No. 56
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 21. Juli
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1874 Nr. 56 Seite 1]

Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß das Füselier=Bataillon 2. Hanseatischen Infanterie=Regiments Nr. 76 zu Lübeck am 28. d. M. auf der Pahlinger Haide Schießübungen abhalten wird.
Zur Vermeidung von Unglücksfällen wird das Betreten des Terrains, welches durch den Landgraben von Brandenbaum bis Schwarzmühle, und durch die Wege von Brandenbaum nach Pahlingen und von Pahlingen nach Schwarzmühle begrenzt wird, an dem gedachten Tage bei Strafe verboten.
Schönberg, den 16. Juli 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.


- Der Zudrang zu dem gestrigen Extrazuge nach Lübeck war ein so großer, daß in Schönberg von den Hunderten, die den Extrazug benutzen wollten. Sehr viele erst mit dem folgenden Personenzuge befördert werden konnten, obgleich sogar einige disponible offene und verdeckte Güterwagen zum Transport der hiesigen Festtheilnehmer an dem Lübecker Scheibenschießen eingestellt wurden und die Personenwagen übervoll waren.
- Der Attentäter Kullmann ist 21 Jahre alt, von kleiner, gedrungener Gestalt und trotzigem, etwas stupiden Gesicht, welchem nur die kleinen geschlitzten Augen einen Zug von Hinterlist geben. Teilnehmer will er nicht gehabt haben. Die Pistole, ein mangelhaftes Ding, hat er nach dem Abschießen weggeworfen, Geld ist nicht bei ihm gefunden. Der Weltpriester Hauthaler zu Walchsee bei Kufstein, der bei der That anwesend war und in Schweinfurt verhaftet wurde, ist wieder auf freien Fuß gesetzt, weil nichts gegen ihn vorlag.
- Ergebnisse der Untersuchung können noch nicht feststehen, werden auch schwerlich von Tag zu Tag in den Zeitungen veröffentlicht werden. Niemand wird daher vorschnell eine bestimmte Person oder einen ganzen Stand als Mitschuldige anklagen.
- Die Heilung der Wunde Bismarcks schreitet in befriedigender Weise fort, sein Allgemeinbefinden kräftigt sich.
- Eine Bismarck=Hymne. Sechs Herren in Dortmund haben "dem deutschen Sänger, welcher dem Fürsten Bismarck in einer musikalischen Schöpfung am würdigsten feiert" eine Prämie von 1000 Thlrn. ausgesetzt. Concurrenz=Arbeiten spätestens bis 2. Sept. erbeten.
- Der Komet schlägt sich in diesen Tagen für uns Europäer gleichsam in die Büsche, d. h. er wird für uns unsichtbar. - Nun, Herr Nachbar, wie groß ist der Kometenschweif ? - Armslang! - Hm, die Arme sind verschieden, der Arm des Kaisers ist länger, als der meines Nachbarn und der Arm des Himmels ist so lang, daß er manchen Sünder noch gelangt hat, der ihm lange entflohen zu sein glaubte. Und dieser armslange Kometenschweif, wie er uns Erdenwürmern vorkommt, ist in Wirklichkeit 1 1/4 Millionen Meilen lang.
- Der Magistrat in Essen ist in Gefahr, Von den großen Dampfhämmern des G. h. Commerzienraths Krupp vollständig breitgeschlagen zu werden, nachdem sich der fürchterliche Mann durch eine Steuerzahlung von 150,000 Thlrn. das Recht erworben, von den Essener Gemeinde= und Stadtvorstehern ein volles Drittel allein zu wählen. Man will aber eine gute Miene zum bösen Spiel machen, da wegen eines solchen Zuflusses in die Steuercasse die geringeren Steuerzahler in der Stadt um 30- 40 Procent billiger davon kommen, als es früher der Fall war.
- In Düsseldorf starb kürzlich der Königliche Baurath und Betriebsinspector Magnus Maximus Major, der Sohn eines jedenfalls originellen Vaters, der viel auf feine lateinische Grammatik hielt.
- In Eisenach haben sie unsern Fritz Reuter begraben, Deutschlands liebenswürdigsten und genialsten Dialektdichter. Fritz Reuter, ein flotter Mecklenburger, tollte mit seinen Commilitonen in Jena und gehörte der Burschenschaft an, wurde 1833 wegen demagogischer Umtriebe zum Tode verurtheilt und dann zu 30jähriger Kerkerhaft begnadigt. Nach 5 Jahren lieferte ihn Preußen an sein Vaterland Mecklenburg aus, wo er noch 2 Jahre in der Festung Dömitz Saß, bis ihn 1840 die preuß. Amnestie befreite. Von da an widmete sich Fritz Reuter der Oeconomie, vertauschte bald den Pflug mit dem Bakel und widmete sich endlich ganz den Kindern seines humoristischen Geistes. In den herrlichen Schöpfungen seiner Mannesjahre "Ut mine Festungstid", in "Ut de Franzosentid" und "Ut mine Stromtid", "Dorchleuchting" etc. schildert er mit köstlichem Humor Gestalten und Empfindungen seiner Heimath und Jugend. Diese Dichtungen werden unter den besten fortleben. Von dem reichen Ertrage dieser Werke siedelte er sich in Eisenach an und bauete sich am Abhange der Wartburg ein schönes Landhaus, um in beschaulicher Stille zu leben. Eine vortreffliche und kluge Frau wurde ihm alles, was eine Frau solchem Manne werden kann. - Die Beerdigung war sehr ehrenvoll und ergreifend. Aus Mecklenburg, namentlich aus seiner Vaterstadt Stavenhagen, waren viele Freunde und Verwandte herbeigeeilt, auch sein Verleger Hinstorf aus Wismar. Der Sarg war mit Palmen und Lorbeerkränzen, (vom Großherzog von Weimar, von den Abgeordneten der Jenenser Burschenschaften Teutonia, Germania, Arminia etc.) geschmückt, eine endlose Reihe von Leidtragenden folgte dem Sarge, General=Super. Dr. Petersen aus Gotha hob in ergreifender Grabrede die Verdienste des Verstorbenen um das deutsche Volk und sein liebevolles Herz hervor.

[ => Original lesen: 1874 Nr. 56 Seite 2]

- Metz, 13. Juli. Die St. Joh. Z. schreibt: Auf der Spitze des Thurmes der hiesigen Kathedrale wehte bekanntlich immer noch die französische Tricolore und endlich einmal mußte doch dies Zeichen entfernt werden, welches unsern Franzosen als ein Signal der Hoffnung erschien, daß, so lange dasselbe hoch in den Lüften sich zeigte, an der Befreiung durch die französischen Brüder nicht verzweifelt werden dürfe. Es wurde eine Belohnung von 100 Thlr. für Denjenigen ausgesetzt, der das Ding von dort oben herunterholen würde. Die Sache war lebensgefährlich. Wenn der kühne Steiger auf der im gothischen Stile erbauten Thurmspitze angelangt war, galt es noch, über eine große, mehrere Fuß dicke Kugel zu gelangen, und dann, etwa 260 Fuß über der Erde, noch eine zweite kleinere Kugel zu erklimmen, um zu der Flaggenstange zu gelangen. Ein Pionier, ein Brandenburger, erbot sich zu dem gefährlichen Wagniß. Seine Bereitwilligkeit wurde acceptirt. Mit voller Musik marschirte gestern Sonntag, kurz nach Mittag, eine Truppenabtheilung nach dem Platze vor der Kathedrale, unser Pionier in dem Zuge. Der Furchtlose begann seine Arbeit, die mehrere Stunden in Anspruch nahm. Zunächst wurden von der Gallerie aus, von welcher ab sich die gothische Spitze erhebt, zwei Stangen, in einen Abstand von 1 Fuß von einander, mehrfach mit einander verbunden, an den über der spitze befindlichen großen Knopf gelegt und die noch darüber hinausragenden Stangen an ihrem Fuße von Militairmannschaften festgehalten. Der Pionier hatte in der Tasche große Nägel und einen Hammer in der Hand, mit welchem er die Nägel stufenförmig in die Stangen einschlug und so langsam immer höher stieg. Auf der Höhe der großen Kuppel angelangt, rutschte der Kühne einmal aus - "er fällt!" tönte es aus dem Munde der Tausende, die unten standen, oder die aus den Fenstern das furchtbare Schauspiel beobachteten. Aber der Brandenburger fiel nicht, sondern stieg unerschrocken höher, bis er die Flaggenstange erreicht hatte; noch einige Fuß und - die Tricolore sank und an ihrer Stelle befestigte der Brave eine hinaufgezogene riesige schwarzweißrothe Fahne. Der Pionier klettert wieder herunter, nachdem er noch zuvor die große Kugel nach Möglichkeit wieder blank geputzt. Dann erscheint er (nach einer Zeit von 4 Stunden) wieder unten auf dem sicheren Erdboden, - er hatte sein Werk vollendet. Ein Händedrücken der Offiziere , ein Hurrrah der Deutschen empfing ihn und unter rauschender Musik marschirte die Truppe wieder ab.


Anzeigen.

In der Subhastationssache der Schuhmacher Friedrichs'schen Grundstücke hieselbst werden, da seitens des Käufers des zu subhastirenden Hauses und der Ackerstücke bisher die Bestätigungsbriefe nicht eingereicht worden sind, die Friedrichs'schen, nicht präcludirten Realgläubiger zwecks Verhandlung und Beschlußfassung der nunmehr weiter zu ergreifenden Maßregeln in dem dazu auf Sonnabend, den 25. d. Mts., Vormittags 11 1/2 Uhr, angesetzten Termine unter dem peremtorischen Nachtheile geladen, daß die Nichterscheinenden mit ihren Erklärungen ausgeschlossen und als an die Beschlüsse der Erscheinenden gebunden angesehen werden sollen.
Etwaige Vertreter von Real=Gläubigern haben sich durch Special=Vollmacht auszuweisen.
Schönberg, den 16. Juli 1874.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthum Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


In Sachen betreffend den Concurs über das von dem verstorbenen Büdner und Gastwirth Peter Schlatow zu Carlow nachgelassene und von den Beneficialerben an die Schlatow'schen Gläubiger abgetretene Vermögen giebt das

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf dem am 14. d. Mts. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt Worden, hierdurch den

Bescheid:

daß alle Diejenigen, welche sich weder in dem Liquidations=Termine am 14. d. Mts. als bis jetzt mit ihren etwaigen Ansprüchen und Forderungen an die genannte Concursmasse, in specie an die dazu gehörige, zu Carlow belegene Büdnerstelle c. p. gemeldet haben, wie hiemit geschieht, für immer präcludirt und erloschen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 15. Juli 1874.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


Nachdem der Handelsmann Jochen Beckmann zu Ollndorf seinen Gläubigern seine Güter rein abgetreten hat, ist, unter Vorbehalt der creditorischen Rechte, der formelle Concurs über sein Vermögen eröffnet worden.
Es ist daher ein Liquidationstermin auf Sonnabend, den 3. October d. J., Vormittags 11 Uhr, von dem Großherzoglichen Justiz=Amte hieselbst angesetzt, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den Cridar und dessen Vermögen, in specie an die zur Concursmasse gehörige, zu Ollndorf belegene Büdnerstelle c. p. desselben zu haben vermeinen, zwecks Anmeldung ihrer Ansprüche und Vorlegung ihrer schriftlichen Beweismittel unter dem hierdurch ein für alle Mal angedrohten Nachtheile der Abweisung von der vorhandenen Masse und des Ausschlusses mit ihren Beweismitteln, hiermit peremtorisch geladen werden. Zugleich ist auch ein Termin auf Sonnabend, den 24. October d. J., Vormittage 11 Uhr, vor dem Großherzoglichen Justiz=Amte hieselbst anberaumt zum Versuche gütlicher Aufgreifung des Debitwesens und event. zur Prioritätsausführung, zu dem die Jochen Beckmann'schen Gläubiger unter dem ein für alle Mal angekündigten Nachtheile der Einwilligung in die Gerichtswegen zu machenden Vergleichungsvorschläge - wobei etwaige Ablehnung gen oder Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch gerichteten Specialvollmacht, bloße schriftliche Erklärungen aber überall nicht berücksichtigt werden können - und der Ausschließung mit der Prioritätsdeduction hiedurch geladen werden.
Schließlich wird bemerkt, daß die erforderlichen Sicherheitsmaßregeln in dieser Concurssache getroffen sind, und wird den etwaigen Jochen Beckmann'schen Schuldnern hierdurch bei Strafe doppelter Zahlung aufgegeben, fortan nicht an den Cridar, sondern nur an das unterzeichnete Justiz=Amt oder an dem zum interimistischen Curator bonorum bestellten Hauswirth Bade in Ollndorf Zahlung zu leisten.
Schönberg, den 16. Juli 1874.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


Die zur Concursmasse des insolventen Handelsmanns Jochen Beckmann zu Ollndorf gehörigen Mobilien, sowie das dazu gehörige Vieh - 1 Kuh, 1 Schwein und 1 Ziege - sollen am Sonnabend, den 22. August cr., von Vormittags 9 1/2 Uhr ab öffentlich meistbietend im Hause des p. Beckmann zu Ollndorf verkauf werden. Wozu Kaufliebhaber hiermit geladen werden.
Schönberg, den 16. Juli 1874.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


Louise Callies
Simon Egert.
Lübseerhagen.            Schönberg.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 56 Seite 3]

Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.

Nachdem die Hebeamme Greve in Carlow glaubwürdig nachgewiesen und an Eidesstatt bekräftigt hat, daß das auf ihren Namen ausgestellte Einlagebuch Nr. 431 der hiesigen Ersparniß=Anstalt verloren gegangen ist, fordern wir auf Antrag der Hebamme Greve in Carlow in Gemäßheit des § 30 unserer Statuten hiermit öffentlich auf, das beregte Einlagebuch Nr. 431 spätestens binnen Jahresfrist an uns auszuliefern oder etwaige Rechte daran binnen gleicher Frist geltend zu machen, widrigenfalls wir das Einlagebuch Nr. 431 der hiesigen Ersparniß=Anstalt für nichtig erklären und an Stelle desselben ein neues Einlagebuch ausfertigen werden.
Schönberg, den 14. März 1874.

Das Directorium der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.
W. Gartz.    Wigger.    Burmeister.    H. Stamer.    Aug. Spehr.

Secretair: R. Rackow, Adv.     


Kampfgenossenverein 1870/71.
Am Sonntag den 26. Juli,
Nachmittags 4 Uhr,
Versammlung im Boye'schen Gasthause.
              Der Vorstand.


Am Sonnabend, den 25. Juli,
Nachmittags 5 Uhr,

soll die Vormatte - gutes Kuhheu - der hiesigen Schulwiese öffentlich meistbietend an Ort und Stelle verkauft werden, wozu Reflectanten eingeladen werden.

Die Dorfschaft Rupensdorf.


Erlanger Bier 25 Flaschen 5 Mark (Lübeck) 50 Pfennig (Mecklenburg),
Thüringer Bier 25 Flaschen 4 Mark (Lübeck),
Lager Bier 28 Flaschen 3 Mark (Lübeck)
ohne Glas
empfiehlt
H. Duve.


60,000 gute rothe
Mauersteine
sind auf der Köhler'schen Ziegelei vorräthig.
Schönberg.                     F. Lundwall.


Schöne, frische, gelbe Eß=Kartoffeln,
reife Johannisbeeren
empfiehlt bestens
Schönberg.              H. Wieschendorf.


Erntehandschuhe

in verschiedenen Sorten und in großer Auswahl sind stets zu haben in Schönberg bei

       Emil Jannicke, Handschuhmacher.


Probsteier
Saat-Roggen und Weizen.

Die geehrten Herren Landleute, welche mich wieder mit der Besorgung von echtem Probsteier Saatkorn beehren wollen, werden hierdurch höflichst ersucht, die betreffende Bestellung mir gütigst vor meiner Abreise nach der Probstei, etwa bis zum 4. August zukommen zu lassen.           H. 1564 b.)
Ratzeburg i. L. den 12. Juli 1874 O. C. F. Thiele.


Gegen guten Lohn suche ich zum sofortigen Eintritt in den Dienst einen tüchtigen verheiratheten oder unverheiratheten Kutscher.
Schönberg, den 20. Juli 1874.

Rath Dr. Marung.     


Ein ordentliches Stubenmädchen sucht zu sofort einen Dienst. Näheres in der Exped. d. Bl.


Auf dem Schlagsdorfer Hof=Felde werden am Donnerstag, den 23. d. Mts., Rapp=Schooten verbrannt.


Neuen Berger Fett=Hering empfiehlt J. Ludw. D. Petersen.


Neuen Matjes=Hering empfiehlt J. Ludw. D. Petersen.


Neuen Sommerfanghering empfing und empfiehlt H. Duve.


Amme gesucht mit reichlicher Milch
Brügmann Gertrudenstr. 7 Hamburg.      H. c. 03377.


Feuerfeste u. diebessichere Geldschränke,
sowie alle Arten
Sicherheitsschlösser und Sparheerde
neuester Construktion
empfiehlt

P. H. Schrep,     
Schlössermeister.


Annoncen

für alle Blätter des In= und Auslandes besorgt zu Originalpreisen ohne alle Nebenkosten

Wilh. Heincke.


Schmiede=Verkauf
in Wismar.

Mein Wohnhaus mit Schmiedegeschäft, welches seit 30 Jahren mit gutem Erfolg betrieben, wünsche ich zu verkaufen.

Fr. Köpcke, Schmied.     


Gesucht wird zu Michaelis ein Mädchen vom Lande zu häuslichen Arbeiten in Schönberg. Näheres in d. Exped. d. Bl.


Th. Herold,
F. Schlüter Nachfolger in Ratzeburg,
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate wie:

Selters,
Sodawasser,
Brauselimonade,

angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen

                             Aug. Spehr


Warnung.

Ich verbiete hiermit jedes Umwenden mit Wagen auf meiner Wiese unterhalb der Neuen=Wallstraße, sowie allen Unfug auf derselben, ebenfalls das Gehen durch den Weizen auf dem Acker hinter meinem Garten.
Denjenigen, den ich dabei treffe, werde ich gerichtlich belangen lassen.
Schönberg, Juli 1874.

C. Maaß Wwe.     


Zahnschmerzen jeder Art werden selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitig. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruhm erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke,
Bandagist.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 56 Seite 4]

Die Schweiz,
Lebens-Versicherungs-Gesellschaft in Lusanne.

Hierdurch bringen wir zur Kenntniß, daß wir den Herrn Advokaten

Giehrke in Schönberg

eine Agentur für Schönberg und Umgegend übertragen haben.
Altona, den 2. Juli 1874.

Die General-Agentur     
H. Broussin.           

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Bezugnehmend auf obige Annonce bringe ich zur Anzeige, daß ich die Vermittelung von Lebens= und Renten=Versicherungen für die obige Gesellschaft übernommen habe.

Schönberg, den 16. Juli 1874.          C. Giehrke, Adv.


Am Sonntag den 26. Juli (Nachmittags)
Grosses Garten-Concert.

Ausgeführt von den Vereinsmusikern hieselbst, wozu die Bewohner Schönbergs und der Umgegend von der Unterzeichneten ergebenst eingeladen werden.

Entree à Person 25 Pfennige. Kinder zahlen die Hälfte.
Abends Illumination des Gartens.
Tanz auf Rasen.

Gastwirthin Boye.     

Bei ungünstiger Witterung im Saale.


Guano der Peruanischen Regierung.

Wir zeigen hierdurch an, dass wir in Folge eineszwischen der Peruanischem Regierung und unserer Firma getroffenen Abkommens das ausschliessliche Recht zur Aufschliessung des Peruanischen Guano's mittelst Schwefelsäure erlangt haben. Dieses Arrangement ist getroffen worden, theils aus Anlass der vielen Klagen über die feuchte, teichartige Beschaffenheit der letzten Guanoimporte, theils um dem seitens der Consumenten allgemein ausgesprochenen Wünsche, den Peru-Guano mit Garantie für einen bestimmten Gehalt desselben zu kaufen, gerecht zu werden.
Der Aufschliessungsprocess beseitigt die im Roh-Guano vorkommenden Klumpen, giebt dem Guano eine trockene, pulverförmige Beschaffenheit, bindet den Stickstoff soweit, dass einer Verflüchtigung desselben an der Luft vorgebeugt ist, führt die schwer lösliche Phosphorsäure in eine leicht lösliche Form über und ermöglicht eine Garantie für einen bestimmten Gehalt, wie solches bei dem Guano im rohen Zustande nicht möglich ist.
Wir zweifeln daher nicht, dass das landwirthschaftliche Publikum ein Arrangement mit Befriedigung begrüssen wird, welches uns in den Stand setzt, demselben überall in ganz Europa neben dem rohen Peru-Guano auch den aufgeschlossenen Peru-Guano in gleichmässiger Beschaffenheit und mit einem garantirten Gehalt an Stickstoff und löslicher Phosphorsäure zur Verfügung stellen zu können.
Hinsichtlich der besonderen hervorragenden Wirkungen, welche durch die Anwendung des rohen sowohl, als des aufgeschlossenen Peru-Guano erreicht werden, erlauben wir uns, auf die Gutachten der verschiedenen agriculturchemischen Autoritäten Bezug zu nehmen. Exemplare dieser Gutachten liefern unsere Agenten allen Käufern auf Verlangen gern gratis und franco.
Mit dem Aufschliessen des Peru-Guano nach dem von den Herren Ohlendorff & Co. seit vielen Jahren in Deutschland eingeführten und durch die vortrefflichsten Resultate gekrönten Verfahren haben wir die Ebengenannten für ganz Europa und die Colonien betraut, die ausser ihren Etablissements in Hamburg und Emmerich a. R. umfassende Fabrikanlagen in Antwerpen und London errichtet haben und demnächst auch in Frankreich gleiche Fabriken erbauen lassen werden.
Der Verkauf des aufgeschlossenen Peru-Guano geschieht überall durch diejenigen unserer Agenten, welche das Geschäft in Roh-Guano vermitteln.
Paris, den 30. Juni 1874.

Dreyfus Frères & Cie.     

Vorstehende Anzeige im Auftrage der Herren J. Henry Schröder & Co. in London, General-Agenten der Herren Dreyfus Frères & Cie. in Paris, alleinige Contrahenten für den Verkauf des Guano der Peruanischen Regierung in Europa und den Colonien, zur Kenntniss des landwirthschaftlichen Publikums bringend, fügen wir an, dass die Preise ab Lager hier gegenwärtig die folgenden sind:

für den direct importirten Peru-Guano
Reichsmark 255. - bei Abnahme von 30,000 Ko. und mehr,
Reichsmark 280. - bei Abnahme von unter 30,000 Ko.
für den aufgeschlossenen Peru-Guano in sofort verwendbarer Pulverform unter Garantie eines Gehalts in demselben von
8- 9 pCt. gegen Verflüchtigung geschützten Stickstoff und
9-10 pCt. leicht löslicher Phosphorsäure.
Reichsmark 285. - bei Abnahme von 30,000 Ko. und mehr
Reichsmark 300. - bei Abnahme von unter 30,000 Ko.
pr. 1000 Ko. brutto incl. Säcke, excl. Verladungsspesen; gegen comptante Zahlung in Reichsmünze oder preuss. Banknoten.
Ueber sonstige Verkaufsbedingungen ertheilen wir auf Anfrage gern Auskunft.
Hamburg, den 1. Juli 1874.

Ohlendorf & Co.                              
Alleinige Importeure des peruanischen Guano für Deutschland.     


Mit dem Einsetzen künstlicher Zähne und ganzer Gebisse in vorzüglichster Qualität und zu den billigsten Preisen, sowie zu allen sonstigen Zahn=Operationen empfiehlt sich ergebenst

F. Bühring, Dassow.     


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Gußstahl=Sensen
von vorzüglicher Güte empfiehlt
H. Bockwoldt, Schmiedemeister.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen18 - 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 - 16Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 1/2 - 17Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer15 - 15 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken12 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. pr. 500 Gr.13 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.14 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Kücken d. St.7 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.11 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.12 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 - 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln pr. 10 Lit.7 - 9 Schilling (Mecklenburg),
Hamburger Blumenkohl d. Kopf4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Hamburger Kirschen pr. 500 Gr.2 - 3 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 56 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 56 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 21. Juli 1874.


Eine Verfolgte.
Novelle von E. S.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1874 Nr. 56 Seite 6]

Eine Verfolgte.
Novelle von E. S.
[Fortsetzung.]


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