[ => Original lesen: 1872 Nr. 16 Seite 1] Die Ehefrau des Arbeitsmannes Reimers und das Kind des Lederhändlers Heitmann hieselbst, welche an den Blattern erkrankt waren, sind hergestellt und die desfallsigen Vorsichtsmaßregeln aufgehoben.
Schönberg, den 20. Februar 1872.
Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
Mit der heutigen Nummer wird Nr. 6 des Reichsgesetzblattes versandt.
- Unter den Verbündeten deutschen Regierungen schweben jetzt Verhandlungen über die Herstellung einer Reichskassenanweisung. Diese Vorlage soll mit dem neuen Münzgesetz dem Reichstag zur Berathung und Beschlußfassung zugehen. Mit Ausgabe der Reichskassen-Anweisung sollen alle in Circulation befindlichen Kassen-Anweisungen der einzelnen deutschen Länder eingezogen werden. Das wäre ein großer und lobenswerther Fortschritt.
- Am 1. April tritt die Neuformation der bayer. Armee nach preuß. Muster ins Leben.
- Eine gute Einrichtung der Reichspost sind die Postagenturen in Dörfern, die zu klein sind, um Postexpeditionen erhalten zu können. Die Reichspost will auch den Ortschaften des platten Landes die Vortheile einer Postanstalt zuwenden. Sie errichtet daher an Orten, die für eine Postexpedition zu klein sind, Postagenturen, d. h. Hülfspostanstalten mit eingeschränkter Buchführung, die durch zuverlässige, auf den Postdienst vereidigte Privatleute geleitet werden. Solcher Agenturen gibt's schon mehr als 300.
- Die "C. St." bringt folgende auffällige Mittheilung: "Die Polizei soll Individuen auf der Spur sein, welche das Leben des Reichskanzlers bedrohen. Wenn gebildete Männer Anklagen schleudern, denen zufolge Fürst Bismarck den Bestand des Christenthums antaste, da ist es nicht zu verwundern, wenn sich ungebildete Fanatiker finden, welche in Gottes Namen darauf ausgehen, den bösen Feind aus dem Wege zu räumen. In den Gewohnheiten des Reichskanzlers ist, wie man in Berlin täglich wahrnehmen kann, keine Aenderung eingetreten, welche erkennen ließe, daß der Fürst sich durch Warnungen, welche seine Person betreffen, bestimmen läßt."
- Die Eroberung von Lothringen macht bedeutende Fort schritte. Die deutschen Soldaten kamen zuerst in's Land, wie der Sturmwind, und jetzt erobern sie die schönen Lothringerinnen im Mantel der Liebe.
- Der unlängst in Wien verstorbene Dichter Franz Grillparzer war nie verheirathet. Als er noch jung war, fehlte es ihm beständig an Geld, um einen häuslichen Heerd zu gründen. So wurde und blieb er ein Hagestolz. Im Hause des Raths Fröhlich war er aber ein stets willkommener Gast. Dieser hatte 3 Töchter, Netti, Kathi und Peppi, begabte, frische und blühende Mädchen. Kathi war die schönste und diese zeichnete er besonders aus, ja er nannte sie im stillen seine Braut. Zum Heirathen kam es aber nicht. Als die Eltern starben, nahm er die drei Töchter zu sich. Diese pflegten ihn im Alter und drückten ihm die Augen zu. Kathi wurde seine Erbin. Die Töchter leben noch beisammen, sind aber inzwischen auch in die Jahre gekommen.
- In Kitzingen wurde kürzlich eine Kindtaufe mit Gangeswasser vollzogen; der Täufling war ein Knäblein des Bezirksamts-Assessors Schlagintweit, Pathe der berühmte Reisende Hermann v. Schlagintweit. Das Wasser war von einem indischen Freunde des Pathen aus dem heiligen Strom der Indter gesendet worden.
- In diesen Tagen findet ein Congreß deutscher Landwirthe in Berlin statt, zu dem Anmeldungen aus allen Gauen Deutschlands eingegangen sind. Die erste Sitzung war am 20. Februar.
- Die zwölf städtischen Volksbibliotheken in Berlin bewähren sich, sie besaßen am Schlusse des Jahres 1871 einen Büchervorrath von 48,924 Bänden. Die Leserzahl betrug 11,015, davon kamen 39 Proc. auf Gewerbetreibende, Handwerker und Gesellen, 19 Proc. auf Gymnasiasten und Schüler, 18 Proc. auf Frauen, 9 Proc. auf Beamte, 8 Proc. auf Arbeiter, 6 Proc. auf Lehrer und 1 Proc. auf Soldaten. Prof. Friedr. v. Rauner hat für die 12 Volksbibliotheken ein Capital von 2000 Thlr. gespendet.
- Es war schon länger im Plan, in Berlin eine jüdische Hochschule aus Privatmitteln zu gründen. Nun ist es so weit, daß dieselbe zu Ostern eröffnet werden kann. Zwei Lehrstühle sind durch die Rabbiner Geiger und Cassel besetzt, für talmudische Disciplin ist Dr. Lewy aus Breslau in Aussicht genommen.
- In Paris hatte man seither bis zu 18 Grad Wärme, in Petersburg dagegen 14 Grad Kälte. In Rom regnet es viel, doch ist die Lust frühlingsmild.
- In Paris, wo jetzt das schönste Frühlingswetter herrscht, gilt das blühende Veilchen im Knopfloch als Erkennungszeichen der Bonapartisten. Man staunt über die ungeheure Zahl der Veilchenträger.
- "Tante Voß" in Berlin feiert am 25. Februar d. J. ihren 150. Geburtstag.
- Vor ca. 14 Tagen hatte eine Nähterin in Glatz, ein junges 17jähriges Mädchen, das Unglück, durch die leidige Gewohnheit, Nadeln in den Mund zu nehmen, eine feine Nähnadel zu verschlucken. Die Nadel spießte sich im Magen ein, und die Aermste steht nun wahrscheinlich einem qualvollen Tode entgegen.
- Der Wittwe eines Generals in Berlin wurde im Jahre 1869 ihr sämmtliches Silberzeug gestohlen, und der Verdacht fiel auf das Dienstmädchen, ein junges, leichtfertiges Ding, das schon einmal über das siebente Gebot gestolpert war. Das Mädchen leugnete Stein und Bein und als man ihm alle Umstände vorführte, schlug es sich vor den Kopf und erklärte, dann müsse sein Geliebter das Silberzeug gestohlen haben und zwar bei einem Stelldichein im Hause der Generalin. Dieser Geliebte war nach ihrer Beschreibung ein großer, schlanker, bildschöner junger Mann, blond mit hübschem Schnurrbart, gewandt und gewinnend, nur den Namen wußte sie nicht zu nennen. Der Untersuchungsrichter schüttelte den Kopf und sagte: Flausen! Das Finale war, das Mädchen kam auf zwei Jahre ins Zuchthaus.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 16 Seite 2]Die Strafzeit war nahezu abgelaufen, als dem Untersuchungsrichter einer der gefährlichsten Einbrecher, Namens Große, vorgeführt wurde. Der Richter rieb sich die Stirn und sagte: Hast Du den Mann schon gesehen? - Nein, aber seinen Steckbrief vielleicht? Da fiel ihm etwas ein, er schlug in den Akten des Dienstmädchens nach, richtig, das war der schöne Schatz des Mädchens und die andern Umstände trafen auch. Das Mädchen und der Einbrecher wurden einander gegenüber gestellt und Große bekannte lachend, daß er diesen Geniestreich gemacht, die Liebesgeschichte mit dem Mädchen angefangen, nur um in das Haus der Generalin und zu dem Silberzeug zu gelangen. Das arme Mädchen kam auf freien Fuß, Große in Untersuchungshaft, aus welcher er in diesen Tagen aber wieder entfloh.
- Als Curiosum ist von Weimar mitzutheilen, daß der am dortigen großherzoglichen Hof als Lakai und Mundschenk fungirende Mohr, Geschenk der Königin von England, sich demnächst mit einer Pastorstochter vermählen wird. Die Schöne soll eine ganz besondere Zuneigung zu dem lustigen Schwarzen haben, der sich ziemlich an die deutsche Lebensart gewöhnt zu haben scheint.
Die Tochter des Schmieds. Aus dem Englischen. (Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1872 Nr. 16 Seite 3]Die Tochter des Schmieds. Aus dem Englischen. (Fortsetzung.)
Anzeigen.
Antragsmäßig soll über die zu Herrnburg belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Joachim Peter Oldenburg da selbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Diensttag den 7. Mai 1872, Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und Von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigem Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 19. Februar 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Im Kaufmann Creutzfeldt'schen Debitwesen hieselbst wird zur Distribution der jetzt vorhandenen aus 1650 35 bestehenden Masse und zur Beschlußfassung über die weitere Verhandlung hinsichtlich der zur Masse gehörenden, scheinbar inexigiblen Forderungen ein Termin auf Donnerstag den 7. März d. J., Vormittags 11 Uhr, hiedurch anberaumt, zu welchem die nicht präcludirten Gläubiger unter dem Präjudice der Anerkennung des ihnen vorzulegenden Theilungsplanes und des Ausschlusses der Einreden resp. der Zustimmung zu den von den erschienenen Gläubigern zu fassenden Beschlüssen vorgeladen werden.
Schönberg, den 19. Februar 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen gleich baare Zahlung am Mittwoch den 28. Februar im Locale des Gastwirth Spolert zur Bäk meistbietend verkauft werden aus dem Steinort, Seebruch und Bodendick
24 Raummeter buchen Kluft-
8 Raummeter buchen Knüppel-
117 Raummeter buchen Olm-,
4 Raummeter ellern Knüppel-
50 Raummeter tannen Kluft- und Knüppelholz
und bei freier Concurrenz
15 ellern Schleete,
30 Fuder buchen Durchforstungsholz, und
11 Fuder buchen Zweigholz.
Das Holz wollen Kaufliebhabern vor der Auction besehen, und wird der Holzwärter Rieck zu Römnitz dasselbe auf Verlangen nachweisen.
Schönberg, den 22. Februar 1872.
Danckwarth.
Holz-Auction.
Dienstag den 27. Februar d. J. sollen im Törber Holze, Vitenser Forste, meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:
eichen Drümme von ca. 5 bis 8 Meter Länge und 25-30 Centimeter mittlerer Durchmesser,
aufgeklaftertes buchen Brennholz,
buchen Haufenholz,
ellern Schleete
ellern Rodestämme.
Die Auction beginnt des Morgens 10 Uhr und wollen Käufer sich im Törber Holze auf dem Landwege einfinden.
Vitense, den 21. Februar 1872.
L. Wiegandt, Förster.
Bekanntmachung.
Es wird zu Ostern d. J. für alle diejenigen Schüler, welche demnächst die Realschule besuchen sollen, eine Vorbereitungsklasse eingerichtet, derart daß dieselben, sobald sie den einjährigen Kurs der Elementar (vierten Bürgerschul-) Klasse durchgemacht oder die dem Lehrziel dieser Klasse entsprechenden Vorkenntnisse anderweitig erlangt haben, jedoch nicht vor vollendetem 7. Lebensjahr, in die neue Vorschule und nicht mehr in die 3. Bürgerschulklasse, einzutreten haben. Der Kurs wird 2jährig sein, sodaß die Schüler mit vollendetem 9. Jahre in Realklasse V. eintreten. Das Schulgeld beträgt vierteljährlich 1 .
Schönberg, 10. Februar 1872.
Das Scholarchat.
H. Wohlfahrt. Kaempffer. Armknecht.
Real- und Bürgerknaben-Schule.
Am Montag, 26. Februar d. J., wird die Prüfung der Bürgerknabenschule in der Aula des Realschulgebäudes stattfinden, und zwar wird
von |
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3 |
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4, |
geprüft werden. Der Zutritt steht allen, die Interesse für das Schulwesen haben, frei.
Schönberg, 19. Februar 1872.
Dr. Armknecht, Direktor.
Dem Herrn über Leben und Tod hat es gefallen, unsern kleinen Ludwig nach langer, schwerer Krankheit zu sich zu nehmen. Allen Theilnehmenden widmen diese Traueranzeige die betrübten Eltern H. Schulze und Frau.
Lockwisch, den 20. Februar 1872.
Da oft bei mir angefragt ist nach fertigen Todtenhemden, namentlich für Kinder, so erlaube ich mir, den Bewohnern Schönbergs die ergebene Anzeige zu machen, daß ich jetzt solche vorräthig halte, und bitte, in vorkommendem Falle mich mit ihren Aufträgen zu beehren, damit es mir möglich gemacht wird, meine 4 Kinder zu ernähren.
Wwe. Marie Bockwoldt, geb. Greve bei J. Wolgast, Wasserstraße.
Nachdem der Kupferschmiedemeister Meß von hier mich beim Großherzoglichen Justiz-Amte wegen der ihm von mir im Boye'schen Gasthause am 29. v. M. zugefügten Beleidigungen und Mißhandlungen denuncirt hatte, habe ich ihn vor Gericht um Verzeihung gebeten, die Berichtigung der Untersuchungskosten übernommen und die öffentliche Bekanntmachung des Vergleichs verwillkürt. Daraufhin hat der Kupferschmiedemeister Meß mir zu meinem Dank Verzeihung ertheilt und den Strafantrag zurückgenommen.
Schönberg, den 22, Februar 1872.
J. Hagen, Schlössermeister.
2-3 Kupferschmiedegesellen sucht J. Hagen, Schlössermeister.
Nervöses Zahnweh wird augenblicklich gestillt durch Dr. Gräfströms schwedische Zahntropfen à Flacon 7 1/2 Sgr.
ächt zu haben in Schönberg bei Carl Bade.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 16 Seite 4]Auf dem Hofe zu Lockwisch wird sogleich oder zu Ostern ein zuverlässiges Kindermädchen gesucht, welches auch nähen und plätten kann.
Gesucht zu Ostern ein Knecht, der mit Pferden umzugehen weiß und Ackerwirthschaft versteht, ein Küchenmädchen und ein Kuhhirte von Pfaffenmühle.
H. Penckow.
Alle Sorten von Gesimsen und Lesenen in verschiedenen Holzarten zu billigsten Preisen vorräthig
J. Kiel. E. Rindfleisch.
Den geehrten Damen Schönbergs und Umgegend empfehlen wir uns mit einer Auswahl von fertigen Sommerhüten, Hauben, Bändern, Blumen und Federn; ferner werden Hüte zum Waschen und schwarz und braun zu färben entgegengenommen.
Eine Parthie mit Band und Blumen von 14 ßl. an.
Achtungsvoll
J. Kiel. E. Rindfleisch.
Zu Ostern steht eine Wohnung in der Siemzerstraße Nr. 89 zu vermiethen, bestehend aus Stube, Kammer, Küche, Bodenraum, sowie Gelaß zu Holz und Torf. Näheres im Nachweisungs-Comptoir von W Abels, Siemzerstraße 113.
11. Kgl. Preuß. Lotterieloose.
3. Klasse (Ziehung 12., 13. u. 14. März) versendet gegen baar: Originale und Antheile letztere 1/4 13 Thlr.., 1/8 6 Thlr., 1/16 3 Thlr., 1/32 1 1/2 Thlr.
C. Hahn in Berlin, Jerusalemstr.
Dem Liebig'schen Kumys-Extract
(zum Versandt präp. Steppenmilch)
gebührt nach dem übereinstimmenden Gutachten der med. Facultäten der erste Rang in der Reihe aller bis jetzt gegen die Lungenschwindsucht gekannten und angewendeten Mittel. Derselbe heilt rasch und sicher: Lungenschwindsucht (selbst im vorgerückten Stadium), Tuberculose (Symptome: Bluthusten, hectisches Fieber, Athemnoth), Magen-, Darm- und Bronchialkatarrh, Anaemie (Blutarmut) in Folge anhaltender Krankheiten und fortgesetztem Mercurialgebrauch, Clorosis (Bleichsucht), Asthma, Abzehrung, Rückenmarksdarre, Hysterie und Nervenschwäche.
Pro Flacon einen halben Thaler nebst Gebrauchsanweisung und Brochüre. Kisten von mindestens 4 Flacons ab bis zu jedem Quantum versendet das General-Depot des Kumys-Institiuts Berlin, Gneisenaustrasse 7 a.
NB: Patienten, bei welchen alle angewendeten Mittel erfolglos geblieben sind, wollen vertrauensvoll einen letzten Versuch mit der Steppenmilch machen. Brochüren auf Wunsch gratis und franco.
F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.
Zum Plombiren, Reinigen, Ausfeilen, und, wo es Noththut, Ausziehen der Zähne empfiehlt sich unter Zusicherung guter und reeller Bedienung J. Gärtner, Chirurg.
Ratzeburg.
Zu Neuhof bei Ratzeburg können zu Ostern 2 mit guten Zeugnissen versehene Tagelöhner Wohnung erhalten.
Ueber meine mit Wintersaat besäete sog. kleine Hauskoppel wird seit einiger Zeit von Unbefugten gegangen. Ferner wird über meine Wiese, genannt Gräberteich, nach dem Hof Stove führend, ein Schleichsteig angelegt, den ich gleichfalls verbiete. Ich werde künftig darauf Betroffene dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Schulze Holst in Carlow.
W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.
Wir fordern die Maurergesellen des Fürstenthums hiedurch auf, ihre noch rückständigen Quartals- und Krankengelder bis zum 1. März zu berichtigen, widrigenfalls die Restantenliste dem Gerichte zur Einziehung der Beiträge übergeben wird.
Die Altgesellen der Maurerzunft.
Da das Glas bedeutend theurer geworden ist, so sehen wir Glaser uns genöthigt, unsere Preise in Folge dessen zu erhöhen.
Das Amt der Glaser.
Ein junger Mann, der Lust hat, das Maler- und Lackier-Geschäft zu erlernen, wird gesucht von F. Stender in Lübeck, Fleischhauerstraße Nr. 133.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Geboren. 8. Febr. Dem Webermeister Rentzow vor Schönberg eine Tochter. - Dem Sattlermeister Friedrichs vor Schönberg ein todter Sohn. - 10. Febr. Dem Cigarrenfabrikant Wiggers hieselbst ein Sohn. - 11. Febr. Dem Arbeitsmann Busch zu Torriesdorf ein Sohn. - 15. Febr. Dem Kofferträger Jabs vor Schönberg eine Tochter. - Dem Tischler Nothdurft vor Schönberg eine Tochter. - 17. Febr. Dem Barbier Fick hieselbst ein Sohn. - 19. Febr. Dem Tischler Stuth hieselbst ein Sohn. - 19. Febr. Dem Käthner Retelsdorf zu Raddingsdorf eine Tochter. - 20. Febr. Ein unehelicher Sohn vor Schönberg. - 21. Febr. Dem Kaufmann Schwedt hies. eine Tochter.
Gestorben. 8. Febr. Des Sattlermeister Friedrichs todtgeborenes Söhnlein. - 9. Febr. Johanna M. C. Sophie Pöhls hies., 4 W. alt. - 12. Febr. Joachim Heinrich Riese, Schulzen-Anerbe zu Lindow, 30 J. 5 M. alt. - 13. Febr. Johann W. J. Heinrich Clasen, Zimmergesellen-Sohn vor Schönberg, 8 J. 9 M. alt. - 16. Febr. Luise C. W. A. Doris Lenschow, Klempnermeisters-Tochter vor Schönberg, 1 J. 2 M. alt. - 18. Febr. Anna M. E. M. Schmidt, Arbeitsm.-Tochter hieselbst, 7 M. alt. - 20 Febr. Ludwig H. Adolf Schulze, Schulmeisters-Sohn zu Lockwisch, 1 J. 6 M. alt. - Marie E. C. Wolgast, Kaufmanns-Tochter hieselbst, 4 M. alt. - Johann Jochen Heinrich Stahl, verwittw. Arbeitsmann vor Schönberg, früher zu Rabensdorf, 74 J. 5. M. alt.
Bußtag den 23. Februar.
Vormittags-Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Sonntag den 25. Februar.
Vormittags-Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.
Meteorologische Beobachtungen. |
Feb. 1872 |
Barometer |
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Wärme |
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Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
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20. 21. 22. |
37.96 38.80 39.53 |
1.2 0.6 0.4 |
3.7 3.8 5.6 |
SO SO WSW |
1 1 2 |
trübe. Neb. bed. bewölkt. |
Getreide=Preise in Lübeck. |
Weizen | 18 - 19 | | 12 | |
Roggen | 13 1/4 - 13 | | 12 | |
Gerste | 12 1/4 - 13 | | - | |
Hafer | 11 1/4 - 11 | | 12 | |
Erbsen | 12 - 14 | | - | |
Wicken | 11 - 13 | | - | |
Buchweizen | 11 - 12 | | - | |
Winter=Raps. | - | | - | |
Winter=Rübs. | - | | - | |
Schlagleins. | 20 - 21 | | - | |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. pr. 500 Gr. | 13 - 13 1/2, |
Holst. pr. 500 Gr. | 14 - 14 1/2 , |
Hasen d. St. | 48 , |
Enten d. St. | 24 - 28 , |
Hühner d. St. | 18 - 22 , |
Küken d. St. | 10 - 12 , |
Tauben d. St. | 4 - 5 , |
Spickgans d. St. | 28 - 36 , |
Flickgans d. St. | 24 - 32 , |
Schinken pr. 500 Gr. | 8 1/2 - 9 , |
Schweinskopf pr. 500 Gr. | 5 - 6 1/2 , |
Wurst pr. 500 Gr. | 10 - 12 , |
Eier 6 St. | 4 , |
Kartoffeln d. Faß. | 8 - 9 . |
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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