[ => Original lesen: 1872 Nr. 29 Seite 1] An den natürlichen Menschenblattern sind erkrankt:
1) die Frau des Hausbesitzers Schleuß in Schönberg - Siemzerstraße Nr. 49 -,
2) die Wittwe Kleinfeldt in Zarnewenz (im Oldenburg'schen Rathen),
und wird, zur Vermeidung einer Ansteckung, vor dem Verkehr mit den betreffenden Hausbewohnern gewarnt.
Schönberg, den 7. April 1872.
Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
- Bei Herrnburg wurde am Freitag v. W. durch den ersten von Lübeck kommenden Eisenbahnzug eine Frau übergefahren und total zerrissen; wie es heißt, war die Frau geistesschwach. Eine Untersuchung ist eingeleitet.
- Prinz Friedrich Carl und der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin nebst Gemahlin sind in Athen eingetroffen.
- In Metz feierten die bayerischen Soldaten den Geburtstag des deutschen Kaisers in origineller bayerischer Weise. Aus der Brauerei zum Leist in München hatten sie feines Bockbier kommen lassen und des Mittags gab's bayerische Knödel.
- In Bayern sollen in Zukunft die Beamten keine Nebenämter bei Bank- und anderen industriellen Unternehmungen bekleiden, sie sollen einzig ihrem Amte leben. Selbst die müssen zurücktreten, welche bereits solche Nebenämter haben.
- Die deutsche Reichsmarine soll im nächsten Jahr folgende Verwendung finden: 1) Geschwader in Ostasien: 1 Glattdeckscorvette auf 12 Monate, 1 gedeckte Corvette und 1 Aviso auf 9 Monate; 2) Geschwader im atlantischen Ocean: 1 Panzerfregatte, 1 gedeckte und 1 Glattdeckscorvette und 1 Aviso auf 12 Monate; 3) in Westindien und Centralamerika: 1 gedeckte Corvette und 1 Kanonenboot auf 12 Monate; 4) im Mittelländischen Meere: 1 Kanonenboot auf 12 Monate; 5) Uebungsschiffe: 1 Artillerieschiff, 1 Cadettenschiff, 1 Panzerfahrzeug, 2 Schiffsjungenbriggs, 1 Kanonenboot.
- Die Universität Tübingen hat wieder einen bedeutenden Gelehrten, den berühmten Botaniker Professor v. Mohl durch den Tod verloren. Seine botanischen Schriften gehören zu den besten in dieser Wissenschaft.
- Nirgends muß die Heirathslust so groß sein, als in Leipzig. Dort wurden am vorigen Sonntag 182 Paare proclamirt.
- Professor Luther in Düsseldorf hat den 118. Planeten entdeckt. Er gehört zu den Sternen 11. Größe.
- Die "Weltausstellungscorrespondenz" erklärt das von einigen Blättern neuerlich verbreitete Gerücht über eine Vertagung der Wiener Weltausstellung, sowie die Angabe, der deutsche Bundesrath habe die Frage einer Vertagung angeregt, für gänzlich unbegründet. Die Weltausstellung wird am 1. Mai 1873 eröffnet werden.
- Die deutsche Reichspost stellt eine erfreuliche Ermäßigung des Porto's für Packete, Sendungen mit deklarirtem Werth und Correspondenzkarten in Aussicht.
- Die ländlichen Arbeiter Englands wollen hinter der Fabrikbevölkerung nicht zurückstehen und haben deßhalb den Spaten bei Seite gelegt, um einen höheren Lohn zu erzielen. Bis jetzt erhält ein Arbeiter nach unserem Gelde wöchentlich ungefähr 7 fl., während derselbe in Zukunft 9 1/2 fl. beansprucht. Die Vereinigung der Arbeiter zählt schon 2000 Mitglieder in 24 Zweigvereinen. Die großen englischen Tagesblätter befürworten die Forderungen derselben. Freilich wird sich ein ganz anderes Wirthschaftssystem in England nöthig machen, wenn namentlich die Pächter den erhöhten Anforderungen der Arbeiter in Zukunft gerecht werden sollen.
- Das Modejournal für unsere Soldaten schreibt der Krieg. Durch den letzten Feldzug haben sich wiederholt einige Veränderungen in der Uniform des deutschen Heeres als praktisch und geboten erwiesen. Der Schnitt des Waffenrocks wird verändert, die Stiefel der Infanterie erhalten lange Schäfte, über den Beinkleidern zu tragen, die nach dem Fuße zu enger werden. Der Helm aller Heerestheile soll in Zukunft den Reichsadler tragen.
- Das griechische Ministerium hat ein prächtiges Mittel entdeckt, eine gefügige Kammer zu erhalten. Es ließ einfach alle Oppositionsmänner, welche Steuern u. s. w. restirten, am Wahltage einsperren. Der Erfolg war glänzend.
- Aus Westpreußen sind in diesen Tagen einige tausend Menschen nach Amerika ausgewandert. - Ebenso war die Auswanderung dahin aus Nordschleswig noch nie so groß als jetzt. Die Agenten versprechen goldene Berge und führen viele Menschen ins Elend. Wer in Nordschleswig nur 10 Thaler aufbringen kann, wird angenommen und erhält eine Schiffskarte zur Ueberfahrt.
- Der Tenorist Theodor Wachtel hat sich in Amerika binnen 4 Monaten 56,000 Thaler in Gold ersungen. Er kehrt jetzt mit Schätzen reich beladen nach Deutschland zurück.
- Am letzten Ziehtage in Berlin sind 250 Familien mit nahe an 1500 Personen obdachlos geblieben. Unter den Obdachlosen befinden sich nicht nur Arbeiter, sondern auch manche Vertreter des Mittelstandes, welche den hohen Miethzins nicht erschwingen können. Es soll nun rasch noch eine größere Anzahl von Arbeiterwohnungen gebaut werden.
- Dem Buchhalter Müller in Berlin, einem fleißigen und ordentlichen Mann, war zu Ostern das Quartier gekündigt. Vergeblich war seine Mühe, ein anderes zu gewinnen, da er Vater von sieben Kindern war. dadurch nahm seine Schwermuth, daran er schon länger litt, noch mehr zu, er setzte sich, schrieb einige Abschiedsbriefe, darin er guten Freunden seine Kinder empfahl, und erhängte sich.
- Der Abgeord. Ziegler erzählt in der "Voss. Ztg." eine interessante historische Anekdote aus Brandenburg, der Stadt, deren Oberbürgermeister Ziegler bekanntlich gewesen ist. Nach der Beendigung des siebenjährigen Krieges gab es in Brandenburg einen orthodoxen Geistlichen, Darnemann, in der Altstadt, und einen freisinnigen, Calvisius, in der Neustadt Brandenburgs. Der erstere sah mit wachsendem Mißmuth, wie seine Beichtkinder je länger, desto mehr in die Neustadt zu dem freisinnigen Amtsbru-
[ => Original lesen: 1872 Nr. 29 Seite 2]der in die Kirche wanderten; endliche denuncirte er in seinem Aerger denselben beim Magistrate als nicht rechtgläubig, verlangte eine Untersuchung, und als der Magistrat ablehnend antwortete, stellte er denselben Antrag beim Könige. Friedrich der Große hatte sofort das wahre Motiv des orthodoxen Eifers erkannt, und die Cabinetsordre bestand in nichts als einer einfachen Randbemerkung zu der im Original zurückgeschickten Beschwerde, so lautend: "Weiß Er was? Predige Er in die Neustatt, dann Laufen sie alle wieder nach die Altstadt. Friedrich."
- Kinder von 1000 Wochen sind gewöhnlich die be- und geliebtesten. Wir müssen aber schon einmal eine Ausnahme machen und dürfen auch einer Dame von anderthalbtausend Wochen noch einen zärtlichen Blick zukommen lassen, denn sie hat sich trotz des kanonischen Alters noch nicht überlebt. Wir meinen die Leipziger Illustrirte Zeitung, welche ihre 1500. Wochennummer ausgegeben hat. Sie hält die flüchtige Zeit fest in Wort und Bild, bietet nur Gediegenes und Solides und verspricht uns auch für die Zukunft eine belehrende und unterhaltende Lebensgefährtin zu bleiben.
- Neulich Morgens kommt zu dem Uhrenhändler Abeles in Wien ein ältlicher, schlicht aber anständig gekleideter Herr und bittet in gebrochenem Deutsch, ihm Taschenuhren vorzulegen, er handle mit der Türkei. Er sucht nach und nach für 8000 Gulden Uhren aus, zieht dann eine Blechbüchse unter dem Rock hervor, packt 32 Uhren im Werth von 2000 Gulden hinein wickelt die Büchse in Papier, bittet um Siegellack, versiegelt die Büchse sorgfältig und sagt, er werde nur diese 32 Uhren mitnehmen und die anderen abholen lassen. Während des Einpackens wird ihm unwohl, er sinkt in einen Sessel und bittet um ein Glas Limonade. Herr Abeles eilt aus dem Gewölbe, kommt rasch mit dem Verlangten zurück und reicht es dem Herrn, welcher dankt und sich dann wohler fühlt. Aber meine Schwäche kann sich wiederholen, ich kann die werthvollen Uhren nicht mitnehmen. Bitte, verwahren sie diese Büchse und die 50 Gulden Draufgabe, in einer Stunde werde ich das Geld schicken und die Uhren abholen lassen. Der Fremde empfiehlt sich und Herr Abeles will die Büchse auf die Seite stellen, als er zufälligerweise bemerkt, daß das Siegel gesprungen und das Papier zerrissen ist; er erschrickt, öffnet die Büchse und erblickt - Ziegelstücke. Im Nu war es ihm klar, warum er aus dem Gewölbe nach Limonade geschickt worden war. Der Fremde hatte die Uhrenbüchsen vertauscht. Mit der besten Spürnase der Polizei hebt Herr Abeles die Verfolgung des Fremden an und, o Wunder, schon auf der Ferdinandsbrücke läuft ihm der Spitzbube in die Hände. Er ist aus Galacz und sitzt bereits in Nummer Sicher. Blechbüchsen fanden sich in seinem Zimmer ein halbes Dutzend vor.
Bekanntmachung.
Die Musterung der Militairpflichtigen des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg wird an den nachbenannten Tagen stattfinden und zwar in Schönberg im Hause der Gastwirthin Boye
am Mittwoch den 17. April 1872 für Stadt Schönberg, Vogtei Schönberg und die Zurückgestellten früherer Jahrgänge aus Stadt und Vogtei Schönberg,
am Donnerstag den 18. April 1872 für die Vogteien Rupensdorf und Schlagsdorf, sowie für die Zurückgestellten früherer Jahrgänge dieser Vogteien,
am Freitag den 19. April 1872 für die Vogteien Stove, Mannhagen und die Güter Dodow, Hörst und Torriesdorf, sowie die Zurückgestellten früherer Jahrgänge der gedachten Vogteien und Ortschaften und das Classificationsgeschäft
am Sonnabend den 20. April 1872 Loosung jedes Mal Morgens 8 Uhr.
Es wird hierzu das Nachstehende bemerkt:
1. Zur Musterung haben sich bei Vermeidung der in den §§ 176 ff. der Militair-Ersatz-Instruction vom 26. März 1868 angedrohten Strafen zu gestellen:
a. alle in dem Jahre 1852 Geborenen;
b. alle in den Jahren 1847 bis ultimo December 1851 und in früheren Jahren Geborenen, welche noch keine endgültige Entscheidung über ihre Militairpflicht erhalten haben, mithin die Zurückgestellten, disponibel Gebliebenen früherer Jahrgänge u. s. w.
und zwar ad b. unter Mitbringung ihrer Loosungs- und Gestellungsscheine;
2. Die Ortsbehörden haben sämmtliche im Ort anwesende und in den Stammrollen verzeichnete resp. seit Aufstellung derselben zugegangene oder zugewanderte Militairpflichtige des laufenden Jahrganges, nicht minder die sub Nr. 1 b. aufgeführten Individuen zu dem betreffenden Tage, der festgesetzten Stunde und an dem bestimmten Ort vor der Kreis-Ersatz-Commission zu beordern und dieselben entweder persönlich oder durch einen genügend instruirten zuverlässigen Bevollmächtigten vorzustellen.
3. Auch ist Seitens der Ortsbehörden dafür Sorge zu tragen, daß in dem Musterungstermine die noch fehlenden Geburtsscheine derjenigen, welche nicht in der Geburtsliste stehen, zur Vorlage gebracht und ferner, daß über alle in den Stammrollen verzeichneten Individuen, welche inzwischen den Ort oder Bezirk verlassen haben, zuverlässige Nachrichten über den gegenwärtigen Aufenthalt gegeben werden können. Inzwischen zugezogene oder zugewanderte Individuen können in den Stammrollen sofort als Zugang nachgetragen werden.
Die Stammrollen sind im Musterungstermin wieder vorzulegen.
4. Alle zur seemännischen Bevölkerung gehörigen Militairpflichtigen, nämlich:
a. Seeleute von Beruf, d. h. Leute, welche mindestens ein Jahr auf See-, Küsten- oder Haff-Fahrzeugen oder Booten gefahren sind;
b. See-, Küsten- und Haff-Fischer, welche die Fischerei mindestens ein Jahr lang gewerbsmäßig betrieben haben;
c. Schiffszimmerleute, welche zur See gefahren sind;
d. Maschinisten, Maschinisten-Assistenten und Heizer von See- und Flußdampfern, vergl. § 5 und 34 der Militair Ersatz-Instruction, werden aufgefordert, die über ihre Fahrzeit, resp. über ihre gewerbliche Qualification Auskunft gebenden Papiere etc. zu beschaffen und bei ihrer Gestellung vorzulegen;
5. Gesuche um Zurückstellung von Militairdienst, Reclamation - vergl. § 42 ff. der Militair-Ersatz-Instruction - werden sofort im Musterungstermine entschieden werden. Die Ortsbehörden werden aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, daß derartige Gesuche nach Vorschrift des § 4 Nr. 13 der Verordnung vom 2. Mai 1868 gehörig vorbereitet und mit den nöthigen Attesten versehen, im Termine vorgelegt werden können. Auch sind in Fällen, wo die Kränklichkeit und Altersschwäche der Eltern den Reclamationsgrund bildet, oder wo erwachsene Brüder des Reclamirten zur Vertretung desselben in seinem häuslichen Verhältnissen nicht geeignet sein sollen, diese Personen mit zur Stelle zu beordern, soweit ihr Gesundheitszustand die Bestellung zuläßt, oder sonst ärztliche Atteste über ihren Gesundheitszustand beizubringen.
Wird den gesetzlichen Vorschriften über Anbringung der Reclamationen nicht genügt, oder werden derartige Gesuche erst nach dem Musterungstermine angebracht, so wird die Zurückweisung unausbleiblich erfolgen.
6. Das Vorhandensein von solchen Fehlern und Gebrechen, welche für den Arzt nicht sogleich erkennbar sind, z. B. Schwerhörigkeit, Blödsinn u. s. w. muß durch glaubhafte Atteste seitens der Orts-Polizeibehörde , des Ortsgeistlichen und sonstiger zuverlässiger Persönlichkeiten nachgewiesen werden.
Zur Nachweisung von Epilepsie wird auf die Bestimmung in § 74 Nr. 5 der Ersatz-Instruction aufmerksam gemacht.
7. Die Ortsbehörden haben die Militairpflichtigen während der Hin- und Rückreise zu den Musterungen in Aufsicht zu halten, damit Klagen über Ungehörigkeiten der Ersatz-Mannschaften vermieden werden.
8. Die Loosung der zur jüngsten Altersclasse
[ => Original lesen: 1872 Nr. 29 Seite 3] gehörigen, der im Jahre 1852 geborenen Militairpflichtigen, findet nach beendigtem Geschäfte für sämmtliche Militairpflichtige des Aushebungsbezirks ohne Unterbrechung am Freitag den 20. April 1872 in Schönberg, Morgens 8 Uhr statt.
Wenn die Militairpflichtigen dazu nicht erscheinen, so zieht ein Mitglied der Commission für sie das Loos.
Das Nichterscheinen im Loosungstermine hat keinerlei Nachtheil zur Folge.
9. Mannschaften der Reserve, welche auf Grund der Bestimmungen der hohen Großh. Landes-Regierung vom 2. Juni 1868 wegen ihrer häuslichen Verhältnisse zurückgestellt zu sein wünschen, haben sich mit ihren Papieren während der angesetzten Musterungstermine bei der Kreis-Ersatz-Commission zu melden.
Schönberg, den 2. April 1872.
Der Civil-Vorsitzende der Kreis-Ersatz-Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
Die diesjährige ordentliche Frühjahrsversammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird nicht am Donnerstag den 4. April d. J., wie unterm 7. c. bekannt gemacht ist, sondern am Donnerstag den 11. April d. J., Vormittags 11 Uhr im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye hieselbst stattfinden. Als Tag der Versammlung hat der 11. April bestimmt werden müssen, weil auf den 4. April Auction im Boye'schen Gasthofe angesetzt worden ist.
Schönberg, den 21. März 1872.
Namens des Vorstandes: C. Giehrke, Adv., d. Z. Secretair.
Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt nimmt - auch nach dem Antoni-Termine - jederzeit Einlagen an und verzinst dieselben alljährlich mit ein und dreiviertel Schilling auf jeden eingelegten Thaler.
Die Vorschuß-Anstalt verzinst die ihr anvertrauten Capitalien mit 4 % alljährlich, auch gewährt dieselbe jederzeit Darlehen gegen Wechsel und Bürgschaft zweier solider im hiesigen Fürstenthume wohnhafter Männer oder gegen Hinterlegung von sicheren Werthpapieren.
Schönberg, den 6. April 1872.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz. Wigger.
Secretair: R. Rackow. Adv.
Da von den vier prozentigen Pfandbriefen in Pr. Courant des mecklenburgischen ritterschaftlichen Credit-Vereins keine bedeutenden Posten ausgegeben werden, so erbitte ich baldige Anmeldung zu dieser sichersten Belegung von Capitalien in beliebigen Summen von 25 bis 1000 , um rechtzeitige Bestellung darauf machen zu können.
Schönberg, den 3. April 1872.
Kindler, Advocat.
3. musik. Abendunterhaltung des Gesangvereins am Dienstag den 9. April, im Saale des Herrn Aug. Spehr hieselbst.
Anfang 7 Uhr Abends.
Programm.
"Die Glocke", Gedicht von Schiller, Musik von A. Romberg.
Concert (d-moll) für die Violine v. L. Spohr.
Schönberg.
Der Vorstand.
Meine Eisen- und Stahlwaaren-Handlung in vielen Artikeln, gut assortirt, empfehle ich jetzt bestens, ebenso die sehr beliebten Stahl-Spaten, eis. Gartenharken, Schaafscheeren, Gußeisenwaaren, Kellerfenster, Stallfenster, Dachfenster u. s. w.
C. Schwedt.
Eine hübsche braune Stute kann zum Verkauf gegen baare Zahlung nachgewiesen werden; dieselbe würde auch gegen ein anderes Pferd von mittlerer Größe, das stark und gut ziehen kann, umgetauscht werden.
H. Röper in Ratzeburg.
Die Versicherungs-Gelder für aufgebrannten Flachs sind von heute an nur des Morgens von 9 bis 12 Uhr abzuholen und wird um baldiges Abholen gebeten.
Amtmann C. Drevs.
Grab-Kränze sind stets vorräthig bei H. Wieschendorf.
Einen Ladenglasschrank hat billig zu verkaufen Julius Schweigmann.
Gesucht wird sogleich ein Knecht in Schönberg bei einem Lohn von 50 - 60 Thlr. Reflectanten wollen sich in der Exped. d. Bl. melden.
Von Ostern an werde ich wieder Nähstunden geben für kleinere und größere Mädchen, pro Vierteljahr 24. ßl.
C. Kirstein, wohnhaft bei Schlachtermeister Stockfisch, Siemzerstraße.
Allen Denen, die unserm lieben Vater die letzte Ehre erwiesen, sagen wir hiermit unsern innigsten Dank.
H. Eckmann-Blüssen.
J. F. Eckmann-Schönberg.
Verlaufen seit Sonntag Mittag eine kleine graue Affenpinscher-Hündin. Abzuliefern gegen Trinkgeld bei Holdorff in Schönberg.
2 - 3000 Pfund gutes Kuhheu hat zu verkaufen.
H. Weinrebe.
Gute dauerhafte Zungensteine sind in größeren und kleineren Quantitäten bei mir zu haben.
H. Weinrebe.
Von jetzt an wohne ich beim Tischlermeister Dettmann in der Hinterstraße.
C. R. Eckmann, Schneidermeister.
Besten Chlorkalk zur Schnellbleiche empfiehlt J. F. Eckmann.
Da ich mein Geschäft als Schuhmacher jetzt selbständig betreibe, so bitte ich die geehrten Bewohner von Schönberg und Umgegend, mich mit Aufträgen zu beehren unter der Zusicherung, alle in mein Geschäft einschlagenden Arbeiten gut und dauerhaft zu liefern.
Heinrich Clasen, Schuhmacher.
Meine Wohnung ist beim Schuhmachermeister Kleinod, Siemzerstraße.
Ich wohne jetzt nicht mehr beim Drechslermeister Schleuß, sondern beim Schuhmachermeister Kleinod in der Siemzerstraße.
E. Söhlbrandt, Hebeamme.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 29 Seite 4]Herren-Garderobe von Lange & Hundt, Siemzerthorstraße Nr. 158.
Auf's Neue assortirt halten wir unser Lager von fertigen Herren- und Knaben-Anzügen bestens empfohlen und werden Aufträge in kürzester Frist unter Garantie der reellsten und promptesten Bedienung ausgeführt.
Fester Preise bei comptanter Zahlung.
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Geschäfts-Eröffnung.
Den geehrten Bewohnern der Stadt und Umgegend erlaube ich mir mein neu eingerichtetes completes Colonial- und Materialwaaren-Geschäft unter Zusicherung reeller und prompter Bedienung, hiedurch bestens zu empfehlen.
Hochachtungsvoll. J. Ludw. D. Petersen.
Schönberg, den 31. März 1872. Siemzerstraße Nr. 204.
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Bei der am Sonntag Nachmittag geschehenen Verloosung haben folgende Nummern gewonnen: 13, 38, 84, 290.
Wwe. Schröder, geb. Buschow.
Tapeten und Borden empfiehlt H. Schreiber.
Rehna, den 4. April 1872.
Theater in Schönberg.
Dienstag, den 9. April: Die Mönche, oder: Die Soldaten im Nonnenkloster. Lustspiel in drei Akten von Tenelli. Vorher: Ich werde mir den Major einladen. Lustspiel in 1 Akt von Moser.
Donnerstag, den 11. April. Zum Benefiz für Fräul. Wilhelmine Bethge: Aschenbrödel, oder: Ein Mädchen-Pensionat. Lustspiel in 4 Akten von R. Benedix.
H. Kayser.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Geboren:
19. März. Dem Arbeitsm. Callies vor Schönberg eine Tochter.
25. März. Eine uneheliche Tochter zu Lockwisch.
26. März. Dem Arbeitsm. Eggert vor Schönberg ein Sohn.
Dem Büdner Maaß zu Rupensdorf ein Sohn.
29. März. Dem Arbeitsm. Franck vor Schönberg ein Sohn.
1. April. Dem Arbeitsmann Haack hieselbst ein Sohn.
Confirmirt:
28. März. 112 Kinder (64 Knaben und 48 Mädchen).
Gestorben:
23. März. Anna Catharina Margarete Riefstahl, Handelsmann-Frau vor Schönberg, geb. Boye aus Dassow, 58 J. 7 M. alt.
25. März. Dr. med. Wilhelm Heinrich Ferdinand Liebenow, pract. Arzt hieselbst, 50 J. 4 M. alt.
26. März. Maria Sophie Dorothea Barbette Beckmann, Käthners-Tochter aus Schwanbeck, 2 J. 5 M. alt.
30. März. Heinrich Wilhelm Grevsmühl, Anerben-Sohn vor Schönberg, 7 J. 7 M. alt.
31. März. Mathias Heinrich Renzow aus Lübsee, Arbeitsm. vor Schönberg, 42 J. 11 M. alt.
1. April. Margareta Maria Catharina Schulz, Frohnereipächters-Frau vor Schönberg, geb. Sauerbier von Lütgenhof, 45 J. 7 M. alt.
Margarete Elisabet Stegmann, Arbeitsm.-Frau zu Retelsdorf, geb. Möller aus Menzendorf, 46 J. 4 M. alt.
2. April. Anna Maria Freitag, Hauswirths-Frau zu Kl. Bünsdorf, geb. Wigger von dort, 54 J. alt.
3. April. Cath. Maria Elisab. Körner, Arbeitsm.-Tochter zu Gr. Bünsdorf, 8 J. 10 M. alt.
6. April. Johann Jochen Gieseler aus Kl. Rünz, verwittw. Koppelknecht vor Schönberg, 71 J. alt.
Copulirt:
22. März. Joachim Peter Beckmann aus Kronscamp, angehender Arbeitsm. zu Hof Wahrsow, und Maria Ollrogge zu Raddingsdorf.
1. April. Wilhelm Friedrich Joachim Rath aus Grevismühlen, angehender Arbeitsmann vor Schönberg, und Catharina Magdalena Maria Ahrendt hieselbst, geb. zu Klocksdorf.
Proclamirt:
Hermann Friedrich Wilhelm Berger aus Gehren, cand. theol., Lehrer an hiesiger Realschule, und Hermine Auguste Johanna Wittmütz hieselbst.
Meteorologische Beobachtungen. |
April 1872 |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
6. 7. 8. |
42.71 42.25 35.11 |
1.8 2.1 2.0 |
4.6 7.7 5.3 |
ONO WNW SSW |
2 2 2 |
trübe. zieml. heit. bedeckt. |
Getreide=Preise in Lübeck. |
Weizen | 18- 19 | | 4 | |
Roggen | 12 1/4 - 13 | | - | |
Gerste | 11 1/2 - 12 | | - | |
Hafer | 11 - 11 | | 8 | |
Erbsen | 11 1/2 - 13 | | - | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 11 1/2 - 12 | | 4 | |
Winter=Raps. | - | | - | |
Winter=Rübs. | - | | - | |
Schlagleins. | 20 - 21 | | - | |
Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 12 und eine Beilage.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 29 Seite 5]Beilage
zu Nr. 29 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 9. April 1872.
Dem Abgrunde zu. Erzählung von Carl Knop.
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