[ => Original lesen: 1872 Nr. 72 Seite 1] Nachdem nach amtlichen Mittheilungen im Holsteinschen und im Hamburger Gebiete zur Verhütung der Verschleppung der Rinderpest die strengsten Absperrungsmaßregeln getroffen sind, verordnet die unterzeichnete Behörde, ermächtigt durch die hohe Großherzogliche Landes-Regierung zu Neustrelitz nach Anleitung des Reichsgesetzes vom 7. April 1869 das Folgende:
1. die Abhaltung von Rindviehmärkten, die Beziehung der Märkte mit Schaafen und Schweinen, sowie der Handel mit Rindvieh im Umherziehen wird im Fürstenthum Ratzeburg bis auf Weiteres untersagt.
Hausirenden Viehhändlern ist das Betreten der Viehställe und der Zutritt zum Vieh überhaupt ohne Genehmigung der Eigenthümer nicht erlaubt.
2. Anwendung, Verkauf und Anempfehlung von Heilmitteln bei der Rinderpest werden verboten.
3. Jeder, der zuverlässige Kunde davon erlangt, daß im Fürstenthum Ratzeburg ein Stück Vieh an der Rinderpest krank oder gefallen, ist, oder daß auch nur Verdacht einer solchen Krankheit vorliegt, ist verpflichtet, ohne Verzug der Großherzoglichen Landvogtei Anzeige davon zu machen.
Die Unterlassung schleunigster Anzeige hat für den Viehbesitzer selbst, welcher sich dieselbe zu Schulden kommen läßt, außer der ihn treffenden Strafe, jedenfalls den Verlust des Anspruchs auf Entschädigung für die ihm gefallenen oder getödteten Thiere zur Folge.
4. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen werden in Gemäßheit des § 328 des Strafgesetzbuches bestraft.
5. Die Ortsvorstände werden angewiesen, die Aufrechterhaltung dieser Verordnung auf das sorgfältigste zu überwachen.
Schönberg, den 30. August 1872.
Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. H. Wohlfahrt. C. v. Oertzen.
- Der Besuch der kaiserlichen Gäste in Berlin hat unverkennbar nicht blos die Bedeutung des Austausches von Freundschaftsbeweisen. Derselbe gilt vielmehr als Unterpfand des guten Einvernehmens zwischen Deutschland, Oesterreich und Rußland. Ganz Europa darf mit Vertrauen und Genugthuung auf die Kaiserbegegnun blicken. Wenn es auch militärische Festlichkeiten sind, die hauptsächlich geboten werden, so herrschen dabei doch die friedlichsten Absichten.
- Die beiden Kaiser sind in Berlin angekommen, Czaar Alexander wohnt in dem Palaste seines Botschafters, Kaiser Franz Joseph im Königsschloß. Große Freude hat die Ankunft des Herzogs Max von Bayern gemacht, er ist der Bruder der Kaiserin von Oesterreich und von dem Kronprinzen persönlich eingeladen worden. Als er bei dem Kaiser Wilhelm eintrat, rief dieser: Ah, willkommen, lieber Prinz, wie freue ich mich, daß das liebe theuere Haus Wittelsbach doch auch vertreten ist. Herzlich willkommen Bayern in Preußen." Die Festlichkeiten sind im vollen Gange. Die Berliner möchten jetzt hundert Augen haben, um Alles zu Sehen. Das Erste war der Empfang des Kaisers Alexander mit drei Söhnen; der Kaiser umarmte zweimal den Kaiser Wilhelm und Schüttelte dann Bismard und Roon tüchtig die Hände. Die beiden Kaiser fuhren allein zu den Linden, ihnen folgten die zahlreichen andern Wagen; das Publikum stand Kopf an Kopf und rief ihnen zu; Kaiser Alexander war über diesen Empfang sichtlich erfreut. Am 6. traf der Kaiser von Oesterreich mit dem Kronprinzen von Sachsen in Berlin ein. Nicht minder herzlich war der Empfang des Kaisers Franz Joseph, der im königl. Schlosse Wohnung genommen hat. Die Straßen waren auf dem ganzen Wege mit zahllosen Menschenmassen bedeckt, welche den Kaiser und dessen hohen kaiserlichen Gast auf der Fahrt dahin mit begeisterten Zurufen begleiteten. Besonders herzlich begrüßte Kaiser Franz Joseph den jungen Prinzen Friedrich Wilhelm, Sohn des Kronprinzen. - Am Sonntag Vormittag hatten die drei Kaiser die erste vertrauliche Conferenz in Gegenwart ihrer drei Minister, die am Montag und Dienstag fortgesetzt werden.
- In Frankreich werden jetzt drauf und drein neue Chassepotgewehre angefertigt. Die neuen sollen den Vorzug haben, daß sie nicht mehr schmutzig werden, 17 Schüsse in der Minute abgeben. Die Patronen sind aus Kupfer angefertigt und es kann ein Mann 1000 Stück an einem Tage machen. Die Umwandlung des alten Gewehrs soll 3 Fr., und die Anfertigung des neuen Chassepot 2 Fr. weniger kosten als das alte.
- Die Stadt Elberfeld ist ein bischen in Verlegenheit; denn der Maler Mentzel hat für die künstlerische Ausstattung der Diplome, in welchem Bismarck und Moltke zu Ehrenbürgern ernannt werden, 700 Friedrichsd'or verlangt.
- Der berühmte Pater Hyacinthe verheirathet sich.
- In Frankfurt tagten am 3. und 4. Sept.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 72 Seite 2]die deutschen Apotheker. Man Sagt das Reichskanzleramt neigte sich zur Freigabe des Apothekergewerbes hin, das preuß. Ministerium dagegen sei ihr abgeneigt, und wolle am wenigsten von der Lockerung der Staatsaufsicht etwas wissen.
- Ein prächtiges Clavier ist von London aus an die Kaiserin von China geschickt worden. Die Fabrikanten haben, da sie einige Zweifel hegten, ob die Kaiserin des Reichs der Mitte auch Spielen könne, einen Drehorgelapparat hinzugefügt.
- Zwei junge Männer, einer von Rom, der andere von Neapel, sind bei der Besteigung des Vesuvs in das Innere des Kraters hinabgestiegen. Es sind dies die Ersten, die seit dem letzten Ausbruche sich in den Schlund hinuntergewagt hatten. Zehn Führer begleiteten sie und waren kaum genügend, um ihnen diese ziemlich gefährliche Reise zu ermöglichen.
- Die Herrscherfamilie der Fodli in Arabien besitzt durchweg ein erbliches Sechsfingerthum; sämmtliche Mitglieder dieser Familie haben, wie der bekannte Reisende v. Maltzahn berichtet, 24 Finger und Zehen. Diese Eigenschaft ist der Stolz der Familie und des Landes und die Familie ist dadurch, daß sie Ehen nur innerhalb der Familie schließen läßt, eifrig bemüht, jedes Verkommen der Finger und Zehen zu verhüten. Welches Greifen in Europa mit fünf Fingern! Wenn aber eist einmal sechs Finger landesüblich würden!
- Papa Wrangel hat Schon viel Verdruß mit dem Mir und Mich gehabt und hätte s. Z. beinahe keine Frau bekommen. Herr Baron, Sagte er zu dem Herrn, dessen Tochter er heirathen wollte, ich bin kein Freund von Umschweifen, wollen Sie mir Ihren Schwiegersohn nennen? - Sehr gern, lieber Wrangel, aber ich denke, Sie kennen ja meinen Schwiegersohn Schon lange! - Wrangel Sah, daß er mißverstanden wurde, und nahm einen neuen Anlauf. Er schüttelte lächelnd den Kopf und fragte: Herr Baron, darf ich Ihnen meinen Schwiegervater nennen? - Der Baron war noch mehr überrascht. Was, rief er, sind Sie denn schon verheirathet? - Nun riß dem Werber die Geduld, und er bat schlangweg um die Hand der jüngsten der Töchter.
Anzeigen.
Auf Instanz eines Gläubigers soll das dem Arbeitsmann Jochen Flügge zu Schönberg gehörige, daselbst in der Neuenwallstraße belegene Wohnhaus mit dahinter befindlichem Stall und kleinem Garten öffentlich meistbietend verkauft werden.
Demnach wird der Verkaufs-Termin auf Sonnabend den 14. September d. J., Mittags 12 Uhr, der Ueberbots-Termin auf Sonnabend den 5. October d. J., Vormittags 11 Uhr, vor hiesigem Großherzoglichen Justiz-Amte angesetzt, wozu Kaufliebhaber hiermit geladen werden.
Dem Schuldner, sowie den Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermine zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen zu erscheinen.
Der Entwurf der Verkaufsbedingungen kann 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der hiesigen Gerichts-Registratur eingesehen werden, und wird aus denselben hieher bemerkt, daß die Conventionalpoen 200 beträgt, die eine Hälfte des Kaufgeldes bei der Tradition des Grundstückes, unter An- und Abrechnung der Conventionalpoen und die andere Hälfte des Kaufgeldes zu Antoni 1873 zu entrichten ist mit Zinsen à 4 % vom Tage der Uebergabe an. Die in dem zu verkaufenden Wohnhause befindlichen Miethseinwohner werden Michaelis d. J. Gerichtsseitig zur Räumung zu Ostern 1873 gekündigt werden, jedoch bleibt dem Käufer die Effectuirung der Kündigung ohne Schadloshaltung überlassen.
Gleichzeitig wird zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das zu verändernde Grundstück, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel und zur etwaigen Prioritäts-Ausführung ein Termin auf Sonnabend den 14. September d. J., Morgens 11 Uhr, anberaumt, wozu die nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommen Gläubiger bei Strafe der Abweisung und des Ausschlusses geladen werden.
Schönberg, den 21. Juni 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Auctions-Anzeige.
Am Montag den 16. d. M., Morgens 10 Uhr, sollen im Kruge zu Neschow in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:
1 einsp. Bauwagen,
1 einsp. Stuhlwagen ohne Federn.
Carlow den 9. Sept. 1872.
Struck, Landreiter.
Am Freitag den 6. September, Abends 8 Uhr, starb unsere liebe Mutter, die Hebamme Lisette Spehr geb. Kaiser, im 47. Lebensjahre, tief betrauert von den hinerbliebenen Kindern.
Gesucht werden zu Michaelis einige Pöste gegen gute hypothekarische Sicherheit von 116 32 , 233 16 , 4-500 etc. Näheres bei Carl Bade.
Selbst verfertigte Bettzeuge, als Bettdrell und Bettparchend hält stets vorräthig und empfiehlt bestens.
J. J. Schäper.
Englische Cakes und Bisquits, Meizena und Sagomehl, feinste Patent-Reisstärke empfiehlt August Spehr.
Campos-Caffee das Pfund 15 Schill.
fein Salvador-Caffee das Pfund 16 Schill.
fein Afrik. Caffee das Pfund 16 Schill.
ff. Maracaibo-Caffee das Pfund 17 Schill.
f. Maracaibo-Caffee das Pfund 16 Schill.
f. gew. Laguayra-Caffee das Pfund 17 Schill.
ff. Guatemala-Caffe das Pfund 17 Schill.
f. braun Java-Caffe das Pfund 18 Schill.
ff. Ceylon-Caffee das Pfund 18 Schill.
empfiehlt Aug. Spehr.
Lefaucheux-Patronen-Hülsen, 1. Qualit. von Gevelot, Calib. 12. 16. 24. à 100 St. 2 .
Gefettete und ungefettete Gewehrpfropfen, Calib. 14. 15. 16. 17. 18. 19.
Zündhütchen in allen Sorten, sowie sonstige Jagdartikel empfiehlt Moritz Stein.
Ratzeburg.
F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.
Bestellungen auf frischen Gottländer Kalk aus dem Schiffe "Troheten", Capt. Jacobson, werden immer entgegengenommen bei W. J. Heymanson, Lübeck, Trave und Fischergrube-Ecke Nr. 465.
Alle Diejenigen, die noch Forderungen an den Nachlaß der verstorbenen Glaserwittwe Kleinfeldt haben sollten, werden ersucht, solche binnen 14 Tagen einzureichen.
Im Namen der Erben.
Schönberg, den 5. Sept. 1872.
Alle Diejenigen, welche noch Forderungen an den Nachlaß des verstorbenen Organisten Creutzfeldt haben, werden hiemit aufgefordert, solche innerhalb 14 Tagen bei dem Kaufmann Heinrich Creutzfeldt einzureichen, gleichfalls ersuchen wir auch Diejenigen, welche dem Nachlasse schulden, ihre Schuld binnen gleicher Frist zu berichtigen.
Schönberg den 9. Sept. 1872.
Die Erben.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 72 Seite 3]
Erinnerungsfest zu Ratzeburg.
-----------
Reihenfolge der Festlichkeiten.
Donnerstag den 12. September 1872.
6 |
Uhr |
Morgens: |
Glockengeläute. - Reveille. |
7 |
" |
" |
Gesang geistlicher Lieder auf dem Marktplatz. |
10 |
" |
" |
Versammlung der Festtheilnehmer auf dem Marktplatze. - Ansprache. - Gesang. - Marsch nach dem Festplatze auf dem Schützenhofe. |
12 |
" |
Mittags: |
Beginn des Preisschießens. |
3 |
" |
Nachmitt.: |
Beginn der Unterhaltungsmusik und den Belustigungen auf dem Festplatze. |
8 |
" |
Abends: |
Illumination des Festplatzes. - Feuerwerk. - Feuer auf den umliegenden Höhen. |
Freitag den 13. September cr.
8 |
Uhr |
Vormitt.: |
Fortsetzung des Preisschießens. - Preisvertheilung. - Tombola-Verloosung - Unterhaltungs-Musik von 3 Uhr Nachmittags ab. |
Jeder Fest-Theilnehmer hat eine Festschleife zu lösen, welche auf dem Palmberge, dem Festplatze und in den Gasthöfen "Zum alten Keller" und "Stadt Hamburg", bei den Comité-Mitgliedern: H. H. Haase, Diercking und Gärtner, sowie bei den Gastwirthen: H. H. Bohn, Boldt, Clasen, Köster, Louis Müller, Rönnpage, Specht und Warncke für 5 Sgr. zu haben sind.
Ebendaselbst werden Loose zur Tombola à 5 Sgr. abgegeben. - Preis einer Schießkarte für zwei Schüsse 10 Sgr. - Dieselben können nur von Festtheilnehmern abgeschossen werden.
Das Fest-Comité.
Handlung von neuen gereinigten Bettfedern und Daunen; auch werden alte Bettfedern durch Dampf, wofür à p 1 Sgr., und ansteckende Krankheitsstoffe durch chemische Mittel, wofür à p 2 Sgr. berechnet werden, gereinigt.
Herrschaften, die geneigt sind, Betten reinigen zu lassen, werden ersucht, dieselben bei der Gastwirthin-Wwe. Boye in Schönberg abzugeben.
Hochachtungsvoll Friederike Vorbeck in Ziethen bei Ratzeburg.
Am Sonntag den 15. d. Mts., Nachmittags 4 Uhr, werde ich an Ort und Stelle das diesjährige Nachmahtsfutter meiner Wiese, belegen im Stadtmoor, öffentlich meistbietend verkaufen. Kaufliebhaber wollen sich gefälligst an Ort und Stelle einfinden.
C. A. Lenschow, Schuhmachermeister.
Dem Aufkäufer Vernimm aus Bülow sind auf dem Wege von Carlow nach Rünz 4 Gänse, zwei weiße, eine graue und ein Schimmel, weggeflogen.
Gesucht werden zu sogleich: 2 Tagelöhner zum Roggendreschen um den 14. Scheffel. Näheres in der Expedition d. Bl.
Anzeige.
Dem geehrten Publikum Carlows und Umgegend die Anzeige, daß ich am heutigen Tage, den 10. September, eine Grütze-, Mehl- und Futter-Schrot-Handlung eröffnet habe, und empfehle mich zur gefälligen Abnahme bestens.
Carlow, den 9. September 1872.
W. Creutzfeldt, Gastwirth.
Meine diesjährige Nachmaht beabsichtige ich unter der Hand zu verkaufen und wollen Kaufliebhaber sich bei mir melden.
H. Weinrebe.
Erklärung.
Da die "Meister der Tischlerzunft" sich auffallender Weise zu der Berichtigung veranlaßt fühlten, daß sie ihre Möbel-Niederlage nach wie vor im Hause des Gastwirths Hrn. Fick am Markte haben, was wir ja bis jetzt noch nicht im Entferntesten angezweifelt haben, so ist es hingegen den "vereinigten Tischlern" höchst ungelegen, daß die Meister der Tischlerzunft in genannter Berichtigung ihre seit langen Jahren beibehaltene Firma "Möbel-Magazin" nach der unsrigen in "Möbel-Niederlage" umgeändert haben, was leicht zu uns vielleicht unangenehmen Verwechslungen Anlaß geben könnte.
Dem geehrten Publikum gegenüber nehmen wir nochmals Veranlassung, unsere Möbel-Niederlage im Hause des Kaufmanns Hrn. Wieschendorf (Siemzerstraße) auf's Angelegentlichste zu empfehlen, indem wir stets bemüht sein werden, unser Unternehmen durch gute und geschmackvolle Arbeiten wie durch möglichst billige Preise zu fördern.
Mit Hochachtung und Ergebenheit die vereinigten Tischler.
Die vorige Nummer d. Bl. bringt außer dem Bericht über die Sedanfeier auf der Hinterseite - als Kehrseite der Medaille, - einen Ausfall gegen etliche Dorfinsassen.
Der Verfasser beregten grobdrähtigen Produktes fühlte jedenfalls im stolzen Bewußtsein der eigenen Verdienste an dem Zustandegebrachten - den dunklen Drang, noch etwas Weiteres für die Unsterblichkeit zu thun.
Wenn er sich nur nicht überschätzt.
Unser guter Mann konnte auch nebenher laufen; er glaubte zu schieben und wurde geschoben, gehörte demnach zur Gattung: Mehrheitsgeschöpfe.
Species: Aufgeblasener Frosch mit Anwartschaft auf Ochsendimensionen.
Spielart: beim Löwen als Jagdtrompeter bediensteter Langohr.
Rostocker Lager-Bier aus der Actien-Brauerei vorm. Constantin Steinbeck.
Alleinige Niederlage für Ratzeburg und Umgegend bei Chr. Thomson.
Stadt Hamburg.
Ratzeburg, den 23. August 1872.
Tombola während des Erinnerungsfestes zu Ratzeburg am 12. und 13. September.
Kaufloose sind zum Preise von 5 Sgr. pr. Loos bei den Comitè-Mitgliedern, den Kaufleuten und in den Gasthöfen zu haben.
Die Gewinne bestehen aus Industrie-Gegenständen, bei deren Ankauf speciell auf allgemeine Verwendbarkeit, preiswürdige und solide Arbeit Rücksicht genommen.
Als erste Gewinne sind vorhanden:
1 P. Pferdegeschirre mit Neusilberbeschlag aus Mainzer Leder |
80 |
1 Mahagoni Sopha mir 6 Polsterstühlen im Bezug |
70 |
1 Nähmaschine mit Tisch (Howe-System) |
|
1 Tafeluhr |
30 |
1 Commode |
20 |
1 Velour-Sophatisch |
14 |
ferner ca. 100-150 sonstige Gegenstände im Werthe von ca. 1-15 .
Der baldige Ankauf von Loosen ist zu empfehlen, da für einen disponiblen Bestand an den Festtagen keine Garantie übernommen wird.
Ratzeburg, im Sept. 1872.
Das Comité.
Brunnenberg. Dierking. Haase. Meyer. Schlüter.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 72 Seite 4]Vom 14. April bis heute sind nachstehende Schäden bei unserm Verein angemeldet:
1. |
vom Schulzen Callis zu Menzendorf eine Kuh |
35 |
|
2. |
vom Hufner Voß bei Grieben ein Pferd |
80 |
" |
3. |
vom Pastor Schmidt zu Lübsee eine Kuh |
35 |
" |
4. |
vom Ackerbürger J. Burmeister hieselbst eine Kuh |
30 |
" |
5. |
vom Ackerbürger P. Burmeister hieselbst eine Kuh |
30 |
" |
6. |
vom Schulzen Völker in Mechow eine Kuh |
35 |
" |
7. |
vom Schulzen Dräger in Lauen eine Kuh |
35 |
" |
8. |
Kaufmann Buschow in Selmsdorf eine Kuh |
35 |
" |
9. |
vom Hauswirth Freitag in Pogetz eine Kuh |
30 |
" |
10. |
vom Schulzen Faasch in Selmsdorf ein Pferd |
140 |
" |
11. |
Hauswirth Boye in Schwanbeck eine Kuh |
30 |
" |
12. |
vom Schulzen Rentzow in Grieben ein Pferd |
40 |
" |
13. |
vom hauswirth Stein in Falkenhagen eine Kuh |
45 |
" |
und werden unsere Mitglieder ersucht zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 32 Schillingen pro 100 Versicherungssumme am Montag den 16. d. M. April, Morgens 10 Uhr, im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 9. September 1872.
Direction der Vieh-Versicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
Bilanz der Mecklenburgischen Lebensvericherungs- und Spar-Bank in Schwerin pro ultimo August 1872
| Activa. | | Passiva. |
Lebensversicherungs-Prämien und Einlagen |
18,697 |
32 |
6 |
|
146,318 |
46 |
3 |
Spar-Bank-Einlagen |
1,351,089 |
41 |
- |
|
3,035,758 |
11 |
3 |
Belegungen |
4,719,346 |
30 |
6 |
|
2,579,112 |
30 |
6 |
Konto pro Diverse |
697,593 |
1 |
9 |
|
691,034 |
18 |
6 |
Agenturen-Konto |
2,042,322 |
17 |
- |
|
2,004,542 |
30 |
9 |
Kasse |
1,869,360 |
6 |
3 |
|
1,814,375 |
25 |
3 |
Fonds, Gewinn- und Verlust-Konto |
140,537 |
31 |
9 |
|
567,804 |
46 |
3 |
---------- |
----------- |
---- |
-- |
|
------------ |
---- |
-- |
Crt. |
10,838,947 |
16 |
9 |
|
10,838,947 |
16 |
9 |
Umsatz und Bestände. | 1871. Am Schluß des Jahres | | 1872. Am Schluß des August. |
Gesammt-Umsatz |
22,474,629 |
17 |
- |
|
18,758,546 |
42 |
- |
Werbendes Kapital |
2,050,359 |
42 |
9 |
|
2,255,261 |
46 |
9 |
Zinstragendes Kapital |
1,908,486 |
20 |
9 |
|
2,162,497 |
31 |
6 |
Lebens-, Sterbekassen- und Leibrenten-Versicherungen |
2,093,224 |
32 |
9 |
|
2,172,477 |
38 |
3 |
Schwerin, den 4. September 1872.
Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director. C. L. F. Soltau, General-Agent.
Die Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital-Einlage-, Darlehns- und alle sonstigen Geld-, Inkasso- und Commissions-Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts-Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar-Bank-Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte näherer Auskunft bereitwillig ertheilt. Die von der Gesellschaft an die Lebensversicherten zur Vertheilung disponirten mittleren Dividenden betragen für die drei letzten Jahre resp. 36, 36 und 32 Procent der eingezahlten Prämie.
Haupt-Agentur Schönberg.
Carl Bade.
Am Donnerstag den 12. September c. wird im Saale des Herrn Köster ein Kinder-Ball stattfinden, wozu der Unterzeichnete ebenso höflich als ergebenst einladet.
Anfang des Balles 7 Uhr. - Entrée à Person 16 ßl.
Nach 9 Uhr kann jeder Besucher des Balles am Tanze theilnehmen.
F. W. Rautenberg.
Am Dienstag den 20. August ist ein Spazierstock (geflochtenes Rohr mit gerader Krücke) verloren. Der Finder wird ersucht, denselben in der Exped. d. Bl. abzugeben.
Mädchen und Frauen, welche durch Nähen mit der Hand oder auf der Nähmaschine sich einen regelmäßigen Verdienst verschaffen wollen, finden dauernde Anstellung in unserer Wäsche-Fabrik.
Werner Brandes & Co., Wäschefabrik, Parade 957, Lübeck.
Der von mir persönlich in der Probstei aufgekaufte Probsteier Saat-Roggen ist bereits hier eingetroffen und empfehle ich solchen zur gefälligen Abnahme.
W. Holldorf.
Meteorologische Beobachtungen. |
Sept. 1872 |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
7. 8. 9. |
37.33 35.94 37.13 |
13.2 11.6 10.7 |
16.1 15.7 14.6 |
SW SSW WSW |
1 2 2 |
heiter. bewölkt. - |
Getreide=Preise in Lübeck. |
Weizen | 19 1/4 - 20 | | - | |
Roggen | 13 1/4 - 13 | | 12 | |
Gerste | 11 1/4 - 12 | | 4 | |
Hafer | 11 1/2 - 11 | | 12 | |
Erbsen | 11 1/4 - 12 | | 8 | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | - | | - | |
Winter=Raps. | 25 1/4 - 25 | | 10 | |
Winter=Rübs. | 25 - 25 | | 4 | |
Schlagleins. | 20 - 21 | | - | |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. | 15 - 16 , |
Enten | 16 - 18 , |
Hühner | 14 - 18 , |
Küken | 8 - 10 , |
Tauben | 4 - 6 , |
Hasen, d. St. | 40 , |
Schinken pr. 500 Gr. | 10 , |
Wurst pr. 500 Gr. | 12 , |
Eier 5-6 St. | 4 , |
Kartoffeln, 10 Lit. | 5 - 7 . |
(Hiezu eine Beilage)
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 72 Seite 5]Beilage
zu Nr. 72 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 10. September 1872.
Rösi vom Oberland. Eine Schweizer Geschichte. (Fortsetzung.)
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