[ => Original lesen: 1875 Nr. 96 Seite 1] Unter den Kühen des Hauswirths Heinrich Oldenburg in Kl. Mist ist die Maulfäule ausgebrochen.
Schönberg. 2. December 1875.
Großherzogl. Meklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
Politische Rundschau.
Deutschland. Der Reichstag verhandelte am Donnerstag über die Anfrage des Abgeordneten Wiggers über die Herstellung von Wasserstraßen im deutschen Reiche. Dabei wurde darauf hingewiesen, daß im Jahre 1872 Frankreich 668, England 608, Belgien 207 und Preußen nur 71 Meilen Kanäle besaß, und daß Frankreich noch fort und fort jährlich große Summen für den Kanalbau verwende. Die Anfrage hatte keinen praktischen Erfolg, da der Präsident Delbrück es für bedenklich erklärte, dem Reiche die Aufgabe zuzuweisen, in Deutschland ein Kanalnetz herzustellen. Auch dürfte Deutschland schon um deswillen nicht mit England oder mit Holland und Belgien zu vergleichen sein, weil es sich doch fragen möchte, ob denn in gleicher Weise, wie in jenen Ländern, eine für ein größeres Kanalnetz ausreichende Wassermenge vorhanden sei. - Bei der zweiten Berathung des Postgesetzes handelte es sich vornehmlich um die Frage, ob die Eisenbahnen gehalten sein sollen, außer den Briefpostsendungen Zeitungen, Geldern u. s. w. sonstige Poststücke bis zum Einzelgewicht von 10 Kilogramm, wie die Regierungsvorlage verlangt, oder nur bis zu 2 Kilogramm, wie die Majorität wünschte, unentgeltlich zu befördern. Aber schon bei einer Gewichtsgrenze von 5 Kilo würde die Post einen Einnahmeverlust von anderthalb Millionen Mark erleiden. Deswegen wurde schließlich die Regierungsvorlage mit allen Stimmen gegen die der Fortschrittspartei wieder hergestellt.
Am Freitag bildete die wichtige Strafgesetzvorlage den Gegenstand der Berathung. Die Parteien waren längst zuvor über ihre Stellung zu derselben schlüssig geworden. Die Nationalliberalen hatten, wie ihre Parteiblätter mittheilen, "einstimmig" beschlossen, die gegen die Presse, Wissenschaft, Sozialdemokraten und Ultramontanen gerichteten politischen Bestimmungen des Entwurfes mit Ausnahme der sg. Arnim= und Duchesne=Paragraphen von vornherein abzulehnen. In der Freitagssitzung beantragte nun der Abgeordnete Dr. Lasker im Namen der Nationalliberalen und der Abgeordnete Hänel im Namen der Fortschrittspartei die nichtpolitischen Paragraphen des Entwurfes zur Vorberathung einer Kommission zu übergeben, über die anderen aber in pleno in die zweite Berathung einzutreten. Der Reichskanzler sprach in einer ziemlich milden Rede dem Reichstage das Recht zu, gegen die ganze Vorlage oder Theile derselben zu stimmen, nannte die Lage konfliktfrei und forderte nur mit Nachdruck, daß der Strafparagraph für die Beamten des auswärtigen Amtes und die verschärften Bestimmungen zum Schutze der Exekutivbeamten als der Träger des Gesetzes bewilligt werde. Der Abg. Hänel griff dagegen den Reichskanzler direkt an und behauptete, derselbe sei verpflichtet, keine Vorlage zu machen, von der er im Voraus wisse, daß sie von der Majorität nicht werde angenommen werden; aber der Reichskanzler scheine sich nach einer anderen Majorität zu sehnen. Der Reichskanzler erwiderte darauf nichts, und der Antrag Lasker=Hänel wurde angenommen. Der von Seiten der Fortschrittspartei schon längst bei den Haaren herbeigezogene, regierungsseitig noch immer geleugnete Konflikt ist also da, und voraussichtlich wird weder die eminente Beredsamkeit des Reichskanzlers, noch auch das Mittel, etwa mit Abdankung zu drohen, etwas helfen. Die Fortschrittspartei sucht ja bei jeder Gelegenheit und auf alle nur mögliche Weise den Konflikt zu verschärfen und nimmt die zaghaftere Schwester ins Schlepptau; da ist nicht zu erwarten, daß die Nationalliberalen sich noch in letzter Stunde etwa um den Preis des Kanzelparagraphen zu einem Kompromis werden bereit finden lassen. Uebrigens erinnern wir noch einmal daran, daß die Worte des Reichskanzlers, zwischen der Reichsregierung und der Reichsvertretung könne nicht auf die Dauer ein Konflikt bestehen, keineswegs mit der Fortschrittspartei im Sinne der bekannten Theorie des preußischen Finanzministers zu verstehen sind. Ersterer hat ja selber eine unmißverständliche Auslegung seiner Worte gegeben, wenn er sagte, er werde nöthigenfalls eine für nothwendig erkannte aber abgelehnte Vorlage immer wieder einbringen oder so lange warten, bis andere Männer das Reich vertreten; und es ist ja nicht mehr so gar lange hin, bis das Reich andere Vertreter senden wird. Es wäre ja verwunderlich, wenn es anders sein sollte, wenn vom Kaiser ernannte Reichsbeamte sofort bei jedem sich etwa ergebenden Konflikt dem kurzlebigen Mandate einer wechselnden Parlamentsmajorität weichen müßten. Wir haben zu dem "eisernen Manne" das volle Vertrauen, daß derselbe jetzt, wo es schwierig werden mag, und jetzt erst recht, auch einer feindlichen Parlamentsmajorität gegenüber in seiner hohen und verantwortungsvollen Stellung ausharren wird.
Preußen. Ein merkwürdiges Schauspiel vollzieht sich jetzt in der preußischen Generalsynode. Dieselbe nimmt Paragraph für Paragraph der vom Berliner Oberkirchenrath gemachten Vorlage an und es ist kaum noch ein Zweifel möglich, daß schließlich die ganze Vorlage in der Fassung des Oberkirchenrathes wird zum Beschluß erhoben werden, denn die Synode ist völlig in der Hand der sg. Mittelpartei oder richtiger Oberkirchenrathspartei die bereits 111 eingeschriebene Mitglieder zählt. Karakteristisch für den Geist, der dort herrscht, ist ein Vorgang, der sich bei der Berathung des § 4 der Vorlage ereignete. In diesem Paragraphen steht die unbestimmte und jeder beliebigen Deutung fähige Phrase: "auf dem Grunde des evangelischen Bekenntnisses". Ein solches giebt es aber bekanntlich nicht, denn es gibt zwei, die möglicherweise mit diesem Namen bezeichnet werden können, das evangelisch=lutherische und das reformirte; aber auch
[ => Original lesen: 1875 Nr. 96 Seite 2]jede Sekte und selbst der Protestantenverein kann diese vage Bezeichnung für sein "Bekenntniß" in Anspruch nehmen. Deswegen wurde beantragt, an Stelle des Singulars den Plural zu setzen: auf dem Grunde ihrer (d. i. der Landeskirche) Bekenntnisse: aber ohne eingehende Besprechung, von der orakelnden Warnung vor der Pandorabüchse der Bekenntnißfrage erschreckt, nimmt die Versammlung den Paragraph in der Fassung des Oberkirchenraths an. Daß man dem Lande klare Wahrheit und nicht unbestimmte Phrasen schuldig ist, sollten doch höchstens nur die Anhänger des phrasenliebenden Protestantenvereins leugnen können.
Aus England kommt die wichtige Nachricht, daß die auf Halbsold stehenden Hauptleute der Armee die Anzeige erhalten haben, ihre Dienste könnten sofort in Anspruch genommen werden, und daß dem Ingenieurkorps der Befehl zugegangen ist, sich für den Dienst im Orient bereit zu halten. Daneben kündigt die "Pall Mall Gazette" die bevorstehende Mobilisirung des englischen Heeres an, die zwar "ohne unmittelbarem Zusammenhang mit der augenblicklichen politischen Lage" erfolgen soll, aber folglich doch in Zusammenhang damit steht.
Spanien. König Alfons ist am 17. Nov. achtzehn Jahre alt geworden und wird sich jetzt noch einmal persönlich an die Spitze seines Heeres stellen, um den Karlismus auszurotten der schon längst halb todt gesagt, aber immer noch da ist.
Die Forderungen der päpstlichen Kurie haben einen Ministerwechsel hervorgerufen. Zum Ministerpräsidenten ist Canovas del Castillo, zum Minister des Auswärtigen der bisherige Justizminister Calderon Coblantes ernannt worden.
Anzeigen.
In Sachen betreffend den Concurs über die Verlassenschaft des Büdners und Gastwirths Peter Schlatow zu Carlow steht zur Auskehrung der vergleichsmäßigen Summen auf die Liquidare ein Termin auf Donnerstag, den 16. December d. J. Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Concurs=Gerichte an, zu welchem die nicht präcludirten Schlatow'schen Gläubiger, welche noch nicht Zahlung erhalten haben, hiemit unter dem Nachtheil geladen werden, daß die eingehenden resp. Summen auf ihre Gefahr und Kosten gerichtsseitig werden deponirt werden.
Schönberg den 25. November 1875.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
A. Dufft.
In Sachen betreffend den Concurs über die Verlassenschaft des Hufenpächters Köster zu Lüdersdorf wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß in dem am 27. d. Mts. stattgehabten Termine zur Erklärung über die Liquidate sofort zum Protocoll die in der Ladung vom 23. October c. an gedroheten Nachtheile vollstreckt sind und das bezügliche Conclusum publicirt worden ist.
Schönberg, den 27. November 1875.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
A. Dufft.
Auctions=Abkündigung.
Die am 9. d. Mts. im Gastwirth Boie'schen Lokale hierselbst angesetzte Auction findet nicht statt.
Schönberg. Staffeldt, Landreiter.
Die Ersparniß- und Vorschuß=Anstalt
in Schönberg ist an jedem
Mittwoch, von 8-12 Uhr Vormittags,
geöffnet.
Das Directorium.
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Verloren.
Am Freitag den 3. dss. Mts. ist eine kleine Wagenkette von Hof Wahrsow über Westerbeck, Petersberg vor Schönberg über nach der Köhler'schen Ziegelei verloren. Der Finder wird gebeten, obige Kette gegen Belohnung abzugeben an
Jochen Lühr, Knecht zu Hof Wahrsow.
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Schönberg. H. Meyer, Uhrmacher.
W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
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August Spehr.
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Geschälte erbsen, à Pf. 32 Pfg.
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August Spehr.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 96 Seite 3]Weihnachts-Ausverkauf
des gesammten Manufacturwaaren=Lagers von
Julius Schweigmann
in Schönberg.
Das Lager ist durch Einkäufe auf den besten Handelsplätzen und den besten Fabriken gut assortirt und bietet sowohl im Tuch=Fach wie in der Manufactur=Waaren=Branche die gediegensten Neuheiten der Saison.
Sämmtliche Artikel werden per comptant zu Einkaufspreisen verkauft.
Cattune 4 1/2 Percal und Piquè 6 , Gardinen=Cattun, vorzüglich schöne Muster, 5 , Baumwoll=Zeuge (Chellas), beste Waare, 5/4 6 , 6/4 7 , roth 1 theurer, gestreiftes Schürzen=Leinen 10 in schönen Mustern
conleurte Kleiderstoffe,
rein wollene 8/4 schottische Plaids 32 sonst 38 , etwas geringere Qualität 8/4 24 sonst 32 und gemusterte Stoffe als Lüster, Mohair etc. ganz bedeutend herabgesetzt.
Eine Partie Kleider=Rippse zu 10 ßl.
in schwarz, grün, braun (blau 1 Sgr. theurer).
Schwarze rein wollene franz. Cachemir's und Tybets.
Schwarze Lyoner seidene Cachemir, anerkannt das beste zu seidenen Kleidern 1 4 , 1 12 , beste Qualität 1 20 , Beiderwand und Lama zu Haus= und Winterkleidern,
Buckskins,
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
außerdem die feinsten englischen u. französischen Buckskins bedeutend billiger,
Winterröcke und Paletots,
Double-Stoffe von 40 , Esquimos und Düffel, halbwoll. Ratinès und Plüsch zu Jacquets 1 4 , Filztuch zu Joppen und großen Reiseröcken 1 8 , rein wollene Ratines, schöne Qualität, in blau, marengo und melange 2 16 und 2 24 , rein wollene Falconnès, das eleganteste zu Paletots, in blau, marengo, grau und schwarz, 3 16 und 3 1/2 , Cachenez, sogenannte seidene, von 12 an pr. Stück, Lama=Tücher und große wollene Tücher für Damen in roth, blau, weiß, braun etc., Umschlagetücher sehr billig. Echte franz. Shawls 12, 16, 20 und 24 Thlr., Werth das Doppelte.
Flanell in blau, roth, weiß, Wollenzeuge, gemusterte Flanelle etc.,
halbwollenes Hosenzeug von 10 an
Parchende und Bibers von 3 an
Paletots für Damen von 5 an bis zu den feinsten.
Damen=Jacken, Unterröcke und Steppröcke, Schürzen in Seide, Moiree, Leinen, Kattun und Wachstuch, Kinder=Schürzen,
Regenmäntel in blau und dunkel,
Regenröcke für Herren, nur in ganz guten Qualitäten, von 20 M. an,
Filz= und seidene Hüte für Herren,
Corsets, Tischdecken, alle möglichen Besatz=Artikel, Schärpen, kleine seidene Shawls und Tücher, weiß leinene und bunte Taschentücher, weiße Gardinen in Zwirn und Mull, weiß halbleinene Hollands und Negligé=Stoffe, Hemdentuch, Cravatt=Tücher, Kragen und Manschetten,
Doppel=Steppstich=Nähmaschinen
unter Garantie.
Little Wanzer 16 Thaler,
little Howe 18 Thaler,
Victoria 20 Thaler,
[ => Original lesen: 1875 Nr. 96 Seite 4]Große Wheeler u. Wilson-Maschine 28 Thaler,
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Julius Schweigmann.
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worunter zahlreiche nützliche Artikel zu Weihnachtsgeschenken. Außerdem empfehle
Knaben-, Herren- und Damen-Schlittschuhe,
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Spiel-Waaren
zu den billigsten Preisen.
Vom 23. August bis heute sind nachfolgende Verluste bei unserer Gesellschaft angemeldet:
1) Vom Büdner Badstein zu Herrnburg ein Pferd 220 M.
2) Vom Hauswirth Rußwurm=Lockwisch eine Kuh 135 M.
3) Vom Bäckermeister Freitag hieselbst eine Kuh 135 M.
4) Vom Hauswirth Harms zu Pogetz ein Pferd 300 M.
5) Vom Hauswirth H. Jabs zu Resdorf ein Pferd 300 M.
6) Vom Müller Sarcander=Dassow ein Pferd 390 M.
7) Vom Lehrer Otte=Thandorf eine Kuh 120 M.
8) Vom Hauswirth Voß=Wahlsdorf eine Kuh 135 M.
9) Vom Schulzen Lühr=Lüdersdorf ein Pferd 240 M.
10) Vom Hauswirth Jabs=Resdorf ein Pferd 300 M.
11) Vom Hauswirth Oldenburg=Utecht eine Kuh 135 M.
12) Vom Arbeitsmann Jabs zu Schlagsdorf eine Kuh 120 M.
13) Vom Pächter Pumplün=Carlow ein Pferd 75 M.
14) Vom Hauswirth Meier=Mahlzow ein Pferd 135 M.
15) Vom Hauswirth Freitag=Herrnburg ein Pferd 450 M.
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 70 Pfennigen pro 100 Mark Versicherungssumme am
Dienstag den 21. December d. J., Morgens 10 Uhr
im Boye'schen Gasthause zu bezahlen.
Schönberg den 6. December 1875.
Direction der Vieh=Versicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
Ausverkauf
des gesammten Lagers von
Tuch= und Manufactur=Waaren
wegen Geschäfts=Verlegung
nach meinem Hause, Holstenstraße.
Johannes Lenschau,
Lübeck, Sandstraße No. 1010.
Spielwaaren
in großer Auswahl
empfiehlt zu billigsten Preisen
Wilh. Kühn, Schönberg.
Pelzwaaren,
als: Muffen, Boas, Manschetten u. s. w. empfiehlt in großer Auswahl zu billigen Preisen
Heinrich Schäding.
Schönberg.
(Hiezu eine Beilage.)
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 96 Seite 5]Beilage
zu Nr. 96 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 7. December 1875.
August Creutzfeldt
empfiehlt sein gut assortirtes Lager zu nachstehenden äussertst billigst gestellten Preisen gegen comptante Zahlung:
coul. Kleiderzeuge 4 sl., 5 sl., 6 sl.,
do. sehr gute Qualität, 8 sl. 9 sl., 10 sl., 12 sl.,
schwarze rein wollene Kleiderzeuge von 12 sl. an,
9/4 schwarzen Ripps von 24 sl. an,
mix Lüster 5 sl., extra schwer 6, 8 und 10 sl.,
Beierwand zu Hauskleidern von 4 sl. an bis zu den feinsten zu 10 sl.,
gestreifte Unterrockzeuge von 6 sl. an,
8/4 carr. Lama und Plaid, beste Qualität 26 sl.,
Cattun 3 und 4 sl., beste Qualität 5 sl.,
Piqué- und Köper-Cattun 6 sl.,
Cattun-Gardinen 4 und 5 sl.,
doppelt breite Köper-Gardinen mit 2 Kanten 7 sl.,
7/4 gestreiftes Schürzen-Leinen 8 sl.,
schwarzen Moirè von 8 sl. an,
weiss leinene Taschentücher, sehr gut und billig,
5/4 Bettdrell, federdicht, von 10 sl. an,
8/4 do. prima Qualität, 20 und 24 sl.,
5/4 Bettstouts, hell und dunkel gestreift, von 5 sl. an,
6/4 do. do. von 8 sl. an.
6/4 gestreiftes Federleinen 13 sl.,
5/4 und 6/4 carr. baumw. Bührenzeug von 4 sl. an,
gedr. Stouts 5 und 6 sl.,
9/4 schwarzen und braunen Plüsch von 32 sl. an,
9/4 schwarzen und grauen Double zu Paletot und Jacken von 24 sl. an,
9/4 braunen und grünen Möbel-Ripps 32 sl.,
woll. Tischdecken von 40 sl. an,
Double- und Velour-Umschlagetücher unter Einkaufspreis,
Umsteck- und weisse Netztücher unter Einkaufspreis,
Paletots, Jacken, Fanchons, Shawls, Kapotten- und Buckskin-handschuhe unter Einkaufspreis,
9/4 rein woll. Double-Düffel von 1 Thlr. 20 sl. an,
9/4 do. Eskimo von 1 Thlr. 36 sl. an,
9/4 do. Ratinè von 1 Thlr. 40 sl. an,
9/4 do. Flockinè, beste Qualität 2 Thlr. 36 sl.,
9/4 facon. Paletot-Stoffe, extra schwer 3 Thlr.,
9/4 schweres graues Tuch 32 und 42 sl.,
schwarzes Tuch und Buckskin bedeutend unter Preis,
1 Parthie schweren Buckskin 1 Thlr. 24 sl. (Werth 1 Thlr. 40 sl. bis 2 Thlr.),
1 Parthie extra schweren Buckskin 2 Thlr. 8 sl. (Werth 2 1/2 Thlr. bis 2 Thlr. 40 sl.),
halbwollene Hosenzeuge von 10 sl. an,
baumwollene do. von 5 sl. an,
Westen-, Cachenez- und Buckskin-Handschuhe bedeutend unter Preis.
1 Parthie weisses Leinen, sehr gute Qualität, 7, 8, 8 1/2 und 10 sl.,
für Schneider besonders zu empfehlen:
10/4 schwarzen Zanella 18 und 22 sl.,
do. do. extra fein 26 und 32 sl.,
6/4 grünes und schwarzes Halbleinen 4 1/2 sl.,
schwarzen und grauen Mascchinen-Zwirn auf grossen Rollen 8, 9, 10 und 11 sl.
----------------------
Vorstehende Preisermässigung hat Gültigkeit bis zum 1. Januar 1876.
--------------------------
Proben können wöhrend dieser zeit nicht abgegeben werden.
--------------------------
Nielsens'sche Reisstärke,
welche an Reinheit und Weiße alle anderen Fabrikate des Continents übertrifft à Pf. 45 Pfg.,
Belgische Reisstärke,
à Pf. 40 Pfg., empfiehlt August Spehr.
Theod. Unger's
Pianiforte-Magazin,
Lübeck, Schlüsselbuden 190, empfiehlt
Pianos, Pianinos und Flügeln
vorzüglichster Qualität zu billigsten Preisen.
Gleichfalls ein wohlassortirtes Lager in allen
Streich- und Blas-Instrumenten,
Harmonika's, Spieldosen, Drehorgeln, Musik-Necessaires,
Musik-Albums, Saiten etc.
besonders zu Weihnachtsgeschenken geeignet,
en gros u. en détail.
Pianoforte-Leih-Institut.
Gebrauchte Instrumente werden zu höchsten Preisen in Gegenrechnung genommen. - Reparaturen prompt und billigst.
(H02467b)
Grüne und gelbe Kocherbsen, leicht brechend, empfiehlt A. Wigger.
Perl=Tapioka
(Perl=Sago) in hochfeinster Qualität, à Pf. 40 Pfg.,
Perl=Sago
(ostindischer), à Pf. 30 Pfg., empfiehlt
August Spehr.
Weihnachts-Ausstellung!
Zum bevorstehenden Weihnachten empfehle mein großes Lager von
Spielwaaren, Galanterie= und Toilett=Gegenständen
zu den billigsten Preisen.
Ratzeburg. J. Gärtner.
15 Mark Belohnung
Demjenigen, der mir Näheres über den Verbleib meines blauen Paletots mit Sammtkragen angeben kann, welcher mir am Ball=Morgen im Boye'schen Gasthause abhanden gekommen ist.
Groß=Bünsdorf, im Nov. 1875.
P. Ollrogg, Hauswirth.
Lager
von
prima böhm. Salon-Stückkohlen
(Lieferung: jeden Mittwoch frei vor der Thür)
bei F. Heitmann. Schönberg.
Filzschuhe, Filzsohlen, Filzpantoffen,
sowie ein reichhaltiges
Mützenlager
empfiehlt
Heinr. Schäding in Schönberg.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 96 Seite 6]Passend als Fest=Geschenke!
Hänge=Lampen
mit Flaschenzug, grün antik,
Tisch=Lampen
mit grün antik und broncirten Gußfüßen, feinstem Alabaster und Glasfüßen.
Eine reichhaltige Auswahl von
lackirten Blechwaaren,
als: Kaffeebretter, Kaffeebüchsen, Messerkörbe, Schlüsselkörbe, Brodkörbe, Broddosen, Schreibzeuge, Federkasten und Pennale, Botanisirtrommel und Sparbüchsen, Serviettenringe, Zahnbürstenhalter u. s. w. zu Stickerei, Blech=Spielzeug und Tannenbaum=Leuchter, sogenannte
Petroleum=Sturmlaternen,
durchaus gefahrlos,
Petroleum=Kochapparate,
1 Flamme mit 1 Geschirr 6 M.,
2 Flammen mit 1 Geschirr 8,50 M. und 10 M.,
4 Flammen mit 2 Geschirren 20 M.,
empfiehlt
W. Wieschendorf. Klempner in Schönberg.
Das große Loos von 246,000 M wurde im Jahre 1874 bei mir gewonnen.
Laz. Sams. Cohn.
Auf
No. 456
ist bekanntlich wiederum im Jahre 1874
das große Loos und Prämie
von 246,000 R.= Mk.
mit der Devise
Glück und Segen bei Cohn!
laut amtlicher Gewinnliste, wie schon oft, abermals bei mir gewonnen worden; überhaupt habe in den Gewinnziehungen im vorigen und in diesem Jahre meinen geehrten Interessenten die Gewinnsumme von über
530,000 Thlr. oder 1 Million 590,000 R.=Mk.
laut amtlicher Gewinnlisten baar ausbezahlt.
Die vom Staate Hamburg garantirte große, interessante und weit bekannte Geldlotterie von über
7 Million 660,000 M.
ist diesmal wiederum mit außerordentliche großen und vielen Gewinnen reichlich ausgestattet; sie enthalt nur 81,500 Loose, und werden in wenigen Monaten in 7 Abtheilungen folgende Gewinne sicher gewonnen, nämlich:
1 großer Haupt=Gewinn und Prämie event. 375,000 M., spec. M. 250,000, 125,000, 80,000, 60,000, 50,000, 40,000, 36,000, 3 mal 30,000, 1 mal 24,000, 2 mal 20,000, 1 mal 18,000, 8 mal 15,000, 9 mal 12,000, 12 mal 10,000, 36 mal 6000, 5 mal 4800, 40 mal 4000, 1 mal 3600, 204 mal 2400, 4 mal 1800, 1 mal 1500, 412 mal 1200, 512 mal 600, 12 mal 360, 597 mal 300, 4 mal 240, 18,800 mal 131, 21,030 mal 120, 60, 48, 24, 18, 12 und 6 M.
Die Gewinnziehung der 1ten Abtheilung ist amtlich
auf den 15. und 16. December d. J.
festgestellt, zu welcher das
ganze Original=Loos nur 6 M. oder 2 Thlr.
halbe Original=Loos nur 3 M. oder 1 Thlr.
viertel Original=Loos nur 1,50 oder 15 Sgr.
kostet. Diese mit Staatswappen versehenen Original=Loose sende ich gegen Einsendung des Betrages oder gegen Postvorschuß selbst nach den entferntesten Gegenden den geehrten Auftraggebern sofort zu. Ebenso erfolgen die amtliche Gewinnliste und die Gewinngelder sofort nach der Ziehung an jeden der bei mir Betheiligten prompt und verschwiegen. Durch meine ausgebreiteten Verbindungen überall kann man auch jeden Gewinn in seinem Wohnort ausbezahlt erhalten.
Jede Bestellung auf diese Original=Loose kann man auch einfach auf eine Posteinzahlungskarte machen.
Laz. Sams. Cohn.
in Hamburg,
Hauptcomptoir, Bank= u. Wechselgeschäft.
Englisches Salz empfiehlt C. Schwedt, Schönberg.
Vor Kurzem hat sich bei mir ein weißer Hammel angefunden, den der sich ausweisende Eigenthümer gegen Erstattung der Kosten zurückerhalten kann.
Hauswirth H. Mustin. Schlag=Sülsdorf.
Heinrich Kock,
Uhren=, Gold= und Silberwaaren=Handlung,
Schönberg,
empfiehlt: goldene und silberne Herren= und Damen=Uhren. Regulateure, Pariser Pendulen=, Rahmen= und Wecker=Uhren, Talmi= und vergoldete Ketten, und Schlüssel, goldene und silberne Ketten, Brosches, und Ohrringe, gold. Kreuze, Medaillons, Armbänder, Verlobungs= und Siegelringe, Haarkettenbeschläge, silberne Frucht= und Zuckerschalen, Rahmkannen, Milchbecher, Fisch= und Kuchenheber, Theesiebe, Menagen, Cigarrenpfeifen, Fingerhüte, Serviettenbänder, Potage, Eß= und Theelöffel.
Bestellungen und Reparaturen prompt und billig.
Petroleum-Hängelampen
mit Zug, Bronce zu 5 1/2 Thalern, Antik grün von 4 Thalern an, sowie
Ampeln
empfiehlt H. Schreiber. Rehna.
Mein vollständiges
Topf=Lager
in allen Größen:
Petroleum=Kochapparate
zwei=, vier= und sechsflammig, für jeden Hausstand passend, empfehle zur geneigten Abnahme.
Schönberg 1875.
Hochachtungsvoll
H. C. Weinrebe.
Tausende
werden oft an zweifelhafte Unternehmungen gewagt, während vielfach durch geringe Einlagen bedeutende Capitalien zu gewinnen sind. Zu einem soliden Glücksversuch besonders geeignet ist die von der Regierung genehmigte und garantirte Geldlotterie
375,000 Reichsmark
ev. als Hauptgewinn - speciell aber Gewinne von:
M. 250,000 - 125,000 - 80,000 - 60,000 - 50,000 - 40,000 - 36,000 - 3 à 30,000 - 24,000 - 2 à 20,000 - 18,000-8 à 15,000 - 9 à 12,000 - 12 à 10,000 - 36 à 6000 - 5 à 4800 - 40 à 4000 - 3600 - 204 à 2400 - 4 à 1800 - 1500 - 412 à 1200 etc. etc.
bietet obige Verloosung. - Mehr als die Hälfte aller Loose müssen im Laufe der Ziehungen, welche innerhalb einiger Monate beendet sind, gewinnen. Die Ziehungen sind amtlich festgestellt, und aus dem Originalplan den wir jedem Theilnehmer gratis übersenden, zu ersehen.
Zu der schon
am 15. December d. J.
stattfindenden 1. Ziehung kosten:
Ganzes Original=Loose Reichsmark 6. -
halbe Original=Loose Reichsmark 3. -
viertel Original=Loose Reichsmark 1.50
Gegen Baareinsendung des Betrags, Posteinzahlung oder Nachnahme versenden wir sofort die wirklichen mit dem amtlichen Wappen versehenen Original=Loose, ebenso prompt nach der Ziehung die amtliche Ziehungsliste und die Gewinngelder.
Die Ziehung ist nahe bevorstehend, und da das vorhandene Loosquantum nur gering ist, beliebe man sich baldigst und direct zu wenden an
Bottenwieser & Co.,
Bank- u. Wechselgeschäft in Hamburg.
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Bei der letzten am 16. Novbr. beendeten Hauptziehung, wobei ein Gesammtkapital von über
5 Millionen
zur Verloosung gelangte, waren wir wiederum in der erfreulichen Lage an viele unserer Interessenten namhafte Gewinne auszahlen zu können. Das Verzeichniß der Gewinne versenden wir auf Verlangen gratis.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 96 Seite 7]Gesucht zu Ostern
zum Dienst unter günstigen Bedingungen ein erst confirmirter oder auch schon älterer Knabe.
Schönberg. C. Schwedt.
Zu Stickereieinsätzen passende
Galanterie= und Hausstands=Gegenstände
aus Holz, Leder, Pappe, Alabaster und Marmor sind jetzt in großer Auswahl angekommen, die ich zur geneigten Abnahme empfehle
C. Sievers, Schönberg.
Einrahmung von Bildern
in den geschmackvollsten Antik=, Gold=, Schwarz= und Jacarandaleisten.
Spiegeln
in braunen, barock= und vergoldeten Rähmen, zu billigen Preisen bei
H. E. Peters. Glasermeister in Schönberg.
Man biete dem Glücke die Hand!
375,000 R.-Mark oder 218,750 Gulden
Haupt-Gewinn im günstigsten Falle bietet die aller neueste grosse Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 41,700 Gewinne zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell R.-M. 375,000 oder fl. 218,750 s. W., speciell aber
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Gewinnziehungen sind planmässig amtlich festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet
1 ganzes Original-Loos nur Mark 6
1 halbes Original-Loos nur Mark 3
1 viertel Original-Loos nur Mark 1 1/2
Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 30. November d. J. zukommen zu lassen.
Kaufmann & Simon,
Bank- u. Wechsel-Geschäft in Hamburg,
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien u. Anlehnsloose.
P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.
D. O.
Die Kaiserl Königl.
Hof-Chocoladen-Fabrik
von Gebrüder Stollwerk
in Köln übergab den Verkauf ihrer vorzüglichen Fabrikate in Schönberg Herrn J. L. Petersen, in Dassow Herrn Kaufmann Sterly, in Herrnburg Frau Wwe. Mette, in Schlagsdorf Herrn H. Siebenmark, in Selmsdorf Herrn P. Buschow.
3 Bolzenbüchsen und 2 Scheiben sind zu verkaufen.
E. Rebesky, Grevismühlen.
2 Schieferdeckergesellen
können sogleich gegen hohen Tage=Lohn dauernde Arbeit bekommen bei A. H. Appelt, Schieferdeckermeister in Eutin.
Getreide=Preise in Lübeck. |
Waizen | 15 | M | - | |
bis | 20 | M | - | . |
Roggen | 15 | M | 50 | |
bis | 16 | M | 20 | . |
Gerste | 16 | M | - | |
bis | 17 | M | - | . |
Hafer | 15 | M | - | |
bis | 16 | M | 50 | . |
Erbsen | 16 | M | - | |
bis | 19 | M | - | . |
Wicken | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Buchwaizen | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Winter=Rappsaat | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Winter=Rübsen | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Schlagleinsaat | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter pr. 500 Gr. M | 1,12 - 1,35 . |
Hasen d. St. M | 3,00 . |
Enten d. St. M | 2,50 . |
Hühner d. St. M | 1,35 - 1,50 . |
Küken d. St. M | 1,00 . |
Tauben d. St. M | 0,30 - 0,45 . |
Gänse pr. 500 Gr. M | 0,80 - 0,90 . |
Eier 3 - 4 St. für M | 0,30 . |
Kartoffeln pr. 10 Lit. M | 0,60 . |
Spickgans d. Stück M | 3,00 - 3,10 . |
Schinken pr. 500 Gr. M | 0,80 - 0,85 . |
Wurst pr. 500 Gr. M | 1,20 . |
Stadt= und Dorfgeschichten
fürs Volk erzählt von Josias Nordheim.
(Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1875 Nr. 96 Seite 8]Stadt= und Dorfgeschichten
fürs Volk erzählt von Josias Nordheim.
[Fortsetzung.]
- Hier ein Beispiel, wie man dem Strafgesetzbuch verfallen kann ohne eine Ahnung davon. Ein wohlhabender und sehr rechtlicher Bauerngutsbesitzer verkauft ein überzähliges altes Pferd, bald darauf hört sein Knecht in der Nacht ein Pferd vor dem Gehöfte hin und her laufen, öffnet das Thor und findet das verkaufte Pferd. Der Herr befiehlt ihm, das Thier, damit es nicht im Freien bleibe, in den Stall zu führen und zu füttern, was auch geschieht. Andern Tages läßt er dem Manne, der es ihm abgekauft sagen, er möge das ihm wieder zugelaufene Pferd abholen lassen. Dieser aber kommt in den nächsten Tagen nicht; denn er hat das Pferd einem Dritten verkauft und dieser Dritte ermittelt, daß der betreffende Gutsbesitzer es unterlassen hat, dem Schultheißen als der Ortsbehörde Anzeige zu machen, daß ihm ein Pferd zugelaufen sei; er stellt sofort einen Strafantrag bei dem Staatsanwalt. Eine Ordnungsstrafe wegen übersehener Anmeldung hat der Gutsbesitzer allerdings verwirkt, - daß er aber wegen widerrechtlicher Aneignung fremden Gutes in Criminaluntersuchung gezogen wird, - das will dem alten braven Manne nicht in den Kopf, es ist ihm ein Entsetzen Tag und Nacht! - sehe sich Jeder in ähnlichem Falle vor und unterlasse nie die sofortige Anzeige bei der Behörde!
- Unsere Hausfreunde, die Schwalben, schweben zur Zeit in großer Gefahr, da noch niemals eine so starke Nachfrage nach Schwalben und Schwalbenfittigen zum Ausputz der Hüte gewesen ist, als eben jetzt in England. Warum? Weil die dem Kreis der oberen Zehntausend angehörigen Ladis sich das Wort gegeben haben, während der Abwesenheit des Prinzen von Wales ihre Hüte mit Schwalbenfedern zu schmücken, um mit Hülfe dieses Wandervogels ihre Sympathien für den hohen Reisenden und ihre Trauer über sein Scheiden symbolisch auszudrücken.
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