[ => Original lesen: 1872 Nr. 13 Seite 1] - Drei Milliarden zu sammeln, das ginge noch über den Peterspfennig. Ja, es ginge wohl, aber es geht nicht. Deßhalb weiß der Herr Rothschild in Paris ein anderes Mittel. Er will obige Summe in Eisenbahnprioritäten an Deutschland aushändigen, die bisherigen Prioritätenbesitzer aber durch die Ausgabe französischer Renten abfinden.
- Die Verluste der französischen Armee im letzten Kriege verzeichnen sich folgendermaßen: auf den Schlachtfeldern und in Folge ihrer Verwundung gestorben 75,000 Mann, in deutscher Gefangenschaft 15,000, und in der Schweiz sind gegen 1700 ihren Wunden oder Krankheiten erlegen. Der Gesammtverlust an Todten beträgt also 92,000 Mann.
- Die Engländer sind neugierig und müssen viel Zeit übrig haben, um ihre Neugierde zu befriedigen. Deßhalb wollen sie in London eine Zeitungsausstellung abhalten. Wir Deutschen sind sammt unsern Blättern freundlichst dazu eingeladen, und der preußische Handelsminister sammelt schon zum Transport. Zu bedauern sind die armen Preisrichter, die sich durch die Stöße von Zeitungen hindurchlesen sollen, ohne den Verstand zu verlieren, denn sie müssen auch noch urtheilen können, wenn sie glücklich fertig sind. Künftig wird die Preismedaille von London 1872 auf manchen Zeitungen erglänzen.
- In Berlin ist in den letzten Tagen eine Anzahl bedeutender Männer zusammengekommen, um über das Zustandekommen einer großen dänisch-deutschen Eisenbahn von Hamburg nach Kopenhagen zu berathen.
- Der oberste Postmeister des ganzen deutschen Reichs, Stephan heißt er, hat ein Büchlein herausgegeben, das erinnert Einen an das große Buch, in dem aller Menschen Geheimnisse verzeichnet stehen. Jenes Büchlein bezieht sich freilich nur auf den letzten Krieg, aber es ist darin kein Liebesbriefchen vergessen, das von irgend einem deutschen Mädchen an seinen in Frankreich stehenden Schatz geschrieben worden ist, und jeder harte Thaler wird hier nachgezählt, den die sorgende Mutter an ihren Sohn ins Feld gesendet hat. Es sind nicht weniger als 90 Millionen Briefe und Correspondenzkarten, sowie 60 Millionen Thaler (43 dienstlich und 17 privatim) durch die Feldpost im jüngsten Kriege befördert worden.
- Der Papst hat dem Abgeordneten für Mappen, Windthorst, ein Pflaster auf die Wunden gelegt, die ihm Fürst Bismarck geschlagen hat. Er hat in einem eigenhändigen Schreiben demselben für drei Generationen Ablaß für seine Sünden ertheilt.
- Die Pariser fangen langsam an zu begreifen, daß sie dumme Streiche gemacht haben, als sie sämmtliche Deutsche auswiesen. In der Künste und Möbeltischlerei und in den Werkstätten der Schneider und Schuster werden die Deutschen schmerzlich vermißt. (Dennoch sind deutsche Arbeiter vor der Wanderung nach Paris zu warnen, nur sehr wenige finden Arbeit und Brod, die meisten fallen in Elend und Noth und müssen schließlich von dem deutschen Gesandten unterstützt und heimbefördert werden.)
- Wer den Frühling nicht erwarten kann, der eile nach Meran. Dort blühen und duften bereits die Veilchen im Freien.
- Die Herzogin von Meiningen ist am 10. Februar an den Frieseln gestorben.
- Der Berliner Kirchenzettel meldet, daß die verwittwete Frau v. Buch geb. v. Arnim im Alter von 100 Jahren gestorben ist.
- In diesen Tagen promenirte der Kronprinz des deutschen Reichs im Kastanienwäldchen vor der Universität in Berlin, da begegnet ihm ein schlichter Civillist mit der Kriegsdenkmünze von 1870/71, zieht den Hut und ruft ihm ganz gemüthlich "Guten Morgen" zu. "Kennen Sie mich denn, lieber Mann?" fragte der Kronprinz. "Gewiß, kaiserl. Hoheit. Wer sollte denn unsern Fritz nicht kennen?" - "Nun, dann will ich Ihnen sagen, daß ich sie auch kenne. Glauben sie nur, ich habe nicht vergessen, daß sie mir bei Wörth unter den drei Linden in der Nähe eines Bauerhäuschens drei treffliche Pfeifen Taback geschenkt haben."
- Wenn's nicht ein berühmter Naturforscher, der Prof. Agassiz, gesagt hätte, so würde es Mancher nicht glauben, daß es nämlich Fische giebt, die in dem treibenden Seekraut des Golfstroms sich Nester bauen, handähnliche Flossen haben und mehr gehen als schwimmen.
- Im neuen Berliner Rathhaus lebt man unten und oben gut. Unten sind die besten Restaurationen und oben bezieht der Oberbürgermeister eine Besoldung von 8000 Thlr.
- Einige Heiterkeit erregt, wenn auch nicht in der betheiligten Familie, das Verschwinden zweier Schwestern aus anständigem Hause in Berlin, die sich von einem und demselben jungen Manne, dem sie beide in süßer Minne zugethan waren, vor einigen Tagen haben gemeinschaftlich entführen lassen. Der entrüsteten Familie haben die Schwestern bereits brieflich angezeigt, daß sie glücklich mit ihrem "lieben Freunde" in London angekommen seien und nächstens nach dem großem Salzsee aufzubrechen gedächten, da sie beabsichtigten, sich das vielgerühmte Treiben der Mormonen ganz in der Nähe anzusehen. Geld zur Reise sollen die vorsichtigen Leute genug mit sich genommen haben.
- Das theuerste Bier trinkt man in Constantinopel. Dort kostet die Flasche vom Löwenbräu 20 Sgr.
- Für die Stadt Adorf in Sachsen war die Nacht vom 5. zum 6. d. M. von der schrecklichsten Aufregung. Montag Abend war dort im Schützenhause Ball und dieser wurde Abends 11 Uhr durch Feuerlärm unterbrochen. Der alsbald sich zeigende Feuerschein machte die vergnügte Menge vollständig kopflos. Jedes Glied eines Menschenknäuels von ca. 600 Personen suchte sich zuerst zu retten. Bald waren die Ausgänge vollständig verstopft und viele Unglückliche zu Boden getreten, die Damen in Balltoilette, die Kleider vollständig oder theilweise abgerissen, liefen halb bekleidet auf der Unglückstätte umher, in der Aufregung die Winterkälte nicht achtend. Mit Tagesgrauen constatirte man den Tod von 6 Personen, einem kräftigen Junggesellen, einer Jungfrau, welcher der Oberkörper vollständig breitgetreten worden ist, und vier Frauen. Am beklagenswerthesten bleibt dabei, daß diese Unglücklichen das Opfer der Kopflosigkeit sind, denn die Lebensgefahr durchs Feuer entwickelte sich erst zwei Stunden nach Ausbruch desselben. Man legte schleunigst Leitern an und fing wohl auch in der Verzweiflung herabspringende Männer, Frauen, Jungfrauen etc. auf, um sie vor starken Körperverletzungen zu schützen. Selbstverständlich sind außer den
[ => Original lesen: 1872 Nr. 13 Seite 2]berichtigten Todesfällen noch eine Menge kleinerer Unglücksfälle zu beklagen. Man vermuthet böswillige Brandstiftung.
- Während schon der Schneeberger Schnupftaback, irre ich nicht, die wunderbare Kraft haben soll, den nie gehabten Verstand wieder zu bringen, so verkündet jetzt Herr Raufer aus Wien einen neuen enormen Sieg der Wissenschaft. "Ohne Phosphor kein Gedanke," sagt Moleschott, deshalb will der Erfinder allen Schwachköpfen ein Gemisch von Phosphorsäure, Glycerin und Wasser für schweres Geld aufdrängen mit der Versicherung, daß "nach mehrwöchentlichem Genuß ein unbeschreiblich angenehmes Gefühl eintritt, ein Schleier sich vom Gehirn loslöst und das schwache Denkvermögen neu belebt Wird." Ob diese Gedächtnißlimonade mittelst des Nürnberger Trichters eingeflöst wird, steht nicht dabei.
- Eine Gesellschaft in Wien hielt am 5. Februar Maskenball, das Fest war im schönsten Zug, da niest Jemand herz- und nervenerschütternd. Allgemeines Gelächter! Aber er niest noch einmal so schallend, daß allgemeine Entrüstung entsteht und der Ruf laut wird: Raus! Da niesen aber schon zehn, zwanzig und unter ihnen die ärgsten Schreier; noch eine Minute und das Niesen schallt durch alle Theile des ungeheuren Saales wie ein gewaltiges Pelotonfeuer, - Gäste und Vorsteher, Wirthe und Kellner, Masken und Tabaros und die Polizei selber - alles niest und niest immer wieder, als wären alle toll geworden, plötzlich riefs: Thüren und Fenstern auf, alle auf! Alle Fenstern und Thüren wurden geöffnet, ein gewaltiger Luftzug durchzog die Säle und entführte das Niesenwurzpulver und den Pfeffer, den unbekannte Störenfriede ausgestreut hatten.
Die Tochter des Schmieds. Aus dem Englischen. I.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 13 Seite 3]Die Tochter des Schmieds. Aus dem Englischen. (Fortsetzung.)
Anzeigen.
Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der Meierei Lockwisch, welche Johannis d. J. aus der Pacht fällt, ist vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Domainen-Amte Termin auf Sonnabend, den 2. März d. J., Vormittags 11 Uhr, anberaumt worden, wozu Pachtliebhaber sich einfinden wollen.
Dem hohen Großherzoglichen Kammer- und Forst-Collegio bleibt die Wahl unter den 3 annehmlich Meistbietenden vorbehalten, und haben dieselben sofort eine Conventionalpoen von 1000 zu bestellen, auch, insofern sie nicht schon Großherzogl. Mecklb. Strelitzsche Kammerpächter sind, im Termin über Ihre bisherige Führung und öconomische Tüchtigkeit, sowie über das zur Annahme des Gutes erforderliche Vermögen sich auszuweisen.
Die Contracts-Bedingungen können in der hiesigen Amtsregistratur eingesehen und das Pachtstück nach zuvoriger Meldung auf dem Hofe in Augenschein genommen werden.
Schönberg, 2. Februar 1872.
Großherzogl. Mecklenb. Domainen-Amt.
F. Graf Eyben.
Der Johannes Joachim Heinrich Vorbeck, geboren am 6. März 1849 zur Bäk hiesigen Fürstenthums, ehelicher Sohn des Zimmergesellen Vorbeck zur Bäk, welcher sich spätestens im Jahre 1871 zur Erfüllung seiner Militairpflicht hätte stellen müssen, sich aber bisher nicht gestellt hat, wird in Gemäßheit der Verordnung vom 23. December 1870, betreffend das Verfahren gegen ausgetretene Militairpflichtige etc. edictaliter hiedurch geladen, in dem auf Sonnabend den 8. Juni d. J., Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Justizamte anstehenden Termine sich einzufinden unter dem Nachtheil, daß er im Falle seines Ausbleibens in dem anberaumten Termine dem Befinden nach des angeschuldigten Vergehens für überführt angenommen und gegen ihn auf die gesetzliche Strafe wird erkannt werden.
Schönberg, den 8. Februar 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Vermischte Anzeigen.
Wir fordern die Maurergesellen des Fürstenthums hiedurch auf, ihre noch rückständigen Quartals- und Krankengelder bis zum 1. März zu berichtigen, widrigenfalls die Restantenliste dem Gerichte zur Einziehung der Beiträge übergeben wird.
Die Altgesellen der Maurerzunft.
Der Kaufmann Heinrich Boye hier hat mich beauftragt, seine am Hafen belegenen Gebäude, nämlich einen großen Speicher, einen kleineren Speicher, ein Wohnhaus und ein Stallgebäude öffentlich meistbietend zu verkaufen. Ich setze zu diesem Zwecke einen Termin auf Sonnabend den 17. d. Mts., Vormittags 11 Uhr, an Ort und Stelle an und bemerke, daß die Verkaufsbedingungen zur Einsicht bei mir ausliegen.
Schönberg, den 12. Februar 1872.
R. Rackow, Adv.
Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt nimmt - auch nach dem Antonii-Termine - jederzeit Einlagen an und verzinst dieselben alljährlich mit ein und drei viertel Schilling auf jeden eingelegten Thaler.
Die Vorschuß-Anstalt verzinst die ihr anvertrauten Capitalien mit 4 % alljährlich, auch gewährt dieselbe jederzeit Darlehne gegen Wechsel und Bürgschaft zweier solider im hiesigen Fürstenthume wohnhafter Männer oder gegen Hinterlegung von sicheren Werthpapieren.
Schönberg, den 3. Februar 1872.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz. Wigger.
Secretär: R. Rackow, Adv.
Am Freitag den 16. Februar 2. musikalische Abendunterhaltung des Gesangvereins im Saale des Hrn. Aug. Spehr hieselbst.
Anfang präcise 7 Uhr Abends.
Programm.
"Der Rose Pilgerfahrt", Mährchen von M. Horn, Musik von R. Schumann.
Schönberg.
Der Vorstand.
Heinrich Upahl, Handelsgärtnerei, vor der Marienstraße No. 50, hält sich unter Zusicherung reeller und prompter Bedienung einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum bestens empfohlen. Namentlich zu Garten-Anlagen und Garten-Arbeiten, sowie Lieferungen von Pflanzen, Obstbäumen und Blumen bin ich jederzeit bereit, und hoffe in jeder Hinsicht die Zufriedenheit eines geehrten Publikums Schönbergs und Umgegend zu erlangen. Gleichzeitig empfehle mein reichhaltiges Lager von Sämereien und Pflanzen hiemit bestens.
Hochachtungsvoll H. Upahl, Handelsgärtner.
Schwarze Kleiderzeuge:
Tibet, Rips, Cachemir, Crêpe's, Paramatta's und Orleans empfehlen in schöner und breiter Waare zu sehr billigen Preisen Gebrüder Burchard.
Umschlagtücher und Jaquettes empfingen in großer Auswahl und empfehlen sehr billig Gebrüder Burchard.
Sehr hübsche Kleiderstoffe in großer Auswahl sehr preiswürdig bei Gebrüder Burchard.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 13 Seite 4]Die Vernachlässigung von Katarrh und Husten kostet unzähligen Menschen das Leben!
Man vergesse doch nie, daß jeder Katarrh eine Krankheit ist und wie leicht derselbe in Lungenentzündung oder noch häufiger in Lungenschwindsucht übergehen kann. Bei allen katarrhalischen Leiden, Husten, Heiserkeit, Grippe, Brustschmerzen, Verschleimung, Rauhheit, Kitzel oder Kratzen im Halse, Keuchhusten, Engbrüstigkeit, Blutspeien, selbst bei beginnender Lugenschwindsucht wirkt der L. W. Egers'sche Fenchelhonig-Extract reizmildernd und besänftigend, er befördert auffallend den Auswurf des zähen, stockenden Schleimes und vermindert die Husten-Anfälle, auch wird der so unangenehme Reiz und Kitzel im Kehlkopf sehr bald dadurch gehoben und mit ihm die eigentliche Ursache der Schlaflosigkeit. Die alleinige Niederlage ist bekanntlich nur beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.
P. S. Es kann nicht oft genug darauf aufmerksam gemacht werden, daß viele Industrie-Ritter das Publikum mit erbärmlichen Nachpfuschungen des weltberühmten L. W. Egers'schen Fenchelhonigextracts zu täuschen und dadurch nicht nur am Geldbeutel, sondern auch an der Gesundheit zu schädigen versuchen. Daher ist es dringend nothwendig, sich die oben genannte lokale Verkaufsstelle wohl zu merken und beim Ankauf zu beachten, daß jede Flasche, Siegel, Faksimile, sowie die im Glase eingebrannte Firma des Erfinders und Fabrikanten L. W. Egers in Breslau tragen muß.
Inseriert durch die Annoncen-Exped. von Otto Petersdorff-Berlin.
J. Liebig's Vegetabilienextrat
- ein concentrirter Nahrungsstoff -
genannt:
"Der Wundersaft."
Wie Liebig's Fleichextract hinsichtlich des Fleisches, ist der Wundersaft in Bezug auf Pflanzenstoff, der vorzüglichste Kraftauszug. Er ist ein allseitig anerkanntes alleiniges und sicheres Hülfsmittel für Hals-, Brust- und Lungenleiden; Hauptstärkungsmittel für schwächliche Kinder, Greise, Reconvalescenten, sowie Schwächlinge jeder Art, insbesondere auch Geschlechtsschwäche. Zur Hebung aller Verdauungs- und Unterleibs-Beschwerden gibt es überhaupt kein anderes besseres Mittel, und gegen Blutarmuth ist es unübertrefflich. Jeder gesunde Mensch sollte zum Schutze gegen Krankheitsanfälle täglich eine Kleinigkeit davon zu sich nehmen. Die sehr ausführliche Gebrauchsanweisung giebt Näheres.
Nur allein ächt zu beziehen durch Johann Zeidler, Berlin, Mohrenstraße 38.
Preis pro Flasche 1 Thlr.
Niederlagen werden errichtet.
Gestreiftes Lein, Ginghans und Stouts zu Schürzen sind in neuen Mustern eingetroffen bei Gebrüder Burchard.
Unterm Preis empfehlen eine Parthie neues Halblein Gebrüder Burchard.
Unterrockstoffe in Flanell, Piquè, gestreifte und glatte Shirtings in sehr großer Auswahl halten bestens empfohlen Gebrüder Burchard.
F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.
Ein Kuhknecht der milchen kann, findet sofort oder zu Ostern einen Dienst bei A. Rußwurm in Lockwisch.
Gutes ethes Kuhfutter nebst Stroh verkauft Johanna Creutzfeldt, Sabowerstraße.
Zu Ostern d. J. wird ein tüchtiges Nähmädchen, welches auch zu waschen und plätten versteht, gesucht auf Stove.
Gesucht zu Ostern ein Knecht, der mit Pferden umzugehen weiß und Ackerwirthschaft versteht, ein Küchenmädchen und ein Kuhhirte von Pfaffenmühle.
H. Penckow.
Gesucht wird zu Ostern ein Mädchen, das in der Milch- und Feldwirthschaft erfahren ist. - Näheres zu erfragen in der Mühle zu Schönberg.
W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.
Dem Liebig'schen Kumys-Extract
(zum Versandt präp. Steppenmilch)
gebührt nach dem übereinstimmenden Gutachten der med. Facultäten der erste Rang in der Reihe aller bis jetzt gegen die Lungenschwindsucht gekannten und angewendeten Mittel. Derselbe heilt rasch und sicher: Lungenschwindsucht (selbst im vorgerückten Stadium), Tuberculose (Symptome: Bluthusten, hectisches Fieber, Athemnoth), Magen-, Darm- und Bronchialkatarrh, Anaemie (Blutarmut) in Folge anhaltender Krankheiten und fortgesetztem Mercurialgebrauch, Clorosis (Bleichsucht), Asthma, Abzehrung, Rückenmarksdarre, Hysterie und Nervenschwäche.
Pro Flacon einen halben Thaler nebst Gebrauchsanweisung und Brochüre. Kisten von mindestens 4 Flacons ab bis zu jedem Quantum versendet das General-Depot des Kumys-Institiuts Berlin, Gneisenaustrasse 7 a.
NB: Patienten, bei welchen alle angewendeten Mittel erfolglos geblieben sind, wollen vertrauensvoll einen letzten Versuch mit der Steppenmilch machen. Brochüren auf Wunsch gratis und franco.
Meteorologische Beobachtungen. |
Feb. 1872 |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
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10. 11. 12. |
39.94 40.23 39.76 |
2.8 0.8 -0.4 |
6.8 6.0 1.9 |
SO SSO O |
1 2 3 |
trübe. völlig heit. trübe. |
Getreide=Preise in Lübeck. |
Weizen | 18 - 20 | | - | |
Roggen | 13 - 13 | | 12 | |
Gerste | 12 1/4 - 12 | | 12 | |
Hafer | 11 1/4 - 11 | | 12 | |
Erbsen | 12 - 14 | | - | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 11 1/2 - 12 | | 4 | |
Winter=Raps. | - | | - | |
Winter=Rübs. | - | | - | |
Schlagleins. | 20 - 21 | | - | |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. pr. 500 Gr. | 13 - 13 1/2, |
Holst. pr. 500 Gr. | 14 - 14 1/2 , |
Hasen d. St. | 48 , |
Enten d. St. | 24 - 28 , |
Hühner d. St. | 18 - 22 , |
Küken d. St. | 10 - 12 , |
Tauben d. St. | 4 - 5 , |
Spickgans d. St. | 28 - 36 , |
Flickgans d. St. | 24 - 32 , |
Schinken pr. 500 Gr. | 8 1/2 - 9 , |
Schweinskopf pr. 500 Gr. | 5 - 6 1/2 , |
Wurst pr. 500 Gr. | 10 - 12 , |
Eier 6 St. | 4 , |
Kartoffeln d. Faß. | 8 - 9 . |
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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