[ => Original lesen: 1876 Nr. 4 Seite 1] Publicandum.
Es wird hiedurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die im Jahre 1856 und früher geborenen, resp. mit einer endgültigen Entscheidung über ihre Militärpflicht nicht versehenen militärpflichtigen jungen Leute, welche im hiesigen Fürstenthum ihren dauernden Aufenthalt haben, verpflichtet sind, sich Zwecks Eintragung ihrer Namen in die Rekrutirungs=Stammrolle in der Zeit vom
15. Januar bis zum 1. Februar d. J.
bei dem Ortsvorstande ihres Aufenthaltsortes anzumelden, und zwar die auswärts Geborenen unter Vorlegung eines Geburtsscheines (der zu diesem Zwecke kostenfrei ertheilt wird), sowie die schon früher gemusterten unter Vorlegung ihres Loosungs= und Gestellungsscheines.
Von der Meldungspflicht ausgenommen sind nur die mit dem Berechtigungsschein zum einjährig Freiwilligendienst oder mit besonderer Ausstandsbewilligung versehenen Militärpflichtigen.
Sind zur Meldung Verpflichtete vorübergehend von ihrem ständigen Aufenthaltsorte abwesend, so haben ihre Eltern, Vormünder, Lehr=, Brod= oder Fabrikherren die Verpflichtung, sie zur Stammrolle anzumelden.
Zugleich werden sämmtliche Militärpflichtige sowohl wie die Ortvorstände des hiesigen Fürstenthums auf die genaue Befolgung resp. Ueberwachung der Bestimmungen im § 23 sub 8 der Ersatz=Ordnung (deutsche Wehr=Ordnung vom 28. September 1875) aufmerksam gemacht wonach Militärpflichtige, welche nach Anmeldung zur Stammrolle im Laufe eines ihrer Militärpflichtjahre ihren dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz nach einem anderen Aushebungsbezirk verlegen, dieses behufs Berichtigung der Stammrolle sowohl beim Abgange der Behörde oder Person, welche sie in die Stammrolle aufgenommen hat, als auch nach der Ankunft an dem neuen Ort derjenigen, welche daselbst die Stammrolle führt, spätestens innerhalb dreier Tage zu melden haben.
Die Unterlassung der vorgeschriebenen Meldungen ist mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bedroht.
Schönberg, den 10. Januar 1876.
Der Civil=Vorsitzende der Ersatz=Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
Unter den Kühen des Schulmeisters Oldörp in Kl. Mist ist die Maulfäule ausgebrochen, dagegen ist diese Seuche wiederum erloschen unter den Kühen des Vollhüfners Heinr. Oldenburg daselbst, sowie unter den Kühen der Vollhüfner J. Borgwardt, Joch. Mett, Hs. Werner, Hs. Joch. Schleuß und Joch. Schleuß, der Vollhüfnerin Wwe. Loose und des Käthners J. Mett in Palingen.
Schönberg, den 11. Januar 1876.
Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
Politische Rundschau.
Mecklenburg. Der Landtag ist auf den 16. Febr. nach Sternberg einberufen worden, und sind demselben folgende landesherrliche Propositionen gemacht: 1) die ordentliche Kontribution, 2) eine außerordentliche Kontribution und 3) Fortsetzung der Verhandlungen über Verwendung der französischen Kriegskosten=Entschädigungsgelder und Ablösung von Stolgebühren. Daß über letzteren Punkt endlich einmal eine Einigung herbeigeführt werde, wird ja überaus wünschenswerth damit die großen Gelder dem Lande nützbar werden können. Die Verfassungsfrage scheint diesmal ruhen zu sollen.
Deutschland. Beim Reichstage sind zahlreiche Petitionen eingegangen, welche gegen das Hausiren, die Wanderlager und den Auktionsbetrieb gerichtet sind, und die Petitionskommission des Reichstages soll beschlossen haben, über alle diese Petitionen zur Tagesordnung überzugehen. Das wäre allerdings die einfachste Art, eine unbequeme Sache loszuwerden.
Wie ein Telegramm der "K. Z." meldet, wird man in nächster Zeit an die Ausführung der Einrichtungen für das Reichs=Gesundheitsamt schreiten, wozu die Mittel im Reichshaushaltsetat gewährt worden sind. Allerdings sollen betheiligte ärztliche Kreise mit dem bescheidenen Umfange der zu erwartenden Einrichtung durchaus nicht zufrieden sein.
Das Gerede von dem Ankauf der deutschen Eisenbahnen durch das Reich scheint jetzt mehr und
[ => Original lesen: 1876 Nr. 4 Seite 2]mehr zu verstummen; auch wird offiziös versichert, daß bisher noch keine Pläne über Ausführung dieses Projektes ausgearbeitet worden sind. Es scheint, daß der Plan in Sachsen, Baiern und Württemberg auf unerwartet großen Widerstand gestoßen ist, denn dort sind die meisten Bahnen bereits Staatsbahnen, und man scheint dort in dem Besitze derselben ein gutes Stück staatlicher Selbständigkeit zu sehen, das man nicht gewillt ist, aufzugeben.
In Leipzig wird sich binnem Kurzem ein "Zentralverein für die deutsche Industrie" konstituiren.
Preußen. Durch eine vom 8. Januar datirte Königl. Verordnung werden beide Häuser des Landtages zum 16. Febr. nach Berlin zusammenberufen. An diesem Tage als an einem Sonntage wird vermuthlich nur ein Gottesdienst und die Eröffnungsfeierlichkeit im Weißen Saale des Königl. Schlosses stattfinden.
Der "Frankf. Ztg." schreibt man aus Berlin, daß die Regierung die Zahlung der sog. Alterszulagen an die Lehrer im Betrage von 120-180 Mark jährlich mit dem 1. Jan. d. J. plötzlich eingestellt habe. Der "Reichsb." bemerkt dazu: "Wir wollen hoffen, daß sich diese Mittheilung als unrichtig herausstellt. Denn es wäre doch zu sehr zu beklagen, wenn die Regierung die Aufbesserung der Lehrergehalte da einstellte, wo dieselbe am allernöthigsten ist, nämlich bei den älteren Lehrern."
Türkei. Die "Augsb. Allg. Ztg." läßt sich aus Malta schreiben: "Privatbriefe aus Konstantinopel geben ein düsteres Gemälde von dem gegenwärtigen Stande der Dinge in jener Hauptstadt. Die Türkei rüstet in der Stille und viele hochstehende Offiziere versichern, daß der Ausbruch eines schweren Krieges nicht mehr lange auf sich warten lassen werde. . . . . Alles ist in Aufregung und Unruhe, als ob der Feind schon im Anmarsche wäre. Viele exilirte Polen und Persönlichkeiten anderer Nationalitäten sind bereits angekommen, und andere kommen täglich an, um dem Sultan ihre Dienste anzubieten, da es gegen Rußland gehen soll. Die zahlreiche fremde Bevölkerung in Pera und Galata zittert vor dem Gewitter, das sich über ihrem Haupte zusammenzieht."
Ueber den Inhalt der Note, welche Graf Andrassy an die Weltmächte über die türkischen Reformen gerichtet hat, verlautet noch nichts. Doch scheint es sich mehr und mehr klar herauszustellen, daß wenn auch nicht Rußland, so doch Oesterreich im Einverständniß mit den übrigen europäischen Mächten mit bewaffneter Hand in der Türkei eingreifen werde. Nur England soll bisher noch zögern, den österreichischen Vorschlägen zuzustimmen, und möglicherweise finden die faulen Zustände der Türkei noch einmal ihren Anwalt in England.
Vereinigte Staaten. Newyorker Blätter wollen wissen, daß in Port Royal, das von der Regierung zum Hauptstationsorte des im nördlichen Theile des atlantischen Oceans stationirten amerikanischen Geschwaders ausersehen sei, Kriegsschiffe konzentrirt würden, um allen aus der cubanischen Angelegenheit hervorgehenden Eventualitäten begegnen zu können.
- Der seit Sonnabend v. W. erwartete Durchtransport des vermeintlichen Raubmörders Warnemünde hatte sich dadurch verzögert, daß wegen des Eises der Verkehr mit der Insel Föhr erschwert war. Am 10. Januar Abends traf nun über Hamburg der Herr Polizei=Commissar Herricht, dem besonders die Verhaftung zu danken sein dürfte, unter Assistenz eines Mecklenburger Gensdarmen mit dem Warnemünde in Lübeck ein, mit dem sie sofort eine Droschke bestiegen und die Reise über Schönberg nach Rehna fortsetzten, wo W. zunächst abgeliefert wurde.
- Im Königreich Sachsen ist in den letzten Tagen verordnet worden, daß bei Ehescheidungen nach wie vor ein Sühneversuch durch den Geistlichen abgehalten werden soll.
- Die erste Apotheke in Deutschland wurde im Jahre 1445 in Augsburg, die zweite 1482 in Frankfurt am Main, die dritte 1488 in Berlin angelegt. Diese dritte gründete Hans Zehender in der Spandauerstraße, wo sie heute noch in demselben Hause als Bären=Apotheke besteht. Vorige Woche wurde sie von Feuer heimgesucht.
- Unter der Aufschrift: "Wo der Staat Preußen aufhört" enthält die Frankf. Z. folgende Zusammenstellung preußischer Grenzorte: Gegen Dänemark: Hadersleben; gegen Oesterreich: Greifenberg; gegen Rußland: Nimmersatt (bei Königsberg) und Neidenburg.
- Nach einem interessanten Berichte des Stabsarztes Dr. Stricker sind in der Traube'schen Klinik zu Berlin alle seit mehreren Monaten vorgekommenen akuten Gelenkrheumatismen mit Salicylsäure behandelt und damit die glänzendsten Resultate erzielt worden. Sämmtliche Kranke sind nach Ablauf von 48 Stunden vollständig von den lokalen Krankheitserscheinungen, Anschwellungen, Röthung und Schmerzhaftigkeit der Gelenke befreit gewesen, so daß Salicylsäure für das wirksamste, vielleicht für ein radicales Heilmittel des akuten Gelenkrheumatismus angesehen werden kann.
- Feldmarschall Prinz Friedrich Carl ist nach Kurland zur Bärenjagd gereist. Krieg und Jagd gehören zusammen.
- In Leipzig ist der ehemalige Breslauer Domkapitular Freiherr v. Richthofen zur evangelischen Kirche übergetreten.
Die Franzosen finden die deutsche Sprache zu schwer. Ihr Eifer, sie zu lernen, hat sich abgekühlt und die Lehrstunden in den militärischen Fachschulen und in den Regimentern sind eingeschlafen.
- Künftig wird Mancher nicht nur reden, sondern auch schreiben wie gedruckt. Ein Amerikaner hat nämlich eine Maschine erfunden, auf welcher man mittelst einer Klaviatur Briefe, Aufsätze etc. sofort drucken kann, statt zu schreiben. Einer flüssigen Druckfarbe bedarf es dabei nicht. Die Maschine gleicht an Gestalt und Größe einer Nähmaschine und soll bereits nach Deutschland gekommen sein.
- Von den Chinesen erzählte der Professor Plath, daß sie die falschen oder entwertheten Geldstücke, die sie einnehmen, aufheben und als Tempelopfer verwenden. Man sagt, die deutschen Klingelbeutel würden von einem starken Umsichgreifen des Chinesenthums in jüngster Zeit erzählen können, wenn sie sprechen könnten.
- Es giebt heute noch Vampyre oder Blutsauger, man nennt sie Wucherer. Ein solcher, Schuster seines Zeichens, wurde am 31. December v. J. in Bordeaux zu 6 Monat Gefängniß und 25,000 Fr. Geldstrafe verurtheilt. Dieser erbarmungslose Mensch hatte einen Studenten für 45,000 Fr. Wechsel unterschreiben lassen und ihm dafür 3100 Fr. ausgehändigt. Einem andern Studenten verkaufte er für 5000 Fr. Schuhe, das Paar zu 125 Franks, während sie nur wieder mit 6 Fr. verkauft werden konnten.
- Die Metzger in Stuhm in Preußen zu überzeugen, daß die Schweine Trichinen haben, war ungeheuer schwer, und heute glauben sie noch nicht, daß Jemand an Trichinen gestorben ist oder sterben kann. Ihr Altmeister drang neulich so ungestüm darauf, ein durch und durch mit Trichinen durchsetztes Stück Schweinefleisch essen zu dürfen, daß der Bürgermeister selber sein Veto einlegen mußte. Dem Trichinenbeschauer schickten sie zur Probe immer nur den Schweinsp . . . zu und machten ihm das Leben so sauer, daß er sein Mikroskop und sein Amt zugleich niederlegte.
- Am Vorabend der Einführung der neuen Reichswährung bringen die klerikalen Blätter folgende Anekdote: "Ein Bayer äußerte jüngst: Von jeder Sorte bayrischer Münzen werde ich mir ein Stück auf die Seite thun und die gesammelten Münzen einst in meine Todtenlade legen lassen, damit mich unser Herrgott nicht mit einem Preußen verwechselt."
Anzeigen.
Es ist vorgekommen, daß bei der Großherzoglichen Civilstands=Commission auf Grund des § 1 der Instruktion für die Standesbeamten vom 14. August v. J. seitens einzelner Standesämter Anfragen über völlig verschiedene Gegenstände mittelst eines und desselben Vortrags angebracht worden sind. Da hierdurch die ordnungsmäßige Registrirung der Vorträge und der darauf zu erlas=
[ => Original lesen: 1876 Nr. 4 Seite 3]senden Verfügungen erschwert wird, so werden die Standesbeamten hierdurch angewiesen, ihre an die Commission zu richtenden Anfragen allemal nur auf einen einzigen Gegenstand zu beschränken und mithin, falls sie gleichzeitig über verschiedene Punkte Belehrung begehren, einen jeden solcher Punkte mittelst eines separaten Vortrages zur Sprache zu bringen.
Neustrelitz, den 7. Januar 1876.
Großherzogliche Civilstands=Commission.
A. v. Malschitzki.
Holz=Auction.
Am Sonnabend den 15. Januar, Morgens 9 Uhr sollen zu Schönberg im Hotel des Herrn Köster nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden
a. aus dem Kleinfelder Zuschlage:
25 Raummeter buchen Kluft,
4 do. do. Knüppel,
17 do. eichen Kluft,
4 do. do. Olm,
49 do. do. Knüppel,
24 do. fichten Knüppel,
19 do. do. Kluft,
3 Loose starkes fichten Durchforstungsholz;
b. aus dem Schwanbecker Zuschlage:
12 eichen Nutzholzdrümme,
5 buchen do.,
16 eichen Klassenbäume,
83 do. Stangen, Wagendeichsel. NB. Weitere eichen Wagendeichsel kommen in diesem Jahre nicht zum Verkauf!
68 ellern Stangen. NB. Den Pantoffelmachern zur Nachricht, daß mehr ellern Stangen in diesem Jahre nicht zum Verkauf kommen!
47 Raummeter buchen Kluft,
4 do. do. Olm,
18 do. eichen Kluft,
44 do. do. Knüppel,
1 do. weiden Kluft,
2 do. do. Knüppel,
4 do. ellern do.
29 Fuder starkes eichen Durchforstungsholz.
Am Auctionstage darf kein Holz abgefahren werden!
Schönberg, den 9. Januar 1876.
Der Oberförster.
C. Hottelet.
Holz=Auction.
Mittwoch den 19. Januar d. J. sollen im Cordshäger Holze, Vitenser Forste meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:
eichen Drümme (keine Loheichen),
Eichhester,
eichen Klafterholz, theilweise für Böttcher brauchbar,
eichen Zweigholz,
buchen Klafterholz,
buchen Zweigholz,
Fichten von Rüstbaum=Stärke.
Die Auction beginnt Morgens 9 Uhr im Hau.
Vitense, den 12. Januar 1876.
L. Wiegandt.
Die Hebung einer Armensteuer zum vollen Beitrag ist erforderlich, es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert, ihre Beiträge fördersamst an die resp. Armenvorsteher einzuzahlen.
Schönberg, den 10. Januar 1876.
Die Armenbehörde.
Ersparniß= und Vorschuß-Anstalt.
Während des Antonitermines
vom 17. bis 24. Januar d. J.
beide Tage einschließlich
ist die Anstalt
täglich
von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags geöffnet.
Schönberg, den 8. Januar 1876.
Das Directorium.
Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
3 1/2 bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 % bei dreimonatlicher Kündigung
Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct. 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 1. Februar 1874.
Lübecker Bank.
Den geehrten Interessenten von Antheilscheinen zum Schützenhausbau zeigen wir hiermit pflichtschuldigst an, daß der eingegangene Betrag der ersten Einzahlung von 25 % heute mit
1600 Mark
bei hiesiger Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt belegt ist.
Schönberg, den 12. Januar 1876.
Das Comite zum Schützenhausbau.
Populär-medicin. Werk.
Durch alle Buchhandlungen, oder gegen Einsendung von 10 Briefmarken à 10 Pf. direct von Richter's Verlags=Anstalt in Leipzig ist zu beziehen: "Dr. Airy's Naturheilmethode", Preis 1 Mark. - Der in diesem berühmten illustr., ca. 500 Seiten starken Buche angegebenen Heilmethode verdanken Tausende ihre Gesundheit. Die zahlreichen darin abgedruckten Dankschreiben beweisen, daß selbst solche Kranke noch alle Hilfe gefunden, die, der Verzweiflung nahe, rettungslos verloren schienen; es sollte daher dies vorzügliche Werk in keiner Familie fehlen. Man verlange und nehme nur das "Illustrirte Originalwerk von Richter's Verlags=Anstalt in Leipzig", welche auf Wunsch auch einen Auszug desselben gratis und franco versendet.
Warnung! Um nicht durch ähnlich betitelte Bücher irre geführt zu werden, verlange man ausdrücklich Dr. Airys illustrirtes Originalwerk, herausgegeben von Richter's Verlagsanstalt in Leipzig.
Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmtem Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei
Emil Jannicke, Bandagist.
Staatsloose.
Am 20. und 21. Januar 1876
beginnt die 1. Classe der von der Regierung genehmigten und garantirten 80sten Braunschweiger Landes=Lotterie
Größter Gewinn
ev. 450,000 Mark
Preise der Loose
Ein Ganzes M. 16. Ein Halbes M. 8.
Ein Viertel M. 4. Ein Achtel M. 2.
Nur Originalloose werden von uns gegen Baarsendung oder Postnachnahme versandt, womit gleichzeitig ein Originalplan gratis erfolgt. Amtliche Gewinnlisten und Gewinngelder erfolgen sofort nach stattgefundener Ziehung.
Man wende sich direct und vertrauensvoll an
J. Koopmann & Co.
Staatseffectenhandlung
Hamburg.
Gesucht
zu Ostern ein junges Mädchen, welches melken kann, gegen guten Lohn.
Chausseehaus Kl.=Siemz.
Fried. Matz.
Lübeck, Breitestrasse 804
Lager von Teppichen und Cocosmatten jeder Art.
[ => Original lesen: 1876 Nr. 4 Seite 4]Einem hochgeehrten hiesigen wie auswärtigen Publikum erlaube ich mir die ergebene Anzeige zu machen, daß ich neben meiner
Thee-, Chocoladen- und Zuckerwaaren-Handlung
noch ein
Delicatessen=Geschäft
verbunden mit
Fleischausschnitt
eröffnet habe und bitte ich bei Vorkommniß um geneigte Berücksichtigung.
Lübeck, den 10. Januar 1876.
Hochachtungsvoll
L. Cordes,
Breitestraße 791.
Neues Jahr, neues Glück!
Glück und Segen bei Cohn!
Diesmal sind wiederum
ev. 450,000 Reichsmark
zu gewinnen.
Die große von der resp. Landesregierung garantirte Geldlotterie von über
8 Mill. 690,000 Reichsm.
ist abermals mit außerordentlich großen und vielen Gewinnen ausgestattet; sie enthält nur 84,500 Loose, und werden in wenigen Monaten in 6 Abtheilungen folgende Gewinne sicher gewonnen, nämlich:
1 großartiger Haupt=Gewinn und Prämie event. 485,000 M., spec. M. 300,000, 150,000, 80,000, 60,000, 2 mal 40,000, 1 mal 36,000, 6 mal 30,000, 1 mal 24,000, 1 mal 20,000, 1 mal 18,000, 11 mal 15,000, 2 mal 12,000, 17 mal 10,000, 1 mal 8000, 3 mal 6000, 27 mal 5000, 42 mal 4000, 255 mal 3000, 8 mal 2000, 12 mal 1500, 1 mal 1400, 400 mal 1200, 23 mal 1000, 648 mal 600, 1000 mal 300, 75 mal 240, 35 mal 200, 50 mal 180, 28,150 mal 142, 12,725 mal 140, 122, 120, 94, 80, 66 und 38 M.
Die Gewinnziehung der 1ten Abtheilung ist amtlich
auf den 20. und 21. Januar d. J.
festgestellt, zu welcher das
ganze Original=Loos nur 16 M. oder 4 1/3 Thlr.
halbe Original=Loos nur 8 M. oder 2 2/3 Thlr.
viertel Original=Loos nur 4 M. oder 1 1/3 Thlr.
kostet. Diese mit Regierungswappen versehenen Original=Loose sende ich gegen Einsendung des Betrag oder gegen Postvorschuß selbst nach den entferntesten Gegenden den geehrten Auftraggebern sofort zu. Ebenso erfolgen die amtliche Gewinnliste und die Gewinngelder sofort nach der Ziehung an jeden der bei mir Betheiligten prompt und verschwiegen. Durch meine ausgebreiteten Verbindungen überall kann man auch jeden Gewinn in seinem Wohnort ausbezahlt erhalten.
Mein Geschäft ist bekanntlich das Aelteste und Allerglücklichste, indem die bei mir Betheiligten schon die größten Hauptgewinne von R.=Mark 360,000, 270,000, 246,000, 225,000, 183,000, 180,000, 156,000, oftmals 152,000, 150,000, 90,000, sehr häufig 78,000, 60,000, 48,000, 40,000, 36,000 M. etc. etc. gewonnen haben und beträgt die Gesammtsumme der in den Ziehungen der Monate October, November, December vor. J. von mir ausbezahlten Gewinne laut amtlichen Gewinnlisten die Summe von über M. 390,000.
Jede Bestellung auf diese Original=Loose kann man auch einfach auf eine Posteinzahlungskarte machen.
Laz. Sams. Cohn
in Hamburg,
Haupt=Comptoir, Bank= und Wechsel=Geschäft.
Kampfgenossen-Verein 1870/71.
Am Dienstag den 18. d. Mts.
Ball
im Vereinslocal.
Entree für Nicht=Mitglieder 2 M.
Anfang 6 1/2 Uhr.
Kriegsdecoration wird angelegt.
Schönberg. Das Ball=Comité.
Von prima böhmischen
Salon=Stück=Kohlen
erwarte Montag Zufuhr, um gefl. vorherige Aufträge ersuchend.
F. Heitmann,
Schönberg.
Gesucht zu Ostern
einen zuverlässigen und soliden Knecht wegen Verheirathung meines jetzigen Knechts.
Schönberg. A. Wigger.
Die in unserem heutigen Blatte befindliche Gewinn-Mittheilung des Herrn Laz. Sams. Cohn in Hamburg ist ganz besonders zu beachten. Dieses weltbekannte Geschäft besteht weit über fünfzig Jahre und hat den bei ihm Betheiligten schon die grössten Hauptgewinne von M. 360,000, 270,000, 246,000, 225,000, 183,000, 180,000, 156,000, oftmals 152,000, 150,000, 90,000, sehr häufig 78,000, 60,000, 48,000, 40,000, 36,000, M. etc. etc. ausbezahlt, wodurch viele Leute zu reichen Capitalisten geworden sind. Es sind nun wieder für einen kleinen Einsatz grosse Capitalien zu gewinnen bis zu ev. 375,000 M. Auch bezahlt dieses Haus durch seine weitverbreiteten Verbindungen die Gewinne in jedem Orte aus. Da eine grosse Betheiligung zu erwarten ist, möge man dem Glücke die Hand bieten und sich vertrauensvoll an die Firma Laz. Sams. Cohn in Hamburg wenden, bei der man gewissenhaft und prompt bedient wird.
Eintragungen in die Standes=Register
des Standesamtsbezirks Schönberg.
Geboren: D. 2. Januar dem Maschinenarbeiter Hans Heinrich Wilde in Schönberg eine Tochter. - Dem Arbeitsmann Johann Heinrich Werner in Ollndorf ein Sohn. - D. 8. eine uneheliche Tochter in Schönberg. - D. 7. dem Schmied Carl Joh. Friedrich Präfke in Schönberg ein Sohn. - D. 8. dem Schulzen Johann Heinrich Lohse in Törpt eine Tochter. - D. 9. dem Fuhrmann Hans Peter Krohn in Schönberg ein Sohn. - D. 13. Jan. dem Holländer Brincker zu Torriesdorf ein Sohn.
Gestorben: D. 1. Januar des Kaufmanns Heinr. Duve in Schönberg Söhnlein, 5 Tage alt. - D. 7. Januar Jochen Oldörp, Arbeitsmann zu Bechelsdorf, 64 J. alt. - D. 7. Jan. Catharine Elisabeth Dierck geb. Wiencke, Arbm.=Wwe. zu Torriesdorf, geboren zu Demern, 73 J. alt. - D. 9. Jan. Friederich Johann Joachim Retelsdorf, Hausknechtssohn zu Schönberg, 1 Jahr alt. - D. 9. Jan. Anna Margaretha Maack geb. Lüders aus Palingen, Arbm.=Wwe. zu Schönberg. 48 J. alt. - D. 10. Jan. Wilhelmine Anna Maria Meyer, Arbeitsmannstochter zu Schönberg, 8 Jahre alt.
Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 16. Januar.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.
Getreide=Preise in Lübeck. |
Waizen | 15 | M | - | |
bis | 20 | M | - | . |
Roggen | 15 | M | 50 | |
bis | 16 | M | - | . |
Gerste | 15 | M | 50 | |
bis | 16 | M | - | . |
Hafer | 15 | M | 50 | |
bis | 16 | M | - | . |
Erbsen | 16 | M | - | |
bis | 19 | M | - | . |
Wicken | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Buchwaizen | 14 | M | - | |
bis | 15 | M | - | . |
Winter=Rappsaat | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Winter=Rübsen | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Schlagleinsaat | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter pr. 500 Gr. M | 1,15 - 1,30 . |
Hasen d. Stück M | 3,00 - 3,60 . |
Enten das Stück M | 3,00 . |
Hühner d. St. M | 1,30 - 1,35 . |
Tauben d. Stück. M | 0,45 . |
Spickgans d. Stück M | 3,00 - 4,00 . |
Schinken pr. 500 Gr. M | 0,75 . |
Schweinskopf pr. 500 Gr. M | 0,45 . |
Wurst pr. 500 Gr. M | 1,05 - 1,20 . |
Eier 3 St. für M | 0,30 . |
Kartoffeln pr. 10 Lit. M | 0,60 . |
(Hierzu eine Beilage.)
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1876 Nr. 4 Seite 5]Beilage
zu Nr. 4 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 14. Januar 1876.
Drei Weihnachten.
Erzählung von Ernst Wichert.
(Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1876 Nr. 4 Seite 6]Drei Weihnachten.
Erzählung von Ernst Wichert.
[Fortsetzung.]
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