No. 60
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. August
1875
fünfundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1875 Nr. 60 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Italienische Blätter glauben, daß Se. Majestät der Kaiser und König den Besuch des Königs Victor Emanuel bereits in etwa 6 Wochen vornehmen und am 3. September in Italien eintreffen werde. Diese Vermuthung ist unbegründet. Die Reise des Kaisers ist eventuell erst für Ende September, bez. Anfang October in Aussicht genommen. Die Abreise dürfte voraussichtlich direct von Baden=Baden erfolgen, wo der Kaiser den Geburtstag I. M. der Kaiserin=Königin zu feiern pflegt. Nach den großen Manövern, welche selbst für den Kaiser nicht ohne Strapazen sind, wird eine ärztliche Consultation stattfinden, von welcher die Ausführung des Reiseprojektes abhängt.
Der Ausschuß des Bundesrathes für Zoll= und Steuerwesen tritt am 4. August d. J. zu einer Sitzung zusammen.
Nach der Rückkehr des Finanzministers werden die Aufstellungen für den Reichsetat beginnen. Ein Deficit wird eben so wenig wie Mehrforderungen erwartet.
Man schreibt aus Baiern: Die ultramontane Kammermehrheit von 2 Stimmen (79 Ultramontane gegen 77 Liberale), welche die jüngsten Wahlen ergeben haben, hat wenig auf sich. Die Ultramontanen wollten diesmal dem Vorwurf entgehen, daß sie wenig intelligente Männer unter ihren Kammermitgliedern hätten, und wählten deshalb eine ziemliche Anzahl von Beamten (Appellräthe, Bezirksgerichtsdirektoren und Räthe, Regierungsräthe u. s. w.). Diese Beamten sind aber keine Ultramontanen von reinem Wasser, die mit der Partei durch Dick und Dünn gehen; sie haben alle Rücksichten auf ihre Beamtenstellung und können der Regierung nicht schroff gegenübertreten. Man wird bald sehen, daß die Ultramontanen in der Kammer unter sich in Parteien zerfallen, und daß ihre Stimmen bei wichtigen Fragen untereinanderfallen. Wie sie überhaupt uneinig unter einander sind, so werden sich auch in der Kammer Heißsporne und Gemäßigte unterscheiden und vielleicht in zwei oder mehrere Parteien auseinandergehen.
Den drei deutschen Gelehrten, welche im Auftrage des Reichskanzler=Amtes Reblaus=Untersuchungen in Frankreich anstellen sollen, dürften von verschiedenen Seiten Vorschläge zugehen, die sich auf billige Vertilgungsmittel beziehen. Bekanntlich waren die von gelehrter französischer Seite der Pariser Akademie vorgelegten Vertilgungsmethoden wegen ihrer großen Kostspieligkeit nicht wohl auszuführen.
Der Herzog Karl Theodor in Baiern, welcher seit länger ernsten Studien der Augenheilanstalt obgelegen, auch kürzlich unter Assistenz des Professors Rothmund eine schwierige Staaroperation glücklich selbst ausgeführt hat, wurde bekanntlich vor zwei Jahren, bei Gelegenheit des 400jährigen Jubiläums der Münchener Universität, zum Doctor der Medicin ehrenhalber ernannt. Jetzt hat auch die Königl. Akademie der Wissenschaften den Fürstlichen Ophtamologen zu ihrem Ehrenmitgliede erwählt.
Schweden. Im Laufe nächsten Monat wird im Bravik und Slälbak, sowie in den zwischen diesen beiden Buchten liegenden Scheeren ein größeres Seemanöver gegen einen fingirten Feind stattfinden; an dieser Uebung werden eine größere Anzahl Fahrzeuge der sogenannten Scheeren=Flotte theilnehmen.
Schweiz. Unter den bei dem Bau des St. Gotthard=Tunnels beschäftigten Arbeitern ist ein allgemeiner Strike ausgebrochen, an dem etwa 2200 Arbeiter Theil genommen haben. Dieselben haben sich bewaffnet und versperrten am 30. Juli den Tunnel von der Seite nach Göschenen zu. Die Schweizer Regierung (von Uri) sandte eine Compagnie Infanterie dorthin, um die Ordnung wieder herzustellen. Die Arbeiter empfingen die Truppen mit Steinwürfen, letztere gaben deswegen Feuer. Von den Arbeitern wurden mehrere getödtet oder verwundet, die Uebrigen haben sich zerstreut. Als Ursache des Strikes wird angegeben, daß die Arbeiter eine Erhöhung ihres Lohnes verlangt hätten.
Spanien. Der spanischen Regierung ist die amtliche Mittheilung zugegangen, daß Don Carlos drei Offiziere an seinen Bruder, den Infanten Alfonso, abgesandt hat, um denselben zu bitten, das Commando über die carlistischen Streitkräfte in Catalonien zu übernehmen. Der Infant Alfonso hat darauf geantwortet, daß er das ihm angetragene Commando zu übernehmen bereit sei, wenn der General Saballs seiner Stellung enthoben würde. Die drei carlistischen Offiziere haben auf ihrer Rückreise Brüssel passirt und der dortigen spanischen Gesandtschaft ihre Unterwerfung angezeigt.
Türkei. Die türkische Regierung hat beschlossen, alle auf ihre Kosten im Auslande studirenden jungen Männer zurückkommen zu lassen, weil sie dafür kein Geld mehr ausgeben will und den Nutzen der abendländischen Bildung für sehr zweifelhaft hält. Die Sparsamkeitsgründe sind wohl die vorwiegenden, aber es läßt sich auch nicht leugnen, daß die Mehrzahl der jungen Leute, die nach Paris, London oder Berlin auf die hohe Schule geschickt werden, bei dem gänzlichen Mangel an Vorbildung nicht allzuviel lernen und im Gefühl ihrer Unzulänglichkeit hinterher mit einem bittern Haß gegen die europäische Cultur erfüllt oder zu gefügigen Werkzeugen des französischen Einflusses werden, da ja die allermeisten doch nur nach Paris gehen, um sich etwas Politur zu holen.


- (Woher kommt die allgemeine Theuerung der letzten Jahre in Deutschland und wie ist dem Uebel zu steuern?) Diese Fragen beantwortet Dr. Friedrich Lorenz in den "Brennenden Fragen der Gegenwart, einer im Verlage von W. Stendel in Verden erschienenen lesenswerthen Brochüre, folgendermaßen: Die allgemeine Theuerung aller Lebensbedürfnisse in den letzten Jahren kommt daher, daß der allgemeine Werthmesser aller Lebensbedürfnisse, das Geld, billiger geworden ist. Das Geld ist aber deshalb billiger geworden, weil wir in Deutschland mehr Geld haben, als der Handel und Wandel in Deutschland bedarf, und Deutschland hat deshalb mehr Geld als es bedarf, weil in Folge der Milliardenzahlung alle auswärtigen deutschen Münzen, welche im Auslande waren, nach Deutschland zurückgeströmt sind, und weil diese Unmasse von Gold= und Silbergeld dadurch noch

[ => Original lesen: 1875 Nr. 60 Seite 2]

künstlich vermehrt ist, daß die Banknotenfabriken ihren Betrieb verdoppelt oder verdreifacht haben. Dem Uebel ist nur dadurch gründlich abzuhelfen, daß alle umlaufenden papiernen Werthzeichen durch ebensoviel gemünztes Gold oder gemünztes Silber vollständig gedeckt werden, daß also in den betreffenden Banken ebensoviel gemünztes Gold oder Silber vorräthig ist, als sich papierne Werthzeichen in Umlauf befinden, und daß man nicht mehr Geld prägt, als der Handel und Wandel bedarf. Alle anderen Mittel können das bevorstehende allgemeine Elend mildern aber nicht beseitigen. Will man den Banknotenfabrikanten die paar Millionen, welche sie bisher, Dank der Kurzsichtigkeit der Deutschen, alljährlich aus Deutschland bezogen haben, nicht für die Zukunft entziehen, so entschädige man sie für ihren bisherigen Besitz, schädige aber nicht das ganze übrige deutsche Volk um mehrere Milliarden jährlich, schädige nicht alle Wittwen und Waisen und ruinire nicht die inländische Industrie.
- Kaiser Wilhelm wendete stets den Mitgliedern seines Hauses die aufmerksamste Theilnahme zu; als zärtlicher Großpapa ernannte er bekanntlich kürzlich den badischen Thronfolger am Tage der Großjährigkeit desselben zum Secondelieutenant und beehrte ihn durch persönliche Anwesenheit in Carlsruhe. - Daraus nimmt ein Abonnent der N. Bad. Z. Veranlassung, folgenden liebenswürdigen Zug des Kaisers mitzutheilen. Als der Kaiser, damals noch Prinz von Preußen, täglich und stündlich die Nachricht erwarten durfte, welche ihm die Geburt seines ersten Enkelkindes verkündete, traf endlich am 9. Juli 1857 ein Telegramm aus Karlsruhe ein. Der betreffende Telegraphenbote erhält nicht nur die Weisung, mit der Bestellung sehr zu eilen, sondern auch trotz alles Depeschengeheimnisses Kenntniß von dem Inhalt des Telegramms. Mit freudigem Antlitz stürmt er in das prinzliche Palais, der dienstthuende Adjutant nimmt die Depesche und eilt in das Gemach des Prinzen. "Der Mann soll hereinkommen! sagt dieser. Als der Beamte, ein Mann mit würdigem Aeußeren, militairisch stramm, aber freudestrahlend wie ein Kind vor ihm steht, lächelt der Prinz freundlich, hält die Depesche in die Höhe und ruft dem erwartungsvoll harrenden Adjutanten zu: "Ists ein Prinz, bekommt der Mann fünf Thaler; ist's eine Prinzeß, nur zwei!" - Dann öffnet er den Umschlag und ruft erregt: "Ein Prinz!" Der Adjutant überreicht den Beamten einen neuen Fünfthalerschein. Der Alte rührt keine Hand zum Empfange. Endlich spricht er in festem Tone: "Halte zu Gnaden, Königliche Hoheit, ich darf im Dienst keine Geschenke annehmen, und uns Telegraphenbeamten ist dies noch besonders verboten!" "Brav, Alter!" sagte leutselig der Prinz von Preußen, "aber wenn ich Ihnen etwas gebe, dürfen Sie es dreist annehmen. Will Ihnen deswegen Jemand Etwas anhaben, dann kommen Sie nur zu mir. Wir Beide, Alter, wollen uns schon vertheidigen!" fügte er scherzend hinzu.
- Der Gemeindediener eines Dorfes bei Metz zog mit einer Trommel durch die Straßen des Ortes, um eine vom Bürgermeister erhaltene Anzeige im Orte auszurufen. Dabei scheint er sich in mehrere Wirthshäuser verirrt zu haben, denn er empfand eine unerklärliche Müdigkeit setzte sich in einer engen Gasse auf den Rand eines Brunnens und stürzte in schlaftrunkenem Zustande mit seiner Trommel hinein. Die Sache war bedenklich; es wurde Nacht, und er stand bis an das Kinn im Wasser. Glücklicherweise fiel ihm die Trommel, die neben ihm schwamm, in die Hände, und er bearbeitete dieselbe mit den Fäusten aus Leibeskräften. In diesem Augenblick kam eine Frau an den Brunnen, erschrack über den Höllenlärm und rief andere Leute hinzu, die mit Stricken den Mann in die Höhe hoben.
- Vor einigen Tagen wurde in Constantinopel auf Befehl des griechischen Patriarchen ein auf dem dortigen griechischen Friedhofe "zur heiligen Dreifaltigkeit" angestellter Todtengräber verhaftet. Schon seit Jahren hatte derselbe jede Nacht die während des Tages bestatteten Leichen exhumirt, um ihnen ihre Kleidungsstücke und andere Werthsachen, die sie an sich hatten, abzunehmen, worauf er sie wieder ins Grab zurücklegte. Hauptsächlich verlegte er sich aber darauf, die Leichen junger Frauen auszugraben, und ihnen das lange Haar abzuschneiden, das er dann den Haarkünstlern der Stadt verkaufte, welche Chignons daraus fabrizirten. Bei einer solchen Leichenschändung wurde er unlängst ertappt, worauf seine Verhaftung erfolgte.


Balthasar Scharfenberg,
oder
Ein mecklenb. Dorf vor zweihundert Jahren.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1875 Nr. 60 Seite 3]

Balthasar Scharfenberg,
oder
Ein mecklenb. Dorf vor zweihundert Jahren.
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die nachstehend benannten Grundstücke des Tuchmachers Johann Kloth zu Schönberg, als:

1) sein zu Schönberg an der Siemzerstraße sub No. 187 belegenes Wohnhaus c. p.;
2) seine im Köppen=Moor belegene Wiese von angeblich 3 Scheffel Aussaat Größe und
3) seine im Lütten=Moor belegene Wiese von angeblich 7 Scheffel Aussaat Größe
- welche Grundstücke einen gemeinsam zu Verpfändenden Gütercomplex bilden sollen - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 28. August d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 31. Mai 1875.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)                                             A. Dufft.


Nach der heute gemachten Anzeige des Hufepächters Hagen zu Rupensdorf hat das schwedische Dienstmädchen Anna Flügge, welche seit Ostern d. J. bei ihm in Dienst gestanden, sich am letztverflossenen Sonntage, den 25. d. M., heimlich entfernt und sich dringend verdächtig gemacht, mehrere ihren beiden Mitmädchen zugehörige Sachen, als: eine schwarze Tuchjacke, einen schwarzen Merino=Rock, einen alten blauen Rock, sowie ein leinenes Hemd und fünfzig Pfennige rechtswidrig (strafbar nach § § 242 und 246 des St.=G.=B.) mitgenommen zu haben.
Wir ersuchen daher alle resp. Gerichts= und Polizei=Behörden dienstergebenst, auf die unten signalisirte Anna Flügge, welche ihren Weg über Lübeck und wahrscheinlich in die Gegend von Wandsbeck genommen hat, zu vigiliren, dieselbe im Betretungsfalle zu arretiren und sammt ihren Effecten an uns abliefern zu lassen.
Schönberg, den 29. Juli 1875.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     

Signalement.

Statur: mittelgroß. schlank.
Haare: blond.
Augen: blau.
Gesichtsfarbe: röthlich
Bekleidet war die etc. Flüge am 25. d. M. mit einem feingeblumten Katun=Kleide, einer schwarzen Tuchjacke und einem weißen Strohhut mit blauem Band, schwarzer Feder und einer brandrothen Blume.


Auctions=Anzeige.

Am Montag den 7. August, Nachmittags 2 Uhr soll auf der Hofstelle der Hauswirthin verehelichten Woisin zu Kleinfeld gegen sofortige baare Bezahlung meistbietend verkauft werden:

ein 2jähriger hellbrauner Wallach und
eine 2jährige Stute.
Schönberg, den 26. Juli 1875.

Staack, Cammer=Executor.     


[ => Original lesen: 1875 Nr. 60 Seite 4]

Die Nacht vom Sonnabend auf Sonntag entschlief sanft unser lieber Vater,

der Schlossermeister P. H. Schrep,

was hiermit anzuzeigen sich erlauben

die Hinterbliebenen.

Die Beerdigung findet statt am Mittwoch den 4. August, Nachmittags 3 Uhr.


Der Schlossergesell H. Schäper arbeitet nicht mehr in meinem Geschäfte, und bitte ich Bestellungen an mich oder meinem Werkführer Herrn Ernst Wascher machen zu wollen.
Schönberg, den 1. August 1875.

Doris Oldenburg geb. Wagner,
Schlosserwittwe.


Gesucht zu Michaelis d. J. ein freundliches Kindermädchen.

H. Duve
in Schönberg.


Am Donnerstag den 5. August werden auf dem Hofe Neuhof Rappsschooten verbrannt.


Den geehrten Landleuten machen wir hiemit die ergebene Anzeige, daß wir unsere Dreschmaschine tagweise vermiethen. Für leichten Gang und reinen Ausdrusch wird garantirt.
Geneigte Auftrage erbitten

J. Schröder,     
P. Grube.        

Herrnburg, im August 1875.


Hals= und Brustkranken

bei Husten, Heiserkeit, Verschleimung, Katarrhen ist der

Fenchelhonig
von L. W. Egers in Breslau
als Linderungsmittel

von großem Nutzen, wenn derselbe echt ist. Man wolle sich daher vor den zahlreichen, auf die Täuschung des Publikums spekulirenden Nachpfuschungen hüten und sorgfältig darauf achten, daß jede Flasche des L. W. Egers'schen Fenchelhonigs dessen Siegel, Facsimile, sowie seine im Glase eingebrannte Firma trägt. Die Fabrik=Niederlage ist bei

Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Geschäfts=Anzeige.

Mit dem 23. Juli 1875 habe ich das hiesige Geschäft für eigene Rechnung unter der alten Firma übernommen; ich bitte das meinem Vorgänger geschenkte Vertrauen auch auf mich übertragen zu wollen.
Es wird mein stetes Bestreben sein, die mich beehrende Kundschaft durch reelle und solide Preise zufrieden zu stellen.
Carlow, den 23. Juli 1875.

Hochachtungsvoll       
Rudolph Beyer.     


Agenten

oder solche Personen, die hierzu die Eigenschaft besitzen, werden zum Verkaufe von Anlehnsloosen und Staatspapieren gegen monatliche Terminzahlung für alle größeren Orte von einem Berliner Bankhause gesucht.
Die Provisionsbedingnisse sind sehr günstig.
Offerten sub Chiffre G. A. 552 befördert die Annoncen=Expedition von Haasenstein & Vogler in Berlin S. W.         (H 12686)


Erntehandschuhe

in großer Auswahl und in verschiedenen Sorten sind stets zu haben bei

Emil Jannicke,
Handschuhmacher und Bandagist.


Wegen Aufgabe meines Colonial=, Kurz= und Porzellan=Waaren=Geschäfts verkaufe ich bis Ende Juli die noch vorräthigen Waaren zu und unter Einkaufspreisen.
Schönberg.

H. Duve.     


Einen neuen Glasschrank, sowie eine Laden=Einrichtung hat preiswürdig zu verkaufen
Schönberg.

H. Duve.     

Schönberg. H. Duve.


Umstände halber habe ich sehr preiswürdig zu verkaufen:

eine größere Parthie beschlagenes eichen Bauholz, ein eleganter Schreibtisch, ein gut erhabenes Clavier, eine Uhr mit Gehäuse, ein vollständiges Reitzeug.

Blüssen.                                                H. Eckmann.


E. Stiller's Maschinen-Niederlage in Lübeck,
Nr. 483 an der Trave bei der Engelsgrube,
hält vorräthig und empfiehlt:
Universal-Säemaschinen, 3 schaarige Saat- und Acker-Pflüge, verbesserte Royal-Mähmaschinen, Kirby, Grasmäher, und Stahl-Hungerharken.
Viehwagen mit Gallerie, Häcksel- und Rübenschneider, Lawrencer Milchkühler, Lefeldts rotirende Butterfässer- und Käsepressen, Dänische Butterkneter, Radelsortir-Cylinder, verstellbare Korncylinder, Kalbfütterer, eiserne Ferkel- und Schweinetröge, sämmtliche neuester Construction.


Schweriner Sparcassenbücher.

Die durch mich besorgten Sparcassenbücher liegen zur Entgegennahme bereit.

Schönberg.                                         W. H. Schacht.


Kornsäcke
in verschiedenen Qualitäten empfiehlt
                                              August Creutzfeldt.
in Schönberg.


Haus Ein neues massives Haus nebst Scheune und Garten, für jedes Geschäft passend, steht preiswürdig zu verkaufen. Näheres zu erfragen in d. Exped. d. Anz. zu Schönberg.


Dr. E. Peters,
pract. Arzt, Wundarzt u. Geburtshelfer, approbirter Augenarzt.

Hierdurch zeige ich an, daß ich mich hier als practischer Arzt niedergelassen habe.
Rehna, den 26. Juli 1875.


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen20 M -Pfennig  bis 21 M -Pfennig.
Roggen15 M 50Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.
Gerste14 M -Pfennig  bis 14 M 80Pfennig.
Hafer16 M 50Pfennig  bis 17 M 40Pfennig.
Erbsen16 M -Pfennig  bis 19 M -Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rappsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rübsen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Schlagleinsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,20 - 1,28 .
Hühner d. St. M1,35 - 1,50 .
Küken d. St. M0,75 - 1,20 .
Tauben d. St. M0,30 - 0,45 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,75 - 0,82 .
Schweinskopf pr. 500 Gr. M0,38 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,05 .
Eier 5 - 6 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,30 - 0,38 .
Hamb. Blumenkohl d. Kopf M0,50 - 0,60 .
Hamb. Kirschen pr. 500 Gr. M0,15 .


(Hiezu Off. Anzeiger Nr. 22.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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