No. 45
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 11. Juni
1875
fünfundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1875 Nr. 45 Seite 1]

Bekanntmachung.

Die unter den Schafen im Dorfe Rupensdorf ausgebrochene Räude, sowie die Maul= und Klauenseuche unter den Kühen der Hauswirthe P. Wienk, Blomberg und Burmeister in Schönberg=Sülsdorf ist erloschen.
Schönberg, den 7. Juni, 1875.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg. F. Graf Eyben.


Politische Rundschau.

Deutschland. Unser Kaiser ist am Sonntag zum Kurgebrauch in Ems angekommen und dort vom russischen Kaiser und vom König von Württemberg am Bahnhof empfangen worden. Der Kaiser von Rußland hat wahrscheinlich gestern, der König von Württemberg schon am Dienstag Ems verlassen.
Der König von Schweden ist, wie die "Pr." meldet, am Sonnabend in Nürnberg angekommen und dort incognito verweilt, um die dortigen Sehenswürdigkeiten in Augenschein zu nehmen. Seine Gemahlin, die Königin von Schweden, ist am selben Tage zum Kurgebrauch in Marienbad angekommen. Am Montag hat sich der König nach Weimar begeben zum Besuch des Großherzoglichen Hofes und wollte gestern in Lübeck eintreffen, um von da nach Schweden zurückzureisen.
Der Reichskanzler, Fürst v. Bismarck, ist am Sonnabend zu längerem Aufenthalt nach Varzin gereist. - Wie es heißt, wird gegen den in Wien verhafteten Wiesinger, der bekanntlich ein Attentat gegen den deutschen Reichskanzler beabsichtigte, nur Anklage wegen versuchten Betruges erhoben werden, begangen durch die Vorspiegelung eines Attentatsplanes, um dem Jesuitenorden Geld zu entlocken.
Als sehr wichtig erscheint eine Nachricht, die von verschiedenen Seiten bestätigt wird, daß nämlich "die erstaunliche Macht gedrückter und geflüsterter Lüge, die sich in den letzten Wochen gezeigt," den Wunsch rege gemacht habe, dem Ausschuß des Bundesrathes für auswärtige Angelegenheiten eine Form zu geben, die seine praktische Bedeutung vergrößern würde. Dieser Ausschuß besteht nach der Verfassung des deutschen Reiches aus den Bevollmächtigten der Königreiche Baiern, Sachsen, Württemberg und aus zwei vom Bundesrath alljährlich zu ernennenden Bevollmächtigten anderer Bundesstaaten unter dem Vorsitze Baierns. Derselbe ist bisher noch nie in Thätigkeit getreten; doch scheint es, daß derselbe fortan einen dauernden Platz in dem Ressort der auswärtigen Angelegenheiten erhalten soll, um eine Instanz zu bilden, welche frivolen Verleumdungen und ungerechtfertigten Insinuationen im Namen sämmtlicher verbündeter Regierungen entgegentreten könnte.
Dem Bundesrath hat der Reichskanzler den Entwurf eines einheitlichen Reglements für die Prüfung der Apothekergehülfen zur Beschlußnahme vorgelegt.
Im Reichseisenbahnamte haben am Montag unter dem Vorsitz des Präsidenten Maybach die Sitzungen derjenigen Kommission von Delegirten der deutschen Regierungen begonnen, welche das Reichs=Eisenbahngesetz berathen soll; und am Mittwoch haben die Konferenzen höherer technischer Eisenbahnbeamten unter Vorsitz des Geh. Rath Strecker ihren Anfang genommen, welche über Herbeiführung einer einheitlichen Konstruktion und Ausrüstung der deutschen Eisenbahnen in Berathung treten sollen.
In Schwerin haben am Dienstag, wie die "Meckl. Anz." berichten, die Verhandlungen der beiden Großherzoglichen Regierungen mit den dazu erwählten ständischen Deputirten in Betreff der Verwendung eines Theils der französischen Kriegskontribution zur Ablösung gewisser Stolgebühren u. s. w. begonnen. Mecklenburg=Strelitzerseits sind dabei betheiligt: Herr Regierungsrath Graf von Bernstorff, Herr Superintendent Dr. Ohl und Herr Bürgermeister Gundlach=Altstrelitz.
Das preuß. Abgeordnetenhaus hat am Dienstag in namentlicher Abstimmung mit 213 gegen 148 Stimmen die Provinzial=Ordnung in der Gestalt angenommen, welche ihr zwecks eines Uebereinkommens mit dem Herrenhause gegeben ist. Wie verlautet, ist dem Entwurf in der vom Abgeordnetenhause nunmehr genehmigten Form eine Majorität im Herrenhause gesichert. Uebrigens ist das Gesetz nur mit großem Widerstreben im Abgeordnetenhause angenommen worden, und die liberalen Parteien desselben haben nicht nur in der Tasche eine Faust gemacht, sondern haben die Gelegenheit benutzt, noch einmal ihren ganzen Zorn über das Herrenhaus und über den Minister des Innern auszuschütten, durch deren Schuld das Haus in eine so "peinliche Lage" gerathen sei, wie der Abgeordnete Dr. Hänel sagte und genöthigt werde, von seinen früheren Beschlüssen abzugehen.
Der preuß. Handelsminister hat durch Zirkularreskript die Auswandererbeförderung nach Venezuela und deren Vermittelung wegen der ungünstigen Lage deutscher Auswanderer in Venezuela fernerhin untersagt. Zugleich ist den betreffenden Agenten die Konzession entzogen worden.
Durch einen Erlaß des Ministers des Innern ist eine Verordnung vom Jahre 1851 aufgehoben worden, wonach die zu Gefängniß verurtheilten Personen nur dann mit Arbeit verschont bleiben sollten, wenn in der Anstalt selbst die Gelegenheit zu angemessener Beschäftigung fehlt und die Gefangenen selbst die Verpflegungskosten zahlen können. Fortan dürfen die Gefangenen nach § 16 des Strafgesetzbuchs nur zu solchen Arbeiten herangezogen werden, welche den Fähigkeiten und Verhältnissen derselben entsprechen.
Die "Wes. Prov.=Ztg." bringt in gesperrter Schrift die Nachricht, daß in der Rheinprovinz die Wiederaufnahme der Leistungen aus Staatsmitteln an "verschiedene" katholische Geistliche erfolgt sei,

[ => Original lesen: 1875 Nr. 45 Seite 2]

nachdem dieselben die von dem Gesetz vom 22. April geforderte Erklärung gegeben hätten.
Der kecke Priester, welcher die Exkommunication des Probstes Kick in Kähme (prov. Posen) ausgeführt hat, ist noch immer nicht von der Polizei gefunden worden. Der schon entlassene Hausprälat Kozmian ist aufs neue verhaftet worden, weil er seine Aussagen auch über diese Sache verweigerte.
Auch in Baden sind durch eine Verfügung des Ministeriums alle Jubiläums=Prozessionen außerhalb kirchlicher Gebäude untersagt worden.
Aus Kurhessen wird der Tod des um die Sache der s. g. Renitenten hochverdienten Pfarrers Grau in Lichtenau gemeldet. Leider ist es beim Begräbniß desselben wieder zu ärgerlichen Auftritten gekommen; die Renitenten werden eben auf Schritt und Tritt gegensdarmt. Durch ein ausdrückliches Regierungsreskript vom 3. Dec. v. J. ist nämlich den Renitenten gestattet worden, bei Beerdigungen die hergebrachten Feierlichkeiten anzuwenden, soweit sie ohne Mitwirkung der Geistlichen ihrer früheren Kirchengemeinschaft geschehen können; genannt ist ausdrücklich die feierliche Begleitung der Leiche und der Gesang. Trotzdem trat der Gensdarm Pflüger, wie er sagte im direkten Auftrag des Konsistoriums (!) dazwischen, als eben der Gesang: "Begrabt den Leib in seine Gruft" am Grabe begonnen hatte, und verbot das Singen "im Namen des Gesetzes", wußte auch wirklich durch sein Schreien die Fortsetzung desselben zu verhindern. Als dann nach Einsenkung der Leiche der Metropolitan Vilmar aus Melsungen die bei Renitentenleichen übliche kurze Formel sprach, trat der Gensdarm gleichfalls an den Rand des Grabes und überschrie denselben dermaßen, daß nichts von den Worten zu verstehen war, ja er begleitete das Trauergefolge dann sogar zum Betsaal der renitenten Gemeinde und wollte auch da eindringen, doch wurde ihm bedeutet, daß das strafbarer Hausfriedensbruch sein würde, das half; nur entfernte er noch die auf dem Hof des Hauses versammelten Kinder, damit sie nicht durch die Reden da drinnen "verdorben" würden. Ein Kommentar zu solchen gemeinen Rohheiten ist überflüssig.
Die Kaiserglocke im Kölner Dom ist von der Kommission geprüft und für gut befunden worden.
Einer von der Straßburger Universität nach Berlin gesandten Deputation ist vom Reichskanzler die Zusicherung gegeben worden, daß der Neubau des Straßburger Universitätsgebäudes mit Rücksicht auf die Bedeutung dieser "Reichsuniversität" sobald als möglich ausgeführt werden solle.
Der Nachmittagsunterricht auf den höheren Lehranstalten kommt immer mehr in Wegfall. So hat das Provinzial=Schulkollegium in Koblenz auf Antrag der Stadt Neuß bestimmt, daß an dortigen Königl. Gymnasium während des Sommersemesters der Unterricht an allen Wochentagen von 7 bis 12 1/2 Uhr mit einer halbstündigen Pause stattzufinden habe. Wünschenswerth ist eine solche Einrichtung gewiß sehr, denn "Voller Bauch studirt nicht gern!" ist eine altbekannte Thatsache, und zumal an den heißen Sommertagen ist der Nachmittagsunterricht für Lehrer und Schüler eine Qual und meist ganz verlorene Mühe, wenn derselbe nicht etwa nur mechanische Arbeiten betrifft.
Oesterreich. Das Organ des Kardinals Rauscher fordert die Bildung einer "katholischen Reichspartei", in welcher sich alle österreichischen Katholiken zusammenfinden sollen ohne Rücksicht auf ihre verschiedenen politischen Anschauungen, ihre Nationalität, Sprache, Heimath und Abstammung; die katholische Bevölkerung habe sich ihr Recht entwinden lassen, und jetzt bleibe nur übrig, es zurückzuerobern und mit den gegebenen Thatsachen zu rechnen.
Der Malteser=Ritterorden hat die Wiederherstellung seiner Ordenshäuser in Palästina beschlossen; und das Protektorat über dieselben hat der Kaiser Franz Josef übernommen.
Frankreich. Die drohende Ministerkrisis scheint nun doch noch hinausgeschoben werden zu sollen, denn von allen Seiten wird dieselbe gefürchtet, da das Zustandekommen eines anderen Ministeriums schwierig sein möchte; und die Linke der Nationalversammlung hat sich entschlossen, dasselbe so lange zu halten, als es irgend möglich sein

Fortsetzung in der Beilage.


Bekanntmachung.

Es wird hiedurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß an Stelle des wail. Thierarzts C. Reimer hieselbst der Thierarzt Rud. Reimer wiederum zum Dirigenten des Districts=Vorstandes für die Aushebung der Mobilmachungspferde für den District der Stadt Schönberg wieder erwählt worden ist.
Schönberg den 4. Juni 1875.

Der Großherzogliche Bezirks=Commissarius für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Auf der Großherzogl. Feldziegelei bei Schönberg steht noch ein großer Vorrath Drainsröhren Nr. 2 und 3a (1 1/2 und 2 zöllig) zu verkaufen, und wollen Kaufliebhaber sich auf der Amtsregistratur melden.
Die Verkaufspreise betragen

für Nr. 2 21 Mk. incl. Zählgeld
für Nr. 3a 30 Mk. incl. Zählgeld.
Schönberg den 7. Juni 1875.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Antragsmäßig soll über die zu Pahlingen belegene Vollstelle c. p. des Peter Friedrich Adolph Menz daselbst - welcher noch minorenn ist und von dem Hauswirth Schmidt in Schwanbeck bevormundet wird - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an dem bezeichneten Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 3. Juli d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 13. April 1875.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Oeffentlich meistbietender
Zwangsverkauf eines Grundstücks.
--------

Das dem Maurermeister Schultz in Ratzeburg gehörige, in der Fischerstraße unter Nr. 242 daselbst belegene Wohnhaus nebst Zubehör (Schuld= und Pfandprotoll vol. VI. fol. 239.) soll, ausgeklagter Forderung wegen, im Wege der Hülfsvollstreckung öffentlich meistbietend verkauft werden und ist zu diesem Ende

erster Termin auf
den 11. Mai 1875, Vorm. 11 Uhr,
zweiter Termin auf
den 9. Juni 1875, Vorm. 11 Uhr,
dritter und letzter Termin auf
den 8. Juli 1875, Vorm. 11 Uhr,

vor unterzeichnetem Amtsgericht anberaumt.
Alle und Jede, welche Ansprüche und Forderung irgend welcher Art an das zu verkaufende Grundstück zu haben vermeinen, haben dieselben zur Vermeidung des Ausschlusses

am 9. Juni 1875, Vorm. 11Uhr,

anzumelden und zu bescheinigen.
Auswärtige haben auch Bevollmächtigte am Gerichtsort zu bestellen.
Der Ausschließungsbescheid wird nur an der Gerichtsstelle angeheftet werden.
Ratzeburg, den 16. April 1875.

Königlich Herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
Bodmer.                                              (H. 0984 b.


[ => Original lesen: 1875 Nr. 45 Seite 3]

Oeffentlich meistbietender Zwangsverkauf eines Grundstücks und Gläubiger=Aufruf.

In Gemäßheit Antrags des Weinhändlers Fr. Schwaarcke zu Mölln, soll das dem Höker Timm in Salem gehörige, daselbst belegene Wohnhaus c. p. (Schuld= und Pfandprotocoll des Amts Ratzeburg vol. XII. fol. 22) ausgeklagter Forderung halber im Wege der Hülfsvollstreckung öffentlich meistbietend verkauft werden; und ist zu diesem Ende erster Termin auf den 15. Juni 1875, Vorm. 11 Uhr, zweiter Termin auf den 14. Juli 1875, Vorm. 11 Uhr, dritter und letzter Termin auf den 11. August 1875, Vorm. 11 Uhr, vor unterzeichnetem Amtsgericht anberaumt.
Alle und Jede, welche Ansprüche und Forderungen irgend welcher Art an das zu verkaufende Grundstück zu haben vermeinen, haben dieselben zur Vermeidung des Ausschlusses am 14. Juli 1875, Vorm. 11 Uhr, anzumelden und zu bescheinigen, Auswärtige auch Bevollmächtigte am Gerichtsort zu bestellen.
Der Ausschließungsbescheid wird nur an der Gerichtsstelle angeheftet werden.
Ratzeburg, den 28. Mai 1875.

Königlich Herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
H. 01289b.                                             Bodmer.


Am Sonnabend den 12. Juni, Nachmittags 5 Uhr, soll die in dem Wege neben dem J. Burmeister'schen Gehöfte lagernde Grabenerde öffentlich meistbietend verkauft werden und wollen Kaufliebhaber sich an Ort und Stelle einfinden.
Schönberg, den 10. Juni 1875.

Die Städtische Wege=Commission.


Ersparniß- und Vorschuß=Anstalt.

Die zu Johannis d. J. auf die bei der Vorschuß=Anstalt belegt stehenden Capitalien fällig werdenden Zinsen werden wir bereits während der Woche

vom 7. bis 12. Juni d. J. täglich

von 7 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags auszahlen. Eine Auszahlung der Zinsen im Johannistermine soll dagegen nur ausnahmsweise noch stattfinden.
Schönberg den 2. Juni 1875.

Das Directorium.


Schweriner Sparcassenbücher.

Diejenigen, welche im bevorstehenden Johannis=Termine Sparcassenbücher durch mich besorgen lassen wollen, ersuche ich, solche schon jetzt bei mir abzugeben.

W. H. Schacht.     


Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
3 1/2 bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 % bei dreimonatlicher Kündigung

Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct. Mark (Lübeck) 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 1. Februar 1874.

Lübecker Bank.   


Helene Wigger
Franz Lundwall
Verlobte.
Schönberg, den 8. Juni 1875.


Engl. Regenröcke empfiehlt zu den billigsten Preisen Heinrich Creutzfeldt.

Schönberg 1875.


Programm
der Rehnaer Thierschau
am 16. Juni 1875.
~~~~~~~~~~~~

Von Morgens 8 Uhr an: Aufstellung der Thiere auf dem Festplatze beim Schützenhause. Um 9 1/2 Uhr: beginnt die Thätigkeit der Schiedsrichter.
Um 12 Uhr: beginnt der Festzug durch die Stadt und erfolgt die Preisvertheilung auf dem Markte.
Um 2 1/2 Uhr: allgemeines Festessen im Vereinslokal.
Nach beendigtem Essen Auszug vom Vereinslokal nach dem Schützengarten, dort Harmonie bis zum Abend.
Zum Schluß Tanz im Klubhause bes Herrn Körner für Mitglieder und von diesen Eingeführte.
Von Morgens 8 1/2 Uhr bis zum Festzug:
Musik auf dem Festplatze.

Das Festcommitte.


Die Maschinen-Niederlage  von  E. Stiller
in Lübeck
empfiehlt sich mit

1875 Omnium Royal-Mähmaschinen,
Samuelson Grasmähmaschinen,
Kirby combinirte Getreide- und Grasmäh-Maschinen,
fertig aufgestellt, sowie mit
Stahl=Pferderechen, Dresch- und Häcksel-Maschinen.


Pferdelecksteine empfiehlt F. Heitmann in Schönberg.


Lager von
Stein. Trögen,
Stein. Kuhkrippen,
Stein. Schleifsteintrögen,
Stein. Thorpfosten,
Stein. Trittstufen,
Stein. Fenstersohlbänken,
Stein. geschl. Platten u. s w.

bei F. Heitmann in Schönberg.


Mit einer neuen Sendung

Talmas und Jacquetts

empfiehlt sich

Heinrich Creutzfeldt.
Schönberg 1875.
NB. Vorjährige Jacquetts verkaufe, um damit zu räumen, zu und unter Einkaufspreisen.


Ludwig Vogel
in Schönberg

empfiehlt seine stets vorräthigen Nähmaschinen angelegentlichst, als:
geräuschlos und leicht arbeitende Greifer=Maschine aus der Fabrik Frister & Roßmann in Berlin, der größten Nähmaschinen=Fabrik in Europa (90,000 dieser Maschinen sind schon im Gebrauche);
die verbesserte Schützen=Nähmaschine aus der Fabrik Ludwig Löwe in Berlin, gekrönt auf der Welt=Ausstellung in Wien mit der Fortschritts=Medaille, dem höchsten Preis für Nähmaschinen; die Silencieuse, vollkommenste Handnähmaschine aus der Fabrik Pollack, Schmidt u. Co. in Hamburg.
Garantie, Erlernung, Rath und Hülfe bei jeder vorkommenden Schwierigkeit; der Preis unter dem Fabrikpreise.


[ => Original lesen: 1875 Nr. 45 Seite 4]

Die Kaiserl Königl.
Hof-Chocoladen-Fabrik
von Gebrüder Stollwerk

in Köln übergab den Verkauf ihrer vorzüglichen Fabrikate in Schönberg Herrn J. L. Petersen, in Dassow Herrn Kaufmann Sterly, in Herrnburg Frau Wwe. Mette, in Schlagsdorf Herrn H. Siebenmark, in Selmsdorf Herrn P. Buschow.


Zahnschmerzen jeder Art werden selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitig. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruhm erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke,
Bandagist.


Petroleum-Kochapparate mit 1, 2 und 4 Flammen empfiehlt
W. Wieschendorff, Klempner in Schönberg.


Seit einiger Zeit wird von Unbefugten auf meinem Felde an den Gräben, Scheiden etc. Kraut gepflückt und sonstiger Unfug verübt. Ich sehe mich in Folge dessen veranlaßt, Alles unbefugte Betreten meiner ganzen Feldmark hiermit zu verbieten, indem ich Zuwiderhandelnde dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen werde.

Hauswirth Heinrich Wittfoth
in Duvennest.


Hierdurch erlaube ich mir meinen verehrten Freunden und Bekannten die ergebenste Mittheilung zu machen, daß ich am heutigen Tage das Geschäft der Frau Wwe. Mette hieselbst käuflich übernommen habe und bitte das der Frau Wwe. Mette geschenkte Wohlwollen auch auf mich zu übertragen.
Für gute Waare und reelle Bedienung wird stets Sorge getragen.
Herrnburg, den 3. Juni 1875.

Joachim Kleinfeldt.     


J. Hillefeld,
Commissions=Lager
von
gewebten Strümpfen - Prima Qualität -, sowie Leinen, Taschentücher, Tischzeug, Damast-Servietten, Handtücher, federdichte rosa Lustre und Köper, Neglige Stoffe, Reps, Strickgarn etc. etc. zu mässigen aber festen Preisen.
(Zahlung contante)
Lübeck, Ob. Alfstrasse No. 54, 1. Treppe hoch.


Neue Agenturen

werden für ein überall gangbares respectables Geschäft gesucht. Dasselbe bedarf keiner besonderen kaufmännischen Kenntnisse, ist auch als Nebengeschäft leicht zu führen und wirft sehr gute Provision ab. Offerten sind in der Exped. d. Bl unter den Buchstaben A. B. schleunigst abzugeben.


Meinen vereinten Freunden und Gönnern die ergebende Anzeige, daß ich meinen

Schuh- & Stiefel-Laden

von der Fleischhauerstraße nach der

Beckergrube 136, Ecke vom Fünfhausen,

verlegt habe. Indem ich für das mir bewiesene Wohlwollen danke, bitte ich, mir solches in meinem neuen Hause auch zu erhalten.
Lübeck, den 8. April 1875.

Hochachtungsvoll
J. Schleuss, Schuhmachermeister.


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Nachdem ich meine Krämerei aufgegeben habe, fordere ich alle Diejenigen hiermit auf, welche noch Forderungen an mich zu machen haben, dieselben binnen 4 Wochen bei mir anzumelden.
Binnen gleicher Frist wollen auch Alle, die mir noch schuldig sind, ihre Schuld an mich berichtigen.
Herrnburg den 5. Juni 1875.

Krämerwittwe Mette.     


Scheibenschießen

nach Gewinnen statt, wozu ich Freunde und Gönner ergebenst einlade. Büchsen werden von mir geliefert.

G. Hülsmann,
Gastwirth in Herrnburg.


Am Montag und Dienstag den 14. und 15. Juni wird bei mit ein

Scheibenschießen

nach Gewinnen stattfinden, wozu ich um zahlreiche Theilnahme freundlichst bitte.
Auf einen Satz von 3 Schüssen, der 1 Mark kostet, fällt nur ein Gewinn. Büchsen und Schießbedarf wird von mir gehalten.

Oldenburg,
Gastwirth in Lockwisch.


Zu dem am Sonntag den 13. u. Montag den 14. Juni c., beide Tage Nachmittags, bei mir stallfindenden

Scheibenschießen

lade ich hiemit meine geehrten Gönner und Freunde ergebenst ein.
Rabensdorf, im Juni 1875.

H. Voss, Gastwirth.     

NB. Die Gewinne bestehen in Industriegegenständen und kostet ein Satz von 3 Schüssen, worauf nur 1 Gewinn fallen kann, 1 Mk. Büchsen werden von mir geliefert.


Kirchliche Nachrichten.

Geboren. 6. Mai dem Abtsm. Grebin zu Rabensdorf eine T. - D. 13. dem Abtsm. Holst zu Retelsdorf eine T. Dem Abtsm. Burmeister vor Schönberg eine T. D. 19. dem Sattler Ollrog vor Schönberg eine T. D. 21. dem Steinhauer Dose vor Schönberg ein S. D. 24. dem Mühlenpächter Creutzfeldt bei Lockwisch ein S. Dem Zimmergesellen Blohm zu Raddingsdorf eine T. D. 25. dem Abtsm. Busch hies. eine T. D. 26. ein unehel. S. zu Westerbeck. Dem Webermst.Oldekop hieselbst eine T. D. 27. dem Schneidermst. Lange vor Schönberg eine todte T. D. 1. Juni dem Abtsm. Staaß vor Schönberg eine T. D. 4. dem Abm. Oesen vor Schönberg eine T. D. 7. dem Hsw. Lenschow zu Petersberg ein S.

Gestorben: D. 15. Mai Hans Heinrich Maaß vor Schönberg, Hsw.sohn aus Törpt, 69 J. 3 M. a. D. 16. Peter Georg Heinr. Schleuß, Drechslermeister vor Schönberg, 46 J. 3 M. a. D. 24. Johann Friedrich Wilhelm Kelling von Wilmstorf, Abm. vor Schönberg, gest. zu Rottensdorf, 63 J. 8 M. alt. D. 27. des Schneidermst. Lange vor Schönberg todtgeb. S.

Copulirt: D. 21. Mai der verw. Klempnermeister hies. Wilh. Ludw. Joach. Wieschendorf und Dorothea Wilhelm. Henriette Warncke von Schieren, Amts Traventhal. D. 28. Joach. Heinrich Retelsdorf, Anerbe zu Rieps, und Marie Catharine Köhler zu Kl. Siemz. D. 4. Juni Joachim Christian Ludwig Tilse hies., Erbpächters= und Schulzenerbe zu Mahlow, Kirchspiels Damm, und Dorothea Maria Luise Greiff hies. Sonntag den 13. Juni.

Früh=Kirche: fällt aus.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen17 M 30Pfennig  bis 18 M 30Pfennig.
Roggen15 M -Pfennig  bis 15 M 90Pfennig.
Gerste14 M 75Pfennig  bis 15 M 30Pfennig.
Hafer17 M -Pfennig  bis 17 M 75Pfennig.
Erbsen16 M -Pfennig  bis 19 M -Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rappsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rübsen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Schlagleinsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1875 Nr. 45 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 45 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 11. Juni 1875.


wird. In der Frage des Listenskrutiniums soll eine Vereinbarung angestrebt werden. Von anderer Seite wird allerdings sogar behauptet, der Präsident Mac Mahon selbst sei für das Listenskrutinium engagirt, und würde mit in den bevorstehenden Sturz des Ministeriums gezogen werden. - Dem von der Nationalversammlung angenommenen Amendement, wonach der Präsident der Republik ohne Einwilligung der Kammer keinen Krieg erklären kann, hat die Regierung schließlich ihre Zustimmung gegeben.
In Paris wird im Juli und August ein internationaler geographischer Kongreß abgehalten werden, der, wie es heißt, ein wahres wissenschaftliches Ereigniß zu werden verspricht.
Belgien. Der belgische Justiz=Minister hat der Deputirtenkammer bereits den angekündigten Gesetzentwurf wegen Strafbarkeit des Anerbietens zur Begehung gewisser Verbrechen vorgelegt.
England. In Ostindien droht mit dem Königreich Birma eine ernstliche Verwickelung, und die Hoffnung auf friedliche Beilegung der Grenzstreitigkeiten erscheint sehr gering.


Balthasar Scharfenberg,
oder
Ein mecklenb. Dorf vor zweihundert Jahren.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1875 Nr. 45 Seite 6]

Balthasar Scharfenberg,
oder
Ein mecklenb. Dorf vor zweihundert Jahren.
[Fortsetzung.]


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