[ => Original lesen: 1872 Nr. 82 Seite 1] - Jetzt wissen wir's, was die 24 deutschen und preußischen Bischöfe und Erzbischöfe in Fulda am Grabe des heiligen Bonifacius gemacht haben: eine Denkschrift über die gegenwärtige Lage der katholischen Kirche im deutschen Reiche. Diese Denkschrift ist an die deutschen Regierungen gerichtet und in der Berliner "Germania" veröffentlicht. In dieser Denkschrift werden alle Maßregeln der preußischen wie der Reichsregierung gegen die Bischöfe Namszanowsky und Crementz, das Schulaufsichtsgesetz, der Kanzelparagraph u. s. w. u. s. w. als grobe Verletzungen der katholischen Kirche dargestellt. Vom Crementz'schen Fall sagen sie: "Wir würden im gleichen Falle uns das gleiche Recht nicht beistreiten lassen." - Bischof Ketteler in Mainz soll der Verfasser der Denkschrift sein.
- Gambetta hat in einer Volksversammlung in Annecy dem alten Thiers eine Lobrede gehalten, die dieser sicher trotz aller Händel ihm nicht vergessen wird. Er nannte ihn vor allem Volke einen außerordentlich erfahrenen, geistvollen, erfindungsreichen, mit den Schwierigkeiten der Politik vertrauten, die Wünsche der öffentlichen Meinung empfänglichen und bei der Lösung von Schwierigkeiten scharfsinnigen Greis, welcher dem Lande die seltensten Dienste geleistet habe. Thiers wird Mühe haben, im Lobe Gambetta's gleichen Schritt zu halten.
- Wer von Belgien, der Schweiz oder aus Spanien und Italien nach Frankreich geht, braucht keinen Paß, wer aber aus Deutschland nach Frankreich kommt, muß seinen Paß haben. Diese Malice hat endlich die deutsche Reichsregierung satt bekommen und in Paris angezeigt, daß auch kein Franzose ohne Paß nach Deutschland dürfe. Das sind so kleine Häkeleien, die von bösem Blut zeugen und böses Blut machen.
- Nun ist auch der letzte Beamte, der von Berlin ausgesendet worden ist, das verschwundene Kind Anna Böckler zu suchen, unverrichteter Sache zurückgekehrt. So viel aber haben die angestellten Ermittelungen ziemlich zweifellos ergeben, daß das verschwundene Kind nicht verunglückt, sondern geraubt ist.
- Herr Armbost in Berlin ist socialistischer Wühler und macht nebenbei Schuhe und Stiefel. seinen Meister, der ihm ein Paar schlecht gearbeitete Schuhe zurückgab, forderte er kurzweg auf Pistolen "ohne Binden und Bandagen." Da dem Meister dieser Fall neu war, fragte er das Gericht, was zu thun sei, und dieses erklärte, es liege eine Herausforderung zum Duell mit tödtlichen Waffen vor und verurtheilte den ritterlichen Schuster zu 3 Monat Festung. - Ein Cigarrenarbeiter, der seinen Kameraden durch Drohungen vom Arbeiten abzuhalten suchte, kam mit 3 Wochen Gefängniß davon.
- Bekanntlich gibt es in Frankreich auf Meierhöfen und Gütern große Anstalten, in welchen man sich lediglich mit der Federviehmästung beschäftigt. Diese Anstalten mästen Millionen von Hühnern und versenden namentlich nach England eine ungeheure Zahl. Ueber das Verfahren theilt man Folgendes mit: Zur Mästung bedient sich der Franzose fast ausschließlich der gestampften Hirse, welche er vermittelst Hirse- und Gerstenmehls und Wasser zu einem festen Teige knetet und etwas Butter hinzusetzt; zum Trinken aber reicht er geronnene sauere Milch mit etwas wenig Zucker versetzt und versüßt, und durch diese vortreffliche Nahrung erhält das Federvieh jenes zarte, weiße, schmackhafte Fleisch und wird in unglaublich kurzer Zeit sehr fett. Durch Gerstenschrot läßt sich aber die Hirse vortheilhaft ersetzen. Die Gänse werden, wie auch bei uns oft mit Hafer gemästet und erhalten reines Wasser zum Trinken, auch die Enten. Das in Deutschland hier und dort gebräuchliche Nudeln ist ganz unbekannt. Bei der Schnellmästung reicht man die mit Zucker versüßte Milch selbst den Gänsen und Enten. Die erstaunliche Wirkung dieses guten Futters zeigt sich sehr schnell, und die Thiere erreichen eine Größe und ein Gewicht, wovon wir in Deutschland keine Ahnung haben. Die Franzosen schlachten die Thiere, welche andern Tags verkauft werden sollen, schon Abends, stecken in den Körper einige rohe Trüffeln und lassen ihn so über Nacht hängen, worauf die Trüffeln entfernt werden. Hier wird dem Fleische ein feiner aromatischer Geschmack mitgetheilt.
- Die Orleans haben in Frankreich den Spitznamen "die falschen Nasen" bekommen.
- Am Sonnabend kam in Altona die Anklagesache gegen den Dienstknecht Peter Heinrich Köpke, 28 Jahre alt, aus Sülsdorf, Fürstenthum Ratzeburg, wegen zweifacher Brandstiftung, einfachen und schweren Diebstahls, sowie Mordes zur Verhandlung. Die "Lübecker Zeitung" berichtet darüber:
"Der Angeklagte hat zuletzt die 70jährige Frau Feddern im Dorfe Garstedt bei Hamburg ermordet. Er war ohne Obdach und trieb sich in jener Gegend herum. Er brachte die Nacht in einer Scheune zu. Als er am Morgen erwachte, bemerkte er, daß die Frau Feddern sich in den ziemlich geräumigen Garten begab, und daß die in das Haus führende Thür offen stand. Er ging in das Haus, um, wie er behauptet, vorzugsweise Brot zu stehlen, nahm aber ein auf dem Hofe liegendes Beil mit sich. Er fand das Gesuchte, sowie ein Paar Stiefel u. s. w.; er machte sich dann, da er an baarem Gelde nur einen Schilling vorfand, an einen in der Wohnstube stehenden Koffer, den er mit Hülfe des Beiles erbrach und 10 in einem Beutel darin vorfand. Hierbei überraschte ihn die 70jährige Frau Feddern, welche sogleich um Hülfe schrie. Er versuchte zunächst ihr den Mund zuzuhalten, legte ihr dann eine Schnur um den Hals und will sie mit dem Arm an der Thür festgebunden haben. Während er nun seine Beute zusammenraffte, glückte es der Frau, sich frei zu machen. Als dieselbe nun an Köpke vorüberlief, versetzte er ihr, da er ein Mädchen auf der Chaussee herankommen sah, einen heftigen Schlag mit dem Beil, so daß sie am Kopfe blutend zusammenstürzte. Er hielt sie für todt, bedeckte den Körper mit einer Bettdecke und warf dann, um die Entdeckung der That zu verhindern, brennend Zündhölzer in das Stroh des Bettes. Hierauf eilte er mit den geraubten Sachen, die er in ein Tuch gebunden hatte, durch den Garten in das Gehölz. seine Spur wurde bis nach Eidelstedt verfolgt, wo seine Verhaftung erfolgte. Köpke ist sämmtlicher unter Anklage gestellter Verbrechen geständig, leugnet indessen, daß er den Mord mit vorheriger Ueberlegung verübt habe. Den Geschworenen wurden drei Fragen unterbreitet, ob die That mit Ueberlegung, ob mit Vorsatz vollführt, und ob er die Frau erschlagen in der Absicht, ein Hinderniß, welches zu seiner Ergreifung beitragen konnte, zu beseitigen. Die erstere wurde mit "nein", die beiden anderen
[ => Original lesen: 1872 Nr. 82 Seite 2]mit "ja" beantwortet. Die Staatsanwaltschaft beantragte mit Bezug auf die Schwere des Verbrechens lebenslängliche Zuchthausstrafe. Das Urtheil des Gerichtshofes lautete auf 15 Jahre Zuchthaus nebst Stellung unter Polizeiaufsicht nach verbüßter Strafe.
- "Was ist denn da oben los?" denkt der Nachtwächter in der Nostizstraße in Berlin; denn ein Stiefel fliegt ihm an den Kopf und ein zweiter fällt vor ihm nieder. Es war gegen Morgen und indem er in die Höhe guckt, fliegt eben ein Hut runter und gleich darauf ein Hosenbein. - "Oho, mußt sehen, was es giebt, alles kommt oben aus einem Fenster des 4ten Stockes. Er öffnet das Fenster, krabbelt vier Treppen hoch, zündet ein Schwefelhölzchen an und liest an der Thür: "Damenschneider B." Es geht drinnen ziemlich laut her. - Auf!" ruft er. - "Bewahre, draußen bleiben!" ruft eine Frau, "gewiß ein Schwiemel-Compagnon von meinem Mann!" - "Nein, der Wächter!" - Da geht die Thüre und der Frau der Mund auf. "Mein Mann ist sehr spät und betrunken nach Hause gekommen, hat sich ausgezogen und in's Bett gelegt. Ich lese ihm eben die Leviten, da springt er auf und, ruft: Nun gehts Kneipen erst recht an! - Ich werfe die Stiefeln und den Hut zum Fenster hinaus, um ihn am Fortgehen zu hindern und greife nach der Hose; er hält das eine Bein fest, ich zerre am andern, ritsch, ratsch! geht sie mitten entzwei, und ich werfe mein Bein zum Fenster hinaus. - Da liegt nun der hoffnungsvolle Gatte am Boden und schnarcht." Der Wächter lacht und legt ihn in's Bett. "Da habt Ihr ein Trinkgeld!" sagt die Frau und greift nach dem Portemonnaie ihres Mannes; es waren aber nur 2 Pfennige und ein Knopf darin. Lachend zog der Wächter ab und pfiff die dritte Stunde aus.
- Originell, aber durchaus nicht nachahmenswerth ist das Mittel eines New-Yorkers, um reich zu werden. Derselbe klemmt allabendlich den Schwanz seines schwarzen Katers in eine Zange, bindet das Thier selber an einen Strick und befestigt diesen an einen Pfahl mitten im Hof. Morgens steht er auf und sammelt alle Stiefelknechte, Zahnbürsten, Wichstöpfe, Kartoffeln, Rüben u. s. w., die von den Nachbaren Nachts nach dem Katzenmusikanten geworfen worden sind.
Der Verschwender. Novelle von Emilie Heinrichs. (Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1872 Nr. 82 Seite 3]Der Verschwender. Novelle von Emilie Heinrichs. (Fortsetzung.)
Anzeigen.
Antragsmäßig soll über das zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 101 belegene Wohnhaus c. p. der Wittwe des Arbeitsmannes Kreutzfeldt zu Schönberg, Sophie geb. Rickert, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 1. November d. J., Morgens 10 Uhr peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, die ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 13. August 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Antragsmäßig soll über die zu Schlagsdorf belegene Büdnerstelle c. p. des Büdners Hans Heinrich Wegener daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 19. October d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 24. Juli 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Holzverkauf.
Am Freitag den 18. October, Morgens 9 Uhr, sollen im Local des Gastwirths Bäcker Lenschow zu Selmsdorf
200 Raummeter tannen Kluftholz, stehend in den Hohenmeiler Tannen, und
28 Raummeter eichen Kluft- und Knüppelholz, stehend im Schwanbecker Zuschlage,
unter den bekannten Bedingungen gegen gleich baare Zahlung meistbietend verkauft werden.
Das Holz wird vor der Auction auf Verlangen nachgewiesen.
Schönberg, den 14. October 1872.
Danckwarth.
Größere Capitalpöste, welche zu Antoni 1873 bei der Anstalt belegt werden sollen, bitten wir schon jetzt im Locale der Anstalt anzumelden.
Schönberg, den 12. October 1872.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. W. Gartz. Wigger.
Secretair: R. Rackow. Adv.
Ferd. Riesebeck, Portrait- und Landschafts-Photograph, empfiehlt sich mit allen in der Photographie vorkommenden Arbeiten.
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Ein vorheriges Anmelden ist, wenn auch nicht gerade nothwendig, doch aus mehrfachen Gründen wünschenswerth.
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Aufenthalt nur kurze Zeit.
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[ => Original lesen: 1872 Nr. 82 Seite 4]Kölnische Feuerversicherungs-Gesellschaft Colonia.
Mit Gegenwärtigem zeigen wir ergebenst an, daß dem Herrn W. Holldorff in Schönberg eine Agentur für das Fürstenthum Ratzeburg übertragen ist.
Schwerin, den 26. September 1872.
Die General-Agentur.
H. Burth.
Kölnische Lebensversicherungs-Gesellschaft Concordia.
Hierdurch beehren wir uns anzuzeigen, daß der Herr W. Holldorff in Schönberg eine Agentur für das Fürstenthum Ratzeburg übernommen hat.
Schwerin, den 26. September 1872.
Die General-Agentur.
H. Burth.
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Stadt Hamburg.
Ratzeburg, den 23. August 1872.
Da uns der Wasserweg viel Geld gekostet hat, so bemerken wir hiermit, daß derselbe für Jedermann zur Benutzung freisteht gegen Zahlung von jährlich 2 Thlr.
E. Jannicke. H. Ollrogg.
15 Thaler Belohnung.
Am 8. d. M. als am Schönberger Markttage, ist Abends auf dem Wege vom Gastwirth Köster nach Gastwirth Boye, oder auf dem Wege von Schönberg über Dassow nach Johannstorf eine grünlederne Brieftasche 215 in Banknoten nebst übrigem Inhalt mit Adresse des Besitzers verloren gegangen. Abzugeben gegen obige Belohnung beim Herrn Thierarzt Reimer in Schönberg.
Vor Ausgabe der Banknoten wird gewarnt, da die Nummern bekannt sind.
Wohnungsveränderung.
Ich wohne jetzt beim Glasermeister Herrn Peters in der Siemzerstraße.
Schönberg, den 3. October 1872.
D. Stoffers, Schuhmachermeister.
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Theater in Schönberg.
Mittwoch, den 16. October: "Die Tochter der Hölle". Concurrenz-Lustspiel in 5 Acten von Rudolph Kneisel.
Freitag, den 18. October: "Muttersegen" oder "Die neue Fanchon". Schauspiel mit Gesang in 5 Acten von Friedrich. Musik von Schäffer.
Meteorologische Beobachtungen. |
Oct. 1872 |
Barometer |
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Wärme |
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Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
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12. 13. 14. |
35.24 37.32 37.74 |
4.2 3.5 3.2 |
7.6 9.6 8.5 |
SSW S NO |
2 2 1 |
bewölkt. heiter. bedeckt. |
Getreide=Preise in Lübeck. |
Weizen | 20 1/4 - 21 | | - | |
Roggen | 14 - 14 | | 8 | |
Gerste | 13 - 14 | | 8 | |
Hafer | 11 - 11 | | 12 | |
Erbsen | 12 - 14 | | - | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 12 - 13 | | - | |
Winter=Raps. | 26 - 26 | | 8 | |
Winter=Rübs. | 25 1/2 - 26 | | - | |
Schlagleins. | 20 - 21 | | - | |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. | 16 - 17 , |
Enten | 18 - 24 , |
Hühner | 16 - 20 , |
Küken | 8 - 12 , |
Gänse d. St. | 3 - 4 , |
Tauben | 4 - 6 , |
Hasen, d. St. | 40 - 48 , |
Schinken pr. 500 Gr. | 10 , |
Wurst pr. 500 Gr. | 11 - 12 , |
Eier 4-6 St. | 4 , |
Kartoffeln, 10 Lit. | 6 - 8 . |
Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 30.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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