[ => Original lesen: 1872 Nr. 73 Seite 1]
- Der Magistrat von Berlin hat am 9. Sept. dem Reichskanzler Fürsten Bismark das Ehrenbürgerdiplom der Stadt Berlin durch eine Deputation übrrreichen lassen. Bei dieser Gelegenheit hat der Reichskanzler sich über die Kaiser-Zusammenkunft dahin ausgesprochen, daß doch Niemand glauben solle, die Kaiser-Zusammenkunft verfolge große politische Zwecke. Nichts liege ihr ferner als dies. In weitestem Umfange bringe sie dem neuen deutschen Staate die Anerkennung zweier mächtiger Monarchen, und dies sei von großem Werth, allein bestimmte politische Absichten irgend welcher Art Seien in keiner Weise vorhanden. Die Zusammenkunft stelle sich als ein freundschaftlicher Act unter den drei Kaisern dar; hierüber hinaus Sei jede weitere Conjunctur unzulässig.
- Kaiser Franz Joseph versicherte dem deutschen Kaiser, alles, was er bis jetzt in Berlin gesehen und erlebt habe, übertreffe seine Erwartungen in jeder Hinsicht. Er gibt überhaupt durch jede Aeußerung zu erkennen, daß er innerlich mit dem preußischen Hofe ausgesöhnt ist. Der Kaiser muß die feste Ueberzeugung gewonnen haben, daß Preußen (Deutschland) nicht nach Erwerbung der deutschen Provinzen Oesterreichs, sondern dazu helfen will, daß Deutsch-Oesterreich der feste Kern und Kitt des österreichischen Völkerreiches werde.
- Der Monstre-Zapfenstreich vor dem Schlosse in Berlin am 7. Sept. Aends verlief glänzend. Die Musiker sämmtlicher Regimenter, im Ganzen 1124 Mann, begleitet von 400 Fackelträgern, zogen vom Denkmal des alten Fritz nach dem Lustgarten, die Aufführung der Musikstücke, von Saro geleitet, machte gewaltige Wirkung. Straßen und Plätze waren tagheil erleuchtet. Beim Abschlagen zum Gebet erglänzte der weite Lustgarten im elektrischen Lichte von 5 Apparaten mit 700 sehr starken Elementen, die auf dem Dache des Schlosses aufgestellt waren. Hunderttausende waren auf den Beinen, die Monarchen genossen das Schauspiel von den Fenstern des Schlosses aus. - Leider sind bei dieser Gelegenheit in Folge starken Gedränges mehrere Menschen getödtet und Hunderte verwundet worden.
- Am 8. Septbr. war Gala-Diener im alten Schlosse der preußischen Könige. Da, gab'S drei Trinksprüche und jeder Redner war ein Kaiser. Zuerst stand Kaiser Wilhelm auf und sprach: "Mit dem Gefühle des herzlichsten Dankes für Ihre Anwesenheit erhebe ich das Glas auf das Wohl meiner kaiserlichen Gäste." Alsbald erhob sich Kaiser Franz Joseph mit den Worten: "Gott erhalte, beschütze Kaiser Wilhelm, Kaiserin Auguste und das ganze kronprinzliche Haus." Nach kurzer Pause ergriff Kaiser Alexander das Wort: "Ich trinke auf das Wohl der tapferen preußischen Armee."
- Angesichts der Zusammenkunft der drei ersten Monarchen Europas in Berlin hat man daran erinnert, wie sich Rußland, Oesterreich und Preußen gerade vor 100 Jahren, am 5. August, 13. und 15. September 1772 zu der ersten Theilung Polens geeinigt, der zufolge der dritte Theil des polnischen Reichs und fast die Hälfte seiner Bevölkerung unter die genannten 3 Mächte vertheilt wurde. Der Zweck der jetzigen Zusammenkunft dagegen ist die Aufrechthaltung und Sicherstellung des Friedens und geordneter kirchlicher und socialer Zustände in Europa.
- Die Abreise des Kaisers von Oesterreich von Berlin erfolgte am 11., die des Kaisers von Rußland am 12. September. Bis Dirschau reist Kaiser Wilhelm, der nach Marienburg und Dirschau geht, mit Kaiser Alexander zusammen.
- Das Schiedsgericht zwischen England und Amerika (Alabama-Streit) soll Amerika eine Entschädigung von 17 Mill. Dollars zugesprochen haben.
- Am 8. September, Mittags, ist das Neustrelitzer Bataillon, vom Manöver zurückkehrend, in Neustrelitz wieder eingerückt.
- Gegenwärtig halten die verschiedenen Handwerker-Zünfte Schönbergs Versammlungen ab, und zwar in Veranlassung eines Schreibens vom allgemeinen Handwerkerverein in Dresden, in welchem derselbe zum allgemeinen deutschen Handwerkertage, der vom 25. bis zum 28. d. M. in genannter Stadt stattfinden soll, einladet. Es handelt sich nämlich um eine möglichst wirksame Agitation für Abänderung resp. Aufhebung einzelner Bestimmungen der Gewerbeordnung, welche für die Handwerksmeister in besonderem Grade unangenehm und drückend sind. Wir wollen nur hinweisen auf den gänzlichen Mangel irgend einer Controle für die reisenden Gesellen. Kein Meister kann jetzt wissen, wenn er einen Gesellen in Arbeit nimmt, ob er einen tüchtiger Mann in seinem Fache oder einen halbausgelernten Lehrburschen engagirt; durch nichts wird angedeutet, ob der zur Arbeit sich anbietende Mann ein fleißiger Hausgenosse oder ein gern herumstreichender Vagabund ist.
- An der deutsch-französischen Grenze nimmt der Schmuggelhandel so überhand, daß die Zollbeamten nicht mehr Zeit haben, Protokolle über die Uebertretungen aufzunehmen. In allen Grenzdepartements , raucht man nur noch deutschen Taback.
- In Wien bietet ein Kleiderhändler Allianzüberzieher seinen Kunden zum Verkauf an und bemerkt dazu: Diese Ueberzieher sind solid wie der Oesterreicher, fest wie der Preuße und ausdauernd wie der Russe.
- Originell hat der Landwehr-Verein in Weidhausen den 2. Sept. gefeiert. Er improvisirte am Nachmittage ein Gefecht, Man zog mit Gewehren bewaffnet hinaus in's Freie, bildete zwei Heere und bekämpfte sich wacker. Munition wurde, statt in einem Pulverwagen, in einem Korb nachgebracht, und selbst der Lazarethgehülfe fehlte nicht. Als sich das Gefecht seinem Ende näherte, wurde "Napolium" hinter einer Hecke sichtbar, sofort attakirt, gefangen genommen und auf einem Leiterwagen unter Eskorte und unter großem Jubel der Bevölkerung in's Dorf gebracht. Als man da angelangt war, fand sich auch Lulu ein. Man hielt beide in dem Locale des Landwehrvereins gefangen, bis schon spät an der Zeit Napoleon unter Ehrenwort entlassen wurde.
- In Amerika sind weibliche Predigerinnen keine Seltenheit mehr. Sie kündigen ihre Vorträge öffentlich an und behandeln die Sache geschäftsmäßig. In Georgia empfahl sich neulich eine Predigerin durch öffentliche Anschläge und durch "Referenzen", wie die Kaufleute sagen, d. h. durch achtbare Persönlichkeiten der Stadt. Da bestätigte denn ein solch achtbarer Mann durch seine Namensunterschrift, "daß Ihre Ehrwürden eine reizende Blondine sei."
- Ein junger Kaufmann in Berlin begleitete neulich Nachts seine Braut nach Haus bis an die Thüre und wollte Abschied nehmen, da er aber ein
[ => Original lesen: 1872 Nr. 73 Seite 2]verdächtiges Geräusch bemerkte, so geleitete er sie ohne etwas zu sagen, zwei Treppen hinauf, bis zu ihrem Zimmer. Im Hausflur wieder angekommen, zündete er ein Wachslicht an und sah sofort drei Kerle an einer Ladenthür arbeiten. Was machen Sie? rief er. - Geht Sie nichts an! was treiben Sie sich aber im fremden Haus herum? das ist verdächtig; allons, zur Polizeiwache! - Grade recht! dachte der junge Mann und ging mit; an der Hausthür aber wurde er plötzlich mit zahlreichen Messerstichen und Schlägen niedergeworfen und in seinem Blute liegen gelassen, die Einbrecher flohen und sind bis jetzt noch nicht entdeckt.
Rösi vom Oberland. Eine Schweizer Geschichte. (Fortsetzung.)
Rösi vom Oberland. Eine Schweizer Geschichte. (Fortsetzung.)
Anzeigen.
Antragsmäßig soll über die Grundstücke des Müllergesellen Adolph Michaelsen zu Selmsdorf als:
1) sein zu Selmsdorf belegenes ehemaliges Küsterhaus c. p.,
2) die ihm gehörige Ackerfläche in Größe von 65 A 04 []M = 300 []Rth., welche von der Vollstelle des Hauswirths P. Lohse zu Selmsdorf abgetrennt und an der Dassower Chaussee in der s. g. Sandkoppel belegen ist,
- welche beide Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Montag, den 16. September d. J., Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein. sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 27. Juni 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Auctions-Anzeige.
Am Montag den 16. d. M., Morgens 10 Uhr, sollen im Kruge zu Neschow in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:
1 einsp. Bauwagen,
1 einsp. Stuhlwagen ohne Federn.
Carlow den 9. Sept. 1872.
Struck, Landreiter.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 73 Seite 3]Das unterzeichnete Comité beehrt sich, in dem Nachstehenden das Verzeichnis der zur Veranstaltung der Sedan-Feier eingegangenen Geldbeiträge, sowie deren Verwendung zur öffentlichen Kenntniß zu bringen.
Die Einnahme betrug:
1. |
aus Schönberg (Stadt und Amt) |
108 |
|
35 |
|
2. |
aus der Vogtei Schönberg: a. Gr. Bünsdorf 2 T., b. Falkenhagen 8 T. 24 s., c. Grieben 2 T. 24 s.,
d. Lübseerhagen 1 T. 12 s., e. Hof Menzendorf 3 T., f. Dorf Menzendorf 2 T., g. Rodenberg 3 T.,
h. Rüschenbeck 2 T., i. Sülsdorf 2 T., k. Törpt 1 T., l. Torriesdorf 2 T. |
29 |
" |
12 |
" |
3. |
aus der Vogtei Rupensdorf: a. Bechelsdorf 3 T. 24 s., b. Duvennest 1 T. 16 s., c. Lauen 1 T.,
d. Hof Lockwisch 1 T., e. Dorf Lockwisch 1 T., f. Kl. Mist 1 T., g. Ollndorf 2 T.,
h. Palingen 1 T., i. Petersberg 16 s., k. Rupensdorf 2 T., l. Hof Wahrsow 1 T. |
15 |
" |
8 |
" |
4. |
aus der Vogtei Stove: a. Carlow 2 T., b. Hof Demern 3. T., c. Kl. Rünz 3 T.,
d. Hof und Dorf Stove 7 T. 8 s. |
5 |
" |
8 |
" |
5. |
aus der Vogtei Schlagsdorf: a. Hof Mechow 5 T., b. Gr. Mist 3 T. 24 s., c. Rips 5 T. 12 s. |
13 |
" |
36 |
" |
6. |
von F. W. in W. und einem "patriotischen" Hauswirthe |
2 |
" |
- |
" |
7. |
Ertrag des Schwiesow'schen Gartenconcertes |
35 |
" |
36 |
" |
8. |
Ertrag des dortigen Balles |
17 |
" |
20 |
" |
|
Summa |
237 |
|
11 |
|
Die Ausgabe betrug:
1. |
Expedition der Aufrufe zur Sammlung von Beiträgen |
- |
|
44 |
|
2. |
Depesche nach Ratzeburg |
- |
" |
8 |
" |
3. |
Expedition der Einladungen an die Gewerke und Corporationen |
- |
" |
8 |
" |
4. |
Botenlohn an Weber Kähler |
4 |
" |
- |
" |
5. |
Chaussee- und Trinkgeld für Anfuhr des Holzes von der Hohenmeile |
3 |
" |
- |
" |
6. |
an den Musikdirector Winkler |
60 |
" |
- |
" |
7. |
An den Klempner Lenschow für 100 Fackeln und Illumination der Festtribüne |
27 |
" |
- |
" |
8. |
An Frau Kiel für Schleifen |
- |
" |
40 |
" |
9. |
Für Glockengeläut |
5 |
" |
24 |
" |
10. |
Insertionskosten |
10 |
" |
4 |
" |
11. |
Bewirthung der Krieger |
42 |
" |
68 |
" |
12. |
An den Gastwirth Schwiesow für die Bewirthung der Musiker |
- |
" |
26 |
" |
13. |
An den Schmiedemeister Kähler für Fahren der Veteranen incl. Trinkgeld |
2 |
" |
16 |
" |
14. |
An den Sattler Baer für Decoration der Festbühne |
1 |
" |
12 |
" |
15. |
An den Zimmermeister Egert für die Errichtung der Festbühne und des Holzstoßes |
21 |
" |
20 |
" |
16. |
An den Maler Wolgast für Anstreichen der Tribüne |
2 |
" |
- |
" |
17. |
Trinkgelder |
- |
" |
32 |
" |
18. |
Für Concertbillets |
- |
" |
16 |
" |
|
Summa |
209 |
|
19 |
|
Abschluß.
|
Einnahme |
237 |
|
11 |
|
|
Ausgabe |
209 |
" |
19 |
" |
|
Cassenbestand |
27 |
|
40 |
|
Die Specifikation der einzelnen Beiträge, sowie die über die verausgabten Summen sprechenden Quittungen liegen beim Cassirer, Herrn Julius Schweigmann hieselbst, zur Einsicht bereit. Der Cassenbestand ist am gestrigen Tage bei der hiesigen Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt belegt und befindet sich das bezügliche Einlage-Buch imVerwahrsam des Cassirers.
Schließlich sprechen wir allen gütigen Gebern für die zu der nationalen Feier gespendeten Gaben unsern herzlichsten Dank aus.
Schönberg, den12. September 1872.
Das Comité zur Feier des 2. September.
Heute Morgen 1/2 5 Uhr wurde uns eine kräftige Tochter geboren.
Schönberg, den 12. September 1872.
J.-A.-Registrator Arndt und Frau.
Mein vor dem Siemzer Thor auf dem sog. Rübencamp belegenes Ackerstück beabsichtige ich am Sonntag den 22 September d. J., Nachmittags 4 Uhr, an Ort und Stelle in 29 Parcelen von je 50 Q.-Ruthen Größe von Michaelis d. J. ab auf fünf hintereinander folgende Jahre öffentlich meistbietend zu verpachten, und lade Pachtliebhaber dazu hiermit ein.
Schönberg, den 15. September 1872.
Krämer-Wittwe Maaß.
Durch die Gründung einer Fabrik vermittelst einer Strickmaschine bin ich in den Stand gesetzt alle möglichen Arbeiten in Wolle und Baumwolle billig zu liefern und empfehle mich daher mit Anfertigung von wollenen und baumwollenen Strümpfen, gestrickten Unterröcken, Bettdecken, Sophadecken, Antimarcassars, Tischdecken, Wagendecken, sowie aller in dies Fach einschlagenden Sachen.
Schönberg.
Auguste Creutzfeldt, wohnhaft im Gartenhause der Herren Schweigmann.
Mädchen und Frauen, welche durch Nähen mit der Hand oder auf der Nähmaschine sich einen regelmäßigen Verdienst verschaffen wollen, finden dauernde Anstellung in unserer Wäsche-Fabrik.
Werner Brandes & Co., Wäschfabrik, Parade 957, Lübeck.
Gesucht werden zu Michaelis einige Pöste gegen gute hypothekarische Sicherheit von 116 32 , 233 16 , 4-500 etc. Näheres bei Carl Baade.
Selbst verfertigte Bettzeuge, als Bettdrell und Bettparchend hält stets vorräthig und empfiehlt bestens.
J. J. Schäper.
Englische Cakes und Bisquits, Meizena und Sagomehl, feinste Patent-Reisstärke empfiehlt August Spehr.
Campos-Caffee das Pfund 15 Schill.
fein Salvador-Caffee das Pfund 16 Schill.
fein Afrik. Caffee das Pfund 16 Schill.
ff. Maracaibo-Caffee das Pfund 17 Schill.
f. Maracaibo-Caffee das Pfund 16 Schill.
f. gew. Laguayra-Caffee das Pfund 17 Schill.
ff. Guatemala-Caffe das Pfund 17 Schill.
f. braun Java-Caffe das Pfund 18 Schill.
ff. Ceylon-Caffee das Pfund 18 Schill.
empfiehlt Aug. Spehr.
Am Sedanfest ist Abends beim Fackelzug von einem der Krieger eine Kriegsmedaille verloren. Der Finder wird dringend ersucht, dieselbe in der Expedition der Anzeigen abzugeben.
W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.
Vom 14. April bis heute sind nachstehende Schäden bei unserm Verein angemeldet:
1. |
vom Schulzen Callis zu Menzendorf eine Kuh |
35 |
|
2. |
vom Hufner Voß bei Grieben ein Pferd |
80 |
" |
3. |
vom Pastor Schmidt zu Lübsee eine Kuh |
35 |
" |
4. |
vom Ackerbürger J. Burmeister hieselbst eine Kuh |
30 |
" |
5. |
vom Ackerbürger P. Burmeister hieselbst eine Kuh |
30 |
" |
6. |
vom Schulzen Völker in Mechow eine Kuh |
35 |
" |
7. |
vom Schulzen Dräger in Lauen eine Kuh |
35 |
" |
8. |
Kaufmann Buschow in Selmsdorf eine Kuh |
35 |
" |
9. |
vom Hauswirth Freitag in Pogetz eine Kuh |
30 |
" |
10. |
vom Schulzen Faasch in Selmsdorf ein Pferd |
140 |
" |
11. |
Hauswirth Boye in Schwanbeck eine Kuh |
30 |
" |
12. |
vom Schulzen Rentzow in Grieben ein Pferd |
40 |
" |
13. |
vom hauswirth Stein in Falkenhagen eine Kuh |
45 |
" |
und werden unsere Mitglieder ersucht zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 32 Schillingen pro 100 Versicherungssumme am Montag den 16. d. M. April, Morgens 10 Uhr, im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 9. September 1872.
Direction der Vieh-Versicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 73 Seite 4]Die Königl. Preuß. patentirte Kali-Fabrik von Dr. A. Frank in Staßfurt.
empfiehlt zur Herbstbestellung und Wiesendüngung, namentlich für Bruch- und Moorboden, sowie als sicherstes und billigstes Verbesserungsmittel saurer und vermooster Wiesen und Weiden ihre Kalidüngmittel und Magnesiapräparate unter Garantie des Gehaltes und unter Controle der Landw. Versuchsstationen.
Prospecte, Preislisten und Frachtangaben gratis und franco.
Künstliche Düngmittel der chemischen Fabrik auf Wilhelmsburg bei Hamburg.
Verkauf ab Bergedorf zu Fabrikpreisen bei F. D. Meyns daselbst.
I. Fermentirtes Knochenmehl Thlr. 3. 9 Sgr. pr. Ctr. incl. Sack.
II. Saurer phosphatsaurer Kalk aus KnochenThlr. 3. - Sgr. pr. Ctr. incl. Sack.
Bei Abnahme von 100 Ctr. Rabatt.
Alle diejenigen, welche sich noch im Besitze von am 2. d. Mts. benutzten Fackeln befinden, werden ergebenst ersucht, dieselben baldigst bei dem Schulpedellen Behrens, welcher mit der Aufbewahrung beauftragt ist, abgeben zu wollen.
Das Comité zur Feier des 2. September.
Rostocker Lager-Bier aus der Actien-Brauerei vorm. Constantin Steinbeck.
Alleinige Niederlage für Ratzeburg und Umgegend bei Chr. Thomson.
Stadt Hamburg.
Ratzeburg, den 23. August 1872.
Bestellungen auf frischen Gottländer Kalk aus dem Schiffe "Troheten", Capt. Jacobson, werden immer entgegengenommen bei W. J. Heymanson, Lübeck, Trave und Fischergrube-Ecke Nr. 465.
Geeichte Decimal-Waagen zu 3 Centr. à 9 , zu 4 Centr. à 10 sind vorräthig bei Ratzeburg. Leonh. Dölle.
Caffee, gebrannt und gemahlen, reinschmeckend, à Pfd. 8 sgr.
Ratzeburg.
Leonh. Dölle.
Neue Bettfedern empfiehlt August Creutzfeldt.
Verlaufen am Sonntag den 8. September ein gelber, langhaariger, junger Hund, der auf den Namen "Blanko" hört und wahrscheinlich einem andern Wagen nachgelaufen ist. Gefl. Abgabe in der Exped. d. Bl.
Alle diejenigen, die noch Forderungen an den Nachlaß des verstorbenen Kaufmanns C. H. Vock haben, werden hiermit aufgefordert, sich innerhalb 14 Tagen bei der Wittwe Vock zu melden. - Gleichzeitig bitten wir diejenigen, welche zum Nachlasse bis zum heutigen Datum schulden, diese Schuld binnen gleicher Frist zu berichtigen.
Die Vormünder: Fr. Dräger.
C. Egert.
Alle Diejenigen, welche noch Forderungen an den Nachlaß des verstorbenen Organisten Creutzfeldt haben, werden hiemit aufgefordert, solche innerhalb 14 Tagen bei dem Kaufmann Heinrich Creutzfeldt einzureichen, gleichfalls ersuchen wir auch Diejenigen, welche dem Nachlasse schulden, ihre Schuld binnen gleicher Frist zu berichtigen.
Schönberg den 9. Sept. 1872.
Die Erben.
Am Sonntag den 15. d. M., Nachmittags von 4 Uhr an, werden wir bei mir fette Enten ausgekegelt, wozu freundlichst einladet A. Schwiesow.
Montag den 16. d. M.
Letztes Abonnementsconcert im Schwiesow'schen Garten.
(Im Zelt.)
Anfang 4 Uhr Nachmittags.
Entrée für Nichtabonnenten 8 ßl.
wozu freundlichst einladet Winckler, Musikdirector.
Sonntag den 15. September Turnfahrt nach Grevesmühlen.
Versammlung auf dem Schützenplatze Mittags präcise 12 Uhr.
Der Männer-Turnverein.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Geboren:
22. Aug. Dem Schmiedgesell Wendtland vor Schönberg ein Sohn.
Dem Director Dr. Armknecht hieselbst eine Tochter.
23. Aug. Dem Schulzen Grevsmühl zu Kl. Bünsdorf eine Tochter.
Dem Arbeitsm. J. H. Boye vor Schönberg ein Sohn.
24. Aug. Dem Arbeitsm. Wichmann zu Rupensdorf ein Sohn.
30. Aug. Dem Webermeister H. H. Kähler vor Schönberg ein Sohn.
7. Sept. Dem Arbeitsm. Lübcke zu Kl. Siemz ein Sohn.
8. Sept. Dem Arbeitsm. Jabs zu Retelsdorf ein todter Sohn.
9. Sept. Dem Arbeitsm. Buggenthien a. d. Bauhofe eine Tochter.
Gestorben:
24. August. Johann Joachim Heinrich Wigger vor Schönberg, 6 Monat alt.
27. Aug. Heinrich Grevsmühl, Anerbe vor Schönberg, 40 J. 7 M. alt.
Adolf Wilh. Heinr. Boldt, Mechaniker, Schulzensohn zu Lockwisch, 20 J. 2 M. alt.
28. August. Johann Hey vor Schönberg, verwittw. Arbeitsm. aus Menzendorf, angebl. 70-80 J. alt.
6. Sept. Johann Peter Söhlbrandt aus Retelsdorf, unverheir., vor Schönberg, 28 J. 3 M. alt.
Sofie Lisette Henriette Spehr, geb. Kayser aus Wittenburg, Lohgerberswittwe und Hebamme hieselbst, 46 1/2 J. alt.
8. Sept. des Arbeitsm. Jabs zu Retelsdorf todtgeborenes Söhnlein.
10. Sept. Wilhelm Louis Heinrich Wieschendorf, Klempnermeisters Zwillingssohn, fast 5 Mon. alt.
Sonntag den 15. September.
Früh-Kirche: fällt aus.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.
Meteorologische Beobachtungen. |
Sept. 1872 |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
10. 11. 12. |
35.69 36.60 37.66 |
10.8 10.5 13.9 |
15.1 13.4 15.1 |
W WSW WSW |
3 3 3 |
bewölkt. trübe. - |
Getreide=Preise in Lübeck. |
Weizen | 19 3/4 - 20 | | 8 | |
Roggen | 13 1/4 - 14 | | - | |
Gerste | 11 1/2 - 12 | | 8 | |
Hafer | 11 - 11 | | 8 | |
Erbsen | 11 1/2 - 13 | | 4 | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | - | | - | |
Winter=Raps. | 25 1/2 - 26 | | - | |
Winter=Rübs. | 25 - 25 | | 8 | |
Schlagleins. | 20 - 20 | | 12 | |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. | 15 - 16 , |
Enten | 16 - 20 , |
Hühner | 14 - 18 , |
Küken | 8 - 12 , |
Tauben | 4 - 6 , |
Hasen, d. St. | 32 - 40 , |
Schinken pr. 500 Gr. | 10 , |
Wurst pr. 500 Gr. | 12 , |
Eier 5-6 St. | 4 , |
Kartoffeln, 10 Lit. | 6 - 8 . |
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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