No. 18
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 02. März
1875
fünfundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1875 Nr. 18 Seite 1]

Politische Rundschau.

Mecklenburg. Bekanntlich waren im Mecklenburgischen Landtage die Allerhöchsten Landtagspropositionen betreffend eine Veränderung der Landesverfassung einer gemeinschaftlichen Commission zur Vorberathung übergeben, deren ritterschaftliche Mitglieder von Anfang erklärten, daß Ritter= und Landschaft bei Bestand erhalten bleiben müßten, wogegen die landschaftlichen Committenmitglieder die Durchberathung der Vorlage als zwecklos ablehnten weil durch jene Erklärung eine Einigung unmöglich gemacht sei. Ein bezüglicher Bericht der Committe an das Plenum des Landtags verschärfte den Gegensatz, da sich die Landschaft durch Standesbeschluß für Beseitigung von Ritter= und Landschaft als politischer Korporationen entschied, während die Ritterschaft mit 88 gegen 19 Stimmen die Erhaltung der Stände beschloß. Obgleich also keine gemeinsame Grundlage für weitere Berathungen gewonnen war, so trat doch die Commission auf's neue zusammen, und als die landschaftlichen Glieder derselben wiederum gemeinschaftliche Berathung der Regierungsvorlage ablehnten, unterzogen sich die ritterschaftlichen Commissionsmitglieder einer eingehenden Diskussion der ersten Paragraphen der Regierungsvorlage und brachten das Resultat ihrer Berathungen am letzten Freitag vor das Plenum. Darnach sollen neben einem ausgewählten Abgeordneten der Ritterschaft, der Landschaft, der Stadtvertretungen und der Landgemeinden bestehenden Landtage auch die Ritterschaft und Landschaft als politische Korporationen fortbestehen, und soll ihre Zustimmung erforderlich sein sowohl zu jeder Aenderung der neuen Verfassung und des zu erlassenden Wahlgesetzes, als auch zu Veränderungen des Modus der bestehenden direkten und indirekten Steuern. Im Uebrigen bleibt die Landesgesetzgebung sowie Feststellung des Staatshaushalts=Etats dem künftigen Landtage, der aus 117 Mitgliedern, 49 ritterschaftlichen, 22 landschaftlichen, 17 städtischen und 30 landgemeindlichen Abgeordneten bestehen soll. Ein dem Committenbericht ähnlicher Entwurf wurde vom Kammerherrn v. Oertzen=Kotelow vorgelegt, während Graf v. Bassewitz=Diekhof später der berathenden Ritterschaft einen Entwurf übergab, der von einem Fortbestehen der Stände absieht. Die Landschaft verhielt sich diesen positiven Vermittelungsvorschlägen gegenüber wiederum nur verneinend und lehnte jede weitere Berathung über dieselben ab.
Deutschland. Die Bundesrathssession von 1874/75 ist am Donnerstag feierlich geschlossen worden, nachdem der Bundesrath noch in seiner letzten Sitzung das wichtige Gesetz über die Bekämpfung der Reblauskrankheit angenommen hat. Derselbe wird seine Sitzungen wahrscheinlich schon im Mai wieder aufnehmen.
Frankreich. Die Versailler Nationalversammlung hat am 25. Februar unter dem heftigsten Widerspruch der königlich gesinnten das Gesetz über die Organisation der öffentlichen Gewalten mit 436 gegen 262 Stimmen angenommen.
Der kaiserliche Prinz hat kürzlich in Woolwich ein glänzendes Examen bestanden und soll zu seiner weiteren Ausbildung im nächsten Sommer eine größere Reise unternehmen.
Spanien. Der König Alfons, dessen Heer bekanntlich vor kurzem eine schlimme Niederlage durch die Karlisten erlitt, und der sich jetzt in Madrid befindet, hat Dienstag den 23. Februar den deutschen Gesandten zur Entgegennahme seiner Accreditive empfangen.


Das Rundschreiben des Papstes an die preuß. Bischöfe hat dem Faß den Boden ausgeschlagen und wird von Seiten der preuß. Regierung keine Antwort in Worten, sondern in Thaten erhalten. Die hochamtliche "Provinzial=Correspondenz" nennt dieses päpstliche Rundschreiben eine Aufmunterung revolutionärer Leidenschaften; das Auftreten des Papstes selbst bestätigte thatsächlich das berüchtigte Wort des päpstlichen Gesandten Meglia: "Die katholische Kirche muß sich auf die Revolution stützen." Durch die Klarheit, welche der Papst in die Beziehungen zur preußischen Regierung gebracht, würden der Regierung, die gegen die revolutionäre Anmaßung weiter zu betretenden Wege vorgezeichnet. Für die katholische Kirche in Preußen müsse zum klaren Bewußtsein kommen, wer in Preußen Souverain sei. Die von Bismarck schon früher angeregte Frage betreffs der Stellung der Regierungen zur Papstwahl gewinne jetzt noch viel größere Bedeutung.
- Der Reichsanzeiger und das Reichsgesetzblatt veröffentlichen das Gesetz über das Alter der Großjährigkeit (welches im ganzen deutschen Reich mit dem vollendeten 21sten Lebensjahre beginnt) und einen kaiserlichen Erlaß, wodurch bestimmt wird, das die Reichsbehörden für das Zehnmarkstück die Benennung "Krone", für das Zwanzigmarkstück die Benennung "Doppelkrone" anwenden sollen.
- Die Nerven Bismarcks und der Schnupfen Moltkes beschäftigen die Franzosen und andere gute Freunde ungemein angenehm. Sie stellen sich wirklich an, als ob das deutsche Reich auf den vier Augen Bismarcks und Moltkes stehe und wenn diese Augen zufallen, zusammenstürzen werde wie ein Kartenhaus, nachdem sie mir einem leichten Stoß nachgeholfen haben.
- In Rom frieren Laien und Clerikale um die Wette. Alle Springbrunnen sind mit Eis umgeben und fast jede Nacht hat eine Kälte von 4 Grad unter Null aufzuweisen. Wegen der mangelhaften Vorkehrungen zum Heizen flüchten die wenigen anwesenden Fremden noch weiter nach Süden.
- Die Schwägerinnen sind in England in einer üblen Lage. Wenn der Herr Schwager die Absicht hat, ihnen die Stelle der seligen Schwester am Altare einzuräumen, so tritt das Gesetz mit einem grausamen Verbote dazwischen und weist die Herzen, die sich zusammengefunden, wieder auseinander. Wer freilich eine Heirath mit Hindernissen nicht scheut, kann sich im Auslande trauen lassen, muß aber gleich an den Tod denken und sein Testament so einrichten, daß das, was er den künftigen Sprößlingen dieser Ehe zu hinterlassen gedenkt, ihnen nicht abgestritten werden kann, weil sie nach englischem Gesetz nicht für eheliche Kinder gelten. Diese Härte gegen die unschuldigen Schwägerinnen ist schon manchem Biedermanne zu Herzen gegangen und schon seit 15 Jahren wird regelmäßig in jeder Parlamentssession ein Abänderungsantrag

[ => Original lesen: 1875 Nr. 18 Seite 2]

eingebracht. Obwohl derselbe im Unterhause dreimal durchging, wurde er vom gefühllosen Oberhause immer verworfen, und eben jetzt wieder hat die Schwägerinnen=Bill im Oberhause abermals das Schmerzliche Schicksal des Durchfalls erfahren.
- Das Denkmal auf dem Niederwald, nach dem Entwurf des Prof. Schilling in Dresden, wird noch 4-5 Jahre erfordern, ehe es aufgestellt werden kann. Bei Verwendung von Granit wird der bauliche Theil des Monuments ungefähr 140,000 Thlr. kosten. Die Kosten für Modellirung, Erzguß und Aufbau berechnen sich auf 350,000 Thlr.
- Die "Times" läßt jetzt täglich um 4 Uhr 55 Min. früh auf ihre Rechnung einen Extrazug von London über Birmingham nach Liverpool abgehen, der nichts als Morgennummern des Blattes befördert. Sie gelangen dadurch etwa 2 Stunden früher als bisher in die Hände der Abonnenten.
- Die microscopische Untersuchung eines am 16. Februar im Sachsaer (?) Forste geschossenen Keulers (Schwarzwild) stellte fest, daß das Fleisch des Thieres stark mit Trichinen durchsetzt war. So viel bekannt, ist dies der erste Fall, wo man auch beim Wildschweine Trichinen gefunden hat.
- Der Prorector der Universität Jena, wo Weihnachten 2 Studenten den in Paukereien empfangenen Wunden durch Zutritt der Kopfrose erlegen waren, hat nunmehr strenge Erlasse über die studentischen Duelle verkündet, denen zufolge Bestimmungsmensuren mit dem consilium abeundi bestraft werden, und die Verbindungen auf ein halbes Jahr aufgehoben werden können.
- Der Dichter Gutzkow ist auf dem einen Auge erblindet und leidet sehr an den Nerven.
- Dem Abbe Franz Liszt, bekannter als Violinvirtuos, sind in Pesth seine silbernen und goldenen Lorbeerkränze, seine silbernen Messer, Gabeln und Löffel gestohlen worden.
- Wie sonderbar die Witterungsverhältnisse seither waren, zeigt folgendes Verzeichniß. Am 19. v. M. zeigte das Thermometer Morgens in Petersburg 7, in Moskau 20, Stockholm 9, Haparanda 3, Memel 9, Königsberg 7, Danzig 3, Köslin 4, Stettin 7, Putbus 4, Posen 4, Breslau 9, Berlin 8, Münster 3, Cöln 3, Wiesbaden 5 und Karlsruhe 6 Grad Kälte. Der südlichste Punkt hatte 6 und der nördlichste 3 Grad Kälte.
- "Handelskrisen von Max Wirth" ein vortreffliches Buch, das s. Z. in alle Kaufmannssprachen übersetzt und von jedem gebildeten Geschäftsmann studirt worden ist. Nur die Wiener Kaufleute lernten es erst nach dem großen Krach kennen. Daher die Klage eines Wieners: Ein Vermögen hält' ich mir erhalten, wäre mir das Buch früher bekannt gewesen! - Wirth kann sich für diese Kritik bedanken, es giebt keine bessere. Jetzt will Jeder das Buch lesen und Niemand mehr seine Rechnung ohne den Wirth machen.
- Die Kaiserin Charlotte, Gemahlin des erschossenen Kaisers Maximilian, lebt noch immer ihr geistumnachtetes Traumleben auf dem kgl. Schlosse Tervueren bei Brüssel. Früher hatte sie bisweilen Verlangen nach dem Besuche der Königin von Belgien, aber auch diese will sie jetzt nicht mehr sehen und nur eine einzige Gesellschaftsdame neben sich dulden. Jede Hoffnung auf eine erfreuliche Wendung ihres betrübenden Zustandes ist geschwunden.
- Es ist schon lange her, daß Delila ihrem Simson die Locken abgeschnitten hat, aber jede Schuld rächt sich auf Erden. Ein Passauer Süffel hat Simson gerächt an seiner eigenen Frau, er schnitt ihr Nachts im Schlaf den prächtigen Zopf ab, verkaufte ihn am frühen Morgen dem Friseur und versoff mit Respect zu sagen den Zopf seiner Frau.
- Es ist eine alte Erfahrung, daß häufig der Februar strenger ist als der Januar und December. "Der Februar," sagt ein altes Sprüchwort, "läßt seine Tücke nicht, und spricht zum Januar, hätt' ich die Macht wie du, wahrlich erfrör' ich das Kalb in der Kuh." Und so kommen auch in diesem Februar überall her Berichte von strenger Kälte und ungeheuren Schneemassen. Aus New=York wird gemeldet, daß im atlantischen Ocean vor dem Hafen von Halifax sich ein Eisfeld gebildet habe, welches 50 englische Meilen weit ins Meer hinausrage, die Chespeckbai zugefroren und der Potomak gleichfalls durch Eis unschiffbar gemacht sei. Im Lauterbrunner Thal treibt der Hunger die sonst so scheuen Gemsen bis zu den Wohnungen der Menschen; vor Kurzem sah man in Stachelberg ein Rudel von 17 Stück beisammen. In Tyrol sollen sehr viele Gemsen und anderes Wild aus Hunger verendet gefunden worden sein. Die Basler Nachrichten melden, daß der Postverkehr über den Gotthardpaß in Folge der schlechten und gefährlichen Witterung sehr gestört sei. In Andermatt liegt der Schnee 8', in den Schöllenen sogar 16 bis 18' hoch. Besonders auf der Nordseite des Berges, und vorzüglich von Göschenen bis an die Urner Grenze befinden sich ganz unglaubliche Schneemassen. Die Andermatter und Hohpenthaler sind in ihre Häuser förmlich eingeschlossen und müssen sich durch die Fenster einen Ausweg ins Freie bahnen. "Wenn diesem Winter," so sagt ein officieller Bericht des Schneebrucher Directors an das eidgenössische Zolldepartement, "nicht ein überaus guter Frühling folgt, dann stecken wir zweifellos bis Juli im Schnee." Wir wollen das, wäre es auch nur der armen dortigen Bevölkerung wegen, wahrlich nicht hoffen.
- Salicylsäure. Wir glauben uns den Dank der verehelichten Hausfrauen zu verdienen, wenn wir sie auf ein wegen seiner einfachen und leichten Anwendbarkeit zum gewöhnlichen Hausgebrauch geeignetes, Fäulniß hinderndes Conservirungsmittel aufmerksam machen. Es ist dies die, in jeder Apotheke zu habende Salicylsäure. Dieselbe schützt in kleinern Quantitäten besser vor Fäulniß als die Carbolsäure. Ueber die Fäulniß hindernden Wirkungen liegen die ausgiebigsten Versuche vor. Milch mit einem geringen Zusatz derselben wird nicht sauer; eingemachtes Obst, Gemüse, Gurken beschlagen nicht, Fleisch damit übergossen fault nicht. Selbst als Dr. Heiden im heißen Herbst des vorigen Jahres sechs Stück Rebhühner erhielt, die sich in Folge einer Irrung der Eisenbahnverwaltung über 14 Tage auf der Eisenbahn herumgetrieben hatten, und natürlich den höchsten Hautgout entwickelten, gelang es, durch Abwaschen mit Salicylsäureauflösung die Thierchen noch ganz schmackhaft für die Bratpfanne herzurichten. Frisches Fleisch kann man durch wenige Gramm Salicylsäure auf Wochen hinaus fast unverändert aufbewahren. Ein einfaches Einlegen und Abwaschen mit Wasser genügt, um das Conservirungsmittel zu entfernen. Bliebe selbst etwas daran haften, so übt es weder auf den Geschmack noch auf die Gesundheit einen schädlichen Eindruck aus.


Anzeigen.

In Sachen betreffend den Special=Concurs über das zu Schönberg an der Rottensdorfer Chaussee sub Nr. 12g belegene Wohnhaus c. p. der Arbeitsmann Arndt'schen Minorennen allhier wird der auf Sonnabend, den 13. März d. J., Vormittags 11 1/2 Uhr, anstehende Ueberbotstermin mit der Bekanntmachung hierdurch in Erinnerung gebracht, daß in dem am 20. d. M. stattgehabten ersten Verkaufstermine ein Gebot überall nicht abgegeben worden ist.
Schönberg, den 23. Februar 1875.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Götze.
(L. S.)                                             A. Dufft.


In Sachen betreffend die Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das zu Schönberg an der Rottensdorfer Chaussee sub Nr. 12g belegene Wohnhaus c. p. der Arbeitsmann Arndt'schen Minorennen allhier giebt

das Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das vom 20. d. Mts. abgehaltene Liquidationsprotocoll, nachdem die öffentliche, gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den

Bescheid:

daß alle Diejenigen, welche sich so wenig in dem Termine vom 20. d. Mts. als bis jetzt gemeldet haben, nunmehr mit ihren etwaigen dinglichen Ansprüchen an das obengedachte

[ => Original lesen: 1875 Nr. 18 Seite 3]

Arndt'sche Wohnhaus c. p., wie hierdurch geschieht, präcludirt und abgewiesen sein sollen.

Von Rechts Wegen.

Schönberg, den 23. Februar 1875.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Götze.
(L. S.)                                             A. Dufft.


Verkaufs=Anzeige.

Am Freitag den 12. März c., Mittags 12 Uhr, soll in der Behausung des Hauswirths Mustin in Campow in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 braune Stute, 1 Phaeton.
Schlagsdorf, den 28. Februar 1875.

Krüger, Landreiter.     


Statt besonderer Meldung.

Heute früh 1/2 1 Uhr wurde meine liebe Frau Johanna geb. Spehr von einem gesunden Mädchen glücklich entbunden.
Schönberg, den 26. Februar 1875.

A. Westphal, Zimmermeister.

Lehrlings=Gesuch.

Für mein Manufactur=, Leinen=, Weiß= und Holländ. Waaren=Geschäft suche zu Ostern einen Lehrling mit nöthiger Schulbildung.      H. 0407 b.

Lübeck.      Carl Meyer, Herm. Wilde's Nachfgr.


Zu Ostern findet eine Köchin gegen hohen Lohn einen Platz zu Hof Wahrsow.

W. Hörcher.


Junge Mädchen,

die Lust haben, das Schneidern zu lernen, werden gesucht von           J. Lohse, Damenschneider.


Auf dem Hofe Menzendorf bei Schönberg können noch zu Ostern mehrere Tagelöhner=Familien, unter sehr gut gestellten Verhältnissen Wohnung erhalten. Es werden ferner daselbst zu Ostern mehrere Knechte und ein Mädchen vom Lande für häusliche Arbeiten gegen hohen Lohn gesucht.

L. Langermann Wwe.     


Ein Sohn rechtlicher Eltern, der Lust hat Barbier zu werden, kann sich melden bei

H. Fick, Chirurg.


Mein vollständiges Lager aller Sorten

Stiefel und Schuhe

für Herren, Damen und Kinder sowohl in höchst eleganten, wie in gewöhnlichen starken Arbeiten, empfehle zu möglichst billigen festen Preisen zur geneigten Abnahme.
Auch empfehle ich Leder=Appretur, als Ersatz für Wichse und feinste wohlriechende Schmiere, für Glacee oder Kittleder, sowie für alle übrigen feinen Ledersorten.
Ratzeburg.

D. Böttcher,
Schuhmacher.


Von Schönberg nach Carlow, wahrscheinlich schon in Schönberg, sind ein Paar Herren=Stiefeletten verloren worden. Der ehrliche Finder möge selbige beim Gastwirth Kaben in Pogetz oder beim Gastwirth H. Spehr in Schönberg gegen gute Belohnung abgeben.


An jedem Dienstag u. Freitag

werde ich mit meinem Fuhrwerk nach Lübeck fahren und bitte ein geehrtes hiesiges und auswärtiges Publikum um geneigte Aufträge.

Heinr. Käding.
Hinterstraße Nr. 75.


Zu vermiethen:

eine Wohnung, bestehend aus 4 heizbaren Stuben nebst Küche mit Sparheerd und Ausguß, sämmtlich in einander gehend, Kammern, Keller, Gelaß zur Feuerung, Benutzung der Waschküche, sowie ein sehr schöner Trockenplatz für Wäsche. Das Nähere zu erfragen untern Linden Nr. 5 bei

Schönberg.
Emil Jannicke,
Handschuhmacher und Bandagist.


Deutsche Lebensversicherungs-Gesellschaft in Lübeck.

Die durch den Rücktritt des Herrn Adv. Th. Kindler in Schönberg erledigte Agentur der Deutschen Lebensversicherungs=Gesellschaft in Lübeck, ist dem Hrn. Amtsverwalter Hahn daselbst wiederum übertragen worden und wird derselbe bereitwilligst jede gewünschte Auskunft ertheilen.
Rostock, den 5. Februar 1875.

Die General=Agentur:
Aug. Bruger.


Gesucht wird zu Ostern dieses Jahres ein ordentlicher Knecht zu allen vorkommenden Arbeiten, der auch mit Pferden umzugehen weiß, gegen guten Lohn nach Uebereinkunft von

Mühlenpächter G. Creutzfeldt.
Lockwischer Mühle.


Gutgebrannte Mauersteine, sowie frischen Kalk in Oxhoften, Portland=Cement, Gyps und Schweinetröge von Sandstein empfiehlt zur bevorstehenden Bauperiode billigst

C. Bartels.     

Ratzeburg.


Sofort oder zu Ostern einen Lehrling sucht die Konditorei von

J. G. Niederegger
in Lübeck.


Das
Schuh- und Stiefel-Lager
der selbstständigen Schuhmacher hieselbst,
im Hause des Schuhmachermeisters Hrn. Kleinfeldt,
Siemzerstraße Nr. 110,

ist vollständig in allen Größen und Arten assortirt, auch werden Bestellungen schnellstens angefertigt, worauf ein hochgeehrtes Publikum ergebenst aufmerksam gemacht wird.

Der Vorstand.     


Verloren

vom Markte bis zum Siemzerthore ein Zeugstiefel. Der ehrliche Finder wird gebeten, ihn gegen eine Belohnung in der Exped. d. Bl. abzugeben.


Auf der Domaine Crummesse bei Lübeck sind zu Ostern d. J. zwei Wohnungen für Arbeiterfamilien unter sehr annehmbaren Bedingungen zu besetzen. Persönliche Meldung bei dem Pächter

C. Hilmers.     


Neue Messina=Apfelsinen empfiehlt A. Spehr.


Meinen geehrten Freunden und Gönnern des Fürstenthums Ratzeburg die ergebene Anzeige, daß ich in Lübeck, untere Holstenstraße Nr. 328, eine

Bierhalle

verbunden mit

Restauration, Caffee etc.

errichtet habe und mich hiermit bestens empfohlen halte.

(H 0450b)      

Lübeck, den 1. Februar 1875.

Heinrich Meyer
aus Schlag=Sülsdorf.


Für einen Hof in der Umgegend suche ich zu Ostern noch einige Arbeiter=Familien und mögen darauf Reflectirende sich an mich wenden.

W. Holldorf.     


Schweriner Sparkassenbücher.

Die durch mich besorgten Sparcassenbücher liegen zur Entgegennahme bereit.

W. H. Schacht.     


Es ist noch zu Ostern eine Wohnung zu vermiethen bei H. Ehlers.
Boitin=Resdorf.


[ => Original lesen: 1875 Nr. 18 Seite 4]

Wegen Aufgabe meines Geschäftes gänzlicher Ausverkauf des reichhaltigen Lagers reeller Manufacturwaaren zu Einkaufspreisen und darunter.

Rud. Fromm,
Lübeck, Holstenstrasse No. 301, Lübeck.


Neuschestraße 20   Breslau   Neuschestraße 20

Stellensuchende
aller Branchen
werden im In= und Ausland per sofort oder später placirt durch
Central-Versorgungs-Bureau
"Nordstern in Breslau.
Anfragen ist eine Retourmarke beizufügen.

Für Stellenvergeber kostenfrei.


Die Delicatessen=Handlung
von
H. Dittmer in Lübeck,
Trave bei der Holstenbrücke 372.

empfiehlt ein reichhaltiges Lager von allen Arten Delicatessen, Conserven, Südfrüchten, Caviar, Anchovis, Sardellen u. d. m.

Wiederverkäufer erhalten angemessenen Rabatt.
Auswärtige Aufträge werden prompt ausgeführt.


Hals= und Brustkranke sollten im Winter

nichts ängstlicher meiden, als die kalte Luft, zumal bei Ost= und Nord=Winden. Wenn sie aus warmer in kalte Luft durchaus gehen müssen, so ist Mund und Nase durch Tuch oder Respirator zu schützen. Die meisten Brustkranken thäten besser, anstatt nach südlichen Gegenden zu reisen, zu Hause zu bleiben und sich in ihrer gut zu lüftenden Wohnung ein südliches Klima, das ist eine gleichmäßig reine und warme Zimmerluft von 15-16° R., sowohl bei Tage als Nacht herzustellen. Ihr Schlafzimmer sei sonnig und geräumig. Außer Ruhe, nahrhafter Kost und guter Milch ist ihnen auch der Gebrauch eines diätetischen Mittels zu empfehlen, welches Hals und Lungen anfeuchtet, die Trockenheit und den Hustenreiz mildert, den Schleim löst und zugleich etwas auf die Leibesöffnung wirkt. Als ein solches diätetisches Mittel ist der L. W. Egers'sche Fenchelhonig von großem Nutzen. Jeder Hals= und Brustkranke sollte täglich mehrere Theelöffel davon nehmen, so oft er Verlangen danach hat. Der L. W. Egers'sche Fenchelhonig, erfunden und fabricirt von L. W. Egers in Breslau, ist nur echt, wenn jede Flasche dessen Siegel, Facsimile, sowie seine im Glase eingebrannte Firma trägt. Die vom Fabrikanten selbst errichtete Niederlage ist bekanntlich in Schönberg bei

C. Sievers, Buchbinder.     


Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
3 1/2 bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 % bei dreimonatlicher Kündigung

Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct. Mark (Lübeck) 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 1. Februar 1874.

Lübecker Bank.   


Liebig's
"San Antonio"
Fleisch-Extract.
Verdienst-Medaille, Wien 1873.

Bestes und billigstes Product, empfiehlt

H. Brüchmann in Schönberg.


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen16 M -Pfennig  bis 17 M 50Pfennig.
Roggen14 M -Pfennig  bis 15 M -Pfennig.
Gerste15 M 50Pfennig  bis 17 M 10Pfennig.
Hafer16 M -Pfennig  bis 17 M 10Pfennig.
Erbsen15 M 50Pfennig  bis 18 M 60Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen14 M -Pfennig  bis 15 M 60Pfennig.
Winter=Rappsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rübsen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Schlagleinsaat21 M -Pfennig  bis 22 M 20Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,04 - 1,12 .
Hasen das Stück M3,00 .
Enten d. S. M2,70 .
Hühner d. St. M1,35 - 2,80 .
Tauben d. St. M0,30 - 0,45 .
Spickgans d. St. M2,25 - 3,00 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,75 - 0,82 .
Schweinskopf pr. 500 Gr. M0,37 - 0,45 .
Wurst pr. 500 Gr. M0,75 - 1,08 .
Eier 4 - 5 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,60 .


(Hierzu eine Beilage).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1875 Nr. 18 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 18 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 2. März 1875.


Das Geheimniß.
Erzählung von Emil Weifenbach.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1875 Nr. 18 Seite 6]

Das Geheimniß.
Erzählung von Emil Weifenbach.
[Fortsetzung.]


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