[ => Original lesen: 1872 Nr. 32 Seite 1] Die durch das Bundesgesetz über das Paßwesen vom 12. October 1867 im § 6 vorgeschriebene Ertheilung von Auslandspässen für Angehörige des Fürstenthums Ratzeburg, ist durch ein hohes Regiminal-Rescript vom 6. April d. J. der Großherzoglichen Landvogtei übertragen und wird dies unter Bezugnahme auf den § 1 Absatz 2 des bezeichneten Bundesgesetzes hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht.
Zugleich wird darauf hingewiesen, daß
1) Minorenne und unter Curatel stehende Personen die Erlaubniß der Eltern oder Vormünder, resp. ihrer Curatoren zur Reise nachweisen müssen,
2) daß an unter Polizei-Aufsicht stehende, oder in Criminal-Untersuchung befindliche Personen eben so wenig Pässe verabfolgt werden dürfen, als
3) an active Militairs, Reservisten, Landwehrmänner, Ersatz-Reservisten erster Classe und zur Disposition Beurlaubte, wohl aber an Ersatz-Reservisten zweiter Classe,
4) Wehrpflichtigen vom 17. bis zum 25. Lebensjahre darf zwar ein Paß ertheilt werden, doch sind die Empfänger auf die Pflicht ihrer rechtzeitigen Gestellung aufmerksam zu machen, und ist, daß dies geschehen, jedesmal zu den Acten zu notiren.
Regierungspässe werden fortan nur noch ausnahmsweise auf besonderen Antrag von Großherzoglicher Landes-Regierung ertheilt werden.
Schönberg, den 12. April 1872.
Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. H. Wohlfahrt. C. v. Oertzen.
Es wird bekannt gemacht, daß die Ehefrau des Arbeitsmannes Burmeister in Schönb.-Sülsdorf an den Pocken erkrankt ist, und, zur Vermeidung einer Ansteckung, vor dem Verkehr mit den betreffenden Hausbewohnern gewarnt wird.
Schönberg, den 17. April 1872.
Großherzogl. Mecklenburg. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
Mit der heutigen Nummer wird Nr. 11 und 12 des Reichsgesetzblattes versandt.
In der Concurssache des Kaufmanns August Groth zu Schönberg ist, nachdem die erforderlichen Sicherheitsmaßregeln getroffen und der Tabacksfabrikant Stüve allhier zum interimistischen Güterpfleger bestellt worden, ein Liquidations-Termin auf Dienstag den 28. Mai d. J., Vormittags 11 Uhr, vor dem Großherzoglichen Justizamte hieselbst angesetzt, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den Cridar und dessen Vermögen, in specie an das zur Concursmasse gehörige Waarenlager zu haben vermeinen, Zwecks Anmeldung ihrer Ansprüche und Vorlegung ihrer schriftlichen Beweismittel unter dem hiedurch ein für alle Mal angedroheten Nachtheile der Abweisung von der vorhandenen Masse und des Ausschlusses mit ihren Beweismitteln hiermit peremtorisch geladen werden.
Zugleich ist auch ein Termin auf Sonnabend den 22. Juni d. J., Morgens 11 Uhr, vor dem Großherzoglichen Justizamte hieselbst anberaumt zum Versuche gütlicher Aufgreifung des Debitwesens und event. zur Prioritätsausführung, zu welchem die August Groth'schen Gläubiger unter dem ein für alle Mal angekündigten Nachtheile der Einwilligung in die Gerichtswegen zu machenden Vergleichsvorschläge - wobei etwanige Ablehnungen oder Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch gerichteten Specialvollmacht, bloße schriftliche Erklärungen aber überall nicht berücksichtigt werden können - und der Ausschließung mit der Prioritätsdeduction hiedurch geladen werden.
Den etwanigen August Groth'schen Schuldnern wird hierdurch bei Strafe doppelter Zahlung aufgegeben, fortan nicht an den Cridar, sondern an den interimischen Curator bonorum, Tabacksfabrikanten Stüve hieselbst, oder an das unterzeichnete Justizamt Zahlung zu leisten.
Schönberg, den 6. März 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Antragsmäßig soll über die zu Lüdersdorf belegene Vollstelle c. p. der Ehefrau des Hauswirths Köhncke zu Lüdersdorf, Catharina Elisabeth geb. Wittfoth, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 28. Mai d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, die ihre Forderungen
[ => Original lesen: 1872 Nr. 32 Seite 2]auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 6. März 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Oeffentlicher Verkauf des Schützenhofes c. p. in Ratzeburg.
Nachdem über das Vermögen des wailand Senator Kaufmann Moritz Stein in Ratzeburg der förmliche Concurs erkannt worden ist, sollen die zur Nachlaß-Masse gehörenden Grundstücke, nämlich:
1. der in der Langenbrücker Vorstadt in Ratzeburg belegene Schützenhof ( - Gastwirthschaft ) nebst Garten Vol. VIII. fol. 15. des Schuld- und Pfandprotocolls,
2. die zu demselben gehörende circa 12 Morgen 24 []Ruthen große Ackerkoppel,
3. das eben daselbst belegene Wohnhaus nebst Garten-Parcele, Schuld- und Pfandprotocoll Vol. VIII. fol. 16,
anstatt in den drei üblichen Aufgeboten in einem einzigen Termin am 30. April d J., Vormittags 11 Uhr, öffentlich meistbietend verkauft werden.
Kaufliebhaber werden geladen, sich zur gedachten Tagfahrt im Geschäftslocal des unterzeichneten Gerichts einzufinden.
Die öffentliche Versteigerung des zum Schützenhofe gehörenden Weinlagers und Inventars, sowie des übrigen Mobiliar-Nachlasses findet Tags darauf, mithin am 1. Mai cr., Vormittags 9 Uhr, statt.
Verkaufsbedingungen sind 14 Tage vor dem Termin bei dem Gericht und bei dem zum Güterpfleger bestellten Herrn Rechtsanwalt Barlach in Ratzeburg einzusehen.
Ratzeburg, den 17. März 1872.
Königlich Herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
Bodmer.
Vermischte Anzeigen.
Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt nimmt - auch nach dem Antoni-Termine - jederzeit Einlagen an und verzinst dieselben alljährlich mit ein und dreiviertel Schilling auf jeden eingelegten Thaler.
Die Vorschuß-Anstalt verzinst die ihr anvertrauten Capitalien mit 4 % alljährlich, auch gewährt dieselbe jederzeit Darlehen gegen Wechsel und Bürgschaft zweier solider im hiesigen Fürstenthume wohnhafter Männer oder gegen Hinterlegung von sicheren Werthpapieren.
Schönberg, den 6. April 1872.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz. Wigger.
Secretair: R. Rackow. Adv.
Gelder zu guter hypothekarischer Sicherheit gegen 4 % Zinsen werden gesucht zu Ostern noch 1300 , zu Johannis ca. 35,000 in beliebigen kleineren und größeren Posten. Nähere Auskunft ertheilt Carl Bade.
Da von den vier prozentigen Pfandbriefen in Pr. Courant des mecklenburgischen ritterschaftlichen Credit-Vereins keine bedeutenden Posten ausgegeben werden, so erbitte ich baldige Anmeldung zu dieser sichersten Belegung von Capitalien in beliebigen Summen von 25 bis 1000 , um rechtzeitige Bestellung darauf machen zu können.
Schönberg, den 3. April 1872.
Kindler, Advocat.
Zur Bestreitung der Verwaltungskosten von unter noch später hinzugekommenen Schäden pro 1871, Unterhaltung der Spritzen und Anlegung eines Hülfsfonds ist für das laufende Jahr ein Beitrag von 8 Schillingen für je 100 Thlr. der Versicherungssumme erforderlich. Der bestimmte Zahlungstag wird den betreffenden Ortschaften noch vorher besonders mitgetheilt werden.
Die Direction der Feuerversicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
F. Fick. Carl Bade.
Stärksten Seifenstein empfiehlt J. F. Eckmann.
Taschen- und Wand-Uhren sowie Uhrketten in großer Auswahl empfiehlt Heinr. Kock, Uhrmacher.
Schönberg.
F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.
Der Saatkartoffel-Verkauf zu Lindenberg bei Berlin ist wieder eröffnet.
Es werden abgegeben 24 theils altbewährte, theils neue hervorragende Kartoffelsorten, und zwar:
feine und ertragreiche Speise-Kartoffeln
stärkemehlreiche Brenn-Kartoffeln
außergewöhnlich ertragreiche Futter-Kartoffeln
und vorzügliche Früh-Kartoffeln.
für leichte und schwere Boden.
Mehrere dieser Kartoffelsorten sind durch ganz besondere Widerstandsfähigkeit gegen die Kartoffelkrankheit ausgezeichnet. - Näheres durch Verzeichnisse, welche auf Wunsch frankirt zugehen.
Lindenberg bei Berlin.
v. Gröling, Gutsbesitzer.
W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.
Feine Eß- und Pflanzkartoffeln hat noch zu verkaufen C. Barthold.
Schönberg den 15. April 1872.
Gesucht werden zu Johannis d. J. 1500 Pr. Cour. gegen beste hypothekarische Sicherheit zu 3 1/2 % Zinsen. Reflectanten wollen sich bei der Exped. d. Bl. melden.
Ich wohne jetzt nicht mehr beim Drechslermeister Schleuß, sondern beim Schuhmachermeister Kleinod in der Siemzerstraße.
E. Söhlbrandt, Hebeamme.
Da ich mein Geschäft als Schuhmacher jetzt selbständig betreibe, so bitte ich die geehrten Bewohner von Schönberg und Umgegend, mich mit Aufträgen zu beehren unter der Zusicherung, alle in mein Geschäft einschlagenden Arbeiten gut und dauerhaft zu liefern.
Heinrich Clasen, Schuhmacher.
Meine Wohnung ist beim Schuhmachermeister Kleinod, Siemzerstraße.
Womit ist derjenige zu belohnen, der durch viele Versprechungen einem Andern seine Leute aus Arbeit zu schwatzen versucht?
H. T.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 32 Seite 3]Die Königl. Preuß. patentirte Kali-Fabrik von Dr. A. Frank in Staßfurt.
empfiehlt zur nächsten Bestellung besonders für Hackfrüchte und Futterkräuter, sowie zur Kopfdüngung und zur Wiesendüngung, namentlich für Bruch- und Moorboden und für saure und vermooste Wiesen und Weiden ihre Kalidüngmittel und Magnesiapräparate unter Garantie des Gehaltes und unter Controle der Landwirthschaftl. Versuchsstationen.
Kalidüngung beseitigt bei Wiesen und Weiden die Moose sicher und liefert mehr und bessern Heuertrag. Da nur 1 - 2 Ctr. für einen Morgen Wiese erforderlich sind, so ist diese Düngung ebenso billig als lohnend. Frühzeitige Anwendung erforderlich.
Ferner liefern wir Viehsalze und Lecksteine billigst.
Prospecte, Preiscourante und Frachtangaben gratis und franco.
Königin Louise von Preußen eine Mecklenburgerin.
Wo gewinnt man vieles Geld?
Bei Gebrüder Lilienfeld!
Unter obiger bekannten Devise empfehlen wir zur letzten und Haupt-Classe Hamb. Stadt-Lotterie, deren Ziehung am 1. Mai beginnt und worin der Haupttreffer event. 250,000 Mark ist und außerdem 14,200 Gewinne, außer anderen folgende Nummern zum geneigten Glücksversuch:
1/1 966. 988. 14699. 24899. 24900.
1/2 63. 66. 72. 80. 94. 14655. 14666. 16344. 22133. 24866.
1/4 933. 1044. 1333. 6455. 15933. 16388. 17555. 17566. 22177. 22199. 32255. 32300. 33222. 33233. 33255. 33266. 33299. 33300. 37322. 37333.
1/8 922.1077. 1099. 7955. 7966. 16000. 17522. 20655. 20666. 25033. 25055. 25088. 25099. 26666. 28200. 37399. 37400.
Vorigen Mittwoch wurde uns wiederum der zweite Hauptgewinn zu Theil.
1/1 40 , 1/2 20 , 1/4 10 , 1/8 5 .
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[ => Original lesen: 1872 Nr. 32 Seite 4]
|
Rechnungs-Abschluß der Hagelversicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg pro 1871. |
I. Einnahme. |
1. |
Kassenbestand aus dem Jahre 1870 |
47 |
|
28 |
|
2. |
Betrag von 2 pro 100 von 440,125 Versicherungssumme |
183 |
" |
18 1/2 |
" |
------------------------------------------------------ |
|
Einnahme-Summe |
230 |
|
46 1/2 |
|
II. Ausgabe. |
1. |
Diäten an 6 Aelterleute für das Beziehen des Landvogtei-Termines vom 22. Februar 1871 |
12 |
|
- |
|
2. |
Desgleichen an 5 Aelterleute für die Generalversammlung vom 11. November 1871 |
10 |
" |
- |
" |
3. |
Insertionskosten |
10 |
" |
40 |
" |
4. |
Rechnung an den Buchbinder |
1 |
" |
14 |
" |
5. |
Jahrgehalt des Directors |
11 |
" |
32 |
" |
6. |
Desgleichen des Secretairs |
50 |
" |
- |
" |
7. |
Diverses Porto |
- |
" |
26 1/2 |
" |
------------------------------------------------------ |
|
Ausgabe-Summe |
96 |
|
16 1/2 |
|
Abschluß. |
|
Einnahme war |
230 |
|
46 1/2 |
|
|
Ausgabe ist |
96 |
" |
16 1/2 |
" |
------------------------------------------------------ |
|
Kassenbestand welcher in der Vereinslade deponirt ist. |
134 |
|
30 |
|
Stand der Gesellschaft.
Die Zahl der Mitglieder hat sich im Jahre 1871 um 35 vermehrt und die Versicherungssumme sich um 72,650 erhöht.
Es sind gegenwärtig 217 Interessenten mit 440,125 Thlr. bei uns versichert.
Von Hagelschlag ist die Gesellschaft im Jahre 1871 nicht betroffen.
Schönberg, den 12. April 1872.
Direction der Hagelversicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger. Wilh. Heincke.
Vom 20. December v. J. bis heute sind nachstehende Verluste bei uns angemeldet:
1) |
Vom |
Schulzen Lenschow in Gr. Bünsdorf eine Kuh |
35 |
Thaler |
2) |
" |
Hauswirth Mette in Campow eine Kuh |
30 |
" |
3) |
" |
Hauswirth Stein in Falkenhagen eine Kuh |
35 |
" |
4) |
" |
Hauswirth Ollrogge in Resdorf ein Pferd |
75 |
" |
5) |
" |
Hauswirth Kröger in Lockwisch eine Kuh |
30 |
" |
6) |
" |
Hauswirth Voß in Wahlsdorf eine Kuh |
35 |
" |
7) |
" |
Lehrer Studt in Sülsdorf eine Kuh |
35 |
" |
8) |
" |
Hauswirth Törber in Vitense eine Kuh |
35 |
" |
9) |
" |
Schulzen Hauschild in Ziethen ein Pferd |
75 |
" |
und werden unsere Mitglieder ersucht zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 24 ßl. pro 100 Versicherungssumme am Montag den 22. d. M. April, Morgens 10 Uhr, im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Direction der Vieh-Versicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
Preußische Hagel-Versicherungs-Actien-Gesellschaft.
Dieselbe versichert Bodenerzeugnisse gegen Hagelschaden. Die Prämien sind fest und billig, Nachschüsse werden also niemals erhoben. Die Schäden werden wie in früheren Jahren coulant und baar bezahlt. Versicherungen auf mehrere Jahre genießen einen angemessenen Prämienrabatt, welche sofort von der Jahresprämie in Abzug gebracht wird.
Die Unterzeichneten sind zu jeder Auskunft und zur persönlichen Aufnahme von Versicherungen stets bereit und empfehlen dem landwirthschaftlichen Publikum obige Gesellschaft ganz ergebenst.
J. Ludwig D. Petersen in Schönberg.
Kanzlist J. Schultz in Ratzeburg.
50 [] Ruthen Kartoffelland, auf dem Osterfelde gelegen, habe ich in Parcelen zu verpachten.
W. Gartz.
Da ich von jetzt an mein Geschäft selbständig betreibe, so bitte ich die geehrten Bewohner von Schönberg und Umgegend, mich mit Aufträgen zu beehren unter Zusicherung, alle in meinem Geschäfte vorkommenden Arbeiten gut zu liefern.
H. Clasen, Herren-Kleidermacher, wohnhaft beim Töpfermeister Hauschild, Siemzerstraße.
Saatlein, sowohl russisches als hiesiges, empfiehlt billigst Aug. Spehr.
Zu vermiethen: zu Michaelis eine Wohnung am sog. kalten Damm, bestehend aus vier durcheinandergehenden heizbaren Zimmern, Kammer, Küche, und Speisekammer, Keller, Gelaß zu Feuerung und sonstigen Bequemlichkeiten. Näheres in der Exped. d. Bl.
Hiezu eine Beilage.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 32 Seite 5]Beilage
zu Nr. 32 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 19. April 1872.
Das neueste Magazin von Mobilien, Spiegeln & Polsterwaaren (hiesiges Fabrikat) Braunstraße 146, Lübeck, hält sich einem geehrten Publikum Lübecks und der Umgegend bestens empfohlen.
Reelle und feste Preise.
L. W. Egers'sche Fenchelhonigextract.
Mit dem Wunsche, daß meine wenigen Worte mit dazu beitragen möchten, dem ausgezeichneten Präparate des Herrn L. W. Egers in Breslau immer mehr Verbreitung zu verschaffen, bezeuge ich, daß ich schon nach Gebrauch einer Flasche selbigen Präparats eines unangenehmen Lungenkatarrhs, verbunden mit einem keuchenden Husten, überhoben war. Es sollte in jeder Familie ein stetiger Vorrath dieses so vortrefflichen und einfachen Mittels sein, alsdann würde bei frühzeitigem Gebrauch manchers Uebel verbannt sein.
Barby, im Januar 1871.
Otto Bismark.
Allein-Verkauf des sowohl bei Hals- und Brust-, wie bei Hömorrhoidal- und Unterleibs-Leiden, besonders gegen Verstopfung stets wirksamen L. W. Egers'schen Fenchelhonigextract nur beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.
Der landwirtschaftliche Verein für das Fürstenthum Ratzeburg hat in seiner Versammlung am 11. c. beschlossen, die diesjährige Thierschau und Gewerbe-Ausstellung am Dienstag den 11. Juni d. J., in Schönberg zu veranstalten und wird dies hiermit vorläufig zur öffentlichen Kenntnis gebracht.
Namens des Vorstandes. C. Giehrke, Advocat, d. Z. Secretair.
Echt russ. Saatlein empfiehlt J. F. Eckmann.
Zur Saison halte ich mein Tuch- & Manufacturwaaren-Lager sowie mein Lager von Shawls, Tüchern, Regenmäntel, Jaquetts & Jacken für Damen und Kinder bestens empfohlen.
Das Lager ist durch viele Neuheiten reich und complet sortirt; eine Partie Jaquetts und Kleiderstoffe in schönen Mustern verkaufe ich zu sehr billigen Preisen.
Schlagsdorf, im April 1872.
H. Siebenmarck.
Von Rauch- und Schnupftabacken der Kaiserl. Tabacks-Manufactur Strassburg ist mir der Alleinverkauf für hiesige Stadt und Umgegend übertragen und empfehle zu nachstehenden Preisen:
a. Rauchtabacke in Packeten von 100 Gramm oder 1/5 |
Nr. I. |
II. |
III. |
IV. |
V. |
VI. |
VII. |
à 6 1/2 |
6 |
5 |
3 1/2 |
2 1/2 |
2 |
1 3/4 |
b. bei Schnupftabacke: |
Nr. I. |
II. |
III. |
IV. |
à 6 |
5 |
4 |
3 |
A. Wigger.
Neben allen Sorten Drains, Dachpfannen sind jetzt auch sehr gute Mauersteine vorräthig bei C. Egert.
Das Londoner Wasch-Cristal von Littlewood & Co., London, hat sich zur Wäsche stets als so vorzüglich bewährt.
Dasselbe empfiehlt nebst Gebrauchsanweisung à Packet 2 ßl., in Dutzend billiger Aug. Spehr.
Besten rothen Kleesaamen Pfd. 10 ßl., Russ. Leinsaamen-Kron pr. 14 Pfd. 1 Thlr. 12 ßl. bei Leonhard Dölle in Ratzeburg.
Chefs-d'œuvre de toilette!
-----------------
Dr. Hartung's Chinarinden-Oel, zur Conservierung und Verschönerung der Haare, in versiegelten Flaschen à 10 Sgr.
Dr. Borchardt's aromatische Kräuterseife, zur Verschönerung und Verbesserung des Teints und erprobt gegen alle Hautunreinheiten, in Original-Päckchen à 6 Sgr.
Prof. Dr. Lindes vegetabilische Stangen-Pomade, erhöht den Glanz und die Elasticität der Haare; und eignet sich gleichzeitig zum Festhalten der Scheitel; à 7 1/2 Sgr.
Apotheker Sperati's italienische Honigseife, zeichnet sich durch ihre belebende und erhaltende Einwirkung auf die Geschmeidigkeit und Weichheit der Haut aus; à 5 und 2 1/2 Sgr.
Dr. Hartung's Kräuter-Pomade, zur Wiedererweckung und Belebung des Haarwuchses; in Original-Tiegeln à 10 Sgr.
Dr. Suin de Boutemard's aromat. Zahn-Pasta, das universellste u. zuverlässigste Erhaltungs- und Reinigungsmittel der Zähne und des Zahnfleisches; à 12 und 6 Sgr.
Aecht in Schönberg einzig und allein zu den Originalpreisen vorräthig bei J. P. Bade.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 32 Seite 6]Aerztliches Gutachten über die so beliebten und äußerst billigen C. L. Mohr'schen Kräuter-Brust-Bonbons.
Die Beschaffenheit der Mohr'schen Brust-Bonbons muß, vom wissenschaftlichen Standpunkte aus betrachtet, als eine höchst zweckentsprechende und ganz ausgezeichnete bezeichnet werden, so daß dieselben als ein herrliches diätisches Haus- und Gesundheitmittel in keiner Haushaltung fehlen sollten und gegen Husten, Heiserkeit, Verschleimung, Katarrh, Schnupfen, Auswurf, Brust- und Halsschmerzen u. s. w. unbedingt und mit Recht bestens zu empfehlen sind, was ich auf Grund der von mir damit vorgenommenen sachgemäßen Prüfung hierdurch gutachtlich, der Wissenschaft und Wahrheit gemäß, bestätige und beglaubige.
Berlin, den 8. Juli 1870.
Dr. Hess, Königl. preuß. approbirter Apotheker und Chemiker 1. Classe, Director des polyt.- chem. Instituts in Berlin.
Zu haben in Schönberg bei J. F. Eckmann.
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Rehna, den 4. April 1872.
Theater in Schönberg.
Sonntag: Eine Schubkarren-Promenade, oder: Die gefährliche Nachbarin. Lustspiel. - Vorher:Vierundzwanzig Stunden nach der Hochzeit. Lustspiel. - Zu Anfang: Dir wie mir, oder: Dem Herrn ein Glas Wasser.
Dienstag: Einmaliges Gastspiel des Herrn F. Beckmann, Regisseur und Ehrenmitglied des Großherzoglichen Hoftheaters zu Schwerin. Zum ersten Male: Die Familie Flüsterleis, oder: Die unterbrochene Benefiz-Vorstellung. Posse in 3 Akten und 5 Bildern von Th. Hell.
H. Kayser.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Sonntag den 21. April.
Früh-Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.
Getreide=Preise in Lübeck. |
Weizen | 17 1/2- 19 | | - | |
Roggen | 12 1/4 - 13 | | - | |
Gerste | 11 1/2 - 12 | | - | |
Hafer | 11 - 11 | | 8 | |
Erbsen | 11 1/2 - 13 | | - | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 11 1/2 - 12 | | - | |
Winter=Raps. | - | | - | |
Winter=Rübs. | - | | - | |
Schlagleins. | 20 - 21 | | - | |
Meteorologische Beobachtungen. |
April 1872 |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
16. 17. 18. |
33.37 30.30 33.44 |
4.7 2.2 2.9 |
7.6 7.8 7.4 |
W NNW NNW |
3 2 1 |
bewölkt. - - |
- Der Papst ertheilte am 13. April auf die Bitte von 400 Pilgern den Katholiken seinen apostolischen Segen und gedachte dabei Deutschlands mit folgenden Worten: "Ich bete für Deutschland, wo jetzt ein der katholischen Kirche feindseliger und ehrgeiziger Geist einen Kampf angefacht hat, auf daß Deutschland fest und beständig in seinen Gesinnungen verharre. Allerdings ist es in allen Staaten nothwendig, daß man Demjenigen gehorche, welcher die Staatsgewalt besitzt, aber nicht minder nothwendig ist es, die Wahrheit zu sagen. Beten wir zu Gott, daß er den Bischöfen Deutschlands Kraft verleihe, damit sie den Rechten Gottes, der Kirche und der Gesellschaft eine kräftige Stütze seien. - Schließen wir in unser Gebet auch jene thörichten Menschen ein, welche wir Altkatholiken nennen, weil sie in der Kirche alte und längst wiederlegte Irrthümer wieder eingeführt haben."
- Die Jesuiten kehren den Spieß um, indem sie die Aufhebung des Freimaurer-Bundes betreiben. Sie bestürmen den Reichstag mit Petitionen gegen die Freimaurer, in denen sie sagen, sie, die Jesuiten seien die besten Unterthanen der Könige und die rührigsten Gegner des Unglaubens, gerade das Gegentheil seien die Freimaurer. Es mag die Veranstalter dieses Petitionssturmes, das Centrum im Reichstage, ganz besonders kitzeln, daß der Kaiser und der Kronprinz des deutschen Reiches den Freimaurern angehören und deren Protektoren sind.
- Wenn man in's Gerede kommen will, muß man sich verloben. Prinz Leopold von Bayern, der sich mit der 15jährigen Tochter des Kaisers von Oesterreichs verlobt hat, braucht die Zungen der Leute nicht zu fürchten, denn er ist ein junger, tapferer Ritter. Prinz Leopold hatte eine strenge, fast bürgerliche Erziehung genossen. Nie hat gegen ihn das Geringste verlautet, was auf einen Privat-Charakter den leisesten Schatten werfen konnte. 1870 rückte er als Hauptmann und Batterie-Chef mit in's Feld. Er war einer der beliebtesten Offiziere der bayerischen Armee und nahm an allen Gefahren und Strapazen des Krieges Theil. Stets ein liebenswürdiger, zuvorkommender Kamerad, ließ er nie den Prinzen hervortreten. Bei Wörth und Sedan zeichnete er sich durch Muth und Kaltblütigkeit aus. An den Gefechten von Orleans nahm die vom Prinzen commandirte Batterie rühmlichen Antheil. Er selbst wurde verwundet, dennoch blieb er auf seinem Posten, bis das Gefecht entschieden war. Telegraphisch ernannte der König seinen tapferen Vetter zum Major. Die blutige Schlacht bei Beaugency war die letzte Waffenthat, an der Prinz Leopold Antheil nahm.
- Die Spitzbuben in Bayern dürfen sich nicht beklagen, daß man ihnen zu wenig Beachtung schenke. Man fängt sie nicht nur ein, sondern gibt ihnen auch eine anständige Bewachung. So befinden sich in der Anstalt auf dem Rosenberg bei Kronach gegenwärtig ca. 60 Sträflinge meist Langfinger. Dieser geringen Anzahl von Gefangenen steht aber folgendes Anstaltspersonal gegenüber: 60 Mann Militair, ein Premierlieutenant, 2 Secondelieutenants, die nöthige Anzahl Unteroffiziere, Tambour, Hornisten etc.; ferner ein Oberst, ein Oberaufsichtsoffizier, ein Auditor als Actuar, alle natürlich mit der nöthigen Bedienung; ein Kaserneninspector mit Hülfspersonal; ein Oberaufseher, Unteraufseher, Profoß, Profoßengehülfen, eine Aufseherin, ein Hausmeister, ein Obermeister als Spitalportier, ein Wachtmeister, ein Krankenwärter, ein Oberstabsarzt, ein protest. und ein kath. Geistlicher, 2 Lehrer als Organisten, ein Kirchendiener, endlich 8 Militairsträflinge vom Oberhaus zur Verrichtung der groben Hausarbeiten.
- Seltsame Andacht. Als am letzten Sonntag in einer Berliner Kirche die mächtigen Töne der Orgel den Raum erfüllten, sah sich eine Dame genöthigt, ihr zuerst leise begonnenes Gespräch mit der Nachbarin sehr laut weiterzuführen, um nur in etwas der Kraft der Orgeltöne die Spitze zu bieten. Plötzlich spielte die Orgel ganz leise, die Dame war aber mit ihrer lauten Stimme so im Schuß, daß sie die Stille gar nicht bemerkte und zur Erbauung der andächtigen Gemeinde ihrer Nachbarin kräftig in's Ohr schrie: "Ich brate meine immer in Butter!"
- Die Croupiers an der Spielhölle in Homburg sind doch freche und unverschämte Leute. Dafür, daß sie jahrelang die Gimpel gerupft und vie-
[ => Original lesen: 1872 Nr. 32 Seite 7]len reichen Leuten das Geld abgenommen haben, verlangen sie jetzt von dem Staat, "weil am 31. Dec. d. J. ihr Sündenhandwerk aufhört," eine lebenslängliche Pension.
Dem Abgrunde zu. Erzählung von Carl Knop. (Fortsetzung.)
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