No. 85
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 30. Oktober
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1874 Nr. 85 Seite 1]

Bekanntmachung.

Um die den einzelnen Kommunen zustehenden Vergütungen für Leistungen an Truppen des deutschen Heeres mit dem Jahresschluß zum Abschluß zu bringen, hat die Militär=Verwaltung eine thunlichst beschleunigte Liquidation dieser Lieferungen verlangt.
In Veranlassung dessen werden die Ortsbehörden des hiesigen Fürstenthums aufgefordert, annoch rückständige Liquidationen über Marschquartier, Vorspann, Marschfourage, gezahlte Meilengelder u. s. w. bis zum

8. November d. J.

auf der Landvogtei=Registratur einzureichen, dagegen etwa von jetzt ab noch erwachsende Ansprüche bis zum 1. Januar k. J. geltend zu machen.
Schönberg, den 24. October 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.      H. Wohlfahrt.      F. v. Dewitz.


Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß an Stelle des bisherigen Ortsvorstandes Erbpächter Schön nunmehr der Erbpächter Prüß wiederum zum Ortsvorsteher der Dorfschaft Lauen bestellt worden.
Schönberg, 28. October 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Da sich herausgestellt hat, daß seitens der Schulzen und Ortsvorstände die gesetzlichen Vorschriften wegen der Vertheilung von Ortsangehörigkeits=Attesten und Heimathsscheinen trotz des Publicandi vom 14. März d. J. nicht immer beobachtet worden, so werden die Ortsbehörden des hiesigen Fürstenthums wiederholt darauf hingewiesen, daß dieselben sich der Ausstellung derartigen Atteste fortan zu enthalten haben.
Schönberg, den 23. October 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.      H. Wohlfahrt.      F. v. Dewitz.


- Schönberg. In Folgendem bringen wir unsern Lesern den Wortlaut der Rede, welche Herr Dr. M. Marung am Sonntag, bei Gelegenheit der Uebergabe der von den Hauswirthen des Fürstenthums Ratzeburg dem hiesigen Kampfgenossen=Verein geschenkten Fahne, auf die Ansprache der Deputation erwiederte:
Als vor einigen Wochen die stolzen Jubelklänge der Sedanfeier durch alle deutschen Gauen schallten, da mischte sich in unsere Festesfreude, Kameraden, ein Mißton. Wir hatten uns zu sehr darauf gefreut, wir hatten zu innig erhofft, mit dem großen Ehrentage Deutschlands auch unsern Ehrentag festlich begehen zu können, als daß uns das Fehlschlagen dieser Hoffnung nicht hätte betrüben sollen! Und mit uns war in seiner Hoffnung gestört Jeder, der es gut mit uns meinte und der uns die Freude, die ein Theil unserer Mitbürger uns zugedacht hatte, von Herzen gegönnt hatte. So lag denn über der Erinnerung an die letzte sonst so schöne Feier des Sedantages eine trübe Wolke, die erst der Sonnenglanz des heutigen Tages zu verscheuchen bestimmt ist, des heutigen Tages, der uns die Erfüllung dessen gebracht, was wir am Sedantage vergeblich erhofft. Laßt uns nun aber auch, Kameraden, vergessen, was vorüber ist; wir wollen heute nicht durch die Erinnerung an das, was an jenem großen Tage hätte geschehen können, uns die Festfreude trüben lassen, sondern voll und ganz mit fröhlichem und dankbarem Sinn uns hingeben der Feier unseres Ehrentages. Ja, Kameraden, unsern Ehrentag feiern wir heute. Denn heute wird uns aus dem Kreise unserer Mitbürger eine Anerkennung zu Theil, die unsere Herzen hoch und höher schlagen läßt. Der Nährstand unseres Fürstenthums giebt heute den Kriegern aus dem Jahre 1870/71 ein glänzendes Zeichen seiner Dankbarkeit, seiner Zufriedenheit - er beweist uns, daß wenn auch nach den gewaltigen Kämpfen schon wieder Jahre beglückenden Friedens verflossen sind, in ihm nicht die Erinnerung erloschen ist an jene Tage, wo das Schwert die Arbeit des Pfluges beschützen mußte. Die Fahne, die mir eben von unseren Hauswirthen übergeben ist, damit wir um sie in Zukunft uns schaaren in heiteren und in ernsten Tagen, wird uns immerdar ein Pfand dafür sein, daß unser theures, engeres Vaterland, das Fürstenthum, zufrieden ist mit seinen Söhnen, die für das deutsche Vaterland gekämpft und geblutet haben! So erfüllt uns dies kostbare Ehren=Geschenk mit edlem und gerechtem Stolze, aber es legt uns auch zugleich ernste Pflichten auf, damit es keinem Unwürdigen zu Theil geworden sei. Und so fragen wir uns denn: Sind wir, Kameraden, die wir uns geeinigt haben zum

[ => Original lesen: 1874 Nr. 85 Seite 2]

Kampfgenossenverein, eines solchen Beweises der Liebe, des Vertrauens und der Achtung werth? Wir wissen wohl, daß Mancher, wenn von Kampfgenossen=Krieger=Vereinen und dgl. die Rede ist, die Achseln zuckt, und meint, das sei eben nur eine anständige Gelegenheit sich öfter mit gutem Grunde einen lustigen Tag zu machen. Das wissen wir, und weil wir das wissen, und solch' töricht Gerede unserm Herzen weh thut, will ich heute als berufener Sprecher meiner Kameraden Angesichts dieser Fahne ein offen und ehrlich Bekenntniß ablegen von dem, was wir in unserem Vereine und durch denselben bezwecken. Was wollen wir? Wir wollen in der Erinnerung an die große, unter Strapazen und Gefahren in Feindesland verlebte Zeit treue Kameradschaft pflegen, d. h. wir wollen uns stets bewußt sein und bleiben, daß sei einer reich oder arm, Arbeiter oder Knecht, Gelehrter oder Handarbeiter, eine erhabene Pflicht uns Alle unauflöslich an einander kettet, uns Alle gleich macht, die Pflicht, das Vaterland als Männer zu schützen, diese hehre Pflicht der unsere ganze Manneskraft zu weihen uns vergönnt war. Dies Gefühl der Kameradschaft soll, das erstreben wir, uns auch für und für so durchdringen, daß wie draußen im Felde, so auch jetzt in der Heimath der Reiche dem Armen, der Starke dem Schwachen, der Mächtige dem Hülflosen mit Rath und That nach besten Kräften zur Seite steht. Und dies erhabene Gefühl der Kameradschaft ist zugleich ein mächtiger Hebel für das, was wir ferner erstreben: die Erhaltung und Förderung unwandelbarer Treue gegen Kaiser und Reich. Zwar ist das die unabweisbare Pflicht eines jeden deutschen Mannes, aber uns, denen die Ehre und das Glück zu Theil geworden - ein Verdienst ist es ja nicht - selbstthätig mitzuwirken an der glorreichen Erfüllung des uralten fast vergessenen Traumes von deutscher Macht und Herrlichkeit - uns liegt diese Pflicht im ganz besonderen Maße ob. Und daß dies Keinem von uns je in Vergessenheit gerathe, das ist der zweite Hauptzweck unserer Vereinigung. Wenn einer seiner Arbeit nachgeht, und um sein tägliches Brod sich redlich mühet, dann geht ihm dies große Bewußtsein leicht verloren - wenn er dann aber nach vollbrachter Arbeit hineilt zur geselligen Vereinigung mit den Kameraden, wenn ein Hoch ertönt auf Kaiser und Reich, wenn im traulichen Gespräche ernste und heitere Bilder aus der großen Kriegszeit an ihm vorüberziehen, wenn er sieht und hört, daß ein großer Gedanke Alle aus den verschiedensten Lebenskreisen gleicherweise bewegt - oder wenn die ernste Pflicht ihn ruft an das offene Grab eines dahingeschiedenen Kameraden, wenn dumpfe Trauermusik ihn erinnert an jene tränenreichen Tage, wo er Hunderte von Tapferen in das Grab senken mußte, wenn die Salven krachen über dem offenen Grabe und verkünden, daß ein braver Vaterlandskämpfer aus diesem Leben geschieden - dann fühlt er sich erhaben über den kleinen Jämmerlichkeiten des Daseins, und im Verein mit den Kameraden wird er mit Stolz wieder eingedenk, daß, wenn er auch das Kleid des Friedens jetzt trägt, er doch nimmer geschieden ist von dem hohen Berufe, zu dem die Feuertaufe ihn geweiht, dem eines Streiters für das theure Vaterland. Und Kaiser und Reich brauchen diese Streiter im Friedenskleide, nicht blos für spätere Tage, wenn wieder ein frecher Feind frevelhaft unsere geheiligten, mit Blut befestigten Gränzen bedrohen sollte, sondern schon jetzt in den Tagen des äußern Friedens. Denn gewaltig wird im Innern gerüttelt an dem Wunderbau des deutschen Reiches! Unsaubere Geister schleichen umher, um theils unter dem Deckmantel unserer erhabenen Religion, theils unter dem Aushängeschild allgemeiner Volksbeglückung Hader und Zwietracht zu säen, um in Mord und Brand den Untergang des deutschen Reiches zu ernten. Gegen diese gefährlichen unreinen Geister gilt es den Kampf siegreich zu führen in dem reinen Geiste aufopfernder Liebe und Treue für das Vaterland, dem Geiste, den nicht blos in uns, sondern in Allen, die uns nahe stehen zu pflegen und zu fördern wir unablässig bestrebt sind, damit jetzt und in jeder Stunde der Noth das Vaterland sich verlassen kann auf seine Söhne. Das sind in großen Zügen unsere Ziele, unsere Zwecke, das sind die Aufgaben, an deren Erfüllung mit uns fast eine viertel Million deutscher Krieger, in mehr als 2000 Vereinen, seit Jahren in Eintracht arbeiten. - Einer für Alle, Alle für Einen! - Wir sagen uns wohl, daß wir von der Erreichung so hoher Ziele noch weit entfernt sind, daß wir eben nur die ersten Schritte dazu gethan haben; aber wir sind unwandelbar entschlossen, auf der beschrittenen Bahn tapfer weiter zu gehen; und wenn wir in der Zeiten Ungunst erlahmen möchten, wollen wir getrost auf jenes Banner sehen, und durch das Zeichen des Vertrauens und der Zustimmung unserer Mitbürger uns zum Weitermarsche stärken.
So nehmen Sie denn, meine Herren Hauswirthe des Fürstenthums Ratzeburg von mir im Namen meiner Kameraden unsern herzlichsten Dank! Wir danken Ihnen besonders, daß gerade Sie uns diese prachtvolle Fahne geschenkt haben, auf der vereint Germania und das Ratzeburger Kreuz uns den Weg der Ehre weisen und uns damit zeigen, daß indem wir unsere Pflicht gegen das große deutsche Vaterland erfüllt haben und ferner erfüllen, wir uns zugleich als würdige Söhne unseres geliebten engeren Vaterlandes bewähren.
Und Sie, Kameraden, die Sie aus den Nachbarstädten herbeigeeilt sind, um unser Fest zu verschönern, empfangen Sie unseren wärmsten Dank. Wie in den Tagen des Kampfes stehen Sie heute wieder am Tage des Jubels Schulter an Schulter mit uns - wie es rechten Kameraden geziemte treu und einig in Freud' und Leid!
Und nun übergebe ich denn Ihnen, Kamerad, als erwähltem Fahnenträger die Fahne unseres Kampfgenossenvereins - Sie sollen sie uns vorantragen zum heiteren Spiel und zur ernsten That stets rein und unbefleckt als ein Symbol der Kameradschaft, der Ehre und der Treue!
Der erste Hochruf aber, mit dem wir um unser neues Banner uns Schaaren sei der hochheilige auf das Vaterland: unser theures, deutsches Vaterland, Alldeutsschland lebe jetzt und immerdar hoch!
- Schönberg. Wie wir schon mitgetheilt, wird Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg=Schwerin am 1. November sich nach Lübsee zur Einweihung der neu restaurirten Kirche begeben. Seine Königliche Hoheit trifft mit dem 10 Uhr Zuge in Schönberg ein, wird auf dem Bahnhofe von dem Herrn Oberlanddrosten Grafen v. Eyben empfangen und nimmt seinen Weg über Rottensdorf nach Lübsee. An der Landesgrenze wird Allerhöchstderselbe von den berittene Bauern der Lübseer Gemeinde erwartet und nach Lübsee geleitet.
- Ratzeburg. Es dürfte für Ihre Leser nicht uninteressant sein zu erfahren, daß an dem gestrigen Viehmarktstage manchen der Landleute zum Gaudium der ganzen Stadt eine kleine Ueberraschung bereitet wurde. Wie gewöhnlich fanden sich auch an diesem Viehmarktstage, nachdem der Handel besorgt, und im Gasthause ein vorzügliches Mittagessen mit der obligaten feinen Röthe und Sect eingenommen war, in einem entlegenen Zimmer des stark besuchten Gasthauses eine zahlreiche Gesellschaft beim Spielchen ein. Verschiedene Hamburger etablirten dort ihr Roulett, um den Herrn Landleuten die eben im Handel eingenommenen Goldfedern wieder auszurupfen. Die Banquiers hatten bereits ein ziemliches Häufchen dieser Goldfedern vor sich aufgestapelt, und alle Anwesenden verfolgten mit Spannung den Lauf der Glückeskugel, als mit Heftigkeit die Thür erbrochen und zwei Polizisten hereintraten, die im Namen des Gesetzes die Bank für geschlossen erklärten. Die jetzt folgenden Scenen sollen an Komik nichts zu wünschen übrig gelassen haben: Jeder suchte sein Geld und sich selbst vor den berechtigten Eindringlingen zu retten und im Nu war das Zimmer leer. Die Polizisten sollen aber dennoch eine Summe von ca. 5000 Thlr. mit Beschlag belegt haben. Wirth und Banquiers werden sich vor dem Staatsanwalt zu verantworten haben.
- Heut am 29. October wird der Deutsche Reichstag eröffnet. Nach der neuen Geschäftsordnung kann der Reichstag gleich am ersten Tage seines Zusammentritts, falls die erforderliche Anzahl von Abgeordneten gegenwärtig ist, zur Wahl des Präsidenten schreiten und sein Bureau constituiren. Im günstigen Falle wird also noch in dieser Woche in die eigentlichen Berathungen eingetreten werden können. Die ersten Gesetzentwürfe, welche dem Reichstage nach seinem Zusammentritt zugehen werden, sind

[ => Original lesen: 1874 Nr. 85 Seite 3]

außer den Justizgesetzen, die sich bereits in den Händen der Abordneten befinden, der Gesetzentwurf, betreffend die Einnahmen und Ausgaben des Reichs, der Gesetzentwurf betreffend die Geschäftssprache in Elsaß=Lothringen und die beiden Postverträge mit Vera und Chili.


Anzeigen.

Bekanntmachung.

Die im hiesigen Fürstenthum unweit der Städte Schönberg und Rehna belegene herrschaftliche Röggeliner Ziegelei soll mit ihren gesammten zum ordnungsmäßigen Betriebe einer Ziegelei erforderlichen Baulichkeiten, Anlagen und den vorhandenen Inventarien=Gegenständen, sowie dem zugehörigen Areal, als:

1) den beiden Brandkuhlen im Röggeliner Holze und
2) einem bei der Regulirung von Schaddingsdorf zugelegten Complexe pr. prop. 6,866 []R. Acker und Wiesen
von Marien 1875 ab auf 6 Jahre zur Ausübung des Ziegeleibetriebes resp. zur hauswirthlichen Nutzung im Wege des öffentlichen Meistgebots wiederverpachtet werden.
Zu solcher Verpachtung steht vor der unterzeichneten Behörde Termin an auf Sonnabend, den 7. November d. J., Vormittage 10 Uhr,
zu welchem Pachtliebhaber mit dem Bemerken eingeladen werden, daß die speciellen Pachtbedingungen auf hiesiger Registratur einzusehen sind, sowie eine Besichtigung der Pachtung nach zuvoriger Meldung beim Pächter freisteht.
Schönberg, den 19. October 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung des bei der Hohenmeile an der Chaussee belegenen, in 15 Parcelen getheilten ehemaligen Forstackers von 1520 []Ruthen steht auf Sonnabend, den 31. d. M., Vormittags 10 Uhr, Termin vor dem unterzeichneten Domainen=Amte an. Es werden Pachtliebhaber dazu eingeladen. und sind die Pachtbedingungen auf der Registratur einzusehen.
Schönberg, 15. October 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Für die Abgebrannten in Mölln sind im Ganzen bei uns eingegangen: M. 3 Mk. -Pastor Ohl=Selmsdorf 3 Mk. - G. G. 3 Mk. -A. W. 15 Mk. - Ungenannt 6 Mk. - G. F. 3 Mk. - J. L. D. P. 3 Mk. - Pensionär Hancke Gr. Molzahn 15 Mk. - Hausw. Krellenberg=Kleinfeldt 3 Mk. - Hausw. Gerds=Pogetz 3 Mk. - Böttcher Maaß 1 Mk. - F. W. 3 Mk. - W. 1 Mk. - St. 1 Mk. 50 Pf. in Summa 68 Mk. 50 Pfennige.
Indem wir den Gebern für diese Liebesgaben bestens danken, bemerken wir zugleich, daß obiger Betrag an das Hülfs=Comite in Mölln abgesandt ist, und wir demnächst die bezügliche Quittung veröffentlichen werden.
Schönberg, den 29. October 1874.

Steuerkommissär Grapow.    Bürgermeister Bicker.    Zimmermeister F. Westphal.


Bei meiner Uebersiedlung von hier nach Hamburg fordere ich meine Schuldner hierdurch auf, ihre Schuld bis zum 1. November d. J. an mich berichtigen zu wollen; dann wollen auch Alle, die etwa an mich noch Forderungen geltend zu machen haben, dieselbe bis zum genannten Tage bei mir einreichen.
Schönberg, den 15. October 1874.

W. Grevsmühl,     
Sattlermeister.       


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photographische Einrichtung,

aus zwei Apparaten bestehend, steht preiswürdig zu verkaufen. Reflectanten belieben sich an die Exped. d. Bl. zu wenden.


Wir warnen hiermit Jedermann, dem Knecht Johann Heinrich Kapping, gebürtig aus Schlagbrügge, zur Zeit im Dienst beim Arbeitsmann Kruse in Gr. Molzahn, ohne unsere Einwilligung und ohne baare Bezahlung etwas zu verabfolgen, noch Sachen abzukaufen, indem wir für keine von ihm gemachten Schulden haften.
Schlagbrügge.

Schuster Jochen Kapping, als Vater.
Halbhufner Clasen, als Vormund.


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in Köln übergab den Verkauf ihrer vorzüglichen Fabrikate in Schönberg Herrn J. L. Petersen, in Dassow Herrn Kaufmann Sterly, in Herrnburg Frau Wwe. Mette, in Schlagsdorf Herrn H. Siebenmark, in Selmsdorf Herrn P. Buschow.


Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
3 1/2 bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 % bei dreimonatlicher Kündigung

Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct. Mark (Lübeck) 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 1. Februar 1874.

Lübecker Bank.     


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[ => Original lesen: 1874 Nr. 85 Seite 4]

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Kirchliche Nachrichten.

Geboren: D. 18. October dem Arbm. Peters vor Schönberg ein Sohn. - Dem Arbm. Math. Retelsdorf zu Olndorf ein Sohn. - D. 22 dem Schmiedemstr. Teege zu B.=Resdorf ein Sohn.

Gestorben: Den 15. October. Anna Catharina Hecht, Maurergesellenfrau zu Gr. Siemz, geb. Arndt von dort, 71 J. 10 M. alt.

Copulirt: D. 18. October Friedrich Christian Heinrich Bünger aus Wieschendorf, Arbm. hieselbst und Anna Elisabet Maaß Gr. Siemz hieselbst. - Johann Joachim Asmus Bülow aus Röggelin, Arbm. hieselbst, und Catharina Callies von Hof Zarnewenz hieselbst. - D. 20. Johann Heinrich Eckmann, Arbm. zu Gr. Siemz, und Catharina Marie Bollow aus Kuhlrode zu Gr. Siemz. - D. 23. Johann Heinrich Resenhöft aus Zarnewenz, Arbm. zu Malzow, und Anna Margareta Elsabe Arndt aus Selmsdorf hieselbst. - Hans Heinrich Bockholdt aus Rodüchelsdorf, Maschinenhauer vor Schönberg, und Anna Maria Elisabet Voß zu Petersberg. D. 25. Paul Johann Friedrich Maaß, Schuhmacher vor Schönberg, und Maria Ernestine Friederike Suhr aus Penzlin hieselbst.

Sonntag, den 1. November.
Früh=Kirche: fällt aus.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen14 1/4 - 15 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 - 13 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 1/2 - 14 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 1/2 - 14 Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 16 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 1/2 - 13 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps- Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.- Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.18 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. pr. 500 Gr.18 - 19 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.32 - 34 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Kücken d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln pr. 10 Lit.6 - 7 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.48 Schilling (Mecklenburg),


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 85 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 85 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 30. October 1874.


Nordstern.
Eine Erzählung von Martin Winter.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1874 Nr. 85 Seite 6]

Nordstern.
Eine Erzählung von Martin Winter.
[Fortsetzung.]


- Es heißt, daß dem Reichstage auch eine Vorlage bezüglich der Revision des Strafgesetzbuches zugehen werde.
- Der Bundesrath hat beschlossen, daß auf allen in der Hamburger Münz=Anstalt geprägten Reichsmünzen das Münzzeichen I anzubringen ist.
- Der dem Bundesrathe in Berlin vorliegende Militär=Etat für 1875 ergibt eine Steigerung von 17 Mill. Thaler gegen das Vorjahr, 2,250,000 davon sind einmalige nicht wiederkehrende Ausgaben. Der Reichstag wird nach Pflicht und Gewissen scharf zusehen müssen, wieviel etwa zu ersparen und zu streichen ist, ohne die Sicherheit Deutschlands zu gefährden, in der Hauptsache aber wirds heißen: Seufzen und zahlen! Wie hat Moltke gesagt? - "Feinde ringsum!" Und wir wissen ja Alle, daß es für die halbe Welt s. v. ein Festfressen wäre, wenn wir Prügel bekämen und die Zeche bezahlen müßten. Die Rechnung ginge nicht aufs längste Ellen=Papier.
- Das Berliner Stadtgericht hat den Grafen Arnim gegen eine Caution von 100,000 Thlr. am 29. October freigelassen und zwar aus Gesundheitsrücksichten. Ob die Voruntersuchung bereits geschlossen ist, darüber liegen bestimmte Nachricht noch nicht vor.
- Das Obertribunal in Berlin hat des Grafen Arnim Beschwerde über seine Verhaftung ebenso wie die anderen Gerichte ablehnend beschieden.
- Fürst Bismark ist jetzt wieder in Berlin eingetroffen. Die Wunde, welche er bei dem Kissingen Attentat davongetragen, ist jetzt vernarbt, neben der Narbe am rechten Handgelenk ist indessen ein rother Fleck zurückgeblieben. Noch immer fällt dem Fürsten das Schreiben schwer, er fühlt dabei einen Druck auf dem Gelenk.
- Die Löhnung der Gemeinen und Gefreiten soll vom 1. Januar 1875 an um 18 Mk. für den Mann auf das Jahr erhöht werden.
- Prinz Friedrich Wilhelm in Cassel trägt als Obersecundaner mit Stolz die weiße Mütze seiner Classen=Cameraden und auch die Lehrer sind angewiesen, keinen Unterschied zwischen ihm und seinen Mitschülern zu machen. Zum Geburtstage seines Vaters, des deutschen Kronprinzen, hatte sich der Prinz den Götz von Berlichingen im Theater bestellt, - kein übler Geschmack, den auch seine Cameraden theilten, wie ihr Beifall bewies.
- Engländer haben ein Gerücht in die Welt gesetzt, das wie junge Kinder ein gewaltiges Geschrei macht. Bismark, sagen sie, wolle die Schweizer und Belgier aufs Gewissen fragen, ob sie sich in bösen Zeiten getrauen, für ihre Unabhängigkeit selbst und allein einzustehen. Wir glauben nicht an die Wahrheit des Gerüchts, obwohl die Frage wichtig ist. Die Neutralität der Schweizer und Belgier ist bekanntlich unter den Schutz der Großmächte gestellt; wenn aber ein paar benachbarte Großmächte selber an einander gerathen, wer schützt dann die Neutralität der Kleinen? Etwa die Belgier die Festungen? und die Schweizer ihre Berge? Es lassen sich Fälle denken, in welchen die Schweizer und Belgier wie zwischen die Puffer zweier Lokomotiven gerathen könnten.
- Die Köpfe der österreichischen Offiziere sind ganz vergraben in den riesigen Spalten der Amtszeitungen, sie suchen in denselben nach ihren Namen wie der Spieler an den Ziehungstagen nach dem großen Loos. Es ist nämlich das große Avancement veröffentlicht worden: der Kaiser war sehr freigebig und doch gibts viele Nieten.
- In London starb dieser Tage Harwey Lanydon Childe, der Erfinder der magischen Laterne und der beliebten Nebelbilder, im 93. Lebensjahre.
- Die gesegnete Ernte hat in England die Getreidespeicher so sehr mit Weizen überschüttet, daß die Pächter in der Verlegenheit des Reichthums das edle Brodgetride als Futtermittel für das Vieh verwenden. Der Weizen stellt sich in der That billiger als jedes andere Körner= oder Kraftfutter. Bohren kosten 50-52 Sh. das Quarter (294 Liter), Erbsen 48 Sh., Gerste gleichfalls 48 Sh. und selbst guter Saatweizen kostet nur 40 Sh. Solche Konjunkturen ereignen sich höchst selten.
- Kaum hat die Kunde von der blutigen Ermordung der 72jährigen Frau Anders in Gera uns erschüttert, so vernehmen wir von einem neuen Raubmorde, am 18. d. vollbracht in Triebes bei Hohenleuben an einem 60 jährigen Gastwirth. Der Mörder, ein junger Mensch von 22 Jahren, tritt Nachts 11 Uhr noch in die Gaststube, bittet um etwas Essen und Trinken, die Wirthin geht zu Bett, da ihr es zu spät wird; der Wirth aber, ein beliebter alter Mann, unterhält sich noch mit seinem Gast und soll ihm im Laden neben der Gaststube noch Cigarren holen. Da trifft ihn der tödtliche Streich aufs Gehirn und außerdem zerschneidet der Mörder den ganzen Hals bis auf die Wirbel. Der Mörder entfernt sich dann mit brennender Cigarre und die nicht ruhen könnende bejahrte Gattin findet Nachts 1 Uhr ihren Mann im Blute. Es ist so, der Teufel ist los unter den Menschen, der Teufel der Habgier, der das hülflose Alter zur Beute frecher Buben macht. Das Strafgesetzbuch wird diesen Teufel nicht allein überwinden, die Wurzeln liegen tiefer: in der überhand nehmenden Genußsucht und Religionslosigkeit des gegenwärtigen Geschlechts!
- In der Nacht vom 19. October, um 12 Uhr, sind bei Güschenen auf der Nordseite des Gotthard=Tunnels 34 Ctr. Pulver explodirt. Die Zerstörungen sollen furchtbar sein. Wie es heißt, ist die Explosion das Werk böswilliger Hand.
- Die Chinesen rebelliren gegen die Einführung der Nähmaschinen, weil dieselben, wie sie sagen, die Arbeit herabsetzt und ihren Schneidern schadet. Zu Hongkong wurden mehrere Schneider, die jüngst Maschinen zu benutzen anfingen, gemißhandelt und aus der Zunft verbannt.
- Der Telegraph bringt aus Indien die Nachricht, daß Nena Sahib gefangen und den Engländern wahrscheinlich bereits ausgeliefert worden ist. Wer ist Nena Sahib? werden die jüngeren Zeitgenossen fragen; was hat er gethan, daß ihm die Ehre einer überseeischen Depesche zu Theil wird? - Nun, dieser Mann, der Sohn eines indischen Fürsten, hat vor 17 Jahren so Furchtbares gethan, daß sein Name unter Flüchen und Verwünschungen durch die Welt flog. Im wilden Sepoy=Kriege hatten ihm die Engländer, deren Sprache er sprach, deren Sitten er angenommen und denen er ganz ergeben war, den Schutz der kleinen Veste Cawnpore anvertraut. In dieser Veste war der englische Schatz und es lag in ihr eine kleine Besatzung von Engländern, 1900 Köpfe stark mit Weib und Kind, und Indiern im englischen Sold. Nena Sahib wurde plötzlich zum Verräther und belagerte die Veste, die er schützen sollte und zwang die Engländer zur Capitulation. Sie sollten freien Abzug haben mit Frauen und Kindern und Schätzen. Kaum aber waren sie heraus, so ließ er sie zusammenschießen; dann sammelte er den kleinen Rest, ließ die Männer Mann für Mann ermorden im freien Felde und Weiber und Kinder in eine dunkle Marterhöhle sperren ohne Luft und Licht, ohne Speise und Trank, sie sollten ersticken. Als ihm das zu langsam ging, schickte er fünf Henker zu ihnen hinein, die ihre Arbeit thaten, kein Mensch hat jemals erfahren wie. Der Schlächter von Cawnpore entfloh vor dem nahenden englischen Heer, er wurde unstät und ruhelos, die Engländer und die Furien seines Gewissens ließen ihm keine Ruhe; endlich war er verschollen. Da taucht nach 17 Jahren sein Name auf als der eines Gefangenen, ein neues Zeugniß, daß Gottes Mühlen langsam, aber sicher mahlen.


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