in Rehna, Krugstraße.
Gesucht zu Ostern. Ein Sohn ordentlicher Eltern, der Lust hat, das Schuhmachergeschäft zu erlernen, findet unter günstigen Bedingungen freundliche Aufnahme bei
H. Schleuß, Beckergrube 136,
Ecke Fünfhausen, Lübeck.
Jedes unbefugte Gehen über meine Pacht=Koppel, sowie das Schafweiden auf meiner Saat daselbst, verbiete ich hiermit für immer; im Betretungsfalle bei Strafe gerichtlicher Ahndung.
Rud. Scharenberg Wwe.
Zu Neuhof bei Ratzeburg finden zu Ostern d. J. mehrere Arbeiterfamilien unter günstigen Bedingungen Wohnung.
Ebenso werden daselbst zu Ostern 1 Stubenmädchen, 1 Köchin und 2 Meiereimädchen gesucht.
Grosse Maskerade
am Freitag den 11. Februar 1876
in Kösters Saal zu Schönberg.
Anfang präcise 7 Uhr.
Billets zu nummerirten Sitzplätzen a 1 M. 25 , Maskenbillets à 1 M., Galleriebillets à 75 sind in meinem Hause zu haben.
Der Controlle wegen können Maskenbillets ausschließlich nur vorher bei mir entnommen werden.
Sowohl für die beste Herren=, als auch für die beste Damen=Maske ist eine Prämie ausgesetzt.
Die elegante Maskengarderobe des Herrn Petersen aus Lübeck steht einem geehrten Publikum Tags vorher, sowie am Tage des Balles zur Verfügung.
J. Köster Wwe.
Eine Wohnung,
Stube, Kammer und Küche, steht zu vermiethen. Näheres in der Exped. der Anzeigen zu Schönberg.
Zu d. J. finden einige oder Schülerinnen vom Lande, die die hiesigen Schulen besuchen sollen, freundliche Aufnahme in einer Bürgerfamilie. Reflectanten wollen die Adresse erfragen in der Expedition der Anzeigen in Schönberg.
Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmtem Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei
Emil Jannicke, Bandagist.
Nach Lübeck für häusliche Arbeiten ein Mädchen gesucht. Näheres bei J. Kiel in Schönberg.
Gesucht zu Ostern ein Nähmädchen, welches schneidern und plätten kann. Lohn nach Uebereinkommen. Zu erfragen in Spehr's Hotel zu Schönberg.
Ein erstes Hausmädchen
wird noch zu Ostern auf Hof Stove gesucht.
Mein 3 jähriger brauner Hengst deckt von heute ab Stuten für 10 Mark und 1 Mark Trinkgeld.
Gr. Rünz, 6. Februar 1876.
Hausw. Freitag.
Nachdem ich heute vor Großherzogl. Landvogtei als Hebamme beeidigt bin, empfehle ich mich den geehrten Herrschaften der Carlower Gemeinde als solche angelegentlichst.
Sahmkow, den 9. Februar 1876.
Marie Meiborg
geb. Töpper.
Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 13. Februar.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.
Getreide=Preise in Lübeck. |
Waizen | 15 | M | - | |
bis | 19 | M | 80 | . |
Roggen | 15 | M | 50 | |
bis | 15 | M | 80 | . |
Gerste | 16 | M | - | |
bis | 16 | M | 80 | . |
Hafer | 15 | M | 50 | |
bis | 16 | M | - | . |
Erbsen | 16 | M | - | |
bis | 19 | M | - | . |
Wicken | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Buchwaizen | 14 | M | - | |
bis | 15 | M | - | . |
Winter=Rappsaat | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Winter=Rübsen | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Schlagleinsaat | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter pr. 500 Gr. M | 1,15 . |
Hasen d. St. M | 4,00 . |
Enten d. St. M | 4,00 . |
Hühner d. St. M | 1,60 . |
Küken d. St. M | 1,50 . |
Tauben d. Stück. M | 0,60 . |
Spickgans d. St. M | 3,00 - 4,00 . |
Schinken pr. 500 Gr. M | 0,75 - 0,80 . |
Schweinskopf pr. 500 Gr. M | 0,45 . |
Wurst pr. 500 Gr. M | 1,00 . |
Eier 4 St. für M | 0,30 . |
(Hierzu Offiz. Anz. Nr. 5 und eine Beilage.)
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1876 Nr. 12 Seite 5]Beilage
zu Nr. 12 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 11. Februar 1876.
Die Gruft von Steffendorff.
Novelle von Fallung.
(Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1876 Nr. 12 Seite 6]Die Gruft von Steffendorff.
Novelle von Fallung.
[Fortsetzung.]
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