No. 51
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. Juni
1872
zweiundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1872 Nr. 51 Seite 1]


Es wird bekannt gemacht, daß

1) der Productenhändler Törper in Schönberg,
2) der Arbeitsmann Planthaber zu Stove
von der Pockenkrankheit geheilt und, nach Desinfection der betreffenden Wohnungen die Vorsichtsmaßregeln aufgehoben sind.
Schönberg, den 27. Juni 1872.

Großherzogl. Mecklenburg. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Es wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß die mit Führung der Stammrollen beauftragten Ortsbehörden nach § 92 der Militair-Ersatz-Instruction verpflichtet sind, dem Civil-Vorsitzenden die jedesmalige Anzeige zu machen, wenn Militairpflichtige bis zur Zeit des Departement-Ersatz-Geschäftes den Aushebungsbezirk verlassen oder Andere zugehen.
Schönberg, den 20. Juni 1872.

Der Civil-Vorsitzende der Kreis-Ersatz-Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


In Folge höherer Verfügung wird hiedurch zur Kenntniß gebracht, daß das Departements-Ersatz-Geschäft für den Aushebungsbezirk für das Fürstenthum Ratzeburg am 8. Juli cur., Morgens 8 Uhr, im Hause der Gastwirths-Wwe. Boye stattfindet.
Es wird hierbei bemerkt, daß zuerst die bei der Musterung als brauchbar und einstellungsfähig bezeichneten Militairpflichtigen (Liste E.) nach der Loosnummer, dann die als unbrauchbar bezeichneten, resp. zur Ersatzreserve designirten Militairpflichtigen, die zur Disposition der Ersatzbehörden Entlassenen, sowie die temporär Invaliden zur Vorstellung gelangen werden.
Den Ortsvorstehern wird hiedurch aufgegeben, für die Gestellung der betreffenden Leute zum Departements-Ersatz-Geschäft Sorge tragen zu wollen.
Schönberg, 26. Juni 1872.

Der Civil-Vorsitzende der Kreis Ersatz-Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


- Lang, lang ist's her, daß der Kaiser von Oesterreich nicht in Berlin war, und solche Herren brauchen doch die Reisekosten nicht zu scheuen. Seit 1851, wo Franz Joseph seinem Oheim Friedrich Wilhelm IV. eine Anstandsvisite in aller Form machte, um sich nach dessen Befinden zu erkundigen wegen des Tages von Olmütz hat sich freilich in der neuen deutschen Kaiserstadt viel verändert. Aber der Weg zu den Herzen der Menschen ist auch dort derselbe geblieben, und wenn dieser bei der Kaiserzusammenkunft die Richtung giebt, dürfen wir uns jener Tage freuen.
- Der Name Wilhelmshöhe muß wirklich etwas von einer prophetischen Bedeutung an sich tragen. Am nächsten lag dieser Gedanke, als Napoleon gestürzt und gefangen auf jenem Schloß bei Cassel König Wilhelms Höhe unfreiwillig verherrlichen mußte. Gegenwärtig kehrt es wieder zu seiner alten Bestimmung zurück, einem Wilhelm als Residenz zu dienen, indem der Herzog von Mecklenburg mit seiner Familie dort einziehen wird.
- Die neueste Eroberung hat Deutschland zur See gemacht. Die westindische Republik Haiti mußte für ihre Hartnäckigkeit, mit welcher sie die berechtigte Entschädigungsforderung eines deutschen Kaufmanns überhörte, bestraft werden. Zwei Kriegsschiffe sind den Inselbewohnern einstweilen confiscirt worden.
- Hand in Hand mit dem Jesuitengesetz geht der Antrag des Abg. Völk (Bayern) auf Einführung der Civilehe. Er weist darauf hin, daß es einem Katholiken in Bayern nicht mehr möglich sei, eine Ehe einzugehen, wenn er nicht aus der kathol. Kirche austrete oder sich für die Unfehlbarkeit erkläre. Völk erzählt einen Fall, in dem der Bräutigam mit dem Pfarrer buchstäblich "gehandelt" habe, bis eine Formel vereinbart war, wobei sich Jeder das Seinige denken konnte. Das wirkt aber allerdings entsittlichend. In München, so versichert der Antragsteller, werde sich nach Beseitigung der noch bestehenden äußern Hindernisse sicher eine altkatholische Gemeinde von 15 - 20,000 Seelen bilden.
- Eine große Anzahl Deutscher erläßt einen Aufruf, den 2. September als Nationaltag zu feiern. "Jeder ächte deutsche Mann," heißt es in demselben, "trete an seinem Platze mit ein, denn es gilt ein großes, All-Deutschland umfassendes Nationalfest am 2. September zum Andenken an die glorreichen Erfolge des Krieges von 1870/71 und die Wiederaufrichtung des deutschen Reiches."
- Ueber die im September in Rostock stattfindende Landes-Gewerbe-Ausstellung erfahren wir

[ => Original lesen: 1872 Nr. 51 Seite 2]

Folgendes: Die beim Großh. Ministerium beantragte Bewilligung, eine Lotterie mit der Ausstellung zu verbinden, ist unter der Bedingung genehmigt, daß ein Mitglied E. E. Raths als Commissar bei derselben fungire, und der Verloosungsplan dem Ministerium zur Genehmigung vorgelegt werde. Von E. E. Rath ward Herr Senator Dr. Maßmann als Commissar ernannt und ist demnächst der unter Kenntnißnahme des Letzteren entworfene Verloosungsplan dem Ministerium eingereicht, worauf auch die Genehmigung desselben bereits erfolgt ist. Aus dem Plane theilen wir als das Hervorragendste Folgendes mit: Die Zahl der abzusetzenden Loose bleibt eine unbeschränkte und wird der Umfang der Lotterie nach dem Absatz der Loose bemessen, ebenso die Zahl und Größe der einzelnen Gewinne, jedoch ist bestimmt, daß die kleinsten Gewinne einen Werth von 5 Thlr. repräsentiren. Der Preis jedes Looses wird 1 Thlr. betragen, doch soll, wer 12 Loose auf einmal nimmt, das 13 Loos gratis erhalten. Die ausgeloosten Gewinne sind Geld Gewinne, für deren Werth der Gewinner von den als verkäuflich ausgestellten Sachen auszuwählen berechtigt und verpflichtet ist. Diese Auswahl ist innerhalb einer bestimmten Frist zu treffen; nach Ablauf derselben wird für Diejenigen, welche keine eigene Wahl getroffen haben, eine Commission die Gewinne auswählen. Näheres wird der demnächst zu veröffentlichende Lotterie-Plan enthalten. Die Loose werden voraussichtlich schon in nächster Zeit dem Vertriebe übergeben werden.
- Das Pariser Haus Rothschild will uns Deutschen zu unserm Gelde verhelfen: es hat die Drei Milliarden-Anleihe übernommen. Die größten Bankhäuser von Paris und London sollen mit in das Geschäft verwickelt werden.
- Ein Engländer macht folgenden ergebensten Vorschlag: Alle diejenigen verehrten Damen, welche es für eine unabweisbare Nothwendigkeit halten, auf ihrem Kopfe ein Fuder falscher Haare zu tragen, darüber einige Etagen Hut aufzubauen und dieses Gebäude durch eine Portion Blumen und Grünes zu krönen, werden höflichst gebeten, bei ihren Theaterbesuchen einen Operngucker in die Coiffüre mit einflechten zu lassen, damit den hinter ihnen sitzenden Herren die Möglichkeit gegeben werde, durch diesen wenigstens etwas von der Darstellung zu sehen.
- Denjenigen Lesern, die sich für die Notiz, betr. die Vertreibung der Ratten durch Ziegen, interessirt haben, zur weitern Belehrung: Wahrscheinlich können die Ratten und Mäuse den Geruch des Ziegendüngers nicht vertragen, ebenso wenig wie der Maulwurf. Es ist erwiesen, daß der Maulwurf von solchem Lande, welches mit Ziegendünger bestreut ist, verschwindet.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Schwanbeck belegene Käthnerstelle c. p. des Zieglermeisters Johann Homberg daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Montag den 9. September c., Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig ausgeführt gefunden haben.
Schönberg den 22. Juni 1872.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Am Mittwoch den 3. Juli d. J. von Morgens 9 Uhr an, und event. am folgenden Tage, sollen im Hause des Kaufmanns Voigt hieselbst öffentlich meistbietend gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden:

Manufacturwaaren, als: woll. Buckskins und Tuche, halbwoll. Hosenzeuge, lein. Hosendrell, fertige Hosen und Westen, woll. Unterjacken, Cattun, Stouts, schw. Orlean, Paramatta, Shirting, weiße Halbleinen, Bettdrell, Handtuchdrell, baumwoll. Bettzeug, Umschlagtücher, Möbelcattun, Wachstuch;
Eisen- und Kurzwaaren, als: rohe und emaill. Grapen, emaill. Kochtöpfe und Tiegel, Theekessel, Stemmeisen und Betel, Hobeleisen, Kneifzangen, Feilen, Holzsägen, Zugmesser, Heckselmesser, Vorlegeblätter, eis. Schaufeln, Schafscheeren, Ofenthüren, Ketten, Kofferbeschläge, Messer und Gabeln, Schlösser, Scheeren, Drahtstifte, Maschinennägel, Eisendraht;
2 Ladentische mit Schiebladen, Schreibpulte mit Aufsätzen, Laden-Repositorien und Regale für Manufactur-, Porcellan- und Eisenwaaren, ungeaichte Decimalwaage nebst Gewichten, kleinere Waagen;
Mobilien, als: 1 Sopha, 1 Schreibsecretair, 1 Spiegel, 1 Commode, Rohrstühle, Tische, 1 Dielenuhr, 2 kleinere do., 1 Clavier.
Die Laden-Utensilien kommen am 3. Juli, Mittags 12 Uhr, zum Aufgebot.
Dassow, den 24. Juni 1872.
Woltmann, Gerichtsactuar.


Nachdem die mir für den diesjährigen Johannis-Termin noch freigestellten ritterschaftlichen 4prozentigen Pfandbriefe schon belegt sind, bitte ich diejenigen, welche zum nächsten Antoni-Termine solche Pfandbriefe wünschen, dieselben rechtzeitig noch zu Johanni d. J. bei mir zu bestellen. Auch diese zu Antoni 1873 bestellten Pfandbriefe kann ich zu 94 Prozent abgeben.
Schönberg, den 13. Juni 1872.
Kindler, Adv.


Champignons werden gekauft von Nesselträger & Co.
Fabrik haltbarer Speisen.
Lübeck, Beckergrube N 133.


Die Rechnungslegung der allgemeinen Gesellen-Krankenkasse findet am Sonntag den 7. Juli, Nachmittags 3 1/2 Uhr, im Locale der Gastwirthin Krüger statt. Sämmtliche Mitglieder werden hierdurch aufgefordert, persönlich zu erscheinen, oder aber ihre Beiträge bis zum genannten Tag pünktlich einzuliefern unter Androhung executivischer Eintreibung.
Der Vorstand.


Eisenbahn
Bekanntmachung.

Am Sonntag den 30. Juni d. J., Extrafahrt nach Schwerin zu ermäßigten Fahrpreisen.

Von Lübeck, resp. Hamburg mittels Extrazuges.
Abfahrt von Hamburg 5 Uhr 30 Min. Morg.
" " Lübeck 7 " 15 " "
" " Schönberg 7 " 46 " "
" " Grevesmühlen 8 " 13 " "
" " Bobitz 8 " 34 " "
" " Kleinen 9 " 7 " "
Ankunft in Schwerin 9 " 30 " "

Von Rostock, Güstrow, Wismar und den Zwischenstationen und Haltestellen mittelst des ersten fahrplanmäßigen Zuges (Abgang von Rostock 6 Uhr 35 Min. Morg.).
Zur Rückfahrt von Schwerin an demselben Tage werden folgende Extrazüge abgefertigt:

nach Lübeck
Abfahrt von Schwerin 9 Uhr 55 Min. Abends.
Ankunft in Kleinen 10 " 18 " "
" " Bobitz 10 " 36 " "
" " Grevesmühl " 56 " "
" " Schönberg 11 " 21 " "
" " Lübeck 11 " 50 " "
[ => Original lesen: 1872 Nr. 51 Seite 3]
nach Rostock, Güstrow und Wismar
Abfahrt von Schwerin 9 Uhr 55 Min. Abends.
Ankunft in Kleinen 10 18
" " Wismar 11 " 3 " "
" " Ventschow 10 " 39 " "
" " Blankenberg 10 " 54 " "
" " Warnow 11 " 15 " "
" " Bützow 11 " 31 " "
" " Güstrow 11 " 57 " "
" " Schwaan 12 " - " Nachts.
" " Rostock 12 " 28 " "

Am Sonntag den 30. d. Mts. werden auf den vorgenannten Stationen und Haltestellen zu dem ersten fahrplanmäßigen Zuge in der Richtung von Lübeck jedoch nur zu dem Extrazuge, Billets für die Fahrt nach Schwerin und zurück in II. und III. Wagenclasse zum einfachen Fahrpreise, jedoch ohne Freigewicht für Gepäck ausgegeben.
Die Rückfahrt kann außer mit den vorgedachten Extrazügen am 30. d. M. auch mit jedem beliebigen fahrplanmäßigen Zuge am 1. Juli cr. stattfinden.
Schwerin, den 22. Juni 1872.
Großherzogl. Eisenbahn-Direction.


Zur Aufklärung des Vorfalls vor dem Spehrschen Gasthause am Thierschautage fühlen wir uns, als durchaus unparteiisch, und um der Wahrheit die Ehre zu geben, zu der öffentlichen Aussage gedrungen: daß die Sache doch nicht so harmlos war, wie sie von den Herren K. W. B. und später von Herrn Breuel sen. auf Hof Selmsdorf geschildert wurde. Wir haben den Scandal, und das war er im vollsten Sinne des Wortes, von Anfang bis zu Ende mit angesehen. Unmittelbar vor dem Spehrschen Gasthause, aber auf dem Marktplatze, hatte sich eine Menge Publikum, darunter viele Kinder, eingefunden, weil augenblicklich die Verloosung der Industrie-Gegenstände vor sich gehen sollte. Herr K. kaufte von einem hart am Spehr'schen Tritte stehenden Händler einen Korb mit Kirschen, gab 12-16 Knaben eine Hand voll in die Mütze, was soweit ganz harmlos ist, nahm aber alsdann den Rest der Kirschen und überschüttete damit die Zuschauer, was doch gewiß nicht harmlos ist. Hierauf nahm Herr K. sein Portemonnaie zur Hand, verschaffte sich einen großen Vorrath von Dreilingen, und fing an, dieselben einen nach dem andern unter die Zuschauer zu werfen. Die Kinder drängten sich heran, griffen darnach und es wurde schließlich, zum Gaudium der großmüthigen Spender, eine allgemeine Balgerei und Keilerei unter denselben. Das Beispiel des Herrn K. fand Nachahmung, denn es begannen sofort die Herren B. W. und H. Dreilinge unter das Publikum zu werfen.
Ein Schönberger Bürger, der, durch den Lärm aufmerksam gemacht, oben aus dem Fenster sah und mit Unwillen bemerkt, wie auch sein Sohn sich mit herumbalgt, ruft diesem empört zu: Willi, schämst Du Dich nicht? Vom Herrn B. wird dieser Warnungsruf wiederholt nachgeäfft.
Unserm verehrten Herrn Director Armknecht sprechen wir für die Zurechtweisung noch öffentlich unsern Dank aus und bezeugen ihm hiemit, daß er uns aus der Seele gesprochen hat.
Mehrere Schönberger Bürger, deren Namen in der Expedition d. Bl. zu erfragen.


Dem Herrn "A." halten wir uns verpflichtet, unsern innigsten Dank dafür auszusprechen, daß er die unsern Kindern und der Schuljugend am Nachmittag des Thierschautages widerfahrene unwürdige Behandlung so nachdrücklich gerügt hat.
Schönberg, den 26. Juni 1872.
Viele Bürger der Stadt Schönberg.


Harmlos?
Das sogenannte Geld in die Grabbel werfen ist eine alte bei Volksfesten übliche Sitte zum Amüsement des Publikums und zur Belohnung der nennenswerthe Geldgeschenke erwischenden Jugend.
Wenn aber die mit Ostentation unter das Publikum geschleuderten Gaben aus Kupferdreiern oder gar mit Täuschung der sich balgenden, werthvolle Münzen erwartenden Knaben aus werthlosen Hosenknöpfen besteht, wenn warnende Eltern verhöhnt werden, das entrüstete Publikum laut seinen Unwillen bezeugt und nur die großmüthigen Geber sich amüsiren, darf man dann das Gebahren der Letzteren harmlos nennen.
S. & H. & M.


Den geehrten Eltern, die mir ihre Kinder zum Tanzunterricht anvertrauen wollen, diene zur Nachricht, daß ich in Schönberg eingetroffen bin, und Anfang nächste Woche den Cursus eröffnen werde.
Rautenberg, Tanzlehrer.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher-Gesellen-Brüderschaft am Montag den 8. Juli stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen oder im Behinderungsfalle ihr Krankengeld pünktlich einzuliefern, widrigenfalls die Restanten gerichtlich dazu angehalten werden müssen.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher-Gesellen-Brüderschaft.


Colonial-Zucker zum Einkochen von Früchten empfiehlt Aug. Spehr.


Samariter-Likör ist wieder vorräthig bei Moritz Stein.
Ratzeburg.


Gesucht zu sofort ein Knecht, der mit 2 Pferden umzugehen und Ackerwirthschaft versteht von Gastwirth Andr. Wulff in Dassow.


Diejenigen Amtsmeister, welche es bisher versäumt haben, ihre Lehrlinge vorschriftsmäßig einschreiben zu lassen, fordern wir hiermit auf, ihrer desfallsigen Verpflichtung spätestens in der am Montag den 1. Juli d. J. stattfindenden Quartale nachzukommen.
Schönberg, den 20. Juni 1872.
Die Aelterleute der Schuhmacherzunft.


Frische Eßkartoffeln, sowie etwas später reife Johannisbeeren empfiehlt Schönberg, Juni 1872.
H. Wieschendorf.


Sämmtliche Mitglieder der Krankenkasse werden hiedurch aufgefordert, am 7. Juli zum vierten Ladentage in der Herberge zu erscheinen.
Der Vorstand der Maurerkrankenkasse.


Herren- und Knaben-Strohhüte empfiehlt H. Scharnweber.
Ratzeburg.


Filz- und Seidenhüte neuester Facon empfiehlt H. Scharnweber.
Ratzeburg.
Reparaturen schnell und billig.


F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.


Am 8. und 9. Juli, beide Tage Nachmittags, wird bei mir ein Scheibenschießen nach Gewinnen stattfinden, wozu ich meine geehrten Gönner und Freunde hiedurch einlade.
Büchsen, Pulver und Blei wird von mir gehalten. - Ein Satz von 3 Schüssen kostet 16 ßl. - Auf ein Satz von 3 Schüssen kann nur 1 Gewinn fallen.
Gastwirth Kaven in Pogetz.


Ich empfehle bestens meinen Mittagstisch für Herren und Damen - Couvert 9 Schilling (Mecklenburg) - sowie für Damen aus der Umgegend Frühstück Kaffee und sonstige Erfrischungen zu billigen Preisen.
Lübeck, den 24. Mai 1872.
Emma Harder, geb. Jenssen.
Alfstraße Nr. 41.

[ => Original lesen: 1872 Nr. 51 Seite 4]

Mein Lager von Colonial-Waaren & Cigarren, Eisen-, Kurz- und Gußwaaren, Haushaltungsgegenständen, Maaße & Gewichte, Waagen, Sparheerden, Oefen un Gartenmöbeln ist jetzt wieder vollständig sortirt und empfehle dasselbe unter Zusicherung aufmerksamer und billiger Bedienung ergebenst.
Ratzeburg, Juni 1872.
Moritz Stein.


Neueste beachtenswerte Erfindung.
Nordhäuser Korn-Extract.
Quintessenz reiner Kornmaische.
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In unserer Jetztzeit, wo jeder denkende Mensch mit regem Interesse die Erfahrungen der Chemie und das Streben der neueren Heilkunde auf dem Gebiete der Diätetik (Gesundheitslehre) verfolgt, kann es kein Erstaunen hervorrufen, welche große Beachtung und Vorliebe das Publikum für die verschiedenen Nahrungs- und Heilmittel in concentrischer Form an den Tag gelegt hat. - Ermuthigt hierdurch, habe ich obiges "Korn-Extract", welches in seiner Urform schon seit Jahrhunderten von Kranken als Heilmittel aus hiesigen Brennereien (als sogenannter Vorgang) bezogen wurde, in eigenst hierzu construirten Apparaten aus reiner Kornmaische, d. h. in Gährung übergegangenes Korn, präparirt und in den öffentlichen Verkehr gebracht. - Ich biete allen Leidenden damit ein diätetisches Präparat - eine Naturheilkraft, welche von den größten Autoritäten als solche anerkannt und empfohlen, selbst da mit sicherem Erfolg angewendet wird, wo bis jetzt vergebens Hülfe und Linderung gesucht wurde. Insbesondere hat sich der Nordhäuser Korn-Extract gut bewährt:

1) bei schwächlichen Kindern, Reconvalescenten und Gelähmten, indem es denselben durch Waschungen Kraft und neue Belebung zuführt,
2) bei Haarleidenden, da es durch Waschen der Kopfhaut einen gesunden Haarwuchs herstellt und
3) bei Magenleidenden,
4) Frauen bewahrt es vor dem schrecklichen Uebel der schlimmen Brust;
5) es vertreibt den üblen Mundgeruch und
6) beseitigt rheumatische Schmerzen.
Ich versende den "Nordhäuser Korn-Extract" zum Preise von 20 Sgr. pr. Flasche gegen vorherige Einsendung des Betrages oder gegen Postnachnahme.
Solide Firmen, welche den Wiederverkauf dieses Heilmittels übernehmen wollen, mögen sich unter Aufgabe ihrer Referenzen direct an den unterzeichneten Erfinder und Fabrikanten wenden.
Anton Wiese, Nordhausen a. Harz.


Abonnements-Einladung, (Aufl. 10,000) auf die Straßburger Gartenlaube, Elsässische Blätter für Stadt und Land.
Erscheint jeden Sonntag 12 Seiten stark in reicher eleganter Ausstattung mit prachtvollen Illustrationen. Die neuesten Original-Novellen unserer besten Autoren, sonstige gediegene wissenschaftliche und belletristische Arbeiten, sowie eine reichhaltige Auswahl mannigfaltiger interessanter Mittheilungen und namentlich die fortwährend nach der Natur aufgenommenen Zeichnungen der schönsten hervorragendsten Ansichten aus dem Elsaß machen die Elsässischen Blätter zu einem Hausschatze für jede Familie.
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Straßburg im Juni 1872.
Die Administration.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren:
14.Juni. Dem Kaufmann Kniep, p. t. hieselbst eine Tochter.
16. Juni. Dem Arbeitsm. Thors zu Retelsdorf eine Tochter.
18. Juni. Dem Telegraphist Preuß zu Bahnhof Schönberg eine Tochter.
Dem Pächter Utermöhl zu Rupensdorf eine Tochter.
19. Juni. Dem Arbeitsmann Eggert zu Torriesdorf eine Tochter.
21. Juni. Dem Eisenbahnwärter Kobabe zu Rottensdorf ein Sohn.
Ein unehelicher Sohn in Rupensdorf.
22. Juni. Dem Eisenbahnwärter Puls vor Schönberg ein Sohn.
26. Juni. Dem Uhrmacher Dancke hieselbst ein Sohn.

Gestorben:
14. Juni. Anna Maria Grevsmühl vor Schönberg, Hausw.-Wwe. zu Kleinfeld, geb. Meyer von Malzow, 74 J. 7 M. alt.
18. Juni. Joachim Peter Heinrich Maaß, Büdners-Sohn, zu Rupensdorf, 3 Monat alt.
22. Juni. Johann Joachim David hieselbst, verwittw. Arbeitsmann von Menzendorf, 87 J. 1 M. alt.
23. Juni. Ernst August Carl Joachim Ludwig Tretow, Ziegeleipächters-Sohn vor Schönberg, 1 J. 7 M. alt.
24. Juni. Maria Catharina Sophia Dierk, Arbeitsm.-Tochter zu Wahlsdorf, 1 J. 17 T. alt.

Copulirt:
21. Juni. Hans Heinrich Bruhn zu Retelsdorf, künftiger Arbeitsm. zu Lauen, und Anna Maria Elisabet Arndt zu Sabow.
Joachim Heinrich Staaß hieselbst, künftiger Arbeitsm. zu Pogetz, und Elisabet Lenschow aus Menzendorf hieselbst.

Sonntag, den 30. Juni.
Früh-Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
Juni
1872
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
25.
26.
27.
36.66
36.30
36.38
10.4
12.4
9.7
20.6
16.3
13.7
OSO
WSW
WSW
2
2
3
heiter.
bewölkt.
zieml. heit.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen12 1/2 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/4 - 11 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen11 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.11 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Hühner18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Tauben5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Schinken8 1/2 - 9 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6-7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Blumenkohl6 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Kirschen 500 Gr.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Holst. Käse 500 Gr.2 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Gurken d. St.3 - 4 Schilling (Mecklenburg).


Hiezu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 51 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 51 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 28. Juni 1872.


Mit in das Grab.
Novelle von Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)


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