[ => Original lesen: 1875 Nr. 79 Seite 1] Politische Rundschau.
Deutschland. Der Kaiser wird, wie man aus Mailand meldet, am 18. d. M. dort erwartet. Diese Nachricht wird durch eine Depesche aus Baden=Baden bestätigt, welche mittheilt, daß der Kaiser am 16. Abends von Baden=Baden abfahren wird. In Trient wird er am 17. Nachtquartier nehmen und am 18. Morgens um 4 Uhr schon wieder abfahren, so daß er noch bei guter Zeit am Nachmittag des 18. in Mailand ankommen wird. In Bergamo wird der Zug eine Stunde halten, damit das ganze Personal Toilette machen kann, so daß die Ankunft in Mailand in Gala erfolgen wird.
In Mailand werden unerhörte Anstalten gemacht, um den Kaiser Wilhelm glänzend zu empfangen und zu unterhalten. Nicht nur die Stadt, sondern auch der König greift tief in die Tasche. Die Deutschen in Mailand werden Mann für Mann sich zum Empfange des Kaisers auf dem Bahnhofe einstellen und ihn mit dem Kaisermarsch und dem preußischen Nationallied begrüßen.
Dem Bundesrath in Berlin liegt ein Musterschutzgesetz für das Deutsche Reich vor. Nach demselben ist das Urheberrecht an Kunstwerken, Mustern, Modellen, Photographien etc. vererblich und übertragbar an Andere, jede Nachbildung ohne Genehmigung des Berechtigten verboten. Der Schutz gegen Nachbildung erstreckt sich auf die Lebensdauer des Urhebers und auf 30 Jahre nach seinem Tode.
In Folge der Goldwährung, die am 1. Jan. 1876 im ganzen deutschen Reiche eintritt, braucht man von diesem Tage an (nach Art. 9 des Münzgesetzes von 1873) nur noch Zahlungen in Silbermünzen bis zum Betrage von 20 Mark, Nickel= und Kupfermünzen bis zum Betrage von 1 Mark anzunehmen; größere Zahlungen müssen in Gold geleistet werden. Die Reichs= und Landeskassen haben Reichssilbermünzen in jedem Betrage als Zahlung anzunehmen. Die Ein= und Zweithalerstücke sind auch noch nicht außer Cours gesetzt und daher auch noch bei den Kassen anzunehmen. Die Goldwährung hat also noch Ausnahmen.
Fürst Bismarck hat wieder einmal ein Wort gesprochen, das weithin in Europa vernommen und gewürdigt wird. Deutschland, sagte er im Reichsanzeiger, wird in den orientalischen Händeln, die ihm ferner liegen als andern Mächten, nicht das große Wort führen, aber "Deutschland wird der Freund seiner Freunde sein." Die Freunde, denen er seine Unterstützung angedeihen läßt, sind Oesterreich und Rußland. Das Wort gilt namentlich Oesterreich, das am meisten von den orientalischen Wirren bedroht und am eifrigsten bedacht ist, das Feuer in seiner Nachbarschaft nicht um sich greifen zu lassen. Zur Hülfe von Oesterreich namentlich erklärt der Reichskanzler, Deutschland ist der Freund seiner Freunde. Das Wort ist zugleich der beste Dank für den Freundschaftsdienst, den Oesterreich im Frühling d. J. Deutschland erwiesen hat. Als damals die deutsche Regierung von den englischen Staatsmännern, als Raufbold angeschwärzt wurde, der Frankreich überfallen und nochmals demüthigen wolle und als diese Herren auch in Wien anpochten, um Oesterreich in den diplomatischen Feldzug gegen Deutschland hineinzuziehen, - da erklärte Minister Graf Andrassy rundweg, er kenne die Friedensliebe der deutschen Regierung besser als sie und werde nicht mit ihnen gehen. Mit dieser Erklärung fiel der deutschfeindliche Feldzug ins Wasser und als Echo dieser österreichischen Erklärung hören wir jetzt Bismarcks Wort: Deutschland ist der Freund seiner Freunde.
Im Norden und Süden Deutschlands sind diesmal auffallend viele Einjährig-Freiwillige, d. h. solche, die es werden wollten, durchgefallen. In München fielen von 45 jungen Leuten 33, in Regensburg fast ebenso viele und in Berlin an einem Tage 18 von 21 durch. Im deutschen Durchschnitt soll nur die Hälfte der jungen Leute den Rubicon überschritten haben. Ein bischen hat das vielleicht auch an den Examinatoren gelegen. In Berlin wurde u. a. gefragt: Wie heißen die Oasen der Wüste Sahara? und: wann war die Schlacht am Ziegenfluß? In München lautete das Thema des deutschen Aufsatzes: Womit kann das menschliche Leben am passendsten verglichen werden? Der eine antwortete: Mit einem Tanz! Man bekommt leicht einen Korb! Der andere: Mit einem Räthsel! Die Lösung ist schwer! Der Dritte: Mit einem Examen! Man fällt leicht durch! Der Vierte mit einem Examinator! Er stellt Fragen und beantwortet sie selber nicht! - Sie fielen alle vier durch und bitten nun in den Zeitungen den Herrn Examinator um seine Antwort auf seine Frage.
Die Blätter enthalten die Notiz, daß der Termin für die mündlichen Verhandlungen über die Arnim'sche Sache beim Obertribunal auf den 20. October anberaumt sei. Geh. Justizrath Dorn wird die Vertheidigung führen.
Die Kaiserin von Oesterreich machte vor ihrer Abreise den Armen von Paris 4000 Francs zum Geschenk.
England. Die jüngste Depesche aus Shanhai deutet auf Sturm. Der englische Gesandte in Peking hat der chinesischen Regierung ein förmliches Ultimatum gestellt. Mit dem angedrohten Abbruch der diplomatischen Beziehungen ist die Möglichkeit eines Krieges zwischen England und China in große Nähe gerückt, wenn die Regentschaft in Peking ihr Benehmen gegen die "rothhaarigen Barbaren" nicht ändert. England muß dann, um sein Ansehen in Asien nicht zu gefährden, zu den Waffen greifen.
Türkei. Der Aufstand in der Herzegowina ist durchaus noch nicht im Erlöschen. Am 28., 29. und 30. September sind in der Nähe von Klek heftige Kämpfe vorgefallen, und Insurgenten waren es, die neu ankommende türkische Truppen angriffen. Nach dem "Wiener Tagbl." und Telegrammen engl. Blätter war der Sieg auf Seiten der Insurgenten, welche Herren des Schlachtfeldes blieben; nach der "Polit. Cor." mußten sie sich aus Mangel an Munition zurückziehen, erbeuteten aber eine Kriegskasse. Die Lage der Insurgenten soll sich, dem "N. W. Tagbl." zufolge, auch dadurch gebessert haben, daß
[ => Original lesen: 1875 Nr. 79 Seite 2]in Epirus und Albanien neue Aufstände ausgebrochen sind.
- Auf der See ist der † los. Man hat selten von so vielen Zusammenstößen der Schiffe und andern Unglücksfällen gehört. Am 3. October gerieth auf der Fahrt von Lübeck nach Copenhagen der Dampfer Bager in Brand, der so rasend schnell um sich griff, daß von 25 Passagieren nur 1 gerettet werden konnte; von der Schiffsmannschaft kamen 11 um, der Capitän und der Steuermann wurden gerettet.
- Sadowa heißt bekanntlich die Rappstute, die Kaiser Wilhelm in der Schlacht bei Sadowa (Königgrätz) geritten hat. Sie ist 29 Jahre alt, frißt längst das Gnadenbrod und wird täglich ein paar Stunden im Tiergarten spazieren geführt. Der Fuchswallach Sedan dagegen ist noch mobil und wurde vom Kaiser bei der Parade am 1. September geritten.
- In der Pfeifer'schen Buch= und Kunsthandlung in Berlin ist ein Varzin=Album erschienen, das neue sauber ausgeführte Photographien enthält, welche das Schloß Varzin nebst Park und Hof, den neu angebauten Flügel des Schlosses, das Arbeits= und Billardzimmer des Fürsten, die Oekonomiegebäude und das Forsthaus darstellen.
- Bostoner Blätter jubeln über den guten Erfolg des ersten Versuchs, lebendes Vieh aus den Vereinigten Staaten nach England zu transportiren. Das Wagniß wurde in Anbetracht der hohen Fleischpreise in England unternommen, und das Resultat war sehr befriedigend. Das Vieh, 160 Stück, kam in einem ausgezeichneten Gesundheitszustand an, und brachte sehr hohe Preise.
- In Colmar hat am 25. September bis 3. Oktober eine große Weinausstellung stattgefunden, wobei alle Weinhändler Europas vertreten waren.
- Die Eisenbahnen haben am 27. September ihr 50 jähriges Jubiläum gefeiert. Es war am 27. September 1825, als die erste Eisenbahn der Welt zwischen den Städten Stokton und Darlington in England - einer Strecke von 41 Kilometer - eröffnet wurde. Jetzt beträgt die Schienenlänge sämmtlicher Eisenbahnen der Erde 300,000 Kilometer. - Mit dieser Länge könnte man die Erdkugel am Aequator siebenmal umwinden! Das ist ein Erfolg, wie ihn selten eine Erfindung gehabt hat, - zumal wenn man bedenkt, welch' ungeheueren Einfluß die Eisenbahnen auf die Industrie und den ganzen Handelsverkehr gehabt haben. Der Erfinder der Eisenbahn und der Erbauer der ersten Locomotive war bekanntlich der Engländer George Stephenson. Er war der Sohn armer Eltern in einem Kohlenweiler, und wurde als Knabe zur Bedienung einer Dampfmaschine abgerichtet, welche an der Kohlengrube stand. Aber sein angeborenes Genie zeigte sich schon früh in der Erfindung von Verbesserungen an dem Pumpwerk der Maschine, und führte ihn sehr bald auf das Gebiet der Mechanik, wo er Gewaltiges zu leisten berufen war. Die Idee, eine Dampfmaschine herzustellen die nicht bloß sich selber auf Schienen fortbewegt, sondern auch noch eine Reihe anderer Wagen fortschleppen kann, ist ganz seine eigene. Freilich wurde er von den gelehrten seiner Zeit für einen Phantasten erklärt, als er den Plan darlegte, eine solche Bahn nebst Locomotive bauen zu wollen, welche in der Stunde zehn englische Meilen, etwa 2 1/2 deutsche Meilen zurücklegen solle. Bekanntlich hat der Erfolg diese erste Erwartungen noch weit übertroffen. Schon die erste Locomotive legte 15 englische Meilen in der Stunde zurück. - In Darlington wurde der 27. September sehr festlich gefeiert durch Festzug und eine Ausstellung von Locomotiven u. s. w., unter welchen sich auch noch die erste Locomotive Stephensons befindet.
Arbeit und Ruhe.
Eine Erzählung aus dem Leben.
(Schluß.)
Anzeigen.
Oeffentlich meistbietender Zwangsverkauf eines Grundstückes.
In Gemäßheit Verfügung des Königlich Herzoglichen Kreisgerichts zu Ratzeburg soll das dem Tischler Johann Carl Christian Peters gehörige Wohnhaus nebst Zubehör - (Fischergang Nr. 274, Schuld= und Pfandprotocoll vol. VI. fol. 271) - ausgeklagter Forderung halber im Wege der Hülfsvollstreckung öffentlich meistbietend verkauft werden.
Zu diesem Ende wird
erster Termin auf den
15. October 1875, Vorm. 11 Uhr,
zweiter Termin auf den
12. November 1875, Vorm. 11 Uhr,
dritter und letzter Termin auf den
10. December 1875, Vorm. 11 Uhr,
vor unterzeichnetem Amtsgericht angesetzt.
Alle und Jede, welche Ansprüche und Forderungen irgend welcher Art an das zu verkaufende Grundstück zu haben vermeinen, haben dieselben zur Vermeidung des Ausschlusses am
12. November 1875, Vorm. 11 Uhr,
anzumelden und zu bescheinigen, Auswärtige auch Bevollmächtigte am Gerichtsort zu bestellen.
Der Ausschließungsbescheid wird nur an der Gerichtsstelle angeheftet werden.
H.02223b.
Ratzeburg, den 27. September 1875.
Königlich herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
Bodmer.
Auction.
Am Montag den 18. October cr., von Morgens 9 Uhr an, werde ich im Boye'schen Locale verschiedene Gegenstände, insbesondere
Betten, Leinenzeug, Stuben=, Haus= und Küchengeräth und Kleidungsstücke
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung versteigern.
Schönberg.
Staffeldt, Landreiter.
Kleiderzeuge, ganz= und halbwollene, carrirte und glatte.
Beiderwands, à Elle 5 und 6 Schill.,
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Frangen dazu, schwarzes Seidenzeug in Tafft und Ripps,
schwarzen Thybet, Ripps und Croisé,
Damen=Paletots, und Jacken,
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Ripps und Velour=Umschlagetücher, Tischdecken u. s. w.
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August Creutzfeldt
in Schönberg.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 79 Seite 3]Mein in allen Zweigen neu completirtes Lager von Manufacturwaaren für Herbst und Winter halte unter billigsten Preisen zur gefälligen Abnahme bestens empfohlen.
Schönberg. August Creutzfeldt.
Stiftungs=Ball
der
Schönberger "Liederkrone"
am Montag den 18. October 1875.
im Locale der Frau Boye zu Schönberg.
Anfang 7 Uhr präcise. Entree 1 Reichsmark.
Einladungskarten werden zu diesem Balle nicht abgegeben, erlauben uns aber hiedurch unsere bisherigen Gönner freundlichst einzuladen.
Der Vorstand.
Bilanz
der
Mecklenburgischen Lebensversicherungs- und Spar-Bank
in Schwerin
pro ultimo September 1875.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schwerin, den 2. October 1875.
Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director.
C. L. F. Soltau, General=Agent.
Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin
schließt Lebensversicherungen, Leibrenten=Versicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Commissions=Geschäfte durch das unterzeichnete Bureau zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt.
Bureau der Mecklenburgischen Lebens=Versicherungs= und Sparbank in Schönberg.
W. Stephan. W. H. Schacht.
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August Creutzfeldt.
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Rupensdorf. Aug. Utermöhl.
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Buchbinder C. Sievers in Schönberg.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 79 Seite 4]Winter=Mäntel und Jacken
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Lübeck, Klingberg 927.
Wohnungsveränderung.
Hierdurch bringe ich zur Kenntniß meiner geehrten Kundschaft, daß ich seit Michaelis d. J. beim Glasermeister Herrn Peters in der Siemzerstraße wohne und bitte, mich auch ferner mit zahlreichen Aufträgen beehren zu wollen.
Gleichzeitig erlaube ich mir anzuzeigen, daß ich stets eine reichhaltige Auswahl fertiger Putzarbeiten zu den billigsten Preisen vorräthig halte.
Schönberg, den 5. October 1875.
Caroline Schröder, Putzmacherin.
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C. Stuht, Gesinde=Commissionär.
Lübeck, Hundestraße Nr. 126.
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3 1/2 bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 % bei dreimonatlicher Kündigung
Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct. 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 1. Februar 1874.
Lübecker Bank.
Zu Bauhof= Schönberg wird zu sogleich ein älterer Knecht oder Arbeitsmann bei hohem Lohn gesucht.
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Schönberg. Ludwig Vogel.
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Näheres zu erfragen bei Aug. Spehr in Schönberg.
Es wird den Bäckern, den Stadt= und Landmeistern, hiemit bekannt gemacht, daß die Versammlung am 11. October stattfindet und werden freundlichst ersucht, sich einzufinden.
Schönberg, den 5. October 1875.
Der Vorstand.
Am 18. October, dem dritten Montag nach Michaelis, Nachmittags, findet das Quartal der Böttcher statt, zu welchem die Stadt= und Landmeister hiedurch geladen werden. Die Rückständigen werden zugleich zur Bezahlung ihrer Beiträge aufgefordert.
Schönberg. Die Aelterleute.
Jeden Bandwurm
entfernt in 3 bis 4 Stunden vollständig schmerz= und gefahrlos; ebenso sicher beseitigt auch Bleichsucht, Trunksucht, Magenkrampf, Flechten aller Art und epileptische Kämpfe - auch brieflich:
Voigt. Arzt zu Croppenstedt (Preußen)
(H. 04600.)
Auf dem Hofe Brandenbaum werden zu Ostern ein verheiratheter Pferdeknecht und ein Tagelöhner gesucht.
C. Boldt.
Hc02241b
Wegen Wegzuges von hier ist eine Wohnung nahe am Markt, bestehend aus Stube, Schlafstube, Küche, Keller, Stall und Bodenraum zum 24. October d. J. zu vermiethen. Zu erfragen in der Exped. d. Anz. zu Schönberg.
Am 14. und 15. October werde ich beim Gastwirth Jabs in Schlag=Resdorf
200 Pfund
fettes Ochsenfleisch
nach der Scheibe verschießen lassen.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir gehalten. Ein Satz von 3 Schüssen kostet 1 M. Um zahlreiche Betheiligung bittet ergebenst
H. Augustin, Schlachter
auf der Bäk.
Kirchliche Nachrichten.
Geboren. D. 19. September ein unehelicher Sohn vor Schönberg. - D. 20. dem Schulzen=Anerben Grevsmühl zu Sabow eine todte Tochter. -D. 21. dem Anerben Joh. Burmeister vor Schönberg eine Tochter. - D. 23. dem Maurer Arndt vor Schönberg eine Tochter. - D. 24. dem Lehrer cand. theolog. Konow hieselbst ein Sohn. - D. 25. dem Arbtsm. Bülow vor Schönberg ein Sohn. - D. 25. dem Arbtsm. Jenckel zu Sabow eine Tochter. - D. 27. dem Schäfer Hartnack a. d. hiesigen Bauhofe ein Sohn.
Gestorben. D. 16. September Thieß Maack von Niendorf, Arbtsm. in Schönberg, 50 J. 3 M. a. - D. 20. Joh. Joach. Voß von Petersberg, Schuhmachermeister in Schönberg, 64 J. 6 M. a. - Des Schulzenanerben Grevsmühl zu Sabow todtgebor. Töchterlein. - D. 24. Wilhelm Joachim Heinrich Hartwig Kleinfeldt, Schuhmachermst.sohn hies., 2 M. alt. - D. 26. Ida Luise Maria Elisab. Eckmann, Schneidermst.tocht. hies., fast 9 M. a.
Copulirt. D. 17. Ernst Friedr. Heinrich Wascher von Waren, hiesiger Bürger und Schlossermeister, und Schlossermeisterswittwe Dorothea Maria Friederike Oldenburg hieselbst geb. Wagner von hier.
Proclamirt. Johann Joachim Heinrich Badstein, Rademacher hies., und Catharina Maria Caroline Kreutzfeldt zu Pogetz. Johann Heinrich Törper von Pogetz, angehender Arbeitsm. in Carlow, bisher im Dienst zu Schönberg, und Catharina Maria Dorothea Rieckhof in Carlow.
Getreide=Preise in Lübeck. |
Waizen | 15 | M | - | |
bis | 20 | M | - | . |
Roggen | 16 | M | - | |
bis | 17 | M | - | . |
Gerste | 16 | M | 50 | |
bis | 17 | M | - | . |
Hafer | 15 | M | - | |
bis | 16 | M | - | . |
Erbsen | 19 | M | - | |
bis | 19 | M | 50 | . |
Wicken | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Buchwaizen | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Winter=Rappsaat | 27 | M | 50 | |
bis | 28 | M | 50 | . |
Winter=Rübsen | 27 | M | 50 | |
bis | 28 | M | - | . |
Schlagleinsaat | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter pr. 500 Gr. M | 1,35 - 1,42 . |
Hasen d. St. M | 3 - 3,60 . |
Enten d. St. M | 1,20 - 1,80 . |
Hühner d. St. M | 1,05 - 1,50 . |
Küken d. St. M | 0,60 - 1,00 . |
Tauben d. St. M | 0,30 - 0,45 . |
Eier 4 - 5 St. für M | 0,30 . |
Kartoffeln pr. 10 Lit. M | 0,45 - 0,50 . |
Hamb. Blumenkohl d. Kopf M | 0,45 - 0,60 . |
(Hiezu eine Beilage.)
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 79 Seite 5]Beilage
zu Nr. 79 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 8. October 1875.
Arbeit und Ruhe.
Eine Erzählung aus dem Leben.
(Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1875 Nr. 79 Seite 6]Arbeit und Ruhe.
Eine Erzählung aus dem Leben.
[Fortsetzung.]
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